Homosexualität und katholischer Glaube

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Trisagion
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Re: Homosexualität und katholischer Glaube

Beitrag von Trisagion »

Thomasius hat geschrieben:
Samstag 10. Juli 2021, 17:09
Homosexualität gibt es bei über 1500 Tierarten, aber nur von einer einzigen wird sie verfolgt. :traurigtaps:
Krebs gibt es bei allen Weichtieren, Fischen, Reptilien, Vögeln und Säugetieren, aber nur von einer Tierart (deutsch "von einer Art Sinneswesen") wird der Krebs medizinisch bekämpft.

Der Grund ist derselbe in beiden Fällen, man muß vernunftbegabt sein um derlei zu tun, und der Mensch ist das einzige vernunftbegabte Tier (deutsch "Sinneswesen").

Der korrekte Umgang mit der Homosexualität ist denn auch eine Frage der Vernunft, nicht der Polemik. Das gilt für alle Seiten. Der Umgang mit dieser Verhaltensstörung war in der Vergangenheit besonders brutal, wenn auch nicht beispielslos verlichen mit der Behandlung anderer psychischer Störungen (man denke etwa an Lobotomie, Elektoschocktherapie, ...). Der Umgang mit der Homosexualität heutzutage ist wenig hilfreich, mit besonders weitgehender Normalisierung. Auch damit befindet sich die Homosexualität aber wieder im extremen Bereich eines Trends, denn viele leichtere psychische Störungen und Behinderungen werden derzeit normalisiert (man ist nicht krank, sondern nur anders). Einen wirklich gekonnten Umgang, gesellschaftlich und medizinisch, mit der Homosexualität und anderen psychischen Störungen müssen wir m.E. erst noch entwickeln und dann auch durchsetzen. Dieser Bereich menschlichen Wissens und Könnens entwickelt sich eben sehr langsam. Mehr Geduld und weniger Geschrei täte hier gut.

Raphael

Re: Homosexualität und katholischer Glaube

Beitrag von Raphael »

Trisagion hat geschrieben:
Sonntag 11. Juli 2021, 13:06
Der korrekte Umgang mit der Homosexualität ist denn auch eine Frage der Vernunft, nicht der Polemik.
Zum korrekten Umgang mit einem Phänomen wie (praktizierter) Homosexualität gehört zunächst einmal ein korrektes Verständnis desselben. Zum korrekten Verständnis gehört wiederum, daß (praktizierte) Homosexualität nicht normal ist, sondern abnormal. Das alleine ( ! ! ! ) charakterisiert (praktizierte) Homosexualität zwar noch nicht, der Umstand ist jedoch bei einer Bewertung des Phänomens keinesfalls außer Acht zu lassen.

Derzeit erleben wir in den westlichen Gesellschaften, daß sich die (praktizierenden) Homosexuellen zum Normgeber aufschwingen wollen. Dem ist aufgrund der seelischen Schäden, die durch die (praktizierte) Homosexualität entstehen, klar und entschieden entgegen zu treten.

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Jakobgutbewohner
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Re: Homosexualität und katholischer Glaube

Beitrag von Jakobgutbewohner »

Trisagion hat geschrieben:
Sonntag 11. Juli 2021, 13:06
Auch damit befindet sich die Homosexualität aber wieder im extremen Bereich eines Trends, denn viele leichtere psychische Störungen und Behinderungen werden derzeit normalisiert (man ist nicht krank, sondern nur anders).
Aus meiner Sicht sollte hier in der Sache klar unterschieden werden:

1. Was ist sündhaftes Verhalten? Was ist daher in spirituell-geistiger Hinsicht "krank" zu nennen?
2. Was begreifen weltweise Herrscher heute als "krank" oder "minderwertig"?

Man sollte sich klar sein, daß der WHO-Krankheitenkatalog ersteinmal für eine religiöse Einordnung vollkommen irrelevant ist. Spirituelle Weltbilder bewerten in einem intakten Zustand auf eigener Basis. Und wenn ich das betone, dann denke ich auch an den heute stattfindenden eugenischen Genozid (z.B. gerichtet gegen solche mit Trisomie 21). In diesem Bereich fände ich Normalisierung sehr begrüßenswert.
"Selig sind ... die durch die Tore eingehen in die Stadt. Draußen aber sind die Hunde und die "Pharmazeuten" und die Buhler und die Mörder und die Götzendiener und jeder, der die Lüge liebt und tut." Off 22,14+15

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Robert Ketelhohn
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Re: Homosexualität und katholischer Glaube

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Thomasius hat geschrieben:
Sonntag 11. Juli 2021, 00:12
Und deshalb verfolgt er gerne nicht-heterosexuelle Menschen,
foltert und verbrennt vermeintliche Hexen öffentlich usw. !! :panisch:
Lesetipp: Karlheinz Deschners Hauptwerk "Kriminalgeschichte des Christentums" :roll:
Wer mit dem haßzerfreßnen, diabolisch schlauen und geistig minderbemittelten Rosenberg-Verschnitt Deschner daherkommt, hat sich von vornherein aus jedem Diskurs vernunftbegabter Menschen ausgeschlossen.

