Das System Kirche ist am Ende

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ar26
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Re: Das System Kirche ist am Ende

Beitrag von ar26 »

taddeo hat geschrieben:
Vir Probatus hat geschrieben:Ein einziger Pfarrer sieht sich mehr als 30 Gremien gegenüber. Das sind zwar idR unbezahlte Hilfswillige, aber allein das Papier das sie produzieren und die Zeit die in Sitzungen verbracht wird, könnte sinnvoller eingesetzt werden.
Wozu benötigt ein Pastoralverbund x Kirchenvorstände? Da es ohne Abstimmung nicht geht, wird zu jeder Gremiengattung noch ein Obergremium installiert. Dort treffen sich dann richtige 1000% Sitzungsliebhaber, die sich für komplett unersetzlich halten.
Der Pastoralverbund wurde gegründet, damit immer weniger Katholiken gemeinsam etwas bewegen. Une nicht um Gremien zu erhalten. Das Bistum macht mit, um den Laien nicht ihr liebstes Spielzeug wegzunehmen.
Man darf dabei aber nicht übersehen, daß ein Großteil dieser Gremien nicht im Belieben der Kirche steht, sondern sowohl vom Kirchenrecht als auch vom Staatskirchenrecht (hier vor allem dem deutschen Stiftungsrecht) verpflichtend vorgesehen ist. Das eigentliche Problem ist daher die Art und Weise, wie bisher selbständige Pfarreien "zusammengelegt" werden.
In Pfarr- und Pastoralverbänden erhält man - aus (falscher) Rücksicht auf gewachsene Strukturen und die Befindlichkeiten (oder Empfindlichkeiten) der paar Restgläubigen die einstigen Pfarreien als rechtlich selbständige Gebilde mit allen entsprechenden Organen. Viel sinnvoller wäre es, eine Mutterpfarrei mit mehreren (unselbständigen) Filialkirchen zu bilden, wie es früher die Regel war. Eine Filialkirche hat zwar dann eventuell noch eine Kirchenverwaltung (aus stiftungsrechtlichen Gründen), aber keinen eigenen Pfarrgemeinderat mehr. Das wäre die einzige Möglichkeit, wenigstens diese Gremien zu verschlanken.
Warum das nicht gemacht wird, ist aber auch klar: Dann ist dort der Teufel los. Die Katholizität unserer Mini-Pfarreien reicht eben in der Regel nicht mal bis zum Nachbarkirchturm.
Zustimmung zu beiden Beiträgen. Des Viri Analyse ist richtig, Taddeos Ergänzung ebenso.
...bis nach allem Kampf und Streit wir dich schaun in Ewigkeit!

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ar26
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Re: Das System Kirche ist am Ende

Beitrag von ar26 »

umusungu hat geschrieben:
HeGe hat geschrieben:sich wieder auf das Wesentliche besinnen, nämlich Seelsorge und Verkündigung.
(Markierung durch mich)
Es gibt Textbausteine aus gewissen Ecken, die sind immer gleich. Obiger gehört dazu. Es wird nie gesagt, was darunter verstanden wird und wie man es sich vorstellt.
Ich kann diese leeren Worthülsen nicht mehr ertragen - sie sind getragen von großer Anhnungslosigkeit.
Tägliche Zelebration der Hl. Messe mit der Möglichkeit zur Teilnahme für die Gläubigen, an Sonn- und gebotenen Feiertagen auch mehrere Messen am gleichen Tag. Regelmäßiges Angebot zur Hl. Beichte (meinethalben auch Seelsorgegespräch). Glaubenskurse, Bibelkurse, selbst wenn nur wenige teilnehmen. Auch Kranken- und Seniorenseelsorge mit Hausbesuchen gehören dazu. Kardinal Meisner hatte mal aus seiner Zeit als Kaplan in der Thüringer Diaspora erzählt. Vielleicht findet es wer im Internet. War sehr praktisches Anschauungsmaterial.
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Raphael

