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Verfasst: Donnerstag 22. Juli 2004, 22:38
von schmitz-backes
Wer von Euch hat Erfahrungen mit der KPE?

Sehr Ihr Vorwürfe durch Eure eigenen Erfahrungen bestetigt oder sind sie daher eher zurück zuweisen?

http://sjm-congregation.org/
http://www.kpe.de/
http://www.fse.at/

Verfasst: Donnerstag 22. Juli 2004, 22:43
von Peter
Jetzt hast du mich neugierig gemacht, Robert. Die Sache wird morgen vormittag wiederholt. Braucht’s auch Mut, sich die Sendung anzuschauen?

Da guggsdu.

Verfasst: Donnerstag 22. Juli 2004, 22:45
von schmitz-backes
Das ist alles der selbe Monitor-Stil!
Erschreckend ist nur der liebe Patermann - dem die Worte ausgingen

Verfasst: Donnerstag 22. Juli 2004, 22:59
von Juergen
Ich habe mal freundlich ans Sekretariat der DBK gemailt, bezüglich ihrer "Distanzierung von der KPE". - Mal schauen, was sie schreiben....

Verfasst: Donnerstag 22. Juli 2004, 23:04
von Micha
schmitz-backes hat geschrieben:Das ist alles der selbe Monitor-Stil!
Erschreckend ist nur der liebe Patermann - dem Worte ausgehen
Ja, der war wirklich seeehr sprachlos. Sagte zum Schluss "Danke" statt auf die Frage zu antworten.

Zur KPE: Fragt doch mal Josephus! Der hat ja Links dazu auf seinen Seiten.

Verfasst: Donnerstag 22. Juli 2004, 23:13
von Wise Guy
Also ich kenne die KPE vor allem vom Anschauen, die kamen hie und da mal nach Paderborn ins Konvikt,
ich dachte zuerst das wäre ein Neuauflage vom BDM, lauter junge blonde Mädchen mit Zöpfen und knielangen blauen Röcken, war wirklich so, das ist jetzt keine Polemik

in Deutschland gehen die Pfadis halt auf deutlichen Konfrontationskurs zum BDKJ und zur DPSG und das kann ich als Georgs-Pfadfinder natürlich nicht gutheißen :)

Verfasst: Donnerstag 22. Juli 2004, 23:25
von schmitz-backes
Wise Guy hat geschrieben:Also ich kenne die KPE vor allem vom Anschauen, die kamen hie und da mal nach Paderborn ins Konvikt,
ich dachte zuerst das wäre ein Neuauflage vom BDM, lauter junge blonde Mädchen mit Zöpfen und knielangen blauen Röcken, war wirklich so, das ist jetzt keine Polemik

in Deutschland gehen die Pfadis halt auf deutlichen Konfrontationskurs zum BDKJ und zur DPSG und das kann ich als Georgs-Pfadfinder natürlich nicht gutheißen :)
Zum Ersteren: Der KPEler in Tracht:

http://www.kupfergasse.de/Archiv/Fronl_ ... _14803.htm

Zum Zweiten: Distanz zu BDKJ und DPSG kann ich durchaus teilen.
Ich kann mich noch an die sehr produktive Aktionen der DPSG und des BDKJ erinnern ... mit denen gibts zum WJT noch ganz viel Spaß :mrgreen:

KPE-Erfahrungen

Verfasst: Freitag 23. Juli 2004, 09:27
von Bibel-Fan
Hallo erst einmal,
ich bin neu hier und habe auch gestern die Monitor-Sendung gesehen. Auf der Suche nach Meinungen dazu bin ich hier gelandet.
Über den Stil der Sendung kann man ja streiten, aber die Erfahrungen der vorgestellten Familie haben wir auch gemacht(deswegen suchte ich auch nach Informationen):
Alpträume unserer Kinder, sie wurden in den Gruppenstunden total eingeschüchtert und durften nicht mit uns darüber sprechen und einiges mehr. Anders als im Bericht fing in dieser Gruppe der "Teufel" bereits bei den evangelischen Nachbarskindern an (unsere Kinder begannen erst Wochen später zu erzählen).
Erst nachdem wir die Zeitung "Pfadfinder Mariens" erhalten hatten, waren wir über deren in die "braune" Richtung gehenden Inhalt schockiert und haben, wie einige andere Eltern hier auch, unsere Kinder sofort aus der Gruppe genommen. Daraufhin hat man uns in Anrufen bedroht, wie andere Eltern auch. Aus diesem Grund kann ich auch den übertrieben klingenden Kommentar der Ansagerin verstehen, die von Mut spricht gegen solche Leute auszusagen. Nicht jeder würde diesen aufbringen.

