"Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Allgemein Katholisches.
Hanspeter

Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von Hanspeter »

Lauralarissa hat geschrieben:
Dienstag 3. Dezember 2019, 20:37
Juergen hat geschrieben:
Dienstag 3. Dezember 2019, 19:32
Über die Kirchensteuer bezahle ich aber u.a. Verbände mit ihren Funktionären, das sog. ZdK, fragwürdige Projekte in mir unbekannten Gemeinden, … bis hin zu Schleppern Flüchtlingsausdemmeerfischdiensten und „Missionswerke“, die das Geld zur Finanzierung von z.B. der Amazonassynode weiterleiten. All denen würde ich freiwillig rein gar nichts geben.
Vielleicht ist genau das das Schicksal in einer Gemeinschaft zu leben und eben nicht allein. Es gibt auch bei mir viele Dinge, die ich nicht gerne mitfinanziere, z.B. das institutionelle Pampern der zukünftigen Priester in den Seminaren während des Studiums, die prunkvollen Gewänder und liturgischen Geräte in so manchen Kirchen ... die Liste wäre auch bei mir lang. Aber wenn ich in einer Gemeinschaft lebe, muss ich damit leben, dass mir eben nicht alles passt. Sonst muss ich Einsiedlerin bleiben ...

Eine Bemerkung sei mir noch gestattet: Flüchtlingsausdemmeerfischdiensten finde ich angesichts der existentiellen Not der betroffenen Menschen wirklich zynisch.

Laura
Grundsätzlich ist es doch wohl so, daß keine Gemeinschaft oder Institution, die auf Beiträge angewiesen ist, funktionieren würde, wenn jedes Mitglied selbst über die konkrete Verwendung seiner Zuwendung bestimmte. Das gilt für den Staat, die Kirche und den Karnickelzüchterverein. Also muß es Gremien geben, die darüber entscheiden und somit auch die Finanzierung nicht ganz so populärer, aber notwendiger Aufgaben ermöglichen.

Lauralarissa
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Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von Lauralarissa »

Hanspeter hat geschrieben:
Mittwoch 4. Dezember 2019, 08:56
Lauralarissa hat geschrieben:
Dienstag 3. Dezember 2019, 20:37
Juergen hat geschrieben:
Dienstag 3. Dezember 2019, 19:32
Über die Kirchensteuer bezahle ich aber u.a. Verbände mit ihren Funktionären, das sog. ZdK, fragwürdige Projekte in mir unbekannten Gemeinden, … bis hin zu Schleppern Flüchtlingsausdemmeerfischdiensten und „Missionswerke“, die das Geld zur Finanzierung von z.B. der Amazonassynode weiterleiten. All denen würde ich freiwillig rein gar nichts geben.
Vielleicht ist genau das das Schicksal in einer Gemeinschaft zu leben und eben nicht allein. Es gibt auch bei mir viele Dinge, die ich nicht gerne mitfinanziere, z.B. das institutionelle Pampern der zukünftigen Priester in den Seminaren während des Studiums, die prunkvollen Gewänder und liturgischen Geräte in so manchen Kirchen ... die Liste wäre auch bei mir lang. Aber wenn ich in einer Gemeinschaft lebe, muss ich damit leben, dass mir eben nicht alles passt. Sonst muss ich Einsiedlerin bleiben ...

Eine Bemerkung sei mir noch gestattet: Flüchtlingsausdemmeerfischdiensten finde ich angesichts der existentiellen Not der betroffenen Menschen wirklich zynisch.

Laura
Grundsätzlich ist es doch wohl so, daß keine Gemeinschaft oder Institution, die auf Beiträge angewiesen ist, funktionieren würde, wenn jedes Mitglied selbst über die konkrete Verwendung seiner Zuwendung bestimmte. Das gilt für den Staat, die Kirche und den Karnickelzüchterverein. Also muß es Gremien geben, die darüber entscheiden und somit auch die Finanzierung nicht ganz so populärer, aber notwendiger Aufgaben ermöglichen.
Exakt. Man stelle sich nur vor, wenn jeder Steuerzahler bestimmen könnte, wofür seine Steuern verwendet werden und wofür nicht ... Die Umgehungsstraße finanziere ich mit, die neue Kita nicht?
"Die römisch-katholische Kirche ignoriert Begabungen, verachtet Wissen und verbietet sich Visionen. Sie hat sich an Frauen versündigt und versündigt sich weiter. Diskriminierung ist ihr harter, aber hohler Markenkern." (Christiane Florin)

Ralf

Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von Ralf »

Wer nur weltliche Maßstäbe auf die Kirche anwendet, darf sich nicht wundern, wenn sie den Weg alles Zeitlichen geht in bestimmten Weltregionen. Wer meint, Gott habe bei dem Thema Geld nichts zu suchen, das sei ja nur nach säkularen Maßstäben zu regeln, der darf sich über die Schrumpfung nicht wundern.

Es gilt grundsätzlich: wo Gottes Wirken nicht eingeplant wird, mischt Er sich selten ein.

Hanspeter

Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von Hanspeter »

Ralf hat geschrieben:
Mittwoch 4. Dezember 2019, 09:17
Wer nur weltliche Maßstäbe auf die Kirche anwendet, darf sich nicht wundern, wenn sie den Weg alles Zeitlichen geht in bestimmten Weltregionen. Wer meint, Gott habe bei dem Thema Geld nichts zu suchen, das sei ja nur nach säkularen Maßstäben zu regeln, der darf sich über die Schrumpfung nicht wundern.

Es gilt grundsätzlich: wo Gottes Wirken nicht eingeplant wird, mischt Er sich selten ein.
Ich sehe keinen Widerspruch zu meiner Position. Die Kirche soll das Geld ja nicht nach weltlichen, sondern nach ihren eigenen Maßstäben verwenden.

