Da Mosebach vom "selben Aufsatz" spricht, gehe ich davon aus, dass der Aufsatz Kermanis in der „Neuen Zürcher Zeitung“ gemeint ist, der am 14. März erschien.Aletheia hat geschrieben:
Mir ist bisher die genaue Quelle dieser Aussage von Kermani nicht klar.
Kardinal Lehmann
Re: Kardinal Lehmann und der hessische Kulturpreis
Re: Kardinal Lehmann und der hessische Kulturpreis
So ist es. Hier der besagte Aufsatz, an dem sich der Streit entzündete:
http://www.nzz.ch/nachrichten/kultur/li ... 95409.html
Darin u.a.:
http://www.nzz.ch/nachrichten/kultur/li ... 95409.html
Darin u.a.:
Eingegriffen habe ich nur bei der Messe zur Einschulung, als die Kinder Hostien essen sollten, gleich welchen Glaubens. Da wünschte ich mir, die Kirche sei weniger liberal.
- cantus planus
- Beiträge: 24273
- Registriert: Donnerstag 20. Juli 2006, 16:35
- Wohnort: Frankreich: Département Haut-Rhin; Erzbistum Straßburg
Re: Kardinal Lehmann und der hessische Kulturpreis
Damit scheint sich die Sache zu klären: wir sprechen hier offenbar nicht von Erstkommunion, sondern von einem eklatanten liturgischen Mißbrauch, den der jeweilige Zelebrant zu verantworten hätte. Für dieses Problem wäre also der Erzbischöfliche Stuhl in Köln zuständig - falls da hinter den Kulissen nicht ohnehin schon sämtliche Alarmglocken klingeln. Wie ich den Laden kenne, wird man da ohnehin schon einmal unauffällige Erkundigungen einziehen, was es mit dieser "Erstkommunion" auf sich hat...
Nutzer seit dem 13. September 2015 nicht mehr im Forum aktiv.
Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky
Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky
Re: Kardinal Lehmann und der hessische Kulturpreis
Daraus wird dann aber durch Mosebach diescantus planus hat geschrieben:Damit scheint sich die Sache zu klären: wir sprechen hier offenbar nicht von Erstkommunion, sondern von einem eklatanten liturgischen Mißbrauch, den der jeweilige Zelebrant zu verantworten hätte. Für dieses Problem wäre also der Erzbischöfliche Stuhl in Köln zuständig - falls da hinter den Kulissen nicht ohnehin schon sämtliche Alarmglocken klingeln. Wie ich den Laden kenne, wird man da ohnehin schon einmal unauffällige Erkundigungen einziehen, was es mit dieser "Erstkommunion" auf sich hat...
Kermani berichtet im selben Artikel, seine Tochter, die einen katholischen Kindergarten in Köln besuchte, sei dort in Kenntnis ihrer Zugehörigkeit zum Islam mit den anderen Kindern zur Kommunion geführt worden.
So betreibt man aber nicht das Geschäft seines Freundes. aber er will sich offenbar nur ins öffentliche Gespräch birngen, der Mosebach.
Re: Kardinal Lehmann und der hessische Kulturpreis
http://www.faz.net/s/Rub117C535CDF41441 ... ntent.html
Dazu Steinacker, der wiederum die Sache anders darstellt.
Vielleicht sollten sich die Medien und die Intellektuellen mal zusammen setzen und überlegen, wo sie weiterhin herum zündeln wollen.
Dazu Steinacker, der wiederum die Sache anders darstellt.
Vielleicht sollten sich die Medien und die Intellektuellen mal zusammen setzen und überlegen, wo sie weiterhin herum zündeln wollen.
- cantus planus
- Beiträge: 24273
- Registriert: Donnerstag 20. Juli 2006, 16:35
- Wohnort: Frankreich: Département Haut-Rhin; Erzbistum Straßburg
Re: Kardinal Lehmann und der hessische Kulturpreis
Auch Mosebach argumentiert fachlich nicht immer ganz sauber. Das schrieb ich letztes oder vorletztes Jahr mal im Thread über "Häresie der Formlosigkeit". Vielleicht hat er da einfach etwas mißverstanden. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass im Kindergarten auf EK vorbereitet wird - und dann bei der Einschulung das Sakrament gespendet. Das islamische Kind hätte dann ja auch zur Erstbeichte müssen. Spätestens da hätte der Vater doch schon die Stirn runzeln müssen.
