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Inkulturierte Tauffeier

Verfasst: Sonntag 6. Mai 2018, 21:11
von umusungu
Heute, 6. Mai 2018, wurde in einer Pfarrei in Burundi getauft. Der Priester benutzte folgende Begleitsätze (in Übersetzung)
bei der Bezeichnung mit dem Kreuzzeichen:
"wir heißen Dich im Tempel Gottes willkommen."

bei der Salbung mit Chrisam:

"möge Gott Dich beweglich machen, damit Du ihm gut dienst.

bei der Überreichung des weißen Gewandes:

"lege dieses weiße Gewand an und werde ein Heiliger Gottes."

bei der Überreichung der Taufkerze:
"empfange diese Kerze, möge sie für dich das Licht Gottes sein, um Licht für deine Brüder und Schwestern zu sein".

Re: Inkulturierte Tauffeier

Verfasst: Montag 7. Mai 2018, 08:27
von Raphael
Welcher "Begleitsatz" fand denn bei der Übergießung mit Wasser Verwendung? :hmm:

Re: Inkulturierte Tauffeier

Verfasst: Montag 7. Mai 2018, 12:11
von Niels
Warum nimmt man nicht die Texte aus dem Rituale? :hmm:

Re: Inkulturierte Tauffeier

Verfasst: Montag 7. Mai 2018, 14:26
von Lycobates
Raphael hat geschrieben:
Montag 7. Mai 2018, 08:27
Welcher "Begleitsatz" fand denn bei der Übergießung mit Wasser Verwendung? :hmm:
In Insiderkreisen auch Form des Sakramentes genannt :panisch:

Re: Inkulturierte Tauffeier

Verfasst: Montag 7. Mai 2018, 14:52
von Lycobates
Niels hat geschrieben:
Montag 7. Mai 2018, 12:11
Warum nimmt man nicht die Texte aus dem Rituale? :hmm:
Weil man das "non serviam" zum Prinzip erhoben hat.

Re: Inkulturierte Tauffeier

Verfasst: Montag 7. Mai 2018, 17:10
von FranzSales
Warum nimmt man nicht die Texte aus dem Rituale?
Vielleicht sollten wir die Priesterin selbst fragen? :tuete:

Ansonsten sind die Texte besser als das, was man sonst hört.

Re: Inkulturierte Tauffeier

Verfasst: Montag 7. Mai 2018, 20:29
von Niels
FranzSales hat geschrieben:
Montag 7. Mai 2018, 17:10
Warum nimmt man nicht die Texte aus dem Rituale?
Vielleicht sollten wir die Priesterin selbst fragen? :tuete:

Ansonsten sind die Texte besser als das, was man sonst hört.
Frau Priesterin hat einen Bart?

Was gibt es besseres als die vorgeschriebenen Texte?

Re: Inkulturierte Tauffeier

Verfasst: Dienstag 8. Mai 2018, 09:47
von FranzSales
Frau Priesterin hat einen Bart? Was gibt es besseres als die vorgeschriebenen Texte?
Wenn Sie ein Frida Kahlo-Typ ist, warum nicht? ;D

Die vorgeschriebenen Texte sind gut, allerdings sind die oft vorgebrachten priesterlichen Improvisationen hierzulande oft wesentlich schlechter als die von Umu benannte Beispiele.

Re: Inkulturierte Tauffeier

Verfasst: Dienstag 8. Mai 2018, 09:52
von Niels
Da gibt es vermutlich Schlimmeres, da hast Du recht.

Die Grenze zur Banalität und Peinlichkeit ist bei "Marke Eigenbau" oft schnell überschritten, wie z.B. hier:
"möge Gott Dich beweglich machen, damit Du ihm gut dienst.

Re: Inkulturierte Tauffeier

Verfasst: Dienstag 8. Mai 2018, 10:02
von Raphael
Niels hat geschrieben:
Dienstag 8. Mai 2018, 09:52
Da gibt es vermutlich Schlimmeres, da hast Du recht.

Die Grenze zur Banalität und Peinlichkeit ist bei "Marke Eigenbau" oft schnell überschritten, wie z.B. hier:
"möge Gott Dich beweglich machen, damit Du ihm gut dienst.
Genau bei solch einer Formulierung liegt die Interpretation "Nimm bloß keinen festen Standpunkt ein, denn das oberste Gebot lautet: Panta rhei!" sehr nahe. :glubsch:

Re: Inkulturierte Tauffeier

Verfasst: Dienstag 8. Mai 2018, 10:35
von FranzSales
Gerade das hat doch einen guten Bezug zum ursprünglichen Symbolgehalt des Öles.

Vgl. KKK

1293 Im Ritus dieses Sakramentes sind zwei Dinge beachtenswert: das Zeichen der Salbung und das, was die Salbung bezeichnet und einprägt, das geistige Siegel. Die Salbung ist in der biblischen und antiken Bildersprache reich an Bedeutungen: Öl ist Zeichen des Überflusses [Vgl. z.B. Dtn 11,14] und der Freude [Vgl. Ps 23,5; 104,15]; es reinigt (Salbung vor und nach dem Bad) und macht geschmeidig (Salbung der Athleten und Ringer); es ist Zeichen der Heilung, denn es lindert den Schmerz von Prellungen und Wunden Vgl. Jes 1.6; Lk 10,34. [; auch macht es schön, gesund und kräftig.]

Mein erster Gedanke war an einen Athleten. Der Teufel kann einen gefirmten und fest im Glauben stehenden Christen auch nicht dauerhaft festhalten, sondern rutscht ab. :) :) :)

Re: Inkulturierte Tauffeier

Verfasst: Dienstag 8. Mai 2018, 12:53
von Raphael
FranzSales hat geschrieben:
Dienstag 8. Mai 2018, 10:35
Mein erster Gedanke war an einen Athleten. Der Teufel kann einen gefirmten und fest im Glauben stehenden Christen auch nicht dauerhaft festhalten, sondern rutscht ab. :) :) :)
Deine Assoziationen in allen Ehren, aber bei einem Ringer ist der Einsatz von Öl vor dem Kampf eher unfair. Er wird dann glitschig und ist schwer zu fassen. :hmm:

DAS ist aber mit der geistigen Beweglichkeit eines Christen nicht gemeint, sondern eher eine rasche Auffassungsgabe und ein gutes Einfühlungsvermögen. All dies entsteht aber nur, wenn der Christ auf dem Boden der Tatsachen steht und nicht meint, er könne sich diesen "Boden der Tatsachen" herbeidefinieren.
Bei den Benediktinern gilt nicht ohne Grund das Prinzip stabilitas loci .............