Unsere Kinder sind inzwischen Georgspfadfinder und in ihrer neuen Gruppe, die wir nach diesen Erfahrungen zuerst sehr kritisch beäugt haben, sehr glücklich. :)

Verfasst: Freitag 23. Juli 2004, 09:33
von Edith
Ich verfüge über keine persönlichen Erfahrungen mit der KPE, habe aber zwei alte Freundinnen, beide 39 Jahre alt, die in ihrer Jugend in der KPE waren...... die immer noch die abstrusesten Probelme mit Sexualität haben.... und wenn die erzählen, muß ich schon sagen... daß die Prägung in der KPE in ihrer Jugend schon irgendwie "strange" war...

sie haben immer noch damit zu kämpfen, eine ganz normale Haltung zum Thema einzunehmen... rechtfertigen immer noch vor sich selber, daß sie nicht den "vollkommeneren Weg" der Keuschheit und des Zölibats wählten.... :kratz:

Von daher... glaube ich... übertreiben die in der KPE schon etwas....

Verfasst: Freitag 23. Juli 2004, 10:28
von Peter
Worin bestehen eigentlich die «braunen Inhalte»? – Ich habe ja auch keine Vorstellung von der KPE. Die Website sah etwas sehr hausbacken aus. Die haben tatsächlich Gif’s aus den Fünfziger Jahren eingearbeitet! :lol:

Willkommen übrigens, Bibel-Fan!

Verfasst: Freitag 23. Juli 2004, 11:08
von Cicero
Peter hat geschrieben:... Gif’s aus den Fünfziger Jahren ...
:shock: :shock: :shock:

So alt ist dieses Dateiformat schon?

Verfasst: Freitag 23. Juli 2004, 11:18
von Peter
Muss, wenn ich das richtig sehe. Sieht wirklich aus …, wie eine Reinka…, also, als wären alte Graphiken und Kunstschriften zurückgekehrt und hätten noch einmal die Gelegenheit erhalten, sich in einer Website zu läutern.

Wird aber nicht viel nützen, wie ich meine.

Verfasst: Freitag 23. Juli 2004, 13:31
von Bibel-Fan
Hallo Peter,
"braune" Inhalte bestehen für mich, wenn immer wieder von der "Erhaltung des deutschen Volkes" geschrieben wird, wenn antisemitische Inhalte vorhanden sind, wenn dem "Halbmond Einhalt geboten" werden soll, wenn rechtsgerichtete Literatur empfohlen wird, wie z.B. Kosiek, Fallaci, Ulfkotte etc...
Die Artikel werden in einem Ton gehalten, der meiner Meinung nach etwa dem der (laut Verfassungsschutz rechtsextremen) "Jungen Freiheit" o.ä. entspricht (in der die "Pfadfinder Mariens" auch bereits recht positiv besprochen wurde, wie ich jetzt weiß). :)

Verfasst: Freitag 23. Juli 2004, 13:34
von Peter
Das hört sich tatsächlich etwas zwanghaft an … wobei die «Erhaltung des Deutschen Volkes» an sich nichts Schlimmes zu sein scheint, hoffentlich jedenfalls.

Ich habe gestern einmal versucht, über die Website an Inhalte zu kommen. Aber habe bis auf Nettheiten (und nicht-funktionierenden Querverweisen hinter Gif’s aus den fünfziger Jahren) nichts gefunden.

Verfasst: Freitag 23. Juli 2004, 13:37
von Andi
Edith hat geschrieben:Ich verfüge über keine persönlichen Erfahrungen mit der KPE, habe aber zwei alte Freundinnen, beide 39 Jahre alt, die in ihrer Jugend in der KPE waren...... die immer noch die abstrusesten Probelme mit Sexualität haben.... und wenn die erzählen, muß ich schon sagen... daß die Prägung in der KPE in ihrer Jugend schon irgendwie "strange" war...

sie haben immer noch damit zu kämpfen, eine ganz normale Haltung zum Thema einzunehmen... rechtfertigen immer noch vor sich selber, daß sie nicht den "vollkommeneren Weg" der Keuschheit und des Zölibats wählten.... :kratz:

Von daher... glaube ich... übertreiben die in der KPE schon etwas....
naja, so ganz ernst scheinen dies mit dem keuschen Leben nicht zu nehmen. Zumindest sieht man auf dem Bild von schmitz-backes
schmitz-backes hat geschrieben:
http://www.kupfergasse.de/Archiv/Fronl_ ... _1483.htm
ein Mädel das einen Kinderwagen schiebt.... 8)

Verfasst: Freitag 23. Juli 2004, 13:43
von schmitz-backes
Zum Thema Pfadfinder Mariens: Sind Vermerke auf rechtsextreme Bücher etc. häufig, Artikel mit antisemitischen Inhalten regelmäßig; oder handelt es sich nur um Ausnahmen?