Mir kommt das Ganze eher wie eine gezielte Sabotage durch Kermani vor. Das hat alles einfach nicht Hand und Fuß.
Mir kommt das Ganze eher wie eine gezielte Sabotage durch Kermani vor. Das hat alles einfach nicht Hand und Fuß.
Nutzer seit dem 13. September 2015 nicht mehr im Forum aktiv.
Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky
Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky
- cantus planus
- Beiträge: 24273
- Registriert: Donnerstag 20. Juli 2006, 16:35
- Wohnort: Frankreich: Département Haut-Rhin; Erzbistum Straßburg
Re: Kardinal Lehmann und der hessische Kulturpreis
Nachtrag: Wobei mir die Schwäche meiner Argumentation bewußt ist: gezielte Sabotage setzt ein konkretes Motiv voraus. Und da tappe ich vollkommen im Dunkeln. Ich bleibe dabei: Schwamm drüber und die ganze Sache schnell vergessen. Das wäre für alle Beteiligten das Beste.
Nutzer seit dem 13. September 2015 nicht mehr im Forum aktiv.
Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky
Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky
Re: Kardinal Lehmann und der hessische Kulturpreis
Na, zwischen Einschulung und Kindergarten liegt jetzt kein sooo langer Zeitraum. Der Fehler ist entschuldbar und wenn das das Einzige ist, was man Mosebach vorwerfen kann...Aletheia hat geschrieben: Daraus wird dann aber durch Mosebach dies
Kermani berichtet im selben Artikel, seine Tochter, die einen katholischen Kindergarten in Köln besuchte, sei dort in Kenntnis ihrer Zugehörigkeit zum Islam mit den anderen Kindern zur Kommunion geführt worden.
Re: Kardinal Lehmann und der hessische Kulturpreis
Nein. Angesichts von Aussagen hochrangiger Kirchenvertreter, die im Kreuzestod nur noch einen Akt der Solidarität erkennen, muss klargestellt werden, was das Kreuz ist! Die jetzt aufgekommene Diskussion ist die beste Gelegenheit.cantus planus hat geschrieben: Ich bleibe dabei: Schwamm drüber und die ganze Sache schnell vergessen. Das wäre für alle Beteiligten das Beste.
- cantus planus
- Beiträge: 24273
- Registriert: Donnerstag 20. Juli 2006, 16:35
- Wohnort: Frankreich: Département Haut-Rhin; Erzbistum Straßburg
Re: Kardinal Lehmann und der hessische Kulturpreis
Ja, aus dieser Perspektive betrachtet gebe ich dir recht.
Nutzer seit dem 13. September 2015 nicht mehr im Forum aktiv.
Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky
Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky
Re: Kardinal Lehmann und der hessische Kulturpreis
Auch Lorenz Jäger betrachtet es aus dieses Perspektive:
http://www.faz.net/s/Rub117C535CDF41441 ... ntent.html
http://www.faz.net/s/Rub117C535CDF41441 ... ntent.html
Vielleicht noch wichtiger aber ist ein anderer, kaum je ausgesprochener Aspekt der Debatte. Er betrifft die Kreuzigungslehre der Kirchen selbst. Was hinter den scheinbar entschlossenen Einlassungen Steinackers und Kardinal Lehmanns in den Hintergrund zu treten droht, ist die Tatsache, dass sich in den Osterpredigten beider Konfessionen eine tiefe Unsicherheit über den Sinn des Kreuzes auftat: Sühneopfer oder bloßes „Symbol der Solidarität“ Gottes? Nun also ist bis zum Herbst Zeit für eine echte Klärung.
