Wie sag ichs meinem Pfarrer?

Allgemein Katholisches.
regina 32
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Wie sag ichs meinem Pfarrer?

Beitrag von regina 32 »

Hallo Kreuzgängler,

ich weiß, ich hätte auch einen anderen Titel wählen können.
Wir haben in der hiesigen Gemeinde ein Problem:

Einen neuen Priester, welcher eigentlich nicht nur recht nett ist, sondern auch mehr Familien und Kinder in den Gottesdienst und in die Kirche locken will.

Das Problem: seit er da ist, hauen die Ministranten ab und auch die anderen Jugendlichen versuchen den Kirchenkontakt zu vermeiden.
Vor ein paar Sonntagen stand er schon ganz alleine (d.h. zwar mit Gemeinde, aber ohne einen Ministranten) da.



Einerseits möchte er etwas für die Jugend tun, andererseits schafft er es immer wieder sie zu vergraulen.

Ein paar Beipiele (ich sage gleich dazu, dass sie mir nur - von den direkt betroffenen Berichtet wurden und ich sie nicht selber erlebt habe)

- Ein Kind ca. 11 Jahre spielt zum ersten Mal im Gottesdienst Flöte (War die Idee des Pfarrers) - Anschließend geht er hin und das einzigste was er sagt ist: "An der einen Stelle hast Du falsch gespielt, das hab ich genau gehört" Das Kind ist dann frustriert nach Hause und hat (natürlich) gesagt, ICH spiel da nicht mehr!


Von der Mutter darauf angsprochen meinte der Pfarrer: Ich wollte ihr nur zeigen, dass ich es gehört habe.....



- Wenn die Kommunionkinder am Sonntag nicht im Gottesdienst vollständig erschienen sind, werden Sie anschließend im Religionsunterricht zusammengefaltet. (tränenausbrüche sind wohlauch schon vorgekommen.) Die Folge, die Kinder fangen an zu Lügen (z,.B. wir waren einkaufen - AM SONNTAG???) , weil es ihnen peinlich ist und sie keine Ausrede parat haben (ausser vielleicht die Eltern hatten keine Lust, wollten ausschlafen)
Hier müsste er bei Erstkommunionskindern m.,E. eher die Eltern ansprechen, als die Kinder zusammenfalten.



Die gut funktionnierende Ministrantenschar wurde ebenfalls vergrault, weil die Events (wie gemeinsame Filmabende etc.) gestrichen wurden. Einer Jugendlichen, der Er die "oberaufsicht "über alle Ministranten antrug, tat er es nur unter der Bedingung, dass sie asunahmslos JEDEN Gottesdienst anwesend ist. Das konnte und wollte das Mädel nun auch nicht - Also stehen die Ministranten nun ohne die älteren (die rausgegrault sind) und ohne eine "Oberministrantin" da.
ISt schade.



Ich hab den Eindruck, dass niemand ihm Rückmeldung zu diesen Themen (und davon gibt es noch mehr) gibt, weiss selber nicht ob und wie ich es machen soll, ob es willkommen und sinnvoll ist.....

(immerhin bin ich selber ja noch nicht mal 1 Jahr lang katholisch, und so auch kein Maßstab)
Was denkt Ihr?

Vielleicht könnt Ihr Euch ja auch in die Situation des Priesters versetzen????

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Mein Boss
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Re: Wie sag ichs meinem Pfarrer?

Beitrag von Mein Boss »

regina 32 hat geschrieben:Hallo Kreuzgängler,

ich weiß, ich hätte auch einen anderen Titel wählen können.
Wir haben in der hiesigen Gemeinde ein Problem:

Einen neuen Priester, welcher eigentlich nicht nur recht nett ist, sondern auch mehr Familien und Kinder in den Gottesdienst und in die Kirche locken will.

Das Problem: seit er da ist, hauen die Ministranten ab und auch die anderen Jugendlichen versuchen den Kirchenkontakt zu vermeiden.
Vor ein paar Sonntagen stand er schon ganz alleine (d.h. zwar mit Gemeinde, aber ohne einen Ministranten) da.



Einerseits möchte er etwas für die Jugend tun, andererseits schafft er es immer wieder sie zu vergraulen.

Ein paar Beipiele (ich sage gleich dazu, dass sie mir nur - von den direkt betroffenen Berichtet wurden und ich sie nicht selber erlebt habe)

- Ein Kind ca. 11 Jahre spielt zum ersten Mal im Gottesdienst Flöte (War die Idee des Pfarrers) - Anschließend geht er hin und das einzigste was er sagt ist: "An der einen Stelle hast Du falsch gespielt, das hab ich genau gehört" Das Kind ist dann frustriert nach Hause und hat (natürlich) gesagt, ICH spiel da nicht mehr!


Von der Mutter darauf angsprochen meinte der Pfarrer: Ich wollte ihr nur zeigen, dass ich es gehört habe.....



