Kardinal Lehmann

Allgemein Katholisches.
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

WiTaimre hat geschrieben:Hallo Beth & Co :.)

Nun, ich bin halt biografisch mit beidem verwachsen :.)

Hauptsache, G"TT ist groesser - nicht?

Schalom - Pax
mfG WiT :.)
Also, dit ha’ ick jetz nich kapiert.
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sternchen
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Lehmann und Kirchhof eine zu dicke Freundschaft?

Beitrag von sternchen »

Vor den Wahlen wurde das Kirchhofsteuermodel als sozial fragwürdig enttarnt. Die meisten Widersprüche gegen das Kirchhofsteuermodel kamen aus der Linkspartei/WASG.

Kurz vor der Wahl verfassten die Bischöfe einen Hirtenbrief der eindeutig vor der Wahl der Linkspartei/WASG warnte. Seitdem das Kirchhofsteuermodel gescheitert ist, warnt Herr Kardinal Lehmann unaufhörlich vor der Linkspartei/WASG.

Ist das Aufgabe eines Bischofs oder gar eines Kardinal?

Deutsche Bischöfe warnen vor der Linkspartei

FULDA - Die katholische deutsche Bischofskonferenz hat die künftige Bundesregierung und den Bundestag zum mutigen Anpacken von Reformen aufgerufen.
...

Die Bischöfe warnten davor, die Linkspartei/(WASG) an einer Regierung zu beteiligen oder ihre Stimmen für die Kanzlerwahl zu nutzen. Lehmann sagte, nach Auffassung der Oberhirten dürfe der Bundeskanzler nicht mit Hilfe von Anhängern einer extremen Position gewählt werden, die "Veränderungen per se verhindern" wollten. Auf Nachfrage hin präzisierte Lehmann: "Ich meine damit das äußere linke Spektrum. Es gibt ohne jede Frage im linken Spektrum Leute, die Dinge versprechen, die man verantwortlich nicht versprechen kann."

Quelle:abendblatt.de erschienen am 24. September 2005

Die Frage nach einem persönlichen Interesse des Herrn Kardinal Lehmann drängt sich förmlich auf. Der Herr Kardinal ist scheinbar überzeugt sein Freund und Mitverfasser des Sozialwortes: "Das Soziale neu denken - Für eine langfristig angelegte Reformpolitik" Prof. Paul Kirchhof wäre der einzige, der "Veränderungen in die gewünschte neoliberale Richtung, wie in dem Sozialwort vorgegeben, umsetzen könnte.

Das mag den Herrn Kardinal und den Herrn Prof. als richtig und wichtig erscheinen, aber in Deutschland herrscht nicht nur die Trennung von Kirche und Staat, sondern auch die Trennung zwischen Kirche und Wirtschaft. Die Wähler der Souverän hat gewählt. Jetzt sind die politischen Parteien gefragt. Oder mit den Worten des Herrn, das ist die Sache des „Kaisers“ und nicht die Sache der „Kirche“

Wie wäre es, wenn der Herr Kardinal mehr das Wort Gottes verkünden würde, aber dafür weniger Politik und Wirtschaftsideologien? Außerdem sollte der Herr Kardinal, nicht besser dafür Sorge tragen, dass die Zahl der Gläubigen in D in seiner 4. Amtszeit als Vorsitzender der Bischofskonferenz nicht weiter abnimmt, sondern wenigstens bis 2011 konstant bleibt?

Ich glaube der Herr Kardinal und alle anderen Bischöfe haben eine wichtige Aufgabe, (Die Verkündigung des Wort Gottes) diese sollten sie mit voller Kraft und mit vollen Einsatz erfüllen.

Raphael

Re: Lehmann und Kirchhof eine zu dicke Freundschaft?

Beitrag von Raphael »

@ sternchen
sternchen hat geschrieben:Kurz vor der Wahl verfassten die Bischöfe einen Hirtenbrief der eindeutig vor der Wahl der Linkspartei/WASG warnte. Seitdem das Kirchhofsteuermodel gescheitert ist, warnt Herr Kardinal Lehmann unaufhörlich vor der Linkspartei/WASG.
Endlich einmal eine Aussage, bei der man Kardinal Lehmann uneingeschränkt applaudieren kann! :)

GsJC
Raphael

P.S. Das Steuermodell von Professor Kirchhof ist niemals gescheitert, weil es niemals zur Wahl gestanden hatte! ;)

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spectator
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Re: Lehmann und Kirchhof eine zu dicke Freundschaft?

Beitrag von spectator »

sternchen hat geschrieben:Das mag den Herrn Kardinal und den Herrn Prof. als richtig und wichtig erscheinen, aber in Deutschland herrscht nicht nur die Trennung von Kirche und Staat, sondern auch die Trennung zwischen Kirche und Wirtschaft.
Solange die deutschen Bischöfe vom Staat bezahlt werden, kann es keine echte Trennung zwischen Staat und Kirche geben.

Raphael

Re: Lehmann und Kirchhof eine zu dicke Freundschaft?

Beitrag von Raphael »

@ spectator
spectator hat geschrieben:
sternchen hat geschrieben:Das mag den Herrn Kardinal und den Herrn Prof. als richtig und wichtig erscheinen, aber in Deutschland herrscht nicht nur die Trennung von Kirche und Staat, sondern auch die Trennung zwischen Kirche und Wirtschaft.
Solange die deutschen Bischöfe vom Staat bezahlt werden, kann es keine echte Trennung zwischen Staat und Kirche geben.
Gegen diese Radikalkur wird sich (bzw. hat sich schon in der Vergangenheit) der gesamte Apparat der Amtskirche stellen.
Keine Experimente! :hmm:

Im übrigen hätte die Kirche aller Voraussicht nach durch das Kirchhof'sche Steuermodell erhebliche Einnahmeausfälle zu verkraften.
Und zwar aus folgenden Gründen:
1. Großverdiener sind tendenziell weniger kirchlich gebunden und damit auch weniger kirchensteuerpflichtig. Gerade Großverdiener werden jedoch gemäß dem Kirchhof'schen Steuermodell überproportional zur Finanzierung des Staatshaushaltes herangezogen.
2. Bei der Kirchensteuer gibt es die Möglichkeit der sog. Kappung. D.h. Großverdiener zahlen nicht den Kirchensteuersatz von 8% oder 9% auf ihre Einkommensteuerschuld, sondern lediglich 4% davon. Diese Anträge müssen bei der entsprechenden Diözese gestellt werden; diesen Anträgen wird in aller Regel ohne weitere Schwierigkeiten stattgegeben.
3. Der weite Kreis der Bezieher von mittleren Einkommen wird durch das Kirchhof'sche Steuermodell einkommensteuerlich entlastet und muß demzufolge auch weniger Kirchensteuer zahlen.
4. Der Kreis derjenigen, die überhaupt keine Einkommensteuer mehr zahlen müssen, wird erheblich erweitert. Keine Einkommensteuer = keine Kirchensteuer! (Wobei der Sonderfall des Kirchgeldes einmal außen vor bleiben soll.)