Re: Kardinal Lehmann und der hessische Kulturpreis
Es handelt sich auch gar nicht um gezielte oder beabsichtigte Sabotage, sondern es ist das ans Licht getreten, was das eigentliche Glaubensproblem der Christen ist. Iustus hat es richtig erfasst. Und genau deshalb empören sich die beiden Christen über den Muslim, der da unbewusst die Wunde aufreißt. Das war auch durchaus eine Absicht von ihm, denn Kermani ist ein intellektuelles Schwert und scheut sich nicht zu schneiden - und so ist es ein Zusammenspiel von unterschiedlichem Geist, der das aufdeckt.cantus planus hat geschrieben:Nachtrag: Wobei mir die Schwäche meiner Argumentation bewußt ist: gezielte Sabotage setzt ein konkretes Motiv voraus. Und da tappe ich vollkommen im Dunkeln. Ich bleibe dabei: Schwamm drüber und die ganze Sache schnell vergessen. Das wäre für alle Beteiligten das Beste.
Man soll Kardinal Lehmann dankbar sein, dass er sich da vor einen Karren hat spannen lassen, denn Steinacker war dazu nicht bereit. Er wollte den Preis ja zurück geben.
Man sollte Kardinal Lehmann auch dankbar sein: Ein donnernder Eklat ist der dicken Luft im Kulturparadies vorzuziehen. Denn wenn der Konflikt um das Kreuz Sinn beanspruchen kann, dann in zweierlei Hinsicht. Erstens ist er ein Widerstreit zweier Sprachen. Da hat man das über Jahrzehnte erprobte Gremien-Idiom, das sich in der Höhenluft des Offiziellen bewährt haben mag, das aber für die Menschen, die Gläubigen, ja die Seelen nun mit einem Schlag als unzureichend erkannt ist. Auf die versuchende, sicher auch herausfordernde Sprache von Selbstdenkern wie Kermani ist der Diskurs der Funktionäre nicht vorbereitet.
Vielleicht noch wichtiger aber ist ein anderer, kaum je ausgesprochener Aspekt der Debatte. Er betrifft die Kreuzigungslehre der Kirchen selbst. Was hinter den scheinbar entschlossenen Einlassungen Steinackers und Kardinal Lehmanns in den Hintergrund zu treten droht, ist die Tatsache, dass sich in den Osterpredigten beider Konfessionen eine tiefe Unsicherheit über den Sinn des Kreuzes auftat: Sühneopfer oder bloßes „Symbol der Solidarität“ Gottes? Nun also ist bis zum Herbst Zeit für eine echte Klärung.
- cantus planus
- Beiträge: 24273
- Registriert: Donnerstag 20. Juli 2006, 16:35
- Wohnort: Frankreich: Département Haut-Rhin; Erzbistum Straßburg
Re: Kardinal Lehmann und der hessische Kulturpreis
Kardinal Lehmann entdeckt die Liebe zum Glauben und die Treue zur Kirche: http://www.kreuz.net/article.9196.html
Ich bin platt!
Ich bin platt!
Nutzer seit dem 13. September 2015 nicht mehr im Forum aktiv.
Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky
Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky
Re: Kardinal Lehmann und der hessische Kulturpreis
Es ist nie zu spät und selten zu früh.
Re: Kardinal Lehmann und der hessische Kulturpreis
Gott sei Dank! Es besteht also noch Hoffnung! Vielleicht wird Kardinal Lehmann ja doch noch wieder ganz normal!
fide & caritate
Re: Kardinal Lehmann und der hessische Kulturpreis
Daß Kardinal Lehmann die Verteidigung des katholischen Glaubens als seine Aufgabe entdeckt, ist ja schön. Die Art und Weise, in der er sich ihrer angenommen hat, kann ich nach wie vor nicht nachvollziehen.
Wer sich (halbwegs reflektiert) zu Islam oder Judentum bekennt, lehnt es ab, daran zu glauben, daß Jesu Tod das Heil gebracht hat. Die Rede vom gekreuzigten Gottessohn bleibt für ihn dann logischerweise Torheit oder Ärgernis, letztlich Blasphemie.
Wenn ich es ablehne, mit jemanden auf ein Podium zu gehen, der das so sagt - dann darf ich überhaupt nicht mit Juden oder Muslimen auf ein Podium.
Wer sich (halbwegs reflektiert) zu Islam oder Judentum bekennt, lehnt es ab, daran zu glauben, daß Jesu Tod das Heil gebracht hat. Die Rede vom gekreuzigten Gottessohn bleibt für ihn dann logischerweise Torheit oder Ärgernis, letztlich Blasphemie.
