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Papst Benedikt XVI.: Jesus von Nazareth

Verfasst: Freitag 13. April 2007, 21:39
von Petra
Am Montag, dem 16. April, zu seinem 80. Geburtstag, erscheint das Buch Jesus von Nazareth von Papst Benedikt.

Vorabmeldungen und Buchauszug:


Spiegel: Link

Die Zeit Link und ein Buchauszug

Die Welt: Link

Verfasst: Freitag 13. April 2007, 22:16
von overkott
Matthias Matussek beweist, dass er nicht nur mit gelben Krawatten auf weißen Hemden beindrucken will, sondern auch etwas Vernünftiges zur katholischen Kirche zu sagen hat. Er gehört zu den Denkern der Spiegel-Redaktion, die nicht nur sarkastisches Wortgeklingel von sich geben. Geschickt beurteilt er selbst die Regensburger Vorlesung, stellt jedoch die folgenden Gesten der Versöhnung als Teil eines vorab feststehenden Planes dar, der die Spontaneität und Offenheit im Dialog der Religionen verkennt. Andererseits vermutet er Hektik beim Papst im Versöhnen von Glaube und Vernunft, die nicht erst seit Fides et Ratio unwahrscheinlich ist, weil die Versöhnung von Glaube und Vernunft das Theologisieren Ratzingers schon vor dem Konzil bestimmte. Matussek schätzt den Professor, der Mystik und Aufklärung in Einklang bringt. Ein bemerkenswerter Artikel.

Verfasst: Freitag 13. April 2007, 22:31
von Knecht Ruprecht
Das bald erscheinende Buch welches der Papst geschrieben hat ist Pflichlektüre für jeden Katholiken. Schon jetzt sei gesagt, dass alle nicht Katholiken und Katholiken die das Buch ablehnen Gegner der Kirche sind.
Ich werde auf die kostenlose Ausgabe warten. 8)

Verfasst: Freitag 13. April 2007, 23:03
von Linus
Dann wartest du bis zu St. Nimmerlein....

Verfasst: Freitag 13. April 2007, 23:08
von overkott
Nennt man so den Tag der Erscheinung in der Pfarrbücherei?

http://www.buch24.de/Jesus_von_Nazareth ... 882-1.html

Verfasst: Freitag 13. April 2007, 23:42
von Knecht Ruprecht
Zu erwähnen sei auch, dass jedes Buch jedes nicht Katholiken und Katholiken, die Gegner der Kirche sind, abzulehnen ist. Diese werden ja besonders gerne von nicht Katholiken und Katholiken die Gegner der Kirche sind gelesen. Ganz oben auf der Liste ist damit die Luther Bibel.

Vielleicht fällt ja mal des Papstes Jesusbuch vom LKW. :roll:

Verfasst: Freitag 13. April 2007, 23:56
von overkott
Aber bitte nicht in die Tauschbörsen gehen.

Verfasst: Samstag 14. April 2007, 09:29
von John-Paul
overkott hat geschrieben:Matthias Matussek beweist, dass er nicht nur mit gelben Krawatten auf weißen Hemden beindrucken will, sondern auch etwas Vernünftiges zur katholischen Kirche zu sagen hat. Er gehört zu den Denkern der Spiegel-Redaktion, die nicht nur sarkastisches Wortgeklingel von sich geben. Geschickt beurteilt er selbst die Regensburger Vorlesung, stellt jedoch die folgenden Gesten der Versöhnung als Teil eines vorab feststehenden Planes dar, der die Spontaneität und Offenheit im Dialog der Religionen verkennt. Andererseits vermutet er Hektik beim Papst im Versöhnen von Glaube und Vernunft, die nicht erst seit Fides et Ratio unwahrscheinlich ist, weil die Versöhnung von Glaube und Vernunft das Theologisieren Ratzingers schon vor dem Konzil bestimmte. Matussek schätzt den Professor, der Mystik und Aufklärung in Einklang bringt. Ein bemerkenswerter Artikel.
Ich hatte es mir eigentlich zum Prinzip gemacht, "Spiegel"-Publikationen gar nicht mehr zur Kenntnis zu nehmen. Aber dieser Artikel, den ich auf Deinen Hinweis las, ist wirklich erstaunlich.

Ob der Autor mit dem über Jesus "Zusammenphantasierten" auch das unsägliche Buch "Jesus Menschensohn" des verstorbenen "Spiegel"-Gründers Augstein meint?