Im übrigen sind anderswo bereits ausführlich behandelte Themen bitte dort weiterzubehandeln (nach Lektüre des bereits Geschriebenen):


Freundlichen Dank.
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Lupus
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Re: Homosexualität und katholischer Glaube

Beitrag von Lupus »

Gott sei´s gedankt, lieber Robert, weil Du Dich endlich wieder einmal meldest!
In letzter Zeit droht unser "Kreuzgang" nämlich in ein rein "phil-theol-humanistisch-atheistisch-klugscheißer Palaversammelsurium zu versinken. Fast jeder Blick hinein lässt einem Übel werden! Ehrliche Diskussionsversuche scheitern jedes Mal!
+Lupus
(kurz bevor der Kaffee fertig ist!) ;)
Christus mein Leben, Maria meine Hoffnung, Don Bosco mein Ideal!

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Jakobgutbewohner
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Re: Homosexualität und katholischer Glaube

Beitrag von Jakobgutbewohner »

Lupus hat geschrieben:
Sonntag 11. Juli 2021, 14:31
Ehrliche Diskussionsversuche scheitern jedes Mal!
Worüber würdest du denn ehrlich gerne diskutieren?
"Selig sind ... die durch die Tore eingehen in die Stadt. Draußen aber sind die Hunde und die "Pharmazeuten" und die Buhler und die Mörder und die Götzendiener und jeder, der die Lüge liebt und tut." Off 22,14+15

Trisagion
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Re: Homosexualität und katholischer Glaube

Beitrag von Trisagion »

Jakobgutbewohner hat geschrieben:
Sonntag 11. Juli 2021, 13:49
Man sollte sich klar sein, daß der WHO-Krankheitenkatalog ersteinmal für eine religiöse Einordnung vollkommen irrelevant ist. Spirituelle Weltbilder bewerten in einem intakten Zustand auf eigener Basis.
Ich weiß nicht warum wir jetzt von einem "WHO-Krankheitenkatalog" reden. Ich redete von Verhaltensstörungen, nicht von Krankheiten allgemein. Ein relevanteres Werk für meinen Kommentar wäre etwa DSM-IV-TR. Die Homosexualität wurde im DSM in etwa zwei Jahrzehnten zwischen 1970 und 1990 als psychische Störung langsam eliminiert.

Es ist zwar richtig, daß derlei nicht für die Religion selber zählt. Aber wir leben nun mal in dieser Welt, und da spielt es schon eine erheblich Rolle was die Gesellschaft zu diesem Thema denkt und welche Regeln sie dementsprechend durchsetzt.

Raphael

Re: Homosexualität und katholischer Glaube

Beitrag von Raphael »

Trisagion hat geschrieben:
Montag 12. Juli 2021, 01:50
Jakobgutbewohner hat geschrieben:
Sonntag 11. Juli 2021, 13:49
Man sollte sich klar sein, daß der WHO-Krankheitenkatalog ersteinmal für eine religiöse Einordnung vollkommen irrelevant ist. Spirituelle Weltbilder bewerten in einem intakten Zustand auf eigener Basis.
Ich weiß nicht warum wir jetzt von einem "WHO-Krankheitenkatalog" reden. Ich redete von Verhaltensstörungen, nicht von Krankheiten allgemein. Ein relevanteres Werk für meinen Kommentar wäre etwa DSM-IV-TR. Die Homosexualität wurde im DSM in etwa zwei Jahrzehnten zwischen 1970 und 1990 als psychische Störung langsam eliminiert.

Es ist zwar richtig, daß derlei nicht für die Religion selber zählt. Aber wir leben nun mal in dieser Welt, und da spielt es schon eine erheblich Rolle was die Gesellschaft zu diesem Thema denkt und welche Regeln sie dementsprechend durchsetzt.
Wobei sich der Disput in der civitas terrana deutlich von dem unterscheidet, der zum gleichen Thema in der civitas dei stattfindet! :huhu:

Trisagion
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Re: Homosexualität und katholischer Glaube

Beitrag von Trisagion »

Raphael hat geschrieben:
Montag 12. Juli 2021, 06:43
Wobei sich der Disput in der civitas terrana deutlich von dem unterscheidet, der zum gleichen Thema in der civitas dei stattfindet! :huhu:
Was meinst Du hier mit der "Stadt Gottes"? Die (katholische) Kirche, so wie sie real derzeit in der Welt, und insbesondere im Westen, existiert? Und falls ja, welche großen Unterschiede siehst Du in der tatsächlich stattfindenden, innerkirchlichen Diskussion im Vergleich zur weltlichen?

