Fröhliche Weihnachten in diesem Jahr :(

Allgemein Katholisches.

Wann ist in Eurer Pfarrgemeinde Christmette?

früher
1
3%
16:00 Uhr
0
Keine Stimmen
17:00 Uhr
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Keine Stimmen
18:00 Uhr
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19:00 Uhr
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22:00 Uhr
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später
9
29%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 31

Cicero
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Fröhliche Weihnachten in diesem Jahr :(

Beitrag von Cicero »

Unser Pfarrgemeinderat hat gestern auf Anregung des Pfarrers beschlossen die Christmette ab diesem Jahr um 18:00 Uhr zu feiern.

:motz: :motz: :motz: :motz: :motz: :motz: :motz:

Daß das grober Unfug in jeder Hinsicht ist, brauche ich nicht zu betonen.
Mich würde interessieren, wann in der für Euch zuständigen Pfarrgemeinde die Christmette ist.

Ich habe nur die vollen Stunden angegeben.
Mir geht es dabei nur um einen Trend.

Die Begründung des Pfarrers war, daß die Christmette im vergangenen Jahr um 22:00 Uhr eine der am schlechtest besuchten Messen an Weihnachten war.
Meiner Ansicht nach spiegelt sich dabei nur eine Wirklichkeit wieder, der wir auch mit einer Verlegung nicht aus dem Weg gehen.

Jetzt werde ich mit meiner Familie wohl mal suchen, wo wir jetzt an Weihnachten zur Christmette gehen...Ich bin gegen Liturgietourismus, aber wenn es nicht anders geht...

Anastasis

Beitrag von Anastasis »

Also jedenfalls spätabends, ob's jetzt 22.30 h oder 23 h ist, weiß ich so spontan nicht mehr... und vorher ne halbe Stunde Musik zur Einstimmung.

Laura

Beitrag von Laura »

Hmmmm ... ich finde zwar "liturgisch" auch die Nacht am schönsten, erfahrungsgemäß ist mir es aber dann in der Hl. Nacht nach einem guten Essen und einem Glas Wein eher schwer, mich noch aufzuraffen - will sagen, da ist der Kampf gegen den inneren Schweinehund angesagt...
Daher wäre mir wohl 18 Uhr am liebsten, weil die späteren Termine die häusliche Feier total zerreißen.

Laura

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Nietenolaf
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Beitrag von Nietenolaf »

Ts ts, was hast denn Du für seltsame Prioritäten, Laura.

Laura

Beitrag von Laura »

Nietenolaf hat geschrieben:Ts ts, was hast denn Du für seltsame Prioritäten, Laura.
Nun, ich weiß...
Ein heiligmäßiger Mensch wie Du verzichtet sicher auf Geschenke und Festessen und widmet sich nur dem Hochfest in stundenlangem Gebet, oder... :roll:

Laura

Geronimo

Beitrag von Geronimo »

Laura hat geschrieben:
Nietenolaf hat geschrieben:Ts ts, was hast denn Du für seltsame Prioritäten, Laura.
Nun, ich weiß...
Ein heiligmäßiger Mensch wie Du verzichtet sicher auf Geschenke und Festessen und widmet sich nur dem Hochfest in stundenlangem Gebet, oder... :roll:

Laura
Äh ... bei uns gibts Festessen und Geschenke erst am ersten Feiertag früh ... ;)

Also, so zwischen neun und zehn Uhr kenne ich es eigentlich überall her.

Möglicherweise lag es an etwas anderem als der späten Uhrzeit, Cicero, dass die Christmette so schlecht besucht war. Und vielleicht entgeht der Pfarrer dieser Einsicht und einer näheren Anaylse durch diesen überhasteten Aktioniusmus. Natürlich nur Vermutungen aus der Ferne ...

Geronimo

Edith
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Beitrag von Edith »

ich habe 22 Uhr angeklickt, obgleivch ich noch nicht weiß wann sie heuer ist... wir haben einen neuen Pfarrer... der so einiges verändert... aber jedenfalls war sie immer um 22 Uhr..... und gesteckt [Punkt]

Edith
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Beitrag von Edith »

Laura hat geschrieben:Hmmmm ... ich finde zwar "liturgisch" auch die Nacht am schönsten, erfahrungsgemäß ist mir es aber dann in der Hl. Nacht nach einem guten Essen und einem Glas Wein eher schwer, mich noch aufzuraffen - will sagen, da ist der Kampf gegen den inneren Schweinehund angesagt...
Daher wäre mir wohl 18 Uhr am liebsten, weil die späteren Termine die häusliche Feier total zerreißen.

Laura
also, Weihnachten bei uns daheim:

17 Uhr, gemeinsames Abendessen (was Leichtes, weil man ja noch in die Messe geht... viel später...)
19 Uhr "Bescherung"... und gemütliches Zusammenhängen unterm Baum... Weihnachtsmusik, man singt schon auch mal mit,....... bis man sich um 21 Uhr auf den Weg macht... in die Kirche.

Tu felix Bavaria.... :mrgreen:

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Angelika
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Beitrag von Angelika »

Laura hat geschrieben:verzichtet sicher auf Geschenke und Festessen und widmet sich nur dem Hochfest in stundenlangem Gebet, oder...
Genau das würde ich soooo gerne mal an Weihnachten tun, aber genau das geht bei mir nicht. :(

Gruß
Angelika

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Nietenolaf
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Beitrag von Nietenolaf »

Laura hat geschrieben:Ein heiligmäßiger Mensch wie Du verzichtet sicher auf Geschenke und Festessen und widmet sich nur dem Hochfest in stundenlangem Gebet, oder... :roll:
Nee, Laura, heiligenmäßig waren die anderen; beziehungsweise die, die fasten und beten, haben es auch nötiger als jene, welche stattdessen Wein trinken und Feste feiern. ;)

[bible]roemer 14:2[/bible]
[bible]markus 9:28-29[/bible]
Keine Frage, wer "diese Art" ist.

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Erich_D
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Beitrag von Erich_D »

Ich bin die letzten Jahre Weihnachten immer zu den Kapuzinern auf dem Kapuzinerberg gegangen. Ist zwar nicht meine Heimatpfarre - die Kapuzinerkirche auf dem Berg ist überhaupt keine Pfarrkirche - aber sie haben als einzige Kirche hier in Salzburg als Hochaltarbild die Geburt Christi und ich fühle mich dort einfach wohl. Die Mette beginnt um Mitternacht und dauert gut 1 1/2 Stunden, hinterher ist noch ein kleiner Umtrunk im Refektorium, da wird es dann schnell mal 3 Uhr morgens. Die Kirche ist zur Mette gesteckt voll. Ich schaue, dass ich schon eine halbe Stunde früher oben bin, um noch einen Sitzplatz zu ergattern. Die Ostermesse beginnt um 4 Uhr früh und ist ebenfalls sozusagen voll ausgebucht. Eine volle Kirche ist keine Frage der Uhrzeit.
"Spiel nicht mit den Schmuddelkindern sing nicht ihre Lieder. Geh doch in die Oberstadt mach´s wie deine Brüder", so sprach die Mutter, sprach der Vater, lehrte der Pastor."

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Erich_D
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Beitrag von Erich_D »

Laura hat geschrieben:Hmmmm ... ich finde zwar "liturgisch" auch die Nacht am schönsten, erfahrungsgemäß ist mir es aber dann in der Hl. Nacht nach einem guten Essen und einem Glas Wein eher schwer, mich noch aufzuraffen
Da weiss ich ein gutes Mittel: Vorfreude. Ich freue mich einfach auf die Messe, ich freue mich, wenn ich den Berg hinausteige, auf die Stadt hinunterschaue, in die dunkle Kirche gehe und weiss, dass wir bald dem göttlichen Kind alles Gute zu seinem Geburtstag wünschen.
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Die Christmette ist bei uns um elf und geht so etwa ’ne Viertelstunde bis zwanzig Minuten über Mitternacht hinaus. (Allerdings nicht für alle: Seit Jahren beobachte ich etwas irritiert, wie eine gewisse geschteilte Klientel – vielleicht fünf Prozent der Anwesenden – nach der Predigt die Kirche zu verlassen beginnt.)

In der Familie gibt es am Heiligen Abend karges Mittagessen, am Nachmittag wird der Baum aufgestellt und geschmückt, dies und jenes, abends eventuell ein kleiner Imbiß für die Kinder, wenn sie jammern. Nach der Christmette ein gutes Mahl mit kräftigem Wein, und am Weihnachtsmorgen finden wir Geschenke unterm Baum.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Dr. Dirk
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Beitrag von Dr. Dirk »

Angelika hat geschrieben:
Laura hat geschrieben:verzichtet sicher auf Geschenke und Festessen und widmet sich nur dem Hochfest in stundenlangem Gebet, oder...
Genau das würde ich soooo gerne mal an Weihnachten tun, aber genau das geht bei mir nicht. :(

Gruß
Angelika
Genau das denke ich jedes Jahr. Und jedes Jahr muss ich mich nach Weihnachten erstmal wieder bekehren, weil ich in dem ganzen Trubel viel zu wenig gebetet habe - aber das mit vollem Bauch. :cry:

Genau so geht es mir im Advent: Wie gerne würde ich mich mal richtig auf Weihnachten vorbereiten - in Stille und Sammlung. Wie hab' ich mich letztes Jahr auf das Stundengebet im Advent gefreut - Statt dessen: Weihnachtsfeiern, volle Innenstädte, überall Weihnachtsliedergedudel (im Advent!), Geschenkverpflichtungen im Hinterkopf etc.
:nein:

Andi
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Beitrag von Andi »

Edith hat geschrieben:
Laura hat geschrieben:Hmmmm ... ich finde zwar "liturgisch" auch die Nacht am schönsten, erfahrungsgemäß ist mir es aber dann in der Hl. Nacht nach einem guten Essen und einem Glas Wein eher schwer, mich noch aufzuraffen - will sagen, da ist der Kampf gegen den inneren Schweinehund angesagt...
Daher wäre mir wohl 18 Uhr am liebsten, weil die späteren Termine die häusliche Feier total zerreißen.

Laura
also, Weihnachten bei uns daheim:

17 Uhr, gemeinsames Abendessen (was Leichtes, weil man ja noch in die Messe geht... viel später...)
19 Uhr "Bescherung"... und gemütliches Zusammenhängen unterm Baum... Weihnachtsmusik, man singt schon auch mal mit,....... bis man sich um 21 Uhr auf den Weg macht... in die Kirche.

Tu felix Bavaria.... :mrgreen:
Mh...bei uns gibts immer Kaffee mit/bei Omma und Oppa, anschließend gegen abend 19-20 Uhr Bescherung, Geschenkeausprobieren usw. und um 22 Uhr dann Christmette. Anschließend treffe ich mich mit ganz vielen Freunden zu einer Geschenketauschbörse falls das Christkind mal was falsches ausgeliefert hat. (da werden weniger Geschenke getauscht, es wird mehr "ausgeschenkt", also Faßbier mit seinen Freunden in gemütlicher Runde....)

Geronimo

Beitrag von Geronimo »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Die Christmette ist bei uns um elf und geht so etwa ’ne Viertelstunde bis zwanzig Minuten über Mitternacht hinaus. (Allerdings nicht für alle: Seit Jahren beobachte ich etwas irritiert, wie eine gewisse geschteilte Klientel – vielleicht fünf Prozent der Anwesenden – nach der Predigt die Kirche zu verlassen beginnt.)

In der Familie gibt es am Heiligen Abend karges Mittagessen, am Nachmittag wird der Baum aufgestellt und geschmückt, dies und jenes, abends eventuell ein kleiner Imbiß für die Kinder, wenn sie jammern. Nach der Christmette ein gutes Mahl mit kräftigem Wein, und am Weihnachtsmorgen finden wir Geschenke unterm Baum.
Ja. Heiligabend ist Jesu Geburtstag. Für uns steht das völlig im Mittelpunkt ... da die Kinder schon größer sind, werden dann auch mal die Gesellschaftspiele rausgesucht und nebenbei gibts was zu essen - meistens kleine Happen. Da ich im Chor singe, ist für mich sowieso frühzeitiger Aufbruch angesagt und die Familie kommt dann später nach.

Alle Verwandten, die Weihnachten nur als Festessen betrachten und den Kirchgang mal so als Nebensache betrachten (Ach, müssen wir da jetzt auch hin?) haben bei uns am Heiligabend gar keinen Zutritt. Für die sind die Feiertage reseviert.

Geronimo

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Geronimo hat geschrieben:»Heiligabend ist Jesu Geburtstag«
Äh nee. Weihnachten ist Jesu Geburtstag.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Geronimo

Beitrag von Geronimo »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Geronimo hat geschrieben:»Heiligabend ist Jesu Geburtstag«
Äh nee. Weihnachten ist Jesu Geburtstag.
Vorgeburtstagparty bis zwölf ....? :mrgreen: ...und dann hineinfeiern.

Damit kommen wir ja auf die Uhrzeit der Christmette zurück. Also 12.00 Uhr nachts.
Nun, wenn man bedenkt, dass in vielen Gemeinden Agape gefeiert wird, die sich dann locker bis 2.00 Uhr nachts hinzieht ...

Stell ich mir dann auch schwierig vor, wenn man den Gottesdienst um 18.oo Uhr ansetzt. Da hocken doch alle dann auf dem Sprung, um heim zum Essen zu kommen ...


Irgendwie wundere ich mich. Wo auf der anderen Seite wieder Bestrebungen sind, z.B. die Osternacht auf fünf Uhr morgens zu legen (auch in unserem pastoralen Raum) wird dann anderswo so rum gedacht.

Geronimo

Peter
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Beitrag von Peter »

Lieber Robert, lieber Geronimo!

Während des Studiums gab es einen Abend, der für mich in der Erinnerung immer an Weihnachten verbunden sein wird, und an dem sich meine Haltung zum Weihnachtsfest geändert hat. Ich wohnte damals im Pfarrgebiet von St. Franziskus Xaverius und sang im Kirchenchor.

Als Student hatte ich viele Straßenbahnen und kein Auto, so dass ich mich vor der Aussicht fand, entweder den «Heiligabend» bei meinen Eltern und Brüdern in Krefeld zu verbringen oder in der Christmette zu singen.

Ich entschied mich fürs Singen und blieb in Düsseldorf. Was tut man nun allein, «wenn die anderen feiern»? Ich entschied mich fürs Gebet, für einige Vorbereitungen und dafür, in den Lesungstexten zu stöbern. Frühzeitig war ich in der Kirche – ich glaube, das Einsingen war wegen ddes Festes und der Familien auf ein Minimum beschränkt – und genoss bis zum letzten Moment die adventliche Herbheit des Abends … und der Liturgie und ihrer Gesänge bis zur Schilderung der Geburt des Erlösers.

Für mich hat sich seither die Weise, wie ich den Heiligen Abend begehen möchte, völlig gewandelt. Hinzu tritt, dass unsere Unkultur des hemmungslosen Verwurstens endlich schweigt, sobald der Abend des 24. Dezember begonnen hat. Fast scheint mir, dass der Abend des 24. Dezember fast der einzige Tag des Jahres ist, an dem der Advent noch öffentlich spürbar wird.

Sicher mag man entgegnen, dass es nicht so einfach sei, mit Kindern einen gestalteten, noch ganz adventlichen Heiligabend zu feiern; aber Robert gab da eine Richtung vor. (Ich habe es nicht so mit üpigen Nachtmählern, der Pfunde und des Schlafes wegen …) Aber warum sollte die Familie nicht ein Ort für einen Gegenentwurf zu dem sein, was gesellschaftlicher Brauch ist?

Geronimo

Beitrag von Geronimo »

Wir feierten ein einziges Mal, als unser Ältester ein halbes Jahr alt war, einen tradionellen Heiligabend mit Verwandten einladen, Bescherung unterm Baum etc. Danach war uns klar - nie wieder. So gern ich meine Leute auch habe - die Diskrepanz zwischen dem, was für uns Weihnachten bedeutet und was für sie, war einfach zu viel für unser Gemüt. Die Kinder sind übrigens immer begeistert davon gewesen, dass es bei uns die Geschenke am ersten Feiertag morgens im Kamin liegen - das ist ja noch mal für sie ein Fest. Und Opa und Oma schmeißen sich doppelt ins Zeug, wenn die Jungens dann mittags zu ihnen kommen ...

Was mir inzwischen aber einfiel - es gibt in meinem Leben ja doch eine Kirche, in der die Christmette sehr früh gefeiert wird und zwar in Liebfrauen - um 17.30. Das war für mich jetzt so selbstverständlich geworden, dass ich die Uhrzeit gar nicht mehr wahrnahm.

Der frühe Termin in Liebfrauen hängt aber mit dem Stadtgeläut zusammen, das um 17.30 beginnt (alle Glocken der Innenstadt läuten eine Viertelstunde) - zu dem Zeitpunkt ist die Empore in Liebfrauen meist schon so voll, dass sie gesperrt werden muss. Davor findet von 16.00 bis 17.00 Uhr eine musikalische Einstimmung statt. Da Liebfrauen ein Kloster ist, möchten sich die Kapuziner ab 20.00 zum Gebet zurückziehen. Das kann man ja dann noch verstehen ...

Aber würde doch mal interessieren, Cicero - gabs denn (außer deiner) keine Gegenstimmen im PGR?

Geronimo

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cathol01
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Re: Fröhliche Weihnachten in diesem Jahr :(

Beitrag von cathol01 »

Cicero hat geschrieben:Unser Pfarrgemeinderat hat gestern auf Anregung des Pfarrers beschlossen die Christmette ab diesem Jahr um 18:00 Uhr zu feiern. Daß das grober Unfug in jeder Hinsicht ist, brauche ich nicht zu betonen.
Vor allem deinen letzten Satz möchte ich etwas relativieren. In den liturgischen Büchern wird von "Mitternachtsmesse" und "Christmette" überhaupt nicht gesprochen. Die Mitternachtsmesse ist ein volkstümlicher Brauch, der nicht verbindlich ist.

De liturgischen Bücher sehen übrigens für das Weihnachtsfest vier Messformulare vor:
- Am Heiligen Abend (Vigilmesse)
- In der Heiligen Nacht (missa in nocte)
- Am Morgen (missa in aurora)
- Am Tag (missa in die)

Es ist also durchaus nicht verkehrt, am Vorabend 18.00 eine Messe zu halten, allerdings sollte man dann die dafür extra vorgesehenen Texte verwenden. Wobei zu sagen ist, dass die verschiedenen Messformulare heute für den einzelnen Priester keinen Verpflichtungs-, sondern nur mehr Angebotscharakter haben.

Übrigens ist die Missa in Die die älteste der Weihnachtsmessen. Sie ist auch die theologischste, fern von aller Krippenromantik. Die Betonung der Göttlichkeit des Kindes steht im Vordergrund. Insofern ist es sinnvoller, diese Messe zu besuchen statt die Christmette. Ostern ist es übrigens ja genau umgekehrt.
"Das Wahre ist nicht sicherer als das Wahrscheinliche."
(Diogenes Laërcius)

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cathol01
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Beitrag von cathol01 »

Unser Pfarrer hält übrigens an Weihnachten 5 Messen:

- um 16h00 in der Pfarrei A (Kindermesse)
- um 18h00 in der Pfarrei B
- um 22h00 in der Pfarrei A
- um 9h30 in der Pfarrei C
- um 10h45 in der Pfarrei D
- um 17h00 im Altenheim

Er nimmt, soweit möglich, die Texte, die auch die liturgischen Bücher für die jeweilige Tageszeit vorsehen.

Du siehst, es gibt also wegen Priestermangel in den meisten Pfarreien keine Christmette mehr!
"Das Wahre ist nicht sicherer als das Wahrscheinliche."
(Diogenes Laërcius)

Cicero
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Beitrag von Cicero »

Geronimo hat geschrieben:Aber würde doch mal interessieren, Cicero - gabs denn (außer deiner) keine Gegenstimmen im PGR?
Doch, es gab noch die eine oder die andere.
Aber die Mehrheit hat sich durchgesetzt :(
Peter hat geschrieben:Aber warum sollte die Familie nicht ein Ort für einen Gegenentwurf zu dem sein, was gesellschaftlicher Brauch ist?
Ja, wir haben es in dem Punkt (relativ) gut, weil zu jeder Seite (Eltern, Geschwister / Schwiegereltern ) ein räumlicher Abstand von ca 100 km ist.
So ist es uns relativ leicht zu sagen, nee, nicht Heilig Abend ...
Auch wenn die Frage jedes Jahr wieder kommt.
Damit fällt es uns relativ leicht einen Gegenentwurf zu leben.
Den 24. Dezember in einer stillen Atmosphäre der gespannten Erwartung zu verbringen, die Krippe aufzubauen, den Baum zu schmücken ein leichtes Abendessen, die Christmette und in der Nacht noch einmal die Weihnachtsgeschichte vor der eigenen Krippe
... Und es begab sich zu der Zeit ...
die Bescherung. Etwas von dem Gruß der Engel, die das Gloria singen, den Menschen den Frieden verheißen, sich in dieser Nacht schenken zu lassen, das ist die Weihnacht.
Die Geburt dessen der uns das Heil gebracht hat zu feiern, nicht mit einem rauschenden Fest weltlicher Art, nicht mit dem plärrenden Lärm des "vorweihnachtlichen" Konsumrausches, dem man sich bei aller Mühe kaum entziehen kann. Noch unbelastet von der (kurzen aber heftigen)Traurigkeit, die mich jedes Jahr erfaßt, wenn am 27. Dezember überall die Weihnachtsdeko verschwindet, weil ja Weihnachten jetzt vorbei ist, was seit November schon dekoriert war.
Die Weihnacht in mein Leben eindringen zu lassen, wenn nach der Bescherung ein müdes aber glückliches Kind über seine eigenen Füße in Bett fällt, das begriffen hat, daß die Geschenke (zwar die wichtigste aber) Nebensache dieser Tage sind.

Nein, ich will an Heilig Abend nicht um 19:00 Uhr Feier Abend haben.

Cicero
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Re: Fröhliche Weihnachten in diesem Jahr :(

Beitrag von Cicero »

cathol01 hat geschrieben:
Cicero hat geschrieben:Unser Pfarrgemeinderat hat gestern auf Anregung des Pfarrers beschlossen die Christmette ab diesem Jahr um 18:00 Uhr zu feiern. Daß das grober Unfug in jeder Hinsicht ist, brauche ich nicht zu betonen.
Vor allem deinen letzten Satz möchte ich etwas relativieren. In den liturgischen Büchern wird von "Mitternachtsmesse" und "Christmette" überhaupt nicht gesprochen. Die Mitternachtsmesse ist ein volkstümlicher Brauch, der nicht verbindlich ist.

De liturgischen Bücher sehen übrigens für das Weihnachtsfest vier Messformulare vor:
- Am Heiligen Abend (Vigilmesse)
- In der Heiligen Nacht (missa in nocte)
- Am Morgen (missa in aurora)
- Am Tag (missa in die)

Es ist also durchaus nicht verkehrt, am Vorabend 18.00 eine Messe zu halten, allerdings sollte man dann die dafür extra vorgesehenen Texte verwenden. Wobei zu sagen ist, dass die verschiedenen Messformulare heute für den einzelnen Priester keinen Verpflichtungs-, sondern nur mehr Angebotscharakter haben.

Übrigens ist die Missa in Die die älteste der Weihnachtsmessen. Sie ist auch die theologischste, fern von aller Krippenromantik. Die Betonung der Göttlichkeit des Kindes steht im Vordergrund. Insofern ist es sinnvoller, diese Messe zu besuchen statt die Christmette. Ostern ist es übrigens ja genau umgekehrt.
Es geht darum, die Christmette (missa in nocte) bereits um 18:00 Uhr zu feiern. So was kompliziertes wie verschiedene Meßformulare traue ich mich im PGR gar nicht anzusprechen.
Meßformulare :?: - Messe ist doch Messe :shock:

Daß es in Zeiten des Priestermangels nicht mehr unter jedem Kirchturm eine Christmette geben kann, ist mir klar. Ich wäre auch der letzte, der dafür wäre Priester zu verheizen. Die Gefahr besteht bei unserem nicht:
16:00 Uhr Kinder- und Familienchristmette (wird echt so genannt :/)
18:00 Uhr Christmette
19:00 Uhr Feierabend

das kann es echt nicht sein.

schmitz-backes
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Beitrag von schmitz-backes »

Früher war das Formular der Vigilmesse das Formular des Vigiltages, sprich des 24. 12., die am Morgen statt fand,am Abend gab es gar keine heilige Messe, erst nach Mitternacht wurde die Missa in nocte gelesen.
Die liturgische Farbe der Vigilmesse blieb meines Wissens bis 1960 violett.

Also der tradition gemäß sollte die Christmette erst wirklich in der hl. Nacht stattfinden. Für das Erzbistum Köln gibt es den Indult, das Formular der Missa in nocte bereits vor Mitternacht zu wählen, aber dies ist ja eine Ausnahme.

Im Hohen Dom zu Köln ist sie übrigens um 24 Uhr!
"Ihr seid nicht die letzte Nachhut des Mittelalters, sondern die Vorboten einer neuen Zeit!" Joachim Kardinal Meisner

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cathol01
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Beitrag von cathol01 »

Es ist sicher nicht sinnvoll, im Zusammenhang einer Messe um 16h oder 18h von Christmette zu sprechen. Allerdings sehe ich das weniger problematisch, es ist halt so, wie die Leute die Messe im Volksmund nennen.

Ich verstehe das Problem, das du hast. Es geht einem irgendwie gegen den Strich. Es ist also eher ein emotionales als ein theologisches Problem. Denn unter theologischer Hinsicht ist es ganz unproblematisch, statt um 22h um 18h in die Messe zu gehen. Sowieso ist es in theologischer Hinsicht immer noch am sinnvollsten, der Messe am Tag beizuwohnen. Aber ich an deiner Stelle würde dann wohl auch eine Messe irgendwo anders besuchen. Wir leben doch im Zeitalter der Mobilität.
"Das Wahre ist nicht sicherer als das Wahrscheinliche."
(Diogenes Laërcius)

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Beitrag von cathol01 »

schmitz-backes hat geschrieben:Für das Erzbistum Köln gibt es den Indult, das Formular der Missa in nocte bereits vor Mitternacht zu wählen, aber dies ist ja eine Ausnahme.
Der Trierer Liturgiewissenschaftler hat uns in der Vorlesung gesagt (auch schriftlich), dass die verschiedenen Messformulare heute für den einzelnen Priester keinen Verpflichtungs-, sondern nur mehr Angebotscharakter haben.
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Beitrag von Cicero »

cathol01 hat geschrieben:Wir leben doch im Zeitalter der Mobilität.
Ja, da hast Du recht.
Auch dafür darf man dankbar sein.

Einerseits ist es ein Vorteil, andererseits hatte ich hierdargestellt, daß ich mich sehr bewußt für die (Pfarr-)Gemeinde entschieden hatte, als ich mich in den PGR wählen ließ.
Ich stelle immer wieder fest, daß es sehr schwer, wenn nicht gar unmöglich ist, in der gegenwärtigen Konstellation diese Entscheidung durchzutragen.
Als PGR - Mitglied fühle ich auch eine gewisse Verpflichtung, wenn nicht gar Verantwortung in der Gemeinde auch an der Liturgie teilzunehmen und mich eben nicht dahin zu flüchten, wo ich mich wohl fühle.

Die Verlegung der Christmette ist nur ein Mosaiksteinchen in einem Gesamtbild, das ich jetzt hier nicht vollständig auswalzen kann.

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Erich_D
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Beitrag von Erich_D »

cathol01 hat geschrieben:Ich verstehe das Problem, das du hast. Es geht einem irgendwie gegen den Strich. Es ist also eher ein emotionales als ein theologisches Problem. Denn unter theologischer Hinsicht ist es ganz unproblematisch, statt um 22h um 18h in die Messe zu gehen.
Aha. Also kein theologisches Problem. Ist es dann für Dich auch noch ok, wenn die "Mette", nicht um 18 Uhr, sondern eine Stunde vorher, um 17 Uhr stattfindet? Oder noch eine Stunde vorher? Oder warum nicht gleich in der Frühe? Ab wann wird es denn ein "theologisches Problem"?
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Beitrag von cathol01 »

- c. 1248 § 1
- AAS 59, 1967, 556f.
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Beitrag von cathol01 »

Um es noch anders zu sagen:
Weihnachten geht man am Tag zur Messe (missa in die). Das ist das theologisch am Sinnvollsten. Die sog. Mette ist volkstümliches Brauchtum. Im Übrigen muss Weihnachten immer im Zusammenhang des österlichen Geheimnisses gesehen werden. Eine von Ostern losgekoppelte Krippenspiritualität, wie sie bei manchen Christmettekirchgängern zu beobachten ist, ist nicht sinnvoll.

Aber zuegegeben: Ich gehe auch lieber in die Mette - so wie ich generell die Abendmessen (sei es eine Vorabendmesse oder eine Messe am Abend des Sonntags) bevorzuge.
"Das Wahre ist nicht sicherer als das Wahrscheinliche."
(Diogenes Laërcius)

Cicero
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Beitrag von Cicero »

cathol01 hat geschrieben: - so wie ich generell die Abendmessen (sei es eine Vorabendmesse oder eine Messe am Abend des Sonntags) bevorzuge.
Gib es zu, Du bist ein Langschläfer :sleep: ;D :aetsch: :ja:

Ich bevorzuge die Frühmesse am Sonntag.
1. Weil ich dann anschließend ausgiebigst Zeit zum Frühstück habe.
2. Weil ich eh' nicht gerne lange schlafe - lieber eine :sleep: Siesta.
3. Weil ich nach dem Frühstück entweder mit der Familie etwas unternehme oder einfach einen Ruhetag einlege.
4. Weil ...

Also das ist echt mein persönlicher Geschmack.


... aber Weihnachten will ich in die Christmette *trotzigmitdemfußaufstampf*
Ernsthaft, ich hatte oben schon mal die Gründe aufgeführt, die mir persönlich wirklich wichtig sind. BTW: Natürlich gehe ich am 1. Weihnachtstag und am 2. Weihnachtstag .... auch in die Hl. Messe.

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