Wie kann man Jugendliche für den Glauben begeistern?

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Pit
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Wie kann man Jugendliche für den Glauben begeistern?

Beitrag von Pit »

Hallo "Kreuzgängler",

wie kann man eurer Meinung nach Jugendliche hierzulande (wieder) mehr für den christlichen Glauben begeistern?
Wahrscheinlich wird mich Tetzel jetzt lynchen mögen, aber wenn ich mir die Situation hier vor Ort anschaue, dann scheint mir das Jugendkirchenprojekt eine Möglichkeit zu sein.
Wohlbemerkt eine, nicht die Einzige.
Aber am Wichtigsten scheint es mir zu sein, den Jugendlichen den eigenen Glauben - Achtung! Wortwitz - glaubhaft und überzeugend, eben begeistert und begeisternd vorzuleben.
Und ich persönlich glaube nicht, daß es ausreicht, nur zum tridentinischen Ritus zurückzukehren. ;-)

Gruß, Pit
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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »

Wen meinst du mit Jugendliche? Wenn die Eltern nicht in die Kirche gehen, dann gehen auch die Jugendichen der Eltern nicht in die Kirche und junge Erwachsene kann die Kirche mit Singlebörsen locken und binden. Also mit praktischen Vorteilen, der Kirche und des Christentums.

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Edi
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Re: Wie kann man Jugendliche für den Glauben begeistern?

Beitrag von Edi »

Pit hat geschrieben:Und ich persönlich glaube nicht, daß es ausreicht, nur zum tridentinischen Ritus zurückzukehren. ;-)
Der Ritus allein macht es bestimmt auch nicht, auch wenn der tridentinische besser sein mag als der NOM. Man kann nämlich jeden Ritus auch herunterleiern. Es gab nämlich auch unter dem alten Ritus genug Katholiken, die nur Taufscheinchristen waren.

Der Spiritus sanktus muss eben wieder in die Kirche mehr Platz bekommen.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

Uwe Schmidt
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Beitrag von Uwe Schmidt »

Weiß ich auch nicht, das Christentum ist weise - und Weisheit und Jugend passt nunmal nicht zusammen (lese gerade das "Buch der Weisheit"....und bin ganz geschockt, wie sich fast alles, was Jesus gebracht hat, dort schon 50v.Chr. im jüdisch-hellenistischen Alexandria findet!). Die Jugend ist verrückt und will sich ausleben. Kein Wunder, dass unser Glaube da nicht so attraktiv für das Gros der Jugendlichen ist. Mehr als Weltjugendtage und so kann man da glaube ich nicht machen.

Sakristan
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Beitrag von Sakristan »

Uwe Schmidt hat geschrieben: Mehr als Weltjugendtage und so kann man da glaube ich nicht machen.

Ich denke da geht noch viel mehr.

Alleine schon, wenn ich auch nach außen zeige, dass ich dazugehöre.
Ich muss mich nicht als "Berufsjugendlicher" engagieren.
Doch wenn ich die Sprache der Jugend wenigstens einigermaßen verstehe und auch die Möglichkeit aus die Jugend zuzugehen ist das schon fast die halbe Miete.
Riesenevents sind zwar nett, aber nicht das wirkliche Leben.
Was die Eltern angeht: Es wird denen die versuchen nichts anderes Übrigbleiben als zu versuchen die Eltern anzuregen zumindest die Kinder/ Jugendlichen zu unterstützen und nicht zu blockieren.

Um diese dann in den Gottesdienst zu bewegen ist dann noch ein langer Steiniger Weg.

Ich denke auch: Wenn Eltern die Kinder zur Taufe tragen (ist ja bekanntlich der Anfang) sollten diese auch weiterhin erinnert werden, dass sie ein Versprechen abgegeben haben welches nicht erst bei der Erstkommunion, dann bei der Firmung einzulösen wäre.

sofaklecks
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Einfach

Beitrag von sofaklecks »

Indem man den Glauben vorlebt.

sofaklecks


Zur "Begeisterung" ein Verweis auf Sun Tse: Die ersten beim Angriff sind die ersten beim Rückzug.