GsJC
Raphael

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spectator
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Re: Lehmann und Kirchhof eine zu dicke Freundschaft?

Beitrag von spectator »

Raphael hat geschrieben:Im übrigen hätte die Kirche aller Voraussicht nach durch das Kirchhof'sche Steuermodell erhebliche Einnahmeausfälle zu verkraften.
GsJC
Raphael
aber nicht die deutschen Bischöfe. ;)

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sternchen
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Interview(s) mit Kardinal Lehmann

Beitrag von sternchen »

Vatikan: Papst an deutsche Bischöfe
....Ausdrücklich dankte Benedikt XVI. den vielen Laien für ihre aktive Mitarbeit in der Kirche. Diese werde immer wichtiger. Allerdings mahnte der Papst in der Frage der Zusammenarbeit von Priestern und Laien eine Trennung der Rollen ein.
“Gerade weil das aktive Zeugnis der Laien so wichtig ist, ist auch wichtig, dass die spezifischen Sendungsprofile nicht vermischt werden. Die Predigt in der Heiligen Messe ist ein an das Weiheamt gebundener Auftrag; wenn eine ausreichende Zahl von Priestern und Diakonen anwesend ist, steht ihnen die Ausspendung der heiligen Kommunion zu.”

http://www.oecumene.radiovaticana.org/t ... p?c=13187

Interview mit Kard. Lehmann

Eine erste Gruppe von deutschen Bischöfen war in den letzten Tagen zum ad-limina-Besuch im Vatikan. Hören Sie hier das Gespräch, das wir mit dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, dazu geführt haben.

„.... Gut, es gibt hier auch immer wieder Anfragen, die sozusagen nach Rom „importiert“ werden, sei es, dass sie die Zeitung lesen, sei es das da und dort auch mal Proteste gibt. Wir haben in Deutschland beispielsweise eine Tradition der Laienräte, die wir in Rom mehrmals schon erläutert haben und die über Jahrzehnte immer wieder anerkannt worden ist. Aber ein Bischof hat bei uns selbstverständlich auch das Recht, dass er mehr nach dem Codex von 1983 und den anschließenden Dokumenten das Rätesystem umbaut. Es wäre nur gut, wenn er das einigermaßen im Konsens mit anderen tut, aber das Recht kann man ihm nicht bestreiten.“

http://www.oecumene.radiovaticana.org/t ... p?c=1348
Wenn ich die Ansprache des Heiligen Vaters an die deutschen Bischöfe recht verstehe und das Interview von Kard. Lehmann nicht komplett fehl deute. Steht der Herr Kardinal ans Mainz mächtig unter Dampf. Anhänger von WsK und IKvU laufen an den bekannten Orten im WEB so und so rhetorischen Amok.
Zuletzt geändert von sternchen am Sonntag 12. November 2006, 21:09, insgesamt 1-mal geändert.
Wenn die Welt euch haßt, dann wißt, daß sie mich schon vor euch gehaßt hat. Wenn ihr von der Welt stammen würdet würde die Welt euch als ihr Eigentum lieben.... "Joh 15,18 - 15,19"

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

[MOD][Anmerkung: Bitte hier keine Diskussion mehr zur alten Messe. Dies in der Büßerzelle in einem der vielen Threads weiterführen oder schweigen.] :sauer: [/MOD]
User inaktiv seit dem 05.06.2018.
Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Lehmann hat geschrieben:Die Unterschriftenlisten, die ich zum Beispiel bekomme, die
muß man genau analysieren: Kinder … das ist nicht so ohne
weiteres der Wille des Volkes Gottes!
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ottaviani
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Beitrag von ottaviani »

bitte mir den thread in die büßerzelle gern zu überantworten
danke

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sternchen
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Beitrag von sternchen »

ottaviani hat geschrieben:bitte mir den thread in die büßerzelle gern zu überantworten
danke
Ich glaube hier wurde einiges Mißverstanden.

Das Thema ist die Reaktion des Herrn Em. Karl Kardinal Lehmann auf die Ansprache Seiner Heiligkeit des Papstes Benedikt XVI. bezüglich des Ad-limina-Besuch der 1. deutschen Bischofsgruppe.

Das, dass Thema "Alter Ritus" bereits vielfältig in der "Büßerzelle" besprochen wird, entzog sich meiner Kenntnis, indem ich im Kreuzgang meistens nur im Refektorium sowei im Brauhaus mitlese.

Das hier seitens einer Moderatorin in meinen Beitrag eine Passage heraus editiert wurde, ist ein Ärgernnis das ich eigentlich im Kreuzgang überwunden glaubte.

Was bleibt sind die aus meiner Sicht mehr oder weniger offenen Abspaltungsbemühungen von problematischen Gruppen wie WsK und IKvU und wenn mich nicht alle Sinne täuschen, befinden sich auch im Kreuzgang WsK und IKvU Anhänger.

Die Reform der Laienräte in der Diözese Regensburg wurden meines Erachtens von einer problematischen Gruppe provoziert. Denn diese Gruppe gefährdet meines Erachtens die Einheit der Kirche , ich behaupte der Bischof von Regensburg war und ist zum Handeln gezwungen, wenn er die ganze Einheit der katholischen Kirche in Regensburg erhalten möchte.