Wenn ich es ablehne, mit jemanden auf ein Podium zu gehen, der das so sagt - dann darf ich überhaupt nicht mit Juden oder Muslimen auf ein Podium.
Re: Kardinal Lehmann und der hessische Kulturpreis
...jedenfalls nicht mit solchen, die ihren Glauben ernst nehmen.
Re: Kardinal Lehmann und der hessische Kulturpreis
Kann ein Jude oder Moslem denn überhaupt seinen Glauben ernst nehmen ohne Animositäten gegenüber dem Christentum zu hegen? Im Judentum ist Jesus ein Hochstapler, für den Islam ist das Gebet zu Jesus Götzendienst.
???
Re: Kardinal Lehmann und der hessische Kulturpreis
Das mit den Animositäten ja letztlich genauso.
Deshalb plädiere ich sehr streng dafür, den Dissens in der Sache nicht zum Anlaß persönlicher Animositäten zu machen. Genau das hat Kardinal Lehman meiner Meinung nach aber in diesem Fall getan - und zwar ohne, daß Kermani entsprechend vorgelegt hätte. In seinem NZZ-Beitrag hat er meiner Meinung nach seine Position klar und auch an manchen Stellen auch schneidend dargelegt, aber ohne dabei in unnötige Schmähungen zu verfallen.
Deshalb plädiere ich sehr streng dafür, den Dissens in der Sache nicht zum Anlaß persönlicher Animositäten zu machen. Genau das hat Kardinal Lehman meiner Meinung nach aber in diesem Fall getan - und zwar ohne, daß Kermani entsprechend vorgelegt hätte. In seinem NZZ-Beitrag hat er meiner Meinung nach seine Position klar und auch an manchen Stellen auch schneidend dargelegt, aber ohne dabei in unnötige Schmähungen zu verfallen.
Re: Kardinal Lehmann und der hessische Kulturpreis
Hier zeigt sich doch wiedermal nur der Denkfehler bei der ganzen Sache: interrel. Dialog! wozu? hat das schon mal jemand zuende gedacht? So nach dem Motto: gut, daß wir mal drüber geredet haben, oder wie man im Westen sagt: ... daß wir daßmal thematisiert haben...
fide & caritate
Re: Kardinal Lehmann und der hessische Kulturpreis
Um das Verstaendnis fuereinander und den Frieden unter den Kulturen zu unterstuetzen vielleicht? Um einen clash of civilizations zu verhindern? Nur so ein Gedanke.Teutonius hat geschrieben:Hier zeigt sich doch wiedermal nur der Denkfehler bei der ganzen Sache: interrel. Dialog! wozu?
Re: Kardinal Lehmann und der hessische Kulturpreis
Bei einem ehrlichen, offenen Dialog können allenfalls die Unterschiede um so deutlicher zu Tage treten: achso Mohamed ist euer Prophet, Vielweiberei ist bei uns Christen übrigens eine Sünde, Schweine sind unreine Tiere - nein, sie stinken zwar, aber sind streng genommen sehr reinlich und schmecken köstlich, bes. zus. mit Bier! So etwa?TillSchilling hat geschrieben:Um das Verstaendnis fuereinander und den Frieden unter den Kulturen zu unterstuetzen vielleicht? Um einen clash of civilizations zu verhindern? Nur so ein Gedanke.Teutonius hat geschrieben:Hier zeigt sich doch wiedermal nur der Denkfehler bei der ganzen Sache: interrel. Dialog! wozu?
fide & caritate
Re: Kardinal Lehmann und der hessische Kulturpreis
Das wäre nichts anderes als das Aufzählen von Lexikonwissen…das sowieso den meisten bekannt sein dürfte.
???
Re: Kardinal Lehmann und der hessische Kulturpreis
Was ist u. a. von Kardinal Lehmann zu erfahren?:
Denn:
Dazu der Kommentar eines Lesers im gleichen Link:
Mittwoch, 20. Mai 2009 17:12
wassers: Herr Lehmann und sein Gewissen?
