Die wechselnde Gottesbeziehung

Allgemein Katholisches.
Ralf

Die wechselnde Gottesbeziehung

Beitrag von Ralf »

Hallo.

Wie sieht das bei Euch so aus?

Wenn sich irgendetwas in Eurem Leben als sehr schwierig oder sehr schön gestaltet, wenn sich etwas Unerwartetes einstellt, positiv wie negativ, welchen Einfluss hat das auf Euer Verhältnis zu Gott?

Ändert sich gar das Gottesbild eventuell?

Wann betet Ihr mehr? Bei privatem oder beruflichen Stress? Oder eher, wenn alles in gewohnten Bahnen verläuft?

Ich selbst stelle gerade fest, dass meine Beziehung zu Gott unter Stress zum Teil sehr leidet.

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Mariamante
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Gottesbeziehung

Beitrag von Mariamante »

Die hl. Teresa von Avila fragte Jesus ein Mal, warum ihr das Gebet manchmal wie Stroh kauen wäre. Jesus tröstete sie: Weil der Leib von der Erde genommen ist, gibt es in unserem Leben eben nicht immer nur das "himmelhoch- jauchzend". Ich glaube- die Schwierigkeiten im geistlichen Leben können uns auch demütig erhalten.

Der Stress, dem wir heute vielfach ausgesetzt sind kann schon ein erschwerender Faktor sein. Man muss sich hier wohl (wie es auch die hl. Katharina von Siena tat, die von ihren Eltern durch "Beschäftigungsstress" von einer innigen Beziehung zu Gott abgehalten werden sollte) bewußt eine Kammer im Inneren suchen, bewußt Zeiten der Stille schaffen, damit man nicht niedergewalzt wird, die innige Beziehung zu Jesus verliert.

Ich persönlich glaube, dass die ersten Stunden des Tages für das Gebet -und nach Möglichkeit auch für die hl. Messe am Morgen- die beste Zeit sind. Da ist der Geist noch unbelastet vom Tagewerk und aufnahmefähiger. Man erlangt durch die stillen Stunden am Morgen sozusagen Gottes Segen für alle Anforderungen des Tages.

Dass es im geistlichen Leben auch Zeiten der Trockenheit gibt, in denen man sich von Gott ferne fühlt- halte ich nicht unbedingt für schlecht: Es wächst die Sehnsucht, manchmal entwickelt man dann wieder mehr Eifer. In der Beziehung zu Gott soll es ja keinen Stillstand geben- denn Gott ist so groß, dass die Erkenntnis Gottes unerschöpflich ist. Wir können an Gott immer Neues, Tieferes finden.

Das Wichtigste im Glaubensleben - auch wenn es mal dunkle Zeiten oder Gewitterstimmung gibt- scheint mir das felsenfeste Gottvertrauen, dass Gott denen, die IHN lieben alles zum Besten gereichen läßt.
Gelobt sei Jesus Christus

Ralf

Beitrag von Ralf »

Und wie ist es bei Dir selbst?

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cathol01
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Re: Gottesbeziehung

Beitrag von cathol01 »

Schmidt Peter hat geschrieben:Ich persönlich glaube, dass die ersten Stunden des Tages für das Gebet -und nach Möglichkeit auch für die hl. Messe am Morgen- die beste Zeit sind. Da ist der Geist noch unbelastet vom Tagewerk und aufnahmefähiger. Man erlangt durch die stillen Stunden am Morgen sozusagen Gottes Segen für alle Anforderungen des Tages.
Das hängt aber wirklich von jedem ab. Ich persönlich bin in gestressten Zeiten meist morgens nervöser als abends. Insofern habe ich morgens nicht die nötige Ruhe für Gebet. Um mich etwas abzureagieren, gehe ich joggen. Aber das kann man eigentlich auch mit der täglichen Meditation kombinieren, wenn man will.
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Angelika
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Beitrag von Angelika »

Hallo Ralf,

meine Gottesbeziehung ist eigentlich ziemlich konstant.

Wenn sich in meinem Leben etwas sehr Schönes oder sehr Schwieriges einstellt, dann vertieft das meine Gottesbeziehung. Wenn ich etwas ganz Tolles erlebe, wenn ich total glücklich bin, dann bete ich mehr als in normalen Zeiten, weil ich IHM danken und IHN preisen möchte. Ebenso bete ich in schwierigen Phasen und bei Stress, mehr, weil ich IHN dann ganz besonders brauche.

