Causa St. Pölten

Allgemein Katholisches.
Lucia

Beitrag von Lucia »

http://www.welt.de/data/2004/07/20/307579.html

Aus dem Artikel:
Es handelt sich damit um das Ergebnis der Untersuchungen des allgemein zugänglichen Zentralcomputers des Priesterseminars, den die Polizei bereits im November 2003 beschlagnahmt hatte. Doch die meisten Bilder - Schwulenpornos, sexueller Verkehr mit Tieren oder auch private Fotos aus einer Digitalkamera, auf denen erwachsene Seminaristen nackt posieren oder Fäkalspiele treiben - waren für die Ermittler strafrechtlich nicht relevant. Daher hat Staatsanwalt Walter Nemec seine Ermittlungen gegen sieben der insgesamt acht Verdächtigen wieder eingestellt. Nur bei dem 27-jährigen Polen handelt es sich um einen strafrechtlich relevanten Tatbestand: Dem Mann konnte mittels forensischer Software nachgewiesen werden, dass er zumindest ein Mal Kinderpornobilder (höchstwahrscheinlich aus Polen importiert) auf die Wechselfestplatte kopiert hatte.

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Zwei Anmerkungen:

1. Strafrechtlich wird der Fall vermutlich im Sande verlaufen, denn dem nun Beschuldigten wird man im Fall der einmalig gespeicherten und dann gelöschten kinderpornographischen Bilder kaum Vorsatz nachweisen können, sofern nicht nicht Zeugenaussagen (anderer Seminaristen) solchen Vorsatz zweifelsfrei glaubhaft machen. Zu einer solchen Speicherung kann es tatsächlich ohne den Willen des Benutzers kommen.

(Ich könnte dazu auch berichten, was mir vor Jahren einige Male in meiner AOL-Zeit an Bildern unaufgefordert zugesandt wurde. Einmal das grauenhafte Bild einer im Gesicht zerfleischten, mißbrauchten Frauenleiche – ob echt oder Werk eines Maskenbildners, weiß ich nicht. Jedenfalls war ich entsetzt und wußte nicht, was tun, außer zu beten und die Datei zu löschen. Mit entsprechenden Programmen hätte man sie natürlich wiederherstellen können. Auf Beschwerde bei AOL wurde der Absender-Account gelöscht. Später wurden mir in zwei Fällen kinderpornographische Bilder zugesandt, die ich durch Weiterleitung an das bayerische Landeskriminalamt [damals: baylka@aol.com] zur Anzeige gebracht habe. Die Täter wurden durch Nachfrage bei AOL ermittelt – zwei Amerikaner –, die Accounts wurden gesperrt, doch die Staatsanwaltschaft stellte das Verfahren dann ein, mangels jeglicher Aussicht auf Strafverfolgung in den USA, wie man mir mitteilte.)

2. Über die Echtheit der Küchl- und Rothe-Bilder würde ich angesichts der schlechten Qualität der kursierenden Dateien nicht spekulieren. Die bisher genannten Anhaltspunkte sind nicht stichhaltig. Die Schatten auf beiden Seiten von Küchls Arm z. B. sind ganz normal, die hauptsächliche Lichtquelle ist nämlich das Blitzlicht des Photoapparats. Eher könnte verwundern, daß die Schatten bei der Hand fehlen – doch auch dies erklärt sich leicht, wenn die Hand sehr eng auf ihrer Unterlage (der Hose) aufliegt.

Wie auch immer, die Originaldateien sollen ja vorhanden sein, und Küchl und Rothe können durch eine Verleumdungsklage jederzeit die Sicherstellung und amtliche Untersuchung der Bilder erreichen. Nur so könnte sich der Verdacht auf Fälschung erhärten lassen.

Die Äußerungen und Verhaltensweisen der Beteiligten wie auch andere Indizien aus dem Umfeld deuten bisher aber eher in die gegenteilige Richtung, daß die Photographien also echt seien (oder seien könnten).

Wer immer weitergehende Informationen hat, sollte sie im übrigen unverzüglich der Untersuchungskommission mitteilen. Und zwar meinetwegen vertraulich, aber nicht anonym.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Nachtrag zu 1.: Aus anderer Quelle scheint hervorzugehen, daß es sich doch um eine beträchtliche Anzahl von Dateien kinderpornographischen Inhalts gehandelt habe. Wenn dies zutrifft, wird der Beschuldigte sich allerdings kaum herausreden können.
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josephus
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Beitrag von josephus »

ljus hat geschrieben: Was ich nicht verstehe ist, ich meine, Josephus du bist doch webmaster von Krenns Homepage. Wie gibts das, dass Du nicht mehr weißt?!?
Ich "weiß" ganz sicher mehr an Gerüchten als hier noch je geschrieben wurde. Jedoch: Wie Mitglieder der Kommission bestätigen können, gibt es noch keine Personen, die mit ihrem Namen und ihrer Aussage als Zeugen für jene Vorwürfe einstehen würden, dass Regens Küchl oder Subregens Rothe homosexuelle Akte mit Seminaristen gesetzt hätten. Und da kann ich nur sagen: Wenn es Zeugen gibt, dann meldet Euch. Die Kommission muss Interesse an einer echten Aufklärung haben. Wenn es aber keine solchen Zeugen mit Erstwahrnehmung gibt, dann werden die Vorwürfe tatsächlich nur als Verleumdungen bezeichnet werden können - unabhängig davon, dass sie in vielen Medien verbreitet wurden.

