Benedikt hat geschrieben:Nichts für ungut - aber lies dir mal den Text von Robert auf der 1. Seite dieses Threads durch.
Das habe ich bereits. Es war einer der Texte, der mich (Summa Summarum) dazu veranlasste folgendes zu schreiben:
Überliefert ist aber, dass Jesus hin und wieder mit den Schriftgelehrten haderte. Ob er mit dieser Bezeichnung lediglich die Schriftgelehrten in seinem näheren Umfeld bezeichnen wollte, oder auch deren Kollegen anderer Kulturkreise und Zeiten, ist weder den grichischen, noch den lateinischen Texten zu entnehmen.
Man beachte im Übrigen das Smilie am Ende des Zitats.
Benedikt hat geschrieben:Trinitus hat geschrieben:Es hat dem lieben Gott gefallen, uns darüber im Unklaren zu lassen, ob er nur "Viele" retten will bzw. wird, oder ob dieses Angebot "Allen" gilt
Das Angebot Gottes gilt natürlich allen. In einem Satz bezeichnest du gleich zwei häretische Positionen als möglich/unklar, Respekt - die Apokatastasis ("Die Hölle ist leer") sowie die Einschränkung des universalen Heilswillen Gottes.
Das allerdings halte ich für reine Projektion. Ich behaupte hier nämlich keinesfalls: "Die Hölle sei leer!" Das allerdings wäre wohl eine Häresie.
Ich behaupte auch nicht, dass Gott nur ein paar Hansel retten will und der Rest sei ihm wurscht. Das wäre ebenfalls eine (noch schlimmere) Häresie.
Ich soll (als nächstenliebender Christ) schließlich dafür beten, dass alle gerettet werden. (oder wärst du bereit, jemanden aus deinem Gebet auszuschließen, und ihm dadurch indirekt die Hölle wünschen?) Wir dürfen doch aber auch darauf hoffen, dass Gott unsere Gebete erhört. Es wäre durchaus eine Häresie, zu
behaupten: die Hölle
sei leer. Hoffen darf ich das aber schon. (Das erlaubt mir übrigens dein Namensvetter mit der 16 am Namensende.)
Ich möchte im Übrigen in keiner Weise den universalen Heilswillen Gottes in Abrede stellen. Aber wenn ich als einfacher (nicht Schriftgelehrter) Christ den Satz höre:
"... mein Blut, das für euch und für viele vergossen wird, zur Vergebung der Sünden..." dann ist es doch wohl erlaubt, dass ich erschreckt frage: "Herr, was ist mit den anderen? Hast du dein Blut denn nicht für uns alle vergossen? Und wenn nicht für alle, - für wen denn nicht? Für mich? Für meine Kinder?"
Als gläubiger Christ gehe ich doch auch davon aus, dass mein Glaube nicht auf meinem eigenen Mist gewachsen ist. Ich glaube, dass Gott mich herausgerufen hat aus der Ungläubigkeit. Wenn es ihm aber bei mir gelungen ist, wie bei vielen anderen, dann darf man sich schon fragen, warum es Gott bei so vielen anderen (augenscheinlich) nicht "gelingt". Ja und alle Antworten die wir Menschen uns auf diese Frage selbst geben, sind m.E. Spekulationen.
Solange ich weder die eine Seite (Heilsgewissheit für alle) noch die andere Seite (Heilswille Gottes umfasst nicht alle) zur Lehre erhebe, sondern mich in eben diesem Spannungsfeld bewege, und mich von ihm bewegen lasse, begehe ich m.E. keine Häresie.
Mit der Verurteilung der "Allversöhnungslehre" des Origines hat uns die Kirche vor einer Einseitgkeit bewahrt, die zu einer Gleichgültigkeit führen könnte. Würden wir wissen, dass
Alle gerettet werden würden, wären wir versucht, das Beten, die Hoffnung und die Sorge für den Nächsten zu vernachlässigen. Niemals aber hat uns die Kirche aufgefordert, irgendjemanden aus unserem Gebet und unserer Hoffnung auszuschließen. Solch eine Lehre wäre allerdings eine Häresie.