Allgemeines zum Weltjugendtag

Allgemein Katholisches.
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Edi
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Beitrag von Edi »

Radio Horeb hält gerade gegen die Medien, finde ich gut.


http://www.radiomaria.org/media/start.a ... io%20Horeb

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Himmel helft!

Ich bin eben vom Fernseher geflohen. Kann man nicht endlich diesen Marini, diesen Affenzirkusdirektor, dahin jagen, wo der Pfeffer wächst? Meinetwegen auch dahin, wo die indischen Tempeltänzerinnen tanzen, solang’s nicht die Liturgie der Kirche ist, in welcher uns derlei fauler Zauber – gebe es Gott – endlich, endlich erspart werde!

Gab es solchen Zirkus eigentlich auch schon bei den früheren Weltjugendtagen? – Falls ja, bekam man davon jedenfalls als Pilger von Denver bis Paris nichts mit. Aber das Fernsehen trägt das Gedudel und Gezappel in jede Wohnstube. O Schmerz! O Pein! O Peinlichkeit!

Manchmal möchte man im Erdboden versinken.

So, ich gehe schauen, ob die Folter Pause macht.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »

Durch den WJT ist selbst der Erzbischof von Köln noch sympathischer als vorher geworden, auch wenn ich nichts von ihm gehört habe im Fernsehen. Es liegt wohl an den kürzere Haaren, die jetzt seine Erscheinung auch noch nach außen hin, als den obersten Stern der Kirche am deutschen Himmel machen.

Dr. Dirk
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Beitrag von Dr. Dirk »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Zirkus
Na, beim Dschonglör samt begleitender Musik wundere ich mich allerdings auch etwas...

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Edi
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Beitrag von Edi »

http://www.teleradiopadrepio.it/


Hört mal an wie hier gebetet wird bei der Communione spirituale z.B. links unter La voce di Padre Pio.

Petra
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Beitrag von Petra »

Die Vigil hat mir sehr gut gefallen. :freude:


(Einzig die NGL hätte man auch durch Taizé-Lieder ersetzen können 8) . Aber es soll ja viele NGL-Fans geben, also issgut. )

Tacitus
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Beitrag von Tacitus »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Gab es solchen Zirkus eigentlich auch schon bei den früheren Weltjugendtagen? […]
So, ich gehe schauen, ob die Folter Pause macht.
Ach Robert, Du bist halt ein Deutscher.
Ich habe vor einigen Wochen eines Abends - wie so oft - das italienische Fernsehen eingeschaltet und sehe: afrikanische Tänze, Trommelgruppen, Feuerspiele ... Ich denke: wohl circensische Vorführungen unter dem Motto: die Kulturen der Welt begegnen sich, oder so. Weit gefehlt. Es war eine Vigil im Rahmen des Eucharistischen Kongresses (oder wie der hieß), der vor kurzem in Italia (kann es sein in Bari?) stattfand.
Also ich fand's toll: das im italienischen Fernsehen und die Vigil heute auf dem Campo della Maria a Cologna.

Stefan

Beitrag von Stefan »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:So, ich gehe schauen, ob die Folter Pause macht.
Das scheint eher ein Problem der Selbstbeherrschung zu sein.
Als kleine Medizin ein Beitrag aus der SZ:
» Ich bin fassungslos, dass so viele Jugendliche gekommen sind, um einen Papst zu zujubeln, der diese schlimmen Dogmen vertritt. «
Mo Lilge, Mitarbeiterin von „Rubicon“, Beratungszentrum für Lesben und Schwule
:kiss: :mrgreen:

Stefan

Beitrag von Stefan »

Die Vigil war für rheinische Verhältnisse geradezu traditionalistisch. Es wurde gar Latein gesprochen! Excellent, hoffentlich schlafen die Lieben gut und es passiert nichts ;)

Lea
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Beitrag von Lea »

Wer ist eigentlich dieser Mann, der ununterbrochen, am Papst herumzupft, ihn schubst, und ab und zu ihm etwas zuflüstert?
Der ist mir jetzt schon einige Male bei Papstmessen aufgefallen. Muss der so auf Tuchfühlung gehen? Was hat er denn für eine Funktion?
Weiss das jemand?