Die Junge Freiheit ist sehr umstritten und wird beobachtet, weil einige wenige Autoren, die schon mal für die Zeitung schrieben, rechtsextrem sind. Peter Scholl-Latour unterstützt die zeitschrift. Ich habe sie noch nicht gelesen, jedoch ist sie nicht ganz so schlimm wie immer gesagt wird. Sie ist rechts und vieleicht etwas francistisch angehaucht. Ein Minderheitenblättchen eben!

Verfasst: Freitag 23. Juli 2004, 15:17
von Juergen
Da nicht jeder was mit "Junger Freiheit" (JF) anfangen kann, hier der entsprechende Auszug aus dem Verfassungsschutzbericht 2003
Wochenzeitung "Junge Freiheit"

Mitunter deuten rechtsextremistische Intellektuelle in ihren Texten extremistische Positionen nur an und sind um verbale Mäßigung bemüht, um auf diese Weise zu einer Erosion der Abgrenzung zum demokratisch-konservativen Lager beizutragen. So wollen sie ihren Positionen den Anschein von Seriösität geben und eine größere Breitenwirkung erreichen. Dazu tragen Veröffentlichungen von rechtsextremistischen und demokratisch-konservativen Autoren in gemeinsamen Sammelbänden, Verlagen und Zeitschriften bei. Ein Beispiel dafür bietet die Wochenzeitung "Junge Freiheit" (JF). Zwar stellten sich der Zeitung auch 2003 eine Reihe namhafter demokratischer Vertreter aus Medien, Politik und Wissenschaft zu Interviews zur Verfügung. Daneben nutzten aber auch unverändert einzelne rechtsextremistische Autoren die JF als Forum. Außerdem fanden sich bei Redakteuren und Stammautoren bisweilen gängige rechtsextremistische Argumentationsmuster oder lobende Kommentare zu rechtsextremistischen Personen oder Organisationen ....

Verfasst: Freitag 23. Juli 2004, 16:21
von uli
Als Bestätigung der schlimmenn Erfahrungen von Bibel-Fan Folgendes zur KPE:

Zitat 1 : „Unsere Familie hatte Anfang der achtziger Jahre geglaubt, dass die „Tagespost" Garant sei für eine zuverlässige und umfassende Information über die KPE. Da die KPE unter Vorgabe eines echt katholischen Charakters präsentiert wurde, schickten wir unsere drei Mädchen nacheinander in die Katholische Pfadfinderschaft von Pater Hönisch. Die Zweitälteste wurde 21-jährig am 3. April 1995 überraschend von einer älteren Führerin der KPE Freiburg zu einer gänzlich abgeschotteten Sekte um den in Paderborn inkardinierten Pfarrer im Ruhestand Xaver Weikmann nach Furtwangen gefahren, brach von heute auf morgen das Studium ab und ist für Familie, Verwandte und Freunde seitdem unerreichbar. .. Professor Josef Schumacher, Fundamentaltheologe in Freiburg, konnte berichten: „Ich habe meine Distanzierung von den Europa-Pfadfindern seinerzeit in einem Brief an alle betroffenen Eltern begründet. ... Was mir in den Jahren meines Einsatzes für die Europa-Pfadfinder mehr und mehr Sorgen bereitete, das war der religiöse Subjektivismus, der auch unseren zwei Stämmen durch Pater Hönisch aufgeprägt wurde, der eigentlich unkatholisch ist. ... Einer subjektiv und irrational gefärbten Frömmigkeit ist aber immer die Tendenz zur Leichtgläubigkeit, zum Aberglauben zu Eigen. ... Zunächst versuchte ich, gegenzusteuern, merkte dann aber allmählich, dass das vergeblich war, angesichts der Dominanz von Pater Hönisch, der sich seiner Sache so sicher war, dass er keinen Rat brauchte." ...Aufgrund meiner Beobachtungen kam ich zu der Überzeugung, dass Pater Hönisch seit mehr als zwei Jahrzehnten unwidersprochen das absolute Sagen in der KPE hat. Somit ist das durch seine Dominanz bedingte Resignieren Professor Schuhmachers ein Maß für das alarmierende erzieherische Klima in der KPE. Die Jugend, die ahnungslose Eltern der von Pater Hönisch geprägten KPE anvertrauen, soll demnach in eine Form geistiger Unfreiheit gedrängt werden, und zwar eine der schlimmsten Art, in die „religiöse" Abhängigkeit." Weiter unter:

http://www.sekten-jugend-kirche.de/doku ... /19.9.1996

Zitat 2: Nach außen hin stellt sich die KPE in ihren Verlautbarungen – zumeist in den Zeitschriften „Der Fels" oder „Junge Freiheit" – der letzteren wurde im Verfassungsschutzbericht Nordrhein-Westfalens eine „rechtsextremistische Zielsetzung" bescheinigt – sowie in der „Deutschen Tagespost" als sehr „frommer" Verein dar. Oftmals von städtischen Einrichtungen bezuschusst, als Pfadfindergruppe vom Europarat in Straßburg und – zum Beispiel vom Finanzamt Langen – als gemeinnützig anerkannt, sieht sich die seit zwei Jahrzehnten bestehende und wirkende KPE eher „getragen von einer tiefen Liebe und Treue zu Jesus Christus", so ein Freiburger KPE-Führer in einem Bericht zum 20. Geburtstag der Organisation.
Die zu erlebende KPE-Wirklichkeit sieht jedoch zumeist anders aus. im KPE-Blatt „Pfadfinder Mariens" wird zu religiöser und heroischer Begeisterung angespornt, meistens durch eine besondere Hervorhebung des puren Außenseitertums. Mit einer Gesinnung des des Sich-verfolgt-fühlens werden die Gerichtserfolge gegenüber den Medien herausgestellt, gleichzeitig wird mit an „Freunde und Wohltäter" gerichtete Artikel und Briefe, die auf das Fest des hl. Josef datiert, um Geld gebettelt.
Mit ihrem Alleinvertretungsanspruch auf Wahrheit und Erkenntnis, der Reduzierung der Realität auf wenige Grundaussagen, der Kappung der Außenkontakte, der selbstlosen Hingabe an die Gemeinschaft sowie der elitären Einstellung der Mitglieder, zeigen diese Gruppierungen innerhalb der katholischen Kirche sektenähnliche Züge.
Dabei ist die KPE allein wegen ihrer traditionalistischen Haltung und ihrer undurchsichtigen Verbindungen zu anderen religiösen Gruppierungen, wie zum Beispiel dem erwähnten „Engelwerk", nicht in die offizielle Jugendarbeit der katholischen Kirche eingegliedert." Weiter unter:

http://www.sekten-jugend-kirche.de/doku ... /19.9.1996

Allgemein: Michael Roos, kath. Priester: „Religiöse Abhängigkeit in konservativen Gruppen"

www.sekten-jugend-kirche.de/RoosM.htm


Uli

www.textdienst.de/woran_christen_glauben.htm

Verfasst: Freitag 23. Juli 2004, 16:51
von Juergen
Ich kenn mich des Eindrucks nicht erwähren - jedenfalls von den Internetseiten her -, daß Herr Feraudi einen ähnlich gearteten Kampf gegen die KPE führt, wie ein P.R.L. (über den bitte hier nicht diskutiert werden soll), gegen die Kath. Kirche nach dem II. Vaticanum.

Verfasst: Freitag 23. Juli 2004, 17:16
von schmitz-backes
Der Beitrag:

http://www.wdr.de/tv/monitor/real.phtml?bid=609&sid=116

Diskussion zum Thema:

http://www.wdr.de/tv/monitor/forum/read ... collapse=1


Haben wir hier im Forum kein KPE-Mitglied? Es wäre gur vieleicht einen Verantwortlichen in SJM oder KPE hier zu haben!

Verfasst: Freitag 23. Juli 2004, 18:25
von Micha
leer

Verfasst: Freitag 23. Juli 2004, 20:02
von Bibel-Fan
Vielen Dank für die Erläuterungen zur "jungen Freiheit", ich hätte es nicht besser beschreiben können!
Im Monitor-Forum (s. Beitrag schmitz-backes) gibt es (100%!) ein KPE-Mitglied! Zitate aus "Pfadfinder Mariens" und der Stil des Beitrags sprechen Bände! Der Hexenwahn wird in zwei Artikeln in der KPE-Zeitung besprochen, wobei die KPE als das "geschundene" Opfer beklagt wird.
Besonders gut haben mir die "flundermentalistischen" Kinder oder so gefallen... :mrgreen:

Verfasst: Freitag 23. Juli 2004, 20:16
von Robert Ketelhohn
Bibel-Fan hat geschrieben:»Hallo Peter, "braune" Inhalte bestehen für mich, wenn immer wieder von der "Erhaltung des deutschen Volkes" geschrieben wird, wenn antisemitische Inhalte vorhanden sind, wenn dem "Halbmond Einhalt geboten" werden soll, wenn rechtsgerichtete Literatur empfohlen wird, wie z.B. Kosiek, Fallaci, Ulfkotte etc... Die Artikel werden in einem Ton gehalten, der meiner Meinung nach etwa dem der (laut Verfassungsschutz rechtsextremen) "Jungen Freiheit" o.ä. entspricht (in der die "Pfadfinder Mariens" auch bereits recht positiv besprochen wurde, wie ich jetzt weiß).«
Na, da geht doch einiges durcheinander. Die genannten Autoren deuten in die Richtung der Abwehr einer vermeintlichen islamischen Gefahr. Das ist ein durchaus nicht genuin, ja noch nicht einmal primär „rechtsextremes“ Thema. Von jenen Autoren kommen denn auch Udo Ulfkotte und Oriana Fallaci – beide Journalisten – aus dem eher liberalen bis linksliberalen Lager. Ulfkotte geriert sich neuerdings als Terrorismus- und Geheimdienstexperte, dient aber meines Erachtens eher als Transmissionsriemen atlantisch-geheimdienstlicher Desinformation.

Bei Frau Fallaci paart sich wüste Islamhetze mit blinder Unterstützung israelischer Regierungspolitik und heftigen Angriffen gegen jeden in der Kirche, der das derzeitige israelische Régime kritisiert. Allein Rolf Kosiek stammt ideologisch aus dem deutsch-nationalen bis extremistischen Bereich. Allerdings schreibt er, von dem unappetitlichen Umfeld und den meines Erachtens ganz verfehlten nationalistischen Zielsetzungen abgesehen, inhaltlich um einiges fundierter als Ulfkotte mit seinen abgestandenen Aufgüssen und Frau Fallaci mit ihren Pamphleten.

Alle drei, so unterschiedlich sie sind, halte ich in der Tat nicht für empfehlenswert und in kirchlichem Zusammenhang schon gar für keine passende Lektüre. Das Motiv, das hinter den Empfehlungen zu stehen scheint – als gemeinsamer Nenner sozusagen –, kann bloß, wie oben angedeutet, Islam-Angst sein. Das habe ich bisher vor allem bei dem sektiererischen Verein »Christliche Mitte« der Adelgunde Mertensacker gefunden.

Der KPfE möchte ich dringend empfehlen, davon die Finger zu lassen. Bevor man allerdings wegen dieses Themas wild auf diese Pfadfinder eindrischt, sollte man sich einmal vergewissern, ob diese drei Buchempfehlungen überhaupt irgendein Gewicht in der KPfE haben. Sollte die Lektüre obligatorisch sein? Oder handelt es sich um einen Artikel von Hunderten, den man sich jetzt herauspickt? Mit drei Namen, die irgendwo in einer Publikation mal aufgetaucht sind, kann man alles und gar nichts beweisen. Gibt es nicht mehr, dann Schluß damit, und laßt es gut sein.

Und um „Rechtsextremismus“ ging’s dabei ohnehin nicht, sondern um Islamfeindlichkeit. Sollte da was dran sein – das betone ich ausdrücklich als bekannter Gegner jedes interreligiösen Firlefanzes –, dann möchte ich den Fähnleinführern doch den Kopf etwas zurechtrücken und klarstellen das die wahre Gefahr für die Kirche nicht vom Islam kommt, sondern von der libertär-demokratischen Ideologie der „westlichen Werteordnung“.

Verfasst: Freitag 23. Juli 2004, 20:16
von Robert Ketelhohn
Ach ja, eins noch, Bibel-Fan: Die »Junge Freiheit« gehört in rechtsextremistischen Zusammenhang nun schon überhaupt nicht hinein (und mit der KPfE hat sie auch nichts zu tun). Ich halte sie für ein journalistisch gut gemachtes Blatt, auch kultur- und gesellschaftspolitisch sehr interessant. Die Mischung der Beiträge ist recht bunt, also sicher keine ihrem Selbstverständnis nach christliche Zeitung. Das Christliche hat aber seinen Platz, und zwar auf insgesamt gutem intellektuellen Niveau und redlich in der Auseinandersetzung – was nicht ausschließt, daß der eine oder andere Beitrag – etwa aus der Feder eines Rolf Hochhuth oder Alain de Benoist – auch schon mal heftigen Widerspruch heischt.

