Laientaufe

Allgemein Katholisches.
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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

Wie schrecklich. Ich kann es zwar irgendwie verstehen, wenn Frauen in der Beichte Probleme haben, bestimmte Dinge zu erzählen, während ein Mann zuhört. Da hatte ich auch so meine Probleme. Meine Reli-Lehrerin hat gemeint, das geht beim Priester zum einen Ohr rein und zum anderen wieder hinaus…aber an der Mimik des Priesters konnte ich immer erkennen, daß das so 100% nicht stimmt.
Aber andererseits…manche Frauen wären im Beichtstuhl vielleicht noch viel schlimmer. Wenn Frauen böse sind, dann wirklich…ein Beispiel: Wenn zwei Frauen den selben Mann lieben. Dann fassen sie sich gegenseitig nicht als "Schwestern, die unter der Diktatur des Patriarchats leiden" auf, sondern kratzen sich gegenseitig die Augen aus. Zumindest ist das so bei allen Fällen, die ich kenne…
Nee, aber bei der Taufe ist es was komplett anderes…wer da keinen Mann haben will, der hat wohl ein Problem.
???

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elvira
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Beitrag von elvira »

zu Can. 861 — § 2. Ist ein ordentlicher Spender nicht anwesend oder verhindert, so spendet die Taufe erlaubt der Katechist oder jemand anderer, der vom Ortsordinarius für diese ist, im Notfall sogar jeder von der nötigen Intention geleitete Mensch; die Seelsorger und vor allem der Pfarrer müssen sich angelegen sein lassen, die Gläubigen über die rechte Tauf weise zu belehren.

Wenn das im Kirchenrecht so steht und so offen formuliert ist, dann kann man ja nicht denen den Vorwurf machen, die es in Anspruch nehmen!! Laut Kirchenrecht kann dich sogar ein Moslem taufen, wenn er die rechte Gesinnung hat!!

Nur was ich mir nicht vorstellen kann, ist die sogenannte Notsituation: ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass der Pfarrer wirklich ABSOLUT KEINE ZEIT FINDET für die Taufe eines Kindes! Dann hat er schlicht und ergreifend einfach EIN TOTAL MIESES ZEITMANAGEMENT oder will sich nicht darum kümmern. Wir haben hier ca. 12-15 Taufen im Jahr; wie kann man da keine Zeit dafür haben?
Das Argument ist eher das, dass der, der das Taufgespräch mit den Eltern und Paten führt, auch taufen will/soll. Vom pastoralen Ansatz her auch irgendwie stimmig, doch nicht absolut notwendig. Das Trauungsgespräch wird ja auch ausschließlich vom Priester/Diakon durchgeführt.
Also ich glaub nicht, dass die Diözese Linz zusammenbrechen wird, weil die PA nicht mehr taufen sollen/dürfen.
Und hätte ich auch alle begehbaren Sünden auf dem Gewissen, ich ginge hin, das Herz von Reue gebrochen, mich in die Arme von Jesus zu werfen, denn ich weiss, wie sehr Er das verlorene Kind liebt, das zu Ihm zurückkehrt (Thérèse von Lisieux).

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Peregrin
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Beitrag von Peregrin »

elvira hat geschrieben: Nur was ich mir nicht vorstellen kann, ist die sogenannte Notsituation:
Das heißt praktisch, in Todesgefahr ohne Priester weit und breit.
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

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Robert Ketelhohn
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Re: Kenn ich

Beitrag von Robert Ketelhohn »

sofaklecks hat geschrieben:Der Satz

"Dies verstört besonders auch diejenigen Menschen, die eine Frau als Taufspenderin wünschen, weil sie die Ganzheitlichkeit von Vollzügen bei Frauen besonders spüren"

erinnert mich an manche Gesundheitswerbung mit "angeblich ganzheitlichen" Methoden.

Ganz offenbar sind die Damen diejenigen, die ein magisches Verständnis des Rituals haben.

sofaklecks
Man könnte dem Taufwasser kleine Kügelchen beifügen, diese homopathologischen Dinger, oder wie das heißt. Um die Ganzheitlichkeit des Vollzugs nachhaltig zu gewährleisten, sollten dabei auch die Wände gummigepolstert sein und die Fenster vergittert.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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holzi
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Beitrag von holzi »

elvira hat geschrieben:zu Can. 861 — § 2. Ist ein ordentlicher Spender nicht anwesend oder verhindert, so spendet die Taufe erlaubt der Katechist oder jemand anderer, der vom Ortsordinarius für diese ist, im Notfall sogar jeder von der nötigen Intention geleitete Mensch; die Seelsorger und vor allem der Pfarrer müssen sich angelegen sein lassen, die Gläubigen über die rechte Tauf weise zu belehren.

Wenn das im Kirchenrecht so steht und so offen formuliert ist, dann kann man ja nicht denen den Vorwurf machen, die es in Anspruch nehmen!! Laut Kirchenrecht kann dich sogar ein Moslem taufen, wenn er die rechte Gesinnung hat!!
Ich schätze mal, dass dieser Fall des abwesenden und total verhinderten Priesters eher auf die Steppen Afrikas oder die Ödnisse Sibiriens gemünzt sind, wo - wenn überhaupt - alle paar Jahre mal ein Priester auftaucht. Aber in Mitteleuropa - nee, da passt das nicht.