Seine Heiligkeit Papst Benedikt XVI. hat sich klar und überdeutlich zu den Aufgaben von Laien geäußert. Predigt und die Ausspendung der heiligen Kommunion sind in der Regel, ein an das Weiheamt gebundener Auftrag.

Ich fürchte, das gefährliche ist das der Herr Em. Karl Kardinal Lehmann diese Problematik um WsK und IKvU in deren Laienmitwirkung innerhalb der hl. Messe oder der kirchlichen Verbände und Räte, augenscheinlich anders bewertet, als Seine Heiligkeit Papst Benedikt XVI oder der Bischof von Regensburg.

Das Thema des "alten Ritus" und vor allem die Art und Weise der Reaktion, zeigen das der Herr Em. Karl Kardinal Lehmann auch zu diesen Thema seine eigene Sicht vertritt.
...Es kommt sehr darauf an, aus welchen Motiven das gewünscht wird. Die Unterschriftenlisten, die ich zum Beispiel bekomme, die muss man genau analysieren: Kinder, Mehrfachunterschriften, zwei Drittel außerhalb des Bistums, das ist nicht so ohne weiteres der Wille des Volkes Gottes!“...

http://www.oecumene.radiovaticana.org/t ... p?c=103480


Von der Personenzahl aus gesehen, sind die unterstützenden Personen von problematischen Gruppen wie WsK o.ä. in Regensburg, bei weitem geringer als die Förderer des "alten Ritus"

Und in Regensburg werden die Probleme mit den wenigen Sympathisanten "problematischer Gruppen" nicht weniger.

Zum Beispiel lese ich:
Fritz Wallner von Kirchenverwaltungswahlen ausgeschlossen - Diözese wartet auf Zeichen des Neuanfangs
http://www.bistum-regensburg.de/default ... ow&id=2384
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Petra
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Beitrag von Petra »

Das hier seitens einer Moderatorin in meinen Beitrag eine Passage heraus editiert wurde, ist ein Ärgernnis das ich eigentlich im Kreuzgang überwunden glaubte.
In Deinem Eröffnungsbeitrag wurde eine Passage entfernt? Als ich gestern darauf geantwortet habe, stand die aber noch nicht da. Welche soll das denn gewesen sein?

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sternchen
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Beitrag von sternchen »

Petra hat geschrieben:
Das hier seitens einer Moderatorin in meinen Beitrag eine Passage heraus editiert wurde, ist ein Ärgernnis das ich eigentlich im Kreuzgang überwunden glaubte.
In Deinem Eröffnungsbeitrag wurde eine Passage entfernt? Als ich gestern darauf geantwortet habe, stand die aber noch nicht da. Welche soll das denn gewesen sein?
Das "Zitat-Stück zum Alten Ritus"
Wenn die Welt euch haßt, dann wißt, daß sie mich schon vor euch gehaßt hat. Wenn ihr von der Welt stammen würdet würde die Welt euch als ihr Eigentum lieben.... "Joh 15,18 - 15,19"

Petra
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Beitrag von Petra »

Das habe ich reingestellt und darin einen Satz unterstrichen. - Daraufhin kam es zu Aussagen wie "in der NOM gibt es keinen Heiligen Geist" und anschließend die Löschungen.

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Walter
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Beitrag von Walter »

sternchen hat geschrieben:Das hier seitens einer Moderatorin in meinen Beitrag eine Passage heraus editiert wurde, ist ein Ärgernnis das ich eigentlich im Kreuzgang überwunden glaubte.
Das ist wohl versehentlich passiert. Aber bei soviel Unsinn und Unverschämtheiten, die hier gestern als Antworten zusammengeschrieben wurden (s. Petras Beispiel oben), würde ich das den Moderatorinnen gewiss nicht übel nehmen.

Hier noch einmal Dein (in meinem Browser-Cache archivierte) Originalbeitrag:
sternchen hat geschrieben:Vatikan: Papst an deutsche Bischöfe
....Ausdrücklich dankte Benedikt XVI. den vielen Laien für ihre aktive Mitarbeit in der Kirche. Diese werde immer wichtiger. Allerdings mahnte der Papst in der Frage der Zusammenarbeit von Priestern und Laien eine Trennung der Rollen ein.
“Gerade weil das aktive Zeugnis der Laien so wichtig ist, ist auch wichtig, dass die spezifischen Sendungsprofile nicht vermischt werden. Die Predigt in der Heiligen Messe ist ein an das Weiheamt gebundener Auftrag; wenn eine ausreichende Zahl von Priestern und Diakonen anwesend ist, steht ihnen die Ausspendung der heiligen Kommunion zu.”

http://www.oecumene.radiovaticana.org/t ... p?c=103187

Interview mit Kard. Lehmann

Eine erste Gruppe von deutschen Bischöfen war in den letzten Tagen zum ad-limina-Besuch im Vatikan. Hören Sie hier das Gespräch, das wir mit dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, dazu geführt haben.

„.... Gut, es gibt hier auch immer wieder Anfragen, die sozusagen nach Rom „importiert“ werden, sei es, dass sie die Zeitung lesen, sei es das da und dort auch mal Proteste gibt. Wir haben in Deutschland beispielsweise eine Tradition der Laienräte, die wir in Rom mehrmals schon erläutert haben und die über Jahrzehnte immer wieder anerkannt worden ist. Aber ein Bischof hat bei uns selbstverständlich auch das Recht, dass er mehr nach dem Codex von 1983 und den anschließenden Dokumenten das Rätesystem umbaut. Es wäre nur gut, wenn er das einigermaßen im Konsens mit anderen tut, aber das Recht kann man ihm nicht bestreiten.“

[...]

Es gibt im Moment viel Gerede in den Medien, dass vielleicht die Feier des alten tridentinischen Ritus erleichtert werden könnte.

