Lesungen in der Messe
Lesungen in der Messe
Nachdem diese kleine Fragereihe im Oratorium gelandet war , ist sie hier doch am geeigneteren Platz. (Danke Niels!)
Nach welchen Kriterien sind die Evangeliumslesungen im Jahreskreis angeordnet? Nach Weihnachten kommt die Kindheit Jesu, Taufe und die Berufung der ersten Jünger. Die großen Festkreise sind auch nachvollziehbar.
Gibt es noch weitere "Themenkreise" bei den Lesungen?
Nach welchen Kriterien sind die Evangeliumslesungen im Jahreskreis angeordnet? Nach Weihnachten kommt die Kindheit Jesu, Taufe und die Berufung der ersten Jünger. Die großen Festkreise sind auch nachvollziehbar.
Gibt es noch weitere "Themenkreise" bei den Lesungen?
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Re: Klosterpforte - Fragen rund um Klöster und Orden
Es gibt drei Lesejahre; A; B; C
Lesejahr A: Matthäus
Lesejahr B: Markus (wird mit z.T. mit Johannes "aufgefüllt", weil Mk so kurz ist)
Lesejahr C: Lukas
Und die Evanglienperikopen sind einfach der Reihe nach ausgesucht, wie sie eben auch normal in der Bibel stehen.
Lesejahr A: Matthäus
Lesejahr B: Markus (wird mit z.T. mit Johannes "aufgefüllt", weil Mk so kurz ist)
Lesejahr C: Lukas
Und die Evanglienperikopen sind einfach der Reihe nach ausgesucht, wie sie eben auch normal in der Bibel stehen.
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Re: Klosterpforte - Fragen rund um Klöster und Orden
Und die Lesungen?
- cantus planus
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Re: Klosterpforte - Fragen rund um Klöster und Orden
Die erste Lesung aus dem Alten Testament ist auf das Evangelium bezogen (wie gelungen das im Einzelfall ist, sei dahingestellt). Die zweite Lesung aus dem NT ist hingegen eine Bahnlesung, die nicht in Beziehung zu den anderen Texten steht. D. h. es wird einfach jeden Tag ein weiterer Abschnitt vorgetragen.
Eben das macht die lokale Sitte so fragwürdig, beim Weglassen einer Lesung ausgerechnet die AT-Lesung wegzulassen. Zugegeben: oft ist über die NT-Lesungen einfacher zu predigen.
Aber das theologische Schmalz gibt eben oft eher die AT-Lesung (und der darauf bezogene Antwortpsalm).
Eben das macht die lokale Sitte so fragwürdig, beim Weglassen einer Lesung ausgerechnet die AT-Lesung wegzulassen. Zugegeben: oft ist über die NT-Lesungen einfacher zu predigen.
Aber das theologische Schmalz gibt eben oft eher die AT-Lesung (und der darauf bezogene Antwortpsalm).
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Re: Klosterpforte - Fragen rund um Klöster und Orden
Vielen Dank.cantus planus hat geschrieben:Die erste Lesung aus dem Alten Testament ist auf das Evangelium bezogen (wie gelungen das im Einzelfall ist, sei dahingestellt). Die zweite Lesung aus dem NT ist hingegen eine Bahnlesung, die nicht in Beziehung zu den anderen Texten steht. D. h. es wird einfach jeden Tag ein weiterer Abschnitt vorgetragen.
Eben das macht die lokale Sitte so fragwürdig, beim Weglassen einer Lesung ausgerechnet die AT-Lesung wegzulassen. Zugegeben: oft ist über die NT-Lesungen einfacher zu predigen.
Aber das theologische Schmalz gibt eben oft eher die AT-Lesung (und der darauf bezogene Antwortpsalm).
Gibt es darüber vielleicht ein Buch oder Internetseiten?
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Re: Klosterpforte - Fragen rund um Klöster und Orden
Es ist mir sowieso ein Rätsel warum gegen die verbindliche Vorschrift "Wenn drei Lesungen vorgesehencantus planus hat geschrieben:Die erste Lesung aus dem Alten Testament ist auf das Evangelium bezogen (wie gelungen das im Einzelfall ist, sei dahingestellt). Die zweite Lesung aus dem NT ist hingegen eine Bahnlesung, die nicht in Beziehung zu den anderen Texten steht. D. h. es wird einfach jeden Tag ein weiterer Abschnitt vorgetragen.
