Medjugorje (alte Beiträge)

Allgemein Katholisches.
Uwe Schmidt
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Beitrag von Uwe Schmidt »

Also ich finde, man sollte solche Geistesgaben nicht für sich erstreben. Das ist nämlich auch ein leichtes Einfallstor für den Bösen Geist, der einem dann zwar mystische Erlebnisse, aber keine Gottesbeziehung bietet!
Trotzdem glaube ich, dass viele dieser Phänomene echt, das heißt vom Heiligen Geist gewirkt sind. Mir scheint das plausibel, da wir in einer richtigen Glaubenswüste leben, in der sicherlich die allermeisten Gottsucher mal hautnah ein kleines Wunder erleben wollen. Das gibt ihnen dann den Mut, einen Anfang im Glauben zu machen. Und deshalb wirkt Gott auch diese "komischen" Phänomene wie Ohnmacht und Sprechen in Sprachen, die es noch gar nicht gibt.

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Edi
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Beitrag von Edi »

Warum, wenn das Umfallen nicht zu Verletzungen führen kann, stellt man dann sog. Auffänger auf?
Eine Person ist in den USA schon einmal wegen schwerer Kopfverletzung zu Tode gekommen bei dem Sektierer Benny Hinn und da gab es auch eine Gerichtsverhandlung. Allerdings konnte Hinn dabei keine direkte Schuld nachgewiesen werden, somit wurde er freigesprochen.

Manche dieser Handaufleger drücken die Leute richtig nach unten, damit sie fallen sollen.

Was jemand aber beim Fallen wirklich empfindet, hat noch niemand genau gesagt. Es wird immer als Ruhen im Geist ausgegeben.

Geistlich nötig sind solche Phänomene mit Sicherheit nicht, denn Gott will das Herz ändern und nicht äussere Phänomene hervorrufen. Aber bei den sog. Charismatikern sieht man das ja anders, da ist Körperbewegung sehr wichtig.
Von Heiligen wie einem Pater Pio ist mir beim Segnen der Menschen auch mit Handauflegung nichts bekannt, dass die manche dabei umgefallen wären.

Mir ist ein Gläubiger bekannt, der als das Umfallen in seiner Gemeinde eingeführt wurde, gebetet hat, dass Gott ihn nicht umfallen lassen solle, wenn das Phänomen nicht von IHM sei. Er ist im Gegensatz zu manchen andern dann nie umgefallen.

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hcr
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Beitrag von hcr »

Uwe Schmidt hat geschrieben:Und deshalb wirkt Gott auch diese "komischen" Phänomene wie Ohnmacht und Sprechen in Sprachen, die es noch gar nicht gibt.
Neue Sprachen ? - Ich habe einige Male in Büchern gelesen, dass es eine neue Zeit geben soll, eine christliche Epoche.

Ist es möglich, dass diese neuen Sprachen für diese Zeit bestimmt sind ?

Da wäre es natürlich gut, im Sinne de Vorsorge, wenn die Menschen, die die unbekannten Sprachen sprechen diese auch aufschreiben würden und die entsprechenden Übersetzungen vorbereiten.

Weiterhin frage ich mich immer noch, ob die Gnade der Spendung dieses "Umfall-Ohnmachtssegens" nur bestimmten Geistlichen und Laien zuteil wird und warum bisher werder ein Bischof noch ein Papst davon gebrauch gemacht haben - grübel !

mit friedfertigen Grüssen !

Petra
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Beitrag von Petra »

Können diese Ohnmachten nicht ganz einfach von Kreislaufproblemen in Verbindung mit stundenlangem Stehen, innerer Anspannung oder Hitze verursacht werden?

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Mal eine Frage von "außen" und allgemein zu M... wenn ich darf :roll:
Ich war bisher noch nie dort, habe im Augenblick auch nicht unbedingt vor, mal hinzufahren... (ich stehe der Sache aber relativ neutral gegenüber)

Nun meine Frage:
Was "gibt" einem M.?
Ich meine, was gibt es dort, dass ich in der normalen Pfarrei am Ort nicht erlebe? (Beichten und in die Messe gehen kann ich auch dort...)
Ich meine, was bringt es mir persönlich?
Wenn es doch eine Privatoffenbarung ist, was zieht so viele Leute dahin?

Ich kann nur von meinen Erfahrungen mit einigen M.-Anhängern sprechen - und die sind LEIDER sehr oft negativ. Und zwar in einigen besonderen Punkten:

1. Ich erlebe: Jemand hat sich in M. "bekehrt", und muss UNBEDINGT wieder DORTHIN (und NUR dorthin!) fahren! Weil, nach seinen Aussagen ist es in der Pfarrei eben "nicht so wie in M." - und nur dort "kann ich wirklich glauben!"
-> Ebenso: Frage nach der Abhängigkeit von einem bestimmten Ort (damit verursacht M. de facto eine Spaltung) - das ist aber auch ein Phänomen von vielen anderen Erscheinungsorten...

2. Ich erlebe: Die M.-Anhänger, die ich kenne, sind in den Pfarreien nicht präsent - außer am und zu in der Messe. Keine sonstigen Aktivitäten. Sie sagen mir: "Nein, das ist nicht das, was wir wollen."
-> Frage nach den Früchten von M. im Kontext der gesamten Kirche, wenn man das Event einer Erscheinung "braucht", aber sonst im Alltag normal für sich lebt.