- Wenn die Kommunionkinder am Sonntag nicht im Gottesdienst vollständig erschienen sind, werden Sie anschließend im Religionsunterricht zusammengefaltet. (tränenausbrüche sind wohlauch schon vorgekommen.) Die Folge, die Kinder fangen an zu Lügen (z,.B. wir waren einkaufen - AM SONNTAG???) , weil es ihnen peinlich ist und sie keine Ausrede parat haben (ausser vielleicht die Eltern hatten keine Lust, wollten ausschlafen)
Hier müsste er bei Erstkommunionskindern m.,E. eher die Eltern ansprechen, als die Kinder zusammenfalten.



Die gut funktionnierende Ministrantenschar wurde ebenfalls vergrault, weil die Events (wie gemeinsame Filmabende etc.) gestrichen wurden. Einer Jugendlichen, der Er die "oberaufsicht "über alle Ministranten antrug, tat er es nur unter der Bedingung, dass sie asunahmslos JEDEN Gottesdienst anwesend ist. Das konnte und wollte das Mädel nun auch nicht - Also stehen die Ministranten nun ohne die älteren (die rausgegrault sind) und ohne eine "Oberministrantin" da.
ISt schade.



Ich hab den Eindruck, dass niemand ihm Rückmeldung zu diesen Themen (und davon gibt es noch mehr) gibt, weiss selber nicht ob und wie ich es machen soll, ob es willkommen und sinnvoll ist.....

(immerhin bin ich selber ja noch nicht mal 1 Jahr lang katholisch, und so auch kein Maßstab)
Was denkt Ihr?

Vielleicht könnt Ihr Euch ja auch in die Situation des Priesters versetzen????
Wozu gibt es den PGR? Hier müsste der/die Vorsitzende die Initiative übernehmen.

Ein ehrliches und offenes (wohlwollendes) Gespräch halte ich hier für das einzig Angebrachte. So wie Du den Geistlichen in seiner Bemühung schilderst, denke ich, dass ihm seine Fehlhaltungen nicht bewusst sind.
Wahrscheinlich wird er euch sogar für ein ehrliches Gespräch dankbar sein!


LG
Dein Boss

iustus
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Re: Wie sag ichs meinem Pfarrer?

Beitrag von iustus »

Mein Boss hat geschrieben:Ein ehrliches und offenes (wohlwollendes) Gespräch halte ich hier für das einzig Angebrachte. So wie Du den Geistlichen in seiner Bemühung schilderst, denke ich, dass ihm seine Fehlhaltungen nicht bewusst sind.
Wahrscheinlich wird er euch sogar für ein ehrliches Gespräch dankbar sein!
Sehe ich ganz genauso. Er muss halt noch lernen.

Und vielleicht kannst Du ihm ja sagen, dass er grundsätzlich Recht hat (jeder Katholik sollte jeden Sonntag in die Kirche gehen) und Kommunionkinder erst recht.

Aber er muss es einfach einfühlsamer rüberbringen. Am Besten mal nach den Ursachen fragen, warum die Kinder nicht gekommen sind. Denn eines ist auch klar: Sie würden - wenn er nichts unternähme (also keinen wöchentlichen Messbesuch fordern würde) auch wegbleiben. In unserem Bistum ist das Gang und Gäbe: Es wird nicht verlangt, dass die Kommunionkinder die Messe jede Woche besuchen und so ist die Erstkommunion gleichzeitig (für mindestens mehrere Jahre bis zur Firmung, im besten Fall nur bis zum nächsten Weihnachtsfest) die Letztkommunion.

iustus
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Re: Wie sag ichs meinem Pfarrer?

Beitrag von iustus »

regina 32 hat geschrieben: - Ein Kind ca. 11 Jahre spielt zum ersten Mal im Gottesdienst Flöte (War die Idee des Pfarrers) - Anschließend geht er hin und das einzigste was er sagt ist: "An der einen Stelle hast Du falsch gespielt, das hab ich genau gehört" Das Kind ist dann frustriert nach Hause und hat (natürlich) gesagt, ICH spiel da nicht mehr!
Das ist meines Erachtens das Paradebeispiel für "Er muss halt noch lernen". Er würde keinerlei Abstriche machen am Glauben und der Lehre der Kirche, wenn er hier lobt und dadurch motiviert. Aber es war ihm wohl wirklich nicht bewußt, wie sehr er verletzt hat. Das Kind hatte natürlich völlig recht. Man kann von einem 11jährigen Kind nicht erwarten, dass es einsieht, dass die Freude des lieben Gottes genügt, erst recht, wenn es ihm keiner sagt.

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anneke6
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Re: Wie sag ichs meinem Pfarrer?

Beitrag von anneke6 »

regina 32 hat geschrieben: (immerhin bin ich selber ja noch nicht mal 1 Jahr lang katholisch, und so auch kein Maßstab)
Was denkt Ihr?