Eben das macht die lokale Sitte so fragwürdig, beim Weglassen einer Lesung ausgerechnet die AT-Lesung wegzulassen. Zugegeben: oft ist über die NT-Lesungen einfacher zu predigen.
Aber das theologische Schmalz gibt eben oft eher die AT-Lesung (und der darauf bezogene Antwortpsalm).
sind, sollen wirklich die drei Lesungen genommen werden" ständig so munter verstossen wird.
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Re: Klosterpforte - Fragen rund um Klöster und Orden
In der Regel, damit die Messe "nicht so lang" dauert.Raimund Josef H. hat geschrieben:Es ist mir sowieso ein Rätsel warum gegen die verbindliche Vorschrift "Wenn drei Lesungen vorgesehencantus planus hat geschrieben:Die erste Lesung aus dem Alten Testament ist auf das Evangelium bezogen (wie gelungen das im Einzelfall ist, sei dahingestellt). Die zweite Lesung aus dem NT ist hingegen eine Bahnlesung, die nicht in Beziehung zu den anderen Texten steht. D. h. es wird einfach jeden Tag ein weiterer Abschnitt vorgetragen.
Eben das macht die lokale Sitte so fragwürdig, beim Weglassen einer Lesung ausgerechnet die AT-Lesung wegzulassen. Zugegeben: oft ist über die NT-Lesungen einfacher zu predigen.
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Re: Klosterpforte - Fragen rund um Klöster und Orden
Ja, ja, aber dafür ellenlange "Begrüssungen" sowie Zusatzhomilien zum Thema Frieden mit anschliessenden Händeschüttelmarathon ...Niels hat geschrieben:In der Regel, damit die Messe "nicht so lang" dauert.Raimund Josef H. hat geschrieben:Es ist mir sowieso ein Rätsel warum gegen die verbindliche Vorschrift "Wenn drei Lesungen vorgesehencantus planus hat geschrieben:Die erste Lesung aus dem Alten Testament ist auf das Evangelium bezogen (wie gelungen das im Einzelfall ist, sei dahingestellt). Die zweite Lesung aus dem NT ist hingegen eine Bahnlesung, die nicht in Beziehung zu den anderen Texten steht. D. h. es wird einfach jeden Tag ein weiterer Abschnitt vorgetragen.
Eben das macht die lokale Sitte so fragwürdig, beim Weglassen einer Lesung ausgerechnet die AT-Lesung wegzulassen. Zugegeben: oft ist über die NT-Lesungen einfacher zu predigen.
Aber das theologische Schmalz gibt eben oft eher die AT-Lesung (und der darauf bezogene Antwortpsalm).
sind, sollen wirklich die drei Lesungen genommen werden" ständig so munter verstossen wird.
Oh, wir sind eigentlich im falschen Thread!
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Re: Klosterpforte - Fragen rund um Klöster und Orden
Gerne.Petra hat geschrieben:Vielen Dank.
Als Einführung ganz brauchbar ist Aimé Georges Martimort, L'Eglise en prière. Auf Deutsch ziemlich nüchtern "Handbuch der Liturgiewissenschaft. Es ist m. W. nicht mehr im Handel. Aber wenn du einen Bibliotheksausweis hast, kannst du es problemlos per Fernleihe auftreiben.Petra hat geschrieben:Gibt es darüber vielleicht ein Buch oder Internetseiten?
Ein Standardwerk ist nach wie vor Josef Andreas Jungmann: Missarum Sollemnia. Sündhaft teuer. Am Besten auch per Fernleihe bestellen.
Beides sind recht große, umfassende Werke. Für den Einstieg sind sie schon sehr üppig.
Einen groben Überblick bieten kleinere Büchlein von teilweise recht unterschiedlicher Qualität. Hier nur zwei Beispiele:
Klaus Weyers: Die Heilige Messe - Ein kurzweiliger Leitfaden
Ulrich Filler: Liturgie - Das Herz der Kirche (sehr gut!)