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

elvira hat geschrieben:zu Can. 861 — § 2. Ist ein ordentlicher Spender nicht anwesend oder verhindert, so spendet die Taufe erlaubt der Katechist oder jemand anderer, der vom Ortsordinarius für diese ist, im Notfall sogar jeder von der nötigen Intention geleitete Mensch; die Seelsorger und vor allem der Pfarrer müssen sich angelegen sein lassen, die Gläubigen über die rechte Tauf weise zu belehren.
Sorry, aber eine Taufe ist definitiv vorher geplant - und wenn der ordentliche Spender einen Unfall hat, wird sie eben nach hinten verschoben oder es macht der Pfarrer der Gemeinde nebenan. Mir kann keiner erzählen, dass da kein Priester oder Diakon kriegbar ist. Wir leben immerhin in Europa!
elvira hat geschrieben:Wenn das im Kirchenrecht so steht und so offen formuliert ist, dann kann man ja nicht denen den Vorwurf machen, die es in Anspruch nehmen!! Laut Kirchenrecht kann dich sogar ein Moslem taufen, wenn er die rechte Gesinnung hat!!
Das Problem ist, dass immer die Ausnahme als Maßstab genommen wird - und das sollte eben nicht sein! Nur an die eigentliche Regel erinnert man sich nicht...
elvira hat geschrieben:Nur was ich mir nicht vorstellen kann, ist die sogenannte Notsituation: ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass der Pfarrer wirklich ABSOLUT KEINE ZEIT FINDET für die Taufe eines Kindes! Dann hat er schlicht und ergreifend einfach EIN TOTAL MIESES ZEITMANAGEMENT oder will sich nicht darum kümmern. Wir haben hier ca. 12-15 Taufen im Jahr; wie kann man da keine Zeit dafür haben?
Wenn man will, ist es auch möglich. Dazu stehe ich auch. Aber wenn ein Pfarrer eben lieber delegiert und der Laie nur ZU GERN bereit ist, das zu machen, dann... :sauer:
elvira hat geschrieben:Das Argument ist eher das, dass der, der das Taufgespräch mit den Eltern und Paten führt, auch taufen will/soll. Vom pastoralen Ansatz her auch irgendwie stimmig, doch nicht absolut notwendig. Das Trauungsgespräch wird ja auch ausschließlich vom Priester/Diakon durchgeführt.
Also ich glaub nicht, dass die Diözese Linz zusammenbrechen wird, weil die PA nicht mehr taufen sollen/dürfen.
Nö - aber die Laien gehen noch mehr auf die Barrikaden. Vielleich müssen sich einige den Kopf einrennen. Vielleicht muss es einfach sein...
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elvira
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Beitrag von elvira »

Also diesmal muss ich dir, liebe Ecce Homo, echt widersprechen: du kannst wirklich nicht die Laien angreifen, wenn das Kirchenrecht sich nicht besser ausdrückt! Du wärst erstaunt, was vom Kirchenrecht her alles für Laien möglich ist......

Bei uns ist das mit der Taufe noch kein Problem, da hast du recht, da kann man Termine machen; hab ich ja auch geschrieben. Doch bei den Begräbnissen wird es immer heikler: z.B. im Sommer wenn alle auf Urlaub sind. Heuer haben die Priester mich gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, im Notfall ev. ein Begräbnis zu übernehmen, weil einfach kein Priester da ist und auf Termin sterben die wenigsten. Du kannst auch nicht erwarten, dass der Priester keinen Urlaub nimmt, nur weil vielleicht ... Ich habe Ja gesagt, weil ich erstens die Not sehe, aber nur unter der Bedingung, dass die Diözesanverantwortlichen zustimmen. Also bitte nicht immer das Argument anführen, dass die bösen Pastis, wie ich, den Priestern alles wegnehmen wollen; nein, es gibt auch solche, die dann in Aktion treten, wenn es gar nicht mehr anders geht. Du brauchst keine pastoralen Entscheidungen zu treffen und ich denke, dann redet es sich halt viel leichter.
Das wahre Problem sind jene, vorwiegend junge Priester, die halt lieber am Volksfest tanzen, beim Chor singen, paragleiten, Marathon laufen und überall dabei sind - aber für die eigene Pfarre ist dann alles zu viel, da haben sie dann keine Zeit etc. Die neigen dann dazu, alles an Laien zu delegieren, obs richtig ist oder nicht. Und nicht nur, dass dich der Pfarrer mit der ganzen Arbeit alleine lässt und Urlaub macht, nein, kriegst du von den restlichen Laien auch noch eins drauf, dass du dem armen Pfarrer die Arbeit wegnimmst!! Leute, ich kanns nicht mehr hören. Die Welt ist nicht nur schwarz-weiss!
Nur ein kleines Beispiel zum Abschluss: wir sind ein sehr abseits liegendes Dekanat und vor 4 Jahren gab es sich, dass unser Pfarrer ausnahmsweise an einem Sonntag einmal nicht da sein konnte . Auf die Nachfrage im Ordinariat wegen einer Aushilfe für die Eucharistiefeier kam von dort die Auskunft, man könnte nicht erwarten, dass ein Domkapitular eine so weite Anreise wegen einer Eucharistiefeier (!) machen würde!! Also wenn der schon nicht wegen der Eucharistie kommt ("Mitte und Höhepunkt"), dann wegen einem Begräbnis schon gar nicht! Also was willst du dann den Leuten sagen: dass sie den Verstorbenen leider erst in 3 Wochen begraben können?