Der Unterschied zu normalen Zeiten ist zwar nicht so groß, trotzdem glaube ich, dass ich die besonderen Zeiten brauche, um nicht in eine bequeme Gewohnheit zu fallen. Wobei mir die positiven Erfahrungen natürlich lieber sind ... ;)

Gruß
Angelika

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cathol01
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Beitrag von cathol01 »

Bei mir besteht die Gefahr, dass ich in schwierigen Zeiten eher auf andere Methoden zurückgreife als auf das Gebet: autogenes Training, Psychotherapie, Sport...
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mr94
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Re: Gottesbeziehung

Beitrag von mr94 »

cathol01 hat geschrieben:Ich persönlich bin in gestressten Zeiten meist morgens nervöser als abends. Insofern habe ich morgens nicht die nötige Ruhe für Gebet. Um mich etwas abzureagieren, gehe ich joggen. Aber das kann man eigentlich auch mit der täglichen Meditation kombinieren, wenn man will.
Ich mach das so. Früh aufstehen, Laudes beten, anschließend laufen. Wenn ich verschlafe oder es regnet, dann verzichte ich auf das Laufen. Müde bin ich abends auch, das ist kein Argument gegen die morgendlichen Laudes. Meine liebste Gebetszeit ist eigentlich die Vesper, aber um 18 Uhr bin ich unter der Woche noch im Büro, deshalb bete ich sie erst nach der Tagesschau.
Et unam, sanctam, catholicam et apostolicam Ecclesiam.
Confiteor unum baptisma in remissionem peccatorum.
Et expecto resurrectionem mortuorum, et vitam venturi saeculi. Amen.

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Mariamante
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Gebetsordnung

Beitrag von Mariamante »

Ralf hat geschrieben:Und wie ist es bei Dir selbst?
Lieber Ralf: Wenn ich in Wien bin - dann versuche ich täglich um 04.30 aufzustehen. Beginne den Tag manchmal mehr manchmal weniger müde mit einer Aufopferung- dann waschen anziehen- und mache mich auf den "Pilgerweg" zur hl. Messe in einer Krankenhauskapelle bei den Elisabetinenschwestern. Auf diesem Pigerweg begleitet mich der Rosenkranz, der mein Lieblinsgebet darstellt. Nach Möglichkeit versuche ich es betrachtend zu beten. Auf die hl. Messe (die in der Kapelle um 06.00 Uhr gefeiert wird) versuche ich mit durch persönl.Gebet und Rosenkranz vorzubereiten. Da ich erst um 07.30 in der nicht allzu weit entfernten Arbeitsstelle sein muss, bleibt mir noch ca. 45 Minuten zur Danksagung und Vollendung des Rosenkranzpsalters.

Wenn ich den Tag so beginnen darf, dann spüre ich den Segen Gottes schon den ganzen Tag über. Ich persönlich sehe ich der Lesung heiliger Schriften (nebst Bibel) z.B. aus den Schriften der Heiligen oder über Heilige auch eine Form des Gebetes. St. Benedict´s Spruch heißt ja m.W. ora et labora et lege. Das Lesen empfinde ich schon auch als eine Form des Gebetes, wenn es sich um ein geistliches Buch handelt. Während meiner Zugfahren (da ich zum Wochenende meist in meine heimatlichen Gefilde (Bad Aussee / Bad Mitterndorf fahre) nehme ich die Gelegenheit zum Lesen wahr- zum Gebet. Als Benutzer öffentlicher Verkehrsmittel kann man diese Zeit m.W. auch gut nützen.

Geistliche Gespräche mit gläubigen Menschen können auch sehr wertvoll sein. Ein Wüstenvater sagte : Wenn du im Glaubensleben lau wirst, so verbinde dich mit einem gläubigen Mitchristen- und du wirst Stärkung und innere Erneuerung erfahren. Das geistliche Gespräch (wir pflegen es auch in den Foren auf eine gewisse Art) ist m.E. auch eine Bereicherung für das geistliche Leben.
Gelobt sei Jesus Christus

Ralf

Beitrag von Ralf »

Erst einmal danke für Eure Antworten. Ich selbst neige da zu cathols Stressbewältigung - obwohl natürlich das eine nicht das andere ausspielen sollte. Aber um 4.30 aufstehen, Schmidt Peter?