„Es hat keinen Sinn, hypothetisch zu spekulieren, was wenn … Es kommt sehr darauf an, aus welchen Motiven das gewünscht wird. Die Unterschriftenlisten, die ich zum Beispiel bekomme, die muss man genau analysieren: Kinder, Mehrfachunterschriften, zwei Drittel außerhalb des Bistums, das ist nicht so ohne weiteres der Wille des Volkes Gottes!“ ....

http://www.oecumene.radiovaticana.org/t ... p?c=103480
Wenn ich die Ansprache des Heiligen Vaters an die deutschen Bischöfe recht verstehe und das Interview von Kard. Lehmann nicht komplett fehl deute. Steht der Herr Kardinal ans Mainz mächtig unter Dampf. Anhänger von WsK und IKvU laufen an den bekannten Orten im WEB so und so rhetorischen Amok.
Ich würde Euch sowieso empfehlen, nicht nur das ganze Interview im Zusammenhang zu lesen, sondern Euch auch die BildAudioversion anzuhören, denn unser Kardinal Karl benutzt eine sehr eigene Satzstellung in seiner Sprache, die im Text nicht immer ganz berücksichtigt wurde (sprich: es fehlt was).
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sternchen
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Beitrag von sternchen »

Danke Walter.

Dann warten wir ab, was die 2. deutsche Bischofsgruppe über den ad-limina-Besuch im Vatikan berichtet.
Wenn die Welt euch haßt, dann wißt, daß sie mich schon vor euch gehaßt hat. Wenn ihr von der Welt stammen würdet würde die Welt euch als ihr Eigentum lieben.... "Joh 15,18 - 15,19"

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Edi
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Beitrag von Edi »

Ich nehme an Folgendes passt auch dazu:

http://www.kath.net/detail.php?id=15202

Ein Pfarrer kommentiert das so:
"Wenn Gläubige sich an ihren Bischof wenden, bekommen sie entweder gar keine oder nur allgemeine und ausweichende Antworten.
Wenden sie sich dann direkt nach Rom, dann ist das "Anschwärzen" und "Denunziation"!"
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

Petra
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Beitrag von Petra »

Aus Edis Link:
Algermissen: 'Anschwärzung deutscher Bischöfe' dramatisch zugenommen

Bischof Heinz Josef Algermissen hat in einem Interview mit der „Fuldaer Zeitung“ bekannt gegeben, dass es bei den Ad-limina-Besuchen im Gespräch mit den verschiedenen vatikanischen Kongregationen auch um das Thema „Anschwärzung und Denunziation deutscher Bischöfe aus ihrem Heimatland in Rom“ ging. Solche Fälle von Vertrauensbruch durch Menschen in den Diözesen hätten in den vergangenen drei bis vier Jahren dramatisch zugenommen.

Algermissen meinte wörtlich: „Alle Bischöfe in Deutschland sind davon mehr oder weniger betroffen.“
:nein:

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ottaviani
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Beitrag von ottaviani »

tja da sieht man wie weit wir im deutschen sprachraum gekommen sind allerdings darf eine beschwerde nie anonym und unter umgehung des bischofs erfolgen das währe unseriös und auch gegen die kirchliche ordnung

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Edi
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Beitrag von Edi »

In einer deutschen Diözese findet sich schon seit langem ein Skandal. Leute, die sich an den zuständigen Bischof wenden, werden vertröstet und auf weitere Nachfragen wird nicht mehr geantwortet. Jetzt wollen sie sich demnächst an Rom wenden, weil weder etwas geschieht, noch eine Antwort mehr kommt. Das nennt sich dann "Denunziation" lt. Algermissen. Mir scheint aber, dass manche Bischöfe einfach nichts unternehmen, wo es nötig wäre oder anders ausgedrückt versagen.

In Bayern in einer Diözese ist eine Sache auch erst abgestellt worden, nachdem sich Gläubige an Rom wandten. Wir haben in Deutschland genug Bischöfe, die sich selber nicht an die nötigen Vorgaben halten bzw. ihre Verantwortung in ihrer Diözese nicht entsprechend wahrnehmen, das pfeifen ja inzwischen die Spatzen von den Dächern. Gewisse Leute, die längst von Rom gemassregelt wurden, dürfen ihre Irrtümer weiterhin in manchen deutschen oder auch österreichischen Diözesen vortragen und ihre Bücher werden weiterhin zur Religionslehrerausbildung verwendet. Das nennt man "Gehorsam" der Bischöfe.
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Edi
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Beitrag von Edi »

Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
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die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

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Tetzel
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Beitrag von Tetzel »

Es gibt genug Mißstände im Lehmann-Bistum.
Genügend Gläubige haben keine Antwort erhalten, welche diese angemahnt haben oder sind mit lächerlichen Antwortschreiben abgespeist worden.
Reaktion kommt vom BO nur, wenn es darum geht eine katholische Messe zu verhindern.
Dann aber erfolgt die Reaktion ohne jegliche Zeitverzögerung- per Fax!

Petra
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Beitrag von Petra »

Nach dem was Bischof Algermissen gesagt hat, sind aus allen deutschen Diözesen Briefe zu Vatikans geschickt worden.

Hier kann man ja auch alles hinschreiben, ohne den mindesten Beleg zu bringen.

Wenns denn der Sache dient.... :roll:

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Walter
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Beitrag von Walter »

Tetzel hat geschrieben:Es gibt genug Mißstände im Lehmann-Bistum.
Genügend Gläubige haben keine Antwort erhalten, welche diese angemahnt haben oder sind mit lächerlichen Antwortschreiben abgespeist worden.
Reaktion kommt vom BO nur, wenn es darum geht eine katholische Messe zu verhindern.
Dann aber erfolgt die Reaktion ohne jegliche Zeitverzögerung- per Fax!
Schön pauschal, keinerlei Möglichkeit, auch nur irgendetwas davon nachzuprüfen. Welchen Wert soll ein solcher Beitrag haben?