"Hat ein führender „Theologe“ und Leiter innerhalb der Konzilskirche mit einem Mal sein katholisches? Gewissen entdeckt, dann wäre dem Sünder zu wünschen, dass er für die Verwüstungen des Glaubens der Kirche Christi, die er angerichtet an, zu verzeihen. Handelt es sich jedoch um eine der vielen dialektischen Seifenblasen dieses Herren, dann ist nur festzustellen, dass es sich um einen verstockten antikatholischen h o c h bezahlten Funktionär einer nicht mehr katholischen Kirche handelt! M. E. sind alle Äußerungen, Winkel- und Schachzüge dieses Herren mehr mit Vor- als mit Nachsicht zu betrachten. Wie heißt es so ergreifend in der Göttlichen Liturgie des hl. Johannes Chrysostomos: „Ein christliches Ende unseres Lebens, schmerzlos, nicht zur Schande, friedlich und eine gute Antwort vor dem furchtbaren Richterstuhl Christi lasset uns erflehen.“ Ja, Herr Lehman, beten Sie, denn Christus wird Sie wie alle richten und die Anforderungen an einen Mann wie Sie dürften höher sein als bei einem einfachen Laien!"
Sollte die Einstellung der Leser-Kommentierung nicht statthaft sein, bitte ich darum, mir die Möglichkeit zu geben, die Leseraussagen indirekt anzugeben.
Gruß, ad_hoc
Aufgrund der bisherigen Erfahrungen mit Äußerungen Lehmanns ist es leider eher wahrscheinlich, dass nur die persönliche Betroffenheit über die an ihm 'begangene' öffentliche Kritik der Auslöser für seine Äußerungen war, die er selbstverständlich im Namen der Kirche führte, nicht in seinem eigenen ( bekanntlich kann er 'mit Texten umgehen').„Ich malte mir schon die Kommentare derer aus, die mich deswegen verhöhnt hätten, heute aber über mich herfallen, weil ich mir dieses Szenario ersparen wollte.“
Denn:
Es wäre ja schon, wenn er endlich den Glauben so vertreten würde, wie dies eigentlich 'von Amts wegen' erfolgen sollte. Allein: mir fehtl der Glaube.Trotz mancher Erfahrungen erklärt sich der Kardinal überrascht über das „Ausmaß von Fehlinformationen und Indiskretionen, Beleidigungen und Schmähungen“, die seine Person getroffen haben:
„Wenn nicht eine grundlegende Achtung vor der Glaubensüberzeugung anderer und Respekt vor der Andersheit des Anderen bestehen, steht es schlecht um ein wirkliches Gespräch der Religionen untereinander.“
Dazu der Kommentar eines Lesers im gleichen Link:
Mittwoch, 20. Mai 2009 17:12
wassers: Herr Lehmann und sein Gewissen?
"Hat ein führender „Theologe“ und Leiter innerhalb der Konzilskirche mit einem Mal sein katholisches? Gewissen entdeckt, dann wäre dem Sünder zu wünschen, dass er für die Verwüstungen des Glaubens der Kirche Christi, die er angerichtet an, zu verzeihen. Handelt es sich jedoch um eine der vielen dialektischen Seifenblasen dieses Herren, dann ist nur festzustellen, dass es sich um einen verstockten antikatholischen h o c h bezahlten Funktionär einer nicht mehr katholischen Kirche handelt! M. E. sind alle Äußerungen, Winkel- und Schachzüge dieses Herren mehr mit Vor- als mit Nachsicht zu betrachten. Wie heißt es so ergreifend in der Göttlichen Liturgie des hl. Johannes Chrysostomos: „Ein christliches Ende unseres Lebens, schmerzlos, nicht zur Schande, friedlich und eine gute Antwort vor dem furchtbaren Richterstuhl Christi lasset uns erflehen.“ Ja, Herr Lehman, beten Sie, denn Christus wird Sie wie alle richten und die Anforderungen an einen Mann wie Sie dürften höher sein als bei einem einfachen Laien!"
Sollte die Einstellung der Leser-Kommentierung nicht statthaft sein, bitte ich darum, mir die Möglichkeit zu geben, die Leseraussagen indirekt anzugeben.
Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)
Re: Kardinal Lehmann und der hessische Kulturpreis
Was sonst sollte solch ein Dialog denn bringen oder "leisten"!?anneke6 hat geschrieben:Das wäre nichts anderes als das Aufzählen von Lexikonwissen…das sowieso den meisten bekannt sein dürfte.
fide & caritate
Re: Kardinal Lehmann und der hessische Kulturpreis
Ein Dialog, der zu so etwas wie einer religiösen Einheit führen soll, hat interreligiös keinen Sinn. Die Suche nach einem Modus vivendi dagegen schon - das schulden wir schon unseren unterdrückten Glaubensbüdern in islamischen Staaten.
