Wann seid ihr zum Glauben gekommen?

Allgemein Katholisches.

Wann seid ihr zum Glauben gekommen?

Ich war schon immer katholisch und habe - von kurzen Krisen abgesehen - nie gezweifelt
42
44%
Ich war schon immer evangelisch und habe - von kurzen Krisen abgesehen - nie gezweifelt
2
2%
Ich bin und bleibe Agnostiker/in oder Atheist/in
2
2%
Mein Elternhaus war eher gleichgültig, ich habe im Alter zwischen 15 und 25 zum Glauben gefunden und bin jetzt überzeugte/r Katholik/in
15
16%
Mein Elternhaus war eher gleichgültig, ich habe im Alter zwischen 15 und 25 zum Glauben gefunden und bin jetzt überzeugte/r Protestant/in
1
1%
Ich war früher evangelisch und bin katholisch geworden
8
8%
Ich war früher katholisch und bin evangelisch geworden
0
Keine Stimmen
Ich bin schon immer orthodoxen Bekenntnisses oder zum orthodoxen Glauben übergetreten
2
2%
Ich bin mosaischen Glaubens oder Muslim/in
1
1%
Sonstiges
22
23%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 95

max72
Beiträge: 1032
Registriert: Montag 10. November 2003, 16:42

Re: Wann seid ihr zum Glauben gekommen?

Beitrag von max72 »

Micha hat geschrieben:Mich deucht, dass dieses Forum einen überproportional hohen Anteil an "Bekehrten" hat und ich bin neugierig zu erfahren, ob ich damit richtig liege.
Wenn was fehlt, bitte einen Beitrag schreiben.
Ich wollte noch genauer spezifizieren, aber die Anzahl der Antworten ist begrenzt. :(
Gruß
Micha
Hei Micha,

vermutlich ist das Dein Eindruck, weil Bekehrte und Konvertiten oft katholischer sind als andere Katholiken.

Ich war immer schon katholisch, aber mit einer laengeren Krise. Hatte mich da lange fuer Zen und Buddhismus interessiert. Hier in der tiefsten Diaspora (~0.9% Katholiken) sind die Katholiken auch katholisch korrekter als in Deutschland, viele Priester kommen aus Polen... Aber ich muss sagen, dass mir das sehr geholfen hat den Glauben wiederzufinden. Aus meiner Jugend habe ich leider Gottes doch viel Halbherzigkeit und Belanglosigkeit in Erinnerung (wie wenig ich da in der Kirche ueber den Glauben gelernt habe!). Was mich hier im hohen Norden fasziniert ist die Begeisterung mit der Katholiken katholisch sind. Die sind gerne katholisch und entschuldigen sich nicht andauernd fuer ihren Glauben.

Gruss

Max

Biggi
Beiträge: 820
Registriert: Donnerstag 11. Dezember 2003, 16:46

Re: Wann seid ihr zum Glauben gekommen?

Beitrag von Biggi »

max72 hat geschrieben:Hei Micha,

vermutlich ist das Dein Eindruck, weil Bekehrte und Konvertiten oft katholischer sind als andere Katholiken.

Ich war immer schon katholisch, aber mit einer laengeren Krise. Hatte mich da lange fuer Zen und Buddhismus interessiert. Hier in der tiefsten Diaspora (~0.9% Katholiken) sind die Katholiken auch katholisch korrekter als in Deutschland, viele Priester kommen aus Polen... Aber ich muss sagen, dass mir das sehr geholfen hat den Glauben wiederzufinden. Aus meiner Jugend habe ich leider Gottes doch viel Halbherzigkeit und Belanglosigkeit in Erinnerung (wie wenig ich da in der Kirche ueber den Glauben gelernt habe!). Was mich hier im hohen Norden fasziniert ist die Begeisterung mit der Katholiken katholisch sind. Die sind gerne katholisch und entschuldigen sich nicht andauernd fuer ihren Glauben.

Gruss

Max
Und dieses sympathische Posting ist sage und schreibe dein 500.[Punkt] Glückwunsch! :freude:

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mr94
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Beitrag von mr94 »

Ich musste Sonstiges ankreuzen, denn Punkt 1 hätte nicht gepasst. Zwar war ich keine drei Wochen nach meiner Geburt schon katholisch (also demnächst 35 Jahre), aber als kurze Krise würde ich rund zehn Jahre meines Lebens dann doch nicht bezeichnen wollen.

Meine katholische Karriere - Kindergarten, Grundschule, Messdiener, Jugendarbeit etc. - in einer katholischen Gegend riss irgendwann nach Beginn meines Studiums im heidnischen Berlin ab (Robert, nichts gegen Dich). Wie immer das auch genau geschehen ist, jedenfalls bin ich aus der Glaubenspraxis gekippt und war alltagspraktisch eigentlich Atheist. Was aber nur heißt, dass mein theoretisch eher unreflektiert fortbestehender Glauben keine Konsequenzen mehr im Alltag hatte und ich außer Weihnachten und Ostern selten bis gar nicht in der Kirche war.

Meine Rückkehr oder auch Umkehr hat mit der Geburt meiner beiden Söhne, deren Taufen in der evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers, aber auch mit der Diakonatszeit eines alten Bekannten aus meiner katholischen Heimat in der Diasporagemeinde zu tun, der ich nun qua Wohnort angehöre. Wir waren bei seiner Priesterweihe, die ein wirkliches spirituelles Ereignis war, und dürfen ihn heute zu unseren Freunden zählen. Er hat auch unserer (katholischen) Trauung assistiert.