Vielleicht könnt Ihr Euch ja auch in die Situation des Priesters versetzen????
Ich weiß nicht, ob das etwas Schlimmes ist, erst 1 Jahr lang katholisch zu sein. Du hast bestimmt noch mehr Enthusiasmus, was solche Dinge wie Kinder und Jugendarbeit angeht, als jemand wie ich.
Warum ich, was dies Dinge angeht, weitgehend meinen Enthusiasmus verloren habe? Weil ich schon zuviele Enttäuschungen auf diesem Gebiet erlebt habe.
Was Du aber berichtest, schlägt dem Faß den Boden aus, und ich habe so etwas noch nicht erlebt.
Doch, geh auf jeden Fall zu ihm. Sprich ihn nach der Messe oder bei einer anderen passenden Gelegenheit an und bitte um einen Termin für ein wichtiges Gespräch.
Vor dem Gespräch, nimm Dir Mut und bete. Und dann schildere die Situation so, wie Du sie uns verdeutlicht hast. Wenn er tatsächlich nett ist, wird er es verstehen, und wenn nicht, wird er vielleicht begreifen, daß er so die jungen Leute rausekelt.
Und nein, ich kann Hochwürden nicht verstehen. Einige Dinge müßten ihm klar sein:
Wenn ein Kind während des Gottesdienstes ein Solo spielt, und es kriegt etwas nicht richtig hin, kann das auch ohne Hinweis durch den Pfarrer peinlich werden. Besser wäre z.B. ein Flötenensemble oder (unter freiem Himmel) eine Blaskapelle, wo man nicht genau ausmachen kann, wer da falsch gespielt hat. Eine einzelne Flöte kann von einem älteren Kind oder einem Erwachsenen gespielt werden, z.B. während der Kommunion.
Und: Woher weiß der Priester eigentlich, daß die Kinder nicht in einer anderen Kirche waren? Wenn es ein Dorf auf dem Land ist, wo es nur eine Kirche gibt, ist dieser Gedanke vielleicht fremd, aber in den meisten Städten gibt es mehrere katholische Kirchen, und es kann Gründe geben, mal in eine andere zu gehen. Weil der Gottesdienst dort später ist, oder umgekehrt, früher, so daß man noch die Oma im Krankenhaus besuchen kann, usw.
???

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Juergen
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Beitrag von Juergen »

Man könnte versuchen mit dem Pfarrer zu reden, aber wenn das nichts nützt, kann man im Prinzip gar nichts machen.

Wenn die Pfarrei nicht gerade auf dem "platten Land" ist, könnte man ggf. einfach auf eine andere Gemeinde ausweichen.

regina 32
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Beitrag von regina 32 »

Danke für Eure Antworten...

Nun, ich werde mir ihn dann demnächst mal unter 4 Augen vorknöpfen.... vielleicht hilft es ja.


Anneke, mit dem "erst seit 1 Jahr katholisch" meinte ich, dass ich mich halt in vielen Abläufen noch nicht auskenne und einfach ein "greenhorn" bin, das ich mir auch z.T. kein Urteil anmaßen möchte.

(so ist für mich die für mich äusserst interessante Diskussion zur Kinderkirche exemplarisch - ich hab hier in der Diskussion viele andere Meinungen auch erfahren und war erstaunt, dass Kinderkirche (hier) so kritisch gesehen wird)

Vielleicht spreche ich auch erst mit seinem Diakon (ein sehr netter Mensch und 4-facher Familienvater) , was meint Ihr? andererseits ist dieser ja eigentlich sein Untergebener und dann auch in einer schlechten Position ihn zu "kritisieren"


Liebe Grüße
und erst mal [Punkt]

Raimund J.
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Beitrag von Raimund J. »

regina 32 hat geschrieben:
Vielleicht spreche ich auch erst mit seinem Diakon (ein sehr netter Mensch und 4-facher Familienvater) , was meint Ihr?
Das ist eine sehr gute Idee!

Es ist ja auch nicht ganz so, daß es dem Herrn Pfarrer "sein" Diakon ist, sondern er ist direkt vom Bischof als Diakon beauftragt bei Euch in der Gemeinde Dienst zu tun.
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
Nec laudibus, nec timore

iustus
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Beitrag von iustus »

Raimund Josef H. hat geschrieben:
regina 32 hat geschrieben:
Vielleicht spreche ich auch erst mit seinem Diakon (ein sehr netter Mensch und 4-facher Familienvater) , was meint Ihr?
Das ist eine sehr gute Idee!
:hmm: Ich weiß nicht. Das hat so was von Lästern. Ich fände es besser, geradeheraus die Kritikpunkte anzusprechen bei dem, der die Kritik verdient, nicht bei Dritten.

iustus
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Beitrag von iustus »

regina 32 hat geschrieben:Danke für Eure Antworten...