Darüberhinaus haben Andersgläubige durchaus das Recht, das ich mich über das informiere, was ich ablehne. Und zwar auch aus erster Hand und nicht nach dem Stille-Post-Prinzip. Umgekehrt fühle ich mich schließlich auch vollauf berechtigt, eine Muslim, der meint, Maria gehöre zur Trinität, ob seiner Ignoranz gehörig den Kopf zu waschen.
Die Auseinandersetzung mit Andersgläubigen ermöglicht mir zudem, meine - von ihm angefochtene - Position besser zu verstehen. Ich muß mir ja etwas entgegnen, wenn er mir widerspricht. Und das kann mich durchaus gehörig zum Nachdenken bringen. (Man denke nur an die Bedeutung, die die frühchristliche Apologetik für die Entwicklung der christlichen Theologie gehabt hat.)
Und letztlich können wir auch vom Beispiel der Andersgläubigen auch direkt lernen. Die Ehrfucht beispielsweise, die Juden vor dem Gottesnamen haben, kann uns durchaus etwas lehren. So wie es uns etwas lehren kann, wenn uns ein gläubiger Muslim von der äußeren und inneren Sorgfalt berichtet, mit der er sich auf das Gebet in der Moschee vorbereitet - weil er berichtet, wie er sich auf seine Begegnung mit Gott vorbereitet. Mir selbst ist so ein Erlebnis jedenfalls immer wieder Stachel im Fleisch, wenn meine Mitfeier eines Gottesdienstes zum hohlen Geplapper zu werden droht.
Darüberhinaus haben Andersgläubige durchaus das Recht, das ich mich über das informiere, was ich ablehne. Und zwar auch aus erster Hand und nicht nach dem Stille-Post-Prinzip. Umgekehrt fühle ich mich schließlich auch vollauf berechtigt, eine Muslim, der meint, Maria gehöre zur Trinität, ob seiner Ignoranz gehörig den Kopf zu waschen.
Die Auseinandersetzung mit Andersgläubigen ermöglicht mir zudem, meine - von ihm angefochtene - Position besser zu verstehen. Ich muß mir ja etwas entgegnen, wenn er mir widerspricht. Und das kann mich durchaus gehörig zum Nachdenken bringen. (Man denke nur an die Bedeutung, die die frühchristliche Apologetik für die Entwicklung der christlichen Theologie gehabt hat.)
Und letztlich können wir auch vom Beispiel der Andersgläubigen auch direkt lernen. Die Ehrfucht beispielsweise, die Juden vor dem Gottesnamen haben, kann uns durchaus etwas lehren. So wie es uns etwas lehren kann, wenn uns ein gläubiger Muslim von der äußeren und inneren Sorgfalt berichtet, mit der er sich auf das Gebet in der Moschee vorbereitet - weil er berichtet, wie er sich auf seine Begegnung mit Gott vorbereitet. Mir selbst ist so ein Erlebnis jedenfalls immer wieder Stachel im Fleisch, wenn meine Mitfeier eines Gottesdienstes zum hohlen Geplapper zu werden droht.
Re: Kardinal Lehmann und der hessische Kulturpreis
Für ein friedvolles Zusammenleben mit Menschen, die ganz anders sind und denken als man selbst, die man aber persönlich kennt und deren Denke und Anderssen man kennt.Teutonius hat geschrieben:Hier zeigt sich doch wiedermal nur der Denkfehler bei der ganzen Sache: interrel. Dialog! wozu? hat das schon mal jemand zuende gedacht?
Mehr nicht.
Ist aber schon sehr viel.
Re: Kardinal Lehmann und der hessische Kulturpreis
Ich sehe da so ein bißchen die Gefahr, daß ein Dialog zum reinen Selbstzweck wird!
