"Lieber GOTT, wo warst Du?..."

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Alberic-Maria
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Lieber GOTT, warst Du eventuell bei der Flutkathastrophe ...

Beitrag von Alberic-Maria »

Gott schuf den Himmel mit Sonne, Mond und Sternen, das Meer, die Erde, Pflanzen und Tiere und er sah, das es gut war.
Dann schuf er den Menschen und ließ ihm den freien Willen sich für oder gegen Gott zu entscheiden.
Damit hat er billigend in Kauf genommen (würden wohl die Juristen sagen), dass das Gute Seiner Schöpfung nicht paradisisch perfekt ist, sondern durch die Sünde Leid in Seine Schöpfung kommt. Mit diesem freien Willen sind wir aber nicht Marionetten oder Roboter Gottes, sondern können uns immer und in jeder Situation für oder gegen Ihn entscheiden. Und das ist sicherlich auch gut!

Bei dem Terroranschlag am 11.9. auf das World-Trade-Center in New York waren es Menschen, die sich ganz bewusst gegen Gott und Seine Schöpfung entschieden haben.
Wo war Gott damals? Meine Antwort: Er war in den Flugzeugen bei den Passagieren, Piloten und den Crews , ja er war vermutlich auch bei den Attentätern, er war bei den Menschen in den Twin-Towers, er war bei den Feuerwehrleuten und Rettungskräften, den den Menschen im Pentagon und er war auch bei den Hinterbliebenen und ist es sicherlich noch heute.

Wie ist es bei der Flutkatasthrophe von Weihnachten 2004?
Meines Erachtens gibt es mindestens drei Unterschiede:
1. die Anzahl der Opfer
2. es war zum einen eine Naturkatastrophe aber auch
3. eine Katastrophe von uns Menschen mitverantwortet.

Eine Familie, in der ein Angehöriger stirbt trauert. Wer das schon mal mitgemacht hat, weiß von was ich schreibe. Eine Familie, in der mehrere Menschen sterben erfährt - auch wenn sich das blöd liest - unendlich viel mehr Leid.
Gott trauert um jeden Einzelnen der Opfer der Flutkatastrophe. Ich denke, da multipliziert sich nicht nur der Schmerz, das Leid, es potenziert sich. Überlegt mal, 150.000 eurer nächsten Angehörigen, Freunde wären gestorben. Ich kann mir das gar nicht vorstellen. Und ich bin sicher, dass Gott diese Trauer verspürt, auch für diejenigen, die um ihre Verstorbenen und Vermissten trauern, auch für diejenigen die alles oder viel verloren haben. Er trauert sicherlich mit allen Betroffenen.

Die Flutkatastrophe wurde verursacht durch eine "natürliche" Ursache. Hier könnte man fragen, warum hat Gott das feste Land nicht so "fest" erschaffen, dass sich die Kontinente nicht mehr bewegen. Ich weiß es nicht.

Die Flutkatastrophe war aber auch noch viel mehr von Menschen verursacht, die bisher versäumt haben, ein Frühwarnsystem zu installieren. Damit hätte vieles verhindert werden können.
Der deutsche Bundeskanzler hat erklärt, dass die 500 Mio Euro, die Deutschland spenden will, nur 0,0X % der jährlichen Leistungsfähigkeit des dt. Volkes ausmachen. Damit sind das für Deutschland nicht mal Peanuts, das sind dann lediglich Krümel von Peanuts. Da bleibt zu fragen, warum wir dieses Geld dann nicht schon viel früher für ein Frühwarnsystem zur Verfügung gestellt haben. Also haben auch hier Menschen wieder versagt. Und ich bin darin verstrickt, weil ich nicht laut meine Stimme erhoben habe - wie auch in nahezu allen anderen Fällen (Sudan usw.).

Wo bleibt nun meine christliche Sicht des Ganzen: Mittlerweile denke ich mir, dass wir Christen trotz dieser Katastrophe Hoffnung haben. Dass sich einmal die Verstorbenen und Vermissten wieder sehen. Dass eben mit dem Tod nicht alles zu Ende ist. Dass Gott in diesem Leid bei den Betrofffenen ist - auch wenn diese das in dieser schwierigen Situation vielleicht gar nicht annehmen können.

