Kinder im Gottesdienst

Allgemein Katholisches.
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Juergen
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Beitrag von Juergen »

Mein alter Heimatpfarrer sagte mal in einer Messe, als wieder mal Kinder laut waren und die Eltern sich anschickten die Kirche zu verlassen, in der Predigt: "Bleiben sie da. Kinder stören nie!"

:ja:


OK, manchmal empfinde ich "Kindergeplärre" doch als störend, aber da kommt es auch auf die Kinder an. Es ist m.E. schon ein Unterschied, ob es Kleinkinder im Kinderwagen sind, die rumplärren, oder größere Kinder, denen die Eltern einfach meinen alles erlauben zu müssen.

Das erinnert mich an einen Mitstudenten der folgende Begebenheit mal erzählte:
Er war im Supermarkt und stand dort in der Schlange an der Kasse. Ein Kind hatte so einen Kindereinkaufswagen, den es ihm immer in die Fersen schob. Er sprach die Mutter darauf an, doch die meinte, sie würde ihr Kind antiautoritäer erziehen. Daraufhin nahm er einen Joghutbecher, öffnete ihn und schüttete den Inhalt der Mutter über die Blouse mit den Worten: "Ich wurde auch antiautoritär erzogen!"
Das hat die Mutter dann wohl verstanden.....

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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

Als nächstes bekam der Student dann einen Rollwagen mit 10 Paletten Eier in den Rücken gefahren, und der Verkäufer sagt genervt: "Wollt ihr mir deswegen jetzt Schuldgefühle einimpfen?"
???

ad_hoc
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Beitrag von ad_hoc »

Was für ein Verständnis der Hl. Messe ist Voraussetzung dafür, annehmen zu können, dass Kinder der Hl. Messe ferngehalten werden können bzw. dürfen, und sei es auch nur bis zur Kommunion oder Schlußsegen?

Vor dem 2. VK wurde in der Hl. Messe noch der Opfer-Charakter betont; nach dem 2. VK nicht mehr, stattdessen der Mahl-Charakter.

Da wundert dann nichts mehr, auch dass das Wissen um den Glauben der angeblich Gläubigen scheinbar auf nahezu 0 heruntergefahren wurde. Dann passiert so was, dass die Kinder ihrem Schöpfer in seinem eigenen Haus vorenthalten werden. Jesus sagte nicht: Schickt die Kinder während der Hl. Messe in den Nebenraum, sondern er sagte: Laßt die Kinder zu mir kommen.

Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)

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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

Ich gehe auf jeden Fall auf die Barrikaden, wenn Leute anfangen mit kleine Kinder sollten nicht in der Kirche sein, die verstehen das nicht, die stören usw.
Irgendso ein Seppel fing einmal damit an, die Kirche sei keine Spielstube, und zum Schluß kam er auf die Idee, man könnte in einem Nebenraum (jaja) eine Spielstube einrichten, wo sie dann "mit anderen katholischen Kindern" spielen können. :roll:
Ich habe ja bereits meinen Kommentar zu dem "Kein Herz für Kinder" Video abgegeben, und ich muß zugeben, daß mich Kinderkram häufig nervt, und daß ich nicht so sehr an den Umgang mit Kindern gewöhnt bin. Aber wenn Kinder im Gottesdienst ein Störfaktor sein sollen…Ich habe damals, als dieser Seppel mit seiner Geschichte angefangen hatte gesagt (aber nicht zu ihm): Wen jemandens Andacht dadurch zerstört wird, daß ein Kind rumschreit, dann war das keine richtige Andacht.
Allerdings gibt es keine "Sonntagspflicht" für Kinder unter acht (ich dachte zumindest immer, daß das die Grenze ist…) und wenn Eltern ihr Kind schrittweise an die Kirche gewöhnen wollen, dann habe ich nichts dagegen. Ich sehe das so ähnlich wie mit der Gewöhnung an Breikost. Zuerst trinkt das Kind nur Milch, dann wird ein Löffel Brei in die Milch getan, später zwei usw.
???

ad_hoc
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Beitrag von ad_hoc »

Letztlich auch eine Sache der schlechten bzw. guten weltlichen und religiösen Erziehung / Unterweisung der Eltern, ob ein Kind im Gottesdienst herumlärmt und herumläuft - oder eben nicht.
Ich kenne Eltern beider Richtungen.

Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)

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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

Ich habe während der letzten Jahre beobachten können, daß es in Familien mit Migrationshintergrund (zum Beispie aus Polen ;D) erstaunlich viele Kinder mit einem Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom gibt. Die Mütter sind meistens fromm, die Väter nicht ganz so sehr, und das Kind läuft senkrecht die Decke hoch.
Ich traue mir nicht zu, eine strenge Erzieherin zu sein, aber einige Sachen würde ich schon verlangen, wenn das Kind mit in die Kirche kommen. Keine Süßigkeiten, keine Spielzeuge, die Lärm machen, vor dem Gottesdienst checken, ob da vielleicht jemand noch Pipi machen muß.
Ich habe übrigens auch sehr viel Schönes gesehen, was Eltern und ihre Kinder in der Kirche angeht. Eines, was mich sehr eingeprägt hat, war wie eine Mutter ihrem Kind gezeigt hat, wie man sich bekreuzigt.
???

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Linus
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Beitrag von Linus »

anneke6 hat geschrieben:I vor dem Gottesdienst checken, ob da vielleicht jemand noch Pipi machen muß.
Tja das ist bei kleinkindern schwer abzusehen. Fragst du sie sagen sie nein, 5 Minuten später siehst du sie am Topf....
Ich habe übrigens auch sehr viel Schönes gesehen, was Eltern und ihre Kinder in der Kirche angeht. Eines, was mich sehr eingeprägt hat, war wie eine Mutter ihrem Kind gezeigt hat, wie man sich bekreuzigt.
Jepp. das 2,5 Jährige Taufkind meiner Frau kann das "Im Namen des Vaters" schon perfekt, meine Nichte - eine Woche älter nicht. Die rennt dafür "Halleluja" melodisierend im Hof herum....
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

Raphaela
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Beitrag von Raphaela »

monsieur moi hat geschrieben:Letzte Woche in der Sonntagsmesse, komm ich in die Kirche (also noch VOR der messe ;) ) und bemerke zwei Jugendliche, dürften in meinem Alter gewesen sein. Also so irgedendwo zwischen 18 und 20. Find ich gut. Das sieht man selten. Hab mich daneben gesetzt.
Die beiden scheinen auch fromm gewesen zu sein.
Nur das exzessive SMS-Schreiben und -Empfangen während der Fürbitten hätte nicht sein müssen.
Geht zwar gerade leicht am Thema vorbei, musste aber mal gesagt werden, dass das schlimmer ist, als sämtliche schreienden Blagen der Welt in der Messe.
Aber fängt es nicht mit so etwas an, wenn dann später kleine Kinder nicht ruhig sind? - Wobei ich bei Kindern Verständnis habe, aber wenn zwei alte Frauen, die sich in der Messe darüber aufregen, dass Kinder zu unruhig sind, sich kurz vor der Messe lautstark miteinander unterhalten, dafür habe ich dann kein Verständnis.
Vor allem: Es gibt auch Personen, die nicht auf den letzten Drücker kommen, weil sie sich noch im Gebet etwas vorbereiten wollen, müssen die sich das dann gefallen lassen?
Und müssen es sich Familien mit Kindern gefallen lassen, dass Leute, die vor der Messe selber laut sind, dann kein Verständis für die Kinder haben?

Nueva
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Beitrag von Nueva »

ad_hoc hat geschrieben:Letztlich auch eine Sache der schlechten bzw. guten weltlichen und religiösen Erziehung / Unterweisung der Eltern, ob ein Kind im Gottesdienst herumlärmt und herumläuft - oder eben nicht.
Ich kenne Eltern beider Richtungen.

Gruß, ad_hoc
Da geb ich dir sowas von Recht!! Wenn eine Mutter sehr locker eingestellt ist und ihrem Kind daheim auch alles durchgehen läßt, die wird ihr kind im Gottesdienst auch nicht bändigen (wollen).
Gestern war bei uns Priesterjubiläum, eine wunderbare Mozartmesse wurde aufgeführt. Vor uns war eine Mutter allein mit 4 kleinen Kindern (Papa sang im Chor) im alter von 5,3,3,1 Jahren, das knappjähirge Mädchen hat ununterbrochen mit ihren Füßne lautstark gegen die Kirchenbank geschlagen. Auch etwas strengere Blicke unseres Gemeindepfarrers ignorierte die gute Frau. Kind schlug weiter fest mit seinen füßen gegen die Kirchenbank. sowas wurde selbst meinen Kindern zuviel. Meine Tochter nahm das Mädchen auf den Arm und redete mit ihr. die Mutter war froh, dass ihr jemand aus der Situation geholfen hatte. Manchmal sind die Eltern, v.a. wenn sie mit mehreren kleinen Kindern in die Kirche gehen etwas überfodert.