Was ich mir einfach im Forum erwarte, ist, dass man nicht pausenlos auf die Pastis oder andere engagierte Laien schimpft. Vielleicht könnte sich der eine oder andere auch mal versuchen in die Lage des anderen zu versetzen. Nicht alle Pastis sind böse :mrgreen:
Und hätte ich auch alle begehbaren Sünden auf dem Gewissen, ich ginge hin, das Herz von Reue gebrochen, mich in die Arme von Jesus zu werfen, denn ich weiss, wie sehr Er das verlorene Kind liebt, das zu Ihm zurückkehrt (Thérèse von Lisieux).

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

elvira hat geschrieben:Also diesmal muss ich dir, liebe Ecce Homo, echt widersprechen: du kannst wirklich nicht die Laien angreifen, wenn das Kirchenrecht sich nicht besser ausdrückt! Du wärst erstaunt, was vom Kirchenrecht her alles für Laien möglich ist......
Ich liebe den CIC... und kenne die Rechte der Laien eigentlich ganz gut... daneben gibt es ja auch noch "Christifideles laici" oder auch die INSTRUKTION ZU EINIGEN FRAGEN ÜBER DIE MITARBEIT DER LAIEN AM DIENST DER PRIESTER... mit netten Zitaten wie:
Das Ziel dieses Dokuments besteht einfach darin, eine klare und verbindliche Antwort zu geben auf drängende und zahlreich bei unseren Dikasterien eingelangte Anfragen von Bischöfen, Priestern und Laien, die gebeten haben, hinsichtlich neuer Formen »pastoraler« Tätigkeiten von Laien im Bereich der Pfarreien und Diözesen aufgeklärt zu werden.

Oft handelt es sich nämlich um Praktiken, die in Notsituationen entstanden sind und sich häufig in der Absicht, eine großzügige Hilfe in der Pastoral zu leisten, entfaltet haben, aber schwerwiegende negative Folgen für das rechte Verständnis wahrer kirchlicher Gemeinschaft haben können. Solche Praktiken gibt es vor allem in einigen Gebieten; manchmal sind sie auch innerhalb desselben Gebietes sehr unterschiedlich.
Die eben schon zuletzt zitierte Instruktion gibt auch zur Taufe folgenden Text wieder:
Artikel 11.
Der Spender der Taufe

Angesichts der Abwesenheit von geistlichen Amtsträgern ist die Glaubenstreue besonders lobenswert, mit der nicht wenige Christen in schmerzlichen Situationen der Verfolgung, aber auch in Missionsgebieten und in anderen Fällen besonderer Not, das Sakrament der Taufe den neuen Generationen bewahrt haben und immer noch bewahren. Außer im Notfall kann gemäß der kanonischen Bestimmung, falls der ordentliche Spender fehlen oder verhindert sein sollte, (109) ein Laie zum außerordentlichen Spender der Taufe bestimmt werden. (110) Auf eine allzu großzügige Auslegung ist zu achten und eine gewohnheitsmäßige Erteilung dieser Befugnis zu vermeiden.

So können zum Beispiel für die Abwesenheit oder die Verhinderung, die die Beauftragung von Laien mit der Taufspendung gestatten würden, nicht die Überlastung des geistlichen Amtsträgers oder seine außerhalb des Pfarrgebiets liegende Wohnung angeführt werden, wie auch nicht seine fehlende Verfügbarkeit für den von der Familie vorgesehenen Tag der Taufe. Solche Begründungen sind nicht hinreichend.
(109) Vgl. C.I.C., can. 861, § 2; Ordo baptismi parvulorum, Praenotanda generalia, 16-17.
(110) Vgl. C.I.C., can. 230.


Somit ist zumindest im Fall der Taufe eigentlich alles gesagt...
(und ich weiß mal wieder, warum ich mich freien Herzens und gerne gegen den Gemeindedienst nach dem Studium entscheiden habe (was vorher mein Traumberuf war!) - bin echt zu katholisch! Würde mich nicht delegieren lassen - egal, was Pfarrer sagt... :mrgreen: )

Als Grundproblem sehe ich die Gewöhnung der Gemeinde und auch der Priester an "angebliche" Notfälle--- dann geht mana uf die Barrikaden, wenn eine eingeübte Praxis eben geändert werden muss. Es gibt nichts schlimmeres als die GEwohnheit. Und die schleift sich schnell ein. Das Ergebnis haben wir jetzt in Linz gesehen--- und ich möchte lieber nicht wissen, in wie vielen anderen Pfarreien anderer Bistümer das auch so geht... :/
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Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