Nun, ich werde mir ihn dann demnächst mal unter 4 Augen vorknöpfen.... vielleicht hilft es ja.
:ja:

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Mein Boss
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Beitrag von Mein Boss »

regina 32 hat geschrieben:...

Vielleicht spreche ich auch erst mit seinem Diakon (ein sehr netter Mensch und 4-facher Familienvater) , was meint Ihr? andererseits ist dieser ja eigentlich sein Untergebener und dann auch in einer schlechten Position ihn zu "kritisieren"
So wie ich den Sachverhalt verstanden habe, würde es mich wundern, wenn der Diakon noch nicht mit ihm gesprochen hätte...

Aber es ist gut und wichtig, dass Du da aktiv werden willst.
Wobei Du sicherlich Abnsprechpartner finden solltest: Diakon, Religionslehrerin, PGR, Frauen- und Mütterkreis usw.

Viel Erfolg
Dein Boss

Raimund J.
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Beitrag von Raimund J. »

iustus hat geschrieben:
Raimund Josef H. hat geschrieben:
regina 32 hat geschrieben:
Vielleicht spreche ich auch erst mit seinem Diakon (ein sehr netter Mensch und 4-facher Familienvater) , was meint Ihr?
Das ist eine sehr gute Idee!
:hmm: Ich weiß nicht. Das hat so was von Lästern. Ich fände es besser, geradeheraus die Kritikpunkte anzusprechen bei dem, der die Kritik verdient, nicht bei Dritten.
Nein, mit Lästern oder Tratschen soll das nichts zu tun haben.

Ich würde mal auf den Diakon zu gehen und ganz einfach in folgender Art und Weise fragen: "Herr N., bevor ich unseren Pfarrer deswegen belästige, wollte ich Sie einmal um Rat fragen, Sie kennen sich ja da besser aus als ich..." (Diakone sind im Allgemeinen sehr geschmeichelt wenn man sie wichtig nimmt ;))

Der Diakon wird dann schon z.B. sagen "ja, das wäre gut wenn Sie ihn deshalb sogar einmal direkt ansprechen würden", oder "ja das Problem kenne ich, aber da ist er etwas eigen, da fühlt er sich schnell kritisiert, ich werd mal versuchen ihn in die richtige Richtung zu lenken..."
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
Nec laudibus, nec timore

ad_hoc
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Beitrag von ad_hoc »

Mein Boss hat geschrieben:
regina 32 hat geschrieben:...

Vielleicht spreche ich auch erst mit seinem Diakon (ein sehr netter Mensch und 4-facher Familienvater) , was meint Ihr? andererseits ist dieser ja eigentlich sein Untergebener und dann auch in einer schlechten Position ihn zu "kritisieren"
So wie ich den Sachverhalt verstanden habe, würde es mich wundern, wenn der Diakon noch nicht mit ihm gesprochen hätte...

Aber es ist gut und wichtig, dass Du da aktiv werden willst.
Wobei Du sicherlich Abnsprechpartner finden solltest: Diakon, Religionslehrerin, PGR, Frauen- und Mütterkreis usw.

Viel Erfolg
Dein Boss
Ja genau. Am besten auch noch jeden einzelnen Menschen der Pfarrgemeinde ansprechen und die Angelegenheit und die passende Vorgehensweise ausdiskutieren.
Und warum nicht auch noch kritisch-liebevolle Leserbriefe im Bistumsblättchen veröffentlichen lassen. Dann kommen noch mehr Leserbriefe zurück und irgendwann wird der Pfarrer dann auch begriffen haben, dass einzelne Gemeindemitglieder mit ihm das Gespräch gesucht haben, sich aber nicht trauten und deshalb dritte, vierte,...fünfundzwanzigste... einundneunzigste... und mehr Personen mündlich und schriftlich über das Verhalten des Pfarrers in Kennntnis setzten.

Ganz allgemein: Wer keine Ahnung hat, wie, wann und unter welchen Voraussetzungen jemandem, direkt oder indirekt, Ratschläge erteilen will oder muß, eventuell sich auch noch aus nicht nachvollziehbaren Gründen dazu berufen fühlt, der sollte dies unbedingt unterlassen.
Der Schaden, der nämlich dadurch angerichtet wird, ist sehr viel größer, als würde man nichts unternehmen.

Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)

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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

Ich würde den Pfarrer wahrscheinlich direkt ansprechen. Ich bin ein Typ, der offen seine Meinung sagt, und das hat mir nicht immer Gutes eingebracht. Bestimmt wäre es das eine oder andere Mal besser gewesen, ich hätte den Mund gehalten.
Ein Pfarrer bekam einen Wutanfall, als ich ihn darauf aufmerksam machte, daß er aufreizend auf seine weiblichen Gemeindemitglieder wirke.
In einer Diasporagemeinde habe ich es mir mit so einer "Gottesdienstleiterin" gründlich verdorben. Das war allerdings von Anfang an vorauszusehen. Ich war ihr ein Dorn im Auge, vielleicht deshalb, weil ich viel gebildeter war als sie — die Frau hat gar keinen Beruf, und wäre das nicht eine Diasporagemeinde, die nur aus 5 Personen besteht, wäre sie nicht in dieser Position, den Tabernakel öffnen zu dürfen…
Vielleicht auch deshalb, weil ich ein bißchen konservativ daherkam, mit Mundkommunion, Rosenkranz und solchen Sachen.
Als mir dann einmal ein Lapsus passierte, und etwas von mir zusehen war (keine Ringelstrümpfe!), da nutzte sie die Gelegenheit, um mich vor versammelter Mannschaft runterzuputzen wie ein Schulkind.
Seitdem schwärzt sie mich bei Priestern und Laien an. Von den Laien glauben es einige…von den Priestern viele. Und selbst einer, der es nicht glaubte, teilte mir mit, eine Gottesdienstbesucherin hätte ihn gefragt, ob ich geisteskrank sei.
In diese Kirche mag ich nicht mehr gehen… :cry: :cry: :cry:
???

ad_hoc
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Beitrag von ad_hoc »

regina 32 hat geschrieben:Danke für Eure Antworten...

Nun, ich werde mir ihn dann demnächst mal unter 4 Augen vorknöpfen.... vielleicht hilft es ja.


Anneke, mit dem "erst seit 1 Jahr katholisch" meinte ich, dass ich mich halt in vielen Abläufen noch nicht auskenne und einfach ein "greenhorn" bin, das ich mir auch z.T. kein Urteil anmaßen möchte.

(so ist für mich die für mich äusserst interessante Diskussion zur Kinderkirche exemplarisch - ich hab hier in der Diskussion viele andere Meinungen auch erfahren und war erstaunt, dass Kinderkirche (hier) so kritisch gesehen wird)

Vielleicht spreche ich auch erst mit seinem Diakon (ein sehr netter Mensch und 4-facher Familienvater) , was meint Ihr? andererseits ist dieser ja eigentlich sein Untergebener und dann auch in einer schlechten Position ihn zu "kritisieren"


Liebe Grüße
und erst mal [Punkt]
Hallo Regina

Die Aussage, dass Du ihn Dir mal vorknöpfen willst, ist ganz sicher nicht der richtige Ausgangspunkt, um ein sinnvolles Gespräch zu beginnen. Dein Gesprächspartner 'spürt' üblicherweise Deine mentale Nähe oder Ferne zu ihm und wird sich selbst entsprechend distanziert Dir gegenüber verhalten, noch bevor Du Dein Anliegen ganz ausgesprochen hast.
Aber ich rechne auch damit, dass Dir unmittelbar vor der Vorknöpferei selbst noch das Herzchen etwas tiefer in die Bauchgegend rutscht und Du Dir deshalb sehr gut überlegen wirst, ob und wie Du dieses Thema angehst.
;)

Ganz ohne Zweifel fehlen dem Pfarrer nicht nur Erfahrungen, er hat auch Probleme damit, sich in die Position / Lage / Situation seines Gegenübers zu setzen. Ihm fehlt womöglich das, was man als Einfühlungsvermögen bezeichnet. In diesem Falle also entgeht ihm völlig die Vorstellung, wie sich das Kind bzw. der Jugendliche auf seine Kritik, die vor der Allgemeinheit ausgesprochen wurde, fühlen muß. Der Pfarrer kennt anscheinend nicht die Rückkopplung auf eigenes Empfinden im Falle von Bekundungen, die er selbst ausspricht.

Ihm dies zu verdeutlichen, ist nicht jederman geeignet.
Dazu gehört nämlich ebenfalls Einfühlungsvermögen und die Fähigkeit Situationen, Verhalten oder Worte, die gefallen sind, so zu erklären, dass der andere sie auch versteht, weil er sie auf sich rückbeziehen kann.
Wen würde der Pfarrer, das wäre die nächste Frage, als Kompetenz akzeptieren können, um ihm diese Kritik in der richtigen Art und Weise beizubringen?

Letztlich ergibt sich zunächst nur eine Möglichkeit: In einem sehr freundlichen und persönlich gehaltenen vertraulichen Brief dem Pfarrer die Situation schildern und das eigene Empfinden hierbei auszudrücken.
Die Kritik sollte also als solche nicht ausgesprochen werden, sondern der Pfarrer soll aufgrund des Briefes selbst zur selbstkritischen Erkenntnis kommen.

Das wäre meines Erachtens der einfachste Weg.
Ohne Zweifel wird der Pfarrer selbst schon spüren, das da Welten liegen zwischen seiner Vorstellung und der Vorstellung der betroffenen Pfarrmitglieder.

Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)

maliems
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Re: Wie sag ichs meinem Pfarrer?

