Homosexualität und katholischer Glaube

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Lycobates
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Re: Homosexualität und katholischer Glaube

Beitrag von Lycobates »

Trisagion hat geschrieben:
Dienstag 15. März 2022, 13:51
Bruder Donald hat geschrieben:
Dienstag 15. März 2022, 11:28
Hat er nicht bereits jetzt schon klar gemacht, dass er mit der (offiziellen) katholischen Sexualmoral nichts anfangen kann und diese auch gar nicht vermitteln möchte?
Genau lesen. Eine explizit gegen die Lehre stehende Aussage ist nicht zu finden, jedenfalls nicht in den verlinkten Artikeln. Er macht offensichtlich nach Kräften Stimmung, weckt Hoffnung (bei denen die gegen die Lehre sind), und stellt sich ziemlich eindeutig auf eine bestimmte Seite. Aber faktische Aussagen sind ziemlich Fehlanzeige, und eine Anklage in Rom würde m.E. im Sande verlaufen.

Am ehesten kann man ihm noch hieraus einen Strick drehen:
Alle Beziehungen, die dem "Primat der Liebe" folgten, so Marx in seiner anschließenden Predigt, könnten von Gott angenommen werden.
Aber da müßte man den Text der Predigt vorliegen haben, nicht nur eine journalistische Zusammenfassung.

Und im Prinzip ist das halt genau so ein rhetorischer Trick. Jeder der das hört denkt sofort, daß Bischof Marx kein Problem mit der Homosexualität mehr hat. Aber rein formal ist Gott die Liebe, und es ist selbstverständlich korrekt, daß Gott jede Beziehung die ihm entspricht annehmen kann. Im wesentlichen wird hier mit einer Zweideutigkeit bzgl. "Liebe" operiert. Meint der Herr Bischof romantische Gefühle oder die klassische Definition "das Gute für einen anderen zu wollen"?
Erinnert mich an die Marlene.
Die war auch „von Kopf bis Fuß“ auf etwas eingestellt, was mit Liebe so wenig zu tun hat, als der Herr Dr Marx mit dem Glauben der Kirche.
Der Mittelweg ist der einzige Weg, der nicht nach Rom führt (Arnold Schönberg)
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Dr.Hackenbush
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Re: Homosexualität und katholischer Glaube

Beitrag von Dr.Hackenbush »

Trisagion hat geschrieben:
Dienstag 15. März 2022, 13:51
Bruder Donald hat geschrieben:
Dienstag 15. März 2022, 11:28
Hat er nicht bereits jetzt schon klar gemacht, dass er mit der (offiziellen) katholischen Sexualmoral nichts anfangen kann und diese auch gar nicht vermitteln möchte?
Genau lesen. Eine explizit gegen die Lehre stehende Aussage ist nicht zu finden, jedenfalls nicht in den verlinkten Artikeln. Er macht offensichtlich nach Kräften Stimmung, weckt Hoffnung (bei denen die gegen die Lehre sind), und stellt sich ziemlich eindeutig auf eine bestimmte Seite. Aber faktische Aussagen sind ziemlich Fehlanzeige, und eine Anklage in Rom würde m.E. im Sande verlaufen.
Der Verfall-Trend der Kirche Deutschlands hat sich bereits mit dem Erscheinen der „Königsteiner Erklärung“ angekündigt und später mit der Vergabe der s.g. „Lizenz zum Töten“ fortgesetzt.


Lycobates hat geschrieben:
Dienstag 15. März 2022, 13:57
Erinnert mich an die Marlene.
welche Marlene?

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Protasius
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Re: Homosexualität und katholischer Glaube

Beitrag von Protasius »

Dr.Hackenbush hat geschrieben:
Dienstag 15. März 2022, 14:26
Lycobates hat geschrieben:
Dienstag 15. März 2022, 13:57
Trisagion hat geschrieben:
Dienstag 15. März 2022, 13:51
Genau lesen. Eine explizit gegen die Lehre stehende Aussage ist nicht zu finden, jedenfalls nicht in den verlinkten Artikeln. Er macht offensichtlich nach Kräften Stimmung, weckt Hoffnung (bei denen die gegen die Lehre sind), und stellt sich ziemlich eindeutig auf eine bestimmte Seite. Aber faktische Aussagen sind ziemlich Fehlanzeige, und eine Anklage in Rom würde m.E. im Sande verlaufen.
Der Verfall-Trend der Kirche Deutschlands hat sich bereits mit dem Erscheinen der „Königsteiner Erklärung“ angekündigt und später mit der Vergabe der s.g. „Lizenz zum Töten“ fortgesetzt.


Lycobates hat geschrieben:
Dienstag 15. März 2022, 13:57
Erinnert mich an die Marlene.
welche Marlene?
Das bezieht sich wohl auf Marlene Dietrich, die seinerzeit in „Der blaue Engel“ ein Stück mit dem Titel „Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt” sang.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

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Lycobates
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Re: Homosexualität und katholischer Glaube

Beitrag von Lycobates »

Dr.Hackenbush hat geschrieben:
Dienstag 15. März 2022, 14:26
Lycobates hat geschrieben:
Dienstag 15. März 2022, 13:57
Erinnert mich an die Marlene.
welche Marlene?
Diese:
Ein Film von 1930, schon etwas für ältere Semester :D
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Lycobates
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Re: Homosexualität und katholischer Glaube

Beitrag von Lycobates »

Bruder Donald hat geschrieben:
Montag 14. März 2022, 18:40
Sascha B. hat geschrieben:
Montag 14. März 2022, 17:53
Der Bischofssitz von München dürfte somit vakant sein. Zum Glück hat Regensburg einen brauchbaren Bischof.
Solange Rom da nichts entschieden hat, ist da nix unbesetzt. Leider...
Nein, Jurisdiktionsverlust (und damit faktische Ämtervakanz) tritt bei öffentlicher und formeller Häresie von selbst ein.
Das ist Kirchenrecht und Kirchenlehre seit immer.

Aber wie Trisagion richtig dargestellt hat, wäre eine formelle Häresie hier (ich beziehe mich hier nur auf diesen Text) nicht eindeutig nachzuweisen.
Da müßte man sich die "Homilie" des Herrn Dr Marx erst einmal wörtlich zu Gemüte führen.
Dazu habe ich keine Zeit, und noch weniger Lust: sinite mortuos sepelire mortuos.
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Re: Homosexualität und katholischer Glaube

Beitrag von Dr.Hackenbush »

Lycobates hat geschrieben:
Dienstag 15. März 2022, 14:55
Ein Film von 1930, schon etwas für ältere Semester :D
ja, habe ihn noch im schwarz/weiss Fernseher gesehen ;D

Trisagion
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Re: Homosexualität und katholischer Glaube

Beitrag von Trisagion »

Dr.Hackenbush hat geschrieben:
Dienstag 15. März 2022, 15:38
ja, habe ihn noch im schwarz/weiss Fernseher gesehen ;D
Ich habe immerhin noch einen schwarz-weiss Fernseher gesehen... Wohingegen die derzeitige Generation nicht einmal mehr eine Braunsche Röhre kennt. Ich habe das Konzept erst neulich noch ein paar Studenten erklärt, da hätte ich genausogut vom Bronzeguß erzählen können...

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Libertas Ecclesiae
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Re: Homosexualität und katholischer Glaube

Beitrag von Libertas Ecclesiae »

Wie das amerikanische National Catholic Register meldet, hat der australische Kardinal Pell in einem bereits vor einigen Tagen abgesandten Schreiben die Glaubenskongregation in Rom aufgefordert, dem Limburger Bischof und Vorsitzenden der katholischen Deutschen Bischofskonferenz Bätzing und dem Luxemburger Erzbischof und Vorsitzenden der Europäischen Bischofskonferenz Hollerich offizielle Zurechtweisungen wegen ihrer offenen und öffentlichen Ablehnung wesentlicher Elemente der katholischen Sexualmoral zu erteilen.

Pell verlangt Rüge für Bätzing und Hollerich
„Die letzte Messe ist noch nicht gelesen.“
(Jelena Tschudinowa)


Dr.Hackenbush
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Re: Homosexualität und katholischer Glaube

Beitrag von Dr.Hackenbush »

daraus:
"Der Katechismus ist nicht in Stein gemeißelt. Man darf auch in Zweifel ziehen, was da drinsteht"
na wenn das so ist, lieber Herr Marx, dann ist die Aussage aus dem KKK:
2037 Das der Kirche anvertraute Gesetz Gottes wird den Gläubigen als Weg des Lebens und der Wahrheit gelehrt. Die Gläubigen haben das Recht, in den heilsamen göttlichen Geboten unterwiesen zu werden, die das Urteilsvermögen läutern und mit Hilfe der Gnade die verwundete menschliche Vernunft heilen. Sie haben die Pflicht, die durch die rechtmäßige Autorität der Kirche erlassenen Anordnungen und Vorschriften zu beobachten. Selbst wenn diese disziplinärer Natur sind, erfordern sie Folgsamkeit in Liebe.
für die Katz!
Friede, Freude, Eierkuchen - die Amtskirche kann uns mal !

Spätestens jetzt bereut Franziskus, dass er Marx nicht gehen lassen hat.
Die Konzilskirche, wie man sie nennt, macht sich zunehmend lächerlich - nicht nur, weil sich manche Würdenträger in ihr "Ketzereien" erlauben, sondern weil sie (die Kirche) diese dann noch toleriert.