Verfasst: Samstag 14. April 2007, 09:59
von overkott
John-Paul hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Matthias Matussek beweist, dass er nicht nur mit gelben Krawatten auf weißen Hemden beindrucken will, sondern auch etwas Vernünftiges zur katholischen Kirche zu sagen hat. Er gehört zu den Denkern der Spiegel-Redaktion, die nicht nur sarkastisches Wortgeklingel von sich geben. Geschickt beurteilt er selbst die Regensburger Vorlesung, stellt jedoch die folgenden Gesten der Versöhnung als Teil eines vorab feststehenden Planes dar, der die Spontaneität und Offenheit im Dialog der Religionen verkennt. Andererseits vermutet er Hektik beim Papst im Versöhnen von Glaube und Vernunft, die nicht erst seit Fides et Ratio unwahrscheinlich ist, weil die Versöhnung von Glaube und Vernunft das Theologisieren Ratzingers schon vor dem Konzil bestimmte. Matussek schätzt den Professor, der Mystik und Aufklärung in Einklang bringt. Ein bemerkenswerter Artikel.
Ich hatte es mir eigentlich zum Prinzip gemacht, "Spiegel"-Publikationen gar nicht mehr zur Kenntnis zu nehmen. Aber dieser Artikel, den ich auf Deinen Hinweis las, ist wirklich erstaunlich.

Ob der Autor mit dem über Jesus "Zusammenphantasierten" auch das unsägliche Buch "Jesus Menschensohn" des verstorbenen "Spiegel"-Gründers Augstein meint?
Ohne jetzt als Matussek-Exeget auftreten zu wollen, kann ich sagen, dass er es nicht ausdrücklich ausschließt und ihm das bei seiner intellektuellen Fairness und geistigen Weite durchaus zuzutrauen ist.

Verfasst: Samstag 14. April 2007, 15:42
von Athanasius2
Interessante Übersicht. Obwohl kreuz.net negativ ist, bin ich über das Buch vorläufig gar nicht negativ. Es scheint als rechne Theologe Ratzinger nun endlich mit den vorgeblichen Glaubensleugnern und 'Antichristen' ab..... Das ist schon komisch und gut. Vor allem angesichts seiner eigenen früheren Zeit mit P. Karl Rahner und der Lektüre von Hegel, Kant usw. usw.

http://www.kreuz.net/article.5030.html

Verfasst: Samstag 14. April 2007, 17:04
von overkott
Christian Geyer merkt man das Feuer der Schmiede an: eine flammende Sprache und scharfen Verstand.

Verfasst: Sonntag 20. Mai 2007, 17:53
von Petra
*hochschieb*

Vielleicht hat jemand Jesus von Nazareth (teilweise) gelesen?

Meinereiner

Verfasst: Sonntag 20. Mai 2007, 18:39
von sofaklecks
Ich beispielsweise.

Ich weiss daher jetzt auch, warum Benedikt nach Manopello gefahren ist.

sofaklecks

Verfasst: Sonntag 20. Mai 2007, 20:08
von Kurt
Ich hab's auch durch. Die Kapitel zum Vater Unser sowie zu den Gleichnissen fand ich am besten.

Re: Meinereiner

Verfasst: Montag 21. Mai 2007, 00:19
von Robert Ketelhohn
sofaklecks hat geschrieben:Ich weiß daher jetzt auch, warum Benedikt nach Manopello gefahren ist.
Erzähl.

Verfasst: Montag 21. Mai 2007, 09:20
von holzi
Kurt hat geschrieben:Ich hab's auch durch. Die Kapitel zum Vater Unser sowie zu den Gleichnissen fand ich am besten.
Beim Vaterunser bin ich auch gerade. Und ja: es ist gut!

Verfasst: Montag 21. Mai 2007, 13:34
von JuliaVictoria
Hm, also ich wollte eigentlich warten bis die Taschenbuchausgabe herauskommt, ist dann günstiger :-). Zumindest diesen Monat kann ich mir das Buch leider nicht mehr leisten... :-(

Verfasst: Montag 21. Mai 2007, 13:44
von Linus
JuliaVictoria hat geschrieben:Hm, also ich wollte eigentlich warten bis die Taschenbuchausgabe herauskommt, ist dann günstiger :-). Zumindest diesen Monat kann ich mir das Buch leider nicht mehr leisten... :-(
kleiner Tipp: (Uni-)Bibliotheken gebens auch gern her, wenn man es wieder retourniert :kiss:

Verfasst: Montag 21. Mai 2007, 13:45
von Baerchen
Wäre ja nett, wenn man das Buch kostenlos downloaden könnte.....

