Der "gute" Katholik im "Alltagsleben"

Allgemein Katholisches.
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overkott
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Beitrag von overkott »

HeGe hat recht, aber du kannst auch alles anders machen. :ikb_taz:

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Staubkorn
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Beitrag von Staubkorn »

Overkott, ich weiß nicht, was ich "anders" machen will.
Nur habe ich auch nicht die Fähigkeit "hell zu sehen". Eine einfache Erklärung wäre mir lieber, als Kommentare die zu nichts führen hier abzugeben
Als "belesener" Mann kannst Du mir vielleicht eine Antwort auf meine Frage geben.
Hier nochmals:
Vielleicht kannst Du an dieser Stelle, alle Orden einmal aufzählen und wem man dann als Bruder/Schwester und wem man als Nonne/Mönch bezeichnen darf.
Ein Altvater wurde gefragt: "Was ist Demut?"
Er antwortete: "Demut ist, wenn du einem Bruder vergibst, der gegen dich gesündigt hat, noch bevor er selbst zu dir kommt und dich um Vergebung bittet."

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Lupus
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Beitrag von Lupus »

Ich habe einmal gelernt, dass man "Orden" alle geistlichen Zusammenschlüsse nennt bis herauf zu den Jesuiten, die selbst so etwas wie ein "Zwischending" sind. Alle danach gegründeten religiösen Gemeinschaften sind Kongregationen.
Mönche oder Nonnen sind die Angehörigen dieser "alten" Orden, alle anderen werden nicht mehr so betitelt.

Das war eine Faustregel!

+L.

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Staubkorn
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Beitrag von Staubkorn »

Ok, etwas gelernt was einem guten Katholiken äußerst wichtig ist.
Ab jetzt ist der Franziskaner ein Bruder, die Dominikanerin eine Schwester und nur die Benediktiner, Zisterzienser, Kamaldulenser, Trappisten und Kartäuser sind mit Mönch oder Nonne zu betiteln!
Wäre das also endlich geklärt, mit vielen "Vorwürfen und Unterstellungen". Aber man soll ja "genügsam und geduldig" sein.:|
Ein Altvater wurde gefragt: "Was ist Demut?"
Er antwortete: "Demut ist, wenn du einem Bruder vergibst, der gegen dich gesündigt hat, noch bevor er selbst zu dir kommt und dich um Vergebung bittet."

Raphaela
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Beitrag von Raphaela »

Lupus hat geschrieben:Ich habe einmal gelernt, dass man "Orden" alle geistlichen Zusammenschlüsse nennt bis herauf zu den Jesuiten, die selbst so etwas wie ein "Zwischending" sind. Alle danach gegründeten religiösen Gemeinschaften sind Kongregationen.
Mönche oder Nonnen sind die Angehörigen dieser "alten" Orden, alle anderen werden nicht mehr so betitelt.

Das war eine Faustregel!

+L.
Ich war mal mehrere Monate bei der Jerusalemgemeinschaft in Frankreich, die nach der Regel Benedikts leben. - Sie sind keine Konkregation, sondern ein richtiger Orden. Sie dürfen sich Nonnen und Mönche nennen. Das wurde mir damals gesagt.
Es gibt also auch Ausnahmen. Ich selber weiß es jetzt nur von dieser Gemeinschaft, nehme aber an, dass die Bethlehemschwestern (Monialen) auch dazugehören.
Vielleicht weiß jemand noch mehr neuere Gemeinschaften, bei denen es sich um Mönche und Nonnen handelt?

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Staubkorn
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Beitrag von Staubkorn »

Wisst Ihr, was ich interesant finde? Kantorin hat eine gute Frage gestellt und noch niemand von den Katholiken ist wirklich darauf eingegangen. Warum? Weil die Frage und es scheinen sich doch die Meinungen dazu zu unterscheiden, wer sich als Nonne oder Mönch bezeichen kann/darf und wer nicht, interessanter oder wichtiger erscheint?
Da tauscht man sich aus, über Rituale, Titel- aber diese Frage vernachlässigt man und ist nicht diese die wichtigste?
(Damit möchte ich aber nicht die "katholischen" Gefühle verletzen und wer die obig genannte Frage als wichtig erachtet, ist auch in Ordung- aber es ist ein Gedanke von mir, der mich immer wieder beschäftigt, wenn ich im Gespräch mit Christen bin.)
Der "gute" Katholik im "Alltagsleben" - mich interessiert eher, wie er/sie die Beziehung zu Gott pflegt.
Ein Altvater wurde gefragt: "Was ist Demut?"
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Chrysostomus
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Beitrag von Chrysostomus »