Ralf

Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von Ralf »

Hanspeter hat geschrieben:
Mittwoch 4. Dezember 2019, 09:25
Ralf hat geschrieben:
Mittwoch 4. Dezember 2019, 09:17
Wer nur weltliche Maßstäbe auf die Kirche anwendet, darf sich nicht wundern, wenn sie den Weg alles Zeitlichen geht in bestimmten Weltregionen. Wer meint, Gott habe bei dem Thema Geld nichts zu suchen, das sei ja nur nach säkularen Maßstäben zu regeln, der darf sich über die Schrumpfung nicht wundern.

Es gilt grundsätzlich: wo Gottes Wirken nicht eingeplant wird, mischt Er sich selten ein.
Ich sehe keinen Widerspruch zu meiner Position. Die Kirche soll das Geld ja nicht nach weltlichen, sondern nach ihren eigenen Maßstäben verwenden.
Die Machtverhältnisse sind aber rein weltlich, das Geldeintreiben mit dem Staat als Inkassounternehmen ist es ebenso. Auch nicht wirklich überraschend, daß das kein Thema bei der Jodelsynode ist. Pecunia non olet, nicht wahr?

Ich weiß, daß sich da nichts ändern wird vorerst. Die Kirche in DACH wird sich erst für ein anderes Finanzierungsmodell einsetzen, wenn da mehr rauszuholen ist.

So sind sie halt, die Pfennigfuchser.

Lauralarissa
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Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von Lauralarissa »

Ralf hat geschrieben:
Mittwoch 4. Dezember 2019, 09:29
Hanspeter hat geschrieben:
Mittwoch 4. Dezember 2019, 09:25
Ralf hat geschrieben:
Mittwoch 4. Dezember 2019, 09:17
Wer nur weltliche Maßstäbe auf die Kirche anwendet, darf sich nicht wundern, wenn sie den Weg alles Zeitlichen geht in bestimmten Weltregionen. Wer meint, Gott habe bei dem Thema Geld nichts zu suchen, das sei ja nur nach säkularen Maßstäben zu regeln, der darf sich über die Schrumpfung nicht wundern.

Es gilt grundsätzlich: wo Gottes Wirken nicht eingeplant wird, mischt Er sich selten ein.
Ich sehe keinen Widerspruch zu meiner Position. Die Kirche soll das Geld ja nicht nach weltlichen, sondern nach ihren eigenen Maßstäben verwenden.
Die Machtverhältnisse sind aber rein weltlich, das Geldeintreiben mit dem Staat als Inkassounternehmen ist es ebenso. Auch nicht wirklich überraschend, daß das kein Thema bei der Jodelsynode ist. Pecunia non olet, nicht wahr?

Ich weiß, daß sich da nichts ändern wird vorerst. Die Kirche in DACH wird sich erst für ein anderes Finanzierungsmodell einsetzen, wenn da mehr rauszuholen ist.

So sind sie halt, die Pfennigfuchser.
Sorry, aber das kommt doch etwas verträumt vor. Die Kirche ist nun mal in D auch ein Großunternehmen, die in Zahlungsverpflichtungen steht. Ich weiß nicht, ob es die Krankenschwester in der kirchlichen Sozialstation oder die Pfarrsekretärin so besonders witzig fände, wenn sie diesen Monat kein Gehalt bekäme, weil plötzlich die Gelder fehlen, weil zu viele Leute mit der Kirchenpolitik unzufrieden sind.
Wozu übrigens die französische Kirchenfinanzierung führt, kann man an etwas ganz Konkretem beobachten: Alle Laienmitarbeiter erhalten den Mindestlohn, also ein Gehalt, von dem man wirklich kaum leben kann. Deswegen hat die französische Kirche Schwierigkeiten, qualifizierte Mitarbeiter, z.B. im IT-Bereich zu finden. Und ehrenamtlich macht auch niemand mal so eben die Webseite eines Bistums ...

Laura
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Hanspeter

Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von Hanspeter »

Ralf hat geschrieben:
Mittwoch 4. Dezember 2019, 09:29
Hanspeter hat geschrieben:
Mittwoch 4. Dezember 2019, 09:25
Ralf hat geschrieben:
Mittwoch 4. Dezember 2019, 09:17
Wer nur weltliche Maßstäbe auf die Kirche anwendet, darf sich nicht wundern, wenn sie den Weg alles Zeitlichen geht in bestimmten Weltregionen. Wer meint, Gott habe bei dem Thema Geld nichts zu suchen, das sei ja nur nach säkularen Maßstäben zu regeln, der darf sich über die Schrumpfung nicht wundern.

Es gilt grundsätzlich: wo Gottes Wirken nicht eingeplant wird, mischt Er sich selten ein.
Ich sehe keinen Widerspruch zu meiner Position. Die Kirche soll das Geld ja nicht nach weltlichen, sondern nach ihren eigenen Maßstäben verwenden.
Die Machtverhältnisse sind aber rein weltlich, das Geldeintreiben mit dem Staat als Inkassounternehmen ist es ebenso. Auch nicht wirklich überraschend, daß das kein Thema bei der Jodelsynode ist. Pecunia non olet, nicht wahr?

Ich weiß, daß sich da nichts ändern wird vorerst. Die Kirche in DACH wird sich erst für ein anderes Finanzierungsmodell einsetzen, wenn da mehr rauszuholen ist.