Verfasst: Montag 21. Mai 2007, 13:59
von Linus
Baerchen hat geschrieben:Wäre ja nett, wenn man das Buch kostenlos downloaden könnte.....
Warnung: Diese Funktion ist nur für kirchensteuerzahlende Katholiken verfügbar

:P :D

Manopello

Verfasst: Montag 21. Mai 2007, 16:28
von sofaklecks
Ich gehe mal davon aus, dass auch dem Papst die Widersprüche zum Schweisstuch der Veronika bekannt sind. Warum pilgert er also nach Manopello?

Nun, wenn man etwas aus dem Buch in jedem Fall erkennen kann, dann die Tasache, dass Benedikt seinen Heiland und Erlöser innig liebt. Und wenn man jemanden liebt, dann sucht man seine Spuren auch an Stellen, von denen einem der Verstand sagt, dass es unmöglich sei, dort eine Spur zu entdecken.

Ich bedaure jeden, der diese Erfahrung noch nicht selbst gemacht hat.

sofaklecks

Jesus von Nazareth von Benedict XVI. I.Teil

Verfasst: Dienstag 27. November 2007, 19:41
von luis carlos
Liebe Brüder, ich bin dabei mich
mit den Aussagen von Benedict XVI.
zu beschäftigen für mich einer der
größten Päpste die wir je hatten.
Wer hat Interesse darüber mit mir
zu reden, und möglicherweise
Übereinstimmungen zu finden.

Herzlich

Luis Carlos

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Re: Jesus von Nazareth von Benedict XVI. I.Teil

Verfasst: Dienstag 27. November 2007, 20:26
von Peregrin
luis carlos hat geschrieben:einer der
größten Päpste die wir je hatten.
Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben.

Re: Jesus von Nazareth von Benedict XVI. I.Teil

Verfasst: Dienstag 27. November 2007, 21:49
von Kurt
luis carlos hat geschrieben:Liebe Brüder, ich bin dabei mich
mit den Aussagen von Benedict XVI.
zu beschäftigen für mich einer der
größten Päpste die wir je hatten.
Wer hat Interesse darüber mit mir
zu reden, und möglicherweise
Übereinstimmungen zu finden.

Herzlich

Luis Carlos

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Hallo Luis Carlos, meinst Du nur die Aussagen Benedikts im Buch Jesus von Nazareth oder seine Aussagen insgesamt?
Ich habe das Buch auch gelesen, es ist aber schon eine Weile her. Am besten hat mir das Kapitel mit dem Vater Unser gefallen.

Re: Papst Benedikt XVI.: Jesus von Nazareth

Verfasst: Donnerstag 2. August 2012, 16:52
von christian12
Ich habe da eine Frage bzgl. der Jesus-Bücher. Vorab sei gesagt, dass ich sie wirklich nicht kritisieren oder irgendwie schlecht reden will (dazu wäre ich auch überhaupt nicht kompetent genug). Ich achte dieses Werk sehr, hab mir selber beide Bände gekauft, größtenteils gelesen und bin froh, dass sie veröffentlicht wurden und ich sie mein Eigen nennen kann.

Aber trotzdem, meine Frage: Was ist generell davon zu halten, dass ein Papst sich -sozusagen im Nebenberuf- wieder in den theologisch-wissenschaftlichen Diskurs einbringt? Hat es das schonmal gegeben? Wird man es späteren Päpsten auch zugestehen, wieder theologische Abhandlungen über z.B. kirchenrechtliche Fragen zu veröffentlichen?
Daran schließt sich noch das Problem an, dass er seine Veröffentlichung nicht (nur) unter seinem bürgerlichen Namen, sondern (auch) mit seinem päpstlichen Namen herausgibt. Ich finde, die Autorität des Papst-Amtes ist nur schwer von der Veröffentlichung selbst fernzuhalten, auch wenn dies vom Papst beabsichtigt war. Es ist halt der Papst, der das herausgibt. Er ist nicht nur einfach eine Stimme unter vielen. Offizielle Kurienbeamte (Bertone) nehmen zu den Jesus-Büchern Stellung und bewerten sie.
kath.net hat geschrieben:Kardinal Bertone kündigte an, dass Benedikt XVI. den dritten Band seines Werkes über Jesus von Nazareth vollendet habe. Bei dem Buch über die Kindheitsevangelien handle es es sich um ein großes Geschenk, das der Papst der Kirche zum Beginn des Jahres des Glaubens mache.
Ich wäre dankbar eure Meinung dazu zu erfahren. Nochmal: ich will das Ganze nicht kritisieren.