Beitrag von maliems »

regina 32 hat geschrieben:Die gut funktionnierende Ministrantenschar wurde ebenfalls vergrault, weil die Events gestrichen wurden. Einer Jugendlichen, der Er die "oberaufsicht "über alle Ministranten antrug, tat er es nur unter der Bedingung, dass sie asunahmslos JEDEN Gottesdienst anwesend ist. Das konnte und wollte das Mädel nun auch nicht - Also stehen die Ministranten nun ohne die älteren (die rausgegrault sind) und ohne eine "Oberministrantin" da.



Hört sich blöd an, wird auch blöd abgelaufen sein, aber ich kann nix weiter entschuldigendes dazu sagen, weil ich Ministrantinnen für kontraproduktiv halte. (genaueres in irgendeinem Thread... weiß nicht genau das Stichwort. War auch nicht einhellig.)

Sorry, diese Einschätzung ist aber -auch gegen Widerspruch im kreuzgang- sehr bestimmt.

Paul Heliosch
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Beitrag von Paul Heliosch »

regina 32 hat geschrieben: ...
Vielleicht spreche ich auch erst mit seinem Diakon (ein sehr netter Mensch und 4-facher Familienvater) , was meint Ihr? andererseits ist dieser ja eigentlich sein Untergebener und dann auch in einer schlechten Position ihn zu "kritisieren"
...
Zur Information:
Ein Diakon ist direkt seinem Bischof und im Auftrag von ebenjenem dem Priester zur Seite gestellt! ( Leider werden jedoch Diakone für gewöhnlich eher als Sozialarbeiter von Ortspfarrers Gnaden, denn als Auge und Ohr des Bischofs missinterpretiert... )

iustus
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Registriert: Samstag 8. Juli 2006, 14:59

Beitrag von iustus »

Ich stimme ad-hoc in der Einschätzung des Priesters zu, einen Brief halte ich aber für zu riskant. In einem mündlichen Gespräch kann man Missverständnisse, die häufig entstehen, viel schneller ausräumen, nach einem Brief herrscht dann erstmal Groll (und sei es darüber, dass sich der Briefempfänger nicht sofort erklären kann).

Nein, das Beste ist ein persönliches Gespräch mit dem, den es angeht. Das ist schlicht das Fairste.

iustus
Beiträge: 7159
Registriert: Samstag 8. Juli 2006, 14:59

Beitrag von iustus »

ad_hoc hat geschrieben: Ja genau. Am besten auch noch jeden einzelnen Menschen der Pfarrgemeinde ansprechen und die Angelegenheit und die passende Vorgehensweise ausdiskutieren.
Und warum nicht auch noch kritisch-liebevolle Leserbriefe im Bistumsblättchen veröffentlichen lassen. Dann kommen noch mehr Leserbriefe zurück und irgendwann wird der Pfarrer dann auch begriffen haben, dass einzelne Gemeindemitglieder mit ihm das Gespräch gesucht haben, sich aber nicht trauten und deshalb dritte, vierte,...fünfundzwanzigste... einundneunzigste... und mehr Personen mündlich und schriftlich über das Verhalten des Pfarrers in Kennntnis setzten.

Ganz genau. Das ist unfair und beginnt beim Diakon. Ich würde, wenn ich der Priester wäre, erwarten, dass man mir das direkt sagt.

ad_hoc hat geschrieben: Ganz allgemein: Wer keine Ahnung hat, wie, wann und unter welchen Voraussetzungen jemandem, direkt oder indirekt, Ratschläge erteilen will oder muß, eventuell sich auch noch aus nicht nachvollziehbaren Gründen dazu berufen fühlt, der sollte dies unbedingt unterlassen.
Der Schaden, der nämlich dadurch angerichtet wird, ist sehr viel größer, als würde man nichts unternehmen.
Gruß, ad_hoc
Das sehe ich anders. Wer keine Ahnung hat, wie, wann und unter welchen Voraussetzungen jemandem, direkt oder indirekt, Ratschläge erteilen will oder muss, der muss es eben lernen.

regina 32
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Beitrag von regina 32 »

ad_hoc hat geschrieben:
regina 32 hat geschrieben:Danke für Eure Antworten...

Nun, ich werde mir ihn dann demnächst mal unter 4 Augen vorknöpfen.... vielleicht hilft es ja.

Liebe Grüße
und erst mal [Punkt]
Hallo Regina

Die Aussage, dass Du ihn Dir mal vorknöpfen willst, ist ganz sicher nicht der richtige Ausgangspunkt, um ein sinnvolles Gespräch zu beginnen.

Gruß, ad_hoc
Hallo Ad_hoc,
da hab ich mich einfach sehr flapsig ausgedrückt, (Ich bitte um Entschuldigung - ich bin auch nicht in der Position Ihn mir wirlich "vorzuknöpfen, noch habe ich dazu den passenden Character) Ich hab das so geschrieben, weil mir vor so einem Gespräch eher graust, und ich irgendwoher den Mut dazu aufbringen "muss". Weil eigentlich hab ich schon das Gefühl (schon der Fairness halber) dass Er von den Empfindungen in seiner Gemeinde wissen sollte (und ob er das tut, bin ich mir unsicher)
Deine Einschätzung, dass seine Selbstwahrnehmung und die Fremdwahrnehmung etwas differieren teile ich auch.

