Causa St. Pölten

Allgemein Katholisches.
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cathol01
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Beitrag von cathol01 »

Rummel um Priesterseminar sorgt für Spielplanänderung
Stadttheater St. Pölten eröffnet die neue Saison mit "Der Priestermacher"
http://derstandard.at/?url=/?id=1785542
"Das Wahre ist nicht sicherer als das Wahrscheinliche."
(Diogenes Laërcius)

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cathol01
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Beitrag von cathol01 »

Sensationelle Wende in St. Pölten: Küng bleibt

Vorarlberger Bischof wird nach Abschluss des Visitations-Berichts vom Vatikan zum "Administrator" ernannt.

http://www.ots.at/meldung.php?schluesse ... 08_OTS0142
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cathol01
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Beitrag von cathol01 »

Hieraus auch:

Über das Schicksal jener 29 Alumnen, die zuletzt im "Seminar der
Sünde" wohnten, wird zwischen 9. und 15. September 2004 entschieden.
In diesem Zeitraum können sich die Priesterkandidaten einer
Kommission stellen und auf ihre moralische Integrität prüfen lassen.
Diesem Gremium gehören , neben Visitator Küng und Bischof Fasching
an: Wilfried Kreuth, Pastoralamtsleiter von St. Pölten, Gottfried
Lafer, der pensionierte Exregens des Grazer Priesterseminars, Johann
Zarl, der Dechant von St. Valentin und Pater Werner Schmid,
spiritueller Führer der "Gemeinschaft vom Heiligen Josef" in
Kleinhain.
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cathol01
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Beitrag von cathol01 »

ST. PÖLTEN. Bis auf wenige Ausnahmen wird wohl kaum einer der 29 Alumnen aus dem von Sex-Skandalen erschütterten St. Pöltner Priesterseminar jemals an den Altar treten können.
http://www.nachrichten.at/politik/lande ... 122c94afe6
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cathol01
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Beitrag von cathol01 »

Bischof von St. Pölten steht kurz vor Rücktritt

Wien (dpa) - Im österreichischen St. Pölten steht der Bischof Kurt Krenn unmittelbar vor dem Rücktritt. Hintergrund ist die vor zwei Wochen bekannt gewordene Sexaffäre im Priesterseminar der Stadt. Der zuständige Präfekt der Bischofskongregation im Vatikan habe Krenn den Rücktritt aus «gesundheitlichen Gründen» nahe gelegt. Das berichtet die katholische Nachrichtenagentur Kathpress. Im Juli war bekannt geworden, dass einige Seminaristen Sex miteinander hatten. Außerdem hatten sie Kinderpornos aus dem Internet heruntergeladen.
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roncalli
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Beitrag von roncalli »

Rom scheint auch zu fürchten, dass Bischof Krenn bei der Seligsprechung Kaiser Karls "groß auftritt". Er ist Präsident der Kaiser-Karl-Gebetsliga.
http://orf.at/040K10-78296/index.html
Die Seligsprechung des letzten Habsburger-Kaisers ist in Österreich ohnedies problematisch genug, wenn dann auch noch Bischof Krenn...
Zuletzt geändert von roncalli am Freitag 10. September 2004, 23:04, insgesamt 1-mal geändert.

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roncalli
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Beitrag von roncalli »

Dem Vernehmen nach hat Bischof Krenn bei einem zweiten Zusammentreffen mit dem Kurienkardinal in Rom am Freitag auch eingewilligt und den Rückzug vollzogen. Der Apostolische Visitator der Diözese St. Pölten Bischof Klaus Küng zeigte sich in einer ersten Reaktion völlig überrascht über die jüngsten Ereignisse in Rom.
http://www.diepresse.at/Artikel.aspx?ch ... &id=442189

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roncalli
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Beitrag von roncalli »

"Kurt Krenns Rückzug :
Aufatmen in der katholischen Kirche Österreichs
" (Die Presse)
... Krenn selbst wurde bei seinem mehrtägigen Aufenthalt im Vatikan nicht mehr zum Papst vorgelassen. Die Verzögerung der Veröffentlichung liegt in der Bürokratie sowie in der schmalen personellen Decke des Vatikans begründet ...
http://www.diepresse.at/Artikel.aspx?ch ... &id=442316