Wie es scheint, bist Du selbst nicht im Bistum ansässig, was geht es Dich dann überhaupt an? Irgendwie kann man hier auch Kardinal Lehmanns Äußerungen nachvollziehen:
Kardinal Lehmann hat geschrieben:Es hat keinen Sinn, hypothetisch zu spekulieren, was wenn … Es kommt sehr darauf an, aus welchen Motiven das gewünscht wird. Die Unterschriftenlisten, die ich zum Beispiel bekomme, die muss man genau analysieren: Kinder, Mehrfachunterschriften, zwei Drittel außerhalb des Bistums, das ist nicht so ohne weiteres der Wille des Volkes Gottes!“
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Edi
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Beitrag von Edi »

Was ist denn seit [Punkt] in der Diözese von Bischof Hofmann mit einem Pfarrer Roland Breitenbach los? Dieser tobt sich auch in einem gewissen Parteniaforum ( http://www.partenia.org/ger ) aus. Und was geschieht da? NICHTS !
Auch Herr Hofmann hat sich zu dem Thema geäussert, lässt aber Leute wie Breitenbach weiterhin gewähren.

http://www.kath.net/detail.php?id=15239

"Aber natürlich hat Rom das Recht, Klagen entgegenzunehmen, wenn Leute etwa sagen: „Ich komme nicht durch.“ Nicht weil der Bischof sich verweigert, sondern weil er nicht an den Bischof herankommt. Der bessere Weg ist aber, im eigenen Bistum die konkreten Fragen aufzugreifen und dort zu lösen."

Das nennt man Theorie und Praxis. Die Praxis passt nur nicht ganz zur Theorie.
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der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

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Petra
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Beitrag von Petra »

Rede des Papstes zum Ad-Limina-Besuch der zweiten dt. Gruppe:
18/11/2006
Abschluss der Ad-Limina-Besuche

Die Ad-Limina-Besuche der deutschen Bischöfe sind zu Ende. Heute hat Papst Benedikt XVI. auch die zweite Gruppe der Oberhirten aus seinem Heimatland unter der Leitung der Kardinäle Friedrich Wetter und Joachim Meisner in Audienz empfangen. In seiner Ansprache mahnt der Papst die deutschen Bischöfe, alles kirchliche Handeln an der Mitte des Glaubens, an Jesus Christus auszurichten, gerade in Zeiten, in denen tiefgreifende Reformen anstehen und die Kirche erneuert werden muss:

Aber wie geht das? Um diese Frage zu beantworten, müssen wir zunächst den Willen des Herrn, des Hauptes der Kirche, erfragen und klar erkennen, daß alle kirchliche Reform aus dem ernsten Bemühen um tiefere Erkenntnis der Wahrheiten des katholischen Glaubens und aus dem beharrlichen Streben nach sittlicher Läuterung und Tugend erwächst.


Kirchliche Institutionen und Pastoralpläne seien bis zu einem gewissen Grad notwendig, sagt Papst Benedikt.

Aber gelegentlich werden sie als das Wesentliche ausgegeben und verstellen so den Blick auf das wirklich Wesentliche. Sie werden jedoch nur dann ihrer eigentlichen Bedeutung gerecht, wenn sie am Maßstab der Glaubenswahrheit gemessen und danach ausgerichtet werden.

Letztlich werde der Glaube selbst in seiner ganzen Größe, Klarheit und Schönheit den Rhythmus der notwendigen Reform vorgeben. Die Reformen müssen in Übereinstimmung mit der Lehre der Kirche über das Priestertum und stehen und die Anziehungskraft des Priesterberufs nicht mindern.

Zum Thema Laien in der Kirche beklagt Benedikt die verengende Fixierung auf die Mitarbeit in kirchlichen Leitungsgremien und die hauptamtlichen Stellen in kirchlich finanzierten Strukturen. Es gäbe viele wichtige Aufgaben für engagierte katholische Laien. Mit Blick auf die immer wieder eingeforderte höhere Beteiligung von Laien in der Liturgie sagt der Papst:

Wichtig ist, daß diese Aufgaben nicht aus einem Anspruchsdenken, sondern aus dem Geist des Dienens heraus wahrgenommen werden. Der Gottesdienst ruft uns alle in den Dienst vor Gott, für Gott und für die Menschen hinein, in dem wir nicht uns selber darstellen, sondern in Demut vor Gott stehen und uns für sein Licht durchlässig machen wollen.

Weiter ging der Papst auf die Notwendigkeit ein, den Glauben an junge Menschen zu verkünden - Sie müssten in den Pfarreien eine Heimat finden, gerade die Ministranten- und Chorarbeit könne hilfreich sein. Mit Blick auf die neuen geistlichen Gemeinschaft ermahnt der Papst die Bischöfe, - so wörtlich - "mit Liebe" auf diese Bewegungen zuzugehen.

Auch die kirchlichen Hilfswerke wie Misereor und Adveniat waren Thema. Benedikt erinnerte daran, dass die Hilfswerke in ihren Programmen und Aktionen wirklich dem inneren Impuls der vom Glauben gedrängten Liebe entsprechen sollten.

Es ist wichtig, darauf zu achten, daß sie nicht in politische Abhängigkeiten kommen, sondern einzig ihrer Aufgabe der Gerechtigkeit und der Liebe dienen. Dazu wiederum ist eine enge Zusammenarbeit mit den jeweiligen Bischöfen und Bischofskonferenzen notwendig, die wirklich die Lage vor Ort kennen und dafür zu sorgen vermögen, daß die Gabe der Gläubigen aus dem Gewirr politischer und anderer Interessen herausgehalten und zum Besten der Menschen verwendet wird.

Desweiteren sprach sich der Papst für die Förderung von Ehe und Familie aus und für eine geistliche Vertiefung der Ökumene mit den protestantischen Kirchen.
(rv 181106 mc)



Lesen Sie die hier die Ansprache im vollen Wortlaut, wie sie vorab Radio Vatikan zur Verfügung gestellt worden ist:

Meine Herren Kardinäle!Liebe Brüder im Bischofsamt!