Bin froh, wenn ich dann schon im Bett bin. 8) :mrgreen:

Wie sieht es denn bei Dir aus, Schmidt Peter, wenn's Dir mal so richtig dreckig geht? Lässt das Deine Beziehung zu Gott kalt? Bei mir ist das nicht so, ganz und gar nicht.
Wenn's richtig beschissen läuft, schnauze ich Ihn nicht selten an, was der ganze Mist (ich benutze dann Härteres) denn soll. Das ist dann so meine Art von Abendlob. ;D

Edith
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Beitrag von Edith »

cathol01 hat geschrieben:Bei mir besteht die Gefahr, dass ich in schwierigen Zeiten eher auf andere Methoden zurückgreife als auf das Gebet: autogenes Training, Psychotherapie, Sport...
interessant. Haste mal überlegt, wie das kommt? Oder ist die Frage hier zu persönlich?

Marlene
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Beitrag von Marlene »

Ralf hat geschrieben:Wenn's richtig beschissen läuft, schnauze ich Ihn nicht selten an, was der ganze Mist (ich benutze dann Härteres) denn soll. Das ist dann so meine Art von Abendlob. ;D
Für mich ist das ein Indiz einer ganz echten, umfassenden Gottesbeziehung.
Eine Nonne, mit der ich ein wenig befreundet bin, schnappt sich in solchen Situationen ein Auto, fährt ein Stück weg und brüllt sich dann ihr Zeug im Auto lautstark von der Seele und direkt Gott in die Ohren.

Ich brauch kein Auto, wir haben eine schalldichte Küche.
Zuletzt geändert von Marlene am Freitag 20. August 2004, 16:51, insgesamt 1-mal geändert.

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Mariamante
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Beitrag von Mariamante »

Ralf hat geschrieben:Erst einmal danke für Eure Antworten. Ich selbst neige da zu cathols Stressbewältigung - obwohl natürlich das eine nicht das andere ausspielen sollte. Aber um 4.30 aufstehen, Schmidt Peter?

Bin froh, wenn ich dann schon im Bett bin. 8) :mrgreen:

Wie sieht es denn bei Dir aus, Schmidt Peter, wenn's Dir mal so richtig dreckig geht? Lässt das Deine Beziehung zu Gott kalt? Bei mir ist das nicht so, ganz und gar nicht.
Wenn's richtig beschissen läuft, schnauze ich Ihn nicht selten an, was der ganze Mist (ich benutze dann Härteres) denn soll. Das ist dann so meine Art von Abendlob. ;D
Nun - ich - eine elender Sünder- muss froh sein, dass Gott mich akzeptiert. War ja jahrelang Atheist, aus der Kirche ausgetreten und führte wahrlich kein vorbildliches Leben. Ca. 1982 durfte ich eine Umkehr erleben- Gottes Liebe erfahren.... und trotz mancher Schwierigkeiten kann ich nicht sagen dass es mir "so schlecht" geht, dass ich mit Gott rechten müsste. Als es mir vor einiger Zeit nach einem Bergabsturz am 13.3.04 auch körperlich schlecht ging, und ich 18 Tage im Spital war, 2 Monate Gips trug (Quadrizepsruptur etc.) da konnte ich zwar nicht zur hl. Messe gehen - wurde auch nur selten von Priestern (hl. Kommunion) besucht- aber ich habe Gottes tröstende Nähe innerlich und auch durch einige liebe Besuch doch sehr tief erfahren. Muss gestehen dass Gottes Barmherzigkeit und zärtliche Liebe mich viel zu sehr überschüttet oder verwöhnt, als dass ich bei Schwierigkeiten (wo ich selbst die Schuld habe dass ich da rein gerate- wie bei dem Absturz) mit Gott hadern würde.
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cathol01
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Beitrag von cathol01 »

Edith hat geschrieben:
cathol01 hat geschrieben:Bei mir besteht die Gefahr, dass ich in schwierigen Zeiten eher auf andere Methoden zurückgreife als auf das Gebet: autogenes Training, Psychotherapie, Sport...
interessant. Haste mal überlegt, wie das kommt? Oder ist die Frage hier zu persönlich?
Nein, die Frage ist nicht zu persönlich. Endlich wird's mal hier persönlicher. Es ist bei mir so, dass, wenn es mir dreckig geht, ich nicht unbedingt Hilfe im Gebet suche. Manchmal ertappe ich mich dabei, dass ich zu Gott sage: "Du kannst mir da ja auch nicht helfen." Aber eigentlich ist das ja auch schon eine Art Gebet. Immerhin rede ich ihn noch mit 'Du' an. Ich glaube, es liegt daran,
- dass sich der Glaube bei mir eher auf der intellektuellen Ebene abspielt (wobei man die Vernunft nicht gegen die Emotionen ausspielen soll)
- dass ich generell Probleme mit dem Bittgebet habe. Gott kann nicht auf wundersame Weise in mein Leben eingreifen, dass weiss ich. Ich kann höchstens zu ihm beten, dass er die ganzen Situationen in Richtung Erfüllung lenkt. Aber ich weiss, dass er das sowieso tut. Wozu also bitten? Dem Herrn danken, dass ist eine andere Sache. Das geht mir viel leichter von der Hand. Allerdings nur, wenn es mir auch danach ist.