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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

Ich soll als Kind schrecklich geschrien haben. Lion Roar war mein Spitzname. Meine Elternr haben es nicht auf Englisch gesagt, aber wenn, dann hätte es so geheißen… ;D
Kinder ruhig zu behalten ist wohl wirklich nicht einfach, aber von körperlicher Züchtigung halte ich nichts.
???

Nueva
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Beitrag von Nueva »

Wer sprcht denn hier von körperlicher Züchtigung???
Ein Kind beruhigend auf den Arm nehmen und mit ihm reden ist doch alles andere als körperliche Züchtigung :nein:
Ständig nervende und gegen Mütter mit Kleinkindern mobbende alte Weiber lassen das Reich Gottes auf Erden auch nicht gerade sichtbar werden.

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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

Nueva hat geschrieben:Wer sprcht denn hier von körperlicher Züchtigung???
Niemand. Ich hatte nur im Kopf überlegt, was es für Methoden gibt, ein widerspenstiges Kind zu "bändigen".
???

iustus
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Beitrag von iustus »

Berechtigte Fragen.

Die Formel "Gut erzogene Kinder benehmen sich in der Messe und stören nicht" mag ersts ab ca. 8,9 Jahren zutreffen. Bei kleineren Kindern ist der Erziehungsprozess ja noch voll im Gang und ist auch in der Messe nicht unterbrochen. Jüngere testen Grenzen aus - ob sonst wohlerzogen oder nicht. Da wird mit den Füßen oder mit sonstwas an die Bank geschlagen, versucht auf dieselbe zu klettern und anderes.

Das Problem ist dann: Wird das Kind zurückgehalten, dann geht das Geschrei erst richtig los. Dann hilft dann nur noch rausgehen.

Kinder sind nicht leise und benehmen sich auch nicht wie erwachsene Messbesucher. Bis zu einem gewissen Grade sollt das toleriert werden, wenn es aber eben dauerhaft zu arg ist, hilft nur: raus.

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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

Eben, kleine Kinder sind nun mal kleine Kinder. Es gibt wahrscheinlich eine Schmerzensgrenze, aber so etwas habe ich noch nicht erlebt. Plärrende, quiekende Kinder und solche, die sich von den Eltern losstrampeln dahingegen schon oft.
Wenn man nun vor der Messe in Stille beten will, kann das problematisch sein, wenn es nicht eine Seitenkapelle gibt. Ich habe einmal den Fehler gemacht, sehr früh in eine Kirche zu gehen, weil ich noch Brevier beten wollte. Es waren keine Kinder da, aber der Hausmeister und die Organistin machten laut Witze und lachten sich einen ab.
Vielleicht sind die Kinder gar nicht die größten Störenfriede.
???

Nueva
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Beitrag von Nueva »

Nein, eben nicht. Sobald das Kind checkt, dass es mit lautsein bzw. quengeln aus dieser Gottesdienst-situation kommt, wird es immer laut seinwenn es nicht mehr länger in der Kirche bleiben will. Frei nach dem Motto: Wenn ich auf die Bank klettere, dann geht Mami/Papi mit mir raus. Die Geschwister werden dieses Verhalten nachmachen. die Folge ist, dass spätestens beim Hochgebet die ganze Familie vor der Kirchentüre steht und lieber zum Frühschoppen geht. Das kann'S doch auch nicht sein, oder?
Natürlich ist einige Phantasie seitens der Eltern erfoderlich, wie sie ihr Kind während eines Gottesdienstes ruhig halten bzw. beruhigen können. ..Während eines Konzertes oder eines Fluges funktioniert das doch auch. Ich gebe zu, dass ich da auch viiiiiiel lernen mußte und Phantasie entwickelt habe, wie ich kleinen Kindern den Gottesdienst schmackhaft mache. Natürlich ist ein Gottesdienstbesuch mit Kindern anstrengender als einer ohne.Das gehört halt auch zur Erziehungsarbeit.