Mit besonderer Freude heiße ich Euch, liebe Mitbrüder aus der gemeinsamen deutschen und bayerischen Heimat, hier im Hause des Papstes willkommen. Euer Besuch "ad limina Apostolorum" führt Euch zu den Gräbern der Apostel, die aber nicht nur von Vergangenheit sprechen, sondern uns vor allem auf den auferstandenen Herrn verweisen, der immer in seiner Kirche gegenwärtig ist, ihr immer "vorangeht" (Mk 16, 7). Die Gräber sprechen uns davon, daß die Kirche immer an das Zeugnis des Anfangs gebunden, aber zugleich im Sakrament der Apostelnachfolge immer lebendig bleibt; daß der Herr durch den apostolischen Dienst immer im Präsens zu uns spricht. Damit ist unsere Aufgabe als Nachfolger der Apostel berührt: Wir leben in der Bindung an ihn, der das Alpha und das Omega ist (Offb 1, 8; 21, 6; 22, 13) - an den, der ist, der war und der kommt (Offb 1, 4). Wir verkünden den Herrn in der lebendigen Gemeinschaft seines Leibes, die von seinem Geist belebt wird - in der lebendigen Gemeinschaft mit dem Nachfolger Petri und dem Kollegium der Bischöfe. Der Ad-limina-Besuch soll uns in dieser Gemeinschaft stärken; er soll uns dazu helfen, daß wir immer mehr als treue und kluge Verwalter der vom Herrn uns anvertrauten Güter befunden werden können (vgl. Lk 12, 42).

Damit die Kirche dem Herrn und so sich selber treu bleibt, muß sie immerfort erneuert werden. Aber wie geht das? Um diese Frage zu beantworten, müssen wir zunächst den Willen des Herrn, des Hauptes der Kirche, erfragen und klar erkennen, daß alle kirchliche Reform aus dem ernsten Bemühen um tiefere Erkenntnis der Wahrheiten des katholischen Glaubens und aus dem beharrlichen Streben nach sittlicher Läuterung und Tugend erwächst. Das ist ein Appell, der sich zuallererst an jeden einzelnen und dann an das ganze Volk Gottes richtet.

Die Suche nach Reform kann leicht in einen äußerlichen Aktivismus abgleiten, wenn die Handelnden nicht ein echtes geistliches Leben führen und die Beweggründe für ihr Tun nicht beständig im Licht des Glaubens prüfen. Dies gilt für alle Glieder der Kirche: für Bischöfe, Priester, Diakone, Ordensleute und alle Gläubigen. Der heilige Papst Gregor der Große hält dem Bischof in seiner Regula pastoralis gewissermaßen einen Spiegel vor: "Über der äußeren Beschäftigung vernachlässige der Bischof nicht das innere Leben. [...] Oft meint er wegen seiner hohen Stellung, er sei über alle erhaben. [...] Von außen widerfährt ihm unangemessenes Lob, in seinem Innern aber geht ihm die Wahrheit verloren" (2, 1). Es geht darum - und dies ist sicher auch eine tägliche Aufgabe für jeden Christen - , vom eigenen Ich abzusehen und sich selbst dem liebenden und fragenden Blick Jesu auszusetzen. In der Mitte unseres Dienstes steht immer die Begegnung mit dem lebendigen Christus, die unserem Leben die entscheidende Richtung gibt. In Ihm blickt uns die Liebe Gottes an, die sich durch unseren priesterlichen und bischöflichen Dienst dem Menschen in den verschiedensten Situationen mitteilt, dem gesunden wie dem kranken, dem leidenden wie dem schuldig gewordenen Menschen. Gott schenkt uns seine verzeihende, heilende und heiligende Liebe. Immer wieder kommt Er neu auf uns zu "durch Menschen, in denen er durchscheint; durch sein Wort, in den Sakramenten, besonders in der Eucharistie. In der Liturgie der Kirche, in ihrem Beten, in der lebendigen Gemeinschaft der Gläubigen erfahren wir die Liebe Gottes, nehmen wir ihn wahr und lernen so auch, seine Gemeinschaft in unserem Alltag zu erkennen" (Enzyklika Deus caritas est, 17).

Natürlich muß in der Kirche auch institutionell und strukturell geplant werden. Kirchliche Institutionen, Pastoralpläne und andere rechtliche Strukturierungen sind bis zu einem gewissen Grad schlichtweg notwendig. Aber gelegentlich werden sie als das Wesentliche ausgegeben und verstellen so den Blick auf das wirklich Wesentliche. Sie werden jedoch nur dann ihrer eigentlichen Bedeutung gerecht, wenn sie am Maßstab der Glaubenswahrheit gemessen und danach ausgerichtet werden. Letztlich muß und wird es der Glaube selbst sein, der in seiner ganzen Größe, Klarheit und Schönheit den Rhythmus der Reform vorgibt, die wesentlich ist und die wir brauchen. Dabei darf freilich niemals vergessen werden, daß es immer Menschen sind, von deren Fähigkeiten und gutem Willen die Verwirklichung von Reformmaßnahmen abhängt. So schwer es auch im Einzelfall sein mag, so müssen in dieser Hinsicht doch immer wieder klare Personalentscheidungen getroffen werden.

Liebe Brüder im bischöflichen Amt! Ich weiß, daß viele von Euch die ganz berechtigte Sorge um die situationsgerechte Weiterentwicklung der pastoralen Strukturen beschäftigt. Angesichts der augenblicklich abnehmenden Zahl der Priester, wie leider auch der (sonntäglichen) Gottesdienstbesucher, kommen in verschiedenen deutschsprachigen Diözesen Modelle der Um- und Neustrukturierung der Seelsorge zur Anwendung, bei denen das Bild des Pfarrers, das heißt des Priesters, der als Mann Gottes und der Kirche eine Pfarrgemeinde leitet, zu verschwimmen droht. Ich bin ganz sicher, daß Ihr, verehrte Mitbrüder, die Erstellung dieser Konzepte nicht kühlen Planern überlaßt, sondern nur solchen Priestern und Mitarbeitern anvertraut, die nicht nur über die notwendige vom Glauben erleuchtete Einsicht und über eine entsprechende theologische, kanonistische, kirchenhistorische und praktische Bildung sowie über pastorale Erfahrung verfügen, sondern denen die Rettung des Menschen wahrhaft am Herzen liegt, die sich also, wie wir früher gesagt hätten, durch "Seeleneifer" auszeichnen und für deren Denken und Handeln das ganzheitliche und damit das ewige Heil des Menschen die suprema lex ist. Vor allem werdet Ihr nur solchen strukturellen Reformen Eure Zustimmung geben, die voll und ganz mit der Lehre der Kirche über das Priestertum und den rechtlichen Normen im Einklang stehen und bei deren Umsetzung die Anziehungskraft des Priesterberufs nicht gemindert wird.