elvira hat geschrieben:
Doch bei den Begräbnissen wird es immer heikler: z.B. im Sommer wenn alle auf Urlaub sind. Heuer haben die Priester mich gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, im Notfall ev. ein Begräbnis zu übernehmen, weil einfach kein Priester da ist und auf Termin sterben die wenigsten. Du kannst auch nicht erwarten, dass der Priester keinen Urlaub nimmt, nur weil vielleicht ... Ich habe Ja gesagt, weil ich erstens die Not sehe, aber nur unter der Bedingung, dass die Diözesanverantwortlichen zustimmen. Also bitte nicht immer das Argument anführen, dass die bösen Pastis, wie ich, den Priestern alles wegnehmen wollen; nein, es gibt auch solche, die dann in Aktion treten, wenn es gar nicht mehr anders geht. Du brauchst keine pastoralen Entscheidungen zu treffen und ich denke, dann redet es sich halt viel leichter.
Das wahre Problem sind jene, vorwiegend junge Priester, die halt lieber am Volksfest tanzen, beim Chor singen, paragleiten, Marathon laufen und überall dabei sind - aber für die eigene Pfarre ist dann alles zu viel, da haben sie dann keine Zeit etc. Die neigen dann dazu, alles an Laien zu delegieren, obs richtig ist oder nicht. Und nicht nur, dass dich der Pfarrer mit der ganzen Arbeit alleine lässt und Urlaub macht, nein, kriegst du von den restlichen Laien auch noch eins drauf, dass du dem armen Pfarrer die Arbeit wegnimmst!! Leute, ich kanns nicht mehr hören. Die Welt ist nicht nur schwarz-weiss!
Nur ein kleines Beispiel zum Abschluss: wir sind ein sehr abseits liegendes Dekanat und vor 4 Jahren gab es sich, dass unser Pfarrer ausnahmsweise an einem Sonntag einmal nicht da sein konnte . Auf die Nachfrage im Ordinariat wegen einer Aushilfe für die Eucharistiefeier kam von dort die Auskunft, man könnte nicht erwarten, dass ein Domkapitular eine so weite Anreise wegen einer Eucharistiefeier (!) machen würde!! Also wenn der schon nicht wegen der Eucharistie kommt ("Mitte und Höhepunkt"), dann wegen einem Begräbnis schon gar nicht! Also was willst du dann den Leuten sagen: dass sie den Verstorbenen leider erst in 3 Wochen begraben können?

Was ich mir einfach im Forum erwarte, ist, dass man nicht pausenlos auf die Pastis oder andere engagierte Laien schimpft. Vielleicht könnte sich der eine oder andere auch mal versuchen in die Lage des anderen zu versetzen. Nicht alle Pastis sind böse :mrgreen:

Im Kleinformat, da eigentlich nicht ganz so passend hier im Laientaufe-Thread. Mehrere Priester sollen nicht auf den Urlaub verzichten, sondern sich lieber absprechen. Immerhin gibt es noch einige andere Sakramente, nach denen sich Leute sehnen. Sage ich den Herren auch... schon während der Ausbildung hab ich da nicht mitgespielt, weil ich sage, damit unterstütze ich dann den negativen Trend, den ich sehe und der so nicht sein muss... Und wehe, hinterher heißt es, die Frau Sowieso hat aber eine SOOOOO schöne Beerdigung/Trauung/Taufe/etc. gehalten... dann ist man da wieder der "Bu-Mann"... :/ Auf so was lasse ich mich gar nicht erst ein.
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ad_hoc
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Pastoralreferenten und Gemeindereferenten

Beitrag von ad_hoc »

Die Menschen, hier die gläubigen Katholiken, sind so wie sie eben sind, je nachdem mit mehr oder weniger Glaubenswissen ausgestattet. Dass diese alles mögliche akzebtabel finden, kann man ihnen nicht unbedingt zum Vorwurf machen. Wohl aber den sogenannten Pastis in Bezug auf deren Tätigkeiten, die anscheinend ihre Kompetenzen überschätzen und vollkommen davon überzeugt sind, dass alles richtig ist was sie tun, besonders dann, wenn deren Aktivitäten auch noch vom Pfarrer aus Nachlässigkeit oder mangelndem Wissen oder aus Unlust unterstützt werden.
Ich bin auch davon überzeugt, dass es keine Voreingenommenheit ist wenn ich behaupte, dass hierin die Frauenpastis, wenn sie mal fehlgeleitet sind, noch einige Male schlimmer sind ( es gibt Ausnahmen ! ) als die Männerpastis.

Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Mal ne ganz blöde Frage zum Thema:
Wie gestaltet sich das eigentlich praktisch? Ich meine, die Eltern wollen ihr Kind taufen lassen. Da ist doch eigentlich der Gang ins Pfarramt vorprogrammiert, oder?
Die gehen dahin und der Pfarrer sagt: Ich bin nicht da/ich kann nicht/bei uns macht das aber...?
Oder wie gestaltet sich das?

Oder gehen die Eltern dann gar nicht mehr zu einem Prierster, sondern zum entsprechenden Laien und sagen... ?

:hmm:

Wer delegiert da wen?
Letztlich wäre doch der Pfarrer Chef. Geht die Sache mit den laientaufen in Linz also wirklich vom Pfarrer aus? :hmm:
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Raimund J.
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Beitrag von Raimund J. »

Kein Wunder, daß es ständige Unruhe gibt, wenn selbst medienwirksame Predigten am Fronleichnamstag dazu genutzt werden, den Laien "mehr Verantwortung" zuzusprechen:

Kassel: Segel setzen für den Glauben:
Die Kirche sei in ihrem Wirken aber nicht immer von Erfolg gekrönt, sagte Pfarrer Bulowski. Ihr Einfluss schwinde und es komme zu wenig geistliches Personal nach. Deshalb sollte man den Mut haben, in der Kirche Neues zu wagen. Man müsse den Christen mehr zutrauen und Laien nach entsprechender Fortbildung mehr Verantwortung in den Gemeinden übertragen.
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
Nec laudibus, nec timore

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Linus
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Beitrag von Linus »

Ecce Homo hat geschrieben:Mal ne ganz blöde Frage zum Thema:
Wie gestaltet sich das eigentlich praktisch? Ich meine, die Eltern wollen ihr Kind taufen lassen. Da ist doch eigentlich der Gang ins Pfarramt vorprogrammiert, oder?
Die gehen dahin und der Pfarrer sagt: Ich bin nicht da/ich kann nicht/bei uns macht das aber...?
Oder wie gestaltet sich das?