Liborius Olaf Lumma: Crashkurs Liturgie
Eine ganz gute Homepage ist dieser hier: http://www.sbg.ac.at/pth/links-tipps/past_ein/home.htm
Darüber hinaus würde ich empfehlen:
Joseph Ratzinger: Der Geist der Liturgie, Das Fest des Glaubens und Ein neues Lied für den Herrn.
Eine gute Grundlage vermittelt auch:
Rupert Berger: Pastorralliturgisches Handlexikon
Wie gesagt: das alles erstmal zur Einführung.
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Re: Klosterpforte - Fragen rund um Klöster und Orden
Nochmal großen Dank, Cantuscantus planus hat geschrieben: Liborius Olaf Lumma: Crashkurs Liturgie
Re: Klosterpforte - Fragen rund um Klöster und Orden
Nach meiner Kenntnis eher umgekehrt. (Weil AT + Ev. so gut zusammen passen.)cantus planus hat geschrieben:Die erste Lesung aus dem Alten Testament ist auf das Evangelium bezogen (wie gelungen das im Einzelfall ist, sei dahingestellt). Die zweite Lesung aus dem NT ist hingegen eine Bahnlesung, die nicht in Beziehung zu den anderen Texten steht. D. h. es wird einfach jeden Tag ein weiterer Abschnitt vorgetragen.
Eben das macht die lokale Sitte so fragwürdig, beim Weglassen einer Lesung ausgerechnet die AT-Lesung wegzulassen. Zugegeben: oft ist über die NT-Lesungen einfacher zu predigen.
Aber das theologische Schmalz gibt eben oft eher die AT-Lesung (und der darauf bezogene Antwortpsalm).
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)
Re: Klosterpforte - Fragen rund um Klöster und Orden
Dabei gibt es doch genug überflüssige Kommunionhelfer, die man als zweiten Lektor einsetzen könnte...Niels hat geschrieben:In der Regel, damit die Messe "nicht so lang" dauert.Raimund Josef H. hat geschrieben:Es ist mir sowieso ein Rätsel warum gegen die verbindliche Vorschrift "Wenn drei Lesungen vorgesehencantus planus hat geschrieben:Die erste Lesung aus dem Alten Testament ist auf das Evangelium bezogen (wie gelungen das im Einzelfall ist, sei dahingestellt). Die zweite Lesung aus dem NT ist hingegen eine Bahnlesung, die nicht in Beziehung zu den anderen Texten steht. D. h. es wird einfach jeden Tag ein weiterer Abschnitt vorgetragen.
Eben das macht die lokale Sitte so fragwürdig, beim Weglassen einer Lesung ausgerechnet die AT-Lesung wegzulassen. Zugegeben: oft ist über die NT-Lesungen einfacher zu predigen.
Aber das theologische Schmalz gibt eben oft eher die AT-Lesung (und der darauf bezogene Antwortpsalm).
sind, sollen wirklich die drei Lesungen genommen werden" ständig so munter verstossen wird.
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Re: Klosterpforte - Fragen rund um Klöster und Orden
Das gleiche, was Robert über Braun gesagt hat, gilt auch hier.cantus planus hat geschrieben: Ein Standardwerk ist nach wie vor Josef Andreas Jungmann: Missarum Sollemnia.
Als Materialsammlung unverzichtbar, als Einführung eher ungeeignet (dafür hat Jungmann ein eigenes Buch geschrieben) und nicht zuletzt muß man um die Tendenz sowie den zeitbedingten Horizont des Autors wissen, um nicht in falsches Fahrwasser zu geraten.
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Re: Klosterpforte - Fragen rund um Klöster und Orden
Allerdings führen die Verlinkungen mittlerweile in die Irre. Die haben wohl ihre Homepage umgebaut und dabei etwas "geschlampt".cantus planus hat geschrieben:Eine ganz gute Homepage ist dieser hier: http://www.sbg.ac.at/pth/links-tipps/past_ein/home.htm
Zur Einführung ins Lektionar geht es hier weiter.