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Edi
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Re: Homosexualität und katholischer Glaube

Beitrag von Edi »

Dr.Hackenbush hat geschrieben:
Donnerstag 31. März 2022, 16:44
Spätestens jetzt bereut Franziskus, dass er Marx nicht gehen lassen hat.
Warum soll der Papst das bereuen? Dem ist doch die Verwirrung gerade recht. Er selber ist doch die Verwirrung in Person.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

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Re: Homosexualität und katholischer Glaube

Beitrag von Dr.Hackenbush »

Edi hat geschrieben:
Donnerstag 31. März 2022, 18:11
Dr.Hackenbush hat geschrieben:
Donnerstag 31. März 2022, 16:44
Spätestens jetzt bereut Franziskus, dass er Marx nicht gehen lassen hat.
Warum soll der Papst das bereuen? Dem ist doch die Verwirrung gerade recht. Er selber ist doch die Verwirrung in Person.
Bevor Franziskus zum Papst gewählt wurde, führte er in Argentinien einen Kreuzzug gegen die Homoehe - so vermeldeten viele Nachrichtenagenturen nach seiner Wahl zum Papst. Auch wenn sie (Franziskus und sein Gefolge) nach Außen den Eindruck vermitteln, dass die Homos und die Homoehe ihren Platz in der Kirche haben (was den Aussagen aus der Bibel widerspricht), glaube ich, sie würden Gott auf den Knien danken, wenn Er die Drecksarbeit (die Tempelreinigung) für sie übernehmen würde.
Ein analogisches/ähnliches Beispiel hatten wir in Deutschland Ende der 90 Jahre mit der Abschaffung der „Lizenz zum Töten“. Damals wollten alle deutschen Bischöfe (außer Bischof Dyba) die Vergabe der Abtreibungsscheine beibehalten und stritten darum mit Papst JP2 (um vor dem deutschen Volk zu punkten) – besonders Lehmann und Kampfhaus. Erst nachdem JP2 „befohlen“ hat diese Praxis zu ändern, waren die deutschen Bischöfe heilfroh, haben ihre Hände wie Pilatus abgewaschen (verbal) und die Verantwortung für diese Änderung auf den Papst umgeleitet/abgegeben. So blieben sie vor dem deutschen Volke rein und ohne Schuld. Gehts noch diabolischer?

Highlander

Re: Homosexualität und katholischer Glaube

Beitrag von Highlander »

Dr.Hackenbush hat geschrieben:
Donnerstag 31. März 2022, 18:58
Edi hat geschrieben:
Donnerstag 31. März 2022, 18:11
Dr.Hackenbush hat geschrieben:
Donnerstag 31. März 2022, 16:44
Spätestens jetzt bereut Franziskus, dass er Marx nicht gehen lassen hat.
Warum soll der Papst das bereuen? Dem ist doch die Verwirrung gerade recht. Er selber ist doch die Verwirrung in Person.
Bevor Franziskus zum Papst gewählt wurde, führte er in Argentinien einen Kreuzzug gegen die Homoehe - so vermeldeten viele Nachrichtenagenturen nach seiner Wahl zum Papst. Auch wenn sie (Franziskus und sein Gefolge) nach Außen den Eindruck vermitteln, dass die Homos und die Homoehe ihren Platz in der Kirche haben (was den Aussagen aus der Bibel widerspricht), glaube ich, sie würden Gott auf den Knien danken, wenn Er die Drecksarbeit (die Tempelreinigung) für sie übernehmen würde.
Ein analogisches/ähnliches Beispiel hatten wir in Deutschland Ende der 90 Jahre mit der Abschaffung der „Lizenz zum Töten“. Damals wollten alle deutschen Bischöfe (außer Bischof Dyba) die Vergabe der Abtreibungsscheine beibehalten und stritten darum mit Papst JP2 (um vor dem deutschen Volk zu punkten) – besonders Lehmann und Kampfhaus. Erst nachdem JP2 „befohlen“ hat diese Praxis zu ändern, waren die deutschen Bischöfe heilfroh, haben ihre Hände wie Pilatus abgewaschen (verbal) und die Verantwortung für diese Änderung auf den Papst umgeleitet/abgegeben. So blieben sie vor dem deutschen Volke rein und ohne Schuld. Gehts noch diabolischer?
Wimre ist damals Kardinal Meisner nach Rom gefahren, um den Zug wieder auf die richtigen Schienen zu setzen. Was die "selbstbewußten Katholiken" natürlich nicht abgehalten hat, anschließend "donum mortem" zu gründen!

Schulevonathen
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Re: Homosexualität und katholischer Glaube

Beitrag von Schulevonathen »

Highlander hat geschrieben:
Freitag 1. April 2022, 15:13
"donum mortem"
Das Latein Eurer archangelischen Eminenz war allerdings auch schonmal besser!

Dr.Hackenbush
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Re: Homosexualität und katholischer Glaube

Beitrag von Dr.Hackenbush »

Highlander hat geschrieben:
Freitag 1. April 2022, 15:13
Wimre ist damals Kardinal Meisner nach Rom gefahren, um den Zug wieder auf die richtigen Schienen zu setzen. Was die "selbstbewußten Katholiken" natürlich nicht abgehalten hat, anschließend "donum mortem" zu gründen!
als Meisner das Bistum Köln übernommen hatte, war er strikt gegen Abtreibung, was er in TV-Interwievs oft betont hatte. Aber auch er hat die Vergabe der Beratungsscheine für Schwangere "irgendwie" akzeptiert. Der Einzige, der damals die Tötungsmaschinerie mit kirchlicher Erlaubnis abgelehnt hat, war der Fuldaer Bischof Dyba.

Highlander

Re: Homosexualität und katholischer Glaube

Beitrag von Highlander »

Dr.Hackenbush hat geschrieben:
Freitag 1. April 2022, 17:09
Highlander hat geschrieben:
Freitag 1. April 2022, 15:13
Wimre ist damals Kardinal Meisner nach Rom gefahren, um den Zug wieder auf die richtigen Schienen zu setzen. Was die "selbstbewußten Katholiken" natürlich nicht abgehalten hat, anschließend "donum mortem" zu gründen!
als Meisner das Bistum Köln übernommen hatte, war er strikt gegen Abtreibung, was er in TV-Interwievs oft betont hatte. Aber auch er hat die Vergabe der Beratungsscheine für Schwangere "irgendwie" akzeptiert. Der Einzige, der damals die Tötungsmaschinerie mit kirchlicher Erlaubnis abgelehnt hat, war der Fuldaer Bischof Dyba.
https://www.spiegel.de/politik/bannstra ... 0014799551

Dr.Hackenbush
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Re: Homosexualität und katholischer Glaube

Beitrag von Dr.Hackenbush »

Highlander hat geschrieben:
Freitag 1. April 2022, 21:19
https://www.spiegel.de/politik/bannstra ... 0014799551
Ich habe damals den Verlauf der „Debatten“ mit JP2 im Radio und Fernseher mit Interesse verfolgt, jedoch wegen solcher Kommentare, wie hier, aus dem verlinktem SPIEGEL: „Andererseits stellt er (JP2) starrsinnig eherne Prinzipien tradierter kirchlicher Dogmatik und Moral über den Auftrag der Kirche, den Menschen in ihren konkreten Nöten zu helfen.“ habe ich das Interesse verloren, weil die deutschen, gottfernen Medien kein Interesse am gottgefälligen Leben haben und argumentierten in erster Linie mit der Not der Schwangeren, stellen aber nie die Fragen, warum die Frauen, die keine Kinder wollen, ausgelassenen Sex haben „müssen“? Oder, wenn schon, warum muss dann, in Folge einer ungewollten Schwangerschaft, die Kirche die Abtreibung absegnen? - weil die Frauen zu dumm waren zu verhüten? <- als ob man diese Frage nie stellen dürfte, weil Verhütung bereits vom Paul VI in abgelehnt wurde - was wiederum absurd gewesen wäre, weil die Medien mit der Art ihrer Argumentation längst ihre Gottferne bewiesen haben und kein Interesse hatten (und haben), gottgefälliges Leben zu propagieren - als ob Gott gesagt hätte, dass eine Abtreibung kein Tötungsdelikt/Mord wäre und kein Verstoß gegen das 5 Gebot. Die Medien hätten damals nicht so ein leichtes Spiel mit der Stimmungsmache in Deutschland gehabt (und auch heute nicht), wenn die deutschen Katholiken Gott und der Kirche im Glauben folgen würden. Aber auch das kapieren die dämlichen Mitläufer-Katholiken nicht (oder wollen nicht kapieren), weil auch sie letztendlich nur schnackseln wollen wie die Affen und abtreiben wie am Fließband!
Was mich angeht, kann ich nur die Worte eines Journalisten aus den 60 Jahren wiederholen: „Seine stärksten Garnisonen unterhält Satan im Westen Europas“

Highlander

Re: Homosexualität und katholischer Glaube

Beitrag von Highlander »

Wenn man im ganz Allgemeinen redet, kann man feststellen, daß der menschlichen Natur eine Neigung zur Sünde eigen ist. Das zeigt sich schon in der Geschichte von Adam und Eva.

Im Zuge der letzten Jahrzehnte ist es nicht hinreichend gelungen, deutlich zu machen, daß bestimmte Regularien für die Menschen in Gemeinschaften gemacht sind und nicht gegen sie. Man mag sich da eher an den Ausspruch Jesu erinnern, den dieser zum Sabbatgebot (Markus 2, 27) geäußert hat.

Wenn man nun hinreichend Kenntnis hat, daß derlei Regularien eine gewisse Beliebigkeit aufweisen, dann braucht man diese natürlich auch nicht einzuhalten; insbesondere nicht im binnenkirchlichen Bereich.
Bspw. wurde Bischof Voderholzer neulich in den Zusammenkünften des synodalen Weges massiv gemobbt, weil er es gewagt hatte darauf hinzuweisen, daß zu Beginn der 70-er-Jahre im Zuge der sexuellen Revolution der sexuelle Mißbrauch von Kindern von einem Verbrechen zu einem Vergehen herabgestuft worden war. Die offizielle (heuchlerische) Begründung lautet damals, man wolle den mißbrauchten Kindern eine Retraumatisierung ersparen, die eine Aussage vor Gericht nach sich ziehen würde.
Aber innerkirchliches Mobbing ist kein ganz neues Phänomen. Im Rahmen der Debatte zur "Lizenz zum Töten" kursierte der Spruch "I bah, Dyba!" der sich sicherlich nicht ganz unabsichtlich in die Tradition der Sponti-Sprüche wie "Wer zweimal mit derselben pennt, gehört schon zum Establishment!" einreihte.

Es bewahrheitet sich halt die Tatsache, daß es besser ist, sich an die Weisung des Völkerapostels in 1 Tim 6,12 zu halten und die prophetische Mahnung 2 Tim 4,3 in nicht zu vergessen.