Raphael

Re: Homosexualität und katholischer Glaube

Beitrag von Raphael »

Trisagion hat geschrieben:
Montag 12. Juli 2021, 11:06
Raphael hat geschrieben:
Montag 12. Juli 2021, 06:43
Wobei sich der Disput in der civitas terrana deutlich von dem unterscheidet, der zum gleichen Thema in der civitas dei stattfindet! :huhu:
Was meinst Du hier mit der "Stadt Gottes"?
Den Begriff civitas dei verwende ich so wie ihn der Hl. Augustinus verwendet hat.
Trisagion hat geschrieben:
Montag 12. Juli 2021, 11:06
Die (katholische) Kirche, so wie sie real derzeit in der Welt, und insbesondere im Westen, existiert?
Mit der Bezeichnung „reale Existenz“ kann man Probleme bekommen, weil dieser Begriff ideologisch vorbelastet ist.
Kirche ist immer konkret; DAS paßt eher zu dem Denken, was gemeint ist.

Dabei wird der Kirche selbstverständlich nicht die reale Existenz abgesprochen.

Trisagion hat geschrieben:
Montag 12. Juli 2021, 11:06
Und falls ja, welche großen Unterschiede siehst Du in der tatsächlich stattfindenden, innerkirchlichen Diskussion im Vergleich zur weltlichen?
Auch hier greife ich auf den Hl. Augustinus zurück!
In der Kirche wird nach der Maxime „Liebe den Sünder, aber hasse die Sünde!“ disputiert, während in der Welt nach der Maxime „Liebe die Sünde, aber hasse den Sünder!“ disputiert wird.

Trisagion
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Re: Homosexualität und katholischer Glaube

Beitrag von Trisagion »

Raphael hat geschrieben:
Montag 12. Juli 2021, 18:18
Den Begriff civitas dei verwende ich so wie ihn der Hl. Augustinus verwendet hat.
Falls Du dann kurz erläutern könntest, wie Deiner Meinung nach Augustinus den Begriff verwendet hat? Ich hab hier wirklich null Hintergedanken, ich will einfach nur wissen wovon Du redest. Ist z.B. der Jesuit James Martin nun als Teil der Stadt Gottes zu verstehen (jedenfalls was die Debatte über Homosexualität betrifft), oder nicht?
Raphael hat geschrieben:
Montag 12. Juli 2021, 18:18
Mit der Bezeichnung „reale Existenz“ kann man Probleme bekommen, weil dieser Begriff ideologisch vorbelastet ist.
Mir ging es wiederum um keine philosophischen Spitzfindigkeiten, sondern alleine darum ob wir mit "Kirche" auch die Teile meinen, wo unter einer Regenbogenflagge das Segnen homosexueller Lebensverbindungen gefordert wird (Ist-Zustand), oder nur die Teile, die gottgefällig und rechtsgläubig sind (Soll-Zustand). Wie über Homosexualität derzeit in der Kirche im Westen diskutiert wird ist nicht notwendigerweise identisch damit wie über Homosexualität in der Kirche diskutiert werden sollte.
Raphael hat geschrieben:
Montag 12. Juli 2021, 18:18
In der Kirche wird nach der Maxime „Liebe den Sünder, aber hasse die Sünde!“ disputiert, während in der Welt nach der Maxime „Liebe die Sünde, aber hasse den Sünder!“ disputiert wird.
Soweit ich das sehe, disputiert die Welt hier nach der Maxime "von einer Sünde kann bei Sex zwischen Erwachsenen mit beiderseitigem Einverständnis keine Rede sein, und hier zu diskriminieren ist die wahre Sünde". Und eine nicht unbeträchtliche Anzahl von Leuten in der Kirche scheinen mit dieser weltlichen Maxime zu sympathisieren, und einige Wagemutige sprechen das auch offen aus. Wohingegen was Du sagst polemisch gegenüber der Welt ist (die Welt hasst den Sünder nicht, nur weil sie ihm Schaden zufügen mag), und Wunschdenken gegenüber der Kirche (jedenfalls der Kirche in ihrem Ist-Zustand im heutigen Westen, wo viele diese Sünde keineswegs hassen).