Menschen auf dem Weg also.
Et unam, sanctam, catholicam et apostolicam Ecclesiam.
Confiteor unum baptisma in remissionem peccatorum.
Et expecto resurrectionem mortuorum, et vitam venturi saeculi. Amen.

HeGe
Moderator
Beiträge: 15079
Registriert: Montag 6. Oktober 2003, 18:56

Beitrag von HeGe »

Ich habe Punkt 4 angekreuzt, aber so ganz gepasst hat das auch nicht.

Mein Elternhaus ist zwar katholisch geprägt, aber meine Eltern haben damit kaum was am Hut. Bis ungefähr 13 war ich Messdiener (und habe in den 4 Jahren zwei gute und einen grauseligen Pfarrer miterlebt). Danach Abkehr von der Kirche. Bis ungefähr zwanzig war ich Black-/Deathmetal-Fan, rannte in schwarzen Klamotten rum, hing mir umgedrehte Kreuze um, bemalte meine Sachen mit Pentagrammen, fand es toll, dass die Sänger von manchen Bands schon Kirchen angezündet haben, etc. (Das Gehirn scheint in der Pubertät irgendwie auszusetzen. :( )
Na ja, dann bin ich, ganz kitschig, in einer Christmette, wieder bekehrt worden. Und bin sehr froh, dass wir eine Einrichtung wie die Beichte haben. :ja: Seitdem beklagen sich meine Eltern, dass ich von einem Extrem ins andere fallen würde. :P Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass sich das nicht wieder ändern wird, dafür habe ich meine Liebe zur Kirche zu sehr entdeckt :herz: .

HeGe

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Clown
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Registriert: Samstag 21. Februar 2004, 15:22

Beitrag von Clown »

Kurze Einleitung: dies ist hier zwar der kath. Bereich, aber da als Auswahlmöglichkeit auch A & A angegeben ist hoffe ich, dass die Mods mein kurzes Eindringen hier tolerieren können.


Ich habe A & A angegeben auch wenn es nicht ganz stimmt. Ich wurde katholisch erzogen und habe auch ernsthaft gebeichtet und die Kommunion empfangen, dann aber kurz vor meiner Firmung den Absprung geschafft, bewußt nicht zur Firmung gegangen und beabsichtige in Kürze auszutreten.


Clown
Wer sich nicht bewegt, spürt seine Ketten nicht.

Micha

Beitrag von Micha »

leer
Zuletzt geändert von Micha am Freitag 4. Februar 2005, 16:25, insgesamt 1-mal geändert.

Edith
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Registriert: Sonntag 5. Oktober 2003, 20:38

Beitrag von Edith »

was soll ich denn anklicken?

Bin nach 5 Tagen kath. getauft worden,... war es immer... hat klassisch- zwischen 14 und 18 meine Glaubenskrise... habe mich im Studium mit zig Glaubensrichtungen intensiv beschäftigt alles mögliche versucht ... und landete... zu meiner gewaltigen Überaschung... wieder in meiner eigenen Kirche. (Da war so ein "mystisches Erlebnis"... so eine "transzendente Erfahrung".. so ein "Einbrechen des Ewigen" ... oder wie immer geschwollen man das sagen mag. In Ediths Sprache: ER hat mich gepackt.)
Da war ich 19. Seitdem... kann ich machen was ich will... Er lässt mich nicht los... :ja: Danke, Gott. :P

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Ermi
Beiträge: 246
Registriert: Freitag 26. Dezember 2003, 15:31
Wohnort: Diözese München

Titel

Beitrag von Ermi »

War stets in katholischen Kreisen eingebunden. Dennoch war mein Taufschein – als Lebensweise - (ein von Gott entlasteter Schuldschein) irgendwie verknittert unbeachtet in einer meiner Hosentaschen.
Nach Jahrzehnten vor Gott gestellt, - ein vorbeimogeln ist da nicht mehr möglich - bekam ich meinen Taufschein erneuert zurück.
Gott ist mittendrin!

Cicero
Beiträge: 979
Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 09:26

Beitrag von Cicero »

Eine Vesper war schuld.

Ich bin eines Sonntags in die Vesper im Dom zu Münster gestolpert, weil ich den Weg zum Parkplatz abkürzen wollte.
Natürlich hatte ich nicht die geringste Ahnung, was eine Vesper ist und überhaupt, was das alles soll. Der Gesang der Clarissen war einfach nur schön. Da habe ich mich hingesetzt und zugehört.
Danach bin ich dann wochenlang - wenn es eben ging - am Sonntag nach Münster zur Vesper gefahren. Sehr langsam, zunächst von mir unbemerkt veränderte sich mein ganzes Leben.

Das ging nicht Blitzartig mit einem Schlag, sondern durch einzelne oft kaum wahrgenommene Ereignisse, die mich nachdenklich machten.

Hatte ich zuvor noch ganz ernsthaft über einen Kirchenaustritt nachgedacht, so kam mehr und mehr die Frage auf, wie ich mein Leben ganz mit der Kirche leben kann. Gute Begleitung und eine große Anfangsgnade, die übrigens viele erleben, die sich "frisch" zu Glauben bekehren, taten ein übriges.
Ich war katholisch getauft, hatte eine katholische Schule besucht, Erstbeichte, Erstkommunion und Firmung mitgemacht, weil man das so macht. Im Elternhaus spielte der Glaube keine Rolle. Nur wenn Oma zu Besuch kam ging man pro forma... als wenn die das nicht gepeilt hätte.