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cathol01
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Beitrag von cathol01 »

Hier ein ausgezeichneter Artikel von Zulehner:
Kurzversion: http://www.diepresse.com/Artikel.aspx?c ... &id=442510
Langversion: www.pastoral.univie.ac.at

Daraus:
"1972 schrieb Karl Rahner: Wenn ein Bischof ernannt werden soll, wäre es angemessen, nicht danach zu fragen, was der Betreffende über Humanae vitae, die Frauenordination und den Zölibat denkt, ob er Priesterkleidung trägt. Vielmehr solle man sich dafür interessieren, ob er schon zwei Neuheiden zum Evangelium bekehrt hat. Vielleicht wird das morgen das wichtigste Auswahlkriterium für das Bischofsamt sein. Denn ein Bischof soll ja nicht nur eine gedeihliche Entwicklung des Kirchenbetriebs sichern, sondern erster glaubwürdiger Zeuge des Evangeliums in moderner Kultur sein. Deshalb wird ihm auch bei der Weihe das Evangelium aufs Haupt gelegt, nicht das Kirchenrecht."
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ad_hoc
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Beitrag von ad_hoc »

Cathol1

Wie kann man einen Artikel von Zulehner als ausgezeichnet ansehen? Er ist doch einer der Hauptagitatoren der Unruhen in St. Pölten, und zwar schon seit vielen Jahren!
Ich zitiere aus seinem Artikel, deren Url Sie hier einstellten:
Was St. Pölten braucht, ist nicht nur ein neuer Bischof, sondern einen pastoralen Aufbruch. Die Erneuerung von oben nützt nichts, wenn es nicht zugleich zu einer Erneuerung von unten kommt.
So So, St.Pölten braucht einen neuen Aufbruch. Was war das denn in den letzten Jahren? Jedes Jahr ein neuer Aufbruch? Wohin?
Aufbruch in Form der Eigendarstellung einiger besserwisserischer Katholiken, Gemeinderäte, Pfarrreferenten, Priester etc. gegen die die ordnungsgemäß eingesetzten Bischöfe und deren Wirken ganz auf der Linie des Papstes?
Auf Dauer bleiben nur die Eigensinnigen in dieser erneuerten Aufbruchskirche und die vielen Gläubigen, denen dieses Theater zuviel wird, ziehen sich kommentarlos zurück. Sind diese Aufbrechenden denn auch dazu bereit, hierfür die Verantwortung zu übernehmen?
Aubruch in Form der Durchsetzung eigenen Glaubensverstännisses, ohne Beachtung des kirchlichen Lehramtes? und nur auf das örtlich gesteuerte Meinungs- und Einstellungsverhaltens!
Meinung von unten = Kirche von unten?

Der einzige akzeptable Aufbruch kann nur sein: Rückbesinnung auf die schon immer geltenden Werte und Neumissionierung - nicht von unten, sondern von Oben! Und dazu, scheint mir die große Mehrheit der deutschen Bischöfe zumindest, nicht geeignet.

Ich zitiere nochmals einen Satz des Zitats von Zulehner:
Die Erneuerung von oben nützt nichts, wenn es nicht zugleich zu einer Erneuerung von unten kommt
Wie soll mann jetzt das verstehen? Erneuerung von oben und Erneuerung von unten? Erfolgt die Erneuerung von unten identisch mit der Erneuerung von oben oder entgegengerichtet? Ich halte Zulehner für einen unverantwortlichen Schwätzer.

ad_hoc
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mr94
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Beitrag von mr94 »

Bevor hier jetzt das Zulehner-Bashing en vogue wird, sollten wir die Dinge im größeren Kontext betrachten - sprich: der aktuellen Restrukturierungs- und Einsparungsdebatte. Paul M. Zulehner bringt die Dinge auf den Punkt:

Was saniert und damit stabilisiert wurde, ist das untergehende Kirchensystem. An dieses wurden das verbleibende Personal und die bleibenden Mittel noch enger gebunden. Die anstehenden Entscheidungen werden nur im Rahmen des betriebswirtschaftlichen Systems getroffen. Das konnte dazu führen, dass Priester trotz krassen Priestermangels abgegeben wurden (statt mit dieser freigewordenen Reserve missionarische Projekte mit einer Finanzierung anderer Art zu entwerfen). Hochqualifizierte Menschen werden leichtfertig gekündigt, weil es nicht um die Humanressourcen, sondern vorrangig um die Geldressourcen geht. Dann ist der Weg vom Verkündigen zum Kündigen nicht weit.