iustus
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Beitrag von iustus »

Nueva hat geschrieben:Nein, eben nicht. Sobald das Kind checkt, dass es mit lautsein bzw. quengeln aus dieser Gottesdienst-situation kommt, wird es immer laut seinwenn es nicht mehr länger in der Kirche bleiben will. Frei nach dem Motto: Wenn ich auf die Bank klettere, dann geht Mami/Papi mit mir raus.
Dieser Gefahr begegnete ich im Alter von ca. 3 Jahren eines meiner Kinder dadurch, dass draußen kein Bespaßungsprogramm stattfand, sondern nur Schreien, so laut wie es mochte und anschließend stillstehen. Da war es drin interessanter und seither stellt sich das Problem bei den Größeren nicht mehr.

Nueva
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Beitrag von Nueva »

da hast du nochmal Glück gehabt. Bei uns ist schräg gegenüber der Kirche iene Polizeiwache und auf der andren Seite ein Bauernhof. alles für ein Kind interessanter als der vorgang in der Kirche.

iustus
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Beitrag von iustus »

Nueva hat geschrieben:da hast du nochmal Glück gehabt. Bei uns ist schräg gegenüber der Kirche iene Polizeiwache und auf der andren Seite ein Bauernhof. alles für ein Kind interessanter als der vorgang in der Kirche.
Stimmt. In manchen Kirchen ist es einfacher, in anderen schwieriger. Z.B. erlaubt eine Kirche mit Windfang oder Fenster, durch die man von einem Vorraum in den Gottesdienstraum blicken kann, den störungsfreieren Aufenthalt mit Kleinstkindern. Anderswo ist das schwieriger.

Wie hältst Du denn die Kinder während der Messe ruhig? Tipps?

Wir mit:

- Vorlesen religiöser Kinderbuchliteratur (Kindermessbuch, Kindergebetbuch u.ä.) ab dem Alter, in dem sie sich dafür interessieren und es aufnehmen können,
- im Babyalter ist auch Trinkflasche und auch mal ein Keks erlaubt.
- rumtragen im Babyalter (Wenn die Kirche groß´genug ist). Meist muss ich dann gar nicht bis zu Tür raus gehen, sondern kann mich hinten aufhalten,
- und natürlich (wieder altersabhängig) erklären, erklären, erklären, was vorne abgeht: Inzensation, Schellen, Händewaschung - je mehr "Action", desto einfacher ist das.

Nueva
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Beitrag von Nueva »

Ja, genauso mach ich das auch. Bei meinen Kindern ist wichtig, dass es nicht immer die gleichen bilderbücher sind, die wr mitnehmen. die Kinder stizen sehr viel auf meinemschpß oder wollen in den arm genommen werden. Ach ja, vor dem Kirchgang möglichst nichts zum Trinken geben, sonst müssen sie dann raus.
Bei meinen pubertierenden Kindern helfen diese Tricks freilich nichts mehr. die dürfen im chor mitsingen bzw. im Orchester mitspielen oder dunserem Kirchenmusiker helfen. Ministrantendienst hat ihnen nicht so gefallen.
wie alt sind denn deine Kinder?

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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

Die Kirche hier, die auch als "die polnische Kirche" dient hat einen weiten Vorraum, wo es zum Turm hochgeht. Der eigentliche Kirchenraum ist durch Glastüren abgetrennt. Es gibt im Vorraum Lautsprecher, so daß man hören kann, was im Inneren der Kirche vorgeht.
Manche Leute mit Kindern stehen oder sitzen (Klappstühle) dort, oder auch Zuspätkommer, die kein Durcheinander in der Kirche verursachen wollen.
???

regina 32
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Beitrag von regina 32 »

Aber ist es dann nicht für alle angenehmer das Kind "einfach" zur Kinderkirche zu bringen? dann hätten alle ihre "Ruhe" und das Kind eine Altersgerechtere erläuterung des ganzen?

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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

regina 32 hat geschrieben:Aber ist es dann nicht für alle angenehmer das Kind "einfach" zur Kinderkirche zu bringen? dann hätten alle ihre "Ruhe" und das Kind eine Altersgerechtere erläuterung des ganzen?
Das hatten wir doch schon alles. Eine solche "Kinderkirche" kann (muß nicht) den Eindruck erwecken:
• daß der normale Gottesdienst nur für Erwachsene ist
• daß Kinder den normalen Gottesdienst nicht mögen
oder, last but not least:
• daß Kinder stören.
Meine Meinung zu dem Thema habe ich ja schon mehrmals gesagt. ;)
???

iustus
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Beitrag von iustus »

Ich würde noch hinzufügen wollen, dass sich Kinder, die jeden Sonntag in der Messe sind nachweislich ruhiger verhalten als diejenigen, die die Messe nur ausnahmsweise mitfeiern.