Falls es jemanden interessiert – gehört natürlich nicht wirklich hierher, ich weiß –, hier ein Auszug aus dem Autorenverzeichnis der »Jungen Freiheit«:

Dr. Franz Alt, Fernsehjournalist und Buchautor
Hans Herbert von Arnim, Professor für Öffentliches Recht und Verfassungslehre an der Deutschen Hochschule für Verwaltungswissenschaften in Speyer und Buchautor
Alain de Benoist, Philosoph
Prof. Dr. Hermann von Berg, Ex-Berater des DDR-Ministerpräsidenten Willi Stoph
Prof. Dr. Dieter Blumenwitz, Professor für Völkerrecht an der Universität Würzburg
Prof. Dr. Wolfgang Brezinka, Professor für Erziehungswissenschaften an der Universität Konstanz
Elmar Brok, CDU-Europaabgeordneter, Vorsitzender des Ausschusses für auswärtige Angelegenheiten, Menschenrechte, gemeinsame Sicherheit und Verteidigungspolitik
Manfred Brunner, Rechtsanwalt
Manfred Carstens, CDU-Bundestagsabgeordneter, Vorsitzender des Haushaltsausschusses des Deutschen Bundestags
Prof. Dr. Martin van Creveld, Militärhistoriker, Professor an der Hebräischen Universität von Jerusalem
Dr. Peter Michael Diestel, Rechtsanwalt, letzter Innenminister der DDR
Prof. Dr. Friedhelm Farthmann, Ex-Fraktionsvorsitzender der NRW-SPD, Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales a.D.
Siegmar Faust, Schriftsteller
Arno Felser, Gymnasiallehrer, Stadtrat in Stendal und stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Zentrumspartei
Frederick Forsyth, britischer Bestsellerautor
Dr. Peter Gauweiler, Staatsminister a.D., CSU-Bundestagsabgeordneter
Norbert Geis, CSU-Bundestagsabgeordneter
Prof. Dr. Günther Gillessen, ehem. FAZ-Redakteur
Prof. Dr. Manfred Görtemaker, Historiker
Pater Lothar Groppe, ehemaliger Leiter der deutschen Sektion von Radio Vatikan
Marcus Haberstroh, Geschäftsführer des Arbeitskreises Theologie und Katechese e.V. in Freiburg/Breisgau
Karl von Habsburg-Lothringen, Präsident der Paneuropa-Bewegung Österreich, Souverän des Ordens vom Goldenen Fließ, kommender Thronfolger des Hauses Habsburg
Karl Hafen, Geschäftsführender Vorsitzender der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte, Deutsche Sektion e.V.
Prinzessin Alexandra von Hannover, CDU-Stadtverordnete von Frankfurt/Main
Steffen Heitmann, Justizminister des Freistaates Sachsen
Eckard Henscheid, Schriftsteller und Satiriker
Prof. Dr. Robert Hepp, Professor für Soziologie an der Universität Osnabrück
Rolf Hochhuth, Schriftsteller
Martin Hohmann, CDU-Bundestagsabgeordneter
Josef Hollerith, CSU-Bundestagsabgeordneter
Prof. Dr. Theodor Ickler, Institut für Germanistik an der Universität Erlangen-Nürnberg
Prof. Dr. Dr. h.c. Josef Isensee, Professor für Öffentliches Recht an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn
Claus Jäger, ehem. CDU-Bundestagsabgeordneter
Margot Käßmann, Bischöfin der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannover
Gerd-Klaus Kaltenbrunner, Publizist
Dr. Günter Kießling, General a.D., bis 1984 stellvertretender NATO-Oberbefehlshaber von Europa;
Prof. Dr. Folkmar Koenigs, Hochschullehrer für Handels- und Wirtschaftsrecht an der TU Berlin
Hartmut Koschyk, CSU-Bundesabgeordneter
Hermann Kreutzer, SPD-Mitbegründer in Thüringen 1948
Felizitas Küble, Chefredakteurin der katholischen Jugendzeitschrift Komm Mit
Prof. Dr. Manfred Lahnstein, Bundesminister der Finanzen a. D. und Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft
Dr. Salcia Landmann, Schweizer Schriftstellerin
Vera Lengsfeld, CDU-Bundestagsabgeordnete
Dr. Felix Prinz zu Löwenstein, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft ökologischen Landbau e.V. in Berlin
Gerhard Löwenthal, Publizist
