Re: Wer wird neuer Erzbischof von Köln?
Verfasst: Sonntag 13. Juli 2014, 12:58
Der Auftritt in Dom war vermutlich einfach nur ein weiterer Termin in seinem vollen Kalender.
Der katholische Treffpunkt im Internet.
https://kreuzgang.org/
Uneingeschränkte Begeisterung hört sich irgendwie anders an.kath.net hat geschrieben:Meisner begrüßt Ernennung von Woelki zu seinem Nachfolger
Kölner Alterzbischof: «Von den Möglichkeiten, die sich aufgetan haben, finde ich, das ist eine der besten» [...]
Die Mitteilung von Bischof Feige klingt auch verhalten begeistert:HeGe hat geschrieben:Uneingeschränkte Begeisterung hört sich irgendwie anders an.kath.net hat geschrieben:Meisner begrüßt Ernennung von Woelki zu seinem Nachfolger
Kölner Alterzbischof: «Von den Möglichkeiten, die sich aufgetan haben, finde ich, das ist eine der besten» [...]
kath.net hat geschrieben:Angesichts dessen, dass für Köln in noch nicht einmal einem halben Jahr ein neuer Erzbischof gefunden werden konnte, wirkt es um so befremdlicher, dass Erfurt schon fast zwei Jahre auf einen neuen Bischof warten muss. Zudem ist es kein ermutigendes Signal für den Osten Deutschlands, wenn ein aus dem Rheinland gekommener Hoffnungsträger nach nur drei Jahren schon wieder in seine Heimat zurückkehrt. Offensichtlich scheint Berlin als Hauptstadt für die katholische Kirche in Deutschland doch nicht so bedeutungsvoll zu sein, wie erst jüngst wieder betont wurde.
Für sein Wirken in der alten und neuen Heimat wünsche ich Kardinal Wölki Gottes Segen und dem Erzbistum Berlin sehr bald einen neuen Erzbischof.
+ Gerhard FeigeBischof von Magdeburg
Woher weißt du das? Ist das verbürgt??gc-148 hat geschrieben:Aus Berliner Sicht - und auch aus Erfurter Sicht - kann ich nur die erste Reaktion von Woelki am Telefon wiederholen: "Ach du Scheiße!"
Nein, sogar falsch. Der Diözesanadministrator Hesse hat bei der Begrüßung am Samstag mitgeteilt, Woelkis erste Reaktion sei "Ihr seid bekloppt." gewesen. Das ist aber allenfalls ein Ausdruck der Überraschung und keine negative Reaktion.Clemens hat geschrieben:Woher weißt du das? Ist das verbürgt??gc-148 hat geschrieben:Aus Berliner Sicht - und auch aus Erfurter Sicht - kann ich nur die erste Reaktion von Woelki am Telefon wiederholen: "Ach du Scheiße!"
Nein, die rheinische Variante.Fragesteller hat geschrieben:Naja, das ist halt die zitierfähige Variante.
"Offensichtlich scheint Berlin als Hauptstadt für die katholische Kirche in Deutschland doch nicht so bedeutungsvoll, wie erst jüngst wieder betont wurde", kritisierte der Magdeburger Bischof.
Als befremdlich bezeichnete Feige zudem, dass für das Erzbistum Köln nach nicht einmal einem halben Jahr ein neuer Erzbischof gefunden wurde, während das Bistum Erfurt seit fast zwei Jahren auf einen neuen Bischof wartet.
Sehr schöne Fotos!kreuzzeichen hat geschrieben:Vielleicht kann die Administration mal die Umfrage löschen. Das ist ja soweit durch... Und "wir" waren sicher so kundig wie manche Zeitungen, wenn man das Ergebnis betrachtet.
(M)einen Bericht über die Einführung liest man hier: http://www.kreuzzeichen.blogspot.de/201 ... t-hut.html
Das geht m. W. technisch nicht, ohne den ganzen Strang in den Orkus zu verfrachten.kreuzzeichen hat geschrieben:Vielleicht kann die Administration mal die Umfrage löschen. Das ist ja soweit durch...
Wieso Null-Begabung? Woelki stand immerhin mit 9 Stimmen auf Platz 2, wenn auch gemeinsam mit einigen anderen. Das TvE auf Platz 1 gekommen ist, hatte wohl eher andere Gründe, als dass dem wirklich realistische Erwartungen zugrunde lagen. Insofern war unser Tipp doch eigentlich ganz gut.taddeo hat geschrieben:Das geht m. W. technisch nicht, ohne den ganzen Strang in den Orkus zu verfrachten.
Als Dokumentation unserer hellseherischen Null-Begabung kann es ruhig stehen bleiben ...
Er merkelt's halt.Die Kritik an Obergrenzen mochten manche Christdemokraten vielleicht noch teilen. Aber den Rest? Trotzdem klatschten die höflichen CDUler, als Woelki geendet hatte. Allerdings waren zuvor einzelne Zwischenrufe laut geworden. Ein Zuhörer unterbrach des Kardinals Rede mit einem höhnischen "Amen". Andere begannen zu tuscheln. Wieder andere beklagten sich anschließend bei den anwesenden Kirchenvertretern, warum Woelki "nur die eine Hälfte der Wahrheit" anspreche? Warum sage er nicht "was dazu, wie man die Leute vor der Einwanderung von Kriminellen schützen kann?"
Doch in Woelkis Reden kommen Zuwanderer nahezu ausschließlich als gute, hilfebedürftige Opfer vor. Und Zuwanderungsbegrenzer nahezu ausschließlich als inhuman oder rechtsextrem, zumindest aber als irregeleitet. Selbstverständlich trifft er damit einen Teil der Realität, wie jeder noch so kritische Christdemokrat einräumt. Einen anderen Teil derselben ignoriere er aber. Woelkis öffentliches Erscheinungsbild ist umso bemerkenswerter, als er in nichtöffentlichen Gesprächen kein Geheimnis daraus macht, dass er die Wirklichkeit differenzierter wahrnimmt. Aber nach außen dringt davon kein Wort. Warum?
Was für ein wirklich naiver Glaube. Das mit den Perlen und den Säuen hat er noch nicht verstanden.Dafür gibt es laut einem Kirchenfunktionär im Umfeld Woelkis, der anonym bleiben will, vor allem eine Erklärung: Zum ersten Mal seit vielen Jahren sehe Woelki "seine Kirche wieder als Schrittmacher einer urchristlichen Bewegung, nämlich der Flüchtlingshilfe, die beträchtliche Teile des ganzen Volkes erfasst" habe. Solche Erfahrungen seien hierzulande für keinen Kirchenführer mehr selbstverständlich. Für Woelki aber seien sie eine Rarität. Tatsächlich konnte man solche Erlebnisse nirgends seltener sammeln als in Köln, dem größten Erzbistum Deutschlands. Über Jahrzehnte galt es unter Woelkis kantigem Vorgänger Kardinal Meisner als der Gegenpol zum vermeintlich kirchenfernen Mainstream – und entsprechend wurde es öffentlich behandelt. Seit Beginn der großen Flüchtlingswelle aber sind sich Kirche und große Teile der Öffentlichkeit erkennbar näher gekommen. Hand in Hand engagieren sie sich für die Flüchtlinge. Wen könnte es da wundern, dass Woelki diesen Zustand, diesen Schwung erhalten will?
Ach was. Kein einziger, der aktiver Gläubiger war, wurde wegen Meisner ungläubig oder unkirchlich. Im Gegenteil, die Jammerlappen wussten genau Bescheid, wo sie in Wirklichkeit standen - nämlich keinen einzigen Millimeter in der Kirche. Der Amtsnachfolger scheint das warme Kissen der harten Realität vorzuziehen. Nur noch Memmen auf den Kathedren, keine Männer mehr. Mir tut Meisner leid, der sehen muss, was für einen winselnden Wetterhahn er da "großgezogen" hat. Aber wie sagt der Volksmund: Wer heute mit dem Zeitgeist verheiratet ist, ist morgen schon Witwer. Aber dies Phänomen gab's auch schon früher in der Kirche:Um das zu verstehen, empfiehlt der genannte Kirchenfunktionär einen Blick in Woelkis Biografie. Von 1985 bis 2011 war Woelki ein Vierteljahrhundert lang unter Joachim Kardinal Meisner im Kölner Erzbistum aktiv: unter anderem als Meisners persönlicher Sekretär und Weihbischof. Woelki habe "aus größter Nähe erlebt, was es heißt, als Kirche gegen den Mainstream zu stehen". Denn so definierte Kardinal Meisner seine Aufgabe: als vernehmbare Opposition gegen die immer kirchenfernere Gesellschaft. Ob es um Abtreibung, Verhütung, Homosexualität, die Unauflösbarkeit der Ehe oder den wachsenden Islam ging. Und weil sich der Graben zwischen der Meisner-Kirche und der Öffentlichkeit von Jahr zu Jahr vertiefte, reagierte die auch von Jahr zu Jahr hämischer auf den Erzbischof von Köln. Woelki, so sagt der Kirchenfunktionär, habe das geprägt. Er habe "daraus seine Lehre gezogen: Die permanente Konfrontation und öffentliche Häme seien denkbar ungeeignete Bedingungen, um das Evangelium zu verkündigen".
Wer hat's geschrieben? Nein, kein böser Tradi. Kurt Tucholsky; vor mehr als 80 Jahren (!) "Die Weltbühne", 08.04.1930, Nr. 15, S. 540."Was an der Haltung beider Landeskirchen auffällt, ist ihre heraushängende Zunge. Atemlos jappend laufen sie hinter der Zeit her, auf dass ihnen niemand entwische. »Wir auch, wir auch!«, nicht mehr, wie vor Jahrhunderten: »Wir.« Sozialismus? Wir auch. Jugendbewegung? Wir auch. Sport? Wir auch. Diese Kirchen schaffen nichts, sie wandeln das von andern Geschaffene, das bei andern Entwickelte in Elemente um, die ihnen nutzbar sein können. Wohin geht die Jugend am Sonntag? In die Kirche? Nein: auf die Sportplätze. Die Geistlichen warteten in ihren leeren Kirchen; es kam niemand. Da erhoben sie die Soutanen und Talare und wandelten ernsten Schrittes hinaus auf die Sportplätze, und sie lehrten dorten das Wort Gottes inmitten der Sprungseile und der Wurfkugeln. Mohammed war zum Berge gekommen. Das wäre den Herren früher als eine Ketzerei erschienen; die Kirche hat nachgegeben; sie hat sich nicht gewandelt, sie ist gewandelt worden."
Das gilt logischerweise auch für Dich als Laienschreiber.Franziskus hat Priester aufgerufen einfach und verständlich zu predigen.
Früher bin ich fast täglich zum Gottesdienst gegangen. Mittlerweile habe ich keine Lust mehr auf politische Predigten und beschränke mich auf die Sonntagspflicht, weil ich das politische Tamtam einfach nicht mehr ertrage. Es ist schon lange her, dass ich eine Predigt gehört habe, die das Evangelium ausgelegt hat, mittlerweile sind die Predigten eher die Reproduktion der Tagesthemen.Niels hat geschrieben:Was willst Du uns damit genau sagen?
Werktags Predigten? Das kenne ich nur aus dem Priesterseminar.offertorium hat geschrieben:Früher bin ich fast täglich zum Gottesdienst gegangen. Mittlerweile habe ich keine Lust mehr auf politische Predigten und beschränke mich …
Du hast ja so recht. Die Evangelien haben mit dem konkreten Leben nichts zu tun.offertorium hat geschrieben:Früher bin ich fast täglich zum Gottesdienst gegangen. Mittlerweile habe ich keine Lust mehr auf politische Predigten und beschränke mich auf die Sonntagspflicht, weil ich das politische Tamtam einfach nicht mehr ertrage. Es ist schon lange her, dass ich eine Predigt gehört habe, die das Evangelium ausgelegt hat, mittlerweile sind die Predigten eher die Reproduktion der Tagesthemen.
Es ist ein Unterschied, ob man über das Evangelium, das gerade vorgetragen wurde, predigt und die Lehren aus den Lesungen im Alltag erörtert, oder ob man über irgendwas anderes predigt, das man gerade für wichtig hält, auch wenn es mit den Lesungen nichts oder nur marginal etwas zu tun hat.umusungu hat geschrieben:Du hast ja so recht. Die Evangelien haben mit dem konkreten Leben nichts zu tun.offertorium hat geschrieben:Früher bin ich fast täglich zum Gottesdienst gegangen. Mittlerweile habe ich keine Lust mehr auf politische Predigten und beschränke mich auf die Sonntagspflicht, weil ich das politische Tamtam einfach nicht mehr ertrage. Es ist schon lange her, dass ich eine Predigt gehört habe, die das Evangelium ausgelegt hat, mittlerweile sind die Predigten eher die Reproduktion der Tagesthemen.
Nicht so umfassend, einige wenige Worte oft nur, leider aber umso ausgeprägter am WE oder bei hohen Feiertagen. Was sich dann leider auf die insgesamt Lust zum Gottesdienst bei mir ausgewirkt hat.Siard hat geschrieben: Werktags Predigten? Das kenne ich nur aus dem Priesterseminar.
Natürlich haben die Evangelien etwas mit dem konkreten Leben zu tun. Das ist ein Grund mehr, die Evangelien zum Thema zu machen und nicht die Tagespolitik. Wenn's in der Predigt nur noch darum geht, eine politische Agenda zu betreiben, läuft verkehrt. Die Menschen sind alt genug, um aus einer christlichen Grundüberzeugung selbst die richtigen politischen Konsequenzen zu ziehen. Die das nicht tun werden ihre Haltung aber gewiss nicht ändern, wenn man sie mit politischer Propaganda zuknallt.umusungu hat geschrieben:Du hast ja so recht. Die Evangelien haben mit dem konkreten Leben nichts zu tun.
Danke!Protasius hat geschrieben: Es ist ein Unterschied, ob man über das Evangelium, das gerade vorgetragen wurde, predigt und die Lehren aus den Lesungen im Alltag erörtert, oder ob man über irgendwas anderes predigt, das man gerade für wichtig hält, auch wenn es mit den Lesungen nichts oder nur marginal etwas zu tun hat.
Die Evangelien in meiner Bibel schon.umusungu hat geschrieben:Du hast ja so recht. Die Evangelien haben mit dem konkreten Leben nichts zu tun.
Predigten haben mit dem Evangelium nichts zu tun.umusungu hat geschrieben:Du hast ja so recht. Die Evangelien haben mit dem konkreten Leben nichts zu tun.offertorium hat geschrieben:Früher bin ich fast täglich zum Gottesdienst gegangen. Mittlerweile habe ich keine Lust mehr auf politische Predigten und beschränke mich auf die Sonntagspflicht, weil ich das politische Tamtam einfach nicht mehr ertrage. Es ist schon lange her, dass ich eine Predigt gehört habe, die das Evangelium ausgelegt hat, mittlerweile sind die Predigten eher die Reproduktion der Tagesthemen.