Damit ist der Kernfehler deutlich sichtbar geworden, den heute viele Diözesen begehen. Sie verwalten eine veraltete und nicht mehr zukunftsfähige Kirchenorganisation statt jetzt die Kirchenorganisation von Grund auf umzubauen. Es wird ein Untergang mit hohem betriebswirtschaftlichen Aufwand verwaltet, aber kein Übergang gestaltet.

Sr. Franziska OP
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Beitrag von Sr. Franziska OP »

ad_hoc hat geschrieben:Cathol1
Auf Dauer bleiben nur die Eigensinnigen in dieser erneuerten Aufbruchskirche und die vielen Gläubigen, denen dieses Theater zuviel wird, ziehen sich kommentarlos zurück. Sind diese Aufbrechenden denn auch dazu bereit, hierfür die Verantwortung zu übernehmen?
ad_hoc
Was den Gläubigen zu viel wird, sind sicher nicht die Erneuerungsversuche! Und das "Theater" (wie Du es ganz richtig nennst, auch wenn Du sicher etwas anderes damit meinst als ich) haben in St. Pölten nicht die "Aufbrechenden" veranstaltet. Die Verantwortung für das, was in St. Pölten passiert ist, liegt in meinen Augen eindeutig beim Diözesanbischof, der seine Aufsichtspflicht verletzt hat. Vor einigen Jahren hat es im Priesterseminar noch ganz anders ausgesehen - vor dem Regenswechsel. Was danach passiert ist, kann man wohl kaum "ganz auf der Linie Roms" nennen! Und die Verantwortung dafür kannst Du nicht Zulehner und Co. zuschieben :nein: !

Ralf

Beitrag von Ralf »

mr94 hat geschrieben:Was saniert und damit stabilisiert wurde, ist das untergehende Kirchensystem. An dieses wurden das verbleibende Personal und die bleibenden Mittel noch enger gebunden. Die anstehenden Entscheidungen werden nur im Rahmen des betriebswirtschaftlichen Systems getroffen. Das konnte dazu führen, dass Priester trotz krassen Priestermangels abgegeben wurden (statt mit dieser freigewordenen Reserve missionarische Projekte mit einer Finanzierung anderer Art zu entwerfen). Hochqualifizierte Menschen werden leichtfertig gekündigt, weil es nicht um die Humanressourcen, sondern vorrangig um die Geldressourcen geht. Dann ist der Weg vom Verkündigen zum Kündigen nicht weit.

Damit ist der Kernfehler deutlich sichtbar geworden, den heute viele Diözesen begehen. Sie verwalten eine veraltete und nicht mehr zukunftsfähige Kirchenorganisation statt jetzt die Kirchenorganisation von Grund auf umzubauen. Es wird ein Untergang mit hohem betriebswirtschaftlichen Aufwand verwaltet, aber kein Übergang gestaltet.
Damit hat Zulehner natürlich Recht. Allerdings setzt er auf eine Therapie, die ich nicht im geringsten für anwendbar halte: die Christen sollen ihr Christsein deutlicher leben. Sorry, aber bei der Nabelschau in "Katholische Kirche e.V." wird das nichts. Gar nichts.

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roncalli
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Beitrag von roncalli »

Sr. Franziska OP hat geschrieben: Die Verantwortung für das, was in St. Pölten passiert ist, liegt in meinen Augen eindeutig beim Diözesanbischof, der seine Aufsichtspflicht verletzt hat.
... und bei denen, die solche Bischöfe - gegen den fast einhelligen Wuchsch des Episkopates und des Kirchenvolkes in Österreich - trotzig installiert haben. Es musste schiefgehen.

ad_hoc
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Beitrag von ad_hoc »

Die armen Seminaristen. Was hat man ihnen nur angetan. Nie hätten sie sich mit den jetzt aufgedeckten Straftatbeständen beschäftigt, wäre bloß ein Bischof gewählt worden, der dem Volk genehm gewesen wäre.
Aber lernen wir daraus: Der Chef eines jeden Unternehmens sollte zukünftig von den Arbeitnehmern gewählt werden, ebenso die Abteilungsleiter und die Führung auf Management-Ebene. Dann gehts auch mit der Wirtschaft wieder aufwärts. Die Kirche macht es vor, vor allem die in St. Pölten.
Wird eigentlich in diesem Thread auch mal nachgedacht?

ad_hoc
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roncalli
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Beitrag von roncalli »

ad_hoc hat geschrieben:Die armen Seminaristen. Was hat man ihnen nur angetan. Nie hätten sie sich mit den jetzt aufgedeckten Straftatbeständen beschäftigt, wäre bloß ein Bischof gewählt worden, der dem Volk genehm gewesen wäre.
Ein anderer Bischof (z. B mit Erfahrung in der Seelsorge) hätte wohl den Regens, Subregens und durch sie die Alumnen sorgfältiger ausgewählt. Ich glaube nicht, dass z. B. bei einem Diözesanbischof Fasching diese Alumnen ins Seminar aufgenommen worden wären. (Äußerliche Orthodoxie ist einfach zu wenig.)
Es waren ja nicht nur das "laue Volk", sondern auch viele Bischöfe, Priester, Ordensleute usw. gegen die Ernennung von Bischof Krenn. Unter dem jetzigen Nuntius würde eine solche Ernennung wohl nicht mehr passieren. Auch Rom hat gelernt, wie man aus den letzten Bischofsernennungen in Österreich sieht.
Bischof Krenn tut mir persönlich (nicht erst jetzt) Leid. Aber wer so hart ausgeteilt, anderen (Mitbischöfen, Priestern ) ständig Laxheit vorgeworfen, oft unkollegial gehandelt hat, wird halt jetzt auch mit strengerem Maß gemessen... Und die ganze Kirche in Österreich hat den Schaden.

ad_hoc
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Beitrag von ad_hoc »

Roncalli

Es hat schon einige Äußerungen Ihrerseits gegeben, womit ich nicht ganz einverstanden war. Aber prinzipiell gebe ich Ihnen im Grundsätzlichen recht.

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Schedar
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Beitrag von Schedar »

ad_hoc hat geschrieben:Die armen Seminaristen. Was hat man ihnen nur angetan. Nie hätten sie sich mit den jetzt aufgedeckten Straftatbeständen beschäftigt, wäre bloß ein Bischof gewählt worden, der dem Volk genehm gewesen wäre.
Aber lernen wir daraus: Der Chef eines jeden Unternehmens sollte zukünftig von den Arbeitnehmern gewählt werden, ebenso die Abteilungsleiter und die Führung auf Management-Ebene. Dann gehts auch mit der Wirtschaft wieder aufwärts. Die Kirche macht es vor, vor allem die in St. Pölten.
Wird eigentlich in diesem Thread auch mal nachgedacht?

ad_hoc
hängt die sexuelle Orientierung der Seminaristen von der Person des Bischofs ab?

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roncalli
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Beitrag von roncalli »

Schedar hat geschrieben:
ad_hoc hat geschrieben:Die armen Seminaristen. Was hat man ihnen nur angetan. Nie hätten sie sich mit den jetzt aufgedeckten Straftatbeständen beschäftigt, wäre bloß ein Bischof gewählt worden, der dem Volk genehm gewesen wäre.
Aber lernen wir daraus: Der Chef eines jeden Unternehmens sollte zukünftig von den Arbeitnehmern gewählt werden, ebenso die Abteilungsleiter und die Führung auf Management-Ebene. Dann gehts auch mit der Wirtschaft wieder aufwärts. Die Kirche macht es vor, vor allem die in St. Pölten.
Wird eigentlich in diesem Thread auch mal nachgedacht?

ad_hoc
hängt die sexuelle Orientierung der Seminaristen von der Person des Bischofs ab?
Nein, aber die Auswahl der Seminaristen! Für Seminaranwärter in allen Diözesen Österreichs außer St. Pölten gibt es eine Art gemeinsames Einführungsjahr/Probejahr. Das ist auch ein Filter. Bischof Krenn scherte auch hier aus, um seine Alumnenzahl hoch zu halten. Die Folgen kennen wir...

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Beitrag von Schedar »

roncalli hat geschrieben:Nein, aber die Auswahl der Seminaristen! Für Seminaranwärter in allen Diözesen Österreichs außer St. Pölten gibt es eine Art gemeinsames Einführungsjahr/Probejahr. Das ist auch ein Filter. Bischof Krenn scherte auch hier aus, um seine Alumnenzahl hoch zu halten. Die Folgen kennen wir...
Ich habe mehrere Interviews mit Bischof Kren gesehen und denke nicht, dass er ein Bischof ist, dem die sexuelle Orientierung der Alumenen egal wäre.
Entweder war der Bischof zu offenherzig, oder der ganze Skandal im Priesterseminar ist ein Komplott gegen die Romtreue des Bischofs, die vielen Katholiken einfach nicht paßt.

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cathol01
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Beitrag von cathol01 »

Schedar hat geschrieben:Entweder war der Bischof zu offenherzig, oder der ganze Skandal im Priesterseminar ist ein Komplott gegen die Romtreue des Bischofs, die vielen Katholiken einfach nicht paßt.
Ich glaube, deine erstere Alternative trifft eher ins Richtige. Krenn scheint nicht nur ein Alkoholproblem mit den dazugehörigen Konsequenzen zu haben, sondern auch von Natur aus sehr, sehr naiv zu sein.
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Beitrag von Schedar »

cathol01 hat geschrieben:Ich glaube, deine erstere Alternative trifft eher ins Richtige. Krenn scheint nicht nur ein Alkoholproblem mit den dazugehörigen Konsequenzen zu haben, sondern auch von Natur aus sehr, sehr naiv zu sein.
Tja, dann ist also nicht die Homosexualität das Problem, sondern der Bischof: romtreu, alkoholabhängig, Parkinson-Krankheit (angeblich)...
Was noch?

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mr94
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Beitrag von mr94 »

Du kannst es drehen und wenden, wie Du willst: Der Bischof ist und bleibt verantwortlich dafür, wen er zum Regens und Subregens macht und wer als Alumnus in sein Priesterseminar aufgenommen wird.

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Beitrag von Schedar »

mr94 hat geschrieben:Du kannst es drehen und wenden, wie Du willst: Der Bischof ist und bleibt verantwortlich dafür, wen er zum Regens und Subregens macht und wer als Alumnus in sein Priesterseminar aufgenommen wird.
was drehe ich denn?
Glaubte Kren und die Anderen, dass Homosexuelle keusch im Zölibat als Priester leben können?

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mr94
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Beitrag von mr94 »

Glaubst Du, dass Heterosexuelle keusch im Zölibat als Priester leben können? (Handelt es sich hier überhaupt um eine Glaubensfrage?)

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mr94
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Beitrag von mr94 »

Und wenn wir schon bei der Anthropologie sind: Denkst Du, das Unverheiratete keusch leben können?

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Beitrag von mr94 »

Und von Verheirateten möchte ich gar nicht erst reden.

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Beitrag von roncalli »

Schedar hat geschrieben:
cathol01 hat geschrieben:Ich glaube, deine erstere Alternative trifft eher ins Richtige. Krenn scheint nicht nur ein Alkoholproblem mit den dazugehörigen Konsequenzen zu haben, sondern auch von Natur aus sehr, sehr naiv zu sein.
Tja, dann ist also nicht die Homosexualität das Problem, sondern der Bischof: romtreu, alkoholabhängig, Parkinson-Krankheit (angeblich)...
Was noch?
Er hat Leute, vor denen man ihn gewarnt hat, an Schlüsselpositionen für die Priesterfortbildung gesetzt , auch auf seine Mitbrüder im Bischofsamt nicht gehört ...

So, und jetzt sage ich über Bischof Krenn nichts mehr. :|
(Oremus!)
Zuletzt geändert von roncalli am Mittwoch 15. September 2004, 20:20, insgesamt 1-mal geändert.

Schedar
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Beitrag von Schedar »

mr94 hat geschrieben:Glaubst Du, dass Heterosexuelle keusch im Zölibat als Priester leben können? (Handelt es sich hier überhaupt um eine Glaubensfrage?)
mr94 hat geschrieben:Und wenn wir schon bei der Anthropologie sind: Denkst Du, das Unverheiratete keusch leben können?
glaubst Du das nicht?
Worüber reden wir hier eigentlich?
Ihr beschuldigt also den Bischof, daß er Männer zum Studium zugelassen hat, die nicht bereit waren „keusch zu leben“, selbst aber glaubt ihr nicht, daß diese „Fähigkeit“ für das Priestertum notwendig sei?

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mr94
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Beitrag von mr94 »

Schedar hat geschrieben:Worüber reden wir hier eigentlich?
Das frage ich Dich. Du bist derjenige, der unablässig mit Unterstellungen arbeitet.
Schedar hat geschrieben:Glaubte Kren und die Anderen, dass Homosexuelle keusch im Zölibat als Priester leben können?
Beantworte doch Deine eigene Frage!

Geronimo

Beitrag von Geronimo »

Schedar hat geschrieben:
mr94 hat geschrieben:Du kannst es drehen und wenden, wie Du willst: Der Bischof ist und bleibt verantwortlich dafür, wen er zum Regens und Subregens macht und wer als Alumnus in sein Priesterseminar aufgenommen wird.
was drehe ich denn?
Glaubte Kren und die Anderen, dass Homosexuelle keusch im Zölibat als Priester leben können?
Schedar, um diese Frage geht es nicht. Es geht darum, dass psychisch labile Menschen dort Unterschlupf gefunden haben und sich wahrhaft gottlos verhalten haben - nämlich, indem sie von vornherein niemals die Absicht hatten, ernsthaft wahrer Priester zu werden, sondern unreif mit schmutzigen Gedanken und bar jeglichen Reflektionsvermögen ihren eigenen Sumpf gelebt haben. Diese Leute sind sowieso nicht keusch - egal, wo man sie hinstellt. Sie sind von absolut pubertärer Schmierigkeit. Wenn es keine kirchliche Instanz gibt, die solche Leute von vornherein ausselektiert, wird das Priesteramt wirklich eine Karikatur.
Was Krenn glaubte - woher sollen wir das wissen? Mir reicht es anzunehmen, dass er ein gläubiger Mensch ist.
Jeder Mensch, der wirklich Priester sein möchte und diese Berufung ernst nimmt, kann keusch leben - das ist doch keine Frage. Wer das nicht kann, sollte nicht Priester werden. Er tut sich und anderen keinen Gefallen. Sich berufen fühlen ist eine Sache - berufen sein eine andere. Und darum ist auch dieses Probejahr so wichtig. Und selbst da können Fehler in der Beurteilung geschehen. In einer Zeit des Priestermangels ist man evtl. leichter geneigt, weniger zu selektieren.
Das führt zu nichts.

Krenn jedenfalls ist verantwortlich gewesen für die Entscheidungen, die in seiner Diözese fallen. Es ist seine persönliche Tragik, von der ihn keiner befreien kann. Deshalb sollten wir ihn in unser Gebet einschließen.


Geronimo

Sr. Franziska OP
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Beitrag von Sr. Franziska OP »

Geronimo hat geschrieben:Krenn jedenfalls ist verantwortlich gewesen für die Entscheidungen, die in seiner Diözese fallen. Es ist seine persönliche Tragik, von der ihn keiner befreien kann. Deshalb sollten wir ihn in unser Gebet einschließen.
Geronimo
Das seh ich auch so!

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