Re: Das System Kirche ist am Ende

Beitrag von Raphael »

ar26 hat geschrieben:
umusungu hat geschrieben:
HeGe hat geschrieben:sich wieder auf das Wesentliche besinnen, nämlich Seelsorge und Verkündigung.
(Markierung durch mich)
Es gibt Textbausteine aus gewissen Ecken, die sind immer gleich. Obiger gehört dazu. Es wird nie gesagt, was darunter verstanden wird und wie man es sich vorstellt.
Ich kann diese leeren Worthülsen nicht mehr ertragen - sie sind getragen von großer Anhnungslosigkeit.
Tägliche Zelebration der Hl. Messe mit der Möglichkeit zur Teilnahme für die Gläubigen, an Sonn- und gebotenen Feiertagen auch mehrere Messen am gleichen Tag. Regelmäßiges Angebot zur Hl. Beichte (meinethalben auch Seelsorgegespräch). Glaubenskurse, Bibelkurse, selbst wenn nur wenige teilnehmen. Auch Kranken- und Seniorenseelsorge mit Hausbesuchen gehören dazu. Kardinal Meisner hatte mal aus seiner Zeit als Kaplan in der Thüringer Diaspora erzählt. Vielleicht findet es wer im Internet. War sehr praktisches Anschauungsmaterial.
(Hervorhebung von mir)
Das wäre ein Zeichen echter Seelsorge! :daumen-rauf:

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Florianklaus
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Re: Das System Kirche ist am Ende

Beitrag von Florianklaus »

Dieser interessante Artikel paßt zum Thema: http://www.explizit.net/Kirchen/Eine-Ha ... isch-nicht

Bemerkenswert finde ich die These, daß sich das ZK durch seine Fixierung auf binnenkirchliche Themen selbst seiner gesellschaftpoltischen Kraft beraubt und dieses Feld den Bischöfen überlassen hat.

thesaurus
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Re: Das System Kirche ist am Ende

Beitrag von thesaurus »

Ich kann zu dem Thema nur den Passauer Bischof Stefan Oster empfehlen.
Er hat sich von Peter Seewald interviewen lassen und das Ergebnis ist ein Buch.
"Gott ohne Volk" ist der Titel und es enthält eine treffende Analyse der heutigen Situation der Kirche.
Leider hat auch Oster keine Patentvorschläge, wie die Probleme zu lösen sind.
Dennoch ist es ein beeindruckendes Glaubenszeugnis.

lg thesaurus http://katholischeschatzkiste.blogspot.de/

Vir Probatus
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Re: Das System Kirche ist am Ende

Beitrag von Vir Probatus »

Ich habe heute den Firmungsmesse unserer Gemeinde besucht.

Es war hochinteressant.
34 Firmlinge, drei Vorbereitungsgruppen.
Es hätte mehr Gruppen und mehr Katecheten gegeben, aber die Jugendlichen wissen von den Vorgängerjahrgängen genau, wo es easy ist.

Zwei Mädchen sollten aus der Vorbereitung berichten. Sie nuschelten Ihren Text so schnell und so leise in das Mikrofon, daß ich am Ende nur verstanden hatte, wie toll sich eine der drei Gruppen mittels "Geochaching" vorbereitet hatte.
Beim Wort "Geocaching" sah sich der versammelte Klerus (drei Priester, ein Weihbischof ) etwas seltsam an.

Als die Lesung dran war, passierte erstmal gar nichts. Nach einiger Zeit sagte der leitende Pfarrer des PR: "Wir hören jetzt die Lesung". Es passierte immer noch nichts. Irgendwann kam dann eine Religionslehrerin (die mit der Geochaing-Gruppe) von der Orgelbühne herab nach vorne und begann zu lesen.

Das Lied nach der Lesung brach der Organist mitten in der zweiten Strophe ab, keine Ahnung warum. Er hörte einfach mittendrin auf zu spielen.

Beim Vaterunser herrschte teilweise echte Überforderung bei den frisch gefirmten.

Nach ziemlich genau 100 Minuten war es vorbei und der leitende Pfarrer erklärte dem Herrn Weihbischof, dies sei "der letzte Firmgottesdienst" in diesem Pastoralen Raum gewesen. (Vielleicht meinte er das aber auch ohne die Anführungszeichen.
„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)

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ar26
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Re: Das System Kirche ist am Ende

Beitrag von ar26 »

Vir Probatus hat geschrieben:Ich habe heute den Firmungsmesse unserer Gemeinde besucht.

Es war hochinteressant.
34 Firmlinge, drei Vorbereitungsgruppen.
Es hätte mehr Gruppen und mehr Katecheten gegeben, aber die Jugendlichen wissen von den Vorgängerjahrgängen genau, wo es easy ist.