Danke an HeGe, und danke an Lupus, für die Klarstellung.
Staubkorn hat geschrieben:Wisst Ihr, was ich interesant finde? Kantorin hat eine gute Frage gestellt und noch niemand von den Katholiken ist wirklich darauf eingegangen. Warum? Weil die Frage und es scheinen sich doch die Meinungen dazu zu unterscheiden, wer sich als Nonne oder Mönch bezeichen kann/darf und wer nicht, interessanter oder wichtiger erscheint?
Da tauscht man sich aus, über Rituale, Titel- aber diese Frage vernachlässigt man und ist nicht diese die wichtigste?
(Damit möchte ich aber nicht die "katholischen" Gefühle verletzen und wer die obig genannte Frage als wichtig erachtet, ist auch in Ordung- aber es ist ein Gedanke von mir, der mich immer wieder beschäftigt, wenn ich im Gespräch mit Christen bin.)
Der "gute" Katholik im "Alltagsleben" - mich interessiert eher, wie er/sie die Beziehung zu Gott pflegt.

Ich denke, diese Frage von Kantorin erübrigt sich von selbst bei einer kurzen Überlegung.

Der Empfang der Sakramente, Messbesuch, Rosenkranz und andere Gebete und Frömmigkeitsübungen, Stundengebet, eucharistische Anbetung etc pp.

Auf der anderen Seite soziales Engagement: Auch das fördert die Gottesbeziehung.

In welchen Details dies dann gelebt wird, muss jeder selbst entscheiden (die Sonntagspflicht besteht natürlich). Es wäre falsch, hier das eigene Tun herauszustellen oder anderen Vorschriften zu machen. Es geht hier um Möglichkeiten, nicht um ein Muss.

Aber warum, Staubkorn, wenn diese Frage doch so wichtig ist, beantwortest du sie nicht selbst?

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Staubkorn
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Beitrag von Staubkorn »

Ich wollte Dich sprechen lassen und ich bin weit davon entfernt mich als "gut" zu bezeichnen. Denn ich kenne noch nicht einmal das Kirchenrecht, wem man als Nonne, Mönch, Bruder, Schwester usw. bezeichnen darf und wen nicht.
Ein Altvater wurde gefragt: "Was ist Demut?"
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Chrysostomus
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Beitrag von Chrysostomus »

Wenn man will, lässt sich alles bessern, keine Sorge.

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Staubkorn
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Beitrag von Staubkorn »

Wenn man will, lässt sich alles bessern, keine Sorge.
Die Dämonen

Da war ein Einsiedler, der die Dämonen austreiben konnte.

Er fragte die Dämonen: "Was vertreibt euch? Ist es das Fasten?"

Sie antworteten: "Wir essen und trinken nicht!"

"Ist es der Verzicht auf Schlaf?"

"Wir schlafen nicht!"

"Ist es ein Leben in der Abgeschiedenheit?"

"Wir leben in den Wüsten!"

"Welche Kraft kann euch dann austreiben?"

Sie sagten: "Nichts kann uns besiegen, nur die Demut!"


Von den "Wüstenvätern"
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Kantorin
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Beitrag von Kantorin »

Chrysostomus hat geschrieben:
Der "gute" Katholik im "Alltagsleben" - mich interessiert eher, wie er/sie die Beziehung zu Gott pflegt.
Ich denke, diese Frage von Kantorin erübrigt sich von selbst bei einer kurzen Überlegung.

Der Empfang der Sakramente, Messbesuch, Rosenkranz und andere Gebete und Frömmigkeitsübungen, Stundengebet, eucharistische Anbetung etc pp.

Auf der anderen Seite soziales Engagement: Auch das fördert die Gottesbeziehung.