Nach meiner Bekehrung hatte ich lange Jahre viel Streß mit meiner Familie. Mittlerweile wird es akzepiert oder verdrängt, je nach dem.

Biggi
Beiträge: 820
Registriert: Donnerstag 11. Dezember 2003, 16:46

Beitrag von Biggi »

Da ich diesen Thread ganz besonders beeindruckend fand und finde und mittlerweile ein paar neue User hier sind, die daran Interesse haben und evt. weiterstricken könnten, hol ich ihn mal aus der Versenkung hervor.

:)
Das Christentum nimmt den Menschen, wie er ist, und macht ihn zu dem, was er sein soll.
(Adolph Kolping, Patron des XX. Weltjugendtags 2005)

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Fichtel-Wichtel
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Beitrag von Fichtel-Wichtel »

Hab auch die 1 angeklickt.
Bin wie auch schon gerade es so ausgedrückt wurde, in katholischem Umfeld (sehr rheinisch und ruhrpottmäßig trotz ostwestf.Daddy) aufgewachsen. Recht schnell nach der Geburt getauft, au eigenen Wunsch ein Jahr eher zur Ersten hl.Kommunion gegangen.Beten war schon wichtig.vor allem bei den Mahlzeiten.Mami und beide jüngeren Schwestern waren recht aktiv in der Gemeinde.Hab mich eher mehr so als kath.Statist zusammen mit meinem Daddy im Hintergrund gehalten.Glaubenskrisen, Kirchenferne gehören ,so würd ich mal sagen zum normalen Katholikendasein dazu.
Mit tgl.Bibellesen und Rosenkranz hatten wir es überhaupt net.Bibellesen tu ich mittlerweile schon ,jedoch net unbedingt tgl.jedoch mehrfach die Woche.Die Bibel liegt neben dem Sofa auf dem Boden,sehr griffbereit also.
Mittlerweile jon ich nach gut 10jähriger Kirchenabstinenz wieder zur sonntgl.Messe.Ansonsten halte ich meine Rolle als Katholen-Statist eigenlich weiterhin aufrecht, außer den Internetaktivitäten.Hatte mir jedoch ,was jetzt net mehr möglich ist,überlegt bedingt durch berufl.Qualifikation,das berufl.Wissen in eine etwas engagiertere kirchengemeindl.Betätigung einfließen zulassen.
Hat sich jedoch zerschlagen.Und an solchen Betätigungen besteht auch keinerlei Interesse mehr jetzt und auch zukünftig nicht.


Gruß,
Elisabeth


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Risen
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Wohnort: Bocholt

Beitrag von Risen »

