Radulf Thoringi hat geschrieben: ↑Dienstag 7. April 2020, 23:04
Dein Pseudonym fiel mir doch glatt auf. Schade, daß Du nicht aus Eisenach bist.
Hallo Radulf!
Ich bin weit entfernt von Eisenach, aber es ist eine Homage an Bach, dem ich teils verdanke zu Gott gekommen zu sein.
Klingt eventuell komisch, aber manchmal ist es wie es ist. In einem anderen Thread bin ich da etwas detailierter drauf eingegangen.
Radulf Thoringi hat geschrieben: ↑Dienstag 7. April 2020, 23:04
So richtig kann ich Deine obigen Probleme nicht nachvollziehen. Um ein Kruzifix (oder was auch immer) weihen zu lassen, reicht es doch, damit vor dem Gottesdienst den Pfarrer "heimzusuchen". Bei meiner eigenen Fraktion kann ich mir nicht vorstellen, daß jemand nach irgendwelchen Details frägt und das würde ich auch für Deine annehmen. Und ob die Kirche schön ist, was hat das für eine Bedeutung?
Wie gesagt scheinen südlichere Gegenden, die auch den Katholiken mehr Grund bieten, in der Hinsicht traditioneller zu sein, als hier oben, wo nicht oft jemand mit so einem Anliegen einen Geistlichen aufsucht, geschweigedenn Geschichten wie einen Sack voller Einrichtungsgegenstände mit christlichen Hintergrund zur Kirche zu bringen, um diese alle segnen zu lassen. ...so habe ich es zumindest im Netz gelesen und es war laut dem Erzähler vollkommen okay.
Jedenfalls meinte der Geistliche ich solle ihn erst einmal anrufen, um mit ihm zu reden und auch einen Termin auszumachen.
Ich rede gerne mit Menschen, aber am Handy finde ich so ein noch recht neues Lebensfeld etwas befremdend. Dann wäre es mir unter 4 Augen lieber, aber meine Heimatstadt liegt auch etwas weiter weg, aber ich habe dort meine gesamte Kindheit und Jugend verbracht, weshalb ich einerseits gerade diese Kirche ausgewählt hätte und auch eine gewisse Vorstellung von einer Kirche habe.
Zumindest sollte die Bauform stimmen. Sie kann auch aus Holz sein und sehr bescheiden ausgestattet (bescheiden meine ich wirklich wie es gemeint ist, ohne es abwertend zu meinen).
Vorweg, ich will wirklich niemanden beleidigen oder Gefühle verletzten. Ich bitte dies zu berücksichtigen.
Aber viele katholische Kirchen haben hier Bauformen, die ohne Kreuz und Schild auch etwas anderes sein könnten. Die Inneneinrichtung ist auch recht "modern". Bei mir erweckt es nicht den Eindruck eines Gotteshauses. Letztendlich gibt es auch Menschen die einer gewissen Gemeinde beitreten, weil sie sich dort am wohlsten fühlen. Ich denke, auch wenn es für manche oberflächlich klingen mag, kann dies auch auf eine Kirche zutreffen. Ich bin ein Landei, liebe die Natur und handwerkliche Dinge. Sowas formt auch die Wahrnehmung.
So manch Moslem würde wohl auch lieber eine richtige Moschee sehen, als in ein eckiges Haus zu gehen, wo oben eine Kuppe draufsteht.
Ich bin am 1. Weihnachtstag in die evangelische Kirche meiner Kleinstadt gegangen. Es war menschenleer, es erklang christliche Musik und es war sehr klassische geschmückt. Die über 800 Jahre alte Kirche hat mir wirklich für die Zeit, in der ich in ihr gewandelt bin und ab und zu stand, innere Ruhe gegeben. Falls du dich wundern solltest, die katholische Kirche war zu dem Zeitpunkt geschlossen.
Diesen Effekt vermag mir eine moderne Kirche, wie oben erwähnt, nicht zu geben.
Ich hoffe meine Gründe und Art provoziert dich nicht. Ich bin mir im Klaren, dass ich es mir etwas umständlich mache.
Aber so gesehen werde ich mit der Kirche vorerst nicht allzu viel Kontakt haben. Ich habe zu Gott gefunden und beschäftige mich nun hier, im Privaten mit der Heiligen Schrift, anderer Literatur und meinen Gedanken.
Diesem Forum bin ich beigetreten, falls ich doch mal Fragen haben sollte und um mich austauschen zu können.
Ich hoffe dies ist akzeptabel für die meisten Menschen in diesem Forum.
Radulf Thoringi hat geschrieben: ↑Dienstag 7. April 2020, 23:04
Noch einfacher ist es nach m.M. mit dem Weihwasser. Das kann man doch einfach in einer Kirche mitnehmen. Bei uns steht leider nur in wirklich konservativen Gemeinden welches. Eigentlich dachte ich, bei "Römers" ist es besser. Also mal schauen.
Die katholische wie auch evangelische Kirche hat in meiner Kleinstadt noch Weihwasserbecken am Eingang.
Dieser Gedanke ist mir zwar auch in den Sinn gekommen, aber ich wollte, sofern ich nicht willkommen bin, im Gotteshaus nicht klauen.
Heimlich hinter dem Rücken - ich glaube das ist gleich der falsche Schritt. Gott mag meine Absichten verstehen, aber vermutlich wäre der Kontakt mit einem Geistlichen ihm lieber. Wo wir auch beim Weihen wären.
Radulf Thoringi hat geschrieben: ↑Dienstag 7. April 2020, 23:04
Abschließend muß ich aber doch noch etwas loswerden: Ich halte es für eine ziemlich schlechte Idee, mit der Kirche zu brechen, wenn man doch glaubt. Da ich dem lutherischen Irrglauben anhänge, kann ich vielleicht hier mal etwas sagen, was Deine eigene Fraktion nicht machen sollte.
Ich bin zwar aus der Kirche ausgetreten, zu einem Zeitpunkt wo ich nicht gläubig war, aber ich habe zu Gott gefunden und bin ansich der Kirche nicht abgeneigt, bis auf die Frage wer dort wirklich aufrichtigen Glaubens ist und wer eventuell es nicht ist.
Ich bin wie gesagt etwas kompliziert, aber wir werden sehen wohin mich mein Weg führt. Ich habe zumindest eine innere Mitte gefunden, die ich jahrelang nicht hatte. Ich deute dies schon mal als gutes Zeichen. Man wird auch eine innere Mitte brauchen, wenn ich mir vorstelle was für Zeiten noch anbrechen könnten oder werden.