Oder gehen die Eltern dann gar nicht mehr zu einem Prierster, sondern zum entsprechenden Laien und sagen... ?

:hmm:

Wer delegiert da wen?
Letztlich wäre doch der Pfarrer Chef. Geht die Sache mit den laientaufen in Linz also wirklich vom Pfarrer aus? :hmm:
Bei meiner Cousine bzw dem Täufling: Großcousin wars so, daß sie sagte, durch wen die Taufe gespendet werden sollte.
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Selbst dann sage ich: Da muss der Pfarrer manns genug sein, um auch zu sagen: Diese Auswahl des Taufspenders, die geht nicht, WEIL... :/
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Peregrin
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Beitrag von Peregrin »

Bei der gestrigen Prozession war eine Religionslehrerin, die vermutlich im Liturgieausschuß sitzt, in leitender organisatorischer Funktion engagiert. Das hat ganz gut gewirkt, den Männern steht das geschäftige Hin- und Herrennen ja nicht so.
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

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Leguan
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Beitrag von Leguan »

Was ist eigentlich das Gegenstück zu Laientaufe? Priestertaufe?
Aber dann müßte die Priesterweihe ja auch Bischofsweihe heißen. :hmm:

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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

Es gibt ja auch den Begriff Laienbeichte…
Womit wir schon wieder bei "Im Hundekuchen ist ja auch kein Hund drin" wären…
???

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Maurus
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Beitrag von Maurus »

Wir haben zwei Pastoralreferentinnen (bzw Gemeindereferentinnen) in der Gemeinde. Einen Gemeindereferent hatten wir auch mal, aber der hat sich Richtung Klerikerstand verabschiedet.

Die Pastoralreferentinnen machen sehr gute Gemeindearbeit, in der Liturgie übernehmen sie aber nur selten Dienste. Wenn, dann lesen sie eine Fürbitte vor. Bei Kindergottesdiensten haben sie auch schon mal eine kleine Katechese mit den Kindern gemacht (diese Frage-Antwort Spielchen, als Predigt kann man das eh nicht bezeichnen) da fiel dann die Predigt aus. Nicht die reine Lehre, aber einfach ein zu niedriges Level, als das ich mich noch drüber aufregen würde.

Sie machen also wie gesagt gute Arbeit, und sind auch nötig. Mir sind solche Laientheologen immer noch lieber als diese Unsitte, die Mütter der Kommunionkinder als Katecheten einzusetzen. Da erlebt man die dollsten Dinger. Wir hatten mal eine Katechetin, die das nur machte um zu verhindern, dass ihre Tocher in einer bestimmten Kapelle betet.

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Die Show geht weiter...
[...]
Stefan Grandy, der Sprecher der Berufsgemeinschaft der Pfarrassistenten, kündigt in einigen oberösterreichischen Medien an, dass als weitere Protestmaßnahme gegen die Anordnungen des Bischofs Pfarreien dazu aufgerufen werden, täglich um 15.00 Uhr für fünf Minuten die Kirchenglocken zu läuten. Für kommenden Mittwoch ist ein Gespräch zwischen dem Bischof und Grandy angesetzt.

Es wir echt affig... :sauer: :/
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Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Der Standard dazu:
[...]

Wir wollen zeigen, dass die Kirche in Oberösterreich vor allem durch die Arbeit der Laien blüht, und werden Bischof Schwarz eine Vielzahl an Grünpflanzen vorbeibringen", verrät Stefan Grandy, Sprecher der Berufsgemeinschaft der Pfarrassistenten im Standard-Gespräch.

[...]

Wir wollen ihm die Situation an der Basis darlegen", sagt Grandy. Schwarz hätte in der Diözese einen Kurswechsel eingeleitet. "Weg von einer offenen, hin zu einer klerikalen Kirche, die alles einschränkt", kritsiert Grandy. Dass der Kurs des Linzer Bischofs viele ärgert, wird nächste Woche zu hören sein. Grandy: "Jeden Tag werden aus Protest um 15 Uhr für fünf Minuten die Kirchenglocken läuten. Etliche Pfarren machen da mit."
Dass es in den anderen Diözesen noch ruhig bleibt, hat einen einfachen Grund: Was in Oberösterreich eingeschränkt wurde, ist allerorts kirchliche Normalität. "Diese Freiheiten hatten wir nie", bekennt etwa Monika Liedler, Vorsitzende der Berufsgemeinschaft der Pastoralassistenten in der Diözese St. Pölten. Trotzdem schaut man sorgenvoll nach Linz: "Zurzeit gibt es keine offiziellen Gespräche, wie wir den Kollegen helfen können. Intern wird das aber schon diskutiert."

[...]
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Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Und die OÖ-Nachrichten von heute:
Taufverbot für Laien: „Stell’ ich mir in der Praxis problematisch vor“

[...]