Gott lässt sich nicht beweisen. Auch nicht mit der Flutkatastrophe. Aber als Christ habe ich die Hoffnung, dass wenn ich Angehörige betrauern muss, dass dies nicht für immer ist, sondern für die eher kurze Zeit unseres Erdendaseins und wir in der viel längeren Zeit des ewigen Lebens wieder vereint sein werden.
Das werde ich künftig antworten, wenn wirklich jemand an meiner ehrlichen Meinung interessiert ist.

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Doctor Subtilis
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Re: Lieber GOTT, warst Du eventuell bei der Flutkathastrophe

Beitrag von Doctor Subtilis »

Alberic-Maria hat geschrieben: Aber als Christ habe ich die Hoffnung, dass wenn ich Angehörige betrauern muss, dass dies nicht für immer ist, sondern für die eher kurze Zeit unseres Erdendaseins und wir in der viel längeren Zeit des ewigen Lebens wieder vereint sein werden.
[Hervorhebung von mir; D.S.]
Es gehört zwar nicht zum Thema, aber: Das ewige Leben ist ZEIT-LOS! Darauf wollte ich nur hinweisen, weil "Ewigkeit" immer wieder mit einer "unendlich langen Zeitspanne" verwechselt wird...
"Rahner wollte (wg. einer pos. Stellungnahme zu Küngs Unfehlbarkeitskritik) a.d. Beirat von 'Publik-Forum' austreten und sagte zu mir: 'Da hört für mich jede, jede Diskussion auf. Darüber rede ich nicht mit denen,aus,fertig,basta.'" (H. Vorgrimler)

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Fichtel-Wichtel
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Beitrag von Fichtel-Wichtel »

Gerade konnte bei Domradio (auch in Bayern zu hören via Digitalsatelliten) und im WDR TV (Köln) den ökum.Gottesdienst für die Tsunami-Opfer anhören und ansehen.
Zuerst hab ich Domradio gehört und dann beim WDR reingeschaut, ob die auch aus dem Dom senden, dem war so.

Also die Predigt vom Meisner war klasse, auch sein Outfit war besser als das von Lehmann in Berlin.
Die Stola war farblich und auch auch dem Anlass sehr entsprechend.
Kann der Mainzer zur Abwechslung beim Kölner sich orientieren.

Nix für ungut KKL.

Gruß,
Elisabeth

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Effata
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Re: "Lieber Gott, wo warst Du?..."

Beitrag von Effata »

josef hat geschrieben:Hallo Christen,


130.000 Opfer des Seebebens bei Sumatra...
Die Menschen sind betroffen und aufgewühlt von soviel Unglück.

Sie stellen Fragen:
"Lieber Gott, wo warst Du?..."
"Wie kann Gott ein solche Katastrophe zulassen?..." ,uä.

Die Kirche schweigt, die Bischöfe schweigen, unser Pfarrer hat auch geschwiegen...nicht einmal ein Fürbitte nach dem Glaubensbekenntnis waren ihm die vielen Opfer wert.

Die Menschen fragen Christen von denen sie wissen daß sie jeden Sonntag zur Hl.Messe gehen und wollen Rede und Antwort haben.
Was bitte, sollen Christen als Antwort geben?

Nicht alle Christen haben eine guten Kontakt zum Heiligen Geist dem GEIST der WAHRHEIT, und kennen die richtigen Antworten.
Hat nicht Jesus SEINE Jünger zu Hirten der Christenheit gemacht damit sie die Gläubigen mit der Wahrheit vertraut machen ?

Hat Jesus Christus diese heutige Kirche gemeint, als ER in Matthäus 5,13 der Christenheit droht:

·13 "Ihr seid das Salz der Erde. Wenn nun das Salz nicht mehr salzt, womit soll man salzen? Es ist zu nichts mehr nütze, als daß man es wegschüttet und läßt es von den Leuten zertreten."

Hat der Heilige Geist diese Lehmann-Kirche zum Abbruch und Abriß freigegeben?


Was antwortet Ihr, wenn Menschen Euch fragen, warum Gott die Katastrophe von Sumatra nicht verhindert hat.
Zitat Ende



Gruß
josef
--------------------------
Zitat aus der Bibel über eine Kathastrophe:
Das Evangelium nach Lukas
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13:2 Da sagte er (Jesus) zu ihnen: Meint ihr, daß nur diese Galiläer Sünder waren, weil das mit ihnen geschehen ist, alle anderen Galiläer aber nicht?
13:3 Nein, im Gegenteil: Ihr alle werdet genauso umkommen, wenn ihr euch nicht bekehrt.
13:4 Oder jene achtzehn Menschen, die beim Einsturz des Turms von Schiloach erschlagen wurden - meint ihr, daß nur sie Schuld auf sich geladen hatten, alle anderen Einwohner von Jerusalem aber nicht?
13:5 Nein, im Gegenteil: Ihr alle werdet genauso umkommen, wenn ihr euch nicht bekehrt.