Raphael

Re: Homosexualität und katholischer Glaube

Beitrag von Raphael »

Trisagion hat geschrieben:
Montag 12. Juli 2021, 20:13
Raphael hat geschrieben:
Montag 12. Juli 2021, 18:18
Den Begriff civitas dei verwende ich so wie ihn der Hl. Augustinus verwendet hat.
Falls Du dann kurz erläutern könntest, wie Deiner Meinung nach Augustinus den Begriff verwendet hat? Ich hab hier wirklich null Hintergedanken, ich will einfach nur wissen wovon Du redest. Ist z.B. der Jesuit James Martin nun als Teil der Stadt Gottes zu verstehen (jedenfalls was die Debatte über Homosexualität betrifft), oder nicht?
Raphael hat geschrieben:
Montag 12. Juli 2021, 18:18
Mit der Bezeichnung „reale Existenz“ kann man Probleme bekommen, weil dieser Begriff ideologisch vorbelastet ist.
Mir ging es wiederum um keine philosophischen Spitzfindigkeiten, sondern alleine darum ob wir mit "Kirche" auch die Teile meinen, wo unter einer Regenbogenflagge das Segnen homosexueller Lebensverbindungen gefordert wird (Ist-Zustand), oder nur die Teile, die gottgefällig und rechtsgläubig sind (Soll-Zustand). Wie über Homosexualität derzeit in der Kirche im Westen diskutiert wird ist nicht notwendigerweise identisch damit wie über Homosexualität in der Kirche diskutiert werden sollte.
Raphael hat geschrieben:
Montag 12. Juli 2021, 18:18
In der Kirche wird nach der Maxime „Liebe den Sünder, aber hasse die Sünde!“ disputiert, während in der Welt nach der Maxime „Liebe die Sünde, aber hasse den Sünder!“ disputiert wird.
Soweit ich das sehe, disputiert die Welt hier nach der Maxime "von einer Sünde kann bei Sex zwischen Erwachsenen mit beiderseitigem Einverständnis keine Rede sein, und hier zu diskriminieren ist die wahre Sünde". Und eine nicht unbeträchtliche Anzahl von Leuten in der Kirche scheinen mit dieser weltlichen Maxime zu sympathisieren, und einige Wagemutige sprechen das auch offen aus. Wohingegen was Du sagst polemisch gegenüber der Welt ist (die Welt hasst den Sünder nicht, nur weil sie ihm Schaden zufügen mag), und Wunschdenken gegenüber der Kirche (jedenfalls der Kirche in ihrem Ist-Zustand im heutigen Westen, wo viele diese Sünde keineswegs hassen).
Der Zweck von Polemik ist Dir aber schon bekannt? :hmm:
Oder darf der jetzt auch noch erläutert werden? :roll:

Im Übrigen werde ich hier nicht in einen Disput darüber einsteigen, ob die Forderung nach der Segnung von homosexuellen Partnerschaften in der Kirche oder außerhalb der Kirche stattfindet. Die Frage ist nämlich bereits geklärt, ohne daß ich das hier zu explizieren bräuchte. :huhu:

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Thomasius
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Re: Homosexualität und katholischer Glaube

Beitrag von Thomasius »

Jakobgutbewohner hat geschrieben:
Sonntag 11. Juli 2021, 08:28
Thomasius hat geschrieben:
Sonntag 11. Juli 2021, 00:12
verfolgt er gerne nicht-heterosexuelle Menschen
Würdest du sagen, im Rahmen spiritueller Betrachtung ist es erlaubt Sexualität zu betrachten, in ihren Auswirkungen zu bewerten?
Grundsätzlich ja, denn es soll ja auch eine Sexualität Gottes geben, wie
von manchen Seiten vertreten wird. Ausserdem gibt es sprituelle Erleuchtungserlebnisse
nicht nur durch Askese bewirkt, sondern auch durch Ekstase. :ja:
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Trisagion
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Re: Homosexualität und katholischer Glaube

Beitrag von Trisagion »

Raphael hat geschrieben:
Montag 12. Juli 2021, 21:52
Im Übrigen werde ich hier nicht in einen Disput darüber einsteigen, ob die Forderung nach der Segnung von homosexuellen Partnerschaften in der Kirche oder außerhalb der Kirche stattfindet. Die Frage ist nämlich bereits geklärt, ohne daß ich das hier zu explizieren bräuchte. :huhu:
Expliziere ruhig mal, ich finde das sehr interessant.

Raphael

Re: Homosexualität und katholischer Glaube

Beitrag von Raphael »

Trisagion hat geschrieben:
Dienstag 13. Juli 2021, 03:58
Raphael hat geschrieben:
Montag 12. Juli 2021, 21:52
Im Übrigen werde ich hier nicht in einen Disput darüber einsteigen, ob die Forderung nach der Segnung von homosexuellen Partnerschaften in der Kirche oder außerhalb der Kirche stattfindet. Die Frage ist nämlich bereits geklärt, ohne daß ich das hier zu explizieren bräuchte. :huhu:
Expliziere ruhig mal, ich finde das sehr interessant.
Es wäre sicherlich auch sehr interessant, hier ein Konzept für eine LGBT-Pastoral zu explizieren! :roll:

Sie könnte bspw. mit einem Satz beginnen, der von Jesus überliefert ist: :doktor:
Geh und sündige von jetzt an nicht mehr! :auweia:

Raphael

Re: Homosexualität und katholischer Glaube

Beitrag von Raphael »

Thomasius hat geschrieben:
Montag 12. Juli 2021, 23:48
Grundsätzlich ja, denn es soll ja auch eine Sexualität Gottes geben, wie
von manchen Seiten vertreten wird. ..............
:patsch: :patsch: :patsch:

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Robert Ketelhohn
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Re: Homosexualität und katholischer Glaube

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Raphael hat geschrieben:
Montag 12. Juli 2021, 18:18
Trisagion hat geschrieben:
Montag 12. Juli 2021, 11:06
Raphael hat geschrieben:
Montag 12. Juli 2021, 06:43
Wobei sich der Disput in der civitas terrena deutlich von dem unterscheidet, der zum gleichen Thema in der civitas dei stattfindet! :huhu:
Was meinst Du hier mit der "Stadt Gottes"?
Den Begriff civitas dei verwende ich so wie ihn der Hl. Augustinus verwendet hat.
Dann wäre da kein Disput.
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Robert Ketelhohn
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Re: Homosexualität und katholischer Glaube

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Trisagion hat geschrieben:
Montag 12. Juli 2021, 20:13
Raphael hat geschrieben:
Montag 12. Juli 2021, 18:18
Den Begriff civitas dei verwende ich so wie ihn der Hl. Augustinus verwendet hat.
Falls Du dann kurz erläutern könntest, wie Deiner Meinung nach Augustinus den Begriff verwendet hat? Ich hab hier wirklich null Hintergedanken, ich will einfach nur wissen wovon Du redest.
Sofern nicht „Meinungen“ gefragt sind, sondern Augustins Denken und Lehren, dann sind erste Antoerten da zu finden:
http://www.domus-ecclesiae.de/patres/au ... uctio.html
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Re: Homosexualität und katholischer Glaube

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Trisagion hat geschrieben:
Montag 12. Juli 2021, 20:13
Mir ging es wiederum um keine philosophischen Spitzfindigkeiten, sondern alleine darum ob wir mit "Kirche" auch die Teile meinen, wo unter einer Regenbogenflagge das Segnen homosexueller Lebensverbindungen gefordert wird (Ist-Zustand), oder nur die Teile, die gottgefällig und rechtgläubig sind (Soll-Zustand).
Die Kirche, oder genauer: ihr je aktual auf irdischer Pilgerschaft befindlicher Anteil ist immer eine civitas permixta, in welcher cives duarum civitatum miteinander vermischt sind, für den irdischen Betrachter oft unerkennbar und unscheidbar.

Über den verborgenen Sünder, der reulos dem höllischen Feuer anheimfallen wird und dem doch das Wort Mariens gilt: »Was er euch sagt, das tut!«, wird erst der Herr richten. Von ihm ist aber grundsätzlich zu unterscheiden, wer als im Geiste reißender Wolf in die Herde einfällt und sie frißt, das ist: der Irrlehrer, Ketzer und Häretiker; das ist, wer seiner Herde abscheuliche und die gottebenbildliche Natur des Menschen teuflisch verhöhnende Sünder als gottgefälliges Werk predigt.

Wo diese reißenden Wölfe wirken, ist nicht die Kirche Jesu Christi. Es gibt dort auch kein Sakrament. Keiner dieser offenen, offenkundigen, öffentlichen Propheten Satans kann, wenn er liturgisch oder sakramental zu handelt scheint, tun wollen, was die Kirche tut.

In deutschen Landen ist von der Kirche nicht mehr viel übrig. Sie verdunstet immer schneller.
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Re: Homosexualität und katholischer Glaube

Beitrag von Trisagion »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Dienstag 13. Juli 2021, 11:48
Die Kirche, oder genauer: ihr je aktual auf irdischer Pilgerschaft befindlicher Anteil ist immer eine civitas permixta, in welcher cives duarum civitatum miteinander vermischt sind, für den irdischen Betrachter oft unerkennbar und unscheidbar.
Mir schon klar, und auch den Augustinus habe ich gelesen... (zugegebenermaßen die Stadt Gottes nur teils, ist ein ziemlicher Wälzer).

Mir ging es eigentlich darum durch "sokratisches Befragen" Raphael zu der Einsicht zu bringen, daß er nicht über einen innerkirchlichen Disput zur Homosexualität reden kann wenn er gleichzeitig die Kirche auf die "wahre Kirche" reduziert. Wie Du sagst "Dann wäre da kein Disput."