3. Ich erlebe: Ich habe so und so viele Leute schon sagen gehört habe: "Wegen der Erscheinung in M. mache ich Mundkommunion. Weil das viel würdiger ist als Handkommunion." (Und: "Die anderen sind ja auch keine richtigen Katholiken" - "WIR meinen es ja auch ERNST.")
-> Frage nach der Kirchlichkeit - die Kirche erlaubt beide Formen. Woher kommt dann dieses Extrem?


Also nochmal hier die persönliche Frage:
WAS GIBT EINEM MEDJUGORJE???

:hmm:

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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

Ach das mit dem Umfallen ist doch ganz logisch im Rahmen der Globalisierung wird eh sehr viel amerikanisiert, wir kriegen neue Feste "Haloween" und trinken Coke .... Ist wohl logisch das sich der hl. Geist auch an diese Sitte zu halten hat und gefälligst in Zukunft alle Leute reihenweise umschmeißt, tja und wenn mal einer dabei stirbt hat er ihn halt früher zu sich berufen. Wer verklagt schon Gott wegen fahrlässiger Tötung?

LG
Fiore
Einer ist Gesetzgeber und Richter, er, der die Macht hat, zu retten oder zu verderben. Wer aber bist du, daß du den Nächsten richtest? (Jak4,12)
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ottaviani
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Beitrag von ottaviani »

ja weil es uns lusig ist dann wirkt plötzlich der hl. geist mit gaben abgesehen davon daß es lächerlich wirkt ist es nicht katholisch
ein jammer das der vatikan sich offenbar nicht traut die franziskaner dort echt zu disziplinieren

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Edi
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Beitrag von Edi »

Soweit ich weiß, ist das Umfallen erst seit dem "Torontosegen" bekannt., wo die Leute auch tierische Laute von sich gegeben haben und nicht mehr aufgehört haben zu lachen (sog. heiliges Lachen). Dieser Torontospuk ist dann auch nach Deutschland importiert worden u.a. auch in kath. Gruppen. Derzeit hört man aber hiervon nicht mehr allzviel. Offenbar hat sich "Gottes Geist" da wieder zurückgezogen oder einige haben den Schwindel durchschaut. Damals ist auch Herr und Gescherr nach Toronto gepilgert um sich das Ganze, die neue Masche anzusehen.

Petra
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Beitrag von Petra »

Hat aber auch was von Konzerten angesagter Boygroups mit minderjährigen weiblichen Fans. Besonders die Erwähnung der Tierlaute. :troll:

SCNR

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Angelo
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Beitrag von Angelo »

Also, gestorben ist - meines Wissens - noch keiner [Punkt]

@ Petra:
Mit Überhitzung und Kreislaufkollaps hat das absolut NICHTS zu tun - auch wenn die Leute vorher sitzen und es kühl in der Kirche ist, fallen sie um ;)

Beschreiben kann man das Gefühl tatsächlich nur sehr schwer, aber es ist ein angenehmes Gefühl. Ich habe es selber zweimal erlebt. Beim ersten Mal bin ich nicht umgefallen, sondern habe mich dagegen "gewehrt", weil ich einfach Angst hatte, mich beim Fallen zu verletzen. Als ich aber dann sah, wie die anderen Leute "aufgefangen" wurden, war ich beruhigt. Es ist so: wenn man selber zu Boden sinkt, glaube ich, kann man sich eh nicht weh tun, aber es stehen ja andere Leute hinter einem, oder man ist in einer Kirche, wo vielleicht die Kirchenbank dahinter ist. Da könnte man schon mal "anschlagen". Die Leute, die einem "auffangen", passen schon vorher auf, wo man steht und dass genug Platz dahinter frei bleibt. Beim zweiten Mal (andere Veranstaltung) habe ich mich dann einfach fallen gelassen. Wie gesagt, es ist ein sehr angenehmes Gefühl und man kriegt sehr wohl alles rundherum noch mit; also keineswegs "Ohnmacht", "Bewusstlosigkeit" etc.

Vielleicht findet sich ja doch jemand hier im Forum, der dieses Gefühl ein bisschen in Worte fassen kann.

@ Beichtkind:
Sorry, aber diese winzig-kleine Schrift ist echt schlecht zu lesen... Ich verstehe schon, warum du sie verwendest, aber vielleicht fällt dir eine andere "Lösung" ein. Ich habe normalerweise "Adleraugen", aber es strengt mich total an, das zu entziffern; vielleicht schaffen es andere Leute eben gar nicht! :hmm:

...und nochwas Beichtkind: ich bin zwar auch eher skeptisch gegenüber Medju (bis jetzt zumindest), habe aber beschlossen, im Herbst mal hinzufahren und es mir selber anzusehen. Das "einzig Wahre" kann es sicherlich nicht sein - wenn wir Gott nicht IN UNS haben, dann finden wir ihn auch in Medju (oder sonstwo) [Punkt]

Angelo :holy:

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Angelo hat geschrieben:@ Beichtkind:
Sorry, aber diese winzig-kleine Schrift ist echt schlecht zu lesen... Ich verstehe schon, warum du sie verwendest, aber vielleicht fällt dir eine andere "Lösung" ein. Ich habe normalerweise "Adleraugen", aber es strengt mich total an, das zu entziffern; vielleicht schaffen es andere Leute eben gar nicht! :hmm:

...und nochwas Beichtkind: ich bin zwar auch eher skeptisch gegenüber Medju (bis jetzt zumindest), habe aber beschlossen, im Herbst mal hinzufahren und es mir selber anzusehen. Das "einzig Wahre" kann es sicherlich nicht sein - wenn wir Gott nicht IN UNS haben, dann finden wir ihn auch in Medju (oder sonstwo) [Punkt]

Angelo :holy:
So, da ein Herr der Schöpfung die Funktion Strg und Scroll nicht kennt, um die Schrift auf dem aktuellen Bildschirm zu benutzen... :mrgreen: stelle ich meinen Beitrag nochmal rein...