Dr.Hackenbush
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Re: Homosexualität und katholischer Glaube

Beitrag von Dr.Hackenbush »

Highlander hat geschrieben:
Samstag 2. April 2022, 06:18
Wenn man im ganz Allgemeinen redet, kann man feststellen, daß der menschlichen Natur eine Neigung zur Sünde eigen ist. Das zeigt sich schon in der Geschichte von Adam und Eva.
Einfach ausgedrückt: Mit ihrer Lehre zeigt die Kirche den Weg zu Gott, auf dem man das Heil erlangen kann. Jeder ist dazu eingeladen diesen Weg zu gehen und sich diesem Weg anzuschließen. Auch der gesunde Menschenverstand/Logik sprechen dafür an Gott zu glauben (siehe z.B.: die Pascalsche Wette).
Gott wurde Mensch und hat die Kirche gestiftet, jedoch in all den Gesprächen mit Katholiken in Deutschland habe ich immer den Eindruck gewinnen können, dass für viele die Kirche eine nur charitative Institution sein müsste, ohne den Katholiken vorschreiben zu dürfen, was sie zu glauben haben. Niemand ist gezwungen auf diesem Weg der Kirche mitzugehen (zu bleiben), wenn er meint, die Glaubensverkündigung der Kirche nicht aus dem Wort Gottes resultiert, aber dennoch verlassen diese Katholiken diese Kirche nicht. Glauben sie, dass die römisch-katholische Kirche die Kirche Jesu ist, durch die man das Heil erlangt? Wenn ja, warum glauben sie den Medien und dem Antiklerikalismus mehr und lassen sie sich dazu verführen, die Kirche als ein notwendiges Übel zu sehen?
Es scheint, als ob die Menschen erwarten würden, dass die Kirche, mit ihrer von Gott erhaltenen Vollmacht, ihnen (den Menschen) helfen müsste, ein Leben zu führen, in dem sie für das Sündigen von Gott nicht bestraft/abgelehnt werden dürften, weil die Kirche das Sündigen aus Nächstenliebe abgesegnet hat.
Wenn dem so ist, dann hat diese Verwirrung Ausmaße einer diabolischen Ideologie, oder einer allgemeinen und totalen Idiotie angenommen, die das Heil der Menschen verhindern soll.

Trisagion
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Re: Homosexualität und katholischer Glaube

Beitrag von Trisagion »

Highlander hat geschrieben:
Samstag 2. April 2022, 06:18
Wenn man im ganz Allgemeinen redet, kann man feststellen, daß der menschlichen Natur eine Neigung zur Sünde eigen ist. Das zeigt sich schon in der Geschichte von Adam und Eva.
Dem gefallene Menschen ist eine Neigung zur Sünde eigen. Diese ist aber nicht Teil seiner Natur, sondern gerade der Unordnung derselben - nämlich des Aufstandes der "niederen Triebe" des Leibes gegen den "rationalen Willen" des Geistes, der Begehrlichkeit. Dies sehen wir eben nicht in Adam und Eva, die von Gott in wohlgeordneter Natur geschaffen wurden, sondern diesen Zustand haben wir als Folge der Sünde von Adam und Eva geerbt, in dem Sinne daß Gott zur Strafe das "Erbteil" der entsprechenden Gnade einkassiert hat. Darum spricht man hier von "Erbsünde", was aber als "Erbe der Folgen der ursprünglichen Sünde" zu lesen ist. (Wenn mein Vater das Haus verzockt, bin ich als Kind obdachlos, auch wenn ich selber nichts getan habe. Das Haus ist dann einfach nicht mehr im Familienbesitz.)

All dies ist vielleicht "nicht so wichtig" im praktischen Sinne des menschlichen Lebens hier und heute, weil wir eben alle in einem Zustand sind wo wir eine Neigung zur Sünde haben. Aber es ist äußerst wichtig für die Frage, ob Gott Schuld hat an der menschlichen Misere. Und auch für die Frage, ob man frei sündigen kann. Denn hätte Gott Adam und Eva mit einer Neigung zur Sünde erschaffen, dann wäre er zumindestens mitschuldig an allen Sünden, wenn nicht gar alleinverantwortlich. Wenn ich einen Topf mit einem Loch im Boden herstelle, darf ich mich nicht beschweren, wenn das Wasser ausläuft. Außerdem beantwortet sich hier die Frage ob der Mensch in absolut bestdenkbaren Zustand in der Lage ist sich willentlich gegen Gott zu entscheiden, oder nicht. Man könnte annehmen das ein wahrlich freier Mensch, den der eigene innere Zustand nicht zwickt, garnicht anders kann als dem absolut Guten (Gott) zu folgen. Aber dem ist nicht so. Selbst ein innerlich perfekter Mensch kann sündigen wenn ein weltlicher Anlaß (Schlange im Paradies) gegeben ist. (Und das ein konkreter Anlaß nötig ist hat mit der Begrenzung des menschlichen Verstehens eben durch die Welt zu tun, vergleiche Luzifer.)

Um zum Thema des Stranges zurückzukehren: Während die Liberalen meist irren indem sie ein feste (oder vielleicht sogar unveränderliche) Störung des Sexualtriebs schlicht zu normalisieren, irren die Konservativen / Traditionellen bzgl. der Homosexualität meist darin, die Schwierigkeiten dieser Störung zu unterschätzen oder gar gleich hinwegzuwischen (nach dem Motto "sündig, Ende der Diskussion"). Aber der Sexualtrieb ist Anlaß für viele (die meisten?) Sünden der Menschheit. Und jemand dessen Sexualtrieb quasi fixiert ist auf Sünde ist schlicht in einer sehr schwierigen Lage. Wir schicken die Lahmen nicht zum Wettlauf, oder wenn wir das tun, dann eben in "Paralympischen Spielen" wo sie mit anderen Lahmen verglichen werden. Will sagen, bzgl. der Homosexualität muß man einfach mal einen Schritt zurück tun, und bedenken, daß hier ein Mensch in einer Lage ist die einfach viel schwieriger ist als die der meisten Menschen. Und es ist eben auch überhaupt nicht besonders, daß Homosexuelle versuchen ihren sexuellen Trieb gesellschaftlich akzeptiert zu kriegen. Den Versuch die eigene Sünde zu rationalisieren und von anderen akzeptieren zu lassen kennen viel von uns sicher von sich selbst. Wenn man nun unter ständigem Druck eines ungeordneten Triebes steht, wird das halt schnell zur Methode, zum "Freiheitskampf". Dem muß man sich entgegenstemmen, aber nicht im Unverständnis.

Liberale vergessen gerne die Wahrheit über den Menschen, Konservative / Traditionelle den Menschen über die Wahrheit. Der Mittelweg mag eng sein, aber er ist golden.

Dr.Hackenbush
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Re: Homosexualität und katholischer Glaube

Beitrag von Dr.Hackenbush »

Trisagion hat geschrieben:
Samstag 2. April 2022, 12:33
Will sagen, bzgl. der Homosexualität muß man einfach mal einen Schritt zurück tun, und bedenken, daß hier ein Mensch in einer Lage ist die einfach viel schwieriger ist als die der meisten Menschen.
woher willst Du das wissen? Bist Du homosexuell? Du schreibst das so, als ob Du in der Lage wärest, Deine sexuelle "Orientierung" (wie die Welt das nennt), von Sekunde zu Sekunde zu wechseln?


Trisagion hat geschrieben:
Samstag 2. April 2022, 12:33
Und es ist eben auch überhaupt nicht besonders, daß Homosexuelle versuchen ihren sexuellen Trieb gesellschaftlich akzeptiert zu kriegen.
o doch!
Es gibt Homos die nicht nötig haben, nach Anerkennung und Zustimmung zu lechzen. Sie leben ihr Leben ohne es zu Schau stellen zu "müssen" und beklagen sich nicht (ich kenne solche).


Trisagion hat geschrieben:
Samstag 2. April 2022, 12:33
Den Versuch die eigene Sünde zu rationalisieren und von anderen akzeptieren zu lassen kennen viel von uns sicher von sich selbst.
nein, kenne ich nicht. Wie kommst Du denn darauf?
Allein der Gedanke, nach Rechtfertigung und Anerkennung meiner Sünden zu suchen, würde in mir Wut und Würgereiz aufkommen lassen.


Trisagion hat geschrieben:
Samstag 2. April 2022, 12:33
Liberale vergessen gerne die Wahrheit über den Menschen...
und die da wäre?


Trisagion hat geschrieben:
Samstag 2. April 2022, 12:33
Konservative / Traditionelle den Menschen über die Wahrheit.
ach echt? nicht mal Petrus wurde von Gott toleriert, als er glaubte die Wahrheit zu kennen.

"Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich." - wo hat Gott so viel Verständnis für die Sünde gezeigt, wie Du es versuchst?

Mit solchen Predigten, wie Dein Beitrag, hat der deutsche Klerus nach V2 angefangen zu predigen. Diese Tendenz hat soviel Beifall gefunden, dass sie sich wie ein Perpetuum mobile selbst ernährt und hochgeschaukelt hat - was daraus geworden ist, sehen wir heute bei den obersten Hirten der Kirche Deutschlands.

Wenn Gott die Homos im AT töten ließ und wenn Apostel Paulus bestätigt, dass sie vom Reich Gottes ausgeschlossen werden, dann gibt es keine Rechtfertigung für ihre Sünde.