Euch erst mal Danke für die Antworten!

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Peregrin
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Beitrag von Peregrin »

Eine nicht uninteressante Frage ist, wieviel Erfahrung der Mann bereits hat. Wenn der seit 30 Jahren Kinder so betreut, wird er sich kaum sagen lassen, wollen, daß seine Methode falsch sei; wenn er zum ersten Mal vor einer Kindergruppe steht, ist er für hilfreiche Tips vermutlich sehr dankbar.

Sich durch Rückfrage bei Dritten zu versichern, daß die eigene Wahrnehmung richtig ist, halte ich für völlig normal. Aufpassen muß man nur, mit wem man sich hier austauscht - die Pfarrklatschweiberfraktion ist sicher nicht der richtige Ansprechpartner. (Das letzte Mal, als ich mich mit so jemandem über Pfarrangelegenheiten unterhalten habe, wollte sie mir die Aussage entlocken, daß der Pfarrer geistesgestört sei; in der offenbaren Absicht, diese erhoffte Einschätzung baldigst weiterzuerzählen.)

Ansonsten stellt sich die Frage, ob sich nicht konstruktive Vorschläge bewerben lassen, ohne vorher den Istzustand anzuprangern.
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

regina 32
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Beitrag von regina 32 »

Der Pfarrer ist so um die Anfang 40, es ist seine ERste Pfarrstelle, weil er zuvor Betriebswirt war und erst später zur Theologie gefunden hat.
Allerdings hab ich durchaus den Eindruck, dass er sich mit (normalen, oberflächlichen) Zwischenmenschlichen Beziehungen etwas schwertut......

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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

Ja, das paßt ins Bild. So ein ähnlicher Typ war auch unser damaliger Praktikant :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:
Guter Wille ist da, und Enthusiasmus auch. Nur ein bißchen zuviel Enthusiasmus kann weh tun.
???

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monsieur moi
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Beitrag von monsieur moi »

Etwa der, der Soutane getragen hat? :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:


Spaß beiseite.
Ich bin ad_hocs Meinung. Wo ich gerade in seinem Posting das hier gelesen hatte:
Wen würde der Pfarrer, das wäre die nächste Frage, als Kompetenz akzeptieren können, um ihm diese Kritik in der richtigen Art und Weise beizubringen?
Das sehe ich genauso. Ich würde mir EINE bestimmte, erfahrene Person suchen, die mit dem Pater redet und für ihn auch eine Kompetenz darstellt. Da es hier noch um junge Menschen geht, wie wäre es mit der Kindergärtnerin (eure Gemeinde hat ja bestimmt einen Kindergarten) oder einem Lehrer der nächsten (eventuell zur Gemeinde gehörenden) katholischen Schule, der selbst auch Mitglied deiner Gemeinde sein sollte.
Jemand mit entsprechendem Leumund.

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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

monsieur moi hat geschrieben:Etwa der, der Soutane getragen hat? :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:
So ist es.
Ich sehe, wahrscheinlich habt ihr Recht, eine erfahrene, besonnene Person sollte mit Hochwürden sprechen.
Bis ich erfahren und besonnen bin, dauert es wohl noch mindestens 20 Jahre…
???

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monsieur moi
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Beitrag von monsieur moi »

So war das aber nicht gemeint. Sorry.

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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

Und ich habe das auch nicht so gemeint. Mein Kommentar war nicht zynisch, sondern ernst gemeint. Du brauchst nicht sorry zu sein…
???

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monsieur moi
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Beitrag von monsieur moi »

Ich hatte nur gerade das Gefühl, was falsches gesagt zu haben.

Nueva
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Re: Wie sag ichs meinem Pfarrer?

Beitrag von Nueva »

regina 32 hat geschrieben:Hallo Kreuzgängler,

i




Einerseits möchte er etwas für die Jugend tun, andererseits schafft er es immer wieder sie zu vergraulen.

Ein paar Beipiele (ich sage gleich dazu, dass sie mir nur - von den direkt betroffenen Berichtet wurden und ich sie nicht selber erlebt habe)

- Ein Kind ca. 11 Jahre spielt zum ersten Mal im Gottesdienst Flöte (War die Idee des Pfarrers) - Anschließend geht er hin und das einzigste was er sagt ist: "An der einen Stelle hast
Du falsch gespielt, das hab ich genau gehört" Das Kind ist dann frustriert nach Hause und hat (natürlich) gesagt, ICH spiel da nicht mehr!


Von der Mutter darauf angsprochen meinte der Pfarrer: Ich wollte ihr nur zeigen, dass ich es gehört habe.....