Uwe Schmidt
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Registriert: Donnerstag 18. März 2004, 04:56

Re: Gibt es zwei Götter?

Beitrag von Uwe Schmidt »

Alberic-Maria hat geschrieben:Hallo ihr "Kreuzgäng",

zunächst mal vielen Dank für eure Antworten.
Die Fragen, die ich gestellt habe beschäftigen mich in der Tat seit einiger Zeit und werden immer wieder akut, so z.B. auch nach dem 11.9..
Noch einige weitere Fragen von mir:
Ralf schreibt: "Du solltest als Du eine Antwort haben, nicht als Christ. Die muß nicht eine bestimmte sein, sondern vor allem Deine."
Ja Ralf, es geht mir um meine Antwort. Also nicht im Sinne von: Im Katholischen Katechismus steht unter Punkt sowieso folgende Antwort. Nein, es geht mir um eine Antwort von der ich sagen kann, ja so ist es. Dazu stehe ich.
Ich weiß nicht wie es euch geht, aber meine Kinder und einige Bekannte stehen meinem Glauben kritisch gegenüber. Und nun fragen sie: Du erzählst von einem gütigen Gott, du stehst am Sonntag morgen auf, schläfst nicht aus, gehst in die Kirche. Und "dein" Gott, lässt so was zu. Wenn ich dann keine Antwort habe, fühlen sie sich bestätigt: Haben wir ja immer gesagt, entweder gibt's da oben keinen oder wenn es ihn tatsächlich gibt, sind wir hier unten ihm doch gleichgültig. Soll das ein gütiger Gott sein, der den Tod so vieler unschuldiger Menschen zulässt? An so einen glaubst du, so einen betest du an??

Und jetzt kommt meine nächste Frage: Gibt es zwei Götter?
Nämlich den Gott der uns im Alten Testament beschrieben wird und der ja schon mal aus Zorn gegenüber dem "Unglauben" und den Taten seines auserwählten Volkes diese hat seinen Zorn spüren lassen. Die Stellen im AT könnt ihr bestimmt alle.
Und nun den Gott, den Vater, den uns Jesus im NT beschreibt (der aber auch noch "zugelassen" hat, dass Herodes die Kinder abgeschlachtet hat).
Ja was ist denn nun mit diesem Gott. Hat der so zwischen AT und NT seine Meinung gewandelt? So wie ich sozusagen "den neuen Menschen" mit der Taufe angezogen habe.
Kann mir das jemand erklären? Oder haben die im AT das alles falsch verstanden?

Nun zu Josef: Ich glaube! Und das sage ich nicht nur wenn ich das Glaubensbekenntnis spreche. Ich glaube an Gott und wenn ich bete dann glaube ich, dass ich zu IHM spreche, dass ER mir zuhört. Ich glaube auch, dass er "JA" zu mir sagt, trotz allen Fehlern und Schwächen die ich habe und allem, mit dem ich in Beziehung zu meinen Mitmenschen täglich versage.
Zur Kommunikatin in diese Richtung habe ich nicht so große Probleme.
Aber zur "Antwort" von IHM, da habe ich schon meine Probleme, weil ich nie weiß, war das nun tatsächlich SEINE Antwort oder ist es eine "Antwort" von der ich mir einrede, dass sie von IHM ist. Ich weiß nicht, wie es euch da geht.
Eine meine zentralen Fragen ist schon: "DEIN Wille geschehe" und wie erkenne ich seinen Willen (ohne meinen selbstsüchtigen egoistischen Willen für Seinen auszugeben)???

Hallo Alberic-Maria,
wir hier unten sind Gott eben nicht gleichgültig, er wollte uns durch das Zulassen dieser mittleren Katastrophe (1937, als ein chinesischer Strom über die Ufer trat, gab es 7x mal mehr Tote) ja nur aufwecken, weil wir aus unergründlichen Gründen immer meinen, wir würden Gott nicht brauchen und ewig hier im irdischen Paradies leben.

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