Highlander

Re: Homosexualität und katholischer Glaube

Beitrag von Highlander »

Dr.Hackenbush hat geschrieben:
Samstag 2. April 2022, 11:31
Highlander hat geschrieben:
Samstag 2. April 2022, 06:18
Wenn man im ganz Allgemeinen redet, kann man feststellen, daß der menschlichen Natur eine Neigung zur Sünde eigen ist. Das zeigt sich schon in der Geschichte von Adam und Eva.
Einfach ausgedrückt: Mit ihrer Lehre zeigt die Kirche den Weg zu Gott, auf dem man das Heil erlangen kann. Jeder ist dazu eingeladen diesen Weg zu gehen und sich diesem Weg anzuschließen. Auch der gesunde Menschenverstand/Logik sprechen dafür an Gott zu glauben (siehe z.B.: die Pascalsche Wette).
Gott wurde Mensch und hat die Kirche gestiftet, jedoch in all den Gesprächen mit Katholiken in Deutschland habe ich immer den Eindruck gewinnen können, dass für viele die Kirche eine nur charitative Institution sein müsste, ohne den Katholiken vorschreiben zu dürfen, was sie zu glauben haben. Niemand ist gezwungen auf diesem Weg der Kirche mitzugehen (zu bleiben), wenn er meint, die Glaubensverkündigung der Kirche nicht aus dem Wort Gottes resultiert, aber dennoch verlassen diese Katholiken diese Kirche nicht. Glauben sie, dass die römisch-katholische Kirche die Kirche Jesu ist, durch die man das Heil erlangt? Wenn ja, warum glauben sie den Medien und dem Antiklerikalismus mehr und lassen sie sich dazu verführen, die Kirche als ein notwendiges Übel zu sehen?
Es scheint, als ob die Menschen erwarten würden, dass die Kirche, mit ihrer von Gott erhaltenen Vollmacht, ihnen (den Menschen) helfen müsste, ein Leben zu führen, in dem sie für das Sündigen von Gott nicht bestraft/abgelehnt werden dürften, weil die Kirche das Sündigen aus Nächstenliebe abgesegnet hat.
Wenn dem so ist, dann hat diese Verwirrung Ausmaße einer diabolischen Ideologie, oder einer allgemeinen und totalen Idiotie angenommen, die das Heil der Menschen verhindern soll.
Nun, man es kann es ganz einfach ausdrücken:
Die Kirche für eine beliebige NGO zu halten, ist schlicht häretisch.
Nur obliegt es mir als 0815-Katholik nicht, diese Häresie als Häresie zu verurteilen.
Dafür hat die Kirche eigene institutionelle Mittel und Wege; diese sind jedoch auch zu nutzen.

Schwierig an einer solchen Verurteilung ist sicherlich, daß sie gerne im Gewande der Pastoral daher kommt. Der User Martin_von_Tours hat da derzeit eine sehr bedenkenswerte Signatur von Nicolás Gómez Dávila "im Gepäck"! :hmm:


Und als 0815-Katholik kann ich mir sehr gut vorstellen, daß es nicht einfach ist, eine Leberzelle im Leibe Christi zu sein. Lohnenswert es es jedoch allemal.

Trisagion
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Re: Homosexualität und katholischer Glaube

Beitrag von Trisagion »

Dr.Hackenbush hat geschrieben:
Samstag 2. April 2022, 14:04
woher willst Du das wissen? Bist Du homosexuell?
Nein. Ich bin heterosexuell mit Frau und Kind. Ich habe deutlich erklärt, woher ich das wissen will: Sexuelle Triebe sind mit die schwierigsten, wenn nicht gar die schwierigsten, für die meisten Menschen zu meistern. Für jemanden der homosexuell ist zielen die sexuellen Triebe auf Sex der an und für sich sündig ist, und nicht in eine erlaubte Form (durch Heirat) zu bringen ist. Somit steht ein homosexueller Mensch vor einer Herausforderung, vor der eben ein normaler heterosexueller Mensch so einfach nicht steht. Wobei die moderne Welt es da durchaus zu einer Annäherung gebracht hat. Im heutigen Westen katholischer Sexualmoral zu folgen bringt durchaus ähnliche Anfechtungen mit sich, weil spät geheiratet wird, sexuelle Aktivität vor der Heirat als normal gilt, grundsätzlich verhütet wird und die Heirat als auflösbar gilt wenn sie dem Ehepaar nicht mehr in den Kram passt. Aber man kann eben heterosexuell aktiv sein und gut katholisch leben, wenn es auch vielleicht derzeit besonders schwierig ist. Ein Homosexueller kann aber den Anfechtungen seiner Triebe nicht in gleicher Weise entkommen.
Dr.Hackenbush hat geschrieben:
Samstag 2. April 2022, 14:04
Du schreibst das so, als ob Du in der Lage wärest, Deine sexuelle "Orientierung" (wie die Welt das nennt), von Sekunde zu Sekunde zu wechseln?
Wie änderbar die sexuelle Orientierung ist würde ich mal als derzeit unklar bezeichnen. Dazu gibt es mehr Überzeugungen als Daten. Von "Sekunde zu Sekunde" wechseln kann die aber sicher keiner... Wer in seiner Orientierung keinen Unterschied zwischen den Geschlechtern macht ist vielmehr bisexuell.

Ich bin aber sowohl in der Lage als auch Willens mich geistig in andere Menschen zu versetzen, um ihre Situation, Gedanken und Gefühle besser zu verstehen. Empathie nennt man das, und es geht in der Tat sekundenschnell.
Dr.Hackenbush hat geschrieben:
Samstag 2. April 2022, 14:04
Es gibt Homos die nicht nötig haben, nach Anerkennung und Zustimmung zu lechzen. Sie leben ihr Leben ohne es zu Schau stellen zu "müssen" und beklagen sich nicht (ich kenne solche).
Deine Aussage steht nicht im Widerspruch zu meiner. Ich habe ja nur gesagt, daß was hier geschieht verständlich, ja, vorhersehbar ist. Ich habe nicht gesagt, daß es unvermeidbar ist. Letztlich ist das einfach nur ein Abbild von dem typischen Umgang aller Menschen mit ihren Sünden. Ja, selbstverständlich kann man seine eigenen Sünden als solche verstehen, und es vermeiden sie zu rationalisieren oder öffentlich auf ihre Akzeptanz zu drängen. Genauso selbstverständlich kommt es aber auch vor, daß Leute genau diesen Weg gehen um die Konfrontation mit ihrer eigenen Sündigkeit zu meiden.
Dr.Hackenbush hat geschrieben:
Samstag 2. April 2022, 14:04
Allein der Gedanke, nach Rechtfertigung und Anerkennung meiner Sünden zu suchen, würde in mir Wut und Würgereiz aufkommen lassen.
Gut für Dich, falls das stimmt. Schlecht, wenn es nur eine Selbsttäuschung ist. Ich habe eine eher zynische Sicht der Welt und insbesondere meiner selbst, und ziehe es vor tiefer zu stapeln.
Dr.Hackenbush hat geschrieben:
Samstag 2. April 2022, 14:04
wo hat Gott so viel Verständnis für die Sünde gezeigt, wie Du es versuchst?
Johannes 8,2-11 wäre so das erste was mir einfällt. Oder Lukas 15, 11-24.
Dr.Hackenbush hat geschrieben:
Samstag 2. April 2022, 14:04
Mit solchen Predigten, wie Dein Beitrag, hat der deutsche Klerus nach V2 angefangen zu predigen.
Falls dem so ist, kann ich es offensichtlich nur befürworten.
Dr.Hackenbush hat geschrieben:
Samstag 2. April 2022, 14:04
Wenn Gott die Homos im AT töten ließ und wenn Apostel Paulus bestätigt, dass sie vom Reich Gottes ausgeschlossen werden, dann gibt es keine Rechtfertigung für ihre Sünde.
Die Gerichtsbarkeit des AT haben wir ganz allgemein hinter uns gelassen, und zwar nicht trotz sondern wegen Jesus. Und man kann Verständnis für Sünde haben, und sogar zeigen, ohne sie zu rechtfertigen. Wenn man will, daß ein Ball seine Richtung ändert, haut man mit einem Schläger drauf. Menschen sind aber keine Bälle, und wie man sie zur Umkehr bewegt ist eine Kunst die über das Wissen und Proklamieren von Gut und Böse hinausgeht.

Dr.Hackenbush
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Re: Homosexualität und katholischer Glaube

Beitrag von Dr.Hackenbush »

Trisagion hat geschrieben:
Samstag 2. April 2022, 16:18
Ein Homosexueller kann aber den Anfechtungen seiner Triebe nicht in gleicher Weise entkommen.
doch kann er! - Indem er in sexueller Abstinenz lebt, oder es versucht zumindest. Die Frage, die sich jedoch stellt, ist: Will er? So wie es aussieht, nicht! Und weil er weiß, dass es pervers ist, braucht er die Zustimmung der Gesellschaft, um als ein Teil von ihr zu gelten.

Trisagion hat geschrieben:
Samstag 2. April 2022, 16:18
… Wer in seiner Orientierung keinen Unterschied zwischen den Geschlechtern macht ist vielmehr bisexuell.
nein, er ist bescheuert, hält die Gesellschaft für blöd und will Andere in seinen Bann ziehen, um sein Brennen zu mildern - geteiltes Leid, halbes Leid.

Trisagion hat geschrieben:
Samstag 2. April 2022, 16:18
Ich bin aber sowohl in der Lage als auch Willens mich geistig in andere Menschen zu versetzen, um ihre Situation, Gedanken und Gefühle besser zu verstehen. Empathie nennt man das, und es geht in der Tat sekundenschnell.
und ich bin es nicht, weil ich Deine Meinung nicht teile :breitgrins:
vielleicht kann ich es sogar besser, als Du? :breitgrins:

Trisagion hat geschrieben:
Samstag 2. April 2022, 16:18
Ja, selbstverständlich kann man seine eigenen Sünden als solche verstehen, und es vermeiden sie zu rationalisieren oder öffentlich auf ihre Akzeptanz zu drängen. Genauso selbstverständlich kommt es aber auch vor, daß Leute genau diesen Weg gehen um die Konfrontation mit ihrer eigenen Sündigkeit zu meiden.
Allein der Versuch, Sünde zu verstehen, zu rationalisieren ist schon abwegig. Sünde muss man nicht verstehen, um sie nicht tun zu wollen.

Trisagion hat geschrieben:
Samstag 2. April 2022, 16:18
Dr.Hackenbush hat geschrieben:
Samstag 2. April 2022, 14:04
Allein der Gedanke, nach Rechtfertigung und Anerkennung meiner Sünden zu suchen, würde in mir Wut und Würgereiz aufkommen lassen.
Gut für Dich, falls das stimmt. Schlecht, wenn es nur eine Selbsttäuschung ist.
warum sollte ich mich selbst täuschen wollen? Im Römerbrief, den ich vor 40 Jahren das erste mal gelesen habe, fand ich das, wonach ich suchte: „Denn ich begreife mein Handeln nicht: Ich tue nicht das, was ich will, sondern das, was ich hasse.“ (vgl. Röm 7,15-25) – dort findet Apostel Paulus den Herrn. Zeigt mir jetzt einen Homo, der auf der Straße nach Akzeptanz schreit und zugibt, dass er das tut, was er hasst? - die Homos rühmen sich nicht des Kreuzes Jesu (wie Apostel Paulus in Gal 6,14), sie rühmen sich ihrer Sünde - und wenn sie nicht wegen ihrer Homosexualität von Gott abgelehnt werden, dann genau deswegen.