Es liegt also viel am Gottesbild, was man hat.
"Das Wahre ist nicht sicherer als das Wahrscheinliche."
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cathol01
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Beitrag von cathol01 »

Die Wozu-Frage stelle ich Gott aber schon manchmal. Das ist ja auch legitim. Es ist übrigens eine Frage, die auch in der Schule sehr oft kommt.
Ijob hat geschrieben:10 1 Zum Ekel ist mein Leben mir geworden,
ich lasse meiner Klage freien Lauf,
reden will ich in meiner Seele Bitternis.
2 Ich sage zu Gott: Sprich mich nicht schuldig,
lass mich wissen, warum du mich befehdest.
3 Nützt es dir, dass du Gewalt verübst,
dass du das Werk deiner Hände verwirfst,
doch über dem Plan der Frevler aufstrahlst?
4 Hast du die Augen eines Sterblichen,
siehst du, wie Menschen sehen?
5 Sind Menschentagen deine Tage gleich
und deine Jahre wie des Mannes Tage,
6 dass du Schuld an mir suchst,
nach meiner Sünde fahndest,
7 obwohl du weißt, dass ich nicht schuldig bin
und keiner mich deiner Hand entreißt?
8 Deine Hände haben mich gebildet, mich gemacht;
dann hast du dich umgedreht und mich vernichtet.
9 Denk daran, dass du wie Ton mich geschaffen hast..
Zum Staub willst du mich zurückkehren lassen.
10 Hast du mich nicht ausgegossen wie Milch,
wie Käse mich gerinnen lassen?
11 Mit Haut und Fleisch hast du mich umkleidet,
mit Knochen und Sehnen mich durchflochten.
12 Leben und Huld hast du mir verliehen,
deine Obhut schützte meinen Geist.
13 Doch verbirgst du dies in deinem Herzen;
ich weiß, das hattest du im Sinn.
14 Sündige ich, wirst du mich bewachen,
mich nicht freisprechen von meiner Schuld.
15 Wenn ich schuldig werde, dann wehe mir!
Bin ich aber im Recht, darf ich das Haupt nicht erheben,
bin gesättigt mit Schmach und geplagt mit Kummer.
16 Erhebe ich es doch, jagst du mich wie ein Löwe
und verhältst dich wieder wunderbar gegen mich.
17 Neue Zeugen stellst du gegen mich,
häufst deinen Unwillen gegen mich,
immer neue Heere führst du gegen mich.
18 Warum ließest du mich aus dem Mutterschoß kommen,
warum verschied ich nicht, ehe mich ein Auge sah?
19 Wie nie gewesen wäre ich dann,
vom Mutterleib zum Grab getragen.
20 Sind wenig nicht die Tage meines Lebens?
Lass ab von mir, damit ich ein wenig heiter blicken kann,
21 bevor ich fortgehe ohne Wiederkehr
ins Land des Dunkels und des Todesschattens,
22 ins Land, so finster wie die Nacht,
wo Todesschatten herrscht und keine Ordnung,
und wenn es leuchtet, ist es wie tiefe Nacht.
Marlon (Lieber Gott) hat geschrieben:Lieber Gott,
sag mir, warum muss das sein?
Leid, wohin ich seh´
und meistens, wo ich´s nicht versteh´.
Sag mir, ist es gerecht,
dass es manchen so schlecht
und anderen viel zu gut geht?

Hast du die Karten verteilt,
entscheidest du für wen die Sonne lacht
und für wen es immer schneit, immer schneit?

Lieber Gott,
frag mich wirklich nach dem Sinn,
ich denk so oft, dass was nicht stimmt.
Bist du bei uns oder sind wir schon verloren?

Warum gibt es Gewalt?
Warum gibt es Hass?
Warum gibt es Menschen, die Soldaten sind?