Wenn manchmal gesagt wird, die Laien könnten sich in der Kirche nicht genug einbringen, so liegt eine verengende Fixierung auf die Mitarbeit in kirchlichen Leitungsgremien, auf hauptamtliche Stellen in kirchlich finanzierten Strukturen oder auf die Ausübung bestimmter liturgischer Funktionen zugrunde. Auch diese Bereiche haben selbstverständlich ihre Bedeutung. Aber darüber darf man nicht das weite und offene Feld des dringend notwendigen Laienapostolats und seine vielfältigen Aufgaben vergessen: die Verkündigung der Frohbotschaft an Millionen von Mitbürgern, die Christus und seine Kirche noch nicht kennen; die Katechese für Kinder und Erwachsene in unseren Pfarrgemeinden; die karitativen Dienste; die Medienarbeit sowie das gesellschaftliche Engagement für einen umfassenden Schutz des menschlichen Lebens, für die soziale Gerechtigkeit und in christlichen Kulturinitiativen. An Aufgaben für engagierte katholische Laien fehlt es fürwahr nicht, aber vielleicht mangelt uns heute manchmal der missionarische Geist, die Kreativität und der Mut, um auch neue Pfade zu beschreiten.

In der Ansprache an die erste Gruppe der deutschen Bischöfe habe ich bereits kurz die vielfältigen liturgischen Dienste der Laien angesprochen, die heute in der Kirche möglich sind: die des außerordentlichen Kommunionspenders, zu der die des Lektors kommt wie die des Leiters von Wortgottesdiensten. Dazu möchte ich jetzt nicht noch einmal Stellung nehmen. Wichtig ist, daß diese Aufgaben nicht aus einem Anspruchsdenken, sondern aus dem Geist des Dienens heraus wahrgenommen werden. Der Gottesdienst ruft uns alle in den Dienst vor Gott, für Gott und für die Menschen hinein, in dem wir nicht uns selber darstellen, sondern in Demut vor Gott stehen und uns für sein Licht durchlässig machen wollen. In dieser Ansprache möchte ich noch vier weitere Punkte kurz berühren, die mir am Herzen liegen.

Der erste ist die Glaubensverkündigung an die jungen Menschen unserer Zeit. Die Jugend von heute lebt in einer säkularisierten, ganz aufs Materielle ausgerichteten Kultur. Sie erlebt im Alltag - in den Medien, im Beruf, in der Freizeit - meist eine Kultur, in der Gott nicht vorkommt. Und doch wartet sie auf Gott. Die Weltjugendtage zeigen es uns, wie viel wartende Bereitschaft für Gott und für das Evangelium in den jungen Menschen unserer Zeit da ist. Unsere Antwort auf diese Erwartung muß vielschichtig sein. Die Weltjugendtage setzen voraus, daß junge Menschen in ihren Lebensräumen, besonders in der Pfarrei, die Begegnung mit dem Glauben empfangen können. Da ist z. B. der Dienst der Ministranten wichtig, der Kinder und junge Menschen in Berührung mit dem Altar, mit dem Wort Gottes, mit dem Innenleben der Kirche bringt. Es war schön, bei der Ministrantenwallfahrt so viele junge Menschen aus Deutschland freudig im Glauben versammelt zu finden. Setzt dieses Mühen fort und sorgt dafür, daß die Ministranten in der Kirche wirklich Gott, seinem Wort, dem Sakrament seiner Gegenwart begegnen können und lernen, von daher ihr Leben zu gestalten. Ein wichtiger Weg ist auch die Arbeit mit den Chören, in denen junge Menschen Erziehung zum Schönen, Erziehung zur Gemeinsamkeit, Freude am Mitsein im Gottesdienst und so Bildung zum Glauben hin erfahren können. Nach dem Konzil hat uns der Heilige Geist die „Bewegungen“ geschenkt. Sie können dem Pfarrer oder dem Bischof manchmal etwas eigenwillig erscheinen, aber sie sind Orte des Glaubens, in denen junge und erwachsene Menschen das Lebensmodell des Glaubens als Chance für heute erfahren. Deshalb bitte ich Euch, mit viel Liebe auf die Bewegungen zuzugehen. Da und dort müssen sie korrigiert, ins Ganze der Pfarrei oder des Bistums eingefügt werden. Aber die je eigene Art ihres Charismas müssen wir achten und froh sein, daß gemeinschaftliche Gestalten des Glaubens entstehen, in denen das Wort Gottes Leben wird.

Weiter... Quelle: Radio Vatikan

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Tetzel
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Beitrag von Tetzel »

@Walter
Schön pauschal, keinerlei Möglichkeit, auch nur irgendetwas davon nachzuprüfen. Welchen Wert soll ein solcher Beitrag haben?
Oh das hat sogar Gandalf.net gebracht
Mißstände z.B.: Bensheim, Klein-Winternheim, Viernheim, etc.
In Glauben und Sterben auch schön mit Bildern von Computerkonferenz oder Weinprobe in der Kirche
Fußballgottesdienst zur WM in Bischofsheim, Narrenmessen in Lorch u.v.a. Orten

Wie es scheint, bist Du selbst nicht im Bistum ansässig, was geht es Dich dann überhaupt an? Irgendwie kann man hier auch Kardinal Lehmanns Äußerungen nachvollziehen: „Es hat keinen Sinn, hypothetisch zu spekulieren, was wenn … Es kommt sehr darauf an, aus welchen Motiven das gewünscht wird. Die Unterschriftenlisten, die ich zum Beispiel bekomme, die muss man genau analysieren: Kinder, Mehrfachunterschriften, zwei Drittel außerhalb des Bistums, das ist nicht so ohne weiteres der Wille des Volkes Gottes!“
2/3 außerhalb des Bistums- da müßte Kardinal Lehmann sich selbst miteinschließen- wann ist er schon mal in seinem Bistum???
Und wenn, dann verbietet er Priestern der Petrusbruderschaft die Messe zu lesen!
Übrigens zur Anfrage ist es schon eine Unerhörtheit, wenn Kardinal Lehmann so etwas behauptet. Woher will er wissen, daß es Kinder waren. Es schreibt doch keiner sein Alter hinter die Unterschrift. Kardinal Lehmann macht sich auch nicht die Mühe, die Belange der Seelen im Bistum Mainz anzuhören. Nein er unterstellt sogleich, die Neue Messe würde von vielen nicht anerkannt werden. Nur komisch wenn er einerseits schreibt, es würden nur Alte kommen, andererseits aber so viele Kinder unterschrieben haben sollen!