Trisagion hat geschrieben:
Samstag 2. April 2022, 16:18
Dr.Hackenbush hat geschrieben:
Samstag 2. April 2022, 14:04
wo hat Gott so viel Verständnis für die Sünde gezeigt, wie Du es versuchst?
Johannes 8,2-11 wäre so das erste was mir einfällt. Oder Lukas 15, 11-24.
Trisagion, in diesen Bibelberichten geht es um Sünder, die ihre Sünden nicht geleugnet haben und das Angebot der Vergebung demütig in Anspruch genommen haben. Zeigt mir einen Schwuler, der das Beichtangebot der Kirche für sich in Anspruch nimmt, um auf den Weg der Bekehrung zu gelangen?
Vielleicht gibt es sie, diese aber interessieren weder die Medien, noch den Rest der sexbesessen Gesellschaft, weil man mit ihnen die Lehre der Kirche bestätigen würde, statt sie zu untergraben.

Trisagion hat geschrieben:
Samstag 2. April 2022, 16:18
Dr.Hackenbush hat geschrieben:
Samstag 2. April 2022, 14:04
Mit solchen Predigten, wie Dein Beitrag, hat der deutsche Klerus nach V2 angefangen zu predigen.
Falls dem so ist, kann ich es offensichtlich nur befürworten.
warum? Glaubst Du auf diese Weise die Welt verbessern zu können? Dann irrst Du.

Trisagion hat geschrieben:
Samstag 2. April 2022, 16:18
Die Gerichtsbarkeit des AT haben wir ganz allgemein hinter uns gelassen, und zwar nicht trotz sondern wegen Jesus.
ich hoffe Du hast Mt 5,17-19 gelesen.

Trisagion hat geschrieben:
Samstag 2. April 2022, 16:18
Und man kann Verständnis für Sünde haben, und sogar zeigen, ohne sie zu rechtfertigen.
Trisagion, Gott aber erwartet von uns nicht, dass wir die Sünde verstehen (auch ohne sie zu rechtfertigen), Er will, dass wir sie nicht tun - das gilt für den Rest der Welt und die Homos genauso wie für Dich und mich. Ist Dir das nicht klar?

Trisagion hat geschrieben:
Samstag 2. April 2022, 16:18
ich wiederhole Wenn man will, daß ein Ball seine Richtung ändert, haut man mit einem Schläger drauf. Menschen sind aber keine Bälle, und wie man sie zur Umkehr bewegt ist eine Kunst die über das Wissen und Proklamieren von Gut und Böse hinausgeht.
ja, das hast Du gut geschrieben.
Und dennoch hat Jesus bei der Tempelreinigung draufgehauen. :blinker:

Highlander

Re: Homosexualität und katholischer Glaube

Beitrag von Highlander »

Nunja, Letzteres hat jedoch der Origenes offenbar falsch verstanden und gewaltsam "seine Sünde" beseitigt! :auweia:

Ansonsten war er aber ein heller Kopf! 8)

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Protasius
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Re: Homosexualität und katholischer Glaube

Beitrag von Protasius »

Dr.Hackenbush hat geschrieben:
Samstag 2. April 2022, 17:39
Trisagion hat geschrieben:
Samstag 2. April 2022, 16:18
Ein Homosexueller kann aber den Anfechtungen seiner Triebe nicht in gleicher Weise entkommen.
doch kann er! - Indem er in sexueller Abstinenz lebt, oder es versucht zumindest. Die Frage, die sich jedoch stellt, ist: Will er? So wie es aussieht, nicht! Und weil er weiß, dass es pervers ist, braucht er die Zustimmung der Gesellschaft, um als ein Teil von ihr zu gelten.
Damit sind höhere Anforderungen an den homosexuellen als an den heterosexuellen gestellt; der heterosexuelle kann heiraten und seine geschlechtlichen Triebe befriedigen (wenn auch in gewissen Grenzen), der homosexuelle hat diese Möglichkeit nicht. Abstinenz steht zwar auch dem heterosexuellen offen, ist aber nicht sein einziger Ausweg.
Trisagion hat geschrieben:
Samstag 2. April 2022, 16:18
Dr.Hackenbush hat geschrieben:
Samstag 2. April 2022, 14:04
wo hat Gott so viel Verständnis für die Sünde gezeigt, wie Du es versuchst?
Johannes 8,2-11 wäre so das erste was mir einfällt. Oder Lukas 15, 11-24.
Trisagion, in diesen Bibelberichten geht es um Sünder, die ihre Sünden nicht geleugnet haben und das Angebot der Vergebung demütig in Anspruch genommen haben. Zeigt mir einen Schwuler, der das Beichtangebot der Kirche für sich in Anspruch nimmt, um auf den Weg der Bekehrung zu gelangen?
Vielleicht gibt es sie, diese aber interessieren weder die Medien, noch den Rest der sexbesessen Gesellschaft, weil man mit ihnen die Lehre der Kirche bestätigen würde, statt sie zu untergraben.
Solche Schwulen gibt es tatsächlich und sind mir auch persönlich bekannt.

Und nach Rationalisierungen der Sünde zu suchen ist so weit verbreitet, daß wir es sogar in den Psalmen wiederfinden.
Psalm 140, Vers 4 hat geschrieben:Non declines cor meum in verba malitiæ, ad excusandas excusationes in peccatis. Cum hominibus operantibus iniquitatem: et non communicabo cum electis eorum.
Laß mein Herz sich nicht boshaften Dingen zuneigen, meiner Sünden Entschuldigungen suchen, wie die Menschen tun, welche Frevel üben; ich will nicht Anteil haben an dem, was sie sich erwählt haben.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

Dr.Hackenbush
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Re: Homosexualität und katholischer Glaube

Beitrag von Dr.Hackenbush »

Protasius hat geschrieben:
Samstag 2. April 2022, 20:36
Damit sind höhere Anforderungen an den homosexuellen als an den heterosexuellen gestellt; der heterosexuelle kann heiraten und seine geschlechtlichen Triebe befriedigen (wenn auch in gewissen Grenzen), der homosexuelle hat diese Möglichkeit nicht. Abstinenz steht zwar auch dem heterosexuellen offen, ist aber nicht sein einziger Ausweg.
Ausweg aus was? Aus zölibatärem Leben, für das Christus plädiert? Oder aus dem Brennen der Begierde?
Das alles könnte man in Betracht ziehen, wenn Homosexualität genetisch bedingt worden wäre. Ist sie aber nicht. Es gibt kein schwules Gen, das für Homosexualität verantwortlich wäre – und auch wenn es dieses gäbe, hat noch kein Wissenschaftler erklärt, warum Gene, die sich selbst nicht reproduzieren können, durch die Evolution nicht ausgestorben/verschwunden sind, da die Evolutionstheorie das Überleben solcher Gene ausschließt? Und wie hätte ein solches Gen überhaupt entstehen können, wenn es sich selbst nicht reproduzieren kann? Auch wenn ein solches Gen durch Mutationen entstehen konnte, stirbt dieses aus, da er sich nicht weiter reproduzieren kann - also, warum gibt es immer mehr Homos? – klonen sie sich, oder werden sie geklont?


Protasius hat geschrieben:
Samstag 2. April 2022, 20:36
Solche Schwulen gibt es tatsächlich und sind mir auch persönlich bekannt.
Und nach Rationalisierungen der Sünde zu suchen ist so weit verbreitet, daß wir es sogar in den Psalmen wiederfinden.
"Psalm 140, Vers 4"
in der Vulgata steht im Psalm 140,4 folgendes: „Acuerunt linguas suas sicut serpentis, venenum aspidum sub labiis eorum.“ – wie kommst Du also auf den von Dir zitierten Text?
Wie auch immer – soll das jetzt also heißen, dass wir unsere Sünden rationalisieren dürfen, weil die Rationalisierung bereits in der Bibel erwähnt wurde?

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Protasius
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Re: Homosexualität und katholischer Glaube

Beitrag von Protasius »