In welchen Details dies dann gelebt wird, muss jeder selbst entscheiden (die Sonntagspflicht besteht natürlich). Es wäre falsch, hier das eigene Tun herauszustellen oder anderen Vorschriften zu machen. Es geht hier um Möglichkeiten, nicht um ein Muss.
Andere Gebete und Frömmigkeitsübungen?? KONKRET?? Was anderes als Schriftbetrachtung und Exerzitien?? Bin neugierig!!
Hmmm, hört sich so an, als ob bei Katholikens eher die festgelegte Formen existieren als das, was bei Evangelens als "Stille Zeit" und Bibellese üblich ist. Kein Wunder, dass manche sich nicht in der Bibel auskennen. (Jedes Mal, wenn in der Frauengruppe aus der Bibel gelesen wurde, kreischte eine los: "Wo steht denn das??" - auch bei den Evangelien. Da können Ex-Evangelische nur die Augenbrauen hochziehen.)
Mein huldreicher Gott kommt mir entgegen. (Psalm 59)

Clementine
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Beitrag von Clementine »

Staubkorn hat geschrieben:Wisst Ihr, was ich interesant finde? Kantorin hat eine gute Frage gestellt und noch niemand von den Katholiken ist wirklich darauf eingegangen. Warum? Weil die Frage und es scheinen sich doch die Meinungen dazu zu unterscheiden, wer sich als Nonne oder Mönch bezeichen kann/darf und wer nicht, interessanter oder wichtiger erscheint?
Da tauscht man sich aus, über Rituale, Titel- aber diese Frage vernachlässigt man und ist nicht diese die wichtigste?
(Damit möchte ich aber nicht die "katholischen" Gefühle verletzen und wer die obig genannte Frage als wichtig erachtet, ist auch in Ordung- aber es ist ein Gedanke von mir, der mich immer wieder beschäftigt, wenn ich im Gespräch mit Christen bin.)
Der "gute" Katholik im "Alltagsleben" - mich interessiert eher, wie er/sie die Beziehung zu Gott pflegt.
Es ist im Grunde ja einfach nur zum Lachen. Wenn ich richtig gezählt habe und keine Beiträge dem Eingreifen der Moderatoren zum Opfer gefallen sind (entsprechende Einträge habe ich jedoch nicht gefunden im Moderatorenprotokoll) wurden seit dem Beitrag von "Kantorin" bis zu diesem Beitrag von Staubkorn insgesamt 16 Beiträge erstellt, davon 8 von Staubkorn, wovon wiederum 5 ihrer Beiträge die Bezeichnung von Nonnen/Mönchen zum Gegenstand hatten. Davon wiederum drei nachdem HeGe bereits erklärt hatte, dass Mönch bzw. Nonne die in Klausur Lebenden bezeichnet.

Sich dann darüber zu monieren, dass die wichtigste Frage nicht beantwortet wurde, erscheint mir wirklich als Farce.

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Staubkorn
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Beitrag von Staubkorn »

Ja, find eich auch. Vor allem musste ich ganze DREIMAL nachfragen und immer wieder wurde mir unterstellt, dass ich es gar nicht wissen will. Aber die Frage wurde leider noch immer nicht ganz befriedigend beantwortet, weil Raphaela auch noch eine Frage dazu hatte.
Vielleicht ist es den hier anwesenden "Katholiken" einfach einmal möglich eine Frage zu beantworten ohne gleich ins "Ver-Urteilen" hinein zu geraten.
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Staubkorn
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Beitrag von Staubkorn »

Ich war mal mehrere Monate bei der Jerusalemgemeinschaft in Frankreich, die nach der Regel Benedikts leben. - Sie sind keine Konkregation, sondern ein richtiger Orden. Sie dürfen sich Nonnen und Mönche nennen. Das wurde mir damals gesagt.
Es gibt also auch Ausnahmen. Ich selber weiß es jetzt nur von dieser Gemeinschaft, nehme aber an, dass die Bethlehemschwestern (Monialen) auch dazugehören.
Vielleicht weiß jemand noch mehr neuere Gemeinschaften, bei denen es sich um Mönche und Nonnen handelt?
Hier Clementine, Deine Chance! Beantworte doch einfach mal eine Frage.
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Clementine
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Beitrag von Clementine »