Stefan

Beitrag von Stefan »

Lea hat geschrieben:Wer ist eigentlich dieser Mann, der ununterbrochen, am Papst herumzupft, ihn schubst, und ab und zu ihm etwas zuflüstert?
Der ist mir jetzt schon einige Male bei Papstmessen aufgefallen. Muss der so auf Tuchfühlung gehen? Was hat er denn für eine Funktion?
Weiss das jemand?
Marini oder so, der päpstlichen Zeremonienmeister. Ohne ihn würde der Papst sich dauernd verlaufen oder wüsste nicht, wie es weitergeht. Er nimmt auch immer die Brille und gibt sie, so einen hätte ich auch gerne ;)

Stefan

Beitrag von Stefan »

Kölner Stadanzeiger hat geschrieben:Köln - In der Umgebung von Frechen und Kerpen kommt es mittlerweile zu massiven Verkehrsbehinderung. Der Grund sind nicht angemeldete Busse, die - offenbar in Unkenntnis der Örtlichkeiten - durch die Gegend irren. Einige Busfahrer haben ihre Busse wild geparkt und sich mitsamt ihrer Passagiere auf den Weg zum Marienfeld gemacht. Die Polizei leitet inzwischen alle Busse, die keine Reservierung vorweisen können, zum Parkplatz an der Messe.
:roll:

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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »

Wurde in den Büschen um den WJT eigentlich schon Heiner Geißle gesichtet? Der ist bekanntlich Experte für benutzte Kondome auf kirchlichen Veranstaltungen. :D

Adeodatus
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Beitrag von Adeodatus »

Ich muss sagen, was da gestern auf dem Marienfeld abging erinnerte mich mitunter sehr unangenehm an einen dieser unsäglichen amerikanischen, freikirchlichen Fernsehgottesdienste, die ab und zu auf NBC laufen (auch wenn ich gestehen muss, dass ich gestern nicht alles sehen konnte).

MUSS es denn immer hip und cool und locker und easy sein? Ich meine, man ist doch im Leben locker genug. Wenn man im Alltag seinen Glauben auf lockere Art und Weise lebt, ist das gut und richtig, aber Gottesdienste dürfen doch ruhig ein bisschen von Ehrfurcht und Demut geprägt sein. Es ist doch schließlich Gottesdienst, oder?


Vielleicht bin ich da ja auch zu konservativ, aber mich schüttelt es z.B., wenn ich sehe, dass während der Messe jemand ungeniert in der Nase bohrt und danach mit derselben Hand die Kommunion empfängt.... :ikb_chair:

Hey, noch ein Grund für die Abschaffung der Handkommunion! ;)

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Edi
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Beitrag von Edi »

Jetzt gerade Katzenmusik, als ob es nicht sehr schöne Anbetungslieder gäbe, die alle mitsingen können.

Da hat der Gottesdienst bei Fratel Cosimo gefehlt mitsamt Liedgut. Da werden die Menschen besonders vom heiligen Geist berührt.

Warum man solche Menschen nicht dazu einlädt?

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Angelika
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Beitrag von Angelika »

Adeodatus hat geschrieben:MUSS es denn immer hip und cool und locker und easy sein?
Es ist ja die Abschlussmesse des Weltjugendtages. Da kann es schon hip und cool und locker und easy sein. 8)
Außerdem ist es nicht immer hip und cool und locker und easy. Im normalen Gemeindeleben sind solche Messen doch die Ausnahme.


Edi hat geschrieben:Jetzt gerade Katzenmusik, als ob es nicht sehr schöne Anbetungslieder gäbe, die alle mitsingen könen.
Das ist doch eine Geschmacksfrage. Anbetungslieder zum Mitsingen gibt's doch da auch.

Ich verstehe einfach nicht, warum manche sich nicht einfach mitfreuen können - auch wenn dies nicht so ihr eigener Stil ist -, sondern immer was zum Meckern brauchen.

Also, ich find's bisher super-klasse. :freude:
Und die Worte des Papstes bei der Predigt waren auch sehr treffend.

Gruß
Angelika

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Edi
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Beitrag von Edi »

Angelika hat geschrieben:
Edi hat geschrieben:Jetzt gerade Katzenmusik, als ob es nicht sehr schöne Anbetungslieder gäbe, die alle mitsingen könen.
Das ist doch eine Geschmacksfrage. Anbetungslieder zum Mitsingen gibt's doch da auch.

Ich verstehe einfach nicht, warum manche sich nicht einfach mitfreuen können - auch wenn dies nicht so ihr eigener Stil ist -, sondern immer was zum Meckern brauchen.