Bitte sag mir den Grund
Bitte sag mir warum
ich mich manchmal so allein fühl

Öffne mir die Augen
Bade mich im Licht
Ich würd so gerne an dich glauben
Sag, hörst du mich nicht?
Öffne mir die Augen
Bade mich im Licht
Ich würd so gern an etwas glauben
Sag, hörst du mich nicht?

Lieber Gott,
manchmal ist es wirklich schlimm
und ich weiß nicht mehr wohin
und dann kommt es mir vor
als wenn die Welt in Trümmern liegt
und ich seh mich um, alles vor und um
und ich frag mich, sind sie alle taub und blind.

Bitte sag mir den Grund
Bitte sag mir warum
ich mich wieder so allein fühl’

Öffne mir die Augen...

Öffne mir die Augen...

Hörst du mich denn nicht?
"Das Wahre ist nicht sicherer als das Wahrscheinliche."
(Diogenes Laërcius)

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cathol01
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Beitrag von cathol01 »

Schmidt Peter hat geschrieben:Nun - ich - eine elender Sünder-
Edith, das ist zum Beispiel ein Satz, den ich in Bezug auf mich nicht sagen würde. Vielleicht liegt es daran, dass ich zur Zeit mein Leben nicht so richtig im Griff habe, vielleicht liegt es daran, dass ich noch nicht genug erlebt habe im Leben, keine Ahnung.
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lancelot
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Beitrag von lancelot »

cathol01 hat geschrieben:
Schmidt Peter hat geschrieben:Nun - ich - eine elender Sünder-
Edith, das ist zum Beispiel ein Satz, den ich in Bezug auf mich nicht sagen würde. Vielleicht liegt es daran, dass ich zur Zeit mein Leben nicht so richtig im Griff habe, vielleicht liegt es daran, dass ich noch nicht genug erlebt habe im Leben, keine Ahnung.
Also ich würde das in Bezug auf mich jederzeit sagen. Ich bin nicht sonderlich skrupulös veranlagt. Sogar so einen Ausdruck kann ich einfach so dahin sagen, spielerisch, ohne ihn ernst zu meinen und ohne mich vor GOtt arm und bloß zu sehen und sehen zu lassen. Sogar solche Sätze können bei mir zur Masche werden.

Aber wenn ich ihn dann mal ernst meine und er aus meinem Innern entquillt - sozusagen-, dann weiß ich gleichzeitig, daß ich vor GOtt Sein geliebtes Kind bin, immer schon beschenkt, immer schon beim Namen gerufen.

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Angelika
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Beitrag von Angelika »

cathol01 hat geschrieben:
Schmidt Peter hat geschrieben:Nun - ich - eine elender Sünder-
Edith, das ist zum Beispiel ein Satz, den ich in Bezug auf mich nicht sagen würde..
Woran genau liegt's denn ? Am Begriff elender, am Sünder-Sein allgemein oder an beidem ?

Das Wort elend würde ich in Bezug auf mich auch nicht verwenden. Aber eine Sünderin, die der Gnade Gottes bedarf, bin ich selbstverständlich.

Gruß
Angelika

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Re: Gebetsordnung

Beitrag von Marlene »

Schmidt Peter hat geschrieben:Beginne den Tag manchmal mehr manchmal weniger müde mit einer Aufopferung-
Was ist das denn, Peter?
Entschuldige bitte, wenn ich bei so was nachfrage, aber bei ist zwischen Firmung und monastischem Stundgebet ab dem 42. Lebensjahr ein riesiges schwarzes Loch :/

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Mariamante
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Re: Gebetsordnung

Beitrag von Mariamante »

Marlene hat geschrieben:
Schmidt Peter hat geschrieben:Beginne den Tag manchmal mehr manchmal weniger müde mit einer Aufopferung-
Was ist das denn, Peter?
Entschuldige bitte, wenn ich bei so was nachfrage, aber bei ist zwischen Firmung und monastischem Stundgebet ab dem 42. Lebensjahr ein riesiges schwarzes Loch :/
"Heiligste Dreifaltigkeit- ewiger gütiger Gott- Gott Vater, Sohn, Heiliger Geist. Ich bete dich in tiefster Ehrfucht, Liebe, Demut Dankbarkeit und Freude an: Was immer ich heute denken, tun beten oder leiden werde opfere ich dir auf im Namen aller Seelen und für alle Seelen in der Meinungs Jesus und Mariens für die ganze dreifache Kirche mit dem festen Willen dadurch wirken und fortwirken zu wollen bis in alle Ewigkeit.Amen."
Gelobt sei Jesus Christus

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Mariamante
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Bitte für uns Sünder...