Josephus

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Juergen
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Beitrag von Juergen »

Ich wiederhole nochmals mein Posting von gestern:

'Spreche mich für eine päpstliche Visitiation aus'
... Wörtlich meinte Stickelbroeck am Montag gegenüber kath.net: "Offenbar haben der hochw. Herr Weihbischof und Generalvikar als auch Mag. Schrittwieser größtes persönliches Interesse daran, den Fortgang der Untersuchungen, wie sie diese Kommission aufgenommen hat, zu unterbinden. ...
Stickelbroeck ist der Leiter der "Untersuchungskommission".


Da scheint mir doch was oberfaul zu sein. Der Weihbischof 'findet' die Photos vor seiner Tür; leitet sie an den Bischof weiter; und nun hat er kein Interesse an der Aufklärung... :kratz:

Was für eine Rolle spielt hier der Weihbischof?

josephus
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Beitrag von josephus »

Juergen hat geschrieben:Was für eine Rolle spielt hier der Weihbischof?
Das ist mir auch rätselhaft!

Bereits im Herbst war Weihbischof Fasching im Auftrag des Bischofs im Seminar, um die Seminaristen einzeln zu befragen. Es war, nachdem Bischof und Regens die Anzeige im Hinblick auf Kinderpornographie bei der Staatsanwaltschaft eingebracht hatten. Übrigens war es nicht der Druck der Medien, der sie zu dieser Anzeige veranlaßte; den Medien wurde die Sache erst bekannt, als die Anzeige gesetzt wurde. Bischof und Regens sind vielmehr sofort aktiv geworden, als sie vom EDV-Verantwortlichen mit dem Verdacht auf kinderpornographische Bilder auf dem öffentlich zugänglichen Computer des Seminars konfrontiert worden sind.

Weihbischof Fasching konnte damals bei der Einzelbefragung aller Seminaristen nichts herausfinden, wollte aber anschließend das Seminar gleichsam unter "Generalverdacht" stellen und sogar die Priesterweihen verhindern. Argument: Es könnte ja einer dabei sein, der Kinderpornos konsumiert hat.

Heuer wurden 5 Kandidaten aus dem Priesterseminar geweiht; ein Kandidat, der aufgrund der polizeilichen Razzia wenige Tage vor den Weihen (!) plötzlich zum Kreis möglicher Verdächtiger zählte, wurde vom Bischof von der Weihe zurückgestellt. Damit hat der Bischof sicher verantwortlich gehandelt.

Übrigens ist der nun gerichtlich Belangte nicht jener 33jährige Diakon, der heuer nicht geweiht wurde, sondern ein 27jähriger polnischer Seminarist!

Petrus
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Beitrag von Petrus »

josephus hat geschrieben:Wenn es Zeugen gibt, dann meldet Euch.
ich kann verstehen, wenn sich niemand meldet. Ich kann auch verstehen, daß die Bilder anonym verschickt wurden.

Es könnte sein, daß der, der den Mund aufmacht, letztendlich dann der Gelackmeierte ist - wie hier.

NB: Die Ausführungen von Willibald Glas im o.g. Link kann man, meine ich, getrost überspringen - interessant finde ich das Antwortschreiben von Card. Ratzinger.

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Erich_D
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Beitrag von Erich_D »

verflixt! Jetzt habe ich versehentlich meinen eigenen Beitrag abgeschossen.
Zuletzt geändert von Erich_D am Dienstag 20. Juli 2004, 10:54, insgesamt 2-mal geändert.
"Spiel nicht mit den Schmuddelkindern sing nicht ihre Lieder. Geh doch in die Oberstadt mach´s wie deine Brüder", so sprach die Mutter, sprach der Vater, lehrte der Pastor."

josephus
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Beitrag von josephus »

Erich Dumfarth hat geschrieben:Auf ORF-Religion ist eine Chronologie der Geschehnisse dokumentiert. Nach dieser entdeckte der EDV-Techniker des Seminars am 10.11.03 am Gemeinschafts-PC pornografisches Material und informiert daraufhin Regens Ulrich Küchl. Dann scheint allerdings nicht mehr viel passiert zu sein, denn am 27.11.03 sind es die Alumnen! die Küchl schriftlich aufforden, den Fall "Missbrauch im Internet" dringend zu klären.
Ich habe nachgefragt: Zuerst handelte es sich um "gewöhnliche" pornographische Seiten, die entdeckt wurden; hier wurde eine interne Klärung versucht (dies ist ja strafrechtlich nicht relevant). Was dann folgte, war die Entdeckung der strafrechtlich relevanten Dinge, worauf unmittelbar die Anzeige erfolgte. Der Brief der Seminaristen war danach und drückte die Solidarität der Seminaristen mit der gewählten Vorgangsweise (nämlich der Anzeige und der schonungslosen Aufklärung) aus.