Dabei ist insbesondere der 2. Teil "Der Aufbau der Leseordnung" mit von Bedeutung.
Re: Klosterpforte - Fragen rund um Klöster und Orden
Wer kam denn auf die Idee mit dem Dreijahreszyklus?
Einer der ersten war wohl Guardini. Aber die Alt-Katholiken hatten schon spätestens in den 1920er Jahren unter Beibehaltung der traditionellen Lesungordnung (1. Jahr) ein zweite Abfolge gesellt, ab 1959 dann ein Vierjahresschema (1. Jahr weiterhin nach dem Missale Romanum).
M.E. beruht die "reichere Deckung des Tisches des Wortes" auf der Idee, man könne durch mehr Abwechlsung bei den Bibeltexten der Meßfeier eine vertiefte Bibelkenntnis bei den Gläubigen erzielen.
Eine fixe Idee, weil das Opfer - die tradtionelle Leseordnung - zu groß ist. Das Verschwinden der immer gleichen Texte an den immer gleichen Tagen im Jahr hat nicht die "kath. Krankheit" beheben können, privatim der Bibel eher auszuweichen.
Einer der ersten war wohl Guardini. Aber die Alt-Katholiken hatten schon spätestens in den 1920er Jahren unter Beibehaltung der traditionellen Lesungordnung (1. Jahr) ein zweite Abfolge gesellt, ab 1959 dann ein Vierjahresschema (1. Jahr weiterhin nach dem Missale Romanum).
M.E. beruht die "reichere Deckung des Tisches des Wortes" auf der Idee, man könne durch mehr Abwechlsung bei den Bibeltexten der Meßfeier eine vertiefte Bibelkenntnis bei den Gläubigen erzielen.
Eine fixe Idee, weil das Opfer - die tradtionelle Leseordnung - zu groß ist. Das Verschwinden der immer gleichen Texte an den immer gleichen Tagen im Jahr hat nicht die "kath. Krankheit" beheben können, privatim der Bibel eher auszuweichen.
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Re: Klosterpforte - Fragen rund um Klöster und Orden
Genau so etwas wie Kapitel 5 wollte ich. Danke michaelis.michaelis hat geschrieben:Allerdings führen die Verlinkungen mittlerweile in die Irre. Die haben wohl ihre Homepage umgebaut und dabei etwas "geschlampt".cantus planus hat geschrieben:Eine ganz gute Homepage ist dieser hier: http://www.sbg.ac.at/pth/links-tipps/past_ein/home.htm
Zur Einführung ins Lektionar geht es hier weiter.
Dabei ist insbesondere der 2. Teil "Der Aufbau der Leseordnung" mit von Bedeutung.
Es hätte aber ein wenig ausführlicher sein können als im Link. Und wenn da noch stehen würde, wie die Psalmen zugeordnet werden, dann wäre es perfekt.
- cantus planus
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Re: Lesungen in der Messe
Die Psalmen sind der AT-Lesung nach Inhalt zugeordnet. Eine besondere Systematik gibt es dabei nicht. Mit anderen Worten: das hat eine Kommission beschlossen.
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Re: Klosterpforte - Fragen rund um Klöster und Orden
Andererseits ist die alttestamentliche Lesung eine Zutat der Liturgiereform. Der Tradition entspricht die Kombination von Epistel und Evangelium.cantus planus hat geschrieben:Die erste Lesung aus dem Alten Testament ist auf das Evangelium bezogen (wie gelungen das im Einzelfall ist, sei dahingestellt). Die zweite Lesung aus dem NT ist hingegen eine Bahnlesung, die nicht in Beziehung zu den anderen Texten steht. D. h. es wird einfach jeden Tag ein weiterer Abschnitt vorgetragen.
Eben das macht die lokale Sitte so fragwürdig, beim Weglassen einer Lesung ausgerechnet die AT-Lesung wegzulassen. Zugegeben: oft ist über die NT-Lesungen einfacher zu predigen.
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Re: Lesungen in der Messe
Ja, und absolut zu begrüßen!Berolinensis hat geschrieben: Andererseits ist die alttestamentliche Lesung eine Zutat der Liturgiereform.