Beitrag von Mariamante »

Zu den Gedanken über "elender Sünder":

Manchmal habe ich bei meinen Briefen unterschrieben mit:
"Reich an Elend und Armseligkeiten".

Paulus glaube ich schreibt davon, dass die Gnade Gottes in zerbrechlichen Gefäßen (die wir sind) aufbewahrt wird.

Der Anblick meiner Armseligkeiten, meiner Schwächen, Gebrechen, meines Versagens - kurz meines "Elends" entmutigt mich im Allgemeinen nicht. Denn ich wage zu beten und zu hoffen: O Jesus - der Abgrund meines Elends ruft nach dem Abgrund deiner Barmherzigkeit. Und schau- je armseliger ich bin- umso mehr kannst du an mir die Kunst der Umkehr bewirken- und man gibt nicht mir, sondern dir die Ehre. Und je größer mein Elend ist, umso mehr vertraue ich auf dich - denn so kannst du Die Größe deiner Barmherzigkeit an mir ausüben.


Ich muss vielleicht dazu sagen, dass ich dieses Vertrauen in Gottes Liebe bei manchen Heiligen (v.a. Therese vom Kinde Jesu, Sr. Consolata) gelernt habe. Ich glaube- und damit Kurve zum Thema) - dass es gerade in Zeiten der Trockenheit, der Versuchung, der Verwirrung oder wenn es einem nicht so gut geht wichtig ist darauf zu vertrauen, dass Gott denen die ihn lieben und mit herzlicher Sehnsucht suchen alles zum Guten wenden kann.
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cathol01
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Beitrag von cathol01 »

Es hängt halt von jedem ab. Wenn ich mir dauernd sage, dass ich ein elender Sünder bin, dann setzt das mich unter Druck. Ich muss mir eher jeden Tag sagen: Ich bin gut! Aber auch daran kann ich oft nicht so recht glauben.

Nochmal zu Ralfs Anfangsfrage: Ich denke, man sollte sich auf keinen Fall ein schlechtes Gewissen machen, wenn die Beziehung zu Gott mal wieder zu kurz gekommen ist. Gott ist nicht auf uns angewiesen, er verkraftet es, wenn wir uns nicht oft bei ihm melden; ausserdem ist er barmherzig, deshalb lässt er uns nicht fallen.
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lancelot
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Beitrag von lancelot »

cathol01 hat geschrieben:Ich denke, man sollte sich auf keinen Fall ein schlechtes Gewissen machen, wenn die Beziehung zu Gott mal wieder zu kurz gekommen ist. Gott ist nicht auf uns angewiesen, er verkraftet es, wenn wir uns nicht oft bei ihm melden; ausserdem ist er barmherzig, deshalb lässt er uns nicht fallen.
Ich hätte lieber öfter ein schlechtes Gewissen, wenn ich IHn wieder mal links liegen gelassen habe. Da freue ich mich über jedes Zeichen echter Reue, das ich in mir finde oder erwecke!

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cathol01
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Beitrag von cathol01 »

lancelot hat geschrieben:
cathol01 hat geschrieben:Ich denke, man sollte sich auf keinen Fall ein schlechtes Gewissen machen, wenn die Beziehung zu Gott mal wieder zu kurz gekommen ist. Gott ist nicht auf uns angewiesen, er verkraftet es, wenn wir uns nicht oft bei ihm melden; ausserdem ist er barmherzig, deshalb lässt er uns nicht fallen.
Ich hätte lieber öfter ein schlechtes Gewissen, wenn ich IHn wieder mal links liegen gelassen habe. Da freue ich mich über jedes Zeichen echter Reue, das ich in mir finde oder erwecke!
Wieso hättest du denn gerne ein schlechtes Gewissen? Was bringt das?

Ich bin mal gespannt, was Ralf zu dieser Sache sagt.
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Geronimo

Beitrag von Geronimo »

@Thierry, ich muss dir widersprechen. Gott kann auf wundersame Weise eingreifen und zwar ganz direkt und nicht nur über Umwege. Bittgebete ganz konkreter Natur sind deshalb nie verkehrt (vielleicht muss man auch einfach an ihre Wirkung glauben ;)

Geronimo

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lancelot
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Beitrag von lancelot »

cathol01 hat geschrieben:
lancelot hat geschrieben:
cathol01 hat geschrieben:Ich denke, man sollte sich auf keinen Fall ein schlechtes Gewissen machen, wenn die Beziehung zu Gott mal wieder zu kurz gekommen ist. Gott ist nicht auf uns angewiesen, er verkraftet es, wenn wir uns nicht oft bei ihm melden; ausserdem ist er barmherzig, deshalb lässt er uns nicht fallen.
Ich hätte lieber öfter ein schlechtes Gewissen, wenn ich IHn wieder mal links liegen gelassen habe. Da freue ich mich über jedes Zeichen echter Reue, das ich in mir finde oder erwecke!
Wieso hättest du denn gerne ein schlechtes Gewissen? Was bringt das?