Geronimo

Beitrag von Geronimo »

Lieber Josephus, das strafrechlich relevante ist nur ein Problem bei dieser Geschichte und es sollte nicht dazu dienen, das andere herunterzuspielen, denn ich finde es schon von ausreichender Tragweite, dass überhaupt pornografische Seiten aufgerufen wurden. Irgendwie nicht das, was sich der treugläubige Katholik von seinen Priestern bzw. Priesteramtkandidaten wünscht ... Ist an sich schon zum Wegrennen schrecklich - auch ohne den restlichen Tatbestand. Wieso habe ich das Gefühl, dass das irgendwie bereits für normal befunden wird?

Geronimo

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ottaviani
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Beitrag von ottaviani »

ein Apostolischer Visitator wurde ernannt: http://www.kath.net/detail.php?id=8131 ein mann von sehr traditionelen Anschaugen mitglied des Opus Dei und Moralexperte Gottseidank der Vatikan hätte keine bessere Wahl treffen können

Cicero
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Beitrag von Cicero »

kath.net hat geschrieben:In den letzten Jahrzehnten war in Europa nie die Einsetzung eines Apostolischen Visitators erfolgt.
Wow!
Ich bin gespannt, wie die verläuft. Das könnte Schule machen, wenn sich zeigt, daß der Visitator wirklich etwas bewirken kann. Manchmal ist eine Portion Zentralismus vielleicht ganz gut.

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lancelot
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Beitrag von lancelot »

Ich glaube kaum, daß josephus das für normal hält. Das, was er in den letzten Tagen geschrieben hat, klingt durchaus anders.

Leider höre ich bei Bischof Krenn - zB. in dem Interview mit der OÖ Rundschau vom 18.7. - einen anderen Tenor heraus:
"Rundschau: Wie stellt sich die ganze Sache eigentlich für Sie dar?

Krenn: Komische Geschichte. Ich weiß bis heute nicht, was eigentlich los ist. Da wird irgendetwas von Jugendpornographie und von anderen Dingen erzählt, von allerlei bösartigen, menschlichen Dingen. Ich habe keinen Beweis dafür.

Rundschau: Sie haben doch mit dem Regens und Subregens des Priesterseminars gesprochen. Was haben die zu Ihnen gesagt?

Krenn: Um die zwei geht es ja gar nicht. Da geht es um eine Sache, dass in unserem Haus, das eigentlich Tag und Nacht immer offen ist, pornographische Bilder aufgetaucht sind. Wir haben einen Raum gehabt, der konnte von jedem Besucher betreten werden.

(...)

Rundschau: Im Profil sind die Fotos von homosexuellen Handlungen des Leiters des Priesterseminars veröffentlicht worden.

Krenn: Diese Bilder haben mit der Sache überhaupt nichts zu tun. Der Polizei geht es rein um die Kinderpornographie.

(...)

Rundschau: Hat sich der Vatikan schon bei Ihnen gemeldet?

Krenn: Nein. Das ist auch nicht üblich. Die Leute haben so eine derartige Selbstüberschätzung. Für Rom ist die Gewichtigkeit eine andere als für uns. Es ist ja gar nichts. Vielleicht waren irgendwie, irgendwo ein Homosexueller oder ein anderer schlimmer Bursche dabei. Mehr ist nicht bekannt. Der Rest ist alles Mache. Das ist die große Mache der Publizistik."
Worum es der Polizei geht, ist die eine Sache.

Aber es gibt leider Gottes eine 2. Sache. Daß es den Medien und der Öffentlichkeit und Bischof Krenns "Feinden" auch um die geht, ist kein Grund, daß er als zuständiger Ordinarius klärt und klären lässt, was Sache ist.

(Ergänzung: Nachdem der Visitator ernannt ist, hat diese Interviewstrategie hoffentlich ein Ende.)
Zuletzt geändert von lancelot am Dienstag 20. Juli 2004, 13:15, insgesamt 1-mal geändert.

josephus
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Beitrag von josephus »

@Geronimo

Zweifellos handelt es sich bereits bei nicht strafrechtlich relevanten, wohl aber der kirchlichen Morallehre und auch dem standesgemäßen Verhalten eines Priesters, ja der für ein Priesterseminar Verantwortlichen widersprechenden Verhaltensweisen jedenfalls um Dinge, die nicht zu billigen sind.

Ich begrüße die gerade bekannt gegebene Apostolische Visitation der Diözese St. Pölten!

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ottaviani
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Beitrag von ottaviani »

man kann diese ernennung nicht genug begrüßen ob das die liberalen medien auch so sehen ist eine andere frage immerhin gehört bischof küng auch zu den "umstrittenen bischofsernennungen" na mal sehn
ichj bin jedenfalls zufrieden und mach mir jetzt eine bannanenmilch :mrgreen: :mrgreen:

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Poldi
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Beitrag von Poldi »

Der Augsburger Pastoraltheologe Hanspeter Heinz hat das deutsche "St. Pölten" ausfindig gemacht und das Priesterseminar Eichstätt ins Visier genommen.

Münchner Merkur: Unsere künftigen Priester: Isoliert und unreif?

"In Eichstätt ist es dasselbe Phänomen wie in St. Pölten, dass ein Bischof alle die aufliest und aufnimmt in sein Seminar, die von anderen Seminaren abgelehnt werden." Die sei der "ideale Nähboden für derartige Skandale".