Also, ich find's bisher super-klasse. :freude:
Und die Worte des Papstes bei der Predigt waren auch sehr treffend.

Gruß
Angelika
Ich kann mich schon sehr mitfreuen, sehe aber trotzdem auch manche Mängel. Freude hebt doch nicht alles andere auf.
Zum Stil: Manchmal hat der Stil auch Einfluss auf den Inhalt oder nicht?
Ich hatte vor einigen Wochen "zufällig" eine kleine Diskussion mit einer Dame aus einer Freikirche über Liedgut, die sagte dazu auch Geschmacksfrage. Deren Theologie ist ja auch eine Geschmacksfrage.

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Angelika
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Beitrag von Angelika »

Edi hat geschrieben:Zum Stil: Manchmal hat der Stil auch Einfluss auf den Inhalt oder nicht?
Ich wüsste nicht, inwiefern die Musik ("Katzenmusik" :roll:) im Gegensatz zu einem Anbetungslied an dieser Stelle den Inhalt beeinflusst ?

Gruß
Angelika

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Edi
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Beitrag von Edi »

Angelika hat geschrieben:
Edi hat geschrieben:Zum Stil: Manchmal hat der Stil auch Einfluss auf den Inhalt oder nicht?
Ich wüsste nicht, inwiefern die Musik ("Katzenmusik" :roll:) im Gegensatz zu einem Anbetungslied an dieser Stelle den Inhalt beeinflusst ?

Gruß
Angelika
Ich schon. Musik ist ja nicht neutral weder vom Text noch von der Melodie her. Es gibt eben Lieder und Musik, die besonders in die Anbetung führt. Aber dafür haben nicht alle ein Empfinden.

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Angelika
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Beitrag von Angelika »

Edi hat geschrieben:Ich schon. Musik ist ja nicht neutral weder vom Text noch von der Melodie her. Aber dafür haben nicht alle ein Empfinden.
Na, dann erzähl mal ... ;-)
Die "Katzenmusik" war ja ohne Text, also kann der Inhalt nur durch die Melodie beeinflusst worden sein. Mich würde interessieren, wie.

Gruß
Angelika

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Pelikan
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Beitrag von Pelikan »

Edi hat geschrieben:Musik ist ja nicht neutral weder vom Text noch von der Melodie her. Aber dafür haben nicht alle ein Empfinden.
Vor allem haben nicht alle dasselbe Klangempfinden wie Mitteleuropäer, die mit den Harmonien des wohltemperierten Klaviers aufgewachsen sind. Und immerhin war es nicht nur ein Weltjugendtag, sondern auch ein Weltjugendtag.

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Edi
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Beitrag von Edi »

Wenn ich z.B. das Lied singe oder höre "O lasset uns anbeten.." komme ich fast automatisch in eine innige Anbetung des Herrn und manch andern geht es ähnlich.
Höre ich eines der neuen geistlichen Lieder, ist es von Ausnahmen abgesehen, anders. Es ist doch bekannt, dass es begabte und inspirierte Liederdichter gab und andere meinen halt sie müssten auch ein Lied machen und CDs verkaufen wie der Mückenkarle und andere. Der hat in einem Lied ein Vergleich gebracht zwischen einem Menschen, der Mücken erschlägt und Gott, der nicht so sei. Seine richtiger Name: Prof. Manfred Siebald. Seither ist er Mückenkarle genannt worden.

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Angelika
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Beitrag von Angelika »

Edi hat geschrieben:Wenn ich z.B. das Lied singe oder höre "O lasset uns anbeten.." komme ich fast automatisch in eine innige Anbetung des Herrn und manch andern geht es ähnlich.
An der Stelle - vor der eigentlichen Eucharistiefeier ! - hätte ein Anbetungslied nicht gepasst.


Edi hat geschrieben:Höre ich eines der neuen geistlichen Lieder, ist es von Ausnahmen abgesehen, anders.
Du hast hier aber nicht ein NGL kritisiert, sondern ein Musikspiel !

Gruß
Angelika

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ottaviani
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Beitrag von ottaviani »

ich hab heute wieder fetgestellt diese heutige liturgie stößt mich ab ganz egal wer sie feiert :(

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Edi
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Beitrag von Edi »

Angelika hat geschrieben:
Edi hat geschrieben:Wenn ich z.B. das Lied singe oder höre "O lasset uns anbeten.." komme ich fast automatisch in eine innige Anbetung des Herrn und manch andern geht es ähnlich.
An der Stelle - vor der eigentlichen Eucharistiefeier ! - hätte ein Anbetungslied nicht gepasst.