„Laientaufe darf keine Selbstverständlichkeit sein“, sagt Ferdinand Reisinger, Dechant des Stiftes St. Florian. „Aber ich weiß von Pfarrern, die mehrere Gemeinden haben, dass sie froh über Unterstützung sind. Und entsprechend froh wären, wenn es Ausnahmeregelungen gäbe.“

Die soll es laut Bischof in Zukunft nicht mehr geben. „Das stell’ ich mir in der Praxis problematisch vor. Gerade bei dem Priestermangel am Land“, sagt eine junge Mutter. Ihr Kind wurde von einem Laien getauft: Kirchschlag ist eine von fünf Pfarren ohne eigenen Priester im Dekanat Gallneukirchen.

Warum Laien nicht taufen sollen, könne sie nicht nachvollziehen. „Wir haben damit sehr gute Erfahrungen gemacht.

[...]

Gemeinschaftstaufen wären für die junge Katholikin nicht akzeptabel. „Das ist dann eine reine Massenveranstaltung, völlig unpersönlich. Ich kann mir schon vorstellen, dass es dann Leute gibt, die ihre Kinder gar nicht mehr taufen lassen wollen.“

[...]

Auch im Paschinger Langholzfeld macht man sich Gedanken über die Entwicklung. Wie es in seiner Gemeinde praktiziert werde, müsse sich erst herauskristallisieren, sagt Albert Scalet. Im Herbst bekommt die Pfarre einen neuen Priester, der sie mitbetreut. Es ist der vierte in Scalets elfjähriger Zeit als Pfarrassistent.

Er sei bereits von Gemeindemitgliedern angesprochen worden. Aufstand gäbe es aber keinen. „Beim Predigtverbot wird es vermutlich mehr auffallen als bei den Taufen“, so der Pfarrassistent. Persönlich fühle er sich nicht beschnitten, verstehen könne er den Schritt aber nicht. „Mich beunruhigt die Entwicklung. Für die Priester ist es nämlich kein Problem.“
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Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

(Gleiche Quelle)
[...]

Die katholische Pfarrgemeinde Pinsdorf hat keinen angestammten Pfarrer, dafür mit Gerhard Pumberger aber einen Pfarrassistenten, der frischen Wind in den Ort brachte und die Menschen für das Kirchenleben interessiert. Die Zahl der Taufen ist seit seinem Amtsantritt um mehr als 50 Prozent gestiegen. Dass Diözesanbischof Schwarz Laienpriestern wie ihm künftig die Ausübung des Taufens untersagt, musste er aus den OÖN erfahren.

Doch die Pfarrgemeinde Pinsdorf will das Verbot nicht einfach hinnehmen und hat einen offenen Protestbrief an Bischof Schwarz geschickt. „Wir befürchten, dass Ihre Entscheidung für diese positive Entwicklung einen massiven Einbruch bedeutet“, heißt es darin. Die „nicht nachvollziehbare Weisung“ würde die Laien demotivieren. Es brauche nicht nur Normen, sondern auch Fingerspitzengefühl, Menschlichkeit und Barmherzigkeit

[...]

„Das Durchschnittsalter von Pfarrern in Österreich liegt bei weit über 60 Jahren. Wir brauchen deshalb Laienpriester und das zweite Vaticanum würde uns dafür auch die Möglichkeiten geben.“

Pinsdorf wird offiziell von Pfarrmoderator Otto Parzer, einem 70-jährigen Pater aus Puchheim, betreut. Er hat bereits vier Herzoperationen hinter sich. „Was die Kirche diesen Menschen zumutet, ist unmenschlich“, sagt Briganser, der heftig kritisiert, dass Diözesanbischof Schwarz selbst einen Weihbischofs an seiner Seite haben möchte, die Laienpriester aber vergrault.

[...]
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Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Kirchenzeitung von Linz::
[...]

Die Diözese Linz ist in Österreich die einzige, die von der im Kirchenrecht eingeräumten Ausnahmepraxis der Taufe durch Laien Gebrauch gemacht hat. „Nun hat aber Rom erneut entschieden, dass diese Praxis nur für Katechisten in Missionsländern gilt, nicht für den deutschsprachigen Raum“, begründet Bischof Schwarz die Maßnahme. Die Taufe durch Laien bleibt so auf die „Nottaufe“ bei Lebensgefahr beschränkt. Und: Bereits vereinbarte Taufen dürfen noch gehalten werden.

[...]

Der Bischof ist trotzdem bereit, mit allen kirchlichen Gruppierungen zu reden, die sich in den letzten Tagen kritisch geäußert haben. „Ich habe ja schon nach Erscheinen des neuen Rituale Gespräche mit dem Domkapitel, dem Konsistorium und den Leitern der diözesanen Gremien geführt. Auch mit der Berufsgemeinschaft der Pastoralassistent/innen habe ich über diese gesamtkirchliche Entscheidung schon gesprochen.“ Und Schwarz betont: „Ich schätze die Arbeit der Laien in der Pastoral sehr. — Was wäre unsere Diözese ohne ihr Engagement in den Pfarren und in der Diözese, je nach dem Bereich, der ihnen zugedacht ist. Jetzt wirbt Schwarz um Verständnis für seinen Schritt. „Wir wollen uns an das halten, was das Lehramt sagt und was die entsprechenden gesamtkirchlichen Normen vorsehen.“

[...]

Die Pfarrassistenten wird es weiter geben, es muss dabei jedoch immer ein zuständiger Priester die Verantwortung tragen.

[...]
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Chiara
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Beitrag von Chiara »

Dass Österreich sich als Missionsland betrachtet... :shock: Man lernt immer wieder dazu...