Ich selbst kann diesen "modus vivendi" Argumenten nicht viel abgewinnen: wie wir Christen beten und leben sollen, steht alles in der Bibel drinne, da brauche ich keine Moslems, die (mich) Christen ohnehin als Ungläubigen abtun! Schau mal in den Koran, was sie mit uns "Ungläuigen" zu tun gedenken! (2.Sure, 192,194)
Und die arab. Christen werden ja auch schon "rübergerettet"... christliches Märtyrertum ist eben nicht mehr "zeitgemäß"!?
Ich selbst kann diesen "modus vivendi" Argumenten nicht viel abgewinnen: wie wir Christen beten und leben sollen, steht alles in der Bibel drinne, da brauche ich keine Moslems, die (mich) Christen ohnehin als Ungläubigen abtun! Schau mal in den Koran, was sie mit uns "Ungläuigen" zu tun gedenken! (2.Sure, 192,194)
Und die arab. Christen werden ja auch schon "rübergerettet"... christliches Märtyrertum ist eben nicht mehr "zeitgemäß"!?
fide & caritate
- Lutheraner
- Beiträge: 3914
- Registriert: Donnerstag 9. November 2006, 10:50
Re: Kardinal Lehmann und der hessische Kulturpreis
So ist es. Im übrigen kann es sein, dass Du Deine Ablehnung aufgibst, weil sie nur ein Missverständnis war. Diese Art von Dialog hat innerhalb des Christentums ja auch gut geklappt.Kilianus hat geschrieben:Darüberhinaus haben Andersgläubige durchaus das Recht, das ich mich über das informiere, was ich ablehne. Und zwar auch aus erster Hand und nicht nach dem Stille-Post-Prinzip.
"Ta nwi takashi a huga bakashi. Ta nwi takashi maluka batuka"
Re: Kardinal Lehmann und der hessische Kulturpreis
Diskussion zu den Christen im Irak und Nahen Osten bitte im eigenen Thread weiterführen. Danke!
- Nutzer nicht regelmäßig aktiv. -
Re: Kardinal Lehmann und der hessische Kulturpreis
Gunnar von http://www.theologie-und-kirche.de hat geschrieben:Fast tragisch: Karl Kardinal Lehmann tappt in die Traditionalisten-Falle
Aus Angst vor dem Medienecho bei den Mosebach-Sympathisanten,
nicht zuletzt auf diversen Internetportalen?
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta
Re: Kardinal Lehmann und der hessische Kulturpreis
Nach dem positiven Friedenszeichen des Papstes im Heiligen Land erstaunt, dass Kardinal Lehmann zu diesem Zeichen bei der Verleihung des hessischen Kulturpreises nicht bereit ist. Gleichwohl hätte mehr Empathie und Einfühlungsvermögen in christliche Theologie und Spiritualität im Hinblick auf das Kreuz Navid Kermani zu mehr Verständnis verholfen. Denn prinzipiell fühlt er richtig: Das Kreuz erscheint zunächst als Ärgernis und Torheit. Warum also verstehen die berufenen Juden und Nichtjuden das Kreuz als Tugend und Weisheit? Darauf gibt die Bibel eindeutig Antwort. Klarer noch als beim Apostel Paulus findet sich eine Antwort bei Johannes: Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt. Darin erweist sich Jesus als Gottesmann und Christus. Ein Blick in die verschiedenen Evangelien und Briefe sowie in die Geschichte der Theologie und Spiritualität zeigt, dass es nicht die eine Kreuzestheologie gibt, sondern dass die Evangelisten, Apostel und Theologen sowie die verschiedenen Gemeinden zu verschiedenen Zeiten neben dem verbindenen Verständnis auch ihren ganz besonderen Blick auf das Kreuz hatten. Vor diesem Hintergrund erschließen sich auch Altarbilder leichter. Vielleicht fällt Kermani dann auch auf, dass Jesus nicht als Agressor gestorben ist, sondern als Gerechter, also zu unrecht Verurteilter. Soweit auch im Islam Menschen ähnlich für den Glauben an den einen Gott gestorben sind, verdienen sie ebenfalls Hochachtung. Kermanis Äußerungen wirken heftig emotional und subjektiv. Vor allem kritisiert er die Kirche nach der Renaissance. Das kann weh tun. Aber Kermanis Äußerungen können auch als ernste Anfrage verstanden werden und als Anfang eines Dialogs, zu dem ich Kermani gerne einladen würde.