Edi hat geschrieben:Höre ich eines der neuen geistlichen Lieder, ist es von Ausnahmen abgesehen, anders.
Du hast hier aber nicht ein NGL kritisiert, sondern ein Musikspiel !

Gruß
Angelika
Das Musikspiel ist auch unpassend.
Was vor der Eucharstie passt oder nicht passt, da kenne ich mich nicht so aus, aber sicher gäbe es auch etwas Passenderes als das,was gegeben war.

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Alexander
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Beitrag von Alexander »

Angelika hat geschrieben:
Edi hat geschrieben:Ich schon. Musik ist ja nicht neutral weder vom Text noch von der Melodie her. Aber dafür haben nicht alle ein Empfinden.
Na, dann erzähl mal ... ;-)
Die "Katzenmusik" war ja ohne Text, also kann der Inhalt nur durch die Melodie beeinflusst worden sein. Mich würde interessieren, wie.

Gruß
Angelika
Ein Text besteht aus toten Worten, nur dann ist ein Text was Inhaltsreiches, wenn er uns irgendwie beeinflußt. Die Musik beeinflußt unser Herz, und genauso macht es ein Text. Es gibt gar keinen Unterschied. Ein Text ist gewisserweise ein Sonderfall der Musik.
Damit liegt es nahe, an eine Melodie gleich hohe liturgische Anforderungen zu stellen, wie an einen Text.
Zuletzt geändert von Alexander am Sonntag 21. August 2005, 15:38, insgesamt 1-mal geändert.
Herr Gott,
großes Elend ist über mich gekommen.
Meine Sorgen wollen mich erdrücken,
ich weiß nicht ein noch aus.
Gott, sei gnädig und hilf.
Gib Kraft zu tragen, was du schickst,
laß die Furcht
nicht über mich herrschen.
(D. Bonhoeffer)

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Alexander
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Beitrag von Alexander »

Angelika hat geschrieben:
Adeodatus hat geschrieben:MUSS es denn immer hip und cool und locker und easy sein?
Es ist ja die Abschlussmesse des Weltjugendtages. Da kann es schon hip und cool und locker und easy sein.
Ein cooler Gottesdient. Leute, was bedeutet das Wort "cool"? Kann hier jemand Englisch?!

Locker und easy? Wozu gibt es Gottesdiente? Was ist der Unterschied zwischen einem Gottesdienst und einem Konzert?

Anstelle von Gottesfurcht Easeness? Laßt uns unserer Sünden bedenken und sie beweinen.
Wozu gibt es überhaupt die Kirche? Nicht etwa, um den Menschen zu lehren, wie er aus dem Sumpf der Sünden und Leidenschaften aufsteht, sich läutert und auf den Berg Thabor zur Verklärung emporsteigt?
Herr Gott,
großes Elend ist über mich gekommen.
Meine Sorgen wollen mich erdrücken,
ich weiß nicht ein noch aus.
Gott, sei gnädig und hilf.
Gib Kraft zu tragen, was du schickst,
laß die Furcht
nicht über mich herrschen.
(D. Bonhoeffer)

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Angelika hat geschrieben:Es ist ja die Abschlußmesse des Weltjugendtages. Da kann es schon hip und cool und locker und easy sein. Außerdem ist es nicht immer hip und cool und locker und easy. Im normalen Gemeindeleben sind solche Messen doch die Ausnahme.
Also, „Hipp“ kenn’ ich nur als Kindernahrung. „Locker“ ist an einer derartigen Inszenierung gar nichts. Die indische Tanzeinlage hat allenfalls ein paar reifere BDKJ-Funktioneusen angesprochen, die sich in ihren heimischen Selbstfindungstanzgruppen der Fünfzig- bis Sechzigjährigen auch gern so grazil bewegen können möchten. Und, nun ja, die Tänzerinnen werden auch ein paar näher sitzende Herren vom eigentlichen Gegenstand der Veranstaltung abgelenkt haben.

Der Jongleur – hm, über den hätten an dieser Stelle wohl selbst meine Kinder die Nase gerümpft. Aber wenigstens hat er nicht mit Hostien jongliert.