Ich bin mal gespannt, was Ralf zu dieser Sache sagt.
Wie gesagt: Ich kenne mich und meinen Hang zur Oberflächlichkeit. Ein schlechtes Gewissen ist eine Mahnung, die mir Beunruhigung bringt und mich zu einem intensiveren, GOtt-gemäßeren Leben in seiner Gegenwart und zu seiner Ehre anhält. Ohne das wäre ich auch ohne GOtt glücklich und zufrieden, wie ein fetter Kater aufm Sofa. ;)

Ralf

Beitrag von Ralf »

Na, dann will ich Dich mal nicht auf die Folter spannen, cathol. ;)

Es ist zweigeteilt bei mir: einerseits weiß ich, daß Freundschaften gepflegt werden müssen, daß es an mir ist, Gott nicht außen vor zu lassen und ich schon das Gefühl habe, daß Er vielleicht "denkt": okay, wenn er meint, das alleine zu schaffen, bitteschön.

Andererseits gibt es auch Momente bei denen ich sage: hey, gerade akut keine Zeit oder den Kopf viel zu voll!

Schlechtes Gewissen? Hmm, manchmal.

Und zu dem "elenden Sünder" noch: die Gefahr besteht m.E. darin, sich darin ein wenig zu suhlen - hach, was bin ich doch schlecht und was habe ich für einen liebenden Gott!
Eine "elender Sünder" sein ist nicht unbedingt etwas erstrebenswertes.

Marlene
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Beitrag von Marlene »

Schmidt Peter hat geschrieben:Nun - ich - eine elender Sünder- muss froh sein, dass Gott mich akzeptiert.
Ich frage mich gerade, wie sehr unser Gottesbild davon abhängt, womit wir nach der Bekehrung in Berührung kommen ... Menschen, Texte und so.

Bei mir war es in der ersten Zeit ganz massiv das alte Testament. Die Bußaufgabe nach der großen "Aufräum-Beichte" war eine Meditation von Jes. 40: Tröstet, tröstet mein Volk ...

Wers mal gleich lesen möchte:
http://alt.bibelwerk.de/bibel/at/jesa040.htm

Da sich so ein Text in so einer Lebensphase ganz tief einprägt, weckt er natürlich auch ein anderes Selbstverständnis.

Irgendwie hatte ich immer das Gefühl, dass Gott mich nicht zu sich ruft in dieser "ich bin ja nur eine elende Sünderin"- Position, sondern eher mit dem Aufruf "Nicht Brandopfer will ich, ich will Liebe!"

Ich bin eine elende Sünderin - das ist für mich irgendwie eine Retrospektiv-Position - Gott will aber mit mir in die Zukunft gehen, will meine Umkehr- und Wandlungsversuche sehen, will sehen, wie ich auf ihn zulaufe ... Natürlich sündige ich permanent. Aber ich glaube, Gott will mich zu einem Kind des Lichts machen, er will nicht, dass ich in diesem Bewusstsein lebe, sondern mich aus der Sünde heraus immer wieder nach diesem Licht hinstrecke, in dem er uns entgegenleuchtet.

So, jetzt hör ich auf mit dem Gestammel.

Peter, ich will damit nicht deinen Zugang zu Gott madig machen - bitte nicht missverstehen. Aber irgendwie lief das nach meiner Bekehrung anders.

