Geistliche Kommunion

Allgemein Katholisches.
Ecce Homo
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Geistliche Kommunion

Beitrag von Ecce Homo »

Ich habe neulich mal gehört, dass den Gläubigen die geistliche Kommunion genügen solle... (ich meine, bis Pius X sah die Häufigkeit des Kommunionempfanges ja auch eher "mau" aus... )

Was sagt ihr dazu?
"Reicht" die geistliche Kommunion aus?
Für was eigentlich? Ist das Wort "reicht" im Sinne eines Minimums gemeint"?

Persönlich sage ich: Wenn ich nicht durch eine schwere Sünde oder einen anderen gerechten Grund gehindert bin, werde ich schon kommunizieren...

Was denkt ihr über die Frage der geistlichen Kommunion?
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Pit
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Re: Geistliche Kommunion

Beitrag von Pit »

Wenn ich begriffen habe, was mir die Kommunion bedeutet: Nein !

Gruß, Pit
Ecce Homo hat geschrieben:
Was sagt ihr dazu?
"Reicht" die geistliche Kommunion aus?
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Cosimo
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Beitrag von Cosimo »

Was sagt ihr dazu?
Warum soll eine Jahrhunderte alte Praxis denn schlecht sein?
Nun ich praktiziere selber ausschließlich geistige Kommunion. Außer einmal im Jahr, wie es das IV Lateranese vorschreibt.

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Pit
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Beitrag von Pit »

Hallo Cosimo,

dann habe ich als "modernistischer" ;-) Katholik eine Frage an Dich. (Hinweis an den Mod: Bitte nicht ! löschen, die Frage ist ernstgemeint!)

Wenn die Messe von dem Priester sozusagen vom Priester vor Gott gelesen wird, und - wenn ich die traditionalistische Sichtweise richtig verstanden habe - die Gemeinde der Gläubigen nicht unbedingt anwesend sein muss, und im tridentinischen Ritus auch nicht (oder nur sehr bedingt an den liturgischen Abläufen beteiligt ist, dann ist die Messe für die Gläubigen doch eher unwichtig. Oder? Bitte entschuldige den etwas "ketzerischen" Ton!
Wenn es darübehinaus nur von Bedeutung ist (nach tridentinischer Meinung) einmal jährlich zu kommunizieren, warum genügt es dann nicht, einmal im Jahr - vorzugsweise Ostern - die Messe zu besuchen, und im restlichen Jahr mit dem Schott in der Hand und geistlicher Kommunion zu Hause zu bleiben?

Gruß, Pit
Cosimo hat geschrieben:Was sagt ihr dazu?
Warum soll eine Jahrhunderte alte Praxis denn schlecht sein?
Nun ich praktiziere selber ausschließlich geistige Kommunion. Außer einmal im Jahr, wie es das IV Lateranese vorschreibt.
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Peregrin
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Beitrag von Peregrin »

Cosimo hat geschrieben: Warum soll eine Jahrhunderte alte Praxis denn schlecht sein?
Es gibt zwei Arten von Narren: Die eine sagt: "Das ist alt und daher gut", die andere: "Das ist neu und daher besser!"

;)
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Ecce hat geschrieben:Was denkt ihr über die Frage der geistlichen Kommunion?
Ein Euphemismus und ein Mißbrauch.
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Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Ecce hat geschrieben:Was denkt ihr über die Frage der geistlichen Kommunion?
Ein Euphemismus und ein Mißbrauch.
Und warum denkst du so?
(OK, Euphemismus i.S. einer totalen "Erhöhung" kann ich nachvollziehen... )

Aber Missbrauch?
:hmm:
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Linus
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Beitrag von Linus »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Ecce hat geschrieben:Was denkt ihr über die Frage der geistlichen Kommunion?
Ein Euphemismus und ein Mißbrauch.
Ein Euphemismus wofür?
Ein Mißbrauch warum?
Ich verstehs nicht.

Ich denke, geistliche Kommunion ist gut - wenn man, wie Ecce schon schrieb - gehindert ist (etwa durch fehlendendes eucharistisches Fasten) oder eben eine schwere Sünde.
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Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Linus hat geschrieben: Ich denke, geistliche Kommunion ist gut - wenn man, wie Ecce schon schrieb - gehindert ist (etwa durch fehlendendes eucharistisches Fasten) oder eben eine schwere Sünde.
Mir ging es aber grundsätzlich um die Frage, ob die geistliche Kommunion "reicht", nicht im Notfall, sondern grundsätzlich...

und ehrlich - nicht im Notfall, aber grundsätzlich - verstehe ich dann den Robert irgendwie schon... :/
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Cosimo
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Beitrag von Cosimo »

Der hochverehrte Papst Johannes Paul II. schreibt dagegen aber schön im 4. Kapitel von Ecclesia de Eucharistia. und ausschlaggebend ist was er sagt:
Genau deshalb ist es angemessen, in der Seele das dauernde Verlangen nach dem eucharistischen Sakrament zu pflegen. Hier ist die Praxis der "geistlichen Kommunion" entstanden, die sich seit Jahrhunderten in der Kirche erfolgreich durchgesetzt hat und von heiligen Lehrmeistern des geistlichen Lebens empfohlen wird. Die heilige Theresa von Jesus schrieb: "Wenn ihr nicht kommuniziert und an der Messe teilnehmt, kommuniziert geistlich. Diese Übung birgt viele Vorteile... So wird in euch viel von der Liebe unseres Herrn eingeprägt".

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Linus hat geschrieben:Ein Euphemismus wofür?
Ein Euphemismus für „nicht kommunizieren“.
Linus hat geschrieben:Ein Mißbrauch warum?
Lies einmal das Dekret »Quam singulari« des heiligen römischen Bischofs
und Patriarchen Papst Pius X. Dort geht es zwar an sich um die Kommu-
nion der Kinder, doch geht implizit auch hinreichend deutlich daraus
hervor, welchen Wert die häufige Kommunion – immer verstanden als
tatsächlich, physische Kommunion – auch für den erwachsenen Gläubi-
gen hat.

Im besonderen ist an Fälle wie den zu denken, daß man Personen, die in
fortgesetzter schwerer Sünde leben (z. B. im Konkubinat trotz bestehen-
der Ehe) den physischen Kommunionempfang verwehrt, sie aber mit dem
Hinweis auf eine angeblich mögliche „geistige Kommunion“ beschwich-
tigt. Das ist nicht nur absurd, sondern täuscht diese Sünder auch noch
über den Ernst ihrer Lage hinweg. Es geht um schwere Sünde, und diese
schließt von der Kommunion und damit auch von der Gemeinschaft aus.
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Petra
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Beitrag von Petra »

Das werde ich übrigens nie verstehen, wie etwas „schwere Sünde“ in der einen Gemeinschaft sein kann, so schwer dass sie von der Kommunion ausschließt, und das in den anderen Gemeinschaften gelassener gesehen wird. :nein:

Sich in der Wahl des Partners geirrt zu haben oder als halbes Kind mit jemanden verheiratet worden zu sein, der von den Eltern ausgesucht wurde, so was könnte wirklich jedem passieren.

(Übrigens kenne ich eine westeuropäische, katholische Frau, heute 57, die als 14-Jährige verheiratet