Dr.Hackenbush hat geschrieben:
Samstag 2. April 2022, 21:58
Protasius hat geschrieben:
Samstag 2. April 2022, 20:36
Damit sind höhere Anforderungen an den homosexuellen als an den heterosexuellen gestellt; der heterosexuelle kann heiraten und seine geschlechtlichen Triebe befriedigen (wenn auch in gewissen Grenzen), der homosexuelle hat diese Möglichkeit nicht. Abstinenz steht zwar auch dem heterosexuellen offen, ist aber nicht sein einziger Ausweg.
Ausweg aus was? Aus zölibatärem Leben, für das Christus plädiert? Oder aus dem Brennen der Begierde?
Das alles könnte man in Betracht ziehen, wenn Homosexualität genetisch bedingt worden wäre. Ist sie aber nicht. Es gibt kein schwules Gen, das für Homosexualität verantwortlich wäre – und auch wenn es dieses gäbe, hat noch kein Wissenschaftler erklärt, warum Gene, die sich selbst nicht reproduzieren können, durch die Evolution nicht ausgestorben/verschwunden sind, da die Evolutionstheorie das Überleben solcher Gene ausschließt? Und wie hätte ein solches Gen überhaupt entstehen können, wenn es sich selbst nicht reproduzieren kann? Auch wenn ein solches Gen durch Mutationen entstehen konnte, stirbt dieses aus, da er sich nicht weiter reproduzieren kann - also, warum gibt es immer mehr Homos? – klonen sie sich, oder werden sie geklont?
Ich wüßte nicht, was das mit Genetik zu tun haben sollte. Der Geschlechtstrieb ist ein sehr starker, wie auch der Kirche sehr wohl bekannt ist. Die sexuelle Enthaltsamkeit und folglich die Ehelosigkeit ist nicht allen gegeben, wie schon der hl. Paulus im ersten Brief an die Korinther schrieb:
1 Kor 7, 8f hat geschrieben: Ich sage aber den Unverheiratheten und Wittwen: Es ist ihnen gut, wenn sie so bleiben, wie auch ich. Wenn sie aber nicht enthaltsam sind, so sollen sie heirathen; denn es ist besser heirathen, als entbrannt sein.
Wer heterosexuell ist und nicht enthaltsam bleiben kann, soll heiraten, denn es ist besser für ihn; wer homosexuell ist, hat nur die Möglichkeit enthaltsam zu bleiben.
Protasius hat geschrieben:
Samstag 2. April 2022, 20:36
Solche Schwulen gibt es tatsächlich und sind mir auch persönlich bekannt.
Und nach Rationalisierungen der Sünde zu suchen ist so weit verbreitet, daß wir es sogar in den Psalmen wiederfinden.
"Psalm 140, Vers 4"
in der Vulgata steht im Psalm 140,4 folgendes: „Acuerunt linguas suas sicut serpentis, venenum aspidum sub labiis eorum.“ – wie kommst Du also auf den von Dir zitierten Text?
Wie auch immer – soll das jetzt also heißen, dass wir unsere Sünden rationalisieren dürfen, weil die Rationalisierung bereits in der Bibel erwähnt wurde?
Du zitierst Psalm 139; ich folge selbstverständlich der Zählung der Psalmen in der Septuaginta, wie die Kirche in Ost und West sie über tausend Jahren verwendet hat. Wie dem auch sei, du gehst am eigentlichen Punkt vorbei: du hattest oben die Rationalisierung von Sünden für von vornherein abwegig erklärt. Das habe ich unter Verweis auf den Psalm bestritten; das heißt zwar nicht, daß wir das tun sollten, wie aus dem Kontext des Psalms klar folgt; es zu tun ist aber menschlich, und das ist der Punkt den mMn auch Trisagion weiter oben machte.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

Trisagion
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Re: Homosexualität und katholischer Glaube

Beitrag von Trisagion »

Dr.Hackenbush hat geschrieben:
Samstag 2. April 2022, 17:39
doch kann er! - Indem er in sexueller Abstinenz lebt, oder es versucht zumindest. Die Frage, die sich jedoch stellt, ist: Will er? So wie es aussieht, nicht!
Die meisten Menschen wollen nicht in lebenslanger sexueller Abstinenz leben. Ein homosexueller Mensch hat aber keine andere Wahl, wenn er katholischer Sexualmoral treu bleiben will. Etwas lebenslang tun zu müssen, was man nicht tun will, ist selbstverständlich eine große Herausforderung. Am nächsten dran käme ein heterosexueller Mensch der eine Beziehung zum anderen Geschlecht aufzubauen will, aber es partout nicht schafft. Wenn der dann zu einer Hure geht ist das offensichtlich nicht moralisch gut, aber es ist eben nachvollziehbar als Schwäche angesichts dieser Herausforderung. Und wenn er über seinen Zustand in Einsamkeit und Depression versinkt, dann ist es schlicht hartherzig das nur als Willensschwäche vom Tisch zu wischen.

Nebenbei bemerkt, Matthäus 19,10-12 sagt uns recht klar als wie schwierig der Herr selber die sexuelle Abstinenz einschätzt.
Dr.Hackenbush hat geschrieben:
Samstag 2. April 2022, 17:39
Trisagion hat geschrieben:
Samstag 2. April 2022, 16:18
… Wer in seiner Orientierung keinen Unterschied zwischen den Geschlechtern macht ist vielmehr bisexuell.
nein, er ist bescheuert, hält die Gesellschaft für blöd und will Andere in seinen Bann ziehen, um sein Brennen zu mildern - geteiltes Leid, halbes Leid.
Möchtest Du etwa ernsthaft bestreiten, daß es Menschen gibt die sich sexuell sowohl zu Männer als auch Frauen hingezogen fühlen, und daß man die üblicherweise als "bisexuell" bezeichnet? Mal abgesehen davon, daß derlei schlicht faktisch überprüfbar ist, macht es auch einfach Sinn, daß es bisexuelle Menschen gibt wenn es sowohl heterosexuelle als auch homosexuelle Menschen gibt.
Dr.Hackenbush hat geschrieben:
Samstag 2. April 2022, 17:39
vielleicht kann ich es sogar besser, als Du? :breitgrins:
Wenn Dir von Gott gegeben ist, daß Du etwas besser kannst als andere Menschen, dann kommt das mit der Verpflichtung dieses Talent auch zu nutzen. Davon sehe ich bisher hier nicht viel.
Dr.Hackenbush hat geschrieben:
Samstag 2. April 2022, 17:39
Allein der Versuch, Sünde zu verstehen, zu rationalisieren ist schon abwegig. Sünde muss man nicht verstehen, um sie nicht tun zu wollen.
Du kannst weder wollen, noch ablehnen, was Du nicht verstanden hast. Wie auch? Wenn Homosexualität einfach nichts für Dich bedeutet, dann kannst Du sie auch nicht als Sünde identifizieren. Du kannst höchstens Verdammungen nachplappern wie ein Papagei. Eine Sünde verstehen und sie zu rationalisieren meint zwei komplett verschiedene Vorgänge. Aktiv ist es der Unterschied zwischen erklären und wegerklären. Und auch wenn wir vom reinen Verstehen zum Verständnis (zeigen) weitergehen, ist das immer noch nicht äquivalent mit Gutheißen oder auch nur Duldung.

Ich denke der Umgang mit dem Aussatz (Lepra) ist hier eine schöne Analogie, mit der Sünde als geistiger Lepra. Man muß schon aufpassen sich nicht anzustecken wenn man viel Umgang mit Aussätzigen hat. Aber alle Aussätzigen einfach ausstoßen und absondern zu wollen aus Angst vor der Ansteckung ist unmenschlich, oder jedenfalls nicht christlich. Ein kranker Mensch bleibt immer noch ein Mensch, und als Christen wagen wir es nicht nur denen Hilfe zu geben, die es "verdient" haben. Denn so wie wir es anderen tun wird es uns Gott vergelten, und verdient haben wir den Himmel alle nicht.
Dr.Hackenbush hat geschrieben:
Samstag 2. April 2022, 17:39
warum sollte ich mich selbst täuschen wollen?
Weil es viel angenehmer ist sich mit den Fehlern anderer zu beschäftigen als mit den eigenen.
Dr.Hackenbush hat geschrieben:
Samstag 2. April 2022, 17:39
Trisagion, in diesen Bibelberichten geht es um Sünder, die ihre Sünden nicht geleugnet haben und das Angebot der Vergebung demütig in Anspruch genommen haben.
In der ersten Bibelstelle ist das nicht der Fall, oder wird uns jedenfalls nicht mitgeteilt, und in der zweiten Bibelstelle ist die Reue schon sehr ... pragmatisch und berechnend, folgt nicht etwa einer besseren moralischen Einsicht sondern der Armut und dem Hunger.
Dr.Hackenbush hat geschrieben:
Samstag 2. April 2022, 17:39
Zeigt mir einen Schwuler, der das Beichtangebot der Kirche für sich in Anspruch nimmt, um auf den Weg der Bekehrung zu gelangen?
Indem ich eine Wanze im Beichtstuhl anbringe?

Es gibt durchaus Buchstabensalat-Menschen, die versuchen ein gottgefälliges Leben zu leben. Eine kurze Internetsuche bringt mich etwa zu Revoice. Wenn man mal von der üblichen "moderne Kirche" Machart absieht (da bin ich auch kein großer Fan), dann finde ich eben in ihrer Einstellung zur Sexualität gute Dinge. Das zweite Video im ersten Link dürfte Dir also ein paar Hundert Menschen zeigen, die ernsthaft versuchen mit der Unordnung ihres Sexualtriebs zurecht zukommen. Dem bin ich freundlich gesinnt.
Dr.Hackenbush hat geschrieben:
Samstag 2. April 2022, 17:39
Vielleicht gibt es sie, diese aber interessieren weder die Medien, noch den Rest der sexbesessen Gesellschaft, weil man mit ihnen die Lehre der Kirche bestätigen würde, statt sie zu untergraben.
Aber nichts davon kann man einfach dem individuellen Homosexuellen zur Last legen, der vor einem steht.
Dr.Hackenbush hat geschrieben:
Samstag 2. April 2022, 17:39
ich hoffe Du hast Mt 5,17-19 gelesen.
Ich habe die ganze Bibel, und insbesondere das NT, und dann wiederum insbesondere Matthäus (mein Lieblingsevangelium) mehrfach gelesen. Wenn Du es auch getan hast, dann muß Dir klar sein, daß der Herr einerseits gerne in Hyperbeln spricht, und andererseits daß sich bei den Regeln des AT etwas tut: was äußerlich war wird innerlich, was in Stein gemeißelt wurde wird auf ein lebendiges, schlagendes Herz geschrieben, und wie die Prophezeiungen und Gesetze Israels erfüllt werden ist für die meisten Kinder Israels (und sogar öfters für die Jünger) überraschend bis unverständlich. Der Pharisäer ist eben nicht der bessere Christ, und das obwohl er dem Anspruch noch das kleinste Tüpfelchen auf den Buchstaben des Gesetzes zu erfüllen am ehesten formal in Anspruch nehmen kann. Markus 2, 23-28.
Dr.Hackenbush hat geschrieben:
Samstag 2. April 2022, 17:39
Trisagion, Gott aber erwartet von uns nicht, dass wir die Sünde verstehen (auch ohne sie zu rechtfertigen), Er will, dass wir sie nicht tun - das gilt für den Rest der Welt und die Homos genauso wie für Dich und mich. Ist Dir das nicht klar?
Du kommst schlicht Deiner Pflicht als Christ nicht nach, wenn Du nicht dem verlorenen Schaf hinterhersteigst (Matthäus 18,12-14). Und um das zu tun, mußt Du erstmal überhaupt verstehen daß es verloren gegangen ist. Und dann mußt Du ausreichend Verständnis für das Schaf haben um zu wissen warum und wohin es wohl entwischt ist, und wenn Du es gefunden hast wirst Du es anlocken wollen um es einzufangen. Und das geht mit sanften Worten, sachten Bewegungen und mit Futter in der Hand. Es geht nicht damit es anzuschreien ob der Unverschämtheit, daß es sich von der Herde gelöst hat.