Der Eichstätter Pressesprecher hat dazu aber klargestellt, dass in 2003 auch 25 Kandidaten abgelehnt worden sind. Es werde nach den allgemeinen Auswahlkriterien verfahren.

Hauptsache der Herr Heinz kann sich wieder zu seinem Lieblingsthema ausworten ;)

Poldi

Micha

Beitrag von Micha »

Da geht es um eine Sache, dass in unserem Haus, das eigentlich Tag und Nacht immer offen ist, pornographische Bilder aufgetaucht sind. Wir haben einen Raum gehabt, der konnte von jedem Besucher betreten werden.
Ist das tatsächlich so, Josephus?
Ich kenne kaum ein öffentliches und schon gar kein privates Gebäude, das Tag und Nacht zugänglich ist.
Gibt es da keine Pforte??

josephus
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Beitrag von josephus »

Ich kann eine solche Frage aus Gründen, die mit der Sicherheit des Hauses zusammenhängen, in einem öffentlich lesbaren Forum wohl kaum beantworten :ja:

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Juergen
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Beitrag von Juergen »

Micha hat geschrieben:
Da geht es um eine Sache, dass in unserem Haus, das eigentlich Tag und Nacht immer offen ist, pornographische Bilder aufgetaucht sind. Wir haben einen Raum gehabt, der konnte von jedem Besucher betreten werden.
Ist das tatsächlich so, Josephus?
Ich kenne kaum ein öffentliches und schon gar kein privates Gebäude, das Tag und Nacht zugänglich ist.
Gibt es da keine Pforte??
Wie es in St. Pölten ist/war kann ich nicht sagen.

In PB gab es damals eine Pforte (heute ist es m.W. immer noch so); man sagte, zu wem man will, dann wurde man durchgelassen. War die Pforte mal nicht besetzt, so stand dort ein Telefon und man konnte denjenigen, welchen man besuchen wollte, anrufen, so daß dieser dann kam um einem die Tür zu öffnen. Wenn die Haustür verschlossen war, dann gab es eine Sprechanlage, mit einer Art "Telefon". Man wählte dort die Nummer desjenigen, den man besuchen wollte und der kam dann und öffnete die Tür.

Nicht auszuschließen wäre natürlich gewesen, daß jemand an der Pforte sagte: "Ich will zum Seminaristen XY", obwohl er gar nicht dorthin wollte, sondern Unfug anstellen wollte.....

Edith
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Beitrag von Edith »

Papst bestellt Bischof Küng zum Visitator für St. Pölten.


Papst Johannes Paul II. hat - für den Vatikan - ungewöhnlich rasch auf den Kinderporno-Skandal im Priesterseminar St. Pölten reagiert: Noch am Dienstag wird eine päpstliche Visitation durch den Vorarlberger Bischof Küng in der Diözese von Bischof Krenn beginnen. Auf Grund der weitgehenden Vollmachten eines Visitators ist Krenn zumindest vorübergehend entmachtet. Es ist die erste päpstliche Visitation in einer europäischen Diözese seit Jahrzehnten. Ab 23.05 Uhr auf ORF 2 gibt es eine Live-Debatte u.a. mit Kardinal Schönborn über die Causa.Quelle: http://www.orf.at/040720-76532/index.html
Zuletzt geändert von Edith am Dienstag 20. Juli 2004, 22:18, insgesamt 1-mal geändert.

Micha

Beitrag von Micha »

Was machen eigentlich die Priesteramtskandidaten in St. Pölten derzeit?
Leben sie noch im Haus? Gehen sie noch raus? Läuft das Semester in St. Pölten noch??

josephus
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Beitrag von josephus »

Gut, dass dort jetzt Ferien sind!

schmitz-backes
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Beitrag von schmitz-backes »

Poldi hat geschrieben:Der Augsburger Pastoraltheologe Hanspeter Heinz hat das deutsche "St. Pölten" ausfindig gemacht und das Priesterseminar Eichstätt ins Visier genommen.

Münchner Merkur: Unsere künftigen Priester: Isoliert und unreif?

"In Eichstätt ist es dasselbe Phänomen wie in St. Pölten, dass ein Bischof alle die aufliest und aufnimmt in sein Seminar, die von anderen Seminaren abgelehnt werden." Die sei der "ideale Nähboden für derartige Skandale".

Der Eichstätter Pressesprecher hat dazu aber klargestellt, dass in 2003 auch 25 Kandidaten abgelehnt worden sind. Es werde nach den allgemeinen Auswahlkriterien verfahren.

Hauptsache der Herr Heinz kann sich wieder zu seinem Lieblingsthema ausworten ;)

Poldi
Da weiß man wo der Hase lang läuft! :(
Zuletzt geändert von schmitz-backes am Dienstag 20. Juli 2004, 22:36, insgesamt 1-mal geändert.
"Ihr seid nicht die letzte Nachhut des Mittelalters, sondern die Vorboten einer neuen Zeit!" Joachim Kardinal Meisner

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Erich_D
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Beitrag von Erich_D »

Edith hat geschrieben:Ab 23.05 Uhr auf ORF 2 gibt es eine Live-Debatte u.a. mit Kardinal Schönborn über die Causa.Quelle: http://www.orf.at/040720-76532/index.html
Wird auch im Internet als Live-Stream übertragen: Videostreams der Kreuz&Quer-Diskussion vom 20.07.2004 und der anschließenden Backstage-Diskussion.