Ich habe vorhin geschrieben:
Mal eine Frage von "außen" und allgemein zu M... wenn ich darf
Ich war bisher noch nie dort, habe im Augenblick auch nicht unbedingt vor, mal hinzufahren... (ich stehe der Sache aber relativ neutral gegenüber)

Nun meine Frage:
Was "gibt" einem M.?
Ich meine, was gibt es dort, dass ich in der normalen Pfarrei am Ort nicht erlebe? (Beichten und in die Messe gehen kann ich auch dort...)
Ich meine, was bringt es mir persönlich?
Wenn es doch eine Privatoffenbarung ist, was zieht so viele Leute dahin?

Ich kann nur von meinen Erfahrungen mit einigen M.-Anhängern sprechen - und die sind LEIDER sehr oft negativ. Und zwar in einigen besonderen Punkten:

1. Ich erlebe: Jemand hat sich in M. "bekehrt", und muss UNBEDINGT wieder DORTHIN (und NUR dorthin!) fahren! Weil, nach seinen Aussagen ist es in der Pfarrei eben "nicht so wie in M." - und nur dort "kann ich wirklich glauben!"
-> Ebenso: Frage nach der Abhängigkeit von einem bestimmten Ort (damit verursacht M. de facto eine Spaltung) - das ist aber auch ein Phänomen von vielen anderen Erscheinungsorten...

2. Ich erlebe: Die M.-Anhänger, die ich kenne, sind in den Pfarreien nicht präsent - außer am und zu in der Messe. Keine sonstigen Aktivitäten. Sie sagen mir: "Nein, das ist nicht das, was wir wollen."
-> Frage nach den Früchten von M. im Kontext der gesamten Kirche, wenn man das Event einer Erscheinung "braucht", aber sonst im Alltag normal für sich lebt.

3. Ich erlebe: Ich habe so und so viele Leute schon sagen gehört habe: "Wegen der Erscheinung in M. mache ich Mundkommunion. Weil das viel würdiger ist als Handkommunion." (Und: "Die anderen sind ja auch keine richtigen Katholiken" - "WIR meinen es ja auch ERNST.")
-> Frage nach der Kirchlichkeit - die Kirche erlaubt beide Formen. Woher kommt dann dieses Extrem?


Also nochmal hier die persönliche Frage:
WAS GIBT EINEM MEDJUGORJE???

Amandus
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Beitrag von Amandus »

Edi hat geschrieben:Soweit ich weiß, ist das Umfallen erst seit dem "Torontosegen" bekannt., wo die Leute auch tierische Laute von sich gegeben haben und nicht mehr aufgehört haben zu lachen (sog. heiliges Lachen). Dieser Torontospuk ist dann auch nach Deutschland importiert worden u.a. auch in kath. Gruppen. Derzeit hört man aber hiervon nicht mehr allzviel. Offenbar hat sich "Gottes Geist" da wieder zurückgezogen oder einige haben den Schwindel durchschaut. Damals ist auch Herr und Gescherr nach Toronto gepilgert um sich das Ganze, die neue Masche anzusehen.
Ich kenne einige meiner Meinung nach heiligmäßige Priester, bei denen die Gesegneten fallen. Wenn diese Geistlichen wirklich einen Schwindel praktizieren (bzw. beide Personen oder ein Großteil der Anwesenden), habe ich einen wirklichen Erklärungsnotstand. Noch dazu, wo dieses Fallen im Hl. Geist in keinster Weise spektakulär aufgebauscht wird und mit der gleichen Häufigkeit auftritt. Nicht zuletzt: warum sollten meine Freunde, die ich schätze, plötzlich blöde geworden sein und allen was im Komplott vormachen?

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Gibt es eigentlich eine positive theologische Interpretation für Phänomene wie Umfallen, Ausstoßen von Tierlauten und dergleichen? Ich meine, was will der Geist, der solches bewirkt, uns damit sagen? Oder liegt der Vergleich zu ähnlichen Phänomenen bei Besessenen näher, wie sie von Exorzisten berichtet werden?
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Amandus
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Beitrag von Amandus »

So nimmt sich auch der Geist unserer Schwachheit an. Denn wir wissen nicht, worum wir in rechter Weise beten sollen; der Geist selber tritt jedoch für uns ein mit Seufzen, das wir nicht in Worte fassen können. Und Gott, der die Herzen erforscht, weiß, was die Absicht des Geistes ist: Er tritt so, wie Gott es will, für die Heiligen ein.
Röm 8,26-27 für's Sprachengebet. Bei Tierlauten dürfte man sich im Absender getäuscht haben. Eignen sich in diesem Zusammenhang köstlich zur Polemik.