Und die Gesänge – na ja. Daraus sprach wohl auch eher die Jugendlichkeitssehnsucht der Fünfzigjährigen. Einzig der Akathistos konnte mich etwas versöhnen. Ein Orthodoxer wird zwar, vermute ich, auch eher mißbilligend das Haupt schütteln, aber was da vorgetragen wurde, hatte durchaus Würde und konnte dem, der solches bislang nicht kannte, zumindest eine Ahnung vermitteln und Geschmack geben.

Ich will nun freilich nicht alles schlecht machen. Immerhin habe ich auch an drei Weltjugendtagen selbst teilgenommen. Von solchem Zirkus konnte man als Teilnehmer irgendwo in der Menge, fernab von der Bühne, kaum je etwas mitbekommen. Ich denke auch, es gab weniger davon. Sicher bin ich nicht, denn das hat uns ehrlich gesagt wenig interessiert. Interessiert hat das Wort Gottes und das Wort der Kirche, sprich: die Predigt des Papstes.

Und natürlich, vor allem, die hl. Messe. Das allerdings war ein problematischer Punkt, denn solche Massenmessen erweisen sich doch als außerordentlich schwer würdig durchzuführen. Einmal – ich meine, es war Paris – haben wir wegen der unsäglichen äußeren Umstände mit unsern Priestern selbst die Messe gesondert und abseits gefeiert, wie auch manch andere Pilgergruppe.

Noch wichtiger aber – ja ich möchte sagen: viel wichtiger – als die Großveranstaltung war jeweils die ganze zweiwöchige Wallfahrt an sich, beinahe eine fortgesetzte Liturgie – natürlich mit genügend Raum für die Freude an Land und Leuten – mit täglicher Eucharistie. Für die Frage, was dies Treffen mit dem römischen Papst denn nun gebracht habe, kommt es darum vor allem auf eins an: ob die einzelnen Pilgergruppen mit einer guten katechetischen Leitung unterwegs waren. Wenn ja, dann wird der Weltjugendtag fruchtbar. Wo nicht, da wird am Ende das meiste verpuffen.

Für mich waren darum die bisherigen Weltjugendtage, an denen ich teilnehmen konnte, ein großer Gewinn. Ich hätte mir gewünscht, auch an diesem teilnehmen zu können. Bin zwar inzwischen nicht mehr wirklich jugendlich ;D , aber möglich wär’s schon gewesen. Doch leider ist uns seit dem Jubeljahr 2000 immer Kindersegen dazwischen gekommen. Na ja, ist doch auch ein Grund zu jubeln (wenn auch nicht immer …).
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Angelika
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Beitrag von Angelika »

Alexander hat geschrieben:Was ist der Unterschied zwischen einem Gottesdienst und einem Konzert?
So wie sowohl ein Klavierkonzert als auch ein Rockkonzert eben ein Konzert ist, so sind unterschiedliche Formen des Gottesdienstes möglich.

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Die indische Tanzeinlage hat allenfalls ein paar reifere BDKJ-Funktioneusen angesprochen, die sich in ihren heimischen Selbstfindungstanzgruppen der Fünfzig- bis Sechzigjährigen auch gern so grazil bewegen können möchten.
(...)
Und die Gesänge – na ja. Daraus sprach wohl auch eher die Jugendlichkeitssehnsucht der Fünfzigjährigen.
Woher weißt du das ? Hast du mit Jugendlichen über ihre Eindrücke gesprochen ? Oder weißt du einfach so, wen was anspricht ?

Also, ich fand's gut. Und ich bin weder eine reifere BDKJ-Funktioneuse noch eine Fünfzigjährige. ;D

Gruß
Angelika

Petra
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Beitrag von Petra »

Den WJT hab ich ja nur von weitem, in der Gemeinde und vor dem TV, mitbekommen. Aber ich bin hin und wech. Soviel Begeisterung und überhaupt. Da wird die Seele doch gleich ein paar Zentimeter in Richtung Oben gehoben.

Schade, dass es schon vorbei ist. - Hoffentlich haben alle eine gute Heimreise und noch lange Kraft durch diese Tage.

Lea
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Beitrag von Lea »

Weiß jemand, was das für ein Hymnus war, der gesungen wurde, als die Marienikone in einer Prozession den Hügel hinaufgetragen wurde?
Der hat mir sehr gut gefallen.

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Akathistos.
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