Die Liturgiereform hat nicht nur Negatives gebracht.
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Re: Lesungen in der Messe
Darüber wollte ich hier gar nicht sprechen; es ging mir um cantus Aussage, es sei bedauerlich, daß, wenn eine Lesung ausgelassen wird, dies meist die AT-Lesung sei (wobei meine Erfahrung genau umgekehrt ist).Raimund Josef H. hat geschrieben:Ja, und absolut zu begrüßen!Berolinensis hat geschrieben: Andererseits ist die alttestamentliche Lesung eine Zutat der Liturgiereform.
Die Liturgiereform hat nicht nur Negatives gebracht.
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Re: Lesungen in der Messe
Nach meiner Erfahrung wird die Auswahl leider oft nach folgenden Kriterien getroffen:Berolinensis hat geschrieben:Darüber wollte ich hier gar nicht sprechen; es ging mir um cantus Aussage, es sei bedauerlich, daß, wenn eine Lesung ausgelassen wird, dies meist die AT-Lesung sei (wobei meine Erfahrung genau umgekehrt ist).Raimund Josef H. hat geschrieben:Ja, und absolut zu begrüßen!Berolinensis hat geschrieben: Andererseits ist die alttestamentliche Lesung eine Zutat der Liturgiereform.
Die Liturgiereform hat nicht nur Negatives gebracht.
welche Lesung ist
- gefälliger für das Volk
- leichter für den Lektor zu lesen
- kürzer
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Re: Lesungen in der Messe
Vor allem: kürzer.
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Re: Klosterpforte - Fragen rund um Klöster und Orden
Außer in der Quadragesima, Epiphanie und den Quatembertagen sowie zahlreichen Messen der Heiligen (vor allem Sirach, Weisheit).Berolinensis hat geschrieben: Andererseits ist die alttestamentliche Lesung eine Zutat der Liturgiereform. Der Tradition entspricht die Kombination von Epistel und Evangelium.
In der Summe gar nicht so wenig.
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)
Re: Lesungen in der Messe
Es gibt ja auch noch diese Zeichen: [ ]cantus planus hat geschrieben:Vor allem: kürzer.
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Re: Klosterpforte - Fragen rund um Klöster und Orden
Ach, es ging mir doch um den Grundsatz. Wenn man jedesmal noch alle Ausnahmen aufführt, verliert man sich in den Details und kann gar keine Grundzüge mehr erkennen (Wald u. Bäume).ad-fontes hat geschrieben:Außer in der Quadragesima, Epiphanie und den Quatembertagen sowie zahlreichen Messen der Heiligen (vor allem Sirach, Weisheit).Berolinensis hat geschrieben: Andererseits ist die alttestamentliche Lesung eine Zutat der Liturgiereform. Der Tradition entspricht die Kombination von Epistel und Evangelium.
In der Summe gar nicht so wenig.
Re: Klosterpforte - Fragen rund um Klöster und Orden
Keine Ausnahmen, sondern eine theologisch höchst durchdachte Aufteilung.
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)
Re: Klosterpforte - Fragen rund um Klöster und Orden
Grundsatz: sonntags nie aus dem AT.
Besonderes Kennzeichen: AT konzentriert auf die Vorbereitungszeit auf Ostern, quasi en bloc.
Besonderes Kennzeichen: AT konzentriert auf die Vorbereitungszeit auf Ostern, quasi en bloc.
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)
Re: Lesungen in der Messe
Wobei ich schon mal anmerken möchte, daß ich das Prinzip der "Bahnlesung" ausgerechnet der Epistel für nicht gelungen halte. Bei drei Lesungen sich von Sonntag zu Sonntag zu merken, was die Kernaussage der "mittleren" war und das gedanklich am nächsten Sonntag wieder aufnehmen zu können, stelle ich mir praktisch als Ding der Unmöglichkeit vor. Auch geht dann oft der Bezug zw. atl. Lesung und Evangelium, ich will nicht sagen, verloren, aber doch ein bißchen "unter", weil dazwischen ein anderer Aspekt hineinkommt, der vllt. nur am Rande zu der "Thematik" (ich weiß, ich weiß ) paßt. - Das ist wahrscheinlich auch ein Grund, warum die ntl. Lesung nicht selten ausgelassen wird.