Wer also den ORF im TV nicht empfängt, kann sich die Diskussion via Internet geben (Windows Media Player notwendig).
"Spiel nicht mit den Schmuddelkindern sing nicht ihre Lieder. Geh doch in die Oberstadt mach´s wie deine Brüder", so sprach die Mutter, sprach der Vater, lehrte der Pastor."

Micha

Beitrag von Micha »

schmitz-backes hat geschrieben:Da weiß man wo bei bestimmten Theolunken der Hase lang läuft! :(
Aber die haben sowie so keine Zukunft :freude:
Schmitz-Backes, das ist eine Beschimpfung in einem öffentlichen Forum! Ich an seiner Stelle würde dich verklagen.

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Poldi
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Beitrag von Poldi »

schmitz-backes hat geschrieben:Da weiß man wo bei bestimmten Theolunken der Hase lang läuft!
Aber die haben sowie so keine Zukunft
Und wieviele geeignete Seminaristen bleiben auf der Strecke, weil sie einem Klima des Misstrauens ausgeliefert sind? Ich habe soviele Leute gesehen, die man plötzlich in die Praktikums-Warteschleife schickte und dann doch nicht weihen konnte, weil es aus "kirchenpolitischen Gründen" nicht mehr durchsetzbar war. :(

Ach, von welchen Theolunken sprichst Du? ;)

Gruß,
Poldi

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Juergen
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Beitrag von Juergen »

Zu dem "Heinz"- Artikel

Zu der Frage der Aufnahme von Kandidaten, die an anderer Stelle abgelehnt wurden, gibt es ein Dekret der Bischofskonferenz:
Allgemeines Dekret der Deutschen Bischofskonferenz über die Aufnahme ins Seminar (Konvikt) von Priesterkandidaten, die zuvor in anderen Seminaren (Konvikten), Ordensinstituten oder sonstigen kirchlichen Gemeinschaften waren
186. Die Deutsche Bischofskonferenz erlässt aufgrund der besonderen Ermächtigung durch die Instruktion der Kongregation für das Katholische Bildungswesen vom 08. März 1996 in der Fassung des Schreibens vom 14. September 1996 „Über die Aufnahme ins Seminar von Kandidaten, die aus anderen Seminaren oder von Ordensfamilien kommen“ gemäß c. 455 CIC das folgende Allgemeine Dekret.
1. Der Bewerber um die Aufnahme in das Priesterseminar (Konvikt) ist verpflichtet, darüber Angaben zu machen,
a) ob er sich bereits in einer anderen Diözese, in einem inkardi-nationsberechtigten Verband, in einem Ordensinstitut, in einer Gesellschaft des apostolischen Lebens, in einem Säkularinstitut oder in einer sonstigen geistlichen Gemeinschaft um Aufnahme in eine Priesterausbildungsstätte beworben hat und abgelehnt wurde und
b) ob er aus einem Priesterseminar, einer sonstigen Priesterausbildungsstätte oder aus einem Ordensinstitut oder einer anderen geistlichen Gemeinschaft entlassen wurde oder aus welchem Grund er ausgetreten ist.
2. Liegt ein Tatbestand nach Nr. 1 vor, hat der für die Aufnahme in das Priesterseminar (Konvikt) Verantwortliche ein Zeugnis des Oberen der betreffenden Institution oder Gemeinschaft anzufordern.
3. In dem Zeugnis sind die Gründe und Tatsachen anzugeben, die zur Ablehnung oder Entlassung des Kandidaten geführt haben oder die für den Austritt des Kandidaten bekannt geworden sind.
Dieses Allgemeine Dekret wurde am 14.03.2000 von der Deutschen Bischofskonferenz beschlossen und am 5. Mai 2000 vom Apostolischen Stuhl rekognosziert.
Erläuterungen