Aber Raphael weigert sich Fragen sinnvoll zu beantworten, und Du klatschst nun Antworten hin, also lassen wir den Sokrates mal wieder stecken. 8)

Raphael

Re: Homosexualität und katholischer Glaube

Beitrag von Raphael »

Trisagion hat geschrieben:
Dienstag 13. Juli 2021, 12:48
.............

Aber Raphael weigert sich Fragen sinnvoll zu beantworten, und Du klatschst nun Antworten hin, also lassen wir den Sokrates mal wieder stecken. 8)
Der Disput sollte nicht mit Sokrates stattfinden, sondern mit Trisagion! :roll:

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Robert Ketelhohn
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Re: Homosexualität und katholischer Glaube

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Trisagion hat geschrieben:
Dienstag 13. Juli 2021, 12:48
Aber Raphael weigert sich Fragen sinnvoll zu beantworten, und Du klatschst nun Antworten hin, also lassen wir den Sokrates mal wieder stecken. 8)
:kugel:
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Re: Homosexualität und katholischer Glaube

Beitrag von Vinzenz Ferrer »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Dienstag 13. Juli 2021, 11:48
Sie verdunstet immer schneller
...und es entsteht Verdunstungskälte.
Glaube heißt Widerstand gegen die Schwerkraft. (Benedikt XVI.)

Raphael

Re: Homosexualität und katholischer Glaube

Beitrag von Raphael »

Vinzenz Ferrer hat geschrieben:
Dienstag 13. Juli 2021, 14:21
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Dienstag 13. Juli 2021, 11:48
Sie verdunstet immer schneller
...und es entsteht Verdunstungskälte.
Da mißverstehst Du jetzt aber die warmherzigen Einlassungen des Robert S. Ketelhohn völlig! :blinker:

Petrus
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Re: Homosexualität und katholischer Glaube

Beitrag von Petrus »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Dienstag 13. Juli 2021, 11:48
In deutschen Landen ist von der Kirche nicht mehr viel übrig. Sie verdunstet immer schneller.
nu ja, Robert - Du bist Christ in deutschen Landen, ich bin Christ in deutschen Landen. Dann sind wir immerhin ja mindestens schon zu dritt :ikb_thumbsup:

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Jakobgutbewohner
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Re: Homosexualität und katholischer Glaube

Beitrag von Jakobgutbewohner »

Thomasius hat geschrieben:
Montag 12. Juli 2021, 23:48
Jakobgutbewohner hat geschrieben:
Sonntag 11. Juli 2021, 08:28
Thomasius hat geschrieben:
Sonntag 11. Juli 2021, 00:12
verfolgt er gerne nicht-heterosexuelle Menschen
Würdest du sagen, im Rahmen spiritueller Betrachtung ist es erlaubt Sexualität zu betrachten, in ihren Auswirkungen zu bewerten?
Grundsätzlich ja,
Gut, wo würdest du dabei dann die Grenze zu "Verfolgung" ziehen?
denn es soll ja auch eine Sexualität Gottes geben, wie von manchen Seiten vertreten wird
Eine Sexualität Gottes, aha. Es gibt vermutlich nichts, was nicht von manchen Seiten vertreten wird? ;)
Ausserdem gibt es sprituelle Erleuchtungserlebnisse nicht nur durch Askese bewirkt, sondern auch durch Ekstase.
Siehst du solche Ansätze im Rahmen des Christentums?
"Selig sind ... die durch die Tore eingehen in die Stadt. Draußen aber sind die Hunde und die "Pharmazeuten" und die Buhler und die Mörder und die Götzendiener und jeder, der die Lüge liebt und tut." Off 22,14+15

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Thomasius
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Re: Homosexualität und katholischer Glaube

Beitrag von Thomasius »

Jakobgutbewohner hat geschrieben:
Dienstag 13. Juli 2021, 15:10
Thomasius hat geschrieben:
Montag 12. Juli 2021, 23:48
Jakobgutbewohner hat geschrieben:
Sonntag 11. Juli 2021, 08:28

Würdest du sagen, im Rahmen spiritueller Betrachtung ist es erlaubt Sexualität zu betrachten, in ihren Auswirkungen zu bewerten?
Grundsätzlich ja,
Gut, wo würdest du dabei dann die Grenze zu "Verfolgung" ziehen?
denn es soll ja auch eine Sexualität Gottes geben, wie von manchen Seiten vertreten wird
Eine Sexualität Gottes, aha. Es gibt vermutlich nichts, was nicht von manchen Seiten vertreten wird? ;)
Ausserdem gibt es spirituelle Erleuchtungserlebnisse nicht nur durch Askese bewirkt, sondern auch durch Ekstase.
Siehst du solche Ansätze im Rahmen des Christentums?
Aber ja doch und zwar im persönlichen und individuellen Erleben des Menschen
jenseits herrschaftlich verordneter Doktrien.
>> Soll es hierbei Denkverbote geben? Wer sollte der Bestimmer von Denkverboten sein?
>> Soll nicht der Mensch ein Ebenbild Gottes sein? Wenn der Mensch ein sexuelles Wesen ist,
wieso sollte das sein Schöpfer nicht auch sein? :huhu:
Suum cuique. Follow your dreams.