Zwei Mädchen sollten aus der Vorbereitung berichten. Sie nuschelten Ihren Text so schnell und so leise in das Mikrofon, daß ich am Ende nur verstanden hatte, wie toll sich eine der drei Gruppen mittels "Geochaching" vorbereitet hatte.
Beim Wort "Geocaching" sah sich der versammelte Klerus (drei Priester, ein Weihbischof ) etwas seltsam an.

Als die Lesung dran war, passierte erstmal gar nichts. Nach einiger Zeit sagte der leitende Pfarrer des PR: "Wir hören jetzt die Lesung". Es passierte immer noch nichts. Irgendwann kam dann eine Religionslehrerin (die mit der Geochaing-Gruppe) von der Orgelbühne herab nach vorne und begann zu lesen.

Das Lied nach der Lesung brach der Organist mitten in der zweiten Strophe ab, keine Ahnung warum. Er hörte einfach mittendrin auf zu spielen.

Beim Vaterunser herrschte teilweise echte Überforderung bei den frisch gefirmten.

Nach ziemlich genau 100 Minuten war es vorbei und der leitende Pfarrer erklärte dem Herrn Weihbischof, dies sei "der letzte Firmgottesdienst" in diesem Pastoralen Raum gewesen. (Vielleicht meinte er das aber auch ohne die Anführungszeichen.
Na ob das reicht, damit aus den Firmlingen später gute Kirchensteuerzahler werden? Man sollte da schon mehr investieren. Wer zahlt schon das ganze Leben, nur weil er in seiner Jugend mal schön geocashen war?!
...bis nach allem Kampf und Streit wir dich schaun in Ewigkeit!

Tinius
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Re: Das System Kirche ist am Ende

Beitrag von Tinius »

Das Unservater überfordert die Merkfähigkeit der heutigen Pisa-Jugend leider. Da ist es schon einfacher, wie ein Depp mit einem Smartphone durch die Gegend zu laufen.

Eine verzweifelte Lehrerin berichtete mir von einer Aufgabe in der Mathearbeit einer 8.Klasse Realschule.

Tante Frieda will von A-Dorf nach B-Stadt mit der U-Bahn fahren.
Eine einfache Fahrt kostet 3,20 Euro. Eine Viererkarte 11,80 Euro. Da sie am Sonntag nochmal nach B-Stadt fahren will, überlegt sie, was günstiger für sie ist.


KEINER der 23 Schüler konnte die Frage mit Rechenweg beantworten. Die Schüler scheiterten schon daran, dass sie nicht kapieren, was "B-Stadt" ist. Kein Witz.
Das Lesen der Aufgabe mit Verständnis ging schon gar nicht. Die Birne ist quasi zu mit zwei oder drei Informationen, die gemerkt werden müssen.

Sascha B.
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Re: Das System Kirche ist am Ende

Beitrag von Sascha B. »

„Wenn es überall so wäre wie in Bayern, hätten wir überhaupt keine Probleme. Nur, meine Damen und Herren, wir haben leider nicht überall so kluge Bevölkerungsteile wie in Bayern.“ Edmund Stoiber
Der Kreuzgang ist doch total am Ende.

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Irmgard
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Re: Das System Kirche ist am Ende

Beitrag von Irmgard »

Zum Thema Firmvorbereitung hatte ich hier ja auch schon mal Gruseliges berichtet, oder, wie meine Tochter das zusammenfasste: Gott kam nicht vor.

Dabei ist das Bedürfnis nach Spiritualität groß bei den Jugendlichen. Hier z.B. ist es durchaus voll:
http://nightfever.org/de/location/deutschland/

LG
Irmgard

Petrus
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Re: Das System Kirche ist am Ende

Beitrag von Petrus »

nun,

zum Thema "Priestermangel."

tempora muntantur.

früher war das so, dass aus einer Bauernfamilie nur einer studieren konnte.

und, was hat der Junge dann studiert? Theologie. subventioniert, von der Kirche.