Um eine Zusammenschau aller drei biblischen Lesungen bemüht ist übrigens H.U.v. Balthasar, Licht des Wortes (Paulinus: Trier 1987). Das Buch hat mir schon desöfteren geholfen, eine gefühlt end- und substanzlose Predigt gedanklich zu überstehen ...
Um eine Zusammenschau aller drei biblischen Lesungen bemüht ist übrigens H.U.v. Balthasar, Licht des Wortes (Paulinus: Trier 1987). Das Buch hat mir schon desöfteren geholfen, eine gefühlt end- und substanzlose Predigt gedanklich zu überstehen ...
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)
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Re: Klosterpforte - Fragen rund um Klöster und Orden
Wie gesagt, darum ging es mir gar nicht.ad-fontes hat geschrieben:Keine Ausnahmen, sondern eine theologisch höchst durchdachte Aufteilung.
Re: Lesungen in der Messe
Genau so ist es!Hubertus hat geschrieben:Wobei ich schon mal anmerken möchte, daß ich das Prinzip der "Bahnlesung" ausgerechnet der Epistel für nicht gelungen halte. Bei drei Lesungen sich von Sonntag zu Sonntag zu merken, was die Kernaussage der "mittleren" war und das gedanklich am nächsten Sonntag wieder aufnehmen zu können, stelle ich mir praktisch als Ding der Unmöglichkeit vor.
Im Stundengebet wäre Bahnlesung sinnvoll.
Für die Meßfeier vielleicht sogar eher Bahnlesung aus dem AT-Geschichtsbüchern und Gesetz, denn aus den Episteln.
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Re: Klosterpforte - Fragen rund um Klöster und Orden
Den kompletten Überblick bietet der Ordo Lectionum Missæ (Editio typica altera 1981). Daraus stammen auch die oben verlinkten Texte.Petra hat geschrieben:Genau so etwas wie Kapitel 5 wollte ich. Danke michaelis.michaelis hat geschrieben:Allerdings führen die Verlinkungen mittlerweile in die Irre. Die haben wohl ihre Homepage umgebaut und dabei etwas "geschlampt".cantus planus hat geschrieben:Eine ganz gute Homepage ist dieser hier: http://www.sbg.ac.at/pth/links-tipps/past_ein/home.htm
Zur Einführung ins Lektionar geht es hier weiter.
Dabei ist insbesondere der 2. Teil "Der Aufbau der Leseordnung" mit von Bedeutung.
Es hätte aber ein wenig ausführlicher sein können als im Link. Und wenn da noch stehen würde, wie die Psalmen zugeordnet werden, dann wäre es perfekt.
Folgende Tabellen geben Aufschluss über die 2. Lesung an den Sonntagen im Jahreskreis bzw. über die 1. Lesung an den Wochentagen im Jahreskreis.
Re: Lesungen in der Messe
Ehrlich gesagt, ich habe, nachdem ich als Teenager ein Schuljahr lang die Werktagsmessen mitgefeiert hatte, mehr aus dem Alten Testament gehört als ich in meinem bisherigen Leben je gelesen hätte. "Das steht da alles darin?" war häufig ein Gedanke, der mir kam. Später unternahm ich dann tatsächlich das Projekt, das ganze Alte Testament durchzulesen. (Das NT durchzulesen ist ja nicht so zeitaufwendig…) Nicht von der ersten bis zur letzten Seite, sondern schon tematisch geordnet. Jeden Tag etwas aus dem Pentateuch, etwas aus den Geschichtsbüchern, ein Prophet und ein poetisches Buch. Die Psalmen habe ich dazwischengestreut. Stellenweise wurde es ein bißchen Öde. Immernoch drängt sich mir, wenn ich einen redundanten Text lese, der Ausdruck "mit den dazugehörigen Weidetriften" auf. Die Aufteilung des Landes unter die Stämme Israels war für mich nicht unbedingt spannend zulesen. Wieder einige Stellen können einen ganz schön schlucken lassen, aber das gehört nun zum Bibellesen allgemein dazu.
???