Trisagion
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Re: Homosexualität und katholischer Glaube

Beitrag von Trisagion »

Thomasius hat geschrieben:
Dienstag 13. Juli 2021, 17:22
>> Soll nicht der Mensch ein Ebenbild Gottes sein? Wenn der Mensch ein sexuelles Wesen ist,
wieso sollte das sein Schöpfer nicht auch sein? :huhu:
Gott hat keinen Körper. Gott hat kein Geschlecht. Gott pflanzt sich nicht fort. Gott hat keine Hormone / Lust / Gefühle / ... Usw.
Der Mensch ist Gottes "Ebenbild" in dem Sinne, daß er von Gott eine verständige Seele erhalten hat, anders als die Tiere.
Nebenbei bemerkt lebte Gott als Mensch inkarniert dann auch sexuell enthaltsam.

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Protasius
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Re: Homosexualität und katholischer Glaube

Beitrag von Protasius »

Trisagion hat geschrieben:
Dienstag 13. Juli 2021, 17:38
Thomasius hat geschrieben:
Dienstag 13. Juli 2021, 17:22
>> Soll nicht der Mensch ein Ebenbild Gottes sein? Wenn der Mensch ein sexuelles Wesen ist,
wieso sollte das sein Schöpfer nicht auch sein? :huhu:
Gott hat keinen Körper. Gott hat kein Geschlecht. Gott pflanzt sich nicht fort. Gott hat keine Hormone / Lust / Gefühle / ... Usw.
Der Mensch ist Gottes "Ebenbild" in dem Sinne, daß er von Gott eine verständige Seele erhalten hat, anders als die Tiere.
Nebenbei bemerkt lebte Gott als Mensch inkarniert dann auch sexuell enthaltsam.
Wie vereinbart man das damit, daß Gott gezeugt hat (… gezeugt, nicht geschaffen, eines Wesens mit dem Vater …)? Für mich war Zeugung bislang immer ein sexueller Akt.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

Trisagion
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Re: Homosexualität und katholischer Glaube

Beitrag von Trisagion »

Protasius hat geschrieben:
Dienstag 13. Juli 2021, 18:32
Wie vereinbart man das damit, daß Gott gezeugt hat (… gezeugt, nicht geschaffen, eines Wesens mit dem Vater …)? Für mich war Zeugung bislang immer ein sexueller Akt.
Was mit Zeugung hier analogisch gemeint ist, wird direkt anschließend erklärt um Mißverständnisse auszuschließen: damit will erstens gesagt sein, daß der Sohn nicht geschaffen ist, und zweitens, daß er dasselbe göttliche Wesen wie der Vater hat. Vergleiche es eben mit der menschlichen Sphäre, wozu ja die Analogie dient. Wenn ich einen Tisch zimmere, dann ist der geschaffen, von mir hergestellt Kraft meines Geistes und meiner Hände. Und der Tisch ist nicht wie ich, er hat keine menschliche Natur. Wenn ich aber ein Kind zeuge, dann ist das nicht geschaffen. Es stammt zwar von mir ab, aber nicht in dem Sinne, daß ich das Kind konstruiert hätte (obwohl Tätigkeiten nötig sind um die Zeugung zu ermöglichen, ist es nicht so, daß meine Bewegungen beim Koitus quasi dieses Kind herstellen, wie das beim schreinern am Tisch der Fall ist). Und das Kind hat dann ganz natürlich mein Wesen, es ist auch ein Mensch. Ich kann weder Hund, noch Rose, noch Stein zeugen, ich kann nur "ein Wesen wie ich selbst eines bin" zeugen. Darum ist Zeugung hier eben eine gute Analogie.

Das ganze kann aber schon deshalb kein "sexueller Akt" sein, weil es bei der sexuellen Vermehrung - im Gegensatz zu der asexuellen - gerade um die Mischung verschiedener Gene geht. Man hat eben ein Sex mit jemand anderem, einem Partner, wobei der Nachwuchs dann eben ungefähr "halbe - halbe" Vater und Mutter ist.