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DarPius
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Re: Das System Kirche ist am Ende

Beitrag von DarPius »

Petrus hat geschrieben: und, was hat der Junge dann studiert? Theologie. subventioniert, von der Kirche.
Das waren keine Subventionen sondern Investitionen. Daraus ist eine Zivilisation entstanden.
Subventioniert wird heute die Kirche, da sie mehr bekommt als sie leistet.
Wir werden bald einen Schrumpfungsprozess erleben. Spätestens wenn das Teuro knallt... Und das wird spätestens 2020 sein.
'Et portae inferi non praevalebunt eam'

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umusungu
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Re: Das System Kirche ist am Ende

Beitrag von umusungu »

DarPius hat geschrieben:Subventioniert wird heute die Kirche, da sie mehr bekommt als sie leistet.
Die Kirche leistet für die Gesellschaft ungeheuer viel. Die ungeheure Zahl von Menschen, die sich aus ihrem christlichen Bewußtsein heraus sozial engagieren, sind nicht wegzudenken.
Die christlichen Hilfswerke und die vielen Organisationen, die aus christlicher Verantwortung gegründet wurden und heute aus diesem Geist handeln, sind Legion!

Im Vergleich dazu sind die "guten Katholiken" beim Pius-Verein unfruchtbar...............

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offertorium
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Re: Das System Kirche ist am Ende

Beitrag von offertorium »

umusungu hat geschrieben:Es gibt Textbausteine aus gewissen Ecken, die sind immer gleich. Obiger gehört dazu. Es wird nie gesagt, was darunter verstanden wird und wie man es sich vorstellt.
Es ist nun kein Geheimnis, das viele Pfarrer Dank Pfarrverwaltung und Gremienarbeit immer weniger Luft haben, sich um die Seelsorge zu kümmern. Wieso Du das als Textbaustein empfindest, kann ich nicht nachvollziehen.

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Jarom1
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Re: Das System Kirche ist am Ende

Beitrag von Jarom1 »

umusungu hat geschrieben:
DarPius hat geschrieben:Subventioniert wird heute die Kirche, da sie mehr bekommt als sie leistet.
Die Kirche leistet für die Gesellschaft ungeheuer viel. Die ungeheure Zahl von Menschen, die sich aus ihrem christlichen Bewußtsein heraus sozial engagieren, sind nicht wegzudenken.
Die christlichen Hilfswerke und die vielen Organisationen, die aus christlicher Verantwortung gegründet wurden und heute aus diesem Geist handeln, sind Legion!

Im Vergleich dazu sind die "guten Katholiken" beim Pius-Verein unfruchtbar...............
Das Verständnis der Kirche als Sozialverein ist genau das Problem. Würde es die Kirche noch verwinden können, all die Hilfswerke und anderen sozialen Organisationen aufzugeben, um sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, nämlich die Anbetung Gottes und die Verwaltung und Spende der Sakramente?
Consciousness of sin, certainty of faith, and the testimony of the Holy Spirit

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Edi
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Re: Das System Kirche ist am Ende

Beitrag von Edi »

Jarom1 hat geschrieben:
umusungu hat geschrieben:
DarPius hat geschrieben:Subventioniert wird heute die Kirche, da sie mehr bekommt als sie leistet.
Die Kirche leistet für die Gesellschaft ungeheuer viel. Die ungeheure Zahl von Menschen, die sich aus ihrem christlichen Bewußtsein heraus sozial engagieren, sind nicht wegzudenken.
Die christlichen Hilfswerke und die vielen Organisationen, die aus christlicher Verantwortung gegründet wurden und heute aus diesem Geist handeln, sind Legion!

Im Vergleich dazu sind die "guten Katholiken" beim Pius-Verein unfruchtbar...............
Das Verständnis der Kirche als Sozialverein ist genau das Problem. Würde es die Kirche noch verwinden können, all die Hilfswerke und anderen sozialen Organisationen aufzugeben, um sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, nämlich die Anbetung Gottes und die Verwaltung und Spende der Sakramente?
Kirche darf und soll auch sozial tätig sein, aber darüber ihre eigentliche Aufgabe nicht hintan stellen. Das aver ist der Fall heute. Ausserhalb der Kirche gibt es ja auch reichlich Sozialvereine.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

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Juergen
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Re: Das System Kirche ist am Ende

Beitrag von Juergen »

Edi hat geschrieben:Kirche darf und soll auch sozial tätig sein, aber darüber ihre eigentliche Aufgabe nicht hintan stellen. Das aver ist der Fall heute. Ausserhalb der Kirche gibt es ja auch reichlich Sozialvereine.
So ist es.