Prof. Dr. Hermann Lübbe, Professor für Philosophie und politische Theorie an der Universität Zürich
Heinrich Lummer, ehem. Bürgermeister und Innensenator a.D. von Berlin
Horst Mahler, Rechtsanwalt und Ex-RAF-Terrorist
Prof. Dr. Reinhard Maurer, Professor für Philosophie an der Freien Universität Berlin
Dr. Alfred Mechtersheimer, Friedensforscher, Chef der Deutschland-Bewegung
Peter Meier-Bergfeld, Österreich-Korrespondent des „Rheinischen Merkur“
Dr. Christa Meves, Mitherausgeberin des Rheinischen Merkur
Adam Michnik, polnischer Historiker und Publizist, Bürgerrechtler und Chefredakteur der Gazeta Wyborcza
Andreas Mölzer, österreichischer Publizist
Dr. Armin Mohler, Publizist
Dr. Frank Ulrich Montgomery, Vorsitzender des Marburger Bundes
Prof. Dr. Klaus Motschmann, em. Professor für Politische Wissenschaften an der Hochschule der Künste Berlin
Prof. Dr. Dr. Elisabeth Noelle-Neumann, Leiterin des Allensbach-Instituts
Prof. Dr. Ernst Nolte, Historiker
Wolfgang Ockenfels, Dominikaterpater und Professor für Christliche Sozialwissenschaften an der Universität Trier
Hasan Özdogan, Ratsvorsitzender des Islamrates für die Bundesrepublik Deutschland
Meinrad von Ow, Autor
Ludek Pachmann, Schachgroßmeister
Albrecht Papenroth, Bundestagsabgeordneter der SPD und Mitglied des Verteidigungsausschusses
Bernd Posselt, CSU-Europaabgeordneter, Präsident der Paneuropa-Union Deutschland
Kardinal Vinko Puljic, Erzbischof von Sarajevo und Ober-Bosnien
Rüdiger Proske, Fernsehjournalist und Buchautor, ab 1960 Chefredakteur des NDR, Gründer des TV-Magazins “Panorama“
Lutz Rathenow, DDR-Bürgerrechtler, Schriftsteller
Manfred von Richthofen, Präsident des Deutschen Sportbundes
Prof. Dr. Günter Rohrmoser, Ordinarius für Sozialphilosophie an der Universität Hohenheim
Reginald Rudorf, Herausgeber des Medien-Hintergrunddienstes rundy
Rainer Rupp, Vorsitzender des Bayerischen Philologenverbandes in München
Fritz Schenk, Chef vom Dienst der Chefredaktion des ZDF a.D.
Prof. Dr. Erwin Scheuch, Prof. für Soziologie an der Universität Köln
Dr. Alfred Schickel, Historiker
Dr. Rolf Schlierer, Bundesvorsitzender der Republikaner
Ulrich Schlüer, Chefredakteur der „Schweizerzeit“, Mitglied des Schweizer Nationalrates
Peter Scholl-Latour, Journalist, Ex-Herausgeber und Chefredakteur des „Stern“
Klaus-Peter Schöppner, Geschäftsführer des Meinungsforschungsinstitutes Emnid
Caspar von Schrenck-Notzing, Herausgeber der Kulturzeitschrift Criticón
Peter Schütt, Schriftsteller
Gerd Schultze-Rhonhof, Generalmajor a. D.
Dr. Christian Schwarz-Schilling, CDU-Bundestagsabgeordneter, Bundespostminister a.D.
Heimo Schwilk, Publizist
Wolf Jobst Siedler, Verleger und Publizist
Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-Werner Sinn, Präsident des ifo Instituts für Wirtschaftsforschung e. V.
Dr. Nicolaus Sombart, Schriftsteller
Prof. Dr. Manfred Spieker, Hochschullehrer für Christliche Sozialwissenschaften an der Universität Osnabrück
Baldur Springmann, Mitbegründer der Grünen und Ökobauer
Alexander von Stahl, Generalbundesanwalt a. D.
Dr. Carl Gustaf Ströhm, langjähriger Osteuropakorrespondent der Tageszeitung „Die Welt“
Arno Surminski, Schriftsteller
Prof. Dr. Ernst Topitsch, Philosophieprofessor
Trude Unruh, Bundesvorsitzende der Partei „Die Grauen - Graue Panther“
Dr. Wolfgang Venohr, Historiker und Publizist
Dr. Karlheinz Weißmann, Historiker und Studienrat
Prof. Dr. Ernst-Ludwig Winnacker, Chef der Deutschen Forschungsgemeinschaft e.V. (DFG)
Prof. Dr. Günter Zehm, Philosophieprofessor in Jena
Peter Zumkley, Verteidigungspolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion

Verfasst: Freitag 23. Juli 2004, 20:20
von Juergen
Der oben ziterte Text stammt - wie schon erwähnt - aus dem Verfassungsschutzbericht 2003. Hier liefere ich nun die Online-Quelle nach. (Druckseite 89f.)

Verfasst: Freitag 23. Juli 2004, 20:28
von schmitz-backes
Man muss aber schon sehen, dass der Beitrag in Monitor reichlich übertrieben war, getoppt durch die Anmoderation der Moderatorin! Nach dieser hätte man ein Ausbildungscamp für Terroristen á la Afghanistan erwachtet, aber keine katholischen Pfadfinder. Man muss sagen, dass teils die Leiter natürlich ein Defizit haben, in Köln ist mir ein Fall bekannt, da haben die Eltern ihr Kind abgemeldet, aber das hatte nichts mit der KPE an sich zutun.
Zu den Inhalten in Pfadfinder Mariens: Hat jemand Exemplare vorliegen? Man muss sich ein Bild machen, in wie weit Inhalte als rechts bis antisemitisch zu betrachten sind und das im Textzusammenhang.

Verfasst: Freitag 23. Juli 2004, 20:32
von Juergen
Heutzutage setzt man sich schon dem Antisemitismusvorwurf aus, wenn man sich erlaubte zu sagen, daß man nicht mit der Politik der israelischen Regierung einverstanden sei. :roll:

Verfasst: Freitag 23. Juli 2004, 20:59
von schmitz-backes
Aber der KPE werden hier schon andere Sachen vorgeworfen! :/

Verfasst: Freitag 23. Juli 2004, 21:03
von Robert Ketelhohn
Über die »Junge Freiheit« sage ich hier erst mal nichts weiter; vielleicht machen wir ja ein eigenes Thema daraus.

Wenn bei der KPfE auch Fehler gemacht werden, wäre das durchaus normal. Daß dort etwas gravierend falsch laufe und sozusagen systemimmanent, dafür fehlen nach meinem Dafürhalten nach wie vor konkrete Anhaltspunkte. Stürzt man sich da nicht vielleicht doch der ganzen Richtung wegen drauf? Würde man mal die Georgs-Pfadfinder untersuchen, was käme dabei heraus? Gewiß mehr Zeitgeistkonformität, gewiß aber auch vieles, was mit dem Glauben und der Sittenlehre der Kirche schwerlich zusammengeht. (Auch das will ich aber nicht verallgemeinern, dazu weiß ich zu wenig davon.)

Allerdings bitte ich darum, den Fall Feraudi hier nicht zu diskutieren, im eigenen Interesse der Familie Feraudi. Ich kenne den Fall, ich habe selbst reichlich Post darüber erhalten. Das ganze hat mit der KPfE in Wahrheit nichts zu tun. Laßt den Mann in Frieden.

Verfasst: Freitag 23. Juli 2004, 21:30
von Edith
Juergen hat geschrieben:Heutzutage setzt man sich schon dem Antisemitismusvorwurf aus, wenn man sich erlaubte zu sagen, daß man nicht mit der Politik der israelischen Regierung einverstanden sei. :roll:
Unsinn. :nein:
Aber wenn man sagt, "Die Juden machen immer..... xyz"... pauschaliert man. Ebenso wenn man sagt, "Die Deutschen sind anti.....xyz."

Verfasst: Freitag 23. Juli 2004, 21:52
von Alkuin
Die JUNGE FREIHEIT klagt zur Zeit vor dem BVG in Karlsruhe gegen das Land NRW und Baden-Württemberg gegen die politisch motivierte Erwähnung der JF in den VSB. Anklagevertreter: der ehemalige Generalstaatsanwalt Alexander v.Stahl!

Verfasst: Freitag 23. Juli 2004, 22:11
von Bibel-Fan
Leider kenne ich nicht viele Ausgaben der "Pfadfinder Mariens", aber in allen mir bekannten Exemplaren gibt es genügend Kritikpunkte in Richtung "rechts". Und wenn ich antisemitisch meine, dann nicht nur so ein kleines bisschen gegen Israel oder so. Sicherlich gibt es Leute, die diese Zeitung (auch als Beweismaterial) sammeln, diese müsste man befragen.
Für mich ganz persönlich ist auch nicht die politische Ausrichtung der KPE das Schlimmste, es ist der den Kindern eingetrichterte "Glaubenszwang", der "Beichtzwang", der "Kommunionszwang". Ich kann das hier nicht so genau beschreiben. Bei den Kindern wird eine ständige Angst erzeugt, mit der sie nicht umgehen können.
Beispielsweise war eines Tages die junge Gruppenleiterin unserer Kinder nicht mehr da, auf Nachfrage wollte niemand Genaues sagen. Einige Zeit später erfuhren wir, dass sie sich mit Angstzuständen in der Psychiatrie befand. In der Zwischenzeit ist ein weiteres der größeren Mädchen schwer psychisch erkrankt, auch an religiösen Angstzuständen. Ein Zufall?