Staubkorn hat geschrieben:Ja, find eich auch. Vor allem musste ich ganze DREIMAL nachfragen und immer wieder wurde mir unterstellt, dass ich es gar nicht wissen will. Aber die Frage wurde leider noch immer nicht ganz befriedigend beantwortet, weil Raphaela auch noch eine Frage dazu hatte.
Vielleicht ist es den hier anwesenden "Katholiken" einfach einmal möglich eine Frage zu beantworten ohne gleich ins "Ver-Urteilen" hinein zu geraten.
Oh, sorry, Staubkorn. Offensichtlich habe ich Dich falsch verstanden. Den von mir zitierten Beitrag von Dir hatte ich so verstanden, dass Du der Meinung bist, dass die Frage von Kantorin die wichtigste Frage sei. Und deren Frage war ja wie der "gute" Katholik im "Alltagsleben" die Beziehung zu Gott pflegt. Und nicht, welche Ordensgemeinschaften in Klausur leben. Da wir jedoch wieder bei dieser Frage von Dir gelandet sind, war das mit der wichtigsten gemeint...?

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Staubkorn
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Beitrag von Staubkorn »

Das müsst ihr (falls Du auch eine Katholikin bist) für Euch entscheiden, was Euch als wichtig erscheint.
Ein Altvater wurde gefragt: "Was ist Demut?"
Er antwortete: "Demut ist, wenn du einem Bruder vergibst, der gegen dich gesündigt hat, noch bevor er selbst zu dir kommt und dich um Vergebung bittet."

Chrysostomus
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Beitrag von Chrysostomus »

Kantorin hat geschrieben:
Chrysostomus hat geschrieben:
Der "gute" Katholik im "Alltagsleben" - mich interessiert eher, wie er/sie die Beziehung zu Gott pflegt.
Ich denke, diese Frage von Kantorin erübrigt sich von selbst bei einer kurzen Überlegung.

Der Empfang der Sakramente, Messbesuch, Rosenkranz und andere Gebete und Frömmigkeitsübungen, Stundengebet, eucharistische Anbetung etc pp.

Auf der anderen Seite soziales Engagement: Auch das fördert die Gottesbeziehung.

In welchen Details dies dann gelebt wird, muss jeder selbst entscheiden (die Sonntagspflicht besteht natürlich). Es wäre falsch, hier das eigene Tun herauszustellen oder anderen Vorschriften zu machen. Es geht hier um Möglichkeiten, nicht um ein Muss.
Andere Gebete und Frömmigkeitsübungen?? KONKRET?? Was anderes als Schriftbetrachtung und Exerzitien?? Bin neugierig!!
Hmmm, hört sich so an, als ob bei Katholikens eher die festgelegte Formen existieren als das, was bei Evangelens als "Stille Zeit" und Bibellese üblich ist.
Feste Formen geben Halt: Und wenn man den Halt gefunden hat, bieten sie den Rahmen, in dem man sich entfalten kann. "Festgelegte" Formen sind eine Hilfe; wenn man sie versteht und ermessen kann, dann haben sie ihren Sinn und man blüht in ihnen auf. Um es deutlich zu machen anhand von einem Vergleich: Ein Gesetz ist kein Verbot mehr, wenn man seine Richtigkeit anerkannt hat. - Wenn ich also die Richtigkeit der Formen ermessen habe, erkenne ich, dass sie sinnvoll sind und mir zur Hilfe für meine persönliche Beziehung mit Gott gereichen.

Schriftlektüre und Exerzitien (gut, Exerzitien zähle ich schon nicht mehr unbedingt zum Alltag; sie sind doch, wenn man dafür sich extra Urlaub nimmt, eher etwas herausgehobenes) sind natürlich zwei Formen. Andere Formen wären eine tägliche Besinnungszeit am Abend zur Gewissenserforschung. Es gibt Gebetskreise, die regelmäßig miteinander singen und Andachtstexte lesen. Andachten kann man auch alleine halten. Neben der Bibel können auch andere Texte (Kirchenväter und andere christliche Autoren bis in die Neuzeit) herangezogen werden. Zu noch anderen Gebetstexten zähle ich den Angelus, das Herzens-/Christusgebet und noch viel mehr. Auch eine immer weiter sich vertiefende Erforschung der Theologie durch Lektüre, die die Inhalte des Glaubens darstellt, halte ich für eine Art der Frömmigkeitsübung.

Was ich sagen will, ist: Man kann dieses Feld nicht ausschöpfen, es ist viel zu groß und bietet einen weiten Raum. Wenn ich hier ein paar Sachen "konkret" aufzähle, dann weiß ich, dass vieles immer noch ungenannt bleibt. Es gibt in diesem Sinne kein "konkret". Jeder gestaltet über den gewissen Grundrahmen (Empfang der Sakramente und Messbesuch) hinaus seine Beziehung zu Gott ganz persönlich individuell.