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cathol01
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Beitrag von cathol01 »

Marlene hat geschrieben:Ich frage mich gerade, wie sehr unser Gottesbild davon abhängt, womit wir nach der Bekehrung in Berührung kommen ... Menschen, Texte und so.
Es hängt zunächst einmal davon ab, ob man ein Konvertit ist oder nicht. Darüber hinaus gilt das, was du schreibst, auf jeden Fall. Mit wem man in Berührung kommt usw., ist sehr entscheidend, nicht nur was den Glauben angeht, sondern auch die kirchenpolitische Positionnierung usw.
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Geronimo

Beitrag von Geronimo »

Ich hab zwei Fixpunkte, bei denen mein situationsbedingt wechselndes Gottesbild (eigentlich kein Bild, sondern eher Facetten, die zum Vorschein kommen) zur Ruhe kommt ... das ist einmal das Gespräch im AT, in dem Moses Gott nach seinem Namen fragt und dieser antwortet "Ich bin der, Ich bin da" und als zweites den Dialog zwischen Petrus und Jesus, wo Jesus fragt: Ihr aber, für wen haltet Ihr mich? und Petrus antwortet: Für Christus, den Sohn des lebendigen Gottes."
Wenn meine Vorstellung von Gott zu turbulent zu werden droht, sind diese meine Anker. Dann komme ich wieder zur Ruhe.

Geronimo

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Edi
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Beitrag von Edi »

Das sich-als-elender-Sünder-fühlen setzt doch Gottes Gnade voraus, es sei denn man redet sich das einfach selber so ein, weil man es irgendwo gelesen oder gehört hat und nie verifiziert hat. Wo das Gefühle aber echt ist, wird es auch durch die Gnade aus der Sünde herausführen zur geistlichen Freude.

Die Heiligen haben sich als die grössten Sünder bezeichnet, obwohl sie es objektiv gar nicht waren, im Gegenteil. Gleichzeitig konnten sie auch mit Paulus sagen:"Tretet in meinen Fussstapfen" und sie hatten auch immer wieder eine grosse Freude am Herrn und eine Selbstsicherheit, die nicht aus ihnen selber kam.
Bei einem Christen, der die Gnade immer wieder Gottes erlebt, tritt sowohl das Sünderseingefühl auf, also auch das Bewusstsein von Gott angenommen zu sein,also nicht nur eine Seite sondern beide.

Das jeweilige Gottesbild hängt vom eigenen Seelenzustand vor allem ab. Die Heiligen sind, obwohl sich als grosse Sünder sehend, nicht als Jammerlappen bekannt geworden, sondern als Gläubige, die grosse Freude ausstrahlten.
Der natürliche Mensch aber schwankt zwischen Hochmut, auch geistlichem und Depression, auch geistlicher, hin und her und nur wo Gott uns durch seinen heiligen Geist berührt, wird aus dem Sündergefühl Freude und Kraft Gottes freigesetzt. Auch der normale Christ ist in hohem Maße noch natürlicher Mensch.

Biggi
Beiträge: 820
Registriert: Donnerstag 11. Dezember 2003, 16:46

Re: Die wechselnde Gottesbeziehung

Beitrag von Biggi »

Ralf hat geschrieben:Ich selbst stelle gerade fest, dass meine Beziehung zu Gott unter Stress zum Teil sehr leidet.
Ist bei mir ähnlich. Wobei ich mich allerdings häufig frage, was Ursache und was Wirkung ist. Mir scheint, dass oft der Stress – in welcher Form auch immer er auftritt – eine Form des Weglaufens oder Versteckens vor Gott ist und damit eben Ausdruck bzw. Folge der brüchig gewordenen Beziehung zu ihm. So oder so sorgt (bei mir) der Stress dann wiederum für eine Zunahme dieser Brüchigkeit. Und so weiter und so fort...

Das endet dann entweder damit, dass der Leidensdruck irgendwann so groß ist, dass ich mich stelle – oder dass Gott sich mir (manchmal mittels eines Menschen) in den Weg stellt.

Vorbeugung wäre eigentlich besser als Heilung... aber möglicherweise gibt es Menschentypen, bei denen Auf und Ab unausweichlich sind. Ich fürchte, ich gehöre dazu... :/
Das Christentum nimmt den Menschen, wie er ist, und macht ihn zu dem, was er sein soll.
(Adolph Kolping, Patron des XX. Weltjugendtags 2005)

Edith
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Registriert: Sonntag 5. Oktober 2003, 20:38

Beitrag von Edith »

ich stelle fest... dass ich mich zwar laufend ändere.... Gott aber derselbe bleibt.... ER ist das stabile Element, in unserer Beziehung.

Das ist eine ziemlich verblüffende Entdeckung.... dass ER eben nicht so ist, wie ich.... nicht launenhaft und wandelbar..... mal so mal so.... sondern zu mir steht... ob ich stehe, oder falle....

eine ganz wunderbare Beziehung.

Aber zugegeben... es hat etwas gedauert... bis mir das dämmerte....

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