1994: Eine Freundin rief an , ob ich nicht mit ihr auf eine Freizeit nach Norwegen fahren wolle.Ihre Tante arbeitete bei der SMD und hatte ihr eine zum Geburtstag geschenkt. Aber allein wollte sie nicht fahren und so fragte sie mich . Ich wollte gerne , aber meine eltern waren nicht so begeistert. Schließlich und endlich ließen sie sich überzeugen und erweichen und so konnte ich mich endlich für die Freizeit in Skogtun anmelden . Ich freute mich riesig darauf , mal von zuhause wegzukommen(ich glaube das geht in dem Alter jedem so). Bis dato hatte ich mit Kirche nie viel am Hut gehabt , geschweige denn mit Gott . Ich hatte erst einmal einmal bewußt zu Gott gebetet. da war meine Mutter schwer krank gewesen und ich hatte gebetet, sie möge wieder aufwachen .Gotterhörte das Gebet, dass ich nachts weinend vor mich hin murmelte . Meine Mutter wachte am nächsten Tag wieder auf . Ich freute mich von Herzen . Aber Gott hatte ich da schon wieder vergessen .
Für mich war damals schon klar , das es irgendwo irgendjemanden gibt , der sowas wie ein Gott ist und der hilft , wenn ich ihn brauche . Aber einen wirklichen einfluß auf mein Leben hatte er anscheinend nicht .
einiege wochen später fand die Freizeit statt . Das die Freizeit christlich war , wußte ich , aber das war nicht wichtig . Was machten schon ein oder zwei Stunden Bibel lesen und Geschichten vom alten Mann mit dem weißen Bart hören , wenn man dafür nach Norwegen konnteund die eltern nicht dabei waren ? Das einzig lästige war die Anschaffung der Bibel .
In Norwegen fiel mir die Stimmung auf , die auf dieser Freizeit herrschte . Die Leute dort waren nett und unkompliziert . Sie hatten einafch irgendetwas , was ich nicht hatte , aber gern haben wollte . Und irgendwie mußte das ja mit dem Gott zu tun haben , von dem sie dort die ganze Zeit redeten . Sie schienen ihn zu kennen und zu wissen von und mit wem sie redeten .
Ich habe damals Gott gebeten in mein Leben zu kommen . Nicht , weil ich ihn so geliebt habe , oder weil er meiner Mutter geholfen hat - ich wollte einfach das , was die anderen hatten . Es ist sicherlich nicht der beste Grund , zu Jesus zu finden , aber besser als gar keiner . Ich war froh und erzählte es einer Begleiterin , die ich mochte . Sie freute sich sehr . Dieser Tag war Mittwoch. Am Freitag gab es einen Segnungsabend und jeder der wollte , konnte für sich beten lassen . Mir wurden an diesem Abend zwei Verse mit auf den Weg gegeben , die noch sehr wichtig für mich sein sollten :
Jesaja 42,3 : Das genickte Rohr wird er nicht zerbrechen und den glimmenden Docht wird er nicht aus löschen.
Und :
Jesaja 43,1 : Fürchte Dich nicht , denn ich habe dich erlöst! Ich habe dich bei deinem Namen gerufen , du bist mein .
Am Samstag fuhren wir zurück , es war der einzige tag der ganzen Freizeit , an dem es regnete . Als wir am Sonntag am Sonntag ankamen , holte mich mein Vater ab und wir fuhren nach Hause . Ich galube ich habe den ganzen Weg über geredet . Als ich meiner Mutter auch alles erzählen wollte , sagte sie , sie müsse mit mir reden . E sei etwas mit meiner Oma passiert. Sie suchte auf dem Tisch und zog einen weißen Umschlag mit schwarzem Rand hervor . Während ich in Norwegen gewesen war , war meine Oma gestorben .
Meine Oma war ein wundervoller Mensch . Ich hätte mit einem Irokesenschnitt , einer Sicherheitsnadel in der Backe und von Kopf bis Fuß tätowiert auftauchen können.Sie hätte gstutzt und dann gefragt : Was willst du essen Kind ? Sie war einer der wenigen Menschen , die die Fähigkeit besitzen , die Menschen so zu nehmen wie sie sind , ohne sie verändern zu wollen . Sie war eine sehr gläubige Frau und war wohl froh mich auf einer christlichen Freizeit zu wissen .
Sie war genau an jenem Mittwoch gestorben , an dem ich Jesus in mein Leben eingeladen hatte . Und an dem Samstag , an dem sie beerdigt wurde , hatte es geregnet .
Ich war am Boden zerstört und habe mich in mein Zimmer zurück gezogen und IHN gefragt :Wieso ? Was habe ich Dir getan ?
Ich hatte das Gefühl , an allem Schuld zu sein . Heute ist mir klar . das es nicht so war .
Heute glaube ich , dass meine Oma in Frieden gehen konnte , als sie mich in Gottes Händen wußte und ich bin mir sicher , sie schaut zu mir her und freut sich an meiner Beziehung zum Herrn .
es gibt Menschen , die diese Geschichte hören , die mir sagen , dasGott etwas besonderes mit mir vorhat . Ich weiß es nicht und überlasse es ihm . Aber manchmal frage ich mich : War das denn nicht besonders genug ?


etwas länger , aber kürzer geht schlecht ;-)
gby , Sarah
"Versuche nie jemanden zu formen, wie du selber bist. Du solltest wissen , dass einer von deiner Sorte reicht . " Ralph Waldo Emerson

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Rene
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Registriert: Donnerstag 8. Juli 2004, 10:53
Wohnort: Marienwallfahrtsort Kevelaer

Beitrag von Rene »

Ich war evangelisch und bin in einer sehr evangelisch geprägten Umgebung aufgewachsen: Grundschule, Gymnasium etc. Irgendwann kam dann die Neugier auf, was "die da drüben" eigentlich glauben, und wieso wir das nicht glauben. Daraufhin habe ich Bücher über den Glauben gelesen, bin mal in Österreich in eine Hl. Messe gegangen und fühlte mich sehr davon berührt, fand aber noch nicht den Mut zur Konversion.

Irgendwann bin ich aus Neugier mal nach Kevelaer, einem Wallfahrtsort in der Nähe, gefahren. Habe dort auch einen Rosenkranz gekauft und ein Heft, wie man den überhaupt betet. Der Rosenkranz ist dann noch lange herumgelegen, aber irgendwann habe ich es versucht. Ungefähr zu dieser Zeit habe ich auch die Anbetung entdeckt. Dass Christus wirklich im Allerheiligsten Sakrament anwesend ist, war mir eigentlich immer irgendwie klar.

Bei meinen Fragen über den Glauben haben mir auch manche Internetseiten sehr geholfen. Nach und nach entdeckte ich, dass die Lehre der katholischen Kirche, das Sakramentenverständnis usw. wirklich seinen Ursprung in der Bibel findet und mehr und mehr öffnete sich für mich die katholische Tradition in ihrer ganzen Schönheit. Einige Menschen waren (und sind) mir auf diesem Weg eine sehr große Hilfe, waren und sind immer bereit, Fragen zu beantworten und Dinge ausführlich zu erklären und begründen. Und haben mich mit Sicherheit auch im Gebet mitgetragen, wofür ich nur dankbar sein kann.

Nach intensivem Studium des Katechismus kam dann die Erkenntnis, dass ich das auch alles wirklich so unterschreiben kann, und so stand meiner Konversion nichts mehr im Wege. Außer die Bürokratie in einigen Kirchen (sowohl in den Niederlanden als auch in Deutschland), aber auch diese Hürde wurde letztendlich überwunden und so wurde ich im Juli in der Kreuzkirche beim Stift Heiligenkreuz in Österreich offiziell in die katholische Kirche aufgenommen. Eine große Gnade, wofür ich dem lieben Gott täglich danke!
Dank sei dem Herrn, der mich aus Gnad', in Seine Kirch' berufen hat!

uli
Beiträge: 299
Registriert: Mittwoch 19. Mai 2004, 23:23

Re: Wann seid ihr zum Glauben gekommen?

Beitrag von uli »

Micha hat geschrieben:Mich deucht, dass dieses Forum einen überproportional hohen Anteil an "Bekehrten" hat und ich bin neugierig zu erfahren, ob ich damit richtig liege.
Hi Micha, das hat mich auch schon mal gedeucht, weshalb ich damals folgenden Thread eröffnet habe:

http://www.kreuzgang.org/viewtopic.php?t=2044

Uli

www.textdienst.de/woran_christen_glauben.htm

Dr. Dirk
Beiträge: 1433
Registriert: Montag 6. Oktober 2003, 09:03

Beitrag von Dr. Dirk »

danke für das Hochschubsen. Interessanter Thread...

Peter
Beiträge: 1249
Registriert: Samstag 4. Oktober 2003, 22:26

Beitrag von Peter »

Bist du nun endlich zum Glauben gekommen?

(Hahahaha.)


Ahemm. Ich habe vorgestern in einem anderen Forum unter dem Threadtitel «Feinbild Katholik» folgende Grobaufnahme meiner «Bekehrung» gegeben:

Zur kurzen, ersten Erläuterung. Ich habe am 5. Dezember 1987 zum Glauben gefunden. Vorausgegangen war eine immer stärker werdende Sehnsucht nach Gott, waren Begebenheiten, die ich im Nachhinein deutlich als Fingerzeige des Heiligen Geistes sehe, auch nach siebzehn Jahren. Gott sprach bei mir in einen ziemlichen Katzenjammer hinein; das auszuführren, würde an dieser Stelle allerdings zu weit führen, und ich erinnere mich gut an eine Begebenheit auf einem Büchermarkt auf der Düsseldorfer Königsallee. Ein ziemlich junger Mensch sprach mich an; auf einen inneren Hinweis hin. Ich finde, es gehört ziemlicher Mut dazu, jemanden anzusprechen, weil man meint, Gott weise einen gerade auf eine Person hin. Viele von uns würden das vermutlich als Spinnerei selbstzensieren. Dieser Junge tat es, und lud mich ein, zu einem Gottesdienst in seine Gemeinde, eine Düsseldorfer Pfingstgemeinde, zu kommen.

Zwei Monate lang «vergaß» ich die Einladung. Letztlich war es dann der Samstag vor einem zweiten Advent, an dem ich den alten Kinosaal betrat, in dem die Gemeinde bis heute Gottesdienst feiert. Als ich den Lobpreis «peinlich» fand und gerade gehen wollte, schlug die Gnade zu. In einem Augenblick ging mir durch ein prophetisches Wort – und mehr noch in meinem Herzen auf, daß Jesus Realität ist, daß er existiert, daß er mein Herr sein will. Selbstverständlich für mich, zum Altarruf zu gehen. Dem Bruder, der für mich betete, sagte ich, daß ich mich bei meiner Heimatgemeinde melden wollte: Der Gemeindepfarrer dort war jahrelang Sprecher der Katholischen Charismatischen Erneuerung in Deutschland – einer Bewegung, der ich vorher extrem skeptisch gegenüberstand. Er guckte mich aufmerksam an und sagte nur: «Ja, das wirst du tun», betete und segnete mich. Sofort als ich zu Hause war, klingelte ich den alten Pfarrer aus dem Bett! Er lud mich ein, zu einem Gespräch zu ihm zu kommen. Zwei Tage später! – Eine Ewigkeit für einen frisch Entzündeten!

Als ich an diesem Abend nach einem Wort dürstete, schlug ich die Bibel an einer unbestimmten Stelle auf: «Ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wenn einer meine Stimme hört und die Tür öffnet, werde ich eintreten und Mahl mit ihm halten, und er mit mir.» Das tat ich – und gab Jesus mein Leben.


Zur Erläuterung: Es ging in diesem Thread darum, daß eine anonyme Dame meinte, etwas gegen Katholiken haben zu müssen. Oder so.





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Heike
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Beitrag von Heike »

Peter hat geschrieben:Auf diesen Beitrag antworten - hier klicken...
Hast du den Link vergessen? :ratlos:

John-Paul
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Registriert: Sonntag 12. September 2004, 20:10

Beitrag von John-Paul »

Als Kind katholisch getauft, wuchs ich - der Vater "liberal" katholisch, die Mutter evangelisch - in einer Familie auf, in welcher der Glaube eine eher untergeordnete Rolle spielte. Unter dem Einfluß atheistischer Lehrer und kirchenkritischer Literatur fiel ich als Jugendlicher von einem Moment zum anderen vom (ohnehin nie sehr tief greifenden) Glauben ab, weil ich ernsthaft annahm, daß die Wissenschaft alle Religion überholt habe. Obwohl aus Bequemlichkeit nie aus der Kirche ausgetreten (ein Schüler und Student zahlt ja auch noch keine Kirchensteuer), war ich doch fast zwei Jahrzehnte lang ein Agnostiker und anfangs sogar ein ziemlich radikaler Atheist. Je älter ich wurde und im Zuge meiner Beschäftigung mit der Wissenschaftstheorie des Kritischen Rationalismus wurde mir jedoch allmählich immer klarer, daß die logische Basis des Atheismus ungemein schwach ist, weil einerseits universale Existenzaussagen wie jene über die Existenz Gottes grundsätzlich logisch unwiderlegbar und unsere theoretischen Erkenntnisse andererseits grundsätzlich fehlbar sind und wir auch hier nicht wenig einfach "glauben" müssen .

Hinzu kam, daß mich die Antworten, die ich in der philosophischen Literatur zur Frage einer atheistisch fundierten Ethik erhielt, zunehmend enttäuschten, weil diese die Möglichkeit einer "Letztbegründung" von Moral grundsätzlich ausschlossen und diese auch keine Antwort auf das Problem moralischer Schuld bereithielten, die ich selbst als eine immer größere Last empfand. Zudem mußte ich immer deutlicher zugeben, daß ich die sozialethischen Normen, welche Kirche und Papst unbeirrt vertraten (insbesondere in der Abtreibungsfrage), auch als Nichtchrist zutiefst vernünftig fand. Schließlich nährte auch die unleugbare Tatsache, daß es viele intelligente und hochgebildete Menschen gab, die überzeugte Christen waren und, wie der Papst, sogar einen hohen persönlichen Preis für diese Überzeugung zu zahlen bereit waren, meine immer stärker wachsende Überzeugung, daß am christlichen Glauben doch mehr dran sein könne, als ich mir selbst hatte zugestehen wollen.

Beschämt von der Tatsache, daß ausgerechnet mir altem Religionsleugner dies passierte, beschloß ich schließlich vor knapp vier Jahren, dem Glauben, wie ich in meinem Hochmut es nannte, "eine echte Chance" zu geben, nicht ahnend, daß ich selbst es war, der hier eine solche Chance erhielt.

Von nun an ließ mich das Thema des Glaubens nicht mehr los. Ich bin seitdem vollkommen fasziniert von der Erkenntnis, daß sich der Glaube (selbst der Auferstehungsglaube) mit guten Argumenten verteidigen läßt. Daß man aber Gott und seine Liebe - im Gebet, in den Sakramenten, in der Messe - auch ganz persönlich erfahren kann, war für mich die mit Abstand größte und schönste Überraschung meines Lebens.

Peter
Beiträge: 1249
Registriert: Samstag 4. Oktober 2003, 22:26

Beitrag von Peter »

«Hast du den Link vergessen?»

Oh! Nein, den Satz habe ich aus Versehen mitkopiert und eingefügt.

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lumieredeux
Beiträge: 156
Registriert: Samstag 10. Juli 2004, 14:56

Beitrag von lumieredeux »

Ich hab geklickt:
"Ich war schon immer katholisch und habe - von kurzen Krisen abgesehen - nie gezweifelt. "

Das stimmt zwar nicht 100%, aber es kam der Wahrheit am nächsten. Prinzipiell sind bei mir in der Familie fast alle "gut" katholisch, was hier im hohen Norden (3-5% Katholiken) die absolute Ausnahme darstellt. Sonntäglicher Kirchgang, wir waren eine kleine Gemeinde, Sonntags ca. 20 Leute. Mein Vater war Lektor und wir als Ministranten. Ich war einem ev. Kindergarten. Naiver Kinderglaube an den Allmächtigen mit dem weißen Bart auf seiner Wolke war also gut vorhanden.

Aber nach und nach mußte ich der Situation in der Diaspora Tribut zollen. Wenn der Kinderglaube nicht mehr trägt, man die klassische Teenager Glaubenskrise hat und einem das gesamte Umfeld vermittelt, daß man doch voll einen an der Waffel hätte, wenn man an Gott glauben würde, zur Kirche gehen würde und dann als Allerschlimmstes auch noch katholisch sei. Wenn man das nur oft genug hört oder zu spüren bekommt, dann überlegt man sich als Teenager doch, ob man selber nicht richtig tickt oder die anderen falsch liegen und die eigenen großen Zweifel berechtigt sind.

Eigentlich war ich drauf oder dran meinen Weg mit der Kirche zu beenden als meine Eltern mir einen Flyer mit einer Jugendfreizeit unserer Nachbargemeinde mitbrachten: Osterwoche in Taizé/ Frankreich. Das fand ich anfangs ja total blöd- "Teißee" was ist das denn? Ich mein, Frankreich ist ja schonmal richtig klasse, aber 1 Woche mit den blöden Jugendlichen aus der anderen Gemeinde? Irgendwie stellte sich heraus, daß ich Ostern nix Besseres zu tun hatte und allein der Gedanke an Frankreich und meine Lieblingssprache wieder benutzen zu können, gab dann den Ausschlag doch mitzufahren, obwohl ich nach dem Vortreffen wieder drauf und dran war, wieder abzuspringen.

Und am Ende war doch alles ganz anders, die vermeindlich soo blöden Jugendlichen waren doch ganz nett, wir hatten viel Spaß und ich habe in dieser Woche in Taize gesehen, daß ich nicht alleine bin mit meiner Suche und meinen Zweifeln und hab festgestellt, wenn da soviele Jugendliche auch an Gott glauben, dann kann mein Weg ja doch nicht so falsch sein.

Was mich bis heute stark beeindruckt, ist mein Aha-Erlebnis, als ich das erste Mal diese Kirche in Taize betrat, die von außen doch mehr aussieht wie eine Im/Export-Lagerhalle. Wir waren von der Fahrt übernächtigt, schlecht drauf, draußen war's kalt und naß und wir hatten gerade das genossen, was der Franzose für Frühstück hält. Dann auch noch die Ansage unseres Pastoralreferenten, daß jetzt Morgengebet wäre. Oh nee, beten, Kirche, nee laß man. Aber es war draußen so kalt, daß wir lieber freiwillig rein sind. Als ich die Kirchetür aufschob und die Kirche betrat, wobei mich diese typische Taize-Atmosphäre (Weihrauch, Buxbaum, nasse Socken) umfing und ich vorne die orangenen Tücher und die Kerzen in den Kaminziegeln sah, da hatte ich so plötzlich das Gefühl um's Herz, als wenn Gott mich anlächelte und sagte: "Da bist du ja endlich wieder, komm rein, ich habe auf dich gewartet."

Anfangs fand ich Taize ja total doof , aber als wir dann heimfahren mußten, wollte ich nicht weg. Tja und so ist es bis heute geblieben, ab und zu muß ich wieder an den Ort, wo ich einen Teil meines Herzens gelassen habe, um ihn zu besuchen.

Liebe Grüße
lumie

Peter
Beiträge: 1249
Registriert: Samstag 4. Oktober 2003, 22:26

Beitrag von Peter »

:jump: :jump: :jump:

Danke, Lumière!

(Buxbaum und nasse Socken – wüüürg.)

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lumieredeux
Beiträge: 156
Registriert: Samstag 10. Juli 2004, 14:56

Beitrag von lumieredeux »

Da werd ich ja ganz rot :kiss:

Peter hat geschrieben::jump: :jump: :jump:

Danke, Lumière!

(Buxbaum und nasse Socken – wüüürg.)

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Alberic-Maria
Beiträge: 123
Registriert: Freitag 26. November 2004, 13:04

Wann bin ich zum Glauben gekommen?

Beitrag von Alberic-Maria »

Na ja, die Frage ist für mich nicht einfach zu beantworten.
Aufgewachsen in einer süddt. katholischen Familie mit allem was so dazugehört (Taufe als Baby, sonntäglicher Kirchgang, Heilige Kommunion, Firmung, Mitglied und Leiter in einer katholischen Jugendgruppe bis zu Taize-Besuch) habe ich in meiner Jugend so ziemlich alles mitgemacht, mich sogar - wenn auch nicht sehr intensiv und lang - gefragt, ob ich nicht als Trappist berufen bin.
Nun ja, die "Antwort" auf diese Frage war, dass ich mittlerweile verheiratet bin und wir drei Kinder haben.
Mit der "katholischen Kirche" oder besser mit der "süddeutschen Ausprägung" habe ich dann schon längere Zeit erhebliche Probleme gahabt. Weniger mit unseren Pfarrern, sonder mit meinen Mitgläubigen, die eben 1 Stunde/Woche (nämlich beim Sonntagsgottesdienst - das ist die Stunde vor dem Frühschoppen) Christen waren und sonst war da nicht viel erkennbar. Also nachbarschaftliche Solidarität, Solidarität mit Menschen in armen und ärmsten Ländern, Teilen, Akzeptanz von Anderen und Andersgläubigen, teilweise recht deutliche rechtsradikale Ansichten, z.B. über Asylanten u.ä..
Ich bin dann für eine ganze Zeit bei den Amish "gelandet", habe dort auch heute noch einige sehr gute Brieffreundschaften.
Bei einem Besuch bei verschiedenen amishen Brieffreunden und deren Gemeinden ist mir einiges klar geworden. Insbesondere, dass ich nicht so einfach aus der katholischen Kirche austreten kann und will.
Bei einem Italienaufenthalt habe ich dann Franziskus und Klara "kennengelernt". San Damiano in Assisi berührt mich immer noch mächtig. Aber wer schon einmal die "Eremeos" besucht hat, wie LaCelle oder LaVerna, Montecasale, Greccio, weiß von was ich rede.
Dies hat mich so ergriffen, dass ich nun - nach Meinung meiner Familie - spinne. Aber ich habe für mich erkannt, dass ich das tun sollte, was mir gut tut. Das heist für mich, eben auch unter der Woche die Heilige Messe zu besuchen. Das heist für mich seither, soweit wie möglich das Stundengebet entweder in einem nahegelegenen Kloster mitzubeten oder für mich allein zu beten.
Nur wenige können nachvollziehen, wie gut es tut, den Tag nicht mit den schlechten Nachrichten der zeitung, sondern mit der "guten Nachricht" der Laudes und des Tagesevangeliums zu beginnen. Dafür stehe ich dann auch recht früh auf, bevor meine Familie "anrückt" zum gemeinsamen Frühstück.
Also auf einen Nenner gebracht, würde ich sagen, zum Glauben gekommen bin ich mit 40 Jahren an den Stätten von Franziskus und Klara von Assisi.

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Junia
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Wohnort: Diözese Linz/Österreich
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Beitrag von Junia »

Ich habe die Nummer 4 angeklickt, muss aber doch einiges ergänzen.

Meine Mutter ist traditionell gläubig, mein Vater war eher ein Kirchenhasser und war von der Kirche ausgetreten (ist am Ende seines Lebens in die Kirche heimgekehrt)

... bedingt durch die Scheidung meiner Eltern und wegen meiner Körperbehinderung verbrachte ich die Schulzeit und Berufsausbildung in kirchlichen Internaten, was bedeutete: Alles Religiöse war Zwang .... Kaum weg vom Internat ein paar Jahre den Glauben links liegen gelassen, würde meine Kindheit aber heute nicht mehr gläubig bezeichnen ....

Mit 21 Jahren dann den Cursillo gemacht, dort auf begeisterte Christen gestossen und selbst begeistert worden. Anfang der 80iger Jahre wollte ich mehr und konkreteres wissen. Darum Absolvierung des Wiener theologischen Fernkurses und dann etwa 20 Jahre lang sehr aktives Mittun in der Pfarre und im theologischen Bildungsbereich.

Im Alter von 48 Jahren gab es einige einschneidende Ereignisse (durch Jobverlust, Berufsunfähigkeitspension, schwere Erkrankungen) eine mehr als drei Jahre lang dauernde Glaubenskrise, aus der ich nun langsam wieder hervorkrabbele .... Mein Glaube ist dadurch ein anderer geworden, einer, der mitunter buchstabiert werden möchte ....

junia
Auch die Schnecke gelangte in die Arche Noah.

Petra
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Beitrag von Petra »

Ein großes Danke an alle, die von ihrem Glaubensweg erzählen.

(Das hier ist mein Lieblingsthread :ja: )

Biggi
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Beitrag von Biggi »

Petra hat geschrieben:Ein großes Danke an alle, die von ihrem Glaubensweg erzählen.

(Das hier ist mein Lieblingsthread :ja: )
*vollumfänglichunterschreib*

Ich freue mich immer, wenn daran weitergestrickt wird...
Das Christentum nimmt den Menschen, wie er ist, und macht ihn zu dem, was er sein soll.
(Adolph Kolping, Patron des XX. Weltjugendtags 2005)

Gast

Beitrag von Gast »

Biggi hat geschrieben:
Petra hat geschrieben:Ein großes Danke an alle, die von ihrem Glaubensweg erzählen.

(Das hier ist mein Lieblingsthread :ja: )
*vollumfänglichunterschreib*

Ich freue mich immer, wenn daran weitergestrickt wird...
Na dann will ich mal die Stricknadeln raussuchen (aber heute wird das nichts mehr).

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Linus
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Beitrag von Linus »

Peter hat geschrieben:
Linus hat geschrieben:… und dann als 16 bis 17 Jähriger gings in eine Freikirche parallel zum Firmunterricht. Lebensbeichte mit 18, wo ich mein freikirchlichess Intermezzo beichtete. Charismatische Berührungspunkte seit dem 8 oder 9. Lebensjahr. …
Hallo Linus,

wirklich ohne in Frage zu stellen, was du für beicht«würdig» erkanntest – denn da spielen ja viele persönliche Fragen, Entscheidungen, Nachlässigkeiten, die nur du kennst, mit hinein: Da ich jedoch gerade durch das Erleben eines freikirchlichen Gottesdienstes (in einer Pingstgemeinde) zum Glauben gefunden habe, muss ich kurz aufzeigen und eine kleine Ehrenrettung der «Freikirchen» vornehmen. Durch die wirkt Gott oft erfrischende Wunder.
Es ging hier mehr um das "zwar persönlichen Glauben gefunden, aber die Kirchengebote verletzt haben." Ich kam in der freikirche immer mehr drauf, dass der dort gelebte Glaube relativ schwach theologisch begründet war, und die Mutter Kirche (Alma Mater Ecclesia ;) ) vor allem für die "Nicht-high-life-Phasen" des Glaubens doch ein sehr gutes Fundament bietet, während in der freikirche doch jeder seine eigene "Privatreligiosität" innerhalb eines gewissen Rahmens zusammenzimmern konnte. Und da wurde mir bewusst, dass es unbedingt notwendig ist, in einer gelebten seit den Aposteln verbürgten Tradition zu stehen, die im Grunde nur zwei Kirchen haben: die Katholische und die orthodoxe. Und da ich ja schon katholisch war....
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

Micha

Beitrag von Micha »

leer
Zuletzt geändert von Micha am Mittwoch 2. Februar 2005, 20:41, insgesamt 1-mal geändert.

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Ermi
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Glaube!

Beitrag von Ermi »

Micha hat geschrieben:Ich lese diesen Thread mit großem Interesse und poste ausnahmsweise mal einfach so, damit er etwas mehr Aufmerksamkeit gewinnt.
Hallo Micha! Ich finde diesen Tread als eine gelungene Komposition. Wie in vielen Musikwerken die Disharmonie ihren Platz hat, so auch hier in diesem Tread. Bekannt ist dann zum Schluß der berühmte Akkord, der das ganze Musikstück abrundet, um wiederum die Disharmonie auflöst. Der Spieler ist der liebe Gott, ein ausgezeichneter Virtuose. Unsere Bekenntnisse sind demnach die Noten, das Instrument ist die Kirche - schon seeeehr alt, aber kostbar. :ja:
Gott ist mittendrin!

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Ulrich
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Beitrag von Ulrich »

Als sich der HERR meiner Suche erbarmte durfte ich zum GLAUBEN kommen.

Warum Er dies tat ist mir noch heute ein Geheimnis.


liebs Grüssli

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Maria Magdalena
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Wann seid ihr zum Glauben gekommen

Beitrag von Maria Magdalena »

:hmm: Eigendlich schon so lange ich denken kann( Vater ev.-luth. Diakon).Aber mit den Jahren kam ich da rauf ,daß meine innere Heimat
in der kath.Kirche ist(deshalb stimmte ich auch für die 6.)

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