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Edi
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Beitrag von Edi »

Amandus hat geschrieben:
So nimmt sich auch der Geist unserer Schwachheit an. Denn wir wissen nicht, worum wir in rechter Weise beten sollen; der Geist selber tritt jedoch für uns ein mit Seufzen, das wir nicht in Worte fassen können. Und Gott, der die Herzen erforscht, weiß, was die Absicht des Geistes ist: Er tritt so, wie Gott es will, für die Heiligen ein.
Röm 8,26-27 für's Sprachengebet. Bei Tierlauten dürfte man sich im Absender getäuscht haben. Eignen sich in diesem Zusammenhang köstlich zur Polemik.
Das Sprachengebet ist aus der Schrift bekannt und das gab es auch bei manchen Heiligen. Das sind aber keine Tierlaute wie sie in Toronto und anderswo aufgetreten sind. Ich hatte dies ja mal das hier in einem Thread, wo Links zu Videos waren, thematisiert.
Das Sprachengebet soll angeblich, wenn auch selten, eine dem Sprecher unbekannte, aber existierende Sprache sein, die auch von denen, die sie sprechen, verstanden wird. Meist aber ist es keine bekannte Sprache und oft nur Kauderwelsch.
Laut Aussagen einiger Leute bräuchte man keine Auffänger, wenn Gott das verursacht, weil Gott niemand verletzen will. Also warum dann die Auffänger?

Amandus
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Beitrag von Amandus »

Edi hat geschrieben:Laut Aussagen einiger Leute bräuchte man keine Auffänger, wenn Gott das verursacht, weil Gott niemand verletzen will. Also warum dann die Auffänger?
Ist in der Logik richtig so. Ich denke, damit die Betroffenen Vertrauen zu dieser Art der Begegnung mit dem Hl. Geist fassen. Durch die Erbschuld und für sich betrachtet radikale Heilsverlorenheit des Menschen muß das Vertrauen immer wieder neu aufgebracht werden. Da ist's mit der Logik nicht ein für allemal getan.

Ich denke es gibt zwei Grundtypen des Sprachengebetes. Der verbreitetste ist jener, bei dem durch den Hl. Geist Gott lobpriesen wird, ohne daß eine Sprachstruktur erkennbar ist. In einer Folge von gleichklingenden Silben oder ähnlichem. In diesem Gebet liegt eine große Kraft, wie beim Lobpreis überhaupt (ist mir neulich aufgegangen, der Schlüssel, um Gottes Eingreifen zu erflehen: durch Lobpreis wurden die Mauern Jerichos zum Einsturz gebracht!).

Die zweite Art des Sprachengebets ist die Prophetie, das Wort der Erkenntnis, oder Vergleichbares in einer fremden, tatsächlich existierenden (auch toten) Sprache. Dieser Typ von Sprachengebet macht nur Sinn, wenn es jemand übersetzen (auslegen) kann, damit es die Gemeinde aufbaut.

Uwe Schmidt
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Beitrag von Uwe Schmidt »

Edi hat geschrieben:Soweit ich weiß, ist das Umfallen erst seit dem "Torontosegen" bekannt., wo die Leute auch tierische Laute von sich gegeben haben und nicht mehr aufgehört haben zu lachen (sog. heiliges Lachen). Dieser Torontospuk ist dann auch nach Deutschland importiert worden u.a. auch in kath. Gruppen. Derzeit hört man aber hiervon nicht mehr allzviel. Offenbar hat sich "Gottes Geist" da wieder zurückgezogen oder einige haben den Schwindel durchschaut. Damals ist auch Herr und Gescherr nach Toronto gepilgert um sich das Ganze, die neue Masche anzusehen.


Wann war denn dieser ominöse Toronto-Segen, von dem man immer soviel hört? Ich schaue öfter evangelikale Sender, auch von Benny Hinn, und da wird immer noch angetippt und die meisten Leute fallen um (wird ja auch erwartet von ihnen)!
Den Toronto-Segen würde ich Anfang der 90-er verorten. Ich weiß aber genau, dass auch die (katholischen) Münchener Charismatiker unter Dr. Lochner diesen Segen schon praktiziert haben - und das war Anfang der 70-er!

Uwe Schmidt
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Beitrag von Uwe Schmidt »

Beichtkind hat geschrieben:Mal eine Frage von "außen" und allgemein zu M... wenn ich darf :roll:
Ich war bisher noch nie dort, habe im Augenblick auch nicht unbedingt vor, mal hinzufahren... (ich stehe der Sache aber relativ neutral gegenüber)

Nun meine Frage:
Was "gibt" einem M.?
Ich meine, was gibt es dort, dass ich in der normalen Pfarrei am Ort nicht erlebe? (Beichten und in die Messe gehen kann ich auch dort...)
Ich meine, was bringt es mir persönlich?
Wenn es doch eine Privatoffenbarung ist, was zieht so viele Leute dahin?

Ich kann nur von meinen Erfahrungen mit einigen M.-Anhängern sprechen - und die sind LEIDER sehr oft negativ. Und zwar in einigen besonderen Punkten:

1. Ich erlebe: Jemand hat sich in M. "bekehrt", und muss UNBEDINGT wieder DORTHIN (und NUR dorthin!) fahren! Weil, nach seinen Aussagen ist es in der Pfarrei eben "nicht so wie in M." - und nur dort "kann ich wirklich glauben!"
-> Ebenso: Frage nach der Abhängigkeit von einem bestimmten Ort (damit verursacht M. de facto eine Spaltung) - das ist aber auch ein Phänomen von vielen anderen Erscheinungsorten...