- Wenn die Kommunionkinder am Sonntag nicht im Gottesdienst vollständig erschienen sind, werden Sie anschließend im Religionsunterricht zusammengefaltet. (tränenausbrüche sind wohlauch schon vorgekommen.) Die Folge, die Kinder fangen an zu Lügen (z,.B. wir waren einkaufen - AM SONNTAG???) , weil es ihnen peinlich ist und sie keine Ausrede parat haben (ausser vielleicht die Eltern hatten keine Lust, wollten ausschlafen)
Hier müsste er bei Erstkommunionskindern m.,E. eher die Eltern ansprechen, als die Kinder zusammenfalten.



Die gut funktionnierende Ministrantenschar wurde ebenfalls vergrault, weil die Events (wie gemeinsame Filmabende etc.) gestrichen wurden. Einer Jugendlichen, der Er die "oberaufsicht "über alle Ministranten antrug, tat er es nur unter der Bedingung, dass sie asunahmslos JEDEN Gottesdienst anwesend ist. Das konnte und wollte das Mädel nun auch nicht - Also stehen die Ministranten nun ohne die älteren (die rausgegrault sind) und ohne eine "Oberministrantin" da.
ISt schade.



Ich hab den Eindruck, dass niemand ihm Rückmeldung zu diesen Themen (und davon gibt es noch mehr) gibt, weiss selber nicht ob und wie ich es machen soll, ob es willkommen und sinnvoll ist.....

(immerhin bin ich selber ja noch nicht mal 1 Jahr lang katholisch, und so auch kein Maßstab)
Was denkt Ihr?

Vielleicht könnt Ihr Euch ja auch in die Situation des Priesters versetzen????
Wieso ist das Kind dann beleidigt? Wenn es die Musik ernst nimmt, sollte es doch um jede Kritik froh sein. KLar, Patzer passieren beim Vorspiel auch den Profis, aber man sollte dann auch so offen sein und die Situaton analysieren, warum das denn passiert, als wie beleidigt abzuzischen. die Musik ist nunmal auch ein hartes Geschäft. Und wenn das Kind so daneben lag, dass es durchauspeinlich für die Gemeinde ist, sollte es erstmaldaheim ordentlich Tonleiter,Etüden etc üben. Musik in der Kirche ist nicht gleich ein Schülervorspiel zum Schuljahresende.

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anneke6
Beiträge: 8493
Registriert: Montag 19. September 2005, 12:27

Beitrag von anneke6 »

Häufig sind es die Eltern selbst, die ihr ach so begabtes Kind präsentieren wollen, und das Kind ist vollkommen überfordert, wird nervös und verpatzt es. Und dann kommen die Tränen.
Eltern sind nicht immer die besten, wenn es darum geht, die Talente der Kinder einzuschätzen, sei es im Positiven oder Negativen.
anneke6, zur Zeit eine Freeware zur Tonanalyse ausprobierend. ["Hihi, ich kann meine Stimme sehen!" Homer Simpson]
Wer hätte das gedacht, bei dem Singen eines Responsoriums habe ich einen Ton von 113 Hz geschafft. Ich selbst empfinde meine Stimme gar nicht als so tief.
Die meisten Stimmproben, die ich von mir genommen habe waren so im Bereich zwischen 130 und 600 Hz. Ist aber immernoch tief. :shock:
???

regina 32
Beiträge: 568
Registriert: Donnerstag 12. Juni 2008, 17:49

Beitrag von regina 32 »

Nein, das Kind hat seinen Fehler sicher selber bemerkt, aber es schmerzt (und ist durchaus menschlich) wenn die Einzige Rückmeldung die man nach einem viel Mut erfordernden Auftritt bekommt eine negative ist.

Besser - und sicher auch lehrreicher für jenes Kind- wäre es gewesen, dem Kind erst zu seinem Auftritt zu "gratulieren" (z.b. dass es sich überhaupt getraut hat) und die Kritik so etwas sozialverträglicher zu verpacken. das ist nicht geschehen und das Kind ist demotiviert worden. - Das hat in meinen Augen etwas mit Pädagogik zu tun.


Dass heutzutage die Kinder viel zu wenig Kritik bekommen ist eine ganz andere Geschichte, die Frage ist, ob man dann in der Kirche auf diese Art damit anfangen sollte oder ob das dann nicht kontraproduktiv ist?

ad_hoc
Beiträge: 4877
Registriert: Mittwoch 14. Januar 2004, 12:14

Beitrag von ad_hoc »

Die Kritik an einem Kind, das mit Sicherheit sein Bestes geben wollte, soweit in der offensichtlichen Nervosität möglich, ist vor der Gemeinde absolut unangebracht.
Das Kind weiß, dass es Fehler gemacht hat und die Gemeinde weiß es auch.
Weshalb also noch die öffentliche Kritik?

Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)

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