Bischofssynode über Ehe und Familie 2015

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Marion
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Re: Bischofssynode über Ehe und Familie 2015

Beitrag von Marion »

Aber wahrscheinlich taugt auch der hl. Vinzens bei dir nichts als Argument. Es ist ja schon viel Zeit vergangen. Und nun sieht das anders aus. Viel neue Erkenntnis, die der alten widerspricht wurde errungen. ... Dazu bringst du ja immer deine Beispiele ...
Zuletzt geändert von Marion am Mittwoch 14. Oktober 2015, 14:41, insgesamt 1-mal geändert.
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Maternus87
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Re: Bischofssynode über Ehe und Familie 2015

Beitrag von Maternus87 »

Abt Jeremias greift in BR-Interview massiv Kardinal Sarah an.

Afrikanischer Hardliner verärgert Papst Franziskus
http://www.br.de/nachrichten/bischofssy ... t-100.html

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Gallus
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Re: Bischofssynode über Ehe und Familie 2015

Beitrag von Gallus »

Maternus87 hat geschrieben:Abt Jeremias greift in BR-Interview massiv Kardinal Sarah an.

Afrikanischer Hardliner verärgert Papst Franziskus
http://www.br.de/nachrichten/bischofssy ... t-100.html
Jeremias Schröder hat geschrieben:Jeder darf sprechen, wie er will und wohl auch wie er kann. Man muss aber erkennen, dass das nicht der richtige Mann ist, um als Wortführer der afrikanischen Bischöfe durchzugehen. Hier sind sehr verständige Männer, die mit Tiefgang und echter Sachkenntnis von der Kultur in der Welt sprechen. Und denen tut man Unrecht, wenn man die hinter das Banner von Sarah stellt.
Da hätte ein überheblicher Schnösel aus Deutsch-Katholistan gerne "minderbemittelter Neger" gesagt, hat sich dann aber doch nicht getraut.

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Marion
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Re: Bischofssynode über Ehe und Familie 2015

Beitrag von Marion »

Gallus hat geschrieben:Da hätte ein überheblicher Schnösel aus Deutsch-Katholistan gerne "minderbemittelter Neger" gesagt, hat sich dann aber doch nicht getraut.
Das stimmt :D
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taddeo
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Re: Bischofssynode über Ehe und Familie 2015

Beitrag von taddeo »

Marion hat geschrieben:Aber wahrscheinlich taugt auch der hl. Vinzens bei dir nichts als Argument. Es ist ja schon viel Zeit vergangen. Und nun sieht das anders aus. Viel neue Erkenntnis, die der alten widerspricht wurde errungen. ... Dazu bringst du ja immer deine Beispiele ...
Weder Du noch irgendjemand anderer wird auch nur einen einzigen Punkt finden, an dem ich dem überlieferten Glauben der Kirche widersprechen würde. Das nehme ich für mich in aller Bescheidenheit in Anspruch, für diesen Glauben habe ich seit Jahrzehnten mehr Prügel als Zustimmung bekommen.
Das einzige, was mich vielleicht von Leuten wie Dir unterscheidet, ist die Überzeugung, daß die Tradition der Kirche nicht im Jahr 1962 geendet hat, und daß der Glaube der Kirche nichts Statisches ist, was einmal komplett fertig vom Himmel gefallen ist (das ist die Überzeugung des Islam), sondern daß der Mensch und die Kirche um seine Erkenntnis ringen muß, wie es schon in den Evangelien und den Apostelbriefen vielfach bezeugt ist. Und bei diesem Ringen können Dinge passieren, die sich nachträglich als Fehler herausstellen. Das ist sogar dem Petrus passiert, wie die Apostelgeschichte zeigt. Wenn Du mich wegen dieser meiner Überzeugung als "sola scriptura Fritze" hinstellst, kann ich damit leben.

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Marion
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Re: Bischofssynode über Ehe und Familie 2015

Beitrag von Marion »

Die Kirche stehe zwischen ISIS und Gender Ideologie, behauptet der Kardinal. Beide seien desgleichen „dämonischen Ursprungs“ http://www.br.de/nachrichten/bischofssy ... t-1.html

ISIS and Gender Ideology Are Like 'Apocalyptic Beasts' Read more: http://www.ncregister.com/blog/edward-p ... z3oYMemrDZ

Die deutschen Nachrichten haben die Aussage von B. Sarah schon etwas abgeschwächt.
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Marion
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Re: Bischofssynode über Ehe und Familie 2015

Beitrag von Marion »

taddeo hat geschrieben:Weder Du noch irgendjemand anderer wird auch nur einen einzigen Punkt finden, an dem ich dem überlieferten Glauben der Kirche widersprechen würde.
taddeo hat geschrieben:Das damalige Dogma widersprach zum Zeitpunkt seiner Einführung der einhelligen Tradition der Universalkirche, ja
Lieber Taddeo, entweder du widersprichst nun der einhelligen Tradition der Universalkirche oder dem Dogma. Was willst du denn sonst machen?
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taddeo
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Re: Bischofssynode über Ehe und Familie 2015

Beitrag von taddeo »

Marion hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:Weder Du noch irgendjemand anderer wird auch nur einen einzigen Punkt finden, an dem ich dem überlieferten Glauben der Kirche widersprechen würde.
taddeo hat geschrieben:Das damalige Dogma widersprach zum Zeitpunkt seiner Einführung der einhelligen Tradition der Universalkirche, ja
Lieber Taddeo, entweder du widersprichst nun der einhelligen Tradition der Universalkirche oder dem Dogma. Was willst du denn sonst machen?
Siehste? Du kannst "Tradition" nur als etwas Statisches begreifen, und das ist sie nun mal nicht. Nie gewesen.
Solange irgendwas nicht förmlich dogmatisiert ist, ist es einhellige Tradition der Kirche, das eben NICHT als formelles Dogma zu verstehen, auch wenn es vielleicht von Teilen der Kirche durchaus geglaubt wird. Aber man MUSS es eben nicht überall glauben. Mit der Dogmatisierung ändert sich das, und damit ist die vorherige einhellige Tradition vorbei. Sie ist deswegen nicht zwangsläufig falsch gewesen, sie kann aber auch durchaus dem späteren Dogma widersprochen haben. Beim "filioque" war es tatsächlich so, daß zB die Päpste sich zunächst aktiv gegen eine Einfügung ins Glaubensbekenntnis und damit gegen eine Quasi-Dogmatisierung gewehrt haben, um nicht die Ehrwürdigkeit der ältesten Konzilien anzutasten.

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Marion
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Re: Bischofssynode über Ehe und Familie 2015

Beitrag von Marion »

taddeo hat geschrieben: Mit der Dogmatisierung ändert sich das, und damit ist die vorherige einhellige Tradition vorbei. Sie ist deswegen nicht zwangsläufig falsch gewesen, sie kann aber auch durchaus dem späteren Dogma widersprochen haben.
Das ist deine eigene Theorie, ich kenne sie von niemandem sonst. Du schlägst vor, die einhellige Tradition abzulehnen, wenn etwas neues, der Tradition widersprechendes verkündet wird. Die Kirche lehrt dazu aber genau das Gegenteil.

Das erste Vatikanische Konzil verkündet:
Denn Petri Nachfolgern ward der Heilige Geist nicht dazu verheißen, dass sie aus seiner Eingebung heraus neue Lehren verkündeten. Ihre Aufgabe ist vielmehr, die von den Aposteln überlieferte Offenbarung oder das anvertraute Glaubensgut unter dem Beistand des Heiligen 'Geistes gewissenhaft zu hüten und getreu auszulegen.
Trienter Konzil:
, dass diese Wahrheit und Lehre enthalten ist in den geschriebenen Büchern, und in den ungeschriebenen Überlieferungen, welche von den Aposteln aus dem Munde Christi selbst empfangen, oder (2 Thess 2,14) von diesen Aposteln, unter Eingebung des Heiligen Geistes, gleichsam von Hand zu Hand überliefert worden, und bis zu uns gekommen sind
Vinzens von Lerin
Dann wird er ebenso darauf Bedacht nehmen, an das Altertum sich anzuschließen, welches ja nicht mehr durch irgend eine betrügerische Neuerung verführt werden kann.
Die Kirche behauptet, daß sie gar nichts verkünden kann was der Tradition widerspricht, du behauptest, daß es solcherlei aber gibt (1. Widerspruch zu dem was die Kirche verkündet) und daß man im Zweifelsfall die Tradition ablehnen soll und der Neuerung zustimmen (2. Widerspruch).

Irgendjemand, also entweder du oder der hl. Vinzenz, das 1. Vatikanische und das Trienter Konzil irren in diesem Punkt. Was denkst du, wem sollte denn nun ein Katholik glauben?
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taddeo
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Re: Bischofssynode über Ehe und Familie 2015

Beitrag von taddeo »

Marion hat geschrieben:Das ist deine eigene Theorie, ich kenne sie von niemandem sonst. Du schlägst vor, die einhellige Tradition abzulehnen, wenn etwas neues, der Tradition widersprechendes verkündet wird.
Manchmal kriege ich Zweifel, ob Du überhaupt lesen kannst oder nur copy & paste beherrschst. :hmm:

Ist Dir aufgefallen, daß ich oben von Dogmatisierungen gesprochen habe, mit denen die vorherige, einhellige und "nichtdogmatisierte" Tradition beendet wird? Das kann doch nicht sooo schwer zu begreifen sein, wie das zu verstehen ist.

Du solltest Dich nicht so reflexartig darin verbeißen, mir unbedingt irgendwelche traditions- oder glaubensfeindlichen Äußerungen nachweisen zu wollen. Wenn Du einen modernistischen theologischen Buhmann suchst, dann gibt es weiß Gott lohnendere Subjekte als ausgerechnet mich. :D

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Marion
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Re: Bischofssynode über Ehe und Familie 2015

Beitrag von Marion »

taddeo hat geschrieben:Ist Dir aufgefallen, daß ich oben von Dogmatisierungen gesprochen habe, mit denen die vorherige, einhellige und "nichtdogmatisierte" Tradition beendet wird? Das kann doch nicht sooo schwer zu begreifen sein, wie das zu verstehen ist.
Natürlich verstehe ich, daß du behauptest die Kirche könne ein Dogma verkünden, welches der einhelligen Tradition widerspricht. Darüber reden wir ja die ganze Zeit. Die Kirche lehrt das Gegenteil. Lies einfach mal was da gecopyed und gepasted ist. Ich habe es extra ganz ganz kurz (noch kürzer geht es tatsächlich nicht) gefasst, daß du es dir vielleicht doch einmal anschaust. Das was du hier erzählst widerspricht dem was die Kirche zum Thema verkündet hat. Es gibt keine Neuerungen die im Widerspruch mit der Tradition sind. Selbstverständlich auch nicht in Form von Dogmen.


Kathpedia schreibt zu Tradition:
Für die katholische Kirche gehört die Tradition zu den Quellen der göttlichen Offenbarung
Es ist eigentlich auch völlig logisch, daß eine Quelle der göttlichen Offenbarung nicht einfach beendet werden kann oder es sich wie auch immer herrausstellen könnte, daß sie falsch war, also einem Dogma, das ebenfalls göttliche Offenbarung ist widerspricht.
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taddeo
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Re: Bischofssynode über Ehe und Familie 2015

Beitrag von taddeo »

Ich hab ja schon festgestellt, daß wir offenbar nicht über dasselbe reden, wenn wir von "Tradition" sprechen.

Der von Dir oben zitierte Vinzenz von Lérins ist vor allem berühmt geworden durch seine vermeintliche "Definition von Tradition", daß nämlich nur das katholisch sei, „was überall, immer, von allen geglaubt worden ist“. Nehmen wir nochmal das "filioque" als Beispiel. Es ist eine völlig unbestreitbare Tatsache, daß diese Glaubensaussage weder überall, noch immer, noch von allen geglaubt worden ist, zumindest nicht bevor sie dogmatisiert wurde. Genauso gilt das für das Dogma von der päpstlichen Unfehlbarkeit. Sind diese beiden Dogmen nun deshalb nicht katholisch?? Wenn man den Satz des Vinzenz gelten läßt, dann muß man das klar so feststellen, vor allem, wenn man den Kontext seiner Aussage mitliest:
In eben jener katholischen Kirche selbst ist mit größter Sorgfalt dafür zu sorgen, dass wir halten, was überall, was immer, was von allen geglaubt wurde. Denn das ist wirklich und wahrhaft katholisch, was, wie der Name und Grund der Sache erklären, alle insgesamt umfasst. Aber diese Regel werden wir befolgen, wenn wir der Universalität, dem Alter, der Übereinstimmung folgen. Wir folgen aber demgemäß der Universalität, wenn wir bekennen, dass der eine Glaube wahr ist, den die gesamte Kirche in der ganzen Welt bekennt; dem Alter aber so, wenn wir in keiner Weise von den Meinungen abweichen, von denen feststeht, dass unsere heiligen Vorgänger und Väter sie vertreten haben; der Übereinstimmung, in gleicher Weise, wenn wir uns in jenem Altertum [gemeint ist die Zeit der Vorgänger und Väter] den Definitionen und Meinungen aller oder wenigstens fast aller Priester und Lehrer halten.“
Ich persönlich glaube an beide Dogmen, ohne Abstriche. Lieber riskiere ich, die Aussage des Vinzenz für nicht ganz zutreffend zu halten.

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Pilger
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Re: Bischofssynode über Ehe und Familie 2015

Beitrag von Pilger »

taddeo hat geschrieben:Man sieht, daß Du anscheinend nicht verstehst, was die Aufgabe einer Bischofssynode ist.Es ist nicht die Aufgabe der Synodalen, an der Lehre der Kirche rumzuflicken, sondern Überlegungen zur Anwendung der kirchlichen Lehre unter den heutigen Gegebenheiten anzustellen und daraus Folgerungen zu ziehen
Ich weiß aber, das es mit Sicherheit nicht die Aufgabe einer Bischofssynode ist, etwas Neues in die Lehre der katholischen Kirche zuinterpretieren möge der Geist der Welt auch noch so laut und fordernd wie ein Kleinkind an der Süßigkeitenkasse quengeln.
taddeo hat geschrieben:. Und genau das werden sie machen. Ob einem die Folgerungen dann schmecken oder nicht, steht auf einem anderen Blatt.
Da gibt es zwei Möglichkeiten

1. Die Bischofssynode erfüllt den Willen der Menschen der Welt zu 100 % dann wird diese Lehre als hochheilig und sakrosankt erklärt jeder der dagegen sein Wort erhebt als Abtrünniger behandelt und vor die Tür auf die „stille Treppe“ gesetzt bis er sich endlich der "richtigen Ideologie" anpasst.

2. Die Bischofssynode erfüllt den Willen der Menschen der Welt nicht oder nicht zu 100 % Dann wird erst einmal gefordert, das Papst Franz die verkrusteten Strukturen im Vatikan aufbrechen muss und die Betonköpfe aus der Kurie entfern soll, um die dringend notwendigen Reformen endlich umsetzen zu können. Dann wird weiter laut und fordernd nach Reformen und der Anpassung der Lehre der Kirche an den aktuellen Zeitgeist und den Willen der Menschen der Welt gefordert. Denn der Wille der Menschen ist oberstes Gebot.

Beispiele gibt es jede Menge eine andere Lehre als die von der Welt gewollte wird nicht akzeptiert.

Wer katholisch bleiben möchte, muss den unveränderbaren Wort Gottes treu bleiben.
Komm bald Herr Jesu
Und wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und folgt mir nach,
der ist mein nicht wert. Wer sein Leben findet, der wird's verlieren;
und wer sein Leben verliert um meinetwillen, der wird's finden."

CIC_Fan

Re: Bischofssynode über Ehe und Familie 2015

Beitrag von CIC_Fan »

Man muß Em Müller in der deutschen Sprachgruppe gefesselt geknebelt und irgendwo abgelegt haben in der Stellungnahme an die Synode ist nichts von ihm zu bemerken
gerade zu unglaublich ist es das er offenbar der Forderung zugestimmt hat das Wort " Naturehe" im Schlußdokument zu vermeiden hier nach zu hören bei der Nachrichtensendung noch bis heute 16 uhr 15
http://de.radiovaticana.va/epg-web#!/?cid=167#4

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Juergen
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Re: Bischofssynode über Ehe und Familie 2015

Beitrag von Juergen »

Rauswurf eines Journalisten nach kritischer Berichterstattung über die Synode?

Beim „Kreuzknappen“ gelesen. Dort auch weiterführende Links:
„Kreuzknappen“ hat geschrieben:http://kreuzknappe.blogspot.de/2015/10/ ... icher.html

Schon wieder ein plötzlicher Journalisten-Rauswurf im Vatikan - War Priester Nicholas Gregoris zu kritisch?

In manchen Dingen versteht man im Vatikan keinen Spaß. Da wird nicht barmherzig verwarnt, sondern da wirft man einfach raus…
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Marion
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Re: Bischofssynode über Ehe und Familie 2015

Beitrag von Marion »

Ok Taddeo, ich fasse zusammen

Wir sind uns einig, daß die beiden Dogmen die Wahrheit verkünden.
Wir sind uns nicht einig darüber was die Wahrheit angeht über den Satz von Vinzens und über die Wahrheit über die Geschichte aus Wikipedia

Wir sind uns wohl auch nicht einig darüber, daß der Satz vom 1. Vatikanischen Konzil wahr ist.
Denn Petri Nachfolgern ward der Heilige Geist nicht dazu verheißen, dass sie aus seiner Eingebung heraus neue Lehren verkündeten.
Denn du schreibst ja:
taddeo hat geschrieben:Als etwa das "filioque" ins Credo eingefügt wurde, war das eine extrem "moderne" Theologie, die im eklatanten Widerspruch zur recht einhelligen Tradition der vorausgegangenen Jahrhunderte seit Jesus stand.
...
Andererseits sieht man daran, daß sich der Heilige Geist nicht mal durch einhellige Tradition (...) an seinem Wirken hindern läßt.
taddeo hat geschrieben:Ich hab ja schon festgestellt, daß wir offenbar nicht über dasselbe reden, wenn wir von "Tradition" sprechen.

Sind wir uns hierin einig darüber, daß die Tradition zu den Quellen der göttlichen Offenbarung gehört und daß die Tradition das "Ding" ist, von welchem das Trienter Konzil sagt: "in den ungeschriebenen Überlieferungen, welche von den Aposteln aus dem Munde Christi selbst empfangen, oder (2 Thess 2,14) von diesen Aposteln, unter Eingebung des Heiligen Geistes, gleichsam von Hand zu Hand überliefert worden, und bis zu uns gekommen sind;" ?
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Marion
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Re: Bischofssynode über Ehe und Familie 2015

Beitrag von Marion »

auch diese Verkündung der Kirche widerspricht deiner Aussage
Pastor aeternus hat geschrieben:Die römischen Päpste aber haben dann das als festzuhaltende Lehre erklärt, was sie unter göttlichem Beistand als mit der Heiligen Schrift und den apostolischen Überlieferungen im Einklang stehend erkannt hatten.
taddeo hat geschrieben:Als etwa das "filioque" ins Credo eingefügt wurde, war das eine extrem "moderne" Theologie, die im eklatanten Widerspruch zur recht einhelligen Tradition der vorausgegangenen Jahrhunderte seit Jesus stand.
.
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taddeo
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Re: Bischofssynode über Ehe und Familie 2015

Beitrag von taddeo »

Da ist keinerlei Widerspruch. Die Heilige Schrift und die apostolischen Überlieferungen sind bei weitem nicht alles, was unter dem Begriff der "Tradition" zu fassen ist.
Und genau da liegt der Knackpunkt: Eine Glaubenslehre, die von der Kirche (neu) als Dogma vorgelegt wird, muß mit der Heiligen Schrift und den apostolischen Überlieferungen (d. h. hier der überwiegenden Meinung der alten Kirchenväter) im Einklang stehen, darf diesen also zumindest nicht widersprechen. DAS ist das Kriterium. Das heißt nicht, daß diese Lehre schon ausdrücklich in der Schrift und bei den Vätern vorhanden gewesen sein muß - das wäre eben "sola scriptura".
"Einhellige Tradition" umfaßt aber auch die spätere Entwicklung der Theologie nach dem 5. Jahrhundert, und da kann es durchaus eine herrschende theologische Mehrheitsmeinung bis hin zum offiziellen Lehramt gegeben haben, die mit dem späteren Dogma kollidierte.

Du kriegst mich nicht klein, Madame, verlaß Dich drauf. :pfeif: ;D :ikb_devil2: :D

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Re: Bischofssynode über Ehe und Familie 2015

Beitrag von Florianklaus »

Ob der brave Taddeo den Fängen der unnachgiebigen Großinquisitorin entrinnen kann? Stay tuned!

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taddeo
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Re: Bischofssynode über Ehe und Familie 2015

Beitrag von taddeo »

Florianklaus hat geschrieben:Ob der brave Taddeo den Fängen der unnachgiebigen Großinquisitorin entrinnen kann? Stay tuned!
Uns trennen nicht nur Welten, sondern (hoffentlich?) auch der Atlantik. Und in den hiesigen Wäldern findet mich keine NSA und keine Inquisition. Da hat's ja teilweise nicht mal Handy-Empfang. :D

Danke übrigens für das Kompliment vom "braven" taddeo ... :heiligschein:

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Re: Bischofssynode über Ehe und Familie 2015

Beitrag von evangelisch »

Man darf wirklich gespannt sein, was dann letztendlich an Ergebnissen herauskommt und was der Papst dann draus macht.

Selbst die Tagespost stellt fest:
Eine Kirche, die nach einer zweistufigen Weltbischofsversammlung immer noch sagt und lehrt, was sie auch vorher gesagt und gelehrt hat, stellt, fünfzig Jahre nach der Errichtung der römischen Synode, deren Glaubwürdigkeit in Frage.
[...]
Zu diesen größten gemeinsamen Nennern wird sicherlich nicht die Kommunionzulassung der zivil Wiederverheirateten gehören: Dafür gibt es auch auf dieser ordentlichen Synode einfach keine Mehrheiten. Aber was wird dann die positive, die Kirche aufbauende Botschaft der Synodenväter sein?
Die spannende Frage ist, was passiert, wenn bezüglich der "heißen Eisen", insbesondere der wiederverheirateten Geschiedenen, gar nichts passiert, sondern alles so bleibt, wie es ist?
Für mich hätte die katholische Kirche dann endgültig ihre Reformunfähigkeit unter Beweis gestellt. Eine noch höhere Zahl an Kirchenaustritten wäre wohl die Folge.

Es kam in der Kirchengeschichte ja schon vor, dass selbst Bischöfe zum Altkatholizismus oder zum Protestantismus konvertiert sind.
Würde so etwas passieren?

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umusungu
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Re: Bischofssynode über Ehe und Familie 2015

Beitrag von umusungu »

Wegen welcher Sünden - neben der zivilen Zweitehe - ist ein Katholik automatisch vom Kommunion-Empfang ausgesfhlossen?

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Re: Bischofssynode über Ehe und Familie 2015

Beitrag von Sascha B. »

umusungu hat geschrieben:Wegen welcher Sünden - neben der zivilen Zweitehe - ist ein Katholik automatisch vom Kommunion-Empfang ausgesfhlossen?
Wegen allen schweren Sünden? :D
Als katholischer Theologe sollte man das aber wissen :D
Der Kreuzgang ist doch total am Ende.

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Gallus
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Re: Bischofssynode über Ehe und Familie 2015

Beitrag von Gallus »

evangelisch hat geschrieben:Für mich hätte die katholische Kirche dann endgültig ihre Reformunfähigkeit unter Beweis gestellt.
Wenn Du an Fragen der Wahrheit mit der Terminologie der Parteipolitik herangehst, hast Du schon von Anfang an das falsche Werkzeug in die Hand genommen. Seit wann ist es die Aufgabe der Kirche, "ihre Reformfähigkeit unter Beweis" zu stellen? Ist die Kirche denn eine Regierungspartei? Oder ein Unternehmen? Soll sie sich ihre Lehre von McKinsey maßschneidern lassen, damit sie möglichst viel Reichweite schafft?

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Re: Bischofssynode über Ehe und Familie 2015

Beitrag von Gallus »

umusungu hat geschrieben:Wegen welcher Sünden - neben der zivilen Zweitehe - ist ein Katholik automatisch vom Kommunion-Empfang ausgesfhlossen?
Kirchensteuer nicht zahlen, klar. Da gibt es keine Barmherzigkeit, und keinen Ruf danach.

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Re: Bischofssynode über Ehe und Familie 2015

Beitrag von Marcus, der mit dem C »

Gallus hat geschrieben:
evangelisch hat geschrieben:Für mich hätte die katholische Kirche dann endgültig ihre Reformunfähigkeit unter Beweis gestellt.
Wenn Du an Fragen der Wahrheit mit der Terminologie der Parteipolitik herangehst, hast Du schon von Anfang an das falsche Werkzeug in die Hand genommen. Seit wann ist es die Aufgabe der Kirche, "ihre Reformfähigkeit unter Beweis" zu stellen? Ist die Kirche denn eine Regierungspartei? Oder ein Unternehmen? Soll sie sich ihre Lehre von McKinsey maßschneidern lassen, damit sie möglichst viel Reichweite schafft?
Das beweist in erster Linie, daß viele keine Ahnung davon haben, was gemeint ist, wenn von Kirche und Reform die Rede ist. Den das Objekt der Reform ist nicht das depositum fidei, sondern jeder einzelne als Teil des mystischen Leibes Christi, der Kirche. Und das Mittel der Reform ist die conversio morum jedes Einzelnen und nicht der Wegfall der beliebtesten Sünden aus dem Sündenregister.

Eine Reform im weltlichen Sinne, würde die katholische Kirche nur mehr zum Esoterischen Randbetrieb (wie zB der Grünen) machen, so als Krücke für die, die partout nicht ohne die Vorstellung eines Gottes auskommen. Selbst eine Margot Käßmann mußte eingestehen, daß man bei der Konfirmationsvorbereitung wieder mehr von Jesus Christus reden müsse. Das Maß der Reformfähigkeit einer Kirche ist nicht die Geschwindigkeit, in die die Kirche der Selbstauflösung entgegeneilt.
"Das katholische Modell ist ja seit 2000 Jahren am Scheitern und daher dringend ablösungsbedürftig"

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taddeo
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Re: Bischofssynode über Ehe und Familie 2015

Beitrag von taddeo »

umusungu hat geschrieben:Wegen welcher Sünden - neben der zivilen Zweitehe - ist ein Katholik automatisch vom Kommunion-Empfang ausgesfhlossen?
Na, dann darf ich Hochwürden mal kurz Nachhilfe geben. :pfeif: ;D

Da sind einerseits Kirchenstrafen, sofern sie im öffentlichen Bereich bekannt sind (durch Verhängung oder Feststellung; also nicht bei Eintritt als Tatstrafe, sofern das niemandem bekannt ist); ebenso schwere Sünden, die öffentlich sind. In diesen Fällen darf der Betreffende vom jeweiligen Kommunionspender amtlich nicht zur Kommunion zugelassen werden:
Can. 915 — Zur heiligen Kommunion dürfen nicht zugelassen werden Exkommunizierte und Interdizierte nach Verhängung oder Feststellung der Strafe Sowie andere, die hartnäckig in einer offenkundigen schweren Sünde verharren.
Daneben sind es alle schweren Sünden, deren sich jemand bewußt ist, auch wenn sie nicht öffentlich bekannt sind. In diesem Fall liegt die Gewissenspflicht beim Kommunionempfänger, von selbst auf die Kommunion zu verzichten:
Can. 916 — Wer sich einer schweren Sünde bewußt ist, darf ohne vorherige sakramentale Beichte die Messe nicht feiern und nicht den Leib des Herrn empfangen, außer es liegt ein schwerwiegender Grund vor und es besteht keine Gelegenheit zur Beichte; in diesem Fall muß er sich der Verpflichtung bewußt sein, einen Akt der vollkommenen Reue zu erwecken, der den Vorsatz miteinschließt, sobald wie möglich zu beichten.
In diesem Fall besteht natürlich ein gewisser "Ermessensspielraum", denn das Urteil, ob ein Verhalten im Einzelfall wirklich als schwere Sünde zu bewerten ist, hängt (nicht wie bei öffentlichen Sünden, s. o.) von der persönlichen Disposition ab, die nur ein Beichtvater beurteilen kann.

CIC_Fan

Re: Bischofssynode über Ehe und Familie 2015

Beitrag von CIC_Fan »

Heute morgen konnte ich Radio Vatikan entnehmen
http://de.radiovaticana.va/news/215/1 ... en/1179356
daß alle Voten der deutschen Sprachgruppe einstimmig gefallen sind also mit der Zustimmung von Em [Punkt]

KlausLange
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Re: Bischofssynode über Ehe und Familie 2015

Beitrag von KlausLange »

Die DBK hat den Redebeitrag von Kardinal Marx auf der Bischofssynode veröffentlicht: Das Sakrament der Versöhnung ermöglichen

HeGe
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Re: Bischofssynode über Ehe und Familie 2015

Beitrag von HeGe »

KlausLange hat geschrieben:Die DBK hat den Redebeitrag von Kardinal Marx auf der Bischofssynode veröffentlicht: Das Sakrament der Versöhnung ermöglichen
Daraus:
[...] Viele in unseren Gemeinden können nicht verstehen, wie man zur vollen Gemeinschaft der Kirche gehören und gleichzeitig vom Sakrament der Beichte und der Eucharistie ausgeschlossen sein kann. [...]

[...] In sakramententheologischer Hinsicht ist zweierlei zu bedenken. Können wir ruhigen Gewissens Gläubige, die zivil geschieden und wiederverheiratet sind, in jedem Fall vom Sakrament der Versöhnung ausschließen? Können wir ihnen die Versöhnung mit Gott und die sakramentale Erfahrung der Barmherzigkeit Gottes selbst dann versagen, wenn sie ihre Schuld am Zerbrechen der Ehe aufrichtig bereuen? [...]
Bin ich in den vergangenen Jahren Fehlansicht erlegen? Seit wann sind denn die sog. "wiederverheirateten Geschiedenen" von der Beichte ausgeschlossen?

Das Problem dürfte doch eher sein, dass sie die Voraussetzung nicht erfüllen, ihre Sünde des Ehebruches zu bereuen und fortan ohne diese Sünde zu leben, oder?
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Re: Bischofssynode über Ehe und Familie 2015

Beitrag von Gallus »

Kardinal Marx hat geschrieben:Das Zweite Vatikanische Konzil hat vor 50 Jahren das Evangelium wieder zu einer Quelle der Inspiration für das persönliche und gesellschaftliche Leben gemacht.
Schon diese Prämisse verstehe ich nicht. Was war das Evangelium denn in den knapp 2000 Jahren davor? Und wenn "das Konzil" das Evangelium zu einer Inspiration für das gesellschaftliche Leben gemacht hat, warum ist in Mitteleuropa das gesellschaftliche Leben dann heute so evangeliumsfern wie nie zuvor? Da stellt der Kardinal seine Argumentation doch von vornherein auf ein wackeliges Fundament.

CIC_Fan

Re: Bischofssynode über Ehe und Familie 2015

Beitrag von CIC_Fan »

eine grundsätzliche kritische Bemerkung wenn man die Debatte hier und anderswo betrachtet hat man den Eindruck daß beide Seiten ein sehr getrübtes Bild der Realität
Gruppe 1 polnische Bischöfe Em Burke ect ist der Meinung Hauptsache wir halten an der Lehre fest die moral ist das wichtigste überhaupt egal ob wer Gläubig ist oder nicht hauptsache wir fordern von allen unsere Moral zu halten was kein einziger mehr tun wird als jetzt
ich erspare mir hier eine Bemerkung zu Em Sarah und seine Thesen [Unsachlichen Vergleich entfernt. -HeGe]

Gruppe 2 Em Kasper und große teile des West und mitteleuropäischen Episkopats
Sie wollen endlich auf die Moral das Prinzip anwenden daß sie erfolgreich auf allen anderen Gebieten der Theologie angewendet haben selbst wenn ihnen das gelingt wird das am ist zu stand nichts ändern
das konservative in 60 Jahren auf blinde Papolatrie eingeschworene Publikum benimmt sich wie ein umgefallener Ganslwagen weil ja nicht sein kann was nicht sein darf
diese ganze Veranstaltung ist absolut nicht katholisch bis zu einem gewissen grad aber unterhaltsam

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