So sind sie halt, die Pfennigfuchser.
Hier geht es etwas durcheinander, es stellen sich zwei Fragen, die m.E. getrennt beantwortet werden müssen:

1. Wie kommt die Kirche an ihr Geld (Steuern, Mitgliedsbeiträge u.s.w.)?
2. Wer entscheidet über die Verwendung?

Lauralarissa
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Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von Lauralarissa »

Hanspeter hat geschrieben:
Mittwoch 4. Dezember 2019, 10:11
Hier geht es etwas durcheinander, es stellen sich zwei Fragen, die m.E. getrennt beantwortet werden müssen:

1. Wie kommt die Kirche an ihr Geld (Steuern, Mitgliedsbeiträge u.s.w.)?
2. Wer entscheidet über die Verwendung?
Und
3. Wie kann man der Tatsache Rechnung tragen, dass die Kirche nicht nur eine Glaubensgemeinschaft ist, sondern auch (1) Arbeitgeber und (2) verantwortlich für den Erhalt vieler kulturell bedeutsamer Bauwerke ist?

Laura
"Die römisch-katholische Kirche ignoriert Begabungen, verachtet Wissen und verbietet sich Visionen. Sie hat sich an Frauen versündigt und versündigt sich weiter. Diskriminierung ist ihr harter, aber hohler Markenkern." (Christiane Florin)

Ralf

Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von Ralf »

Lauralarissa hat geschrieben:
Mittwoch 4. Dezember 2019, 10:03
Sorry, aber das kommt doch etwas verträumt vor. Die Kirche ist nun mal in D auch ein Großunternehmen, die in Zahlungsverpflichtungen steht. Ich weiß nicht, ob es die Krankenschwester in der kirchlichen Sozialstation oder die Pfarrsekretärin so besonders witzig fände, wenn sie diesen Monat kein Gehalt bekäme, weil plötzlich die Gelder fehlen, weil zu viele Leute mit der Kirchenpolitik unzufrieden sind.
Wozu übrigens die französische Kirchenfinanzierung führt, kann man an etwas ganz Konkretem beobachten: Alle Laienmitarbeiter erhalten den Mindestlohn, also ein Gehalt, von dem man wirklich kaum leben kann. Deswegen hat die französische Kirche Schwierigkeiten, qualifizierte Mitarbeiter, z.B. im IT-Bereich zu finden. Und ehrenamtlich macht auch niemand mal so eben die Webseite eines Bistums ...

Laura
Wenn Du weiter bloß das französische Modell als Vergleich anführst, brauchen wir nicht weiter diskutieren. Ich habe das nie genannt.

Ralf

Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von Ralf »

Hanspeter hat geschrieben:
Mittwoch 4. Dezember 2019, 10:11
Hier geht es etwas durcheinander, es stellen sich zwei Fragen, die m.E. getrennt beantwortet werden müssen:

1. Wie kommt die Kirche an ihr Geld (Steuern, Mitgliedsbeiträge u.s.w.)?
2. Wer entscheidet über die Verwendung?
Ich bin nicht Mitglied der Katholischen Kirche, ich bin Teil des Volkes Gottes durch Taufe in der Kirche. Das werde ich auch nie wieder los.

Noch einmal: wer die Kirche als Verein sehen will, darf sie beerdigen.

Und wer es gut findet, daß sie der größte nichtstaatliche Arbeitgeber ist, der die Rechte der Arbeitnehmer auch noch beschneidet, der soll sich weiter ums Geld sorgen.

ich habe übrigens die Webseite unserer OFS-Gemeinschaft natürlich ehrenamtlich gebastelt. Eine Bistumsseite ist bloß umfangreicher, nicht schwieriger. Das kann man leicht auf ein paar Schultern verteilen. noch wer schon "Kirche" hört, denkt an "viel Geld".

Ist in der Industrie nicht anders, habe ich selbst erlebt. Ist die Firma bekannt, werden Dienstanbieter gierig.

Lauralarissa
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Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von Lauralarissa »

Ralf hat geschrieben:
Mittwoch 4. Dezember 2019, 10:25
Wenn Du weiter bloß das französische Modell als Vergleich anführst, brauchen wir nicht weiter diskutieren. Ich habe das nie genannt.
Hä?
Auch das französische Modell ist eine Möglichkeit der Kirchenfinanzierung - und vielleicht die allerehrlichste. Wer zahlen will, zahlt. Wer nicht will, zahlt nicht.
Ganz einfach ...
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Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von Lauralarissa »

Ralf hat geschrieben:
Mittwoch 4. Dezember 2019, 10:29
ich habe übrigens die Webseite unserer OFS-Gemeinschaft natürlich ehrenamtlich gebastelt. Eine Bistumsseite ist bloß umfangreicher, nicht schwieriger. Das kann man leicht auf ein paar Schultern verteilen. noch wer schon "Kirche" hört, denkt an "viel Geld".
Ich kenne die Webseite nicht - aber mir fällt auf, wie viele Kirchenseiten (leider vor allem von geistlichen Gemeinschaften) völlig unprofessionell und altbacken aussehen. Wenn ich z.B. unter Aktuelles die Termine von 2018 finde und nicht nachschauen kann, wann und wo demnächst eine Veranstaltung stattfindet, bin ich schon reichlich genervt ... In einer modernen Gesellschaft ist das auch ein echter No-Go.
Und das kommt leider bei den Handmade-Seite öfter vor.
Übrigens weiß auch ich aus eigener Erfahrung, wie mühsam es für einen Pfarrgemeinderat ist, solche Dinge rein ehrenamtlich zu machen - neben der Arbeit vor Ort, den Finanzen, neuen Projekten, Konflikten.