Ja, es gibt was man im Englischen "tough love" nennt, also aus Liebe knallhart sein. Aber damit das funktioniert, muß sich das Gegenüber erstmal dieser Liebe sicher sein, besser noch, sie über lange Zeit konkret erfahren haben. Von Liebe für diese Menschen spüre ich bei Dir einfach nichts. Sie ist aber nicht optional.

Jedem Christen ist 1 Korinther 13 hinter die Löffel geschrieben.
Dr.Hackenbush hat geschrieben:
Samstag 2. April 2022, 17:39
Und dennoch hat Jesus bei der Tempelreinigung draufgehauen. :blinker:
Und dann regelmäßig die Steuereintreiber, Huren, und anderen Sünder nach Kräften gejagt, verprügelt und hingerichtet. Ach Moment, hat er doch nicht, das war wohl eher Judge Dredd. Vielleicht solltest Du Dich bei der Nachfolge Christi auf weniger außerordentliche und mehr alltägliche Verhaltensweisen konzentrieren?

Highlander

Re: Homosexualität und katholischer Glaube

Beitrag von Highlander »

Nunja, manche hacken eben lieber den Busch mit schwarzer Psychologie als daß sie ihn düngen und pflegen! :pfeif: :pfeif: :pfeif:

Dr.Hackenbush
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Re: Homosexualität und katholischer Glaube

Beitrag von Dr.Hackenbush »

Protasius hat geschrieben:
Samstag 2. April 2022, 23:05
Ich wüßte nicht, was das mit Genetik zu tun haben sollte.
na wenn Homosexualität nicht genetisch bedingt ist, dann ist sie therapierbar/behandelbar – warum lassen sich die Homos nicht therapieren? Es gibt nichts Wichtigeres für den Menschen, als die Ewigkeit bei Gott – wer ist denn so dämlich und unternimmt nicht alles Mögliche dafür? Also, warum lechzen die Homos nach Zustimmung, statt alles Mögliche für ihr Seelenheil zu unternehmen?

Protasius hat geschrieben:
Samstag 2. April 2022, 23:05
Wer heterosexuell ist und nicht enthaltsam bleiben kann, soll heiraten, denn es ist besser für ihn; wer homosexuell ist, hat nur die Möglichkeit enthaltsam zu bleiben.
Nein, wer homo ist, der kann auch alleine leben, ohne damit an die Öffentlichkeit zu gehen und sich sogar therapieren lassen – warum tun sie es nicht? Bzw. warum gehen sie damit an die Öffentlichkeit und lassen sich von den Medien noch feiern?

Protasius hat geschrieben:
Samstag 2. April 2022, 23:05
Du zitierst Psalm 139; ich folge selbstverständlich der Zählung der Psalmen in der Septuaginta, wie die Kirche in Ost und West sie über tausend Jahren verwendet hat. Wie dem auch sei, du gehst am eigentlichen Punkt vorbei: du hattest oben die Rationalisierung von Sünden für von vornherein abwegig erklärt. Das habe ich unter Verweis auf den Psalm bestritten; das heißt zwar nicht, daß wir das tun sollten, wie aus dem Kontext des Psalms klar folgt; es zu tun ist aber menschlich, und das ist der Punkt den mMn auch Trisagion weiter oben machte.
Du zitierst also den Psalm 141,4 aus der Einheitsübersetzung: "Gib, dass mein Herz sich bösen Worten nicht zuneigt, / dass ich nichts tue, was schändlich ist, zusammen mit Menschen, die Unrecht tun. / Von ihren Leckerbissen will ich nicht kosten." - von einem Verhalten, das menschlich ist, steht hier nichts und auch wenn Du die Bibelstelle so interpretierst, will ich Dich nicht von "Deiner" Bibel ablenken, ;) - schade nur, dass Du die Bibel nur dafür verwendest, menschliches Verhalten aufzuzeigen. Ich bin in einer Kirche aufgewachsen (ohne der Septuaginta und ohne der Vulgata), die die Bibel dafür verwendet(e), die Menschen zu Gott zu führen und aus der Sklaverei der Sünde zu befreien.

Trisagion hat geschrieben:
Sonntag 3. April 2022, 02:30
Die meisten Menschen wollen nicht in lebenslanger sexueller Abstinenz leben. Ein homosexueller Mensch hat aber keine andere Wahl, wenn er katholischer Sexualmoral treu bleiben will.
doch hat er – alleine zu leben ohne seine Homosexualität zu Schau zu stellen.
Jesus von Nazareth sagte: „Es gibt nichts Verborgenes, das nicht offenbar wird, und nichts Geheimes, das nicht an den Tag kommt.“
Im Umkehrschluss bedeutet es: Was nicht offenbar wird und was nicht an den Tag kommt, müssen wir nicht glauben – so wäre und bliebe die Homosexualität etwas Fiktives und das was sie tatsächlich ist – ein Greuel und eine Sünde, die der Mensch meiden soll ohne daraus eine Ideologie machen zu wollen, die ganze Generationen ins Verderben hineinzieht.
Man muss auch zwischen den Zeilen in der Bibel lesen - da steht auch viel drin :blinker:

Trisagion hat geschrieben:
Sonntag 3. April 2022, 02:30
Etwas lebenslang tun zu müssen, was man nicht tun will, ist selbstverständlich eine große Herausforderung.
lohnt es sich nicht, wenn man am Ende dieser Herausforderung mit der Ewigkeit bei Gott „belohnt“ wird? Wenn ja, warum tun die Homos das nicht? (<- das ist die entscheidende und zentrale Frage!)

Trisagion hat geschrieben:
Samstag 2. April 2022, 16:18
Möchtest Du etwa ernsthaft bestreiten, daß es Menschen gibt die sich sexuell sowohl zu Männer als auch Frauen hingezogen fühlen, und daß man die üblicherweise als "bisexuell" bezeichnet?
nichts davon bestreite ich, ich frage mich aber, warum muss man damit an die Öffentlichkeit gehen und so zu tun, als ob man nichts dagegen unternehmen könnte? - weil Gott die Welt nicht perfekt erschaffen hat? (Und genau so tun die Medien und die Öffentlichkeit) - glaubst Du, Gott wird dafür Verständnis haben?

Trisagion hat geschrieben:
Samstag 2. April 2022, 16:18
Wenn Dir von Gott gegeben ist, daß Du etwas besser kannst als andere Menschen, dann kommt das mit der Verpflichtung dieses Talent auch zu nutzen. Davon sehe ich bisher hier nicht viel.
na vielleicht deshalb, weil Du es nicht kannst? Aber das ziehst Du offensichtlich nicht in Betracht. :breitgrins:

Trisagion hat geschrieben:
Sonntag 3. April 2022, 02:30
Ein kranker Mensch bleibt immer noch ein Mensch, und als Christen wagen wir es nicht nur denen Hilfe zu geben, die es "verdient" haben. Denn so wie wir es anderen tun wird es uns Gott vergelten, und verdient haben wir den Himmel alle nicht.
ja, ich bin der Böse, der den Homos nicht helfen will und Du der Gute, weil Du sie verstehst. :roll: (so langsam wird mir hier zu blöd)

Trisagion hat geschrieben:
Samstag 2. April 2022, 16:18
Weil es viel angenehmer ist sich mit den Fehlern anderer zu beschäftigen als mit den eigenen.
sprichst Du jetzt aus eigener Erfahrung, oder willst Du wieder besser als ich wissen, was ich denke und womit ich mich beschäftige?

Trisagion hat geschrieben:
Samstag 2. April 2022, 16:18
Das zweite Video im ersten Link dürfte Dir also ein paar Hundert Menschen zeigen, die ernsthaft versuchen mit der Unordnung ihres Sexualtriebs zurecht zukommen. Dem bin ich freundlich gesinnt.
solange sie es versuchen, um bei Gott in der Ewigkeit zu landen, bin ich bei ihnen und bei Dir! Hast Du mich immer noch nicht verstanden?! Muss ich hier alles doppelt und dreifach schreiben und betonen? - das Ziel (die Ewigkeit bei Gott) ist das Wichtigste, nicht der Weg dahin. Selbst der Herr sagte: "Macht euch Freunde mit Hilfe des ungerechten Mammons, damit ihr in die ewigen Wohnungen aufgenommen werdet, wenn es (mit euch) zu Ende geht." Auch wenn Origenes Gott falsch verstanden hat und sich angeblich selbst kastriert hat, so tat er das, um das Ziel zu erreichen. Was tun die Homos, um das Ziel zu erreichen? Fragen sie überhaupt nach Gott? - wenn nicht, ist ihr Schicksal bereits besiegelt und wenn man ihnen das aus Nächstenliebe nicht sagt, hilft man ihnen?

Trisagion hat geschrieben:
Samstag 2. April 2022, 16:18
Der Pharisäer ist eben nicht der bessere Christ,
aber immer noch besser, als der, der sich seiner Sünde rühmt und die katholische Kirche für ihre negative Haltung zur Homosexualität beschuldigt – wie Elton John das immer wieder vor der Presse getan hat und vielleicht immer noch tun wird.

Trisagion hat geschrieben:
Samstag 2. April 2022, 16:18
Ja, es gibt was man im Englischen "tough love" nennt, also aus Liebe knallhart sein. Aber damit das funktioniert, muß sich das Gegenüber erstmal dieser Liebe sicher sein, besser noch, sie über lange Zeit konkret erfahren haben. Von Liebe für diese Menschen spüre ich bei Dir einfach nichts. Sie ist aber nicht optional.
ach herrje! Der wortgewandte Akademiker und Wissenschaftler hat gesprochen! Während ich die Homosexualität kritisiere, wirst Du zunehmend mir gegenüber persönlich – gehen dir Deine "Argumente" aus?

Trisagion hat geschrieben:
Samstag 2. April 2022, 16:18
Und dann regelmäßig die Steuereintreiber, Huren, und anderen Sünder nach Kräften gejagt, verprügelt und hingerichtet. Ach Moment, hat er doch nicht, das war wohl eher Judge Dredd.
Du schaust Dir zu viele postapokalyptische Filme an.