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Benedictus
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Beitrag von Benedictus »

Ich weiß nicht, ob das überhaupt so einfach geht, Jugendliche für den Glauben begeistern. Früher war es so, dass der Glaube von den Eltern vorgelebt und an die Kinder weitergegeben wurde. Das war für die Kinder zwar auch nicht immer so toll (wenn ich mich an meine Kindheit erinnere, hat es mir nicht immer sooo dolle gefallen, jeden Sonntag in die Messe zu "müssen") aber es war einfach so und wurde so akzeptiert. Irgendwann hat es dann aber eine Art Bruch gegeben, an dessen Stelle Eltern sich vom Glauben abwandten und mit ihnen auch die Kinder bzw. Jugendlichen. Wenn ich mich beispielsweise in unserer Straße umsehe, dann sehe ich sehr viele Menschen im Alter von 50 - 65 Jahren, die früher regelmäßig in die Kirche gegangen sind, dies aber schon seit Jahren nicht mehr tun. Deren Kinder gehen in der Regel schon seit ihrer Jugend nicht mehr in die Kirche und interessieren sich auch ansonsten nicht für den Glauben. Wenn man dann mal ins Gespräch kommt, wird meistens angeführt, dass es einem nichts bringen würde, Sonntags in der "langweiligen" Messe zu sitzen und beten könne man schließlich auch zu Hause und für den eigenen Glauben brauche man die Kirche ohnehin nicht. Und wenn man dann so schön in Fahrt ist, wird auch noch gerne eingeworfen, wie "böse" die Kirche in der Vergangenheit doch war, dass sie die Leute für dumm verkaufe etc. Und diese Haltung habe ich nicht nur bei Jugendlichen vorgefunden, sondern durchaus auch bei Erwachsenen, die früher sogar recht regelmäßige Kirchgänger waren.

Das Problem, weshalb die Jugend sich von der Kirche abwendet, liegt sicherlich aber auch daran, dass der Glauben eben nicht bequem ist. Wenn ich der aktuellen Shell-Studie entnehme, dass 65 % der befragten Jugendlichen der Meinung seien, die Kirche biete keine Antworten auf die Fragen der heutigen Jugend und gar 68 % meinen, die Kirche müsse sich ändern, um eine Überlebenschance zu haben, dann ist das bezeichnend. Ich frage mich, was sind das für Fragen, auf die die Kirche eine Antwort geben sollte, dies aber nicht tut? Niemand würde ernsthaft erwarten, dass die Kirche Antworten auf die Frage: "Wie bekomme ich einen Arbeitsplatz/Lehrstelle?" oder Ähnliches bietet. Wer allerdings Antworten auf die Frage nach dem Leben, nach dem wie und warum sucht, der kann im Christentum durchaus fündig werden, wenn er denn bereit ist, sich intensiv mit dem Glauben zu beschäftigen. Ich denke, an dieser intensiven Auseinandersetzung mit dem, was der christliche Glaube ist und will, mangelt es.

Bedenklich finde ich allerdings die immer wieder aufkommende Forderung danach, die Kirche müsse sich "ändern". Was ist damit gemeint? Wenn man einmal genauer nachhakt, dann geht es hier in erster Linie um die Sexualmoral und Verhütung. In einer Zeit, in der es normal zu sein scheint, wenn 14jährige miteinander in die Kiste hüpfen, wo dies gesellschaftlich akzeptiert und uns tagtäglich durch die Medien aus normal vorgegaukelt wird, da erscheint die Haltung der Kirche zunächst einmal antiquiert. Warum soll eine 14jährige nicht mit ihrem Freund schlafen, wenn sie das will? - Nimmt sie halt die Pille. Pille hat (warum auch immer) nicht funktioniert - Naja, schaun wir halt, was wir da noch machen können....

Dass dieser Weg falsch ist und die Kirche dem nicht zustimmen kann, ist offensichtlich - leider aber nicht für einen großteil der Jugendlichen.

Ein weiterer Punkt, bei dem von Jugendlichen häufig eine Änderung angemahnt wird, ist die Liturgie. Diese wird von vielen Jugendlichen als langweilig empfunden. Dabei wird allerdings häufig übersehen, dass die Hl. Messe kein Unterhaltungsprogramm ist, an dem man zur persönlichen Belustigung teilnimmt. (Genau diese Einstellung konnte ich bei einer Reihe von Firmlingen beobachten) Wer dies erwartet, der wird in der Tat die Liturgie sehr schnell als langweilig und öde empfinden. Ich habe allerdings keine Idee, wie man den Jugendlichen ein entsprechendes Liturgieverständnis vermitteln soll, dies muss eigentlich bereits in der Kindheit erfolgen. Ich glaube allerdings, dass besonders gestaltete Jugendgottesdienste, Sakro-Pop-Messen etc. nicht der richtige Weg sind, Jugendliche dauerhaft für den Glauben zu gewinnen. In den 70er und frühen 80er Jahren konnte man damit die Jugendlichen locken, heute gleicht diese "Waffe" aber einem spitzen Speer, der mittlerweile stumpf geworden ist. Gleiches wird meiner Meinung nach auch über kurz oder lang mit den Jugendkirchen passieren.

Benedictus

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Mariamante
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Re: Wie kann man Jugendliche für den Glauben begeistern?

Beitrag von Mariamante »

Pit hat geschrieben:Hallo "Kreuzgängler",

wie kann man eurer Meinung nach Jugendliche hierzulande (wieder) mehr für den christlichen Glauben begeistern?
Nur jene die selbst von Gott, vom christl. Glauben, von der Kirche begeistert sind, können auch andere begeistern. Laue Christen, Sonntagschristen, Tauf- Scheinchristen wird das schwer. Die Umkehr zu einer begeisterten- begeisternden Gottesliebe beginnt bei Dir, bei mir. Du kennst das Gebet: "Herr - bekehre Deine Kirche und fang bei mir an?"
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kephas
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Beitrag von kephas »

Benedictus hat geschrieben:Irgendwann hat es dann aber eine Art Bruch gegeben, an dessen Stelle Eltern sich vom Glauben abwandten und mit ihnen auch die Kinder bzw. Jugendlichen. Wenn ich mich beispielsweise in unserer Straße umsehe, dann sehe ich sehr viele Menschen im Alter von 50 - 65 Jahren, die früher regelmäßig in die Kirche gegangen sind, dies aber schon seit Jahren nicht mehr tun. Deren Kinder gehen in der Regel schon seit ihrer Jugend nicht mehr in die Kirche und interessieren sich auch ansonsten nicht für den Glauben.
Allerdings gingen früher viele vor allem wegen des sozialen Drucks in die Kirche. Es gehörte einfach dazu sich Sonntags in der Kirche blicken zu lassen. Ob da viel persönlicher Glaube vorhanden war? In bestimmten Regionen gingen die Männer z.B. erst nach der Predigt in die Kirche, standen vorher vor dem Kirchenportal und unterhielten sich, kommunizierten nur sehr selten.

Dieser Druck ist weg. Heute haben die meisten, die in die Kirche gehen, eine pers. Entscheidung für den Glauben getroffen (Aber immer noch geht bei uns daheim der Bürgermeister in den letzten Wochen vor der Wahl Sonntags in die Messe, sonst natürlich nie). :roll:

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Benedictus
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Beitrag von Benedictus »

kephas hat geschrieben:Allerdings gingen früher viele vor allem wegen des sozialen Drucks in die Kirche. Es gehörte einfach dazu sich Sonntags in der Kirche blicken zu lassen. Ob da viel persönlicher Glaube vorhanden war? In bestimmten Regionen gingen die Männer z.B. erst nach der Predigt in die Kirche, standen vorher vor dem Kirchenportal und unterhielten sich, kommunizierten nur sehr selten.
Da stimme ich Dir zu, der Glaube war früher sicherlich nicht wirklich größer als heutzutage. Bei uns im Ort war es in den 50er Jahren so, dass viele Männer während der Predigt die Kirche verließen und in der wenige Meter entfernten Kneipe ein Pils und einen Kron tranken. Wenn dann die Predigt zu Ende war, gingen sie wieder in die Kirche. Dieses Verhalten zeugt kaum von tiefer Frömmigkeit.

Andererseits war der gesellschaftliche Druck, zur Kirche gehen zu müssen, auch nicht unbedingt schlecht. Denn so war der katholische Glaube gesellschaftlicher Konsens für den man sich nicht rechtfertigen musste sondern der zum Leben dazugehörte. Daraus konnten sich dann eine Reihe von Berufungen entwickeln, die heutzutage fehlen. Heute ist es ja mehr so, dass man sich für seinen Glauben rechtfertigen muss. Wenn ich mir da beispielsweise die schrägen Blicke meiner Nachbarn ansehe, wenn ich sonntags nachmittags mit den Kindern in die Andacht gehe :(

Benedictus

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Sucherin
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Beitrag von Sucherin »

Ich finde es ist sehr schwierig, den Jugendlichen und jungen Erwachsenen etwas von Glaube, Kirche und Liturgie zu erzählen bzw. etwas zu erklären.
Denn auch wenn man es versucht kann es doch sein, dass man eher auf taube Ohren stößt, auf kein Verständnis.
Wenn man will kann man immer was finden was gegen Glauben, Kirche und Liturgie spricht. (Vor allem gegen Kirche).
Viele sagen: Wozu Kirche?? Benötige ich wirklich Kirche um glauben zu können?? Was soll ich damit?

Ich finde, das es mit diesen Jugendmessen etwas zu sehr übertrieben wird, denn was ist, wenn diese Jugendliche voller Erwartung in eine Kirche gehen und der Messe beiwohnen und für sich feststellen müssen: Oh, das ist aber gar nicht so. Da sind die Jugendmessen aber ganz anders.
Meines Erachtens nach sollte man eher versuchen das Verständnis der eigentlichen Liturgie den Jugendlichen /jungen Erwachsenen zu erneuern. Denn d a s ist der eigentliche Ablauf des Gottesdienstes und nicht irgendwelche locker-flockigen Veranstaltungen mit z. Teil nichtssagenden Liedern.
Dieses "Habt euch bitte alle lieb" - Getue entspricht nicht der Realität.

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Linus
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Re: Wie kann man Jugendliche für den Glauben begeistern?

Beitrag von Linus »

Pit hat geschrieben:Hallo "Kreuzgängler",

wie kann man eurer Meinung nach Jugendliche hierzulande (wieder) mehr für den christlichen Glauben begeistern?
Wahrscheinlich wird mich Tetzel jetzt lynchen mögen, aber wenn ich mir die Situation hier vor Ort anschaue, dann scheint mir das Jugendkirchenprojekt eine Möglichkeit zu sein.
Wohlbemerkt eine, nicht die Einzige.
Aber am Wichtigsten scheint es mir zu sein, den Jugendlichen den eigenen Glauben - Achtung! Wortwitz - glaubhaft und überzeugend, eben begeistert und begeisternd vorzuleben.
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Gruß, Pit
Wie du schon sagst: für Christus brennende vorbildhafte Fakeln im Dunkel dieser Welt sein - Vorbild leben.

Die Jugendkirchen bringen nichts, sie haben mit einem nüchternen gestandenen Glauben und dessen Vermittlung nichts zu tun; und das Ziel von Pfarrgemeinde kann nicht sein Zielgruppengottesdienste am laufenden Band anzubieten:
für Babys, Kleinkinder, Schulkinder, Jugendliche, Erwachsene, Alleinstehende, Verheiratete, Familien, Verwitwete, Geschiedene, Widerverheiratete, Abgefallene, Kranke, Behinderte, Stillende, ob der Zielgruppen nicht zuordenbare Verwirrte....
Kirche ist für sowas da
Zuletzt geändert von Linus am Mittwoch 27. September 2006, 15:33, insgesamt 1-mal geändert.
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Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Benedictus hat geschrieben:Ein weiterer Punkt, bei dem von Jugendlichen häufig eine Änderung angemahnt wird, ist die Liturgie. Diese wird von vielen Jugendlichen als langweilig empfunden. Dabei wird allerdings häufig übersehen, dass die Hl. Messe kein Unterhaltungsprogramm ist, an dem man zur persönlichen Belustigung teilnimmt. (Genau diese Einstellung konnte ich bei einer Reihe von Firmlingen beobachten) Wer dies erwartet, der wird in der Tat die Liturgie sehr schnell als langweilig und öde empfinden. Ich habe allerdings keine Idee, wie man den Jugendlichen ein entsprechendes Liturgieverständnis vermitteln soll, dies muss eigentlich bereits in der Kindheit erfolgen. Ich glaube allerdings, dass besonders gestaltete Jugendgottesdienste, Sakro-Pop-Messen etc. nicht der richtige Weg sind, Jugendliche dauerhaft für den Glauben zu gewinnen. In den 70er und frühen 80er Jahren konnte man damit die Jugendlichen locken, heute gleicht diese "Waffe" aber einem spitzen Speer, der mittlerweile stumpf geworden ist. Gleiches wird meiner Meinung nach auch über kurz oder lang mit den Jugendkirchen passieren.

Benedictus
Die Messe wäre auch meiner Meinung nach nicht der erste Schritt, sondern vielleicht der letzte oder vorletzte auf dem langen Weg zum (katholischen) Glauben. Die Jugendlichen müssten erst mal viel tiefer verstehen, warum Kirche so ist und wie sie ist, was die Hintergründe für die Meinungen der Kirche sind und um was es eigentlich geht! Nämlich um GOTT! Und dass die Beziehung zu Gott erspürt, erlebt, gelebt, vertieft, geliebt und regelmäßig immer gepflegt werden muss. Und dann würde ich mit Liturgie kommen - als Weg der Gottesverehrung.
Die Jugendkirchen ziehen nur einmal an: Dolle Show - und Party. Aber was bleibt da hängen? Von Gott, meine ich? Die Jugendlichen haben zwar einen "Kick" erfahren, aber nichts bleibendes. Es ist flasch, direkt mit einer "veränderten" Hochform anzufangen, wenn es an der fehlenden Grundlage scheitert.
:roll:
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Linus
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Beitrag von Linus »

klingt "fatal" nach Arbeitsmethode "Neokatrechumenat" Ecce ;)
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Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Linus hat geschrieben:klingt "fatal" nach Arbeitsmethode "Neokatrechumenat" Ecce ;)
Mit denen hab ich nix zu tun - kenne da auch nicht wirklich wen...
Aber mir kam der Gedanke einfach vorhin. Warum würdest du mit der Höchstform anfangen wollen? Wenn die Menschen doch so fern dessen sind? ;) Ich finde, das täte IHM irgendwie Unrecht... ;)
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Khatja
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Re: Einfach

Beitrag von Khatja »

sofaklecks hat geschrieben:Indem man den Glauben vorlebt.
Dem stimme ich vollkommen zu! Besonders in der Familie ist es wichtig. Wenn die Familie selbst als eine kleinere Kirche betrachtet wird, so sind in der ersten Linie die Eltern dafür verantwortlich, dass der Glaube an die Kinder weitergegeben wird.

Was dann aber die Jugendlichen betrifft, deren Eltern bzw. deren Umgebung nicht gläubig ist/war, so, denke ich, sollte man so vorgehen, wie es Ecce erklärt hat. Auf jeden Fall soll es eine Bewegung aus dem Innersten des Menschen sein, die ihn für die Kirche begeistert - und nicht die Bewegung der Kirche, ja Änderung der Kirche für seine Interessen.

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Linus
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Beitrag von Linus »

Ecce Homo hat geschrieben:
Linus hat geschrieben:klingt "fatal" nach Arbeitsmethode "Neokatrechumenat" Ecce ;)
Mit denen hab ich nix zu tun - kenne da auch nicht wirklich wen...
Robert war/ist(?) dabei
Aber mir kam der Gedanke einfach vorhin. Warum würdest du mit der Höchstform anfangen wollen? Wenn die Menschen doch so fern dessen sind? ;) Ich finde, das täte IHM irgendwie Unrecht... ;)
Naja in Zeiten wo jeder zur Kommunion rennt, ohne sich dessen bewusst zu sein, was besser wen er da empfängt....

So gut die Idee einer "Neuen Katechumenenzeit" generell erscheint, so fragwürdig halte ich die Variante bereits voll eingeführte - wenn auch sich entfernt habende - Christen ein Post Katechumenat nach Taufe Firmung Buße,.... zu machen....

Irgendeine Form der langsamen Hinführung zur heiligen Messe täte aber not.
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Mariamante
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Beitrag von Mariamante »

Sucherin hat geschrieben:Ich finde es ist sehr schwierig, den Jugendlichen und jungen Erwachsenen etwas von Glaube, Kirche und Liturgie zu erzählen bzw. etwas zu erklären.
Denn auch wenn man es versucht kann es doch sein, dass man eher auf taube Ohren stößt, auf kein Verständnis.
Wenn man will kann man immer was finden was gegen Glauben, Kirche und Liturgie spricht. (Vor allem gegen Kirche).
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Wer sich geliebt, an- und ernst genommen wird, der wird am ehesten auf das hören, was ein Erwachsener ihm sagt. Der hl. Don Bosco gewann die Herzen der Jugendlichen die Liebe - und so konnte er sie auch für Gott, den Glauben, die Kirche gewinnen. Die Jugendlichen werden dann auf die Worte gläubiger Menschen hören, wenn sie dort Liebe und echte Hingabe spüren und sehen. Wasser predigen und Wein trinken kommt besonders bei Jugendlichen- die für Ideale oft mehr zu gewinnen sind als man glaubt- nicht gut an.
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Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Mariamante hat geschrieben:Wer sich geliebt, an- und ernst genommen wird, der wird am ehesten auf das hören, was ein Erwachsener ihm sagt. Der hl. Don Bosco gewann die Herzen der Jugendlichen die Liebe - und so konnte er sie auch für Gott, den Glauben, die Kirche gewinnen. Die Jugendlichen werden dann auf die Worte gläubiger Menschen hören, wenn sie dort Liebe und echte Hingabe spüren und sehen. Wasser predigen und Wein trinken kommt besonders bei Jugendlichen- die für Ideale oft mehr zu gewinnen sind als man glaubt- nicht gut an.
Dann bringe erst mal Jugendliche mit gläubigen Menschen zusammen... sie gehen freiwillig nicht dorthin, wo sie gläubige Menschen finden. Da müssen schon wir gehen - und "vorleben"...
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Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Mariamante hat geschrieben:Wer sich geliebt, an- und ernst genommen wird, der wird am ehesten auf das hören, was ein Erwachsener ihm sagt. Der hl. Don Bosco gewann die Herzen der Jugendlichen die Liebe - und so konnte er sie auch für Gott, den Glauben, die Kirche gewinnen. Die Jugendlichen werden dann auf die Worte gläubiger Menschen hören, wenn sie dort Liebe und echte Hingabe spüren und sehen. Wasser predigen und Wein trinken kommt besonders bei Jugendlichen- die für Ideale oft mehr zu gewinnen sind als man glaubt- nicht gut an.
P.S. Ich habe durch meinen Beruf jeden Tag mit jungen Menschen zu tun - von denen würde ich außerdem nicht sagen, dass dort generell eine offene Einstellung gegenüber dem Gefühl des An-/Ernstgenommen-Seins zu finden ist. Ich erlebe einfach eine Geschlossenheit und eine Kälte - man interessiert sich nur noch für sich selbst, der Stärkere zählt, der Andere ist egal.
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Mariamante
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Beitrag von Mariamante »

Ecce Homo hat geschrieben: P.S. Ich habe durch meinen Beruf jeden Tag mit jungen Menschen zu tun - von denen würde ich außerdem nicht sagen, dass dort generell eine offene Einstellung gegenüber dem Gefühl des An-/Ernstgenommen-Seins zu finden ist. Ich erlebe einfach eine Geschlossenheit und eine Kälte - man interessiert sich nur noch für sich selbst, der Stärkere zählt, der Andere ist egal.
Du kennst sicher die Stelle der Bibel (ich glaube im 2.Timotheusbrief) wo es heisst: "Es wird eine Zeit kommen, wo die Liebe erkaltet, man die gesunde Lehre nicht mehr verträgt usw.....". Ich habe den Eindruck was "Kälte" betrifft, trifft das auf unsere Zeit in besonderer Weise zu. Christa Mewes ist auch der Meinung, dass die Jugendlichen auf Irrwege geraten, da ihnen diese Liebe fehlt. M.E. hängt das auch damit zusammen, dass Erwachsene (kann man die Christen hier ausnehmen?) mehr den "Gütern dieser Welt" nachjagen, als durch ihr Leben und Lieben und lebendigen Glauben auf den Himmel zu verweisen.
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Beitrag von Ecce Homo »

Mariamante hat geschrieben:Du kennst sicher die Stelle der Bibel (ich glaube im 2.Timotheusbrief) wo es heisst: "Es wird eine Zeit kommen, wo die Liebe erkaltet, man die gesunde Lehre nicht mehr verträgt usw.....". Ich habe den Eindruck was "Kälte" betrifft, trifft das auf unsere Zeit in besonderer Weise zu. Christa Mewes ist auch der Meinung, dass die Jugendlichen auf Irrwege geraten, da ihnen diese Liebe fehlt. M.E. hängt das auch damit zusammen, dass Erwachsene (kann man die Christen hier ausnehmen?) mehr den "Gütern dieser Welt" nachjagen, als durch ihr Leben und Lieben und lebendigen Glauben auf den Himmel zu verweisen.
Leider ist es wirklich so - für über 3/4 der Leute, die ich im Laufe der Zeit (irgendwie näher) kennenlernen durfte, galt echt nur noch das Recht des Stärkeren/Reicheren/Mächtigeren...
Da ist es dann kein Wunder, wenn die Kinder dieser Leute so aufwachsen... :roll: :nein:

Und in einer solchen Situation ist es klar, dass man sich andere Mittel und Wege überlegen muss, um an diese Leute mal "ranzukommen"... :/
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Uwe Schmidt
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Beitrag von Uwe Schmidt »

Sicher, der Kapitalismus ist darwinistisch - da gilt das Recht des Stärkeren. Deswegen setze ich mich ja auch so für das Christentum, die antike vorsophistische Philosophie und einen starken Sozialstaat ein. Vielleicht hilft es ja manchen, die christliche Haltung zu verstehen, wenn man sie darauf hinweist, dass auch Sokrates und die vorsophistischen Philosophen immer nach dem Gemeinwohl strebten. Man muss eben die Triebe überwinden, die den Anderen jeweils bezwingen wollen. Man muss edel und wahrhaftig sein und sich nicht über die anderen stellen. Das geht zwar gegen die (gefallene) Natur, sorgt aber für mehr Frieden in der Welt.

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Uwe Schmidt hat geschrieben:Sicher, der Kapitalismus ist darwinistisch - da gilt das Recht des Stärkeren. Deswegen setze ich mich ja auch so für das Christentum, die antike vorsophistische Philosophie und einen starken Sozialstaat ein. Vielleicht hilft es ja manchen, die christliche Haltung zu verstehen, wenn man sie darauf hinweist, dass auch Sokrates und die vorsophistischen Philosophen immer nach dem Gemeinwohl strebten. Man muss eben die Triebe überwinden, die den Anderen jeweils bezwingen wollen. Man muss edel und wahrhaftig sein und sich nicht über die anderen stellen. Das geht zwar gegen die (gefallene) Natur, sorgt aber für mehr Frieden in der Welt.
Wie konkret stellst du dir also vor, die Jugendlichen für den Glauben zu gewinnen? :hmm:
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Uwe Schmidt
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Beitrag von Uwe Schmidt »

Ecce Homo hat geschrieben:
Uwe Schmidt hat geschrieben:Sicher, der Kapitalismus ist darwinistisch - da gilt das Recht des Stärkeren. Deswegen setze ich mich ja auch so für das Christentum, die antike vorsophistische Philosophie und einen starken Sozialstaat ein. Vielleicht hilft es ja manchen, die christliche Haltung zu verstehen, wenn man sie darauf hinweist, dass auch Sokrates und die vorsophistischen Philosophen immer nach dem Gemeinwohl strebten. Man muss eben die Triebe überwinden, die den Anderen jeweils bezwingen wollen. Man muss edel und wahrhaftig sein und sich nicht über die anderen stellen. Das geht zwar gegen die (gefallene) Natur, sorgt aber für mehr Frieden in der Welt.
Wie konkret stellst du dir also vor, die Jugendlichen für den Glauben zu gewinnen? :hmm:



Ich habe da wenig Hoffnung, ehrlich gesagt - ich bete aber viel für meine Generation und die jüngeren. Die Jugendkultur ist ja sehr diesseitig-genießerisch - das passt eben nicht zum jenseitig-aszetischen Christentum und das spüren die Jugendlichen auch instinktiv. Außerdem ist es ja auch so, dass die Jugend nur kurz ist und die Leute älter und vernünftiger werden. Wenn Krieg kommt und wirtschaftliche Not, ist das auch gut für uns.

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Linus
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Beitrag von Linus »

krieg und not nicht unbedingt, es reicht schon eine ordentliche bedrängnis und unterdrückung.

PS. wir beginnen demnächst mit einem Glaubenskurs für "frischgefangte" bzw "noch fernstehende" (Marke Alphakurs - wem das was sagt)- das 4. mal bereits - dürfts beten

Linus, mit etwas bammel, weil er sowas noch nie mitgeleitet hat....
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Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Uwe Schmidt hat geschrieben: Außerdem ist es ja auch so, dass die Jugend nur kurz ist und die Leute älter und vernünftiger werden. Wenn Krieg kommt und wirtschaftliche Not, ist das auch gut für uns.
Mei, im Prinzip wäre das wirklich "gut" für "uns", auch wenn es natürlich ein herber Schlag ist... Beten wir, dass sich Leute dauerhaft (und nicht mal eben "spontan", wenn eine Notsituation kommt) zu Gott hinwenden... und auch "dort" bleiben! :/
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Rike
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Beitrag von Rike »

Ich gehe auf eine katholische Schule, deshalb dürften meine Erfahrungen nicht so das Gemeingut sein, aber die Leute in meinem Alter, die ich kenne und die mit Kirche aktiv nichts zu tun haben, die kennen das nur von ihren Eltern. Simples Beispiel: Sie gehen zu Jugendweihe ("Ersatzfirmung" :cry: ), weil ihre Eltern das gemacht haben, weil sie Geschenke bekommen...
In unserer Schule ist einmal die Woche Schulgottesdienst und nach einer Weile finden sie sich da auch gut rein und verfolgen die Gebete, Texte und Lieder, sodass wir danach darüber diskutieren, aber das ist ein Sonderfall. Ich glaube, dass viele Leute mit Kirche mehr anfangen könnten, wenn sie aktiv Gottesdienste gestalten würden, bei so etwas zusehen könnten (theoretisch können sies ja, aber sind sie sich dieser Möglichkeit auch bewusst?).
Um die Jugend (alo uns) wieder näher an die Kirche zu bringen, muss man eben den Gottesdienst und seine Bedeutung erklären, aber auchviel über Medien machen, wie hier im Internet.

rike
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Beitrag von Ecce Homo »

Rike hat geschrieben:Ich gehe auf eine katholische Schule, deshalb dürften meine Erfahrungen nicht so das Gemeingut sein, aber die Leute in meinem Alter, die ich kenne und die mit Kirche aktiv nichts zu tun haben, die kennen das nur von ihren Eltern. Simples Beispiel: Sie gehen zu Jugendweihe ("Ersatzfirmung" :cry: ), weil ihre Eltern das gemacht haben, weil sie Geschenke bekommen...
Gut erkannt! Man macht eben, was man "mitbekommt"... immerhin das tun sie wengistens... :roll: Was, wenn sie nichts mehr von Familiens mitbekommen - weil die Traditionen dort keine mehr sind? :/
Rike hat geschrieben:In unserer Schule ist einmal die Woche Schulgottesdienst und nach einer Weile finden sie sich da auch gut rein und verfolgen die Gebete, Texte und Lieder, sodass wir danach darüber diskutieren, aber das ist ein Sonderfall. Ich glaube, dass viele Leute mit Kirche mehr anfangen könnten, wenn sie aktiv Gottesdienste gestalten würden, bei so etwas zusehen könnten (theoretisch können sies ja, aber sind sie sich dieser Möglichkeit auch bewusst?).
Das ist auch ein Grundproblem vieler Leute - man ist eben nur "Genießer", lässt sich berieseln... aber "aktiv"? :/ Dagegen müssen wir [Punkt]
Rike hat geschrieben:Um die Jugend (alo uns) wieder näher an die Kirche zu bringen, muss man eben den Gottesdienst und seine Bedeutung erklären, aber auchviel über Medien machen, wie hier im Internet.
:jump: Jaaaaaaaa....
Total dafür! Nicht einfach abschaffen, sondern erklären! :jump:
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Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...

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Rike
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Beitrag von Rike »

danke!

ich glaube, viele Jugendliche nehmen sogar "ihre" Jugendweihe nicht aktiv war: da sind vorher irgendwelche Kurse, die ihnen meiner Meinung nach genau folgendes Vermitteln: kommt her, ihr werdet jetzt erwachsen, übernehmt eure Pflichten, feiert schön, ihr bekommt jetzt auch Geschenke.
Aber andererseits: bis zu Erstkommunion werden auch viele von ihren Eltern geschick, ohne sich selbst zu entscheiden, erst bei der Firmung gibt es in vielen Familien das erste Mal die Frage: Willst du das eigentlich? :hmm:
Aber bei der Firmung wird mehr vermittelt als eben dieses schwache Zeug von Jugendweihe, deshalb müsste man vielleicht auch mal zu etwas ähnlichem wie Firmkursen einladen: damit andere Leute die Kirche kennen lernen und erfahren.

rike
don't worry, die happy

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cantus planus
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Vielleicht ein wenig off-topic

Beitrag von cantus planus »

Vielleicht ein wenig off-topic, aber passt zum gestrigen Feiertag:
Der heilige Franziskus sagte eines Tages zu einem jungen Bruder: "Heute gehen wir in die Stadt auf den Marktplatz und predigen das Wort Gottes." - Gesagt, getan.

Sie machten sich auf den Weg. Gingen in die Stadt hinein, auf den Marktplatz, und dann wieder zum anderen Stadttor hinaus.

Der junge Bruder meinte verwirrt: "Aber, Vater Franz, wir haben doch noch gar nicht gepredigt! Wir haben glatt vergessen, was wir uns vorgenommen hatten!"

Darauf sagte der Heilige: "Mein junger Mitbruder! Und doch haben wir gepredigt. Wir haben die Leute gegrüßt und umgekehrt. Wir haben mit den Menschen gesprochen, und so haben sie das eine oder andere Wort aufgeschnappt. Sie haben gesehen, wie wir sind, ob freundlich oder abweisend, ob menschlich oder scheu,...
all das war bereits eine Predigt."
Ich meine, dass das persönliche, überzeugende Vorbild das Wichtigste ist. Ich bin mittlerweile sehr mißtrauisch gegenüber dem Religionsunterricht in den Schulen. Das verhindert teilweise schon der Lehrplan, überhaupt konkreten Glauben zu vermitteln.

Auch Erstkommunion und Firmung bringen keine wirkliche Erhellung. Da steht zu häufig noch die Tradition, die Familienerwartung (und die Geschenke) im Vordergrund.

Alle überzeugten, jungen Christen, die ich kenne (so geht es auch mir selber), sind nach einigen Jahren mehr oder weniger starken Abstandes zur Kirche zurückgekehrt, weil sie jemanden kennengelernt haben, dessen Vorbild sie sehr beeindruckt hat.

Ich denke, wir müssten uns als Kirche endlich vom seelsorglichen Denken in Hunderter-Schritten verabschieden, und wieder konkreter auf die einzelnen Leute zugehen.

Und das gelebte Vorbild ist da meist die beste Predigt.
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‎Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Rike hat geschrieben: Aber bei der Firmung wird mehr vermittelt als eben dieses schwache Zeug von Jugendweihe, deshalb müsste man vielleicht auch mal zu etwas ähnlichem wie Firmkursen einladen: damit andere Leute die Kirche kennen lernen und erfahren.
OK, ich weiß jetzt natürlich nicht, was man auf die Jugendweihe an "Vorbereitung" bekommt - aber wenn ich mir manche Gemeinden hier mit der Firmvorbereitung ansehe, dann graust es mir total! Die bringen da einen Erstkommunion-Vorbereitung-Verschnitt-Schwachfug, bei dem sich mir die Zehennägel aufrollen - die wirklich entscheidenden Fragen bleiben außen vor!
Und mit einer Firmkatechese "Christus, das Brot des Lebens und der Liebe", da kann man alles vergessen... :roll:
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Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...

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