Und oftmals ist diese Beziehung zu Ihm auch einfach nur ein schweigendes, in tiefer Liebe miteinander verbundenes Sich-Gegenüber-Sein. Ohne Worte, ohne Gebete, ohne Gedanken außer dem der liebevollen Zuneigung.

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Staubkorn
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Beitrag von Staubkorn »

Raphaela, habe ich gerade auf einer Seite von den Dominikanerinnen gefunden.
Die einen arbeiten im "sozialen Bereich", d.h. pflegen Kranke, machen Jugendarbeit, sind Seelsorgerinnen usw. das sind die Schwestern, bzw. Brüder.
Die Nonnen arbeiten um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten, z.B. Hostienbäckerei, Stickerei von Meßgewändern- Die eigentliche "Arbeit" ist das Gebet.
Wahrscheinlich hat die Jerusalemgemeinschaft in Frankreich kontemplativ gelebt und dürften sich deshalb Nonnen nennen.
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Leguan
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Beitrag von Leguan »

Kantorin hat geschrieben:Der "gute" Katholik im "Alltagsleben" - mich interessiert eher, wie er/sie die Beziehung zu Gott pflegt.

"Gute" Protestanten lesen täglich in der Bibel und haben eine persönliche "Stille Zeit". Was machen die "guten" Katholiken? Gibt es andere Möglichkeiten als Stundengebet und Rosenkranz? Als Konvertierte habe ich echt keine Ahnung, was meine Glaubensbrüder und -schwestern privat treiben! Vielleicht könnt ihr mir diese Fragen beantworten...
Ich bin sicher und leider auch gerade im Alltagsleben alles andere als ein "guter" Katholik, aber ich würde zu dieser Thematik zwei Bücher empfehlen: Die "Nachfolge Christi" von Thomas von Kempen und die "Philothea" von Franz von Sales (die mir persönlich fast noch besser gefällt).
Mir - als jemandem, der auch Null Ahnung hatte, wie man Katholizismus eigentlich "praktiziert" - haben sie sehr geholfen und tun das immer noch.
Wobei ich das Lesen dieser Bücher an sich schon als Teil des Praktizierens betrachten würde.

Raphaela
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Beitrag von Raphaela »

Staubkorn hat geschrieben:Raphaela, habe ich gerade auf einer Seite von den Dominikanerinnen gefunden.
???
:hmm:

Ich wüsste nicht, dass ich auf Seiten von Dominikanerinnen zu finden bin.

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cantus planus
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Beitrag von cantus planus »

Die kontemplativen Ordensleute nennen sich Mönche bzw. Nonnen, die caritativ tätigen Ordensleute dagegen Ordensbruder - bzw. Schwester. Die Grenzen sind aber mitunter fließend.

Da die Fraternités Monastiques, die sich übrigens jetzt doch in Köln ansiedeln werden ( :jump: :jump: :jump: ), eindeutig kontemplativ ausgerichtet sind, sind die Mönche oder Nonnen, bzw. Monialen - um beim französischen Sprachgebrauch zu bleiben.
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‎Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky

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cantus planus
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Beitrag von cantus planus »

Raphaela hat geschrieben:
Staubkorn hat geschrieben:Raphaela, habe ich gerade auf einer Seite von den Dominikanerinnen gefunden.
???
:hmm:

Ich wüsste nicht, dass ich auf Seiten von Dominikanerinnen zu finden bin.
Tja, dem Internet bleibt nichts verborgen. :D
Nutzer seit dem 13. September 2015 nicht mehr im Forum aktiv.

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Kantorin
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Beitrag von Kantorin »

Chrysostomus hat geschrieben: Schriftlektüre und Exerzitien (gut, Exerzitien zähle ich schon nicht mehr unbedingt zum Alltag; sie sind doch, wenn man dafür sich extra Urlaub nimmt, eher etwas herausgehobenes) sind natürlich zwei Formen. Andere Formen wären eine tägliche Besinnungszeit am Abend zur Gewissenserforschung. Es gibt Gebetskreise, die regelmäßig miteinander singen und Andachtstexte lesen. Andachten kann man auch alleine halten. Neben der Bibel können auch andere Texte (Kirchenväter und andere christliche Autoren bis in die Neuzeit) herangezogen werden. Zu noch anderen Gebetstexten zähle ich den Angelus, das Herzens-/Christusgebet und noch viel mehr. Auch eine immer weiter sich vertiefende Erforschung der Theologie durch Lektüre, die die Inhalte des Glaubens darstellt, halte ich für eine Art der Frömmigkeitsübung.