Aber der Sohn geht nur aus dem Vater hervor, er ist 100% vom Vater ohne Mutter. Es gibt keinen Partner, es gibt niemanden sonst der hier "andere Gene" beisteuert durch eine Sex-analoge Tätigkeit. Insofern wäre asexuelle Vermehrung wie die Zellteilung eine bessere Analogie. Aber Menschen pflanzen sich eben nicht durch "Teilung" fort, und die Analogie zum Menschen ist natürlich gewollt (aus mehreren Gründen). Heutzutage wäre es vielleicht besser "Klon" statt "Sohn" zu sagen, das würde es in der Tat recht gut treffen. Aber zur damaligen Zeit gabe es noch kein Klonen. Insofern war "Zeugung" am nächsten dran.

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Thomasius
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Re: Homosexualität und katholischer Glaube

Beitrag von Thomasius »

Trisagion hat geschrieben:
Dienstag 13. Juli 2021, 17:38
Thomasius hat geschrieben:
Dienstag 13. Juli 2021, 17:22
>> Soll nicht der Mensch ein Ebenbild Gottes sein? Wenn der Mensch ein sexuelles Wesen ist,
wieso sollte das sein Schöpfer nicht auch sein? :huhu:
Gott hat keinen Körper. Gott hat kein Geschlecht. Gott pflanzt sich nicht fort. Gott hat keine Hormone / Lust / Gefühle / ... Usw.
Der Mensch ist Gottes "Ebenbild" in dem Sinne, daß er von Gott eine verständige Seele erhalten hat, anders als die Tiere.
Nebenbei bemerkt lebte Gott als Mensch inkarniert dann auch sexuell enthaltsam.
Mit Verlaub, solche Überlegungen sind letztlich spekulativ und bieten viel
Interpretations-Spielraum mit 'fantastischen' Deutungsmöglichkeiten.
Wer wollte wirklich belegen, daß Tiere keine Seele haben können?
Ist denn grundsätzlich ein Leben mit sexueller Enthaltsamkeit wirklich gesund
und natürlich vorgesehen oder zwingend wünschenswert?
Gott liebt seine Schöpfung ohne Gefühle usw.? >> Da kann man fast endlos theologische
Interpretationskonstrukte aneinanderreihen. Man käme an kein Ende. Riesige Bücher-Kolonnen
voller Theologie-Denkansätze und Dogmen lassen sich viele Jahre lang durchforsten.
Wahrscheinlich macht das einen aber eher krank, als daß er die Erleuchtung bekäme.
;)
Suum cuique. Follow your dreams.

Trisagion
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Re: Homosexualität und katholischer Glaube

Beitrag von Trisagion »

Thomasius hat geschrieben:
Dienstag 13. Juli 2021, 22:36
Mit Verlaub, solche Überlegungen sind letztlich spekulativ und bieten viel Interpretations-Spielraum mit 'fantastischen' Deutungsmöglichkeiten.
Nicht wirklich - jedenfalls wenn man an einen schaffenden Gott glaubt, an einen unverursachten Verursacher. Eine Menge Eigenschaften Gottes folgen logisch zwingend aus dieser "Rolle".
Thomasius hat geschrieben:
Dienstag 13. Juli 2021, 22:36
Wer wollte wirklich belegen, daß Tiere keine Seele haben können?
Tiere haben eine Seele, nur keine vernünftige.
Thomasius hat geschrieben:
Dienstag 13. Juli 2021, 22:36
Ist denn grundsätzlich ein Leben mit sexueller Enthaltsamkeit wirklich gesund und natürlich vorgesehen oder zwingend wünschenswert?
Eine sexuelle Enthaltsamkeit Gott zuliebe macht ausschließlich dann Sinn wenn damit etwas besonders Gutes aufgegeben wird. Es ist ja keine Ehrung Gottes wenn man etwa etwas besonders Schlechtes für ihn drangibt. Das wäre schlicht unsere Pflicht vor Gott. Insofern bestätigt sexuelle Enthaltsamkeit den Wert des Sex. Es sind auch nicht alle Menschen dazu berufen.
Thomasius hat geschrieben:
Dienstag 13. Juli 2021, 22:36
Gott liebt seine Schöpfung ohne Gefühle usw.?
Ja. Dies ist für viele Menschen schwierig zu verstehen, aber es beeinträchtigt nicht Gottes Liebesfähigkeit. Denn Liebe bedeutet das Gute für einen anderen zu wollen, und das kann man ganz ohne Gefühle tun.
Thomasius hat geschrieben:
Dienstag 13. Juli 2021, 22:36
Da kann man fast endlos theologische Interpretationskonstrukte aneinanderreihen. Man käme an kein Ende. Riesige Bücher-Kolonnen voller Theologie-Denkansätze und Dogmen lassen sich viele Jahre lang durchforsten. Wahrscheinlich macht das einen aber eher krank, als daß er die Erleuchtung bekäme. ;)
Ich habe nichts gegen einen unbelesenen und wenig durchdachten Glauben. Nur muß der dann auch mit einer realistischen Demut bzgl. der eigenen Uninformiertheit daherkommen.

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