Trisagion hat geschrieben:
Samstag 2. April 2022, 16:18
Vielleicht solltest Du Dich bei der Nachfolge Christi auf weniger außerordentliche und mehr alltägliche Verhaltensweisen konzentrieren?
das tut die Kirche in Deutschland seit dem V2 mit „Erfolg“. Bischof Dyba hat es anders getan - vor der Presse und im Fernsehen - zumindest hat er klare Positionen bezogen (ich vermute jedoch, dass Du damals noch nicht mal katholisch warst).

Trisagion
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Re: Homosexualität und katholischer Glaube

Beitrag von Trisagion »

Dr.Hackenbush hat geschrieben:
Sonntag 3. April 2022, 10:29
Protasius hat geschrieben:
Samstag 2. April 2022, 23:05
Ich wüßte nicht, was das mit Genetik zu tun haben sollte.
na wenn Homosexualität nicht genetisch bedingt ist, dann ist sie therapierbar/behandelbar – warum lassen sich die Homos nicht therapieren?
Letzte Abschätzungen gehen von etwa 25% Anteil der Vererbung am Sexualverhalten aus, siehe hier. Es gibt in der Tat also kein "gay gene" das die Homosexualität als reine Erbkrankheit erklärt, aber es stimmt eben auch nicht, daß es keine erbliche Komponente gibt. Das ist nichts Besonderes, sondern z.B. der Grund warum Dich ein Doktor nach Krebs in der Familie fragt. Ein Viertel ist nicht Null.

Außerdem ist der biologische Einfluß auch nicht auf die Genetik beschränkt. Ausgehend von der statistischen Beobachtung, daß jüngere Brüder öfter homosexuell sind als ältere, gibt es die Hypothese daß die Mutter quasi gegen männliche Embryonen immunisiert, und daß diese Immunantwort die normale hormonelle Entwicklung stören kann, siehe hier.

Das ist aber nur eine Möglichkeit, die interessant ist weil sie eine systematische Erklärung liefert. Hingegen ist es selbstverständlich möglich, daß Homosexualität einfach einer "zufälligen" Störung der normalen Entwicklung folgt. Mit "Zufall" meine ich hier nicht "grundlos", sondern nur daß eine Vielzahl von Gründen zu ähnlichen Problem führen können und man im Einzelfall nicht sagen kann, was genau der Grund war. Auch für diese Annahme gibt es gute Gründe, so gibt es z.B. systematische Unterschiede zwischen den Hirnen von Heterosexuellen und Homosexuellen, siehe hier. Die meisten Unterschiede im Verhalten der Menschen sind nicht auf dieser Weise anatomisch ablesbar, was plausibel macht, daß es sich hier um eine echte physiologische Störung handelt.

Für alle oben erwähnten Fälle ist das Argument, daß die Evolutionstheorie Problem hat die Vererbung eines "gay gene" zu erklären schlicht hinfällig. Man kann erhebliche oder sogar komplette biologische Bestimmung annehmen ohne Homsexualität zur reinen Erbkrankheit zu erklären. Aber trotzdem sei hier noch erwähnt, daß es selbstverständlich ein halbes Dutzend wissenschaftliche Hypothesen gibt wie ein "gay gene" sich in der Bevölkerung halten könnte. Hier ist eine journalistische Übersicht dieser Hypothesen. Die Wissenschaft stand da also keineswegs vor einem unlösbaren Rätsel, sondern hatte einfach keine guten Beweise die eine Hypothese zum "Sieger" hätte erklären können. Wie es aussieht liegt das daran, daß es gar kein "gay gene" gibt. Aber es hätte eben eins geben können, ohne daß die Evolutionstheorie in Schwierigkeiten geraten wäre.

Zum Abschluß sei noch gesagt, daß ein rein biologische Begründung auch nicht nötig ist. Wenn wir z.B. sagen, daß 50% der Homosexualität biologisch bedingt ist, und 50% durch Aufwachsen (also sozial-kulturell), dann sagen wird damit keineswegs, daß 50% der Homosexualität nach Belieben für das Individuum veränderbar sind. Man kann selbstverständlich über sein Aufwachsen Herauswachsen, aber das ist eine Leistung. Und je nach Umständen kann es eine heroische Leistung erfordern.
Dr.Hackenbush hat geschrieben:
Sonntag 3. April 2022, 10:29
Es gibt nichts Wichtigeres für den Menschen, als die Ewigkeit bei Gott – wer ist denn so dämlich und unternimmt nicht alles Mögliche dafür?
Jeder Mensch, außer dem einen Gottmenschen (und vielleicht noch der Gottesmutter dank besonderer "Vorab"-Gnade). Dämlich in Sünde leben ist so ziemlich die Definition des gefallenen Menschen, und das Sakrament der Beichte gibt es weil sich das selbst durch die Taufe nicht einfach ändert.
Dr.Hackenbush hat geschrieben:
Sonntag 3. April 2022, 10:29
Also, warum lechzen die Homos nach Zustimmung, statt alles Mögliche für ihr Seelenheil zu unternehmen?
Warum lechzt Du nach Zustimmung, u.a. ironischerweise auch beim Schreiben dieser Zeilen? Der Mensch lebt in Gemeinschaft, und sein Status innerhalb der Gemeinschaft ist ein hohes, oft das höchste, weltliche Gut.
Dr.Hackenbush hat geschrieben:
Sonntag 3. April 2022, 10:29
Protasius hat geschrieben:
Samstag 2. April 2022, 23:05
Wer heterosexuell ist und nicht enthaltsam bleiben kann, soll heiraten, denn es ist besser für ihn; wer homosexuell ist, hat nur die Möglichkeit enthaltsam zu bleiben.
Nein, wer homo ist, der kann auch alleine leben, ohne damit an die Öffentlichkeit zu gehen und sich sogar therapieren lassen – warum tun sie es nicht?
Eine effektive Therapie für Homosexualität ist nicht bekannt. Wobei zugegebenermaßen die medizinische Wissenschaft da von allen Seiten katastrophal unter die ideologischen Räder gekommen ist. Aber erkläre doch bitte inwiefern "wer homosexuell ist, hat nur die Möglichkeit enthaltsam zu bleiben" mit "[n]ein, wer homo ist, der kann auch alleine leben" zu beantworten ist? Die Logik erschließt sich mir absolut nicht. Schlägst Du vor, derjenige könne sich ja im stillen Kämmerlein einen runterholen, oder was?
Dr.Hackenbush hat geschrieben:
Sonntag 3. April 2022, 10:29
Jesus von Nazareth sagte: „Es gibt nichts Verborgenes, das nicht offenbar wird, und nichts Geheimes, das nicht an den Tag kommt.“
Im Umkehrschluss bedeutet es: Was nicht offenbar wird und was nicht an den Tag kommt, müssen wir nicht glauben – so wäre und bliebe die Homosexualität etwas Fiktives und das was sie tatsächlich ist – ein Greuel und eine Sünde, die der Mensch meiden soll ohne daraus eine Ideologie machen zu wollen, die ganze Generationen ins Verderben hineinzieht.
Es ist absolut kein Problem, daß die Homosexualität "verkündet" wird. Es ist nur ein Problem, daß sie als etwa Gutes verkündet wird, angepriesen wird, normalisiert wird. Würde man verkünden was die Homosexualität wirklich ist, eine Störung des Sexualtriebs welche das Leben der Betroffenen erheblich erschwert, dann hätte das gute Folgen - und zwar für alle, inklusive der Betroffenen.
Dr.Hackenbush hat geschrieben:
Sonntag 3. April 2022, 10:29
lohnt es sich nicht, wenn man am Ende dieser Herausforderung mit der Ewigkeit bei Gott „belohnt“ wird? Wenn ja, warum tun die Homos das nicht? (<- das ist die entscheidende und zentrale Frage!)
Das ist in der Tat eine entscheidende und zentrale Frage, die aber nun gerade nichts speziell mit der Homosexualität zu tun hat. Alle Menschen in dieser Welt haben Probleme dieser offensichtlichen Logik zu folgen. Die Kirche ist letztlich nichts anderes als ein gigantisches Nachhilfeprojekt...
Dr.Hackenbush hat geschrieben:
Sonntag 3. April 2022, 10:29
Trisagion hat geschrieben:
Samstag 2. April 2022, 16:18
Weil es viel angenehmer ist sich mit den Fehlern anderer zu beschäftigen als mit den eigenen.
sprichst Du jetzt aus eigener Erfahrung, oder willst Du wieder besser als ich wissen, was ich denke und womit ich mich beschäftige?
Ja, ich spreche da selbstverständlich auch aus eigener Erfahrung. Ich sehe dies aber als einen normalen und sehr häufigen menschlichen Fehler an. Insofern ist es nicht nötig Dich näher zu kennen um anzunehmen, daß auch Du betroffen bist.
Dr.Hackenbush hat geschrieben:
Sonntag 3. April 2022, 10:29
Was tun die Homos, um das Ziel zu erreichen? Fragen sie überhaupt nach Gott? - wenn nicht, ist ihr Schicksal bereits besiegelt und wenn man ihnen das aus Nächstenliebe nicht sagt, hilft man ihnen?
Es ist sicher nicht Nächstenliebe, ihnen die Wahrheit vorzuenthalten. Es ist aber auch nicht Nächstenliebe, ihnen die Wahrheit rechts und links um die Ohren zu hauen, sie quasi zu ihrem Glück prügeln zu wollen. Nächstenliebe ist, den schnellsten und sichersten Weg für ihre Umkehr zu suchen, und sich dann nach Kräften zu Bemühen sie auf diesen Weg zu bringen. Und Menschen sind einfach keine Idioten. Wenn Du nur mit Schutzanzug und mit zugehaltener Nase mit ihnen umgehen kannst, dann merken sie das, und dann werden sie nicht auf Dich hören. Echte Nächstenliebe scheint eben auch durch in Gesinnung, Ausdruck und Verhalten. Liebe im Willen ist nicht fein säuberlich getrennt von allem Äußerlichen. Und auch dies sei gesagt: wenn Du den Homosexuellen nur die Wahrheit verkündest zur Pflichterfüllung vor Gott, dann ist das Eigenliebe, nicht Nächstenliebe.

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