Interessant... woraus schließt Du das?
Aus dem Verheiratet sein. Eine gute Ehe mag von aussen wie eine Einheit wirken, so eingespielt ist alles. Von innen basiert das aber auf einer sich gegenseitig bedingenden Harmonie von Gleichheit und Andersartigkeit. Ist so ein bisschen wie eine Mannschaft im Fussball: Wenn alle gleich sind, alle nur tolle Stuermer oder alle nur gute Verteidiger, klappt's nicht. Wenn alle verschieden sind, jeder sein eigenes Ding macht, klappt's auch nicht. Es klappt nur wenn verschiedene Talente ein Team bilden, eine Einheit aus der Vielheit formen. Das Ergebnis ist aber das Gegenteil vom Einheitsbrei, der Stuermer kann als Stuermer glaenzen,
weil er sich auf seine Verteidiger und das Mittelfeld verlassen kann. Die Vielheit formt eine Einheit die die Vielfalt ermoeglicht. Aehnlich in der Ehe, nur dass es da ums ganze Leben geht. Ich habe meine Frau ja nicht geheiratet weil sie ein Klon von mir ist (mit einem geaenderten Chromosom) - furchtbarer Gedanke! Gleich zu gleich gesellt sich gern
und Gegensaetze ziehen sich an - beides muss stimmen, damit es haelt.
Ich lese in dem Text vor allem, dass Eheleute dazu berufen sind, in der Einheit ständig zu wachsen?
Aeh ja, und? Ich kritisiere den Text ja gerade wegen seiner (gewollten?) Blauaeugigkeit bzgl. dessen was "in Einheit wachsen" nun konkret heisst. Offensichtlich befinde ich mich also nicht in 100% Uebereinstimmung mit dem Text, wenn ich ihn denn kritisiere.
Mir waere es lieber gewesen, haette man den Sakraments-Anspruch nicht mit allzuviel Einheits-Romantik verklaert. Sonst geht ggf. eben mit der Romantik auch das Sakrament floeten... Es heisst "in guten wie in schlechten Zeiten", also auch wenn's mal gerade ueberhaupt nicht klappt mit dem "ein Herz und eine Seele".