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Edi
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Beitrag von Edi »

Hier auch ein Link mal mit Fakten aus der Diözese Mainz:

http://www.bistummainz.de/bm/dcms/sites ... index.html

Text:

"Türk: „Es kann nicht Sinn des Christentums sein, andere Religionen zu ersetzen“
Herbstvollversammlung des Beirates von Katholiken anderer Muttersprache in Mainz

Mainz. „Es kann nicht der Sinn der Christentums sein, andere Religionen zu ersetzen. Wie es im Urchristentum Glaubende aus dem Judentum gab, die weiter in den Tempel gingen, so müsste die Begegnung mit dem christlichen Glauben einen Buddhisten oder Muslimen nicht aus seiner religiösen Kultur herausreißen.“ Das sagte Dr. Eckhard Türk, Stabsstelle Sekten- und Weltanschauungsfragen und Referat Religiöse/Theologische Bildung im Bildungswerk der Diözese Mainz, bei der Herbstvollversammlung des Beirates von Katholiken anderer Muttersprache im Bistum Mainz am Samstag, 11. November, im Zentrum der Spanischen Gemeinde in Mainz. Das Referat Türks stand unter der Überschrift „Interreligiöser Dialog. Chancen und Grenzen“. Die Leitung der Herbstvollversammlung des Beirates von Katholiken anderer Muttersprache, an der auch Generalvikar Dietmar Giebelmann teilnahm, hatte Joaquim Nunes, Mainz/Offenbach.

Weiter sagte Türk, dass der Dienst des Christentums an den Wahrheiten beispielsweise des Buddhismus oder des Islam darin bestehe, „ihre Unüberbietbarkeit und Unersetzbarkeit definitiv an den Tag zu bringen“. „Diese Unüberbietbarkeit wird wohlgemerkt nicht erst durch die christliche Botschaft hergestellt, sondern nur herausgehoben“, betonte er. Die christliche Botschaft müsse davon ausgehen, dass alle Menschen „im Voraus zu allem eigenen Tun“ von Gott geliebt seien. „Deshalb muss auch in den anderen Religionen Christus schon längst gegenwärtig sein. Das Christentum würde sich nur selber völlig missverstehen, wollte es wahre Religionen bekämpfen, oder wollte es an ihre Stelle treten“, unterstrich Türk."
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

Peter47
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Re: Lehmann und Kirchhof eine zu dicke Freundschaft?

Beitrag von Peter47 »

Raphael hat geschrieben:2. Bei der Kirchensteuer gibt es die Möglichkeit der sog. Kappung. D.h. Großverdiener zahlen nicht den Kirchensteuersatz von 8% oder 9% auf ihre Einkommensteuerschuld, sondern lediglich 4% davon. Diese Anträge müssen bei der entsprechenden Diözese gestellt werden; diesen Anträgen wird in aller Regel ohne weitere Schwierigkeiten stattgegeben.
Hallo Raphael,
findet die Kirche die steuerliche Progression ungerecht?
Oder gibt sie lieber den kleinen Leute mehr Gelegenheit, sich durch gute Werke den Himmel zu verdienen?

Viele Grüße
Peter

sofaklecks
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Spatz

Beitrag von sofaklecks »

Ich glaube, der Kirche ist der 4 % Spatz lieber als die 8 % Taube.

Beispiel dazu:

Das Süddeutsche Rundfunk sitzt in Heidelberg in der Bosch-Villa nahe dem Schloss. Erbauer der Villa war nicht der Elekro- sondern der Chemie-Bosch, der das Haber-Bosch-Verfahren zur künstlichen Herstellung von Ammoniak erfand. Ist Peter natürlich ein Begriff.

Der Herr wurde nicht nur damit schwer reich. Er fragte bei der (evangelischen) Kirchengemeinde an wegen eines Nachlasses auf seine Kirchensteuer; die Gemeinde lehnte ab, weil die kleinen Leute auch ihre Steuern voll zahlen müssten. Daraufhin traten der Herr Geheimrat aus der Kirche aus und stiftete mit dem Geld, das er zu zahlen bereit war, den Heidelberger Tiergarten, jetzt Heidelberger Zoo. Guckst du:

http://www.tiergarten-heidelberg.de/Zoo_2008_01.swf

Tja, böse Welt.

sofaklecks

Peter47
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Re: Spatz

Beitrag von Peter47 »

sofaklecks hat geschrieben:Ich glaube, der Kirche ist der 4 % Spatz lieber als die 8 % Taube.

... Daraufhin traten der Herr Geheimrat aus der Kirche aus ...

Tja, böse Welt.
Zusatzfrage: Ist der Herr Geheimrat verheiratet? Ehegattensplitting? Muss er jetzt Kirchgeld für seine Frau zahlen, oder ist die auch ausgetreten?

Raphael

Re: Lehmann und Kirchhof eine zu dicke Freundschaft?

Beitrag von Raphael »

Peter47 hat geschrieben:
Raphael hat geschrieben:2. Bei der Kirchensteuer gibt es die Möglichkeit der sog. Kappung. D.h. Großverdiener zahlen nicht den Kirchensteuersatz von 8% oder 9% auf ihre Einkommensteuerschuld, sondern lediglich 4% davon. Diese Anträge müssen bei der entsprechenden Diözese gestellt werden; diesen Anträgen wird in aller Regel ohne weitere Schwierigkeiten stattgegeben.
Hallo Raphael,
findet die Kirche die steuerliche Progression ungerecht?
Was hat diese Frage mit dem geschilderten Sachverhalt zu tun?
Peter47 hat geschrieben:Oder gibt sie lieber den kleinen Leute mehr Gelegenheit, sich durch gute Werke den Himmel zu verdienen?
Wann hast Du das letzte mal Deine Frau geschlagen?

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