Mein Vorschlag wäre, das entsprechende pastorale Personal für ein breit angelegtes katechetisches Programm einzusetzen, mit dem die Kinder nicht erst ab der Schulzeit oder gar dem Vorjahr der Erstkommunion, sondern ab dem Kindergartenalter in den Glauben eingeführt werden. In meiner jetzigen geographischen Pfarrgemeinde läuft so etwas sehr erfolgreich, allerdings mit kleinen Zahlen.

Das ist übrigens nicht als Beschäftigungstherapie gemeint. Ich würde liebend gern auf Katechese umschulen - weil ich täglich sehe, wie "viel" zehn Jahre schulischen RU so bringen.
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Peregrin
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Beitrag von Peregrin »

Chiara hat geschrieben: Mein Vorschlag wäre, das entsprechende pastorale Personal für ein breit angelegtes katechetisches Programm einzusetzen, mit dem die Kinder nicht erst ab der Schulzeit oder gar dem Vorjahr der Erstkommunion, sondern ab dem Kindergartenalter in den Glauben eingeführt werden.
Wie sollen solche Gradys irgendwen in den Glauben einführen? Die muß man im Gegenteil von den Menschen möglichst fernhalten.
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

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Chiara
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Beitrag von Chiara »

Lieber Pilgergefährte,

ich bin einfach vom positivsten aller Fälle ausgegangen: der Lernfähigkeit der Menschen auch in Glaubensdingen - und bisher hoffe ich, dass es solche Leute auch unter den Pastoralreferenten gibt.

Die Fraktion "Lila Stola", die Drewermann-Jünger und Konsorten sollte man allerdings in der Tat von jeder Art der Glaubensverkündigung fernhalten... 8)
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Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Kirchenzeitung Linz: Jetzt ist die Zeit zu reden
Pfarrmoderatoren wenden sich mit ihren Anliegen an Bischof Dr. Schwarz

Diesen Mittwoch, 28. Mai, kommt es zu einem ersten Gespräch zwischen Bischof Ludwig Schwarz und einer Vertretung der Pfarrassistent/innen sowie der Pfarrmoderatoren. Thema dabei: der Tauferlass des Bischofs, wonach Taufe durch Laien nicht mehr erlaubt ist.

In 38 Pfarren in Oberösterreich sind Pfarrassistent/innen unter Leitungsverantwortung eines „Pfarrmoderators“ im Einsatz. In 35 dieser Pfarren haben diese – in unterschiedlichem Ausmaß – auch Taufen gehalten.
32 der zuständigen Pfarrmoderatoren und Pfarrer aus diesen Pfarren haben nun gemeinsam an Diözesanbischof Dr. Ludwig Schwarz eine Stellungnahme geschickt, in der sie ihre Sicht erläutern. Die Zahl der Priester ist zurückgegangen. Auch große Pfarren haben keine Kapläne mehr. Auf Grund des Alters nimmt die Leistungsfähigkeit ab, heißt es im Brief. Deshalb wollen die Pfarrmoderatoren mit dem Bischof über eine „pastorale Lösung, um das Fehlen von ordentlichen Taufspendern zu überbrücken“ reden.
Die Voraussetzung für die Taufe durch Laien wäre nach Ansicht der 32 Pfarrmoderatoren gegeben, wenn der zuständige Priester erkrankt oder von dauerhafter Leistungsminderung gezeichnet ist, oder wenn ein Priester zusätzliche Vertretungsaufgaben wahrzunehmen hat.

[...]

Priesterrat: Probleme brauchen Lösung. Den Vorschlägen der Pfarrmoderatoren schließt sich auch der derzeitige Sprecher des Priesterrates, Pfarrer Johann Padinger aus Peuerbach, an. Auch er hofft auf Gespräche mit dem Bischof. Die Entscheidung, dass Laien nicht mehr taufen dürfen, eröffne eine Reihe von praktischen Problemen, die eine Lösung brauchen. Ein Kompromiss, meint Padinger, sollte doch möglich sein. Die Entscheidung des Bischofs zeige Probleme auf, löse diese Probleme aber nicht.

[...]
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Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Pfarrer von Tabor geht gegen den Bischof... :/
[...]

Nun kritisieren die Taborianer den Oberhirten erneut: Tauf- und Predigtverbot für Laien sind „Al“ und PGR-Obmann Franz Moser ein Dorn im Auge.

[...]

Gracias und Moser argumentieren, dass in der Schweiz die Bischöfe ausgebildeten Laien sehr wohl Predigten gestatten. Das Taufverbot parieren sie mit einem Passus aus dem Kirchenrecht. Laut dem Pfarrer ist dies Canon 230, Paragraph drei: Darin ist „die Spendung der Taufe“ durch Laien erlaubt, „wo es ein Bedarf der Kirche nahe legt.“

"Der Bischof bleibt mit den Leuten in Dialog. -- FERDINAND KAINEDER - SPRECHER DES BISCHOFS
Wie in der Sonntags Rundschau berichtet, will auch der Garstner Pfarrassistent Stefan Grandy den Bischof „aufwecken“. Und zwar mit täglichen Kirchenglocken-Geläut um 15 Uhr in Wels. Stefan Grandy ist Chef der Berufsgemeinschaft der Pfarrassistenten. Der Taborpfarrer zur Steyrer Rundschau : „In der Taborkirche haben wir keine Glocken, sonst hätten wir beim Läuten mitgemacht.“