Aber einmal im Monat Kinderkirche finde ich auch okay.

regina 32
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Beitrag von regina 32 »

anneke6 hat geschrieben:[
Das hatten wir doch schon alles. ;)

Sorry, war vor meiner Zeit

Nueva
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Beitrag von Nueva »

Kein Problem. Aber ansonsten stimme ich mit iustus überein. kinderkirche 1x im monat ist erholsam für die eltern, aber ansonsten tut es den Kindern einfach gut einem regulären gottesdienst beizuwohnen. die kindgerechte Hnführung auf den Sonntagsgottesdienst sollte eigentlich im Elternhaus stattfinden.

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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

Nueva hat geschrieben:die kindgerechte Hnführung auf den Sonntagsgottesdienst sollte eigentlich im Elternhaus stattfinden.
:ja: :ja:
???

Raphaela
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Beitrag von Raphaela »

iustus hat geschrieben:Berechtigte Fragen.

Die Formel "Gut erzogene Kinder benehmen sich in der Messe und stören nicht" mag ersts ab ca. 8,9 Jahren zutreffen. Bei kleineren Kindern ist der Erziehungsprozess ja noch voll im Gang und ist auch in der Messe nicht unterbrochen. Jüngere testen Grenzen aus - ob sonst wohlerzogen oder nicht. Da wird mit den Füßen oder mit sonstwas an die Bank geschlagen, versucht auf dieselbe zu klettern und anderes.

Kinder sind nicht leise und benehmen sich auch nicht wie erwachsene Messbesucher. Bis zu einem gewissen Grade sollt das toleriert werden, wenn es aber eben dauerhaft zu arg ist, hilft nur: raus.
Bei uns in der Messe sind mehrere Familien mit kleinen Kindern. Und nachdem die Kinder jeden Sonntag mitgenommen werden, lernen sie es, dass es in der Kirche ruhig ist. Bei diesen Familien habe ich es noch nicht erlebt, dass die Kinder laut waren.

Anders bei Familien, die nur ab und zu in die Kirche gehen. Aber selbst dann zeigen die Kinder viel Interesse an der Messe. So hat ein kleines Kind von ca 3-4 Jahren letzten seinen Vater eine Frage gestellt, die der Vater nicht beantworten konnte, weil er eben nicht so sehr in der Kirche beheimatet ist. Ich hörte wie der Junge fragte: "Papa, warum klingeln die da vorne jetzt?" (Gemeint waren die Messdiener)

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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

Es dauert nicht lange, und er will selbst klingeln. :)
Ganz davon abgesehen, daß das Glockenläuten auch nicht überall einheitlich ist. Ich kenne es aus PL vor allem so: Vor der Wandlung, einmal kurz, um den Leuten zu zeigen, daß sie sich Hinknieen sollen, dann jedes Mal, wenn der Priester die gewandelte Gestalt hochhebt, und jedes Mal, nachdem selbiger seine Kniebeuge gemacht hat, und nach dem "Geheimnis des Glaubens", um zu zeigen, daß man aufstehen darf.
Ich würde sagen, wir läuten um zu zeigen, daß etwas Wichtiges passiert.
???

Nueva
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Beitrag von Nueva »

Raphaela hat geschrieben:
iustus hat geschrieben:Berechtigte Fragen.

Die Formel "Gut erzogene Kinder benehmen sich in der Messe und stören nicht" mag ersts ab ca. 8,9 Jahren zutreffen. Bei kleineren Kindern ist der Erziehungsprozess ja noch voll im Gang und ist auch in der Messe nicht unterbrochen. Jüngere testen Grenzen aus - ob sonst wohlerzogen oder nicht. Da wird mit den Füßen oder mit sonstwas an die Bank geschlagen, versucht auf dieselbe zu klettern und anderes.

