"Interventionspflicht" für Christen?
Verfasst: Sonntag 25. September 2005, 12:05
Hallo zusammen!
Habe letztens mit Freunden darüber diskutiert, ob man nicht (insbesonders als Christ) eine moralische Pflicht hat, gegen Sünde und moralische Verderbtheit vorzugehen, auch wenn die Autoritäten (Staat, Kirche etc.) nichts dagegen unternehmen.
Ein Beispiel: Es gibt in meiner Heimatstadt einen Straßenstrich, der leider inzwischen (v.a. bei Jugendlichen) eine Art "Kultstatus" besitzt. Jugendliche finden es ganz toll, mal zusammen dort vorbeizufahren und "sich das mal anzugucken". Wenn davon gesprochen wird, dann meist mit einem süffisanten Grinsen.
Ich muss sagen, dass jedes Mal, wenn ich Abends zu Freunden möchte und dort vorbeifahren muss und diese Unmenge an Autos sehe, die sich dort im Schritttempo voranwälzt, sich mir der Magen umdreht. Mein erster Gedanke ist dann: "Das geht schon seit Jahren so, warum tut eigentlich keiner etwas dagegen!?"
Ich kenne mich auf juristischer Ebene ja nicht so aus, aber ich kann kaum glauben, dass der Stadt jegliche rechtliche Grundlagen fehlen, um dem ganzen Spuk ein Ende zu machen. Entweder sie kann nicht (was ich für unwahrscheinlich halte) oder sie will nicht (was ich eher glaube) eingreifen.
So, wenn jetzt die "weltliche" Ebene kein Problem damit hat, die "geistliche" Ebene doch bestimmt! Aber auch bei den Gemeinden in der Gegend ist keinerlei Aktivität zu beobachten, diese spielen weiter "Heile Welt". Ich habe jedenfalls noch von keiner Bürgerinitiative oder gemeindeübergreifender Unterschriftenaktion gehört, die sich in dieser Richtung betätigt.
Da jetzt scheinbar niemand es für nötig hält, gegen diese Situation vorzugehen (die ja v.a. wegen ihres verderblichen Einflusses auf Jugendliche, auch noch ein Ärgernis darstellt), haben wir als Christen dann nicht die Pflicht zu handeln?! Es ist schließlich nicht nur falsch, das Böse zu tun, sondern auch das Gute zu unterlassen, oder? Darf man als Katholik also persönlich die Initiative ergreifen, auch wenn Kirche und Staat untätig sind?
Es ist zwar Folgendes zu lesen,
"Denkt daran: Der Herr will, dass ihr euch den menschlichen Ordnungen und Gesetzen fügt. Ordnet euch dem Kaiser unter, der das Land regiert, und auch seinen Statthaltern. Denn sie haben den Auftrag, diejenigen zu bestrafen, die Gesetze übertreten, und die zu belohnen, die Gutes tun." (1. Petrus 2, 13 f.)
doch was soll man tun, wenn der "Rechtsstaat" es nicht für nötig hält, "diejenigen zu bestrafen, die Gesetze übertreten"? Es heißt schließlich auch:
Petrus und die anderen Apostel erwiderten: "Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen!" (Apg. 5, 29)
Wie seht ihr das? Bin gespannt auf eure Kommentare!
Habe letztens mit Freunden darüber diskutiert, ob man nicht (insbesonders als Christ) eine moralische Pflicht hat, gegen Sünde und moralische Verderbtheit vorzugehen, auch wenn die Autoritäten (Staat, Kirche etc.) nichts dagegen unternehmen.
Ein Beispiel: Es gibt in meiner Heimatstadt einen Straßenstrich, der leider inzwischen (v.a. bei Jugendlichen) eine Art "Kultstatus" besitzt. Jugendliche finden es ganz toll, mal zusammen dort vorbeizufahren und "sich das mal anzugucken". Wenn davon gesprochen wird, dann meist mit einem süffisanten Grinsen.
Ich muss sagen, dass jedes Mal, wenn ich Abends zu Freunden möchte und dort vorbeifahren muss und diese Unmenge an Autos sehe, die sich dort im Schritttempo voranwälzt, sich mir der Magen umdreht. Mein erster Gedanke ist dann: "Das geht schon seit Jahren so, warum tut eigentlich keiner etwas dagegen!?"

Ich kenne mich auf juristischer Ebene ja nicht so aus, aber ich kann kaum glauben, dass der Stadt jegliche rechtliche Grundlagen fehlen, um dem ganzen Spuk ein Ende zu machen. Entweder sie kann nicht (was ich für unwahrscheinlich halte) oder sie will nicht (was ich eher glaube) eingreifen.
So, wenn jetzt die "weltliche" Ebene kein Problem damit hat, die "geistliche" Ebene doch bestimmt! Aber auch bei den Gemeinden in der Gegend ist keinerlei Aktivität zu beobachten, diese spielen weiter "Heile Welt". Ich habe jedenfalls noch von keiner Bürgerinitiative oder gemeindeübergreifender Unterschriftenaktion gehört, die sich in dieser Richtung betätigt.
Da jetzt scheinbar niemand es für nötig hält, gegen diese Situation vorzugehen (die ja v.a. wegen ihres verderblichen Einflusses auf Jugendliche, auch noch ein Ärgernis darstellt), haben wir als Christen dann nicht die Pflicht zu handeln?! Es ist schließlich nicht nur falsch, das Böse zu tun, sondern auch das Gute zu unterlassen, oder? Darf man als Katholik also persönlich die Initiative ergreifen, auch wenn Kirche und Staat untätig sind?
Es ist zwar Folgendes zu lesen,
"Denkt daran: Der Herr will, dass ihr euch den menschlichen Ordnungen und Gesetzen fügt. Ordnet euch dem Kaiser unter, der das Land regiert, und auch seinen Statthaltern. Denn sie haben den Auftrag, diejenigen zu bestrafen, die Gesetze übertreten, und die zu belohnen, die Gutes tun." (1. Petrus 2, 13 f.)
doch was soll man tun, wenn der "Rechtsstaat" es nicht für nötig hält, "diejenigen zu bestrafen, die Gesetze übertreten"? Es heißt schließlich auch:
Petrus und die anderen Apostel erwiderten: "Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen!" (Apg. 5, 29)
Wie seht ihr das? Bin gespannt auf eure Kommentare!