Es sind eben zwei Dinge, die zusammengehören, aber inzwischen immer weiter auseinander gefallen sind.
1. Mission, Evangelisierung, Glaubensverkündigung,…
2. Sozialer Dienst der Christen in der Welt

Das Erste ist total verpönt. Und seitdem das DasKonzil™ verkündet hat, daß auch Andersgläubige in den Himmel kommen können, ging es mit konziliarem Segen in diesem Punkte steil und rasant in den Keller.

Es bleibt der zweite Punkt. In diesem Punkt ist die Kirche (vor allem auch in Deutschland) stark. Doch ohne den ersten Punkt unterscheidet sich ihre Arbeit um keinen Deut von der Arbeit, die jeder Solzialverein machen kann. Da unterscheidet sich die Arbeit von z.B. den Maltesern oder Johannitern nicht von der des Roten Kreuzes oder Arbeiter Samariter Bund.
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Niels
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Re: Das System Kirche ist am Ende

Beitrag von Niels »

Wie lauten die drei "klassischen" Grundvollzüge der Kirche, die man nicht sinnvoll gegeneinander ausspielen kann und soll:
leiturgia, martyria, diakonia. (Seit "dem Konzil" (TM) gibt es auch noch die koinonia.)
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

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Juergen
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Re: Das System Kirche ist am Ende

Beitrag von Juergen »

Niels hat geschrieben:Wie lauten die drei "klassischen" Grundvollzüge der Kirche, die man nicht sinnvoll gegeneinander ausspielen kann und soll:
leiturgia, martyria, diakonia. (Seit "dem Konzil" (TM) gibt es auch noch die koinonia.)
…und ganz wichtig: oecumenia :pfeif:
Gruß Jürgen

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Hubertus
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Re: Das System Kirche ist am Ende

Beitrag von Hubertus »

Juergen hat geschrieben:
Niels hat geschrieben:Wie lauten die drei "klassischen" Grundvollzüge der Kirche, die man nicht sinnvoll gegeneinander ausspielen kann und soll:
leiturgia, martyria, diakonia. (Seit "dem Konzil" (TM) gibt es auch noch die koinonia.)
…und ganz wichtig: oecumenia :pfeif:
... misericordia? :achselzuck: :pfeif:
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

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taddeo
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Re: Das System Kirche ist am Ende

Beitrag von taddeo »

oeconomia nicht zu vergessen ... ;D :pfeif:

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Juergen
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Re: Das System Kirche ist am Ende

Beitrag von Juergen »

taddeo hat geschrieben:oeconomia nicht zu vergessen ... ;D :pfeif:
und oecologia
Gruß Jürgen

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Niels
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Re: Das System Kirche ist am Ende

Beitrag von Niels »

Ich mach da keine Liste mehr. Das artet ja langsam in Arbeit aus. :emil:
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Re: Das System Kirche ist am Ende

Beitrag von Vir Probatus »

Juergen hat geschrieben:
Edi hat geschrieben:Kirche darf und soll auch sozial tätig sein, aber darüber ihre eigentliche Aufgabe nicht hintan stellen. Das aver ist der Fall heute. Ausserhalb der Kirche gibt es ja auch reichlich Sozialvereine.
So ist es.

Es sind eben zwei Dinge, die zusammengehören, aber inzwischen immer weiter auseinander gefallen sind.
1. Mission, Evangelisierung, Glaubensverkündigung,…
2. Sozialer Dienst der Christen in der Welt

Das Erste ist total verpönt. Und seitdem das DasKonzil™ verkündet hat, daß auch Andersgläubige in den Himmel kommen können, ging es mit konziliarem Segen in diesem Punkte steil und rasant in den Keller.