187. Die Deutsche Bischofskonferenz hat das Allgemeine Dekret aufgrund besonderer Anordnung des Apostolischen Stuhls erlassen.
1. Anlass
Die Kongregation für das Katholische Bildungswesen hat mit Schreiben vom 14. September 1996 eine Neufassung der Instruk-tion vom 8. März 1996 an die Bischofskonferenzen „Über die Aufnahme ins Seminar von Kandidaten, die aus anderen Seminaren oder von Ordensfamilien kommen“ vorgelegt. Die Bischofskonferenzen wurden ermächtigt und beauftragt, ein Allgemeines Dekret nach Maßgabe von c. 455 CIC zu erlassen, in dem „für eine genauere Beachtung der Rechtsnormen bezüglich der Aufnahme ins Seminar der betreffenden Kandidaten Sorge zu tragen“ ist (Instr. Einl.), weil sich trotz der vorhandenen klaren rechtlichen Vorgaben die Situation gesamtkirchlich nicht gebessert hat (vgl. Instr. I, 2.5.6)
2. Zielsetzung
Das Allgemeine Dekret dient der Präzisierung und der Anwendung der Bestimmungen der folgenden Vorgaben des universal-kirchlichen Rechts: c. 241 CIC
§ 1. In das Priesterseminar dürfen vom Diözesanbischof nur solche zugelassen werden, die aufgrund ihrer menschlichen, sittlichen, geistlichen und intellektuellen Anlagen, ihrer physischen und psychischen Gesundheit und auch ihrer rechten Absicht fähig erscheinen, sich dauernd geistlichen Ämtern zu widmen.
§ 2. Vor ihrer Aufnahme müssen Urkunden über den Empfang der Taufe und der Firmung und andere Urkunden vorgelegt werden, die nach den Bestimmungen der Ordnung für die Priesterausbildung erforderlich sind.
§ 3. Wenn es sich um die Zulassung von solchen handelt, die aus einem anderen Seminar oder einem Ordensinstitut entlassen worden sind, wird darüber hinaus ein Zeugnis des betreffenden Oberen, vor allem über den Grund ihrer Entlassung oder ihres Austritts verlangt.
Ratio Fundamentalis Institutionis Sacerdotalis Nr. 39 (Abs. 3 Satz 2) in der Fassung vom 19. März 1985
Den Bischöfen obliegt die schwere Verpflichtung, Nachforschungen anzustellen vor allem über die Gründe für die Entlassung derer, die aus einem anderen Seminar oder Ordensinstitut entlassen worden sind.
Die Partikularnorm der Deutschen Bischofskonferenz zu c. 242 § 1 CIC „Rahmenordnung für die Priesterbildung“ vom 01. De-zember 1988 enthält in Nr. 59 wörtlich die Bestimmungen von c. 241 § 3 CIC.
Das Allgemeine Dekret der Deutschen Bischofskonferenz soll den Diözesanbischöfen und den von ihnen bestellten Verantwortlichen für die Priesterausbildung helfen, ihrer Verantwortung für die Prüfung von Bewerbern für das Priesteramt im Sinn von c. 241 § 1 CIC besser gerecht zu werden (vgl. Instr. I, 2). Es soll verhindern, dass die „Unterschiedlichkeit der Kriterien und des Vorgehens“ bei der Aufnahme in das Priesterseminar und der Zulassung zum Weihesakrament „das Klima brüderlicher Kollegialität und des Vertrauens nicht nur unter den Bischöfen, sondern auch zwischen allen anderen für die Priesterausbildung Verantwortlichen stören“ (Instr. I, 2).
Um sicherzustellen, dass die geltenden universalkirchlichen Rechtsnormen in der Praxis tatsächlich angewandt werden (vgl. Instr. II, 2), hat die Deutsche Bischofskonferenz das Allgemeine Dekret mit präzisierenden und konkretisierenden Bestimmungen erlassen.
Fulda, im September 2001
Quelle(n):
http://dbk.de/schriften/DBK1a.Bischoefe/db073-txt.zip (.txt)
http://dbk.de/schriften/DBK1a.Bischoefe/db073-rtf.zip (.rtf)
http://dbk.de/schriften/DBK1a.Bischoefe/db073.pdf (.pdf)

Aber es lohnt sich kaum, sich aufzuregen.
Sobald es irgendwo irgendwas gibt, stehen die bekannten Kirchenkritiker sofort parat, tingeln durch Talkshows und haben ihren großen Auftritt mit Thesen und Forderungen, die das Haltbarkeitsdatum schon seit Jahren überschritten haben.

schmitz-backes
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Beitrag von schmitz-backes »

Es ist eine Verleumdung, wenn man ein Seminar als "Deutsches St. Pölten" bezeichnet! Man konstruiert einen Zusammenhang zwischen einem regelrechten Sodom mit einem wirklich katholischen Seminar. Das ist böse und mit einer knall harten Absicht, mit solchen Aussagen Kirchenpolitik gegen die Kirche und den katholischen Glauben zu betreiben.
"Ihr seid nicht die letzte Nachhut des Mittelalters, sondern die Vorboten einer neuen Zeit!" Joachim Kardinal Meisner

schmitz-backes
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Beitrag von schmitz-backes »

Juergen hat geschrieben:Zu dem "Heinz"- Artikel

Zu der Frage der Aufnahme von Kandidaten, die an anderer Stelle abgelehnt wurden, gibt es ein Dekret der Bischofskonferenz:
Allgemeines Dekret der Deutschen Bischofskonferenz über die Aufnahme ins Seminar (Konvikt) von Priesterkandidaten, die zuvor in anderen Seminaren (Konvikten), Ordensinstituten oder sonstigen kirchlichen Gemeinschaften waren
186. Die Deutsche Bischofskonferenz erlässt aufgrund der besonderen Ermächtigung durch die Instruktion der Kongregation für das Katholische Bildungswesen vom 08. März 1996 in der Fassung des Schreibens vom 14. September 1996 „Über die Aufnahme ins Seminar von Kandidaten, die aus anderen Seminaren oder von Ordensfamilien kommen“ gemäß c. 455 CIC das folgende Allgemeine Dekret.
1. Der Bewerber um die Aufnahme in das Priesterseminar (Konvikt) ist verpflichtet, darüber Angaben zu machen,
a) ob er sich bereits in einer anderen Diözese, in einem inkardi-nationsberechtigten Verband, in einem Ordensinstitut, in einer Gesellschaft des apostolischen Lebens, in einem Säkularinstitut oder in einer sonstigen geistlichen Gemeinschaft um Aufnahme in eine Priesterausbildungsstätte beworben hat und abgelehnt wurde und
b) ob er aus einem Priesterseminar, einer sonstigen Priesterausbildungsstätte oder aus einem Ordensinstitut oder einer anderen geistlichen Gemeinschaft entlassen wurde oder aus welchem Grund er ausgetreten ist.
2. Liegt ein Tatbestand nach Nr. 1 vor, hat der für die Aufnahme in das Priesterseminar (Konvikt) Verantwortliche ein Zeugnis des Oberen der betreffenden Institution oder Gemeinschaft anzufordern.
3. In dem Zeugnis sind die Gründe und Tatsachen anzugeben, die zur Ablehnung oder Entlassung des Kandidaten geführt haben oder die für den Austritt des Kandidaten bekannt geworden sind.
Dieses Allgemeine Dekret wurde am 14.03.2000 von der Deutschen Bischofskonferenz beschlossen und am 5. Mai 2000 vom Apostolischen Stuhl rekognosziert.
Erläuterungen

