Kirche und Glaubensverkündigung

Allgemein Katholisches.
Wise Guy
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Registriert: Dienstag 13. Januar 2004, 12:27

Beitrag von Wise Guy »

Angelika hat geschrieben:Ich meine auch, dass das Verständnis des Bußsakraments sich verändert hat. Die Anzahl der (kurzen) Beichten im Beichtstuhl ist stark gesunken, (ausführlichere) Beichtgespräche werden häufiger und erfordern mehr Zeit und Aufwand durch den Seelsorger.

Gruß
Angelika
Du stehst mit deiner Meinung nicht allein da:
Zeitschrift Gottesdienst hat geschrieben:Die Erfahrung, dass es um Versöhnung mit der Kirche und durch die Kirche geht, kommt – so war man (Symposion der Liturg. Kommission Österreich) sich weitestgehend einig – im Beichtstuhlgeschehen nicht optimal zum Ausdruck. Und die Versöhnung setzt eine Umkehr voraus, die in der Regel einen längeren Weg darstellt und innerhalb der traditionellen Beichte eher im Ausnahmefall überzeugend zu leisten ist.
Auch dass für schwerste Schuld die gleiche Form eingesetzt wird wie für alltägliche Fehler und Nachlässigkeiten, überzeugt wenig – wer käme auf die Idee, eine lebensbedrohliche Krebserkrankung mit demselben Medikament behandeln zu wollen wie einen Schnupfen?
der Rest des Artikels steht da: Zeitschrift Gottesdienst - Auf zwei Minuten
Es ist nicht so wichtig etwas über Gott zu wissen, sondern ihn zu kennen. (Rahner)

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Angelika
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Beitrag von Angelika »

Danke für den Link, Wise Guy.

Ich kann dem, was die Zeitschrift Gottesdienst geschrieben hat, nicht so ganz zustimmen.
Die Erfahrung, dass es um Versöhnung mit der Kirche und durch die Kirche geht, kann sowohl im Beichtstuhl als auch bei einem ausführlicheren Beichtgespräch zum Ausdruck kommen. Und die Versöhnung setzt eine Umkehr voraus, die in der Regel einen längeren Weg darstellt und innerhalb der traditionellen Beichte genauso zu leisten ist wie bei einem Beichtgespräch.

Beide Formen des Sakramentes sind berechtigt, ich würde keine Rangfolge setzen. Welche für eine Person besser geeignet ist, das ist eine persönliche Frage.

Ich bevorzuge Beichtgespräche außerhalb des Beichtstuhls, habe aber auch sehr gute Erfahrungen bei einer traditionellen Beichte gemacht. Einfach mal seine Sünden auskippen, Zuspruch bekommen und losgesprochen werden - das hat auch was für sich.

Gruß
Angelika

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Chiara
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Registriert: Montag 23. August 2004, 21:03

Beitrag von Chiara »

Angelika hat geschrieben: Einfach mal seine Sünden auskippen, Zuspruch bekommen und losgesprochen werden - das hat auch was für sich.
Es ist wie beim Waschen: 1. Tut man auch nicht nur, wenn man schon vor Dreck starrt; 2. Manchmal genügt eine "Kurzwäsche", und manchmal muss man richtig schrubben...
"Scio cui credidi"

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spectator
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Registriert: Dienstag 2. März 2004, 09:25

Beitrag von spectator »

Ein wichtiger Ereignis im Leben der Kirche ist z.B. der Weltjugendtag, wo die Jugend der Welt für ein paar Tage wie eine große Gemeinde zusammenkommt.
Auch im Leben der Ortsgemeinden unser Kirche gibt es besondere Zeiten, wie z.B. die Volksexerzitien oder die Volksmission. In der von mir beschriebenen Region werden jedes Jahr Volksexerzitien organisiert und alle 10 Jahre die s.g. Volksmission. Für die Volksexerzitien, die 3-4 Tage dauern, werden fremde Prediger eingeladen – Patres aus dem Dominikaner-, Karmeliter -, oder Jesuitenorden. In den 3-4 Tagen halten die Patres getrennt für Frauen, Männer, die Jugend und die Kinder Seminare/Vorträge, hören Beichte, feiern Gottesdienste.
Im Unterschied zu den Volksexerzitien, wird die Volksmission nur alle 10-12 Jahre organisieret und dauert eine Woche. Auch in dieser Zeit kommen auf Einladung der Gemeinde fremde Patres, die dann noch gründlicher und feierlicher zur Glaubensverkündigung in der Region beitragen.

Wie sieht’s denn in Euren Gemeinden aus?
Gibt/gab es auch etwas ähnliches?

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