Es bleibt der zweite Punkt. In diesem Punkt ist die Kirche (vor allem auch in Deutschland) stark. Doch ohne den ersten Punkt unterscheidet sich ihre Arbeit um keinen Deut von der Arbeit, die jeder Solzialverein machen kann. Da unterscheidet sich die Arbeit von z.B. den Maltesern oder Johannitern nicht von der des Roten Kreuzes oder Arbeiter Samariter Bund.
Die Malteser sind katholisch, aber unterstehen nicht dem Ortsbischof. Ich habe mich neulich über die Anwerbepraxis für fördernde Mitglieder der Malteser im Bistum Essen beschwert und bekam die Antwort, die dürften machen was sie wollen und unterstünden nicht dem Bistum. Wahrscheinlich kann man das Prädikat "Katholisch" irgendwo mieten.
„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)

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Marion
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Re: Das System Kirche ist am Ende

Beitrag von Marion »

Juergen hat geschrieben:
Edi hat geschrieben:Kirche darf und soll auch sozial tätig sein, aber darüber ihre eigentliche Aufgabe nicht hintan stellen. Das aver ist der Fall heute. Ausserhalb der Kirche gibt es ja auch reichlich Sozialvereine.
So ist es.

Es sind eben zwei Dinge, die zusammengehören, aber inzwischen immer weiter auseinander gefallen sind.
1. Mission, Evangelisierung, Glaubensverkündigung,…
2. Sozialer Dienst der Christen in der Welt

Das Erste ist total verpönt.
...
Franz nennt das Erste Proselytismus und Sünde, jemand zur Konversion bewegen zu wollen, überreden zu wollen ist nicht nur verpönt sondern zwischenzeitlich vollekanne verboten!

„Aber muss ich mich anstrengen, um ihn zur Konversion zu bewegen?“ Es gibt eine große Sünde gegen die Ökumene: den Proselytismus. Niemals darf man den Orthodoxen gegenüber Proselytismus betreiben! Sie sind unsere Brüder und Schwestern, Jünger Jesu Christi https://w2.vatican.va/content/francesco ... giosi.html

»auch wir alle als Brüder und Schwestern die Aufgabe zur Evangelisierung haben, was nicht bedeutet, dass wir an die Türen unserer Nachbarn klopfen und sagen sollen »Christus ist auferstanden!«. Diese Aufgabe besteht vor allem darin, »den Glauben zu leben, mit Sanftmut zu sprechen, ohne andere überreden zu wollen, ... http://w2.vatican.va/content/francesco/ ... stils.html
Zuletzt geändert von Marion am Mittwoch 23. November 2016, 13:42, insgesamt 3-mal geändert.
Christus vincit - Christus regnat - Christus imperat

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Juergen
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Re: Das System Kirche ist am Ende

Beitrag von Juergen »

Vir Probatus hat geschrieben:
Juergen hat geschrieben:
Edi hat geschrieben:Kirche darf und soll auch sozial tätig sein, aber darüber ihre eigentliche Aufgabe nicht hintan stellen. Das aver ist der Fall heute. Ausserhalb der Kirche gibt es ja auch reichlich Sozialvereine.
So ist es.

Es sind eben zwei Dinge, die zusammengehören, aber inzwischen immer weiter auseinander gefallen sind.
1. Mission, Evangelisierung, Glaubensverkündigung,…
2. Sozialer Dienst der Christen in der Welt

Das Erste ist total verpönt. Und seitdem das DasKonzil™ verkündet hat, daß auch Andersgläubige in den Himmel kommen können, ging es mit konziliarem Segen in diesem Punkte steil und rasant in den Keller.

Es bleibt der zweite Punkt. In diesem Punkt ist die Kirche (vor allem auch in Deutschland) stark. Doch ohne den ersten Punkt unterscheidet sich ihre Arbeit um keinen Deut von der Arbeit, die jeder Solzialverein machen kann. Da unterscheidet sich die Arbeit von z.B. den Maltesern oder Johannitern nicht von der des Roten Kreuzes oder Arbeiter Samariter Bund.
Die Malteser sind katholisch, aber unterstehen nicht dem Ortsbischof. Ich habe mich neulich über die Anwerbepraxis für fördernde Mitglieder der Malteser im Bistum Essen beschwert und bekam die Antwort, die dürften machen was sie wollen und unterstünden nicht dem Bistum. Wahrscheinlich kann man das Prädikat "Katholisch" irgendwo mieten.
Was hat das mit dem von mir gesagten zu tun? :hmm:
Gruß Jürgen

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Niels
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Re: Das System Kirche ist am Ende

Beitrag von Niels »

Wenig bis gar nichts. Ich tendiere zu letzterem.
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Petrus
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Re: Das System Kirche ist am Ende

Beitrag von Petrus »