Und: Warum ist Geld per se negativ?
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HeGe
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Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von HeGe »

Lauralarissa hat geschrieben:
Dienstag 3. Dezember 2019, 21:25
Na ja ... ich weiß noch, dass während meines Studiums die PAK für Zimmer (mit Putzfrau natürlich) und Verpflegung soviel zahlten, wie man auf dem freien Markt für ein kaltes, zugiges Zimmer allein. Und dass sie eine wunderschöne Präsenzbibliothek im Haus hatten, von der der normale Student nur träumte... Ganz zu schweigen von Tutoraten, gratis Exerzitien (die wir Laientheologen zu einem erheblichen Teil selbst zahlen mussten) ... etc.
Fremdbestimmung - ja da stimme ich dir völlig zu. Das haben meine Freunde auch so erlebt und auch ich fand die Atmosphäre dort einigermaßen absurd und unerträglich. Aber das ist ein anderes Thema.
Ich würde die Seminare ersatzlos abschaffen ...

Laura
Seitenweise beklagst du dich über den fehlenden Priesternachwuchs und das fehlende Seelsorge- und Sakramentenangebot und jetzt willst du die Seminare dichtmachen, nur weil die Priesteramtskandidaten von den Bistümern in ihrer Ausbildung unterstützt werden? :patsch: Aber klar, wenn man die Hürden noch weiter erhöht, wird sich am Priestermangel etwas ändern... Es würde jedenfalls der Rechtfertigung deines Gejammers und der Umsetzung "dringend notwendiger Reformen" dienlich sein, daher wird das wohl böswillige Absicht sein.

In der freien Wirtschaft ist es gang und gäbe, die Ausbildung der Mitarbeiter mehr oder weniger komplett zu finanzieren. Die Tatsache, dass die Bistümer für die ansonsten leer stehenden Seminarzimmer überhaupt Miete verlangen, finde ich eher skandalös. Wenn nicht einmal für die Ausbildung der Priester Geld da ist, wofür sonst? Ach ja, Zd"K", "K"fD und drölfzig überflüssige Bildungseinrichtungen brauchen ja ihre Zuschüsse. :roll:
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Lauralarissa
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Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von Lauralarissa »

HeGe hat geschrieben:
Mittwoch 4. Dezember 2019, 11:12
Seitenweise beklagst du dich über den fehlenden Priesternachwuchs und das fehlende Seelsorge- und Sakramentenangebot und jetzt willst du die Seminare dichtmachen, nur weil die Priesteramtskandidaten von den Bistümern in ihrer Ausbildung unterstützt werden? :patsch: Aber klar, wenn man die Hürden noch weiter erhöht, wird sich am Priestermangel etwas ändern... Es würde jedenfalls der Rechtfertigung deines Gejammers und der Umsetzung "dringend notwendiger Reformen" dienlich sein, daher wird das wohl böswillige Absicht sein.
Vielleicht würde es so manchem der jungen Männer gut tun, mal ein paar Jahre in einer ganz normalen WG zu leben? Mal raus der katholischen Blase?
Für die vernünftigen unter ihnen dürfte es sogar deutlich attraktiver sein, alleine bzw, in einer WG zu wohnen.
Die fünf Jahre im Seminar dürften den Beruf eher unattraktiver machen als attraktiver.
HeGe hat geschrieben:
Mittwoch 4. Dezember 2019, 11:12
In der freien Wirtschaft ist es gang und gäbe, die Ausbildung der Mitarbeiter mehr oder weniger komplett zu finanzieren.
Gut. Kirche könnte das machen. Dann aber bitte für alle kirchlichen Berufe gleichermaßen - ebenso für Pastoralreferenten, Gemeindereferenten etc.
Ich wüsste übrigens nicht, dass der Staat auch nur 1 cent für die Finanzierung des Studiums seiner zukünftigen Mitarbeiter wie Richter und Lehrer investiert. Und Krankenhäuser auch nicht in die Ärzte...
HeGe hat geschrieben:
Mittwoch 4. Dezember 2019, 11:12
Die Tatsache, dass die Bistümer für die ansonsten leer stehenden Seminarzimmer überhaupt Miete verlangen, finde ich eher skandalös. Wenn nicht einmal für die Ausbildung der Priester Geld da ist, wofür sonst? Ach ja, Zd"K", "K"fD und drölfzig überflüssige Bildungseinrichtungen brauchen ja ihre Zuschüsse. :roll:
Leer stehende Seminarzimmer? Dürfte es eher nicht geben... In den Unistädten herrscht so eine Wohnungsnot, dass man sie locker (an nicht PAKs) vermietet bekommt - und dies zum Glück auch tut.

Laura
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Hanspeter

Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von Hanspeter »

Ralf hat geschrieben:
Mittwoch 4. Dezember 2019, 10:29
Hanspeter hat geschrieben:
Mittwoch 4. Dezember 2019, 10:11
Hier geht es etwas durcheinander, es stellen sich zwei Fragen, die m.E. getrennt beantwortet werden müssen:

1. Wie kommt die Kirche an ihr Geld (Steuern, Mitgliedsbeiträge u.s.w.)?
2. Wer entscheidet über die Verwendung?
Ich bin nicht Mitglied der Katholischen Kirche, ich bin Teil des Volkes Gottes durch Taufe in der Kirche. Das werde ich auch nie wieder los.

Noch einmal: wer die Kirche als Verein sehen will, darf sie beerdigen.

Und wer es gut findet, daß sie der größte nichtstaatliche Arbeitgeber ist, der die Rechte der Arbeitnehmer auch noch beschneidet, der soll sich weiter ums Geld sorgen.

ich habe übrigens die Webseite unserer OFS-Gemeinschaft natürlich ehrenamtlich gebastelt. Eine Bistumsseite ist bloß umfangreicher, nicht schwieriger. Das kann man leicht auf ein paar Schultern verteilen. noch wer schon "Kirche" hört, denkt an "viel Geld".

Ist in der Industrie nicht anders, habe ich selbst erlebt. Ist die Firma bekannt, werden Dienstanbieter gierig.
Schon in der alten Kirche, gab es Personen, die für die Verwaltung des Kirchenvermögens zuständig waren, so z.B. den hl.Laurentius. Ja, und ich sehe die Kirche auch als Verein(igung), die Verantwortung für die Verwendung der ihr zur Verfügung stehenden Mittel und ihre hauptamtlichen Mitarbeiter trägt.

HeGe
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Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von HeGe »

Lauralarissa hat geschrieben:
Mittwoch 4. Dezember 2019, 11:22
Vielleicht würde es so manchem der jungen Männer gut tun, mal ein paar Jahre in einer ganz normalen WG zu leben? Mal raus der katholischen Blase?
Für die vernünftigen unter ihnen dürfte es sogar deutlich attraktiver sein, alleine bzw, in einer WG zu wohnen.
Die fünf Jahre im Seminar dürften den Beruf eher unattraktiver machen als attraktiver.
Die abschätzige Pauschalisierung, die deine Beiträge für Priester ausdrückt, spricht Bände. Bei soviel Wertschätzung durch die angeblich Gläubigen wundert es mich nicht, wenn diesen Beruf keiner mehr ergreifen will.
Lauralarissa hat geschrieben:
Mittwoch 4. Dezember 2019, 11:22
Gut. Kirche könnte das machen. Dann aber bitte für alle kirchlichen Berufe gleichermaßen - ebenso für Pastoralreferenten, Gemeindereferenten etc.
Ohne Priester kann die Kirche auf Erden nicht existieren, das gilt für die anderen genannten Berufe nicht.
Lauralarissa hat geschrieben:
Mittwoch 4. Dezember 2019, 11:22
Ich wüsste übrigens nicht, dass der Staat auch nur 1 cent für die Finanzierung des Studiums seiner zukünftigen Mitarbeiter wie Richter und Lehrer investiert. Und Krankenhäuser auch nicht in die Ärzte...
Im Referendariat, also im staatlichen Vorbereitungsdienst, bekommt man Geld.
Lauralarissa hat geschrieben:
Mittwoch 4. Dezember 2019, 11:22
Leer stehende Seminarzimmer? Dürfte es eher nicht geben... In den Unistädten herrscht so eine Wohnungsnot, dass man sie locker (an nicht PAKs) vermietet bekommt - und dies zum Glück auch tut.

Laura
Wenn die Kirche die Zimmer lieber fremdvermietet, um Geld zu verdienen, statt die Zimmer (kostenfrei) ihren Seminaristen zur Verfügung zu stellen, sollte man den Laden lieber ganz dichtmachen.
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Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von Lauralarissa »

HeGe hat geschrieben:
Mittwoch 4. Dezember 2019, 11:50
Im Referendariat, also im staatlichen Vorbereitungsdienst, bekommt man Geld.
Nur kurz zur Lehrerausbildung: Im Studium bekommt man natürlich nichts. In den 18 Monaten Referendariat bekommt man in der Tat ein Gehalt. Genauso wie bei den Priestern übrigens, die auch im zweiten Ausbildungsabschnitt Geld bekommen.

Laura
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Ralf

Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von Ralf »

Hanspeter hat geschrieben:
Mittwoch 4. Dezember 2019, 11:47
Schon in der alten Kirche, gab es Personen, die für die Verwaltung des Kirchenvermögens zuständig waren, so z.B. den hl.Laurentius. Ja, und ich sehe die Kirche auch als Verein(igung), die Verantwortung für die Verwendung der ihr zur Verfügung stehenden Mittel und ihre hauptamtlichen Mitarbeiter trägt.
Und was hat das mit der Art der Finanzierung zu tun?

Ralf

Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von Ralf »

Was ich nicht verstehe: allen Umfragen zufolge ist die übergroße Mehrheit der Katholiken hierzulande sehr zeitgeistig reformorientiert.
Somit steht theoretisch ein großer Pool an Geldgebern zur Verfügung. Gleichzeitig wird ja behauptet, bei den Reformen ginge es um die Kirche, die den Reformern so wichtig sei.
Warum befürchtet man dann Geldmangel? Am Geldbeutel kann man die Wichtigkeit messen - sind da vielleicht Befürchtungen, daß es mit dem Reden nicht weit her ist?

Hanspeter

Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von Hanspeter »

Ralf hat geschrieben:
Mittwoch 4. Dezember 2019, 13:10
Hanspeter hat geschrieben:
Mittwoch 4. Dezember 2019, 11:47
Schon in der alten Kirche, gab es Personen, die für die Verwaltung des Kirchenvermögens zuständig waren, so z.B. den hl.Laurentius. Ja, und ich sehe die Kirche auch als Verein(igung), die Verantwortung für die Verwendung der ihr zur Verfügung stehenden Mittel und ihre hauptamtlichen Mitarbeiter trägt.
Und was hat das mit der Art der Finanzierung zu tun?

Hanspeter

Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von Hanspeter »

Hanspeter hat geschrieben:
Mittwoch 4. Dezember 2019, 13:31
Ralf hat geschrieben:
Mittwoch 4. Dezember 2019, 13:10
Hanspeter hat geschrieben:
Mittwoch 4. Dezember 2019, 11:47
Schon in der alten Kirche, gab es Personen, die für die Verwaltung des Kirchenvermögens zuständig waren, so z.B. den hl.Laurentius. Ja, und ich sehe die Kirche auch als Verein(igung), die Verantwortung für die Verwendung der ihr zur Verfügung stehenden Mittel und ihre hauptamtlichen Mitarbeiter trägt.
Und was hat das mit der Art der Finanzierung zu tun?
Ich glaube, wir reden aneinander vorbei. Macht aber nix! :huhu:

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Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von taddeo »

Lauralarissa hat geschrieben:
Mittwoch 4. Dezember 2019, 11:57
HeGe hat geschrieben:
Mittwoch 4. Dezember 2019, 11:50
Im Referendariat, also im staatlichen Vorbereitungsdienst, bekommt man Geld.
Nur kurz zur Lehrerausbildung: Im Studium bekommt man natürlich nichts.
Dafür finanziert der Staat die Hochschulen und die Dozenten, bei denen man studiert, mit Millionen.
(Im Priesterseminar muß man übrigens was bezahlen für Kost und Logis. Nicht kostendeckend natürlich, aber es ist keineswegs gratis, dort zu wohnen.)

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Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von Osthugo »

Die ev. lutherische Kirche in Schweden ist auf ihrem „Weg der Erneuerung“ schon einen Schritt weiter. In der Kathedrale St. Petri (wie passend!) in Malmö hängt inzwischen Schwedens erstes LGBTQxyz-Altarbild.

Vermutlich ist man der Ansicht, dass sich der Anblick kopulierender Sodomisten mit Migrationshintergrund förderlich auf den frohen Gesang, die geistige Sammlung und fromme Andacht der Gläubigen auswirken wird.

„Wir brauchen Bilder, die sich für eine stärkere Einbeziehung und Identifikation der Kirche öffnen“, sagt die „Pastorin“.

https://www.wochenblick.at/kathedrale-v ... altarbild/

Bei den Katholiken dauert ja bekanntermaßen alles etwas länger. Aber es wird schon noch werden, ich bin mir gewiss.
"Heiliger Engel, Schützer meiner Seele und meines Leibes, verlaß mich Sünder nicht! Weiche nicht von mir wegen meiner Sünden! Umfasse meine schwache Hand und führe mich den Weg des Heiles!"
(Makarios der Ägypter)

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Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von Lauralarissa »

taddeo hat geschrieben:
Mittwoch 4. Dezember 2019, 14:57
Lauralarissa hat geschrieben:
Mittwoch 4. Dezember 2019, 11:57
HeGe hat geschrieben:
Mittwoch 4. Dezember 2019, 11:50
Im Referendariat, also im staatlichen Vorbereitungsdienst, bekommt man Geld.
Nur kurz zur Lehrerausbildung: Im Studium bekommt man natürlich nichts.
Dafür finanziert der Staat die Hochschulen und die Dozenten, bei denen man studiert, mit Millionen.
(Im Priesterseminar muß man übrigens was bezahlen für Kost und Logis. Nicht kostendeckend natürlich, aber es ist keineswegs gratis, dort zu wohnen.)
Klar - aber die finanziert der Staat auch für die PAK.
Nein gratis ist es nicht (habe ich auch nicht behauptet), aber stark bezuschusst. Ganz zu schweigen von der über die Uni hinausgehende Förderung: Tutorate etc. Die Betreuung zwischen PAK und Hausleitung/ sonstige Mitarbeiter liegt in manchen Diözesen ja inzwischen fast bei 1:1 - also eine Art wissenschaftliche Mund-zu-Mund-Beatmung.

Laura
"Die römisch-katholische Kirche ignoriert Begabungen, verachtet Wissen und verbietet sich Visionen. Sie hat sich an Frauen versündigt und versündigt sich weiter. Diskriminierung ist ihr harter, aber hohler Markenkern." (Christiane Florin)

Ralf

Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von Ralf »

Daß die Kirche als apostolische Kirche das apostolische Amt immer besonders fördern wird, ist selbstredend. Durch dieses kommen die meisten Sakramente zu den Menschen, durch diese wird Gnade direkt mit vielen Sinnen erfahrbar.
Wenn man nicht sakramental, sondern funktional denkt (wie offenbar auch nicht wenige im dt. Episkopat, wenn ich mir so die letzten Äußerungen mancher zum Frauenpriestertum vergegenwärtige), dann kann das nur Unverständnis auslösen.

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martin v. tours
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Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von martin v. tours »

Osthugo hat geschrieben:
Mittwoch 4. Dezember 2019, 16:09
Die ev. lutherische Kirche in Schweden ist auf ihrem „Weg der Erneuerung“ schon einen Schritt weiter. In der Kathedrale St. Petri (wie passend!) in Malmö hängt inzwischen Schwedens erstes LGBTQxyz-Altarbild.

Vermutlich ist man der Ansicht, dass sich der Anblick kopulierender Sodomisten mit Migrationshintergrund förderlich auf den frohen Gesang, die geistige Sammlung und fromme Andacht der Gläubigen auswirken wird.

„Wir brauchen Bilder, die sich für eine stärkere Einbeziehung und Identifikation der Kirche öffnen“, sagt die „Pastorin“.

https://www.wochenblick.at/kathedrale-v ... altarbild/

Bei den Katholiken dauert ja bekanntermaßen alles etwas länger. Aber es wird schon noch werden, ich bin mir gewiss.
https://gloria.tv/post/JX2izBLXxZQC4vGZjbNzBHSrF

Also ich zähle da 6 Pachamamas und 3 Pachapapas. Traue ich der katholischen Kirche auch noch irgendwann zu.
Nach dem sie nicht erreicht hat, daß die Menschen praktizieren, was sie lehrt, hat die gegenwärtige Kirche beschlossen, zu lehren, was sie praktizieren.
Nicolás Gómez Dávila

Vir Probatus
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Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von Vir Probatus »

HeGe hat geschrieben:
Mittwoch 4. Dezember 2019, 11:50
Lauralarissa hat geschrieben:
Mittwoch 4. Dezember 2019, 11:22
Vielleicht würde es so manchem der jungen Männer gut tun, mal ein paar Jahre in einer ganz normalen WG zu leben? Mal raus der katholischen Blase?
Für die vernünftigen unter ihnen dürfte es sogar deutlich attraktiver sein, alleine bzw, in einer WG zu wohnen.
Die fünf Jahre im Seminar dürften den Beruf eher unattraktiver machen als attraktiver.
Die abschätzige Pauschalisierung, die deine Beiträge für Priester ausdrückt, spricht Bände. Bei soviel Wertschätzung durch die angeblich Gläubigen wundert es mich nicht, wenn diesen Beruf keiner mehr ergreifen will.
Lauralarissa hat geschrieben:
Mittwoch 4. Dezember 2019, 11:22
Gut. Kirche könnte das machen. Dann aber bitte für alle kirchlichen Berufe gleichermaßen - ebenso für Pastoralreferenten, Gemeindereferenten etc.
Ohne Priester kann die Kirche auf Erden nicht existieren, das gilt für die anderen genannten Berufe nicht.
Lauralarissa hat geschrieben:
Mittwoch 4. Dezember 2019, 11:22
Ich wüsste übrigens nicht, dass der Staat auch nur 1 cent für die Finanzierung des Studiums seiner zukünftigen Mitarbeiter wie Richter und Lehrer investiert. Und Krankenhäuser auch nicht in die Ärzte...
Im Referendariat, also im staatlichen Vorbereitungsdienst, bekommt man Geld.
Lauralarissa hat geschrieben:
Mittwoch 4. Dezember 2019, 11:22
Leer stehende Seminarzimmer? Dürfte es eher nicht geben... In den Unistädten herrscht so eine Wohnungsnot, dass man sie locker (an nicht PAKs) vermietet bekommt - und dies zum Glück auch tut.

Laura
Wenn die Kirche die Zimmer lieber fremdvermietet, um Geld zu verdienen, statt die Zimmer (kostenfrei) ihren Seminaristen zur Verfügung zu stellen, sollte man den Laden lieber ganz dichtmachen.
Der Vorschlag, PAKs sollten in der realen Welt und nicht in Ihrer Blase leben, ist doch gut.
Was soll daran geringschätzig sein ?
Umgangssprachlich nennt man das auch "Die Hörner abstoßen".

In der MHG Studie wurde festgestellt, daß sich "In Priesterseminaren sexuell unreife Menschen (Männer) sammeln".
Und so unreif kommen die da auch wieder heraus, denn vom hätscheln und pampern wird deren Zustand ja nicht besser.

Ich weiss nicht, was HeGe unter einem "angeblich Gläubigen" versteht.
Jemanden, der uneingeschränkt glaubt, jeder Priester oder PAK sei eine guter Mensch ?
Das ist doch nun vielfach widerlegt.
Ich kann nur unvoreingenommen annehmen, daß nicht alle schlecht sind.
Auch dafür gibt es genug Beweise.
„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)

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Kai
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Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von Kai »

Vir Probatus hat geschrieben:
Donnerstag 5. Dezember 2019, 06:55
Der Vorschlag, PAKs sollten in der realen Welt und nicht in Ihrer Blase leben, ist doch gut.
Was soll daran geringschätzig sein ?
Umgangssprachlich nennt man das auch "Die Hörner abstoßen".

In der MHG Studie wurde festgestellt, daß sich "In Priesterseminaren sexuell unreife Menschen (Männer) sammeln".
Du schlägst also – wenn ich das richtig verstehe – vor, dass Priesteramtskandidaten vor der Weihe kräftig durch den Gemüsegarten ficken sollen? Damit sie sexuell reifer würden?

Du scheinst mir einiges zu sein, aber probatus mit Sicherheit nicht. Dein offen zur Schau getragener weltlich-orientierter Kleinglaube ist atemberaubend. Und er gibt dein Alter preis. Diese Denke ist von gestern.

Ich bin selber früher in dieser zeitgeistigen Prägung aufgewachsen. Da hat sich nicht viel von bewährt, probatus Pustekuchen.

Aber zurück zu den Priestern (wobei über das Phänomen des massenhaften Scheiterns von Ehen und Familien eine Menge zu sagen wäre und die zweifelhafte Rolle des damals neuen Zeitgeistes dabei): Unter deinen oben genannten Prämissen gibt es keine übernatürliche Berufung, gibt es keine wirklichen Priester, dann gibt es nur kirchliche Dienstleister, die ihrem Job nachgehen. Wenn wir die Ansprüche an religiöse Ideale an die feist tiefstehende Sonne des Glaubens in Deutschland anpassen und nicht umgekehrt suchen, die neuheidnische Umwelt zu missionieren, dann kannst du auch einfach einpacken.
"We have feminized the Church so much that it is not attractive to men."
(Eric Sammons)

Lauralarissa
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Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von Lauralarissa »

Kai hat geschrieben:
Donnerstag 5. Dezember 2019, 09:18
... und nicht umgekehrt suchen, die neuheidnische Umwelt zu missionieren, dann kannst du auch einfach einpacken.
Und was schlägst du an konkreten Maßnahmen vor?
"Die römisch-katholische Kirche ignoriert Begabungen, verachtet Wissen und verbietet sich Visionen. Sie hat sich an Frauen versündigt und versündigt sich weiter. Diskriminierung ist ihr harter, aber hohler Markenkern." (Christiane Florin)

Lauralarissa
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Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von Lauralarissa »

Kai hat geschrieben:
Donnerstag 5. Dezember 2019, 09:18
Vir Probatus hat geschrieben:
Donnerstag 5. Dezember 2019, 06:55
Der Vorschlag, PAKs sollten in der realen Welt und nicht in Ihrer Blase leben, ist doch gut.
Was soll daran geringschätzig sein ?
Umgangssprachlich nennt man das auch "Die Hörner abstoßen".

In der MHG Studie wurde festgestellt, daß sich "In Priesterseminaren sexuell unreife Menschen (Männer) sammeln".
Du schlägst also – wenn ich das richtig verstehe – vor, dass Priesteramtskandidaten vor der Weihe kräftig durch den Gemüsegarten ficken sollen? Damit sie sexuell reifer würden?
Das hat niemand geschrieben.
Vielleicht kann aber das Leben in einem ganz normalen Wohnheim des Studierendenwerks eine wichtige Erfahrung sein- eben nicht in der Blase von Seminar und Fakultät zu sein, sondern das pralle Leben mitzubekommen: Vom Grillen am Karfreitagabend ("Warum isst du jetzt kein Fleisch?") bis zur Diskussion am Frühstückstisch ("Warum glaubst du sowas? Wie kann man in dieser Kirche noch arbeiten wollen?") - und nicht zu vergessen, das doch recht "flexible" Sexualleben mancher Mitbewohner, das man durch die dünnen Wände hautnah mitbekommt ...

Zu merken, dass man als gläubiger Katholik zu einer absoluten Randgruppe gehört und dass andere- und zwar die meisten - auf ganz anderen Sternen leben wünsche ich so manchem frommen PAK wünschen!

Laura
"Die römisch-katholische Kirche ignoriert Begabungen, verachtet Wissen und verbietet sich Visionen. Sie hat sich an Frauen versündigt und versündigt sich weiter. Diskriminierung ist ihr harter, aber hohler Markenkern." (Christiane Florin)

Ralf

Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von Ralf »

Lauralarissa hat geschrieben:
Donnerstag 5. Dezember 2019, 09:34
Kai hat geschrieben:
Donnerstag 5. Dezember 2019, 09:18
... und nicht umgekehrt suchen, die neuheidnische Umwelt zu missionieren, dann kannst du auch einfach einpacken.
Und was schlägst du an konkreten Maßnahmen vor?
Es gibt nur eine konkrete Maßnahme, die jeder einzelne Katholik (und -in natürlich) "durchführen" kann (und laut dem bislang letzten Ökumenischen Konzil die Top-1-Berufung eines jeden Christen ist):

Sich tagtäglich um persönliche Heiligung bemühen.

Tägliches ehrliches und inniges Gebet (oberste Priorität!). Die Hl. Schrift kennen und lieben. Die Ehe heiligen - nicht fremdgehen, keine Scheidung einreichen, keine Wiederheirat. Die Eltern achten. Frieden mit allen suchen. Nicht gierig sein, nicht den höchsten Profit für sich suchen. Nächstenliebe leben - viel eher als Fernliebe.

Erst wenn die Christen dieses und anderes mehrheitlich tun, sind sie glaubwürdig. Die Verkündigung scheitert nicht an fehlender Glaubwürdigkeit "der Kirche" (=Klerus, so falsch das auch ist), sondern an der fehlenden Glaubwürdigkeit der Glieder der Kirche, an uns allen. Auch (und vor allem) an mir.

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Protasius
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Re: "Den Weg der Erneuerung weitergehen" 2.0

Beitrag von Protasius »

Lauralarissa hat geschrieben:
Donnerstag 5. Dezember 2019, 09:42
Kai hat geschrieben:
Donnerstag 5. Dezember 2019, 09:18
Vir Probatus hat geschrieben:
Donnerstag 5. Dezember 2019, 06:55
Der Vorschlag, PAKs sollten in der realen Welt und nicht in Ihrer Blase leben, ist doch gut.
Was soll daran geringschätzig sein ?
Umgangssprachlich nennt man das auch "Die Hörner abstoßen".

In der MHG Studie wurde festgestellt, daß sich "In Priesterseminaren sexuell unreife Menschen (Männer) sammeln".
Du schlägst also – wenn ich das richtig verstehe – vor, dass Priesteramtskandidaten vor der Weihe kräftig durch den Gemüsegarten ficken sollen? Damit sie sexuell reifer würden?
Das hat niemand geschrieben.
Ich darf Wiktionary zitieren:
Wiktionary hat geschrieben: sich die Hörner abstoßen
[…]
Bedeutungen:

[1] umgangssprachlich: (sexuelle) Erfahrungen sammeln und durch sie besonnener werden
Ich kann nur aus eigener Erfahrung sagen, dass die Jahre in einem ganz normalen Wohnheim des Studierendenwerks für mich eine wichtige Erfahrung waren - eben mal nicht in der Blase zu sein, sondern das pralle Leben mitzubekommen: Vom Grillen am Karfreitagabend ("Warum isst du jetzt kein Fleisch?") bis zur Party am Karsamstag ("Warum gehst du schon wieder in die Kirche? Du warst doch gestern erst?") - und nicht zu vergessen, das doch recht "flexible" Sexualleben mancher Mitbewohner, das man durch die dünnen Wände hautnah mitbekam.
Zu merken, dass man als gläubiger Katholik zu einer absoluten Randgruppe gehört und dass andere- und zwar die meisten - auf ganz anderen Sternen leben! Das würde ich so manchem PAK auch wünschen!


Laura
Auf welcher Insel der Seligen war deine Blase, wenn du das erst im Studium mitbekommen hast?
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

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