Ferdinand Kaineder sagt: „Der Bischof bleibt mit den Leuten in Dialog.“ Generell erklärt er die kirchlichen Machtverhältnisse so: „Manche Dinge kann ein Bischof entscheiden, manche gehen nach Rom.“

Die im Vorjahr begonnenen Proteste setzt die Taborpfarre fort. Franz Moser und Alcantara Gracias: „Wir meinen nicht, gescheiter zu sein als der Bischof, sondern uns liegt die Zukunft unserer Diözese am Herzen.“
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Peregrin
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Beitrag von Peregrin »

Ecce Homo hat geschrieben:
„In der Taborkirche haben wir keine Glocken,
:kratz:
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Aha:
Das umstrittene, von Bischof Ludwig Schwarz unter Verweis auf vatikanische Vorgaben ausgesprochene Taufverbot für Laientheologen wird wohl aufrecht bleiben. Demnach dürfen Taufen in der Diözese Linz künftig – wie in allen anderen österreichischen Diözesen auch – ausschließlich von Priestern oder Diakonen gespendet werden.

[..]
Bei besonders schwierigen Pfarr-Situationen werde man noch Einzelgespräche führen, so die Zusage.

Das Taufverbot war – nach der zuvor schon untersagten Laienpredigt – das Tüpfelchen auf dem i, das die Wogen hatte hochgehen lassen. Nicht unbedingt zum Wohl der Einigkeit in der Diözese, in der sich schon seit geraumer Zeit Befürworter eines strikt klerikalen Kirchenkurses und Anhänger einer „Volkskirche aufbauend auf dem Zweiten Vatikanischen Konzil“ – wie es ein Kirchenmann ausdrückt – gegenüberstehen.
[...]
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Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Diözese Linz: Zusammenfassung der Diskussion am 5.6.2008 „LaienseelsorgerInnen im Abseits. Eine Diskussion zur aktuellen Auseinandersetzung in der Diözese Linz“, veranstaltet von ORF OÖ und der Katholisch-Theologischen Privatuniversität Linz (KTU).

Am Podium diskutierten:
Mag. Stefan Grandy, Vorsitzender der Berufsgemeinschaft der PfarrassistentInnen der Diözese Linz,
Dr. Franz Gruber, Professor für Dogmatik und ökumenische Theologie an der KTU Linz,
Margit Hauft, Vorsitzende der Katholischen Aktion OÖ und der Kath. Frauenbewegung Österreichs,
DDr. Severin Lederhilger, Generalvikar der Diözese Linz und Professor für Kirchenrecht an der KTU Linz.
Die Diskussion im Landesstudio OÖ moderierte ORF-Landesdirektor Dr. Helmut Obermayr.

[...]
[...]

Generalvikar Lederhilger sei froh, dass hier die Möglichkeit sei, das Thema zu sortieren. Es sei ihm oft die Frage gestellt worden: Worum geht es eigentlich? Was ist die Aufgabe der LaientheologInnen und was Aufgabe des geweihten Amtes?
In den pastoralen Leitlinien und auch im momentan laufenden Zukunftsprozess der Diözese Linz gehe es immer darum, die Seelsorge gemeinsam zu gestalten.
Das neue Taufrituale habe den Anlass gegeben, die Taufpastoral der Diözese als solche anzusehen. Die Taufe habe familiäre, persönliche Aspekte aber auch die Hineinnahme in die Gemeinschaft. Im neuen Taufrituale ist festgehalten, dass die ordentliche Form der Taufspendung Aufgabe der Geweihten ist.
Er bekomme viele Zuschriften, wo die wunderbar gestaltete Taufe von Laien hervorgehoben werde. Das soll ja nicht genommen werden. Die gemeinsame Vorbereitung und Gestaltung der Taufe oder Firmung durch Priester und Laien erlebe er auch in seiner pastoralen Tätigkeit.
Lederhilger stimmte Gruber zu, dass die Kirche in einer Diskussion über die Aufgaben die Ämter, insbesondere der geweihten Ämter sei. Die Diözese Linz habe verschiedene pastorale Modelle und viele die sich in der Pastoral engagieren: Priester, Seelsorgeteams, Laien, Diakone, beauftragte LaientheologInnen und LaienseelsorgerInnen.
Lederhilger sei wichtig, den Pfad zu definieren, dass nicht der Ausnahmefall zum Regelfall werde.


In den Wortmeldungen des Publikums wurde betont, dass die LaienseelsorgerInnen eine wichtige Säule der Kirche in OÖ seien, dass Gläubige stolz auf die Kirche in OÖ seien, dass eine Kundenorientierung der Kirche wichtig sei. Die Position des Priesters solle gestärkt werden. Laien strebten nach mehr Ansehen, mehr Demut sei angebracht. Es gebe eine Vielfalt an Berufungen, Priester werden reduziert auf Sakramentenspendung. Laien knüpfen durch ihre Lebensformen an die Gesellschaft an.

[...]

Generalvikar Lederhilger erinnerte zum Schluss der Diskussion daran, dass 400 Priester in den 487 Pfarren tätig sind und dies noch kein Grund zur Besorgnis aber auch nicht zu beschönigen sei. Es sei wichtig das Weiheamt und dessen Bedeutung heute zu erklären, eben nicht nur von der Funktionalität her. Die Diözese Linz ist lebendig und steht gut da: „Was die Diözese Linz auszeichnet: wir spielen im Team!“
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