Was ich sagen will, ist: Man kann dieses Feld nicht ausschöpfen, es ist viel zu groß und bietet einen weiten Raum. Wenn ich hier ein paar Sachen "konkret" aufzähle, dann weiß ich, dass vieles immer noch ungenannt bleibt. Es gibt in diesem Sinne kein "konkret". Jeder gestaltet über den gewissen Grundrahmen (Empfang der Sakramente und Messbesuch) hinaus seine Beziehung zu Gott ganz persönlich individuell.

Und oftmals ist diese Beziehung zu Ihm auch einfach nur ein schweigendes, in tiefer Liebe miteinander verbundenes Sich-Gegenüber-Sein. Ohne Worte, ohne Gebete, ohne Gedanken außer dem der liebevollen Zuneigung.
Danke für deine ausführliche Antwort! Meine Frage war, was man bei Katholikens zu Hause betreibt, deswegen zählen für mich Eucharistiefeier, eucharistische Anbetung etc. nicht dazu (ich kenne andere Katholen, die zu Hause eine gewandelte Hostie haben :floet: ). Nach euren Antworten sehe immer wieder, dass die römisch-katholische Kirche spirituell sehr reich ist - da gibt es wesentlich mehr als Bibellese! :freude:
Mein huldreicher Gott kommt mir entgegen. (Psalm 59)

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Staubkorn
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Beitrag von Staubkorn »

Raphaela, Guten Morgen.
Ich möchte mich bei Dir entschuldigen, ich hoffe Du vergibst mir. Ich habe einen Fehler gemacht, entschuldige.
Ich meinte nicht Dich, sondern, ich meinte mit Raphaela, die Persönliche Anrede also in etwa: "Raphaela, ich habe etwas bezüglich zu Deiner Frage gefunden". Ich habe mich also wieder nicht richtig "deutsch" ausgedrückt.
Ich wollte Dir gerne Deine Frage beantworten und habe das "Internet" durchstöbert und etwas auf der Seite der Dominikanerinnen gefunden.
Entschuldige bitte, dass ich manchmal ein "schlechtes Deutsch" schreibe, aber ich bin nicht so, wie ihr mit dieser Sprache groß geworden und denke nicht immer "deutsch".
Ein Altvater wurde gefragt: "Was ist Demut?"
Er antwortete: "Demut ist, wenn du einem Bruder vergibst, der gegen dich gesündigt hat, noch bevor er selbst zu dir kommt und dich um Vergebung bittet."

Kilianus
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Beitrag von Kilianus »

Kantorin hat geschrieben: (ich kenne andere Katholen, die zu Hause eine gewandelte Hostie haben :floet: ).
Ähm. Hust. Wie das?

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Lupus
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Beitrag von Lupus »

Kilianus hat geschrieben:
Kantorin hat geschrieben: (ich kenne andere Katholen, die zu Hause eine gewandelte Hostie haben :floet: ).
Ähm. Hust. Wie das?
_________________________________________________

Da ist wohl der Wunsch der Vater des Gedankens!
Das ist erstens nicht erlaubt; zweitens höchstens durch Mißbrauch zustande gekommen; denn kein Priester wird jemandem den Leib Christi zur Aufbewahrung mit nach Hause geben, weil die Gefahr des Mißbrauchs besteht.
Die Aufbewahrung im Privathaus ist ganz einfach verboten!

+L.