187. Die Deutsche Bischofskonferenz hat das Allgemeine Dekret aufgrund besonderer Anordnung des Apostolischen Stuhls erlassen.
1. Anlass
Die Kongregation für das Katholische Bildungswesen hat mit Schreiben vom 14. September 1996 eine Neufassung der Instruk-tion vom 8. März 1996 an die Bischofskonferenzen „Über die Aufnahme ins Seminar von Kandidaten, die aus anderen Seminaren oder von Ordensfamilien kommen“ vorgelegt. Die Bischofskonferenzen wurden ermächtigt und beauftragt, ein Allgemeines Dekret nach Maßgabe von c. 455 CIC zu erlassen, in dem „für eine genauere Beachtung der Rechtsnormen bezüglich der Aufnahme ins Seminar der betreffenden Kandidaten Sorge zu tragen“ ist (Instr. Einl.), weil sich trotz der vorhandenen klaren rechtlichen Vorgaben die Situation gesamtkirchlich nicht gebessert hat (vgl. Instr. I, 2.5.6)
2. Zielsetzung
Das Allgemeine Dekret dient der Präzisierung und der Anwendung der Bestimmungen der folgenden Vorgaben des universal-kirchlichen Rechts: c. 241 CIC
§ 1. In das Priesterseminar dürfen vom Diözesanbischof nur solche zugelassen werden, die aufgrund ihrer menschlichen, sittlichen, geistlichen und intellektuellen Anlagen, ihrer physischen und psychischen Gesundheit und auch ihrer rechten Absicht fähig erscheinen, sich dauernd geistlichen Ämtern zu widmen.
§ 2. Vor ihrer Aufnahme müssen Urkunden über den Empfang der Taufe und der Firmung und andere Urkunden vorgelegt werden, die nach den Bestimmungen der Ordnung für die Priesterausbildung erforderlich sind.
§ 3. Wenn es sich um die Zulassung von solchen handelt, die aus einem anderen Seminar oder einem Ordensinstitut entlassen worden sind, wird darüber hinaus ein Zeugnis des betreffenden Oberen, vor allem über den Grund ihrer Entlassung oder ihres Austritts verlangt.
Ratio Fundamentalis Institutionis Sacerdotalis Nr. 39 (Abs. 3 Satz 2) in der Fassung vom 19. März 1985
Den Bischöfen obliegt die schwere Verpflichtung, Nachforschungen anzustellen vor allem über die Gründe für die Entlassung derer, die aus einem anderen Seminar oder Ordensinstitut entlassen worden sind.
Die Partikularnorm der Deutschen Bischofskonferenz zu c. 242 § 1 CIC „Rahmenordnung für die Priesterbildung“ vom 01. De-zember 1988 enthält in Nr. 59 wörtlich die Bestimmungen von c. 241 § 3 CIC.
Das Allgemeine Dekret der Deutschen Bischofskonferenz soll den Diözesanbischöfen und den von ihnen bestellten Verantwortlichen für die Priesterausbildung helfen, ihrer Verantwortung für die Prüfung von Bewerbern für das Priesteramt im Sinn von c. 241 § 1 CIC besser gerecht zu werden (vgl. Instr. I, 2). Es soll verhindern, dass die „Unterschiedlichkeit der Kriterien und des Vorgehens“ bei der Aufnahme in das Priesterseminar und der Zulassung zum Weihesakrament „das Klima brüderlicher Kollegialität und des Vertrauens nicht nur unter den Bischöfen, sondern auch zwischen allen anderen für die Priesterausbildung Verantwortlichen stören“ (Instr. I, 2).
Um sicherzustellen, dass die geltenden universalkirchlichen Rechtsnormen in der Praxis tatsächlich angewandt werden (vgl. Instr. II, 2), hat die Deutsche Bischofskonferenz das Allgemeine Dekret mit präzisierenden und konkretisierenden Bestimmungen erlassen.
Fulda, im September 2001
Quelle(n):
http://dbk.de/schriften/DBK1a.Bischoefe/db073-txt.zip (.txt)
http://dbk.de/schriften/DBK1a.Bischoefe/db073-rtf.zip (.rtf)
http://dbk.de/schriften/DBK1a.Bischoefe/db073.pdf (.pdf)

Aber es lohnt sich kaum, sich aufzuregen.
Sobald es irgendwo irgendwas gibt, stehen die bekannten Kirchenkritiker sofort parat, tingeln durch Talkshows und haben ihren großen Auftritt mit Thesen und Forderungen, die das Haltbarkeitsdatum schon seit Jahren überschritten haben.
Ich bin überzeugt, dass diese Richtlinien in Eichstätt strengstens befolgt werden, anderes sollte Prof. Heinz erst beweisen!