Kinder sind nicht leise und benehmen sich auch nicht wie erwachsene Messbesucher. Bis zu einem gewissen Grade sollt das toleriert werden, wenn es aber eben dauerhaft zu arg ist, hilft nur: raus.
Bei uns in der Messe sind mehrere Familien mit kleinen Kindern. Und nachdem die Kinder jeden Sonntag mitgenommen werden, lernen sie es, dass es in der Kirche ruhig ist. Bei diesen Familien habe ich es noch nicht erlebt, dass die Kinder laut waren.

Anders bei Familien, die nur ab und zu in die Kirche gehen. Aber selbst dann zeigen die Kinder viel Interesse an der Messe. So hat ein kleines Kind von ca 3-4 Jahren letzten seinen Vater eine Frage gestellt, die der Vater nicht beantworten konnte, weil er eben nicht so sehr in der Kirche beheimatet ist. Ich hörte wie der Junge fragte: "Papa, warum klingeln die da vorne jetzt?" (Gemeint waren die Messdiener)
und, erzähl, was hat der unwissende Papa geantwortet??

Raphaela
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Beitrag von Raphaela »

Nueva hat geschrieben:
Raphaela hat geschrieben: Anders bei Familien, die nur ab und zu in die Kirche gehen. Aber selbst dann zeigen die Kinder viel Interesse an der Messe. So hat ein kleines Kind von ca 3-4 Jahren letzten seinen Vater eine Frage gestellt, die der Vater nicht beantworten konnte, weil er eben nicht so sehr in der Kirche beheimatet ist. Ich hörte wie der Junge fragte: "Papa, warum klingeln die da vorne jetzt?" (Gemeint waren die Messdiener)
und, erzähl, was hat der unwissende Papa geantwortet??
Dem war es vor allem wichtig, dass das Kind Ruhe gibt. Ansonsten weiß ich die Antwort nicht mehr, mir ist die Frage des Kindes im Gedächtnis geblieben und auch, dass ich mitbekam, dass der Vater es nicht wusste.

Frank
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Beitrag von Frank »

Gott zm Gruße,

schwer umzusetzender Ansatz aber, denke ich durchaus berechtigt: Das Dickes-Fell-Prinzip. Schwer umzusetzen weil wer kann schon Sonntag für Sonntag die bösen Blicken der Banknachbarn ignorieren? Und wer ist schon Stur genug alle Anfeindungen zu ignorieren oder argumentativ zu begegnen. Berechtigt weil ein Kind mit 19Monaten muss Kind mit 19Monaten bleiben dürfen. Wer sich daran stört soll sich mal daran erinnern das auch er oder sie auch mal Kind mit 19Monaten war.

Kann men es nicht auch als eine Art "Gebet" sehen wenn ein Kleinkind sich in der Kirche so selbstverständlich bewegt wie in seinem Kinderzimmer? Ist es denn wirklich so undenkbar das das Kleinkind in seinem Kindergebrabbel gerade das vor Gott bringt was ihm durchden Kopf geht? Sicher nicht im kognitiven Sinne, das ist mir klar. Aber ist es wirklich so weit her geholt wenn wenn man das "brablbrablquiek" eines eineinhalbjährigen mit "Lieber Gott ich fühl mich sau wohl bei dir" übersetzt?

So und jetzt erklär mir mal einer warum ein Erwachsener das Recht haben soll zu beten und ein drei-Käse-hoch nicht.


Rechtschreibfehler entfernt
Nur altenpfleger machen frauen glücklich

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Nie wieder Krieg, Nie wieder Auschwitz, nie wieder Faschisten in deutsche Parlamente

HeGe
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Beitrag von HeGe »

Ich denke, niemand wird verlangen, das Kind zu fesseln und zu knebeln, wenn es mit in die Kirche kommt.

Aber Kindern wird doch ständig beigebracht, was sie dürfen und was nicht. Wenn ein Kind bei Oma und Opa das Geschirr vom Tisch wirft, sagst du doch auch nicht: "Och, mach ruhig weiter und bleib Kind." Eltern, die ihre Kinder in der Kirche daher nicht wenigstens in einem gewissen Maß zur Ruhe anhalten, damit sie es irgendwann dann von selbst machen, kann man ab einem gewissen Punkt daher durchaus mal etwas kritische Blicke zuwerfen, finde ich.

Letztlich geht es hier ja nur um Extremfälle. Bei uns klappt das meistens von selber ganz gut. Ich bin da aber auch nicht so empfindlich.
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