Niels hat geschrieben:Wie lauten die drei "klassischen" Grundvollzüge der Kirche, die man nicht sinnvoll gegeneinander ausspielen kann und soll:
leiturgia, martyria, diakonia.
genau. Und zwar ziemlich genau seit 1935, als Oskar Planck (Evangelische Michaelsbruderschaft) diesen Begriff prägte.

bittschön:
http://www.quatember.de/J1981/q8116.htm

Raphael

Re: Das System Kirche ist am Ende

Beitrag von Raphael »

Petrus hat geschrieben:
Niels hat geschrieben:Wie lauten die drei "klassischen" Grundvollzüge der Kirche, die man nicht sinnvoll gegeneinander ausspielen kann und soll:
leiturgia, martyria, diakonia.
genau. Und zwar ziemlich genau seit 1935, als Oskar Planck (Evangelische Michaelsbruderschaft) diesen Begriff prägte.

bittschön:
http://www.quatember.de/J1981/q8116.htm
Auf so'ne Einlassung kann nur ein Protestant kommen! 8)

Die kirchlichen Grundvollzüge leiturgia, martyria, diakonia und koinonia werden seit knapp 2. Jahren praktiziert und selbstverständlich auch seitdem mit diesen Begrifflichkeiten belegt. :doktor:

So wie die Kirche nicht erst 1517 entstanden ist, war Oskar Planck nicht der Erste, der selbige Begrifflichkeit verwendete. :roll:

Vir Probatus
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Re: Das System Kirche ist am Ende

Beitrag von Vir Probatus »

Juergen hat geschrieben:
Vir Probatus hat geschrieben:
Juergen hat geschrieben:
Edi hat geschrieben:Kirche darf und soll auch sozial tätig sein, aber darüber ihre eigentliche Aufgabe nicht hintan stellen. Das aver ist der Fall heute. Ausserhalb der Kirche gibt es ja auch reichlich Sozialvereine.
So ist es.

Es sind eben zwei Dinge, die zusammengehören, aber inzwischen immer weiter auseinander gefallen sind.
1. Mission, Evangelisierung, Glaubensverkündigung,…
2. Sozialer Dienst der Christen in der Welt

Das Erste ist total verpönt. Und seitdem das DasKonzil™ verkündet hat, daß auch Andersgläubige in den Himmel kommen können, ging es mit konziliarem Segen in diesem Punkte steil und rasant in den Keller.

Es bleibt der zweite Punkt. In diesem Punkt ist die Kirche (vor allem auch in Deutschland) stark. Doch ohne den ersten Punkt unterscheidet sich ihre Arbeit um keinen Deut von der Arbeit, die jeder Solzialverein machen kann. Da unterscheidet sich die Arbeit von z.B. den Maltesern oder Johannitern nicht von der des Roten Kreuzes oder Arbeiter Samariter Bund.
Die Malteser sind katholisch, aber unterstehen nicht dem Ortsbischof. Ich habe mich neulich über die Anwerbepraxis für fördernde Mitglieder der Malteser im Bistum Essen beschwert und bekam die Antwort, die dürften machen was sie wollen und unterstünden nicht dem Bistum. Wahrscheinlich kann man das Prädikat "Katholisch" irgendwo mieten.
Was hat das mit dem von mir gesagten zu tun? :hmm:
Rechnest Du Malteser zum "Sozialen Dienst der Christen in der Welt" ?
So sehen sie sich doch zumindest selbst.
„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)

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Juergen
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Re: Das System Kirche ist am Ende

Beitrag von Juergen »

Vir Probatus hat geschrieben:Rechnest Du Malteser zum "Sozialen Dienst der Christen in der Welt" ?
So sehen sie sich doch zumindest selbst.
Warum sollte man sie nicht dazu rechnen?
Gruß Jürgen

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umusungu
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Re: Das System Kirche ist am Ende

Beitrag von umusungu »

Edi hat geschrieben:Kirche darf und soll auch sozial tätig sein, aber darüber ihre eigentliche Aufgabe nicht hintan stellen. Das aver ist der Fall heute. Ausserhalb der Kirche gibt es ja auch reichlich Sozialvereine.
Die eigentlichen Aufgaben der Kirche sind diese:

* liturgia
* martyria
* diakonia

Wer eine davon aufgibt oder als überflüssig oder als nicht wesentlich bezeichnet, zerstört die Kirche!

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