Re: Papst Benedikt XVI.: Jesus von Nazareth

Verfasst: Donnerstag 2. August 2012, 18:16
von lifestylekatholik
Jeder Bischof predigt. Wieso nicht auch der Bischof von Rom, der Papst? – Sorry, aber ich verstehe nicht, wo da ein Problem liegt.

Re: Papst Benedikt XVI.: Jesus von Nazareth

Verfasst: Donnerstag 2. August 2012, 18:23
von christian12
lifestylekatholik hat geschrieben:Jeder Bischof predigt. Wieso nicht auch der Bischof von Rom, der Papst?– Sorry, aber ich verstehe nicht, wo da ein Problem liegt.
Das Problem ist, dass die Jesus-Bücher selbst gerade das (eine Predigt, eine lehramtliche Äußerung) nicht sein wollen. Aber sie werden wohl (z.B. von Dir und bestimmt noch von mehreren Leuten) so wahrgenommen. Das ist doch ein Problem, oder?

Re: Papst Benedikt XVI.: Jesus von Nazareth

Verfasst: Donnerstag 2. August 2012, 18:48
von lifestylekatholik
Ich nehme die Jesus-Bücher nicht als lehramtliche Äußerung wahr. Aber ich verstehe auch das Problem nicht.

Hast du dieses Unwohlsein auch z. B. bei den Dialogi Gregors des Großen?

Re: Papst Benedikt XVI.: Jesus von Nazareth

Verfasst: Freitag 3. August 2012, 11:36
von christian12
lifestylekatholik hat geschrieben:Ich nehme die Jesus-Bücher nicht als lehramtliche Äußerung wahr. Aber ich verstehe auch das Problem nicht.
Also die Predigt des Bischofs von Rom ist für Dich keine lehramtliche Äußerung.... :hmm: Im Ernst: ich habe Bedenken, dass die Jesus-Bücher aber so wahrgenommen werden.
lifestylekatholik hat geschrieben:Hast du dieses Unwohlsein auch z. B. bei den Dialogi Gregors des Großen?
Die kannte ich bislang nicht. Kommt drauf an, ob sie vergleichbar sind, mit Benedikts Jesus-Büchern und seinen Intentionen.

Re: Papst Benedikt XVI.: Jesus von Nazareth

Verfasst: Freitag 3. August 2012, 13:14
von lifestylekatholik
christian12 hat geschrieben:Also die Predigt des Bischofs von Rom ist für Dich keine lehramtliche Äußerung...
Wenn mein Pfarrer einen Vertrag hält oder predigt, empfinde ich das nicht per se als lehramtliche Äußerungen, nein.

Re: Papst Benedikt XVI.: Jesus von Nazareth

Verfasst: Freitag 3. August 2012, 13:19
von Protasius
lifestylekatholik hat geschrieben:
christian12 hat geschrieben:Also die Predigt des Bischofs von Rom ist für Dich keine lehramtliche Äußerung...
Wenn mein Pfarrer einen Vertrag hält oder predigt, empfinde ich das nicht per se als lehramtliche Äußerungen, nein.
Der Unterschied ist, daß hier nicht von deinem Pfarrer, sondern von einem Bischof und noch dazu dem von Rom die Rede ist. Das hat ein wesentlich anderes Gewicht.

Re: Papst Benedikt XVI.: Jesus von Nazareth

Verfasst: Freitag 3. August 2012, 13:30
von lifestylekatholik
Protasius hat geschrieben:Der Unterschied ist, daß hier nicht von deinem Pfarrer, sondern von einem Bischof und noch dazu dem von Rom die Rede ist. Das hat ein wesentlich anderes Gewicht.
Das stimmt schon. Und es ist schön, etwas von den internen Gedanken unseres Papstes zu erfahren. Man kann diese persönlichen Schreiben des Papstes vielleicht irgendwann einmal zu Rate ziehen, um seine persönliche Meinung zu erfahren, wenn es in der Interpretation irgendwelcher tatsächlicher lehramtlichen Dokumente mal zu Unklarheiten kommen sollte, aber dennoch ist klar, dass die Bücher noch nicht einmal die Stellung von »Materialien« als Interpretationshilfe bei Unklarheiten im Zusammenhang mit einem normalen staatlichen Gesetz haben.

Der Papst schreibt es ja auch selbst: »Gewiss brauche ich nicht eigens zu sagen, dass dieses Buch in keiner Weise ein lehramtlicher Akt ist, sondern einzig Ausdruck meines persönlichen Suchens ›nach dem Angesicht des Herrn‹.«

Where’s the problem? :achselzuck: