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passive Sterbehilfe

Verfasst: Donnerstag 29. Dezember 2005, 14:48
von Staumelder
Wie steht die katholische Kirche zur passiven Sterbehilfe?

Verfasst: Donnerstag 29. Dezember 2005, 15:07
von ottaviani
defniere bitte genau was du daunter verstehst

Verfasst: Donnerstag 29. Dezember 2005, 15:10
von Staumelder
unter aktiver Sterbehilfe verstehe ich, dass man einen Sterbenden mit einer Überdosis Medikamenten (oder mit Hilfe anderer Methoden) vorzeitig umbringt.
Passive Sterbehilfe bedeutet nach meiner Definition "lediglich" lebensverlängernde Maßnahmen zu unterlassen ("den Stecker ziehen").

Verfasst: Donnerstag 29. Dezember 2005, 15:59
von Dr. Dirk
Wie ist das mit der Verabreichung von Medikamenten, die dem Patienten Erleichterung verschaffen, aber auch dazu führen, dass er früher stirbt (z.B. Schmerzmittel)? Ist das auch passive Sterbehilfe?

Verfasst: Donnerstag 29. Dezember 2005, 16:03
von Staumelder
Eine Überdosierung von Schmerzmitteln, die zum Tod führen, müsste sogar als aktive Sterbehilfe bezeichnet werden. Ist aber jetzt ein rein subjektives Empfinden von mir.
Weiß denn nun jemand wie die Kirche dazu steht?

Verfasst: Donnerstag 29. Dezember 2005, 17:48
von Pit
Hallo Staumelder,

zufällig habe ich vor einigen Wochen mit einem Freund von mir - einem katholischen Priester - genau über das Thema gesprochen.
Er sagte, die Kirche würde von der Intention ausgehen. Wenn ich als Arzt dem Patient Medikamente geben würde, um die Schmerzen zu stillen, dadurch evtl. der Kreislauf geschwächt würde, was zum früheren Tod des Patienten führen könnte (!), wäre es seiten ser Kirche denoch in Ordnung, da die Schmerztherapie im Mittelpunkt stehen würde.
Würde ich ihm aber eine Überdosis Medikamente geben, wäre das kirchlerseits nicht in Ordnung, da bewusst der Tod des Patienten herbeigeführt werden soll.

Gruß, Pit
Staumelder hat geschrieben:Eine Überdosierung von Schmerzmitteln, die zum Tod führen, müsste sogar als aktive Sterbehilfe bezeichnet werden. Ist aber jetzt ein rein subjektives Empfinden von mir.
Weiß denn nun jemand wie die Kirche dazu steht?

Verfasst: Donnerstag 29. Dezember 2005, 17:49
von Staumelder
Hallo Pit,

genau das wollte ich wissen.
Danke!

Verfasst: Donnerstag 29. Dezember 2005, 17:52
von Petra
Katechismus der Katholischen Kirche hat geschrieben:2276 Menschen, die versehrt oder geschwächt sind, brauchen besondere Beachtung. Kranke oder Behinderte sind zu unterstützen, damit sie ein möglichst normales Leben führen können.



2277 Die direkte Euthanasie besteht darin, daß man aus welchen Gründen und mit welchen Mitteln auch immer dem Leben behinderter, kranker oder sterbender Menschen ein Ende setzt. Sie ist sittlich unannehmbar.

Eine Handlung oder eine Unterlassung, die von sich aus oder der Absicht nach den Tod herbeiführt, um dem Schmerz ein Ende zu machen, ist ein Mord, ein schweres Vergehen gegen die Menschenwürde und gegen die Achtung, die man dem lebendigen Gott, dem Schöpfer, schuldet. Das Fehlurteil, dem man gutgläubig zum Opfer fallen kann, ändert die Natur dieser mörderischen Tat nicht, die stets zu verbieten und auszuschließen ist.



2278 Die Moral verlangt keine Therapie um jeden Preis. Außerordentliche oder zum erhofften Ergebnis in keinem Verhältnis stehende aufwendige und gefährliche medizinische Verfahren einzustellen, kann berechtigt sein. Man will dadurch den Tod nicht herbeiführen, sondern nimmt nur hin, ihn nicht verhindern zu können. Die Entscheidungen sind vom Patienten selbst zu treffen, falls er dazu fähig und imstande ist, andernfalls von den gesetzlich Bevollmächtigten, wobei stets der vernünftige Wille und die berechtigten Interessen des Patienten zu achten sind.



2279 Selbst wenn voraussichtlich der Tod unmittelbar bevorsteht, darf die Pflege, die man für gewöhnlich einem kranken Menschen schuldet, nicht abgebrochen werden. Schmerzlindernde Mittel zu verwenden, um die Leiden des Sterbenden zu erleichtern selbst auf die Gefahr hin, sein Leben abzukürzen, kann sittlich der Menschenwürde entsprechen, falls der Tod weder als Ziel noch als Mittel gewollt, sondern bloß als unvermeidbar vorausgesehen und in Kauf genommen wird.

Die Betreuung des Sterbenden ist eine vorbildliche Form selbstloser Nächstenliebe; sie soll aus diesem Grund gefördert werden.

Verfasst: Donnerstag 29. Dezember 2005, 18:37
von Pit
Hallo Petra,

was Du da aus dem Katechismus zitierst, gibt ja - ausführlicher und theologisch begründet - das wieder, was ich auch geschrieben habe. Es ist - aus der Sicht der römisch-katholischen Kirche legitim, einem Patienten Schmerzmittel zu geben, auch wenn - da so oder so nicht abwendbar - der Tod des Patienten die mittelbare Folge sein sollte.

Gruß, Pit

Verfasst: Donnerstag 29. Dezember 2005, 21:00
von Petra
Klar, Pit, das hattest du schon erklärt. Nur wollte ich noch die "offizielle Schriftstelle" nachreichen.

Verfasst: Donnerstag 29. Dezember 2005, 21:57
von Staumelder
@Petra: Danke für das Nachschlagen!

Verfasst: Freitag 30. Dezember 2005, 10:50
von HeGe
Staumelder hat geschrieben:Passive Sterbehilfe bedeutet nach meiner Definition "lediglich" lebensverlängernde Maßnahmen zu unterlassen ("den Stecker ziehen").
"Den Stecker ziehen" ist m.E. aber bereits keine passive Sterbehilfe mehr, sondern aktive.

"Den Stecker gar nicht erst reinstecken", das wäre passive Sterbehilfe.

Verfasst: Freitag 3. März 2006, 16:43
von Robert Ketelhohn
Bild

Verfasst: Freitag 3. März 2006, 22:00
von Natbar
Nachdem ich wieder auf der Leitung stand, hat mein Mann mir den
Comic erklärt,

sag mal wer hält dann eigentlich die Beerdigung - und sind die Leute denn auch getauft im Auto?
Damit die Beerdigung auch kirchlich statt finden kann?

Natbar

Verfasst: Freitag 3. März 2006, 22:07
von Robert Ketelhohn
Natbar hat geschrieben:sind die Leute denn auch getauft im Auto?
Nein, aber die Löwen. Darum werden sie im nächsten
Bild auch gleich ein frommes Tischgebet sprechen.

Verfasst: Freitag 3. März 2006, 23:04
von Linus
Meined erstassoziation mit den Bussen war "das sieht doch wie die GEKRA Busse aus..." :roll: dementsprechend unlustig fand ich den Cartoon auch.... :roll:

Linus

Verfasst: Samstag 4. März 2006, 00:03
von Edi
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Natbar hat geschrieben:sind die Leute denn auch getauft im Auto?
Nein, aber die Löwen. Darum werden sie im nächsten
Bild auch gleich ein frommes Tischgebet sprechen.
Geht es da her wie beim dem Missionar, der von Löwen bedroht wurde und betete, Gott solle aus ihnen fromme Christen machen?
Da setzen sich die Löwen vor ihn hin, falteten die Vorderpfoten und beteten: komm her Jesus sei unser Gast und segne, was du uns bescheret hast. Kurz danach war der Missionar gefressen. ;D ;D ;D

Verfasst: Samstag 4. März 2006, 11:01
von Robert Ketelhohn
Edi hat geschrieben:Geht es da her wie beim dem Missionar, der von Löwen bedroht wurde und betete, Gott solle aus ihnen fromme Christen machen?
Genau!
;D ;D ;D

Re: passive Sterbehilfe

Verfasst: Samstag 13. November 2021, 14:04
von Jakobgutbewohner
Pit hat geschrieben:
Donnerstag 29. Dezember 2005, 18:37
was Du da aus dem Katechismus zitierst
Der KKK ist soweit ich sehe von 1992. Den werden nicht alle in diesem Forum anerkennen?

Re:

Verfasst: Samstag 13. November 2021, 15:20
von Sempre
Petra hat geschrieben:
Donnerstag 29. Dezember 2005, 17:52
KKK hat geschrieben: 2278 Die Moral verlangt keine Therapie um jeden Preis. Außerordentliche oder zum erhofften Ergebnis in keinem Verhältnis stehende aufwendige und gefährliche medizinische Verfahren einzustellen, kann berechtigt sein. Man will dadurch den Tod nicht herbeiführen, sondern nimmt nur hin, ihn nicht verhindern zu können. Die Entscheidungen sind vom Patienten selbst zu treffen, falls er dazu fähig und imstande ist, andernfalls von den gesetzlich Bevollmächtigten, wobei stets der vernünftige Wille und die berechtigten Interessen des Patienten zu achten sind.
M.E. darf man auch etwa künstliche Ernährung durch einen Schlauch in der Speiseröhre oder durch ein artifizielles Loch im Bauch ablehnen.

KKK hat geschrieben: Außerordentliche oder zum erhofften Ergebnis in keinem Verhältnis stehende aufwendige und gefährliche medizinische Verfahren einzustellen, kann berechtigt sein.
Künstliche Ernährung ist heute vielerorts nicht ungewöhnlich, und wird dann/dort hiervon nicht abgedeckt. Dennoch läßt sich m.E. der Verzicht darauf rechtfertigen.

"Außerordentlich" mag sich hier aber auch auf moraltheologische Literatur und eine ungewöhnliche Bedeutung dort beziehen.

KKK hat geschrieben: Man will dadurch den Tod nicht herbeiführen, sondern nimmt nur hin, ihn nicht verhindern zu können.
Das würde m.E. der Ablehnung von künstlicher Ernährung entgegenstehen, die Ablehnung kann so nicht begründet werden. Man könnte den kurzfristigen Tod schon abwenden, will es aber nicht. Auch ist hier nicht nur die Absicht des Handelnden (finis operantis) zu berücksichtigen, sondern auch die Konsequenzen des Tuns/Unterlassens (finis operis) dürfen nicht per se unerlaubt sein.


Wenn der Körper sich hartnäckig weigert, Nahrung (oder auch Wasser) aufzunehmen, dann hat man es mit natürlichem Sterben zu tun, das man nicht mit unnatürlichen Mitteln verhindern muß, bzw. genauer: das man nicht unter zusätzlicher Qual mit abstoßenden Mitteln zu verhindern versuchen muß.

Re: passive Sterbehilfe

Verfasst: Sonntag 14. November 2021, 09:32
von Jakobgutbewohner
Sempre hat geschrieben:
Samstag 13. November 2021, 15:20
Wenn der Körper sich hartnäckig weigert, Nahrung (oder auch Wasser) aufzunehmen, dann hat man es mit natürlichem Sterben zu tun, das man nicht mit unnatürlichen Mitteln verhindern muß, bzw. genauer: das man nicht unter zusätzlicher Qual mit abstoßenden Mitteln zu verhindern versuchen muß.
Wie würdest du es persönlich z.B. im Fall von Krebs einordnen?

Re: passive Sterbehilfe

Verfasst: Sonntag 14. November 2021, 14:12
von Protasius
Jakobgutbewohner hat geschrieben:
Sonntag 14. November 2021, 09:32
Sempre hat geschrieben:
Samstag 13. November 2021, 15:20
Wenn der Körper sich hartnäckig weigert, Nahrung (oder auch Wasser) aufzunehmen, dann hat man es mit natürlichem Sterben zu tun, das man nicht mit unnatürlichen Mitteln verhindern muß, bzw. genauer: das man nicht unter zusätzlicher Qual mit abstoßenden Mitteln zu verhindern versuchen muß.
Wie würdest du es persönlich z.B. im Fall von Krebs einordnen?
Das ist eine sehr unscharfe Frage, weil Krebs sehr unterschiedliche Formen annehmen kann. Hodenkrebs, Lungenkrebs und Brustkrebs bspw. haben sehr unterschiedliche Heilungschancen und Therapiemöglichkeiten; und das ist auch je nach Eigenheiten des jeweiligen Tumors unterschiedlich und hängt zudem vom Allgemeinzustand des Patienten ab.

Re: passive Sterbehilfe

Verfasst: Sonntag 14. November 2021, 14:27
von Jakobgutbewohner
Protasius hat geschrieben:
Sonntag 14. November 2021, 14:12
Das ist eine sehr unscharfe Frage,
Ja, aber irgendwo muß man ja ansetzen.

Re: passive Sterbehilfe

Verfasst: Sonntag 14. November 2021, 14:43
von Sempre
Jakobgutbewohner hat geschrieben:
Sonntag 14. November 2021, 09:32
Wie würdest du es persönlich z.B. im Fall von Krebs einordnen?
Der Nutzen verschiedener Krebstherapien wurde immer wieder von "wissenschaftlichen" Medizinern in Zweifel gezogen (1). Allgemein besteht auch das Problem, daß man keine Vergleichsgruppen von Leuten findet, die Krebstherapien meiden, und daß Placebo-Vergleichsgruppen als "unethisch" angesehen werden. Es ist wahrscheinlich, daß die meisten Krebstherapien im Mittel schaden.

Ablehnen darf man solche Behandlungen schon allein wegen mangelnder Aussicht auf Erfolg.

Ablehnen darf man allgemein auch den medizinisch-industriellen Komplex, der in Deutschland vom Staat unterstützt wird, indem der Staat praktisch jeden Bürger zwingt, im Voraus jährlich Unsummen in medizinische Behandlung zu investieren. Logisch, daß sich unter solchen Umständen ein System entwickelt, das es schon hinkriegt, daß die durchschnittliche Anzahl an Behandlungen pro Jahr und Bürger wächst. Der ehemalige Chefarzt Dr. Gerd Reuther schätzt (2), daß Ärzte die Hälfte aller Krankheiten verursachen, sowie ein Drittel aller Todesfälle (ein Drittel von ca. 1Mio Todesfällen im Jahr in D; vgl: < 5.000 Verkehrstote im Jahr in D).




(1) Wie man früh erkennen kann, ob eine neue Krebstherapie das Leben verlängert
(2) https://www.auf1.tv/videos dort nach Gerd Reuther suchen

Re: passive Sterbehilfe

Verfasst: Sonntag 14. November 2021, 14:55
von Sempre
Jakobgutbewohner hat geschrieben:
Sonntag 14. November 2021, 09:32
Sempre hat geschrieben:
Samstag 13. November 2021, 15:20
Wenn der Körper sich hartnäckig weigert, Nahrung (oder auch Wasser) aufzunehmen, dann hat man es mit natürlichem Sterben zu tun, das man nicht mit unnatürlichen Mitteln verhindern muß, bzw. genauer: das man nicht unter zusätzlicher Qual mit abstoßenden Mitteln zu verhindern versuchen muß.
Wie würdest du es persönlich z.B. im Fall von Krebs einordnen?
Noch etwas dazu: Es gibt die Auffassung, daß Krebs nicht etwa eine Zerstörung des Körpers anzeigt, die weggeschnitten oder -gestrahlt gehört, sondern einen Selbstheilungsvorgang. Pflegt man solcherart Auffassung, wird und darf man eh destruktive Eingriffe ablehnen.

Re: passive Sterbehilfe

Verfasst: Sonntag 14. November 2021, 15:04
von Jakobgutbewohner
Sempre hat geschrieben:
Sonntag 14. November 2021, 14:55
Es gibt die Auffassung, daß Krebs nicht etwa eine Zerstörung des Körpers anzeigt, die weggeschnitten oder -gestrahlt gehört, sondern einen Selbstheilungsvorgang. Pflegt man solcherart Auffassung, wird und darf man eh destruktive Eingriffe ablehnen.
Also würde die Beurteilung auf dem jeweiligen Weltbild aufbauen, es ginge weniger darum, was als "allgemein anerkanntes Wissen" gelten würde.
Sempre hat geschrieben:
Sonntag 14. November 2021, 14:43
Allgemein besteht auch das Problem, daß man keine Vergleichsgruppen von Leuten findet, die Krebstherapien meiden, und daß Placebo-Vergleichsgruppen als "unethisch" angesehen werden. Es ist wahrscheinlich, daß die meisten Krebstherapien im Mittel schaden.
Dazu könnten hier auch solche Beispiele einbezogen werden:
Sanderson brach die Therapie ab, ihre Ärzte gaben ihr nur noch Tage, bis ihr Körper den Kampf gegen den Krebs verlieren würde. Auch die Deutsche Krebsgesellschaft meint: „Ohne Behandlung verläuft die Krankheit praktisch immer tödlich.“

Das war vergangenen November. Ihre Familie und Freunde waren mit dem Abbruch der Therapie nicht einverstanden. „Manche sagten, ich wäre egoistisch“, erzählt Sanderson. Einige redeten bis heute nicht mehr mit ihr. Sanderson plante sogar bereits ihre eigene Beerdigung.

[...]

Das zeigten die Ergebnisse der Untersuchung vom 18. März, zu der Sanderson zurück ins Krankenhaus ging. „Mein Arzt fragte mich, warum ich die erneute Untersuchung wollte und ich sagte: Ich glaube, es ist weg. Ich kann es nicht mehr spüren, ich weiß, dass es nicht mehr in meinem Körper ist.“

Und tatsächlich: Die Ärzte konnten keinen Hinweis mehr auf den Krebs feststellen. „Mein Arzt war vollkommen sprachlos. Er hat keine Ahnung, wie der Krebs verschwinden konnte, dafür konnte die kurze Chemo nicht ausgereicht haben.“
https://www.focus.de/gesundheit/ratgebe ... 48466.html

Mir fällt da der Punkt später Schwangerschaften ein. Daß diese Möglichkeit in der Bibel erwähnt wird, spielt ja öfters eine gewichtige Rolle bei der Bewertung von Sex zwischen älteren Menschen?
Sempre hat geschrieben:
Sonntag 14. November 2021, 14:43
Ablehnen darf man allgemein auch den medizinisch-industriellen Komplex, der in Deutschland vom Staat unterstützt wird, indem der Staat praktisch jeden Bürger zwingt, im Voraus jährlich Unsummen in medizinische Behandlung zu investieren.
Ja.

Re: passive Sterbehilfe

Verfasst: Sonntag 14. November 2021, 15:21
von Sempre
Jakobgutbewohner hat geschrieben:
Sonntag 14. November 2021, 15:04
Also würde die Beurteilung auf dem jeweiligen Weltbild aufbauen, es ginge weniger darum, was als "allgemein anerkanntes Wissen" gelten würde.
Wenn jemand zu entscheiden hat, was er vor Gott verantworten kann, dann auf Basis des eigenen Wissens und Gewissens.

Ansonsten ist aber auch allgemein klar, daß wir uns nicht an den Fehlurteilen und Fehlinterpretationen der heidnischen Gesellschaft um uns herum orientieren sollten. Die moderne Wissenschaft, die Wissenschaft der modernen Zivilisation, wird auch von der Kirche nicht als echte Wissenschaft anerkannt. Sie ist bestenfalls in eingeschränktem Sinne brauchbar. Dies geht aus der Zusammenschau der beiden Dokumente Syllabus errorum (Pius IX.) und Lamentabili sane exitu (Pius X., "kleiner Syllabus") hervor, worauf der italienische Philosoph, Theologe und Räuberkonzilsperitus Romano Amerio in dem Buch Iota unum hinweist:
Romano Amerio hat geschrieben:In any event, we have two condemned propositions: Catholicism is compatible with modern civilization (Pius IX) and Catholicism is incompatible with true science (Pius X). From a comparison of the two condemnations, it becomes clear that modern civilization and true science do not correspond. While the Church distinguishes between modern civilization and true science, she does not cease condemning the spirit of the age. There can be knowledge which is true in a civilization which is false, but it is then garbed in a false spirit of which it must be stripped, by a kind of reclaiming action, so that it can be reclothed in the truth which is found in the Catholic system ...
In jedem Fall haben wir zwei verurteilte Sätze: Katholizismus ist vereinbar mit der modernen Zivilisation (Pius IX.) und Katholizismus ist unvereinbar mit echter Wissenschaft (Pius X.) Aus einem Vergleich der beiden Verurteilungen wird klar, dass die moderne Zivilisation und echte Wissenschaft nicht korrespondieren. Während die Kirche zwischen der modernen Zivilisation und echter Wissenschaft unterscheidet, hört sie nicht auf, den Zeitgeist zu verurteilen. Es kann Erkenntnis, die wahr ist, in einer Zivilisation geben, die falsch ist, aber sie ist dann in einen falschen Geist gewandet, von dem sie durch eine Art Rückgewinnungsverfahren isoliert werden muss, so dass sie wieder in die Wahrheit gekleidet werden kann, die im katholischen System zu finden ist ...

Re: passive Sterbehilfe

Verfasst: Montag 15. November 2021, 11:05
von Jakobgutbewohner
:)