Sollte dies als Beleidigung rüber gekommen sein, bitte ich dies vielmals zu entschuldigen! :ja: Schon entschärft!
"Ihr seid nicht die letzte Nachhut des Mittelalters, sondern die Vorboten einer neuen Zeit!" Joachim Kardinal Meisner

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Juergen
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Beitrag von Juergen »

Der Kardinal macht (mal wieder) ein schlechtes Bild.
Als Metropolit hat er zwar die Aufgabe seine Suffraganbistümer zu visitieren, doch scheint er hier sein Amt nicht recht wahrgenommen zu haben. Nun spielt der den "Weiß-Nix".
Zulehner kotzt mal wieder in seiner bekannten Weise gegen die Kirche und wird unterstützt von einer Feministin, wobei der Kardinal schweigt.
Naja, es ist vielleicht auch besser, daß er schweigt, er scheint ja wohl nicht reden zu können, denn heute ist wohl das Stottern eher sein Ding.

Daß Zulehner überhaupt noch einen Lehrauftrag hat ist auch sehr befremdlich.

Warum mischt sich nun überhaupt der Metropolit ein - der bisher sein Maul nicht aufbekommen hat - wo doch ein Visitator bestellt wurde?

Feige und hinterhältig nenne ich so etwas, wenn der Metropolit erst dann was sagt, wenn der Bischof einen "Maulkorb" verordnet bekommen hat.

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Erich_D
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Beitrag von Erich_D »

Nach Jürgens Wahrnehmung der Diskussion kurz meine.

Rauscher (vom Standard): finde ich auch als Journalist schmierig; und so wirkte er auch heute auf mich; warum er überhaupt eingeladen wurde, ist mir unklar, da er zu den diskutierten Dingen nichts beizutragen hatte ausser einigen Versuchen aus Kardinal Schönborn ein bisschen schmutzige Wäsche aus dem Vatikan herauszulocken; aber wie gesagt, ich mag Rauscher auch so nicht (der Mann hat beim Irakkrieg anfangs beim Fall der Bomben gejubelt, als dann die Sache nicht mehr so gut ging, flugs sein Fähnchen in den kritischen Wind gehängt; prinzipienlos)

Frau Moser: kenne ich nicht; waren die 0815-Argumente (böse Männerkirche etc.)

Zulehner: rhetorisch mit Abstand am besten; bekam noch am ehesten so etwas wie eine "Message" rüber. Ich fand aber nicht, dass er - wie Jürgen meint - "gegen die Kirche kotzt", auch wenn ich einige seiner Ansichten nicht teile. Immerhin schaffte er es eine der üblichen "der-böse-Zölibat-ist-schuld"-Diskussion niederzuwalzen.

Kardinal Schönborn: der Mann ist, glaube ich, wirklich entsetzt. Und ich kann's nachvollziehen; die letzten 2 oder 3 Jahre hat sich das Klima in der Kirche zum besseren geändert; während in Deutschland die Grabenkriege zwischen den Lagern tobten - Schauplatz Ökumenischer Kirchentag, Katholischer Kirchentag, um nur 2 prominente zu nennen - fand in Ö. die Stadtmission statt (der Gemeinschaft Emmanuel zur Organisation übertragen - (wenn der Kardinal übrigens von neuen Strukuren und Vernetzungen sprach, meint er solche Bewegungen, und nicht das, worauf sich die Frau Moser bezog), es fand der Mitteleuropäische Katholikentag statt mit der Wallfahrt der Völker u.a.m. Und jetzt ist innerhalb weniger Tage ein Bauplatz wieder in Schutt und Asche gelegt, die Arbeit von Jahren beeinträchtigt. Interessant auch, dass Schönborn klar sagte, dass es bereits zuvor Gespräche mit dem Vatikan in Hinblick auf Krenn und seinen Führungsstil gab.

Soweit erste Eindrücke. Bin neugierig was Backstage geredet wird (gibts über Internet zu sehen).
"Spiel nicht mit den Schmuddelkindern sing nicht ihre Lieder. Geh doch in die Oberstadt mach´s wie deine Brüder", so sprach die Mutter, sprach der Vater, lehrte der Pastor."

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Juergen
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Registriert: Mittwoch 1. Oktober 2003, 21:43

Beitrag von Juergen »

Erich,

wenn Du Schönborn kennst, dann weißt Du, daß er ein richtiger "Rhetoriker" ist. Ich meine seine Predigten sind druckreif. Da kommt kein "äh", "öh", "ähm".
Klar da steht er mit seiner Person voll hinter, spricht auf vollem Herzen und ist auch klar bei der Sache.

Aber heute:
ähm - ja - nun - ähm - ja........

Ne, der war nicht ehrlich, der hat sich gewendet wie ein Aal, nach dem Motto: nur nicht anecken...

Das was heuchlerisch, unecht.

kurz gesagt: zum kotzen.

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