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Peregrin
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Beitrag von Peregrin »

Kilianus hat geschrieben:
Kantorin hat geschrieben: (ich kenne andere Katholen, die zu Hause eine gewandelte Hostie haben :floet: ).
Ähm. Hust. Wie das?
Handkommunion und einstecken?
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

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Seraph
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Beitrag von Seraph »

Lupus hat geschrieben: Die Aufbewahrung im Privathaus ist ganz einfach verboten!
Meines Wissens kann im Einzelfall, wenn eine Kapelle mit würdigem Aufbewahrungsort vorhanden ist, in der mindestens zweimal im Monat eine Heilige Messe gefeiert wird, eine Sondererlaubnis erteilt werden. (Das führt an dieser Stelle allerdings etwas zu weit).
Ein düsterer Seraph möchte wohl selbst den dreieinigen Gott erschrecken.
(Mother Mary Francis)

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Seraph
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Beitrag von Seraph »

Kantorin hat geschrieben: Hmmm, hört sich so an, als ob bei Katholikens eher die festgelegte Formen existieren als das, was bei Evangelens als "Stille Zeit" und Bibellese üblich ist. Kein Wunder, dass manche sich nicht in der Bibel auskennen. (Jedes Mal, wenn in der Frauengruppe aus der Bibel gelesen wurde, kreischte eine los: "Wo steht denn das??" - auch bei den Evangelien. Da können Ex-Evangelische nur die Augenbrauen hochziehen.)
Konkret kann man da noch die Kreuzweg-Andacht nennen, die man natürlich auch für sich (mit oder ohne bildlich gestalteten Kreuzweg) beten kann. Die Herstellung der Bezüge zwischen der Andacht und den entsprechenden Stellen in der Heiligen Schrift könnte auch gleichzeitig der Verbesserung der Bibelkenntnisse nützlich sein. ;)

Die katholische Kirche empfiehlt WIMRE ausdrücklich übrigens den wenn möglich täglichen Messbesuch. Da sollten sich dann eigentlich auch die Bibelkenntnisse verbessern. Grundsätzlich stimme ich Dir aber zu, Kantorin, ich habe mich oft auch gewundert, da ich aus einer Ecke stamme, wo es in Schulkinderkreisen durch üblich war, Bibelzitate zu nennen und der andere wußte dann zu sagen, wo das steht bzw. bei Angabe der Stellen, was da steht.
Zuletzt geändert von Seraph am Montag 15. Dezember 2008, 22:33, insgesamt 1-mal geändert.
Ein düsterer Seraph möchte wohl selbst den dreieinigen Gott erschrecken.
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Kantorin
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Beitrag von Kantorin »

Peregrin hat geschrieben:
Kilianus hat geschrieben:
Kantorin hat geschrieben: (ich kenne andere Katholen, die zu Hause eine gewandelte Hostie haben :floet: ).
Ähm. Hust. Wie das?
Handkommunion und einstecken?
Neeee, hat nix mit Handkommunion zu tun - eine Person hat die Kirchenschlüssel und damit Zugang zum Tabernakel, auch wegen Krankenkommunion. Ich petz nicht, und die gewandelte Hostie ist sehr würdig aufbewahrt.
Mein huldreicher Gott kommt mir entgegen. (Psalm 59)

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Linus
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Beitrag von Linus »

Seraph hat geschrieben:
Lupus hat geschrieben: Die Aufbewahrung im Privathaus ist ganz einfach verboten!
Meines Wissens kann im Einzelfall, wenn eine Kapelle mit würdigem Aufbewahrungsort vorhanden ist, in der mindestens zweimal im Monat eine Heilige Messe gefeiert wird, eine Sondererlaubnis erteilt werden. (Das führt an dieser Stelle allerdings etwas zu weit).
Einmal im Monat -Freunde von uns haben in ihrem Vierkanter eine solche Privatkapelle.
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

Raphaela
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Beitrag von Raphaela »

Lupus hat geschrieben:
Kilianus hat geschrieben:
Kantorin hat geschrieben: (ich kenne andere Katholen, die zu Hause eine gewandelte Hostie haben :floet: ).
Ähm. Hust. Wie das?
_________________________________________________

Da ist wohl der Wunsch der Vater des Gedankens!
Das ist erstens nicht erlaubt; zweitens höchstens durch Mißbrauch zustande gekommen; denn kein Priester wird jemandem den Leib Christi zur Aufbewahrung mit nach Hause geben, weil die Gefahr des Mißbrauchs besteht.
Die Aufbewahrung im Privathaus ist ganz einfach verboten!

+L.
Außer der Bischof erlaubt es!
Ich weiß sehr wohl von Bekannten, die das Allerheiligste in ihrem Hause haben.
Es handelt sich um ein altes Ehepaar und ich weiß leider nicht, wie die Erlaubnis zustande kam.

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