2. Ich erlebe: Die M.-Anhänger, die ich kenne, sind in den Pfarreien nicht präsent - außer am und zu in der Messe. Keine sonstigen Aktivitäten. Sie sagen mir: "Nein, das ist nicht das, was wir wollen."
-> Frage nach den Früchten von M. im Kontext der gesamten Kirche, wenn man das Event einer Erscheinung "braucht", aber sonst im Alltag normal für sich lebt.

3. Ich erlebe: Ich habe so und so viele Leute schon sagen gehört habe: "Wegen der Erscheinung in M. mache ich Mundkommunion. Weil das viel würdiger ist als Handkommunion." (Und: "Die anderen sind ja auch keine richtigen Katholiken" - "WIR meinen es ja auch ERNST.")
-> Frage nach der Kirchlichkeit - die Kirche erlaubt beide Formen. Woher kommt dann dieses Extrem?


Also nochmal hier die persönliche Frage:
WAS GIBT EINEM MEDJUGORJE???

:hmm:


Also ich habe 1996, als ich das erste und bis jetzt auch einzige Mal in Medjugorje war, schon an Fátima geglaubt und fand es unglaublich spannend, mal zu einem Erscheinungsort zu fahren, wo die Muttergottes angeblich täglich errscheint. Ich wollte mir das einfach nicht entgehen lassen! Und dann sind/waren es dort ja auch 6-8 Seher, denen ich natürlich schon mal mehr traue als nur einer Seherin, wie es in Lourdes war. Noch mehr angespornt hat mich, dass am Ende ein großes Zeichen gegeben werden soll, das auch die Ungläubigen überzeugen wird (habe ich kurz vorher 1996 in einer Doku des NDR über Marienerscheinungen erfahren).

Also ich muss schon sagen, dass ich mich seitdem bemühe, die Bitten der Muttergottes dort zu erfüllen. Vorher bin ich halt nur sonntags zur Messe gegangen und habe täglich frei zu Gott gebetet.

Und die Muttergottes fordert ja auch, sich in der Gemeinde zu engagieren! Wenn das deine Gesprächspartner, liebes Beichtkind, nicht tun und nur ihren übernatürlichen Kick brauchen, dann ist das natürlich nicht im Sinne der Gottesmutter. Ich habe auch schon einiges an anti-Medjugorje-Literatur gelesen, der Traditionalist JOACHIM BOUFLET spricht da z.B. immer von der "Pop-Kirche". Das ist eben unsere Zeit, alles wird verpoppt, sogar der Glaube, in Südamerika ist es noch viel schlimmer als bei uns ehemaligen Bildungsbürgern. Aber in Medjugorje kann ich mich da wirklich nicht an solche Auswüchse erinnern.

Natürlich hat man auch die Muttergottes gefragt, welche Kommunionsform würdiger sei. Sie hat erwartungsgemäß die lehramtsmäßige Antwort gegeben, nämlich, dass man Mund- und Handkommunion praktizieren kann.

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Edi
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Beitrag von Edi »

Uwe Schmidt hat geschrieben:
Edi hat geschrieben:Soweit ich weiß, ist das Umfallen erst seit dem "Torontosegen" bekannt., wo die Leute auch tierische Laute von sich gegeben haben und nicht mehr aufgehört haben zu lachen (sog. heiliges Lachen). Dieser Torontospuk ist dann auch nach Deutschland importiert worden u.a. auch in kath. Gruppen. Derzeit hört man aber hiervon nicht mehr allzviel. Offenbar hat sich "Gottes Geist" da wieder zurückgezogen oder einige haben den Schwindel durchschaut. Damals ist auch Herr und Gescherr nach Toronto gepilgert um sich das Ganze, die neue Masche anzusehen.


Wann war denn dieser ominöse Toronto-Segen, von dem man immer soviel hört? Ich schaue öfter evangelikale Sender, auch von Benny Hinn, und da wird immer noch angetippt und die meisten Leute fallen um (wird ja auch erwartet von ihnen)!
Den Toronto-Segen würde ich Anfang der 90-er verorten. Ich weiß aber genau, dass auch die (katholischen) Münchener Charismatiker unter Dr. Lochner diesen Segen schon praktiziert haben - und das war Anfang der 70-er!
Den Zeitpunkt des Toronto"segens" weiß ich nicht mehr genau, aber Anfang 90 könnte das gewesen sein. Das wurde als neue Aussgiessung des hlg. Geistes gesehen, weil ja die Charismatiker immer auf eine neue Masche da warten, mit der sie glauben punkten zu können.

Dr. Dirk
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Beitrag von Dr. Dirk »

Die Menschen bekehren sich reihenweise in Medjugorje. In meiner Heimatpfarrei passiert das nicht...

"Probleme" mit in Medjugorje frisch bekehrten sind die üblichen Probleme mit frisch bekehrten Menschen. Ich empfehle dazu, was der Hl. Johannes v. Kreuz darüber geschrieben hat. Frisch bekehrte Menschen werden heute ziemlich allein gelassen. Die Kirche verwaltet lieber den Glaubensabfall, als frisch zum Glauben gekommene zu betreuen.

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Edi
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Beitrag von Edi »

Dirk hat geschrieben:Die Menschen bekehren sich reihenweise in Medjugorje. In meiner Heimatpfarrei passiert das nicht...

"Probleme" mit in Medjugorje frisch bekehrten sind die üblichen Probleme mit frisch bekehrten Menschen. Ich empfehle dazu, was der Hl. Johannes v. Kreuz darüber geschrieben hat. Frisch bekehrte Menschen werden heute ziemlich allein gelassen. Die Kirche verwaltet lieber den Glaubensabfall.

Warum nicht in der Heimatpfarre? Ist der Pfarrer liberal, selber nicht überzeugt oder ein reiner Routinier wie viele?

Lehmann sagt doch neuerdings immer, der Glaube muss ausgestrahlt werden und kommt nicht von Sitzungen. Richtig ist das schon, aber das Wissen darum allein nützt auch nichts.

Wie soll eine unbekehrter Pfarrer und das sind sehr viele heute auch einem Neubekehrten weiterhelfen können? Die Kirche ist heute massenweise durch Liberale und Unchristen unterwandert, die schon die geistlichen Grundlagen des Glaubens ablehnen, aber oft sogar von der Kirche alimentiert werden. Einige von den Liberalen sind auch ins andere Forum umgestiegen.
Das haben die Hirten, also die Bischöfe mit zu verantworten und ich möchte einmal nicht an deren Stelle sein, es sei denn sie setzen etwas dagegen.

Dr. Dirk
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Beitrag von Dr. Dirk »

Edi hat geschrieben: Warum nicht in der Heimatpfarre? Ist der Pfarrer liberal, selber nicht überzeugt oder ein reiner Routinier wie viele?
In Medjugorje berührt der Himmel die Erde in besonderer Weise. Ich konnte das erst letzte Woche wieder beobachten. Es ist erstaunlich, wieviel sich bei den Pilgern innerhalb von einer Woche tut. Ich erlebe das nirgendwo anders.

Ich engagiere mich bei der Neuevangelisierung. Ich bin auf der Straße gewesen, in zahlreichen Pfarreien (mit liberalen oder konservativen Pfarrern) gewesen, auf Veranstaltungen, etc. Die beste "Methode" ist es, die Leute in einen Bus zu packen, nach Medjugorje zu karren und der Muttergottes den Rest machen zu lassen...

Und wie gesagt: Leider kümmert sich kaum jemand um die frisch bekehrten Katholiken. Viele bleiben in der gefühlhaften Anfangsgnade stecken, lassen sich zu stark von evangelikalen Ideen beeinflussen oder von Endzeitpropheten aus der Sühnenachtsbewegung.

Sie können froh sein, wenn sie wenigstens einen Gebetskreis finden. Wenn sie einen finden, ist es oft einer der altgewordenen CE, die den Rosenkranz geradezu als Angriff auf den Hl. Geist empfinden (ich erinnere mich noch an die Empfehlung auf der CE-Theologenkommission, aus einem charismatischen Gebetskreis keinen marianischen zu machen).

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Edi
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Beitrag von Edi »

Dirk hat geschrieben:
Edi hat geschrieben: Warum nicht in der Heimatpfarre? Ist der Pfarrer liberal, selber nicht überzeugt oder ein reiner Routinier wie viele?
In Medjugorje berührt der Himmel die Erde in besonderer Weise. Ich konnte das erst letzte Woche wieder beobachten. Es ist erstaunlich, wieviel sich bei den Pilgern innerhalb von einer Woche tut. Ich erlebe das nirgendwo anders.

Ich engagiere mich bei der Neuevangelisierung. Ich bin auf der Straße gewesen, in zahlreichen Pfarreien (mit liberalen oder konservativen Pfarrern) gewesen, auf Veranstaltungen, etc. Die beste "Methode" ist es, die Leute in einen Bus zu packen, nach Medjugorje zu karren und der Muttergottes den Rest machen zu lassen...

Und wie gesagt: Leider kümmert sich kaum jemand um die frisch bekehrten Katholiken. Viele bleiben in der gefühlhaften Anfangsgnade stecken, lassen sich zu stark von evangelikalen Ideen beeinflussen oder von Endzeitpropheten aus der Sühnenachtsbewegung.

Sie können froh sein, wenn sie wenigstens einen Gebetskreis finden. Wenn sie einen finden, ist es oft einer der altgewordenen CE, die den Rosenkranz geradezu als Angriff auf den Hl. Geist empfinden (ich erinnere mich noch an die Empfehlung auf der CE-Theologenkommission, aus einem charismatischen Gebetskreis keinen marianischen zu machen).
Für mich ist es, wenn auch offtopic interessant, was du über die CE und den Rosenkranz schreibst. Das bestätigt meine Auffasung, die ich immer wieder mal äusserte, der aber immer wiedersprochen wurde, dass die CE ein vielfach freikirchengesteuert ist. Ich bekomme immer die Mitteilungen der CE, aber das ist echts nichts Besonderes und man kann meinen, kaum katholisch.

Aus Marienfried kenne ich etwas von der Sühnenacht, aber Endzeitprophetie habe ich da nicht bemerkt. Ist das was anderes?

Die Kirche in Deutschland scheint wirklich fast am Ende zu sein, von wenigen Ausnahmen abgesehen. Ob da Grossveranstaltungen noch helfen?

Dr. Dirk
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Beitrag von Dr. Dirk »

Bei der CE fällt mir immer auf, dass diese eine Entwicklung durchgemacht hat. Während sie früher sehr protestantisch beeinflusst war, wurde sie mit der Zeit immer katholischer.

Die neueren Gemeinschaften in der CE, die ich kenne, sind durch und durch katholisch. In den 70ern war das noch ganz anders. Ob die CE-Gruppen, die in dieser Zeit steckengeblieben sind, noch Nachwuchs bekommen, wage ich zu bezweifeln.

Ein interessantes Beispiel für einen alten Charismatiker ist P. Cantalamessa. Ich habe ihn bei Exerzitien für Ordensschwestern erlebt (sic! - ich war der Hahn im Korb :D ) - die Vorträge wurden übrigens von Frau Stampa übersetzt, die heute als Haushälterin von Benedikt XVI. im Vatikan residiert. P. Cantalamessa hat die CE in den 70er Jahren kennengelernt. Nun ist er sicher katholisch und hat sogar Bücher über Maria geschrieben, aber die Gottesmutter (z.B. in Form des Rosenkranzgebetes) spielt in seiner persönlichen Frömmigkeit so gut wie keine Rolle. Zumindest ist mir das in der Woche richtig aufgefallen.

Offensichtlich sind in der CE-Theologenkomission immer noch viele altgebliebene CEler.

Was die Sühnenachtsbewegung betrifft, so kenne ich ein Ehepaar, denen genau das passiert ist, was ich oben beschrieben habe. Sie haben sich gemeinsam in Medjugorje bekehrt (sind während eines Kroatien-Urlaubs an einem Tag dorthin gefahren und wurden direkt "gepackt"). Dort haben sie sich entschlossen, den Glauben wieder zu leben. Zurück in Deutschland hingen sie mit diesem Entschluss erstmal in der Luft. Dann haben sie Leute aus der Sühnenachtsbewegung kennengelernt, waren auf diesen Veranstaltungen und haben auch die ganzen Endzeit-Prophetien kennengelernt (das Blaue Buch von Don Gobbi ist da eher harmlos). Vieles davon findet man auf etika.com . Bei ihnen hat sich ein richtiges Leistungsdenken im Gebetsleben breit gemacht ("Boah, wieder eine Nacht durchgekniet!"). Sie haben sogar eine Höhle gesucht, um Unterschlupf zu finden für die nahenden drei dunklen Tage... :roll:

Ich will damit nicht sagen, dass das in der Sühnenachtsbewegung üblich ist (dazu kenne ich sie viel zu wenig). Es hat jedenfalls einige Zeit gedauert, bis sie davon loskamen. Das geschah aber wiederum nicht etwa in der Pfarrgemeinde, sondern weil sie eine geistliche Gemeinschaft kennengelernt hatten, in diesem Falle die Gemeinschaft der Seligpreisungen.

Es-Ergo-Cogito
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Registriert: Mittwoch 16. Juni 2004, 16:05

Re: Medjugorje - was ist dran?

Beitrag von Es-Ergo-Cogito »

Martin O hat geschrieben: 1.) Gibt es hier jemanden, der dort zum Glauben gekommen ist oder Menschen kennt, die dort zum Glauben kamen oder sonst eine Lebenswende erlebten (Ich meine damit Menschen aus dem persönlichen Bekanntenkreis, deren Begegnung ihr beurteilen könnt, nicht Berichte von unbekannten Personen)?

2.) Gibt es - wie an anderen Stellen behauptet wurde - Botschaften, die der Lehre der Kirche widersprechen?

3.) (Für Leser/innen, die sich schon länger mit diesem Thema beschäftigen:) Hat sich eure Meinung dazu geändert? Wenn ja, warum?
Wie es scheint, möchtest Du Dich 100%ig in Deiner Meinung vorabsichern durch eine Analyse der Zeugnisse... . Korrigiere mich, wenn ich mich irre.

Wenn es so ist, wie es scheint, dann gibt es für Dich nur eins:

Selbst H I N F A H R E N und H I N H Ö R E N !

Dr. Dirk
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Beitrag von Dr. Dirk »

Edi hat geschrieben:Warum, wenn das Umfallen nicht zu Verletzungen führen kann, stellt man dann sog. Auffänger auf?
Eben. Ich finde es auch besser, wenn niemand da ist, der auffängt. Wenn es der Hl. Geist ist, gibt es auch keine Verletzungen. Punkt. Ist auch kein Problem. Man braucht aber Leute, um die Umgefallenen zur Seite zu schieben, weil sie im Weg liegen.
Manche dieser Handaufleger drücken die Leute richtig nach unten, damit sie fallen sollen.
Das habe ich auch beobachtet, genau wie man beobachten kann, dass manche Leute theatralisch zusammensinken. Würde ich aber nicht verallgemeinern.
Was jemand aber beim Fallen wirklich empfindet, hat noch niemand genau gesagt. Es wird immer als Ruhen im Geist ausgegeben.
Mir ist sowas noch nicht passiert. Ich war aber kurz davor, wollte aber nicht umkippen, und so bin ich auch nicht umgekippt. Die Freiheit hat man in dem Moment.
Man ist einfach ergriffen - weiß nicht, wie ich das besser ausdrücken soll...
Geistlich nötig sind solche Phänomene mit Sicherheit nicht, denn Gott will das Herz ändern und nicht äussere Phänomene hervorrufen. Aber bei den sog. Charismatikern sieht man das ja anders, da ist Körperbewegung sehr wichtig.
Von Heiligen wie einem Pater Pio ist mir beim Segnen der Menschen auch mit Handauflegung nichts bekannt, dass die manche dabei umgefallen wären.
Es geschieht ja was Innerliches.
Mir ist ein Gläubiger bekannt, der als das Umfallen in seiner Gemeinde eingeführt wurde, gebetet hat, dass Gott ihn nicht umfallen lassen solle, wenn das Phänomen nicht von IHM sei. Er ist im Gegensatz zu manchen andern dann nie umgefallen.
Wie gesagt, man hat die Freiheit es zuzulassen, oder nicht. Dafür braucht man eine gewisse Offenheit, sich dem Hl. Geist zu überlassen. Mit Misstrauen im Herzen fällt man sicher nicht um. Auch wenn man diese Offenheit hat, ist das keine Garantie dafür, dass man selbst umfällt. Der Hl. Geist wirkt bei jedem anders.

Für mich ist dieses Umfallen nun wirklich nichts Besonderes. Es geschieht, es geschieht im Gebet, für die Menschen ist es eine tiefe innere Gotteserfahrung. Bei Manchem passiert es, bei Manchem nicht. Es ist halt ein Phänomen, das passiert, manchmal mehr, manchmal weniger häufig.

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Edi
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Beitrag von Edi »

Ich bin auch manchmal ergriffen, warum nicht? Andere Menschen sind auch gelegentlich ergriffen, das zeigt sich z.B. auch in Tränen. Bei den Heiligen gibt es auch eine Gabe der Tränen. Das zeigt, das sich im Herzen etwas bewegt und das ist wichtig. Das Umfallen scheint mir da unwichtig zu sein.

Dr. Dirk
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Beitrag von Dr. Dirk »

Stimmt. Es ist ein äußerliches Zeichen für etwas, was innerlich geschieht. Das äußere Zeichen ist im vgl. zum Innerlichen unwichtig und es ist auch nicht Voraussetzung für das Innerliche.

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Edi
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Beitrag von Edi »

Dirk hat geschrieben:Stimmt. Es ist ein äußerliches Zeichen für etwas, was innerlich geschieht. Das äußere Zeichen ist im vgl. zum Innerlichen unwichtig und es ist auch nicht Voraussetzung für das Innerliche.
Gute Antwort.

Dr. Dirk
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Beitrag von Dr. Dirk »

Ein Beispiel ist das Zeugnis, was ich kürzlich auf die Homepage meiner Gemeinschaft gestellt habe. Der Junge, der das geschrieben hat, fällt auch am Ende um und empfängt das Sprachengebet.

Ich habe in der Tat überlegt, ob dieses Zeugnis nicht zu heftig ist für manche katholische Gemüter, aber der Junge hat das alles nunmal so empfunden. Darum ist es ja auch ein Zeugnis. Ich kenn ihn seit fast 10 Jahren und ich weiß, dass dieses Pfingsterlebnis sein Leben verändert hat und diese Änderung auch heute noch Bestand hat - immerhin sind inzwischen mehr als 2 Jahre vergangen.

Wenn mir also jemand sagt, das seien Kreislaufprobleme gewesen oder Zeichen von dämonischer Besessenheit, dann kann ich nur mit dem Hinweis darauf antworten, dass das offensichtlich an der Realität vorbei geht. Er hat eine ganz tiefe und persönliche Begegnung mit Gott erlebt, eine andere Möglichkeit, wie das bisher mehr als 2 Jahre Wirkung haben soll, fällt mir nicht ein.

Ich muss vielleicht betonen, dass diese eucharistische Anbetung, um die es hier geht, sehr im Gebet vorbereitet wurde, hauptsächlich im Rosenkranzgebet. Es ging also nicht den ganzen Tag so heftig zur Sache, wie hier beschrieben - im Gegenteil sogar.

Heiliger Geist, lass krachen!

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Edi
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Beitrag von Edi »

Wenn man ein wenig von der Kirchengeschichte kennt, gab es da doch vor 200 Jahren oder so noch Volksmissionen in der Kirche. Heute ist das nicht mehr. Jede lokale Gemeinde hat ihren Priester und der kann meist wohl kaum mehr überzeugen. Fast nur noch an Wallfahrtsorten kommen die Menschen zu einer Gotterfahrung oder vielleicht auch bei der CE. Da ist aber viel zu wenig.
ich habe einmal einem kath. Diakon ein Video des Fratel Cosimo gegeben, damit er es in einer Veranstaltung vorführen kann. Aber der hatte nur Ausreden und führte manches Verhalten auf die Italiener zurück und antwortete gar noch mit Zitaten des Johannes vom Kreuz, die dabei ganz unpassend waren. Die Berufschristen sind wohl heute meist die grössten Hemmnisse für den Glauben.
Kein Wunder, dass da manche zu den Freikirchen abwandern.

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Juergen
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Beitrag von Juergen »

Edi hat geschrieben:Wenn man ein wenig von der Kirchengeschichte kennt, gab es da doch vor 200 Jahren oder so noch Volksmissionen in der Kirche. Heute ist das nicht mehr....
Gibt's immer noch.
Ich erinnere mich noch an eine Volksmission in der Gemeinde, in der ich aufgewachsen bin. Das muß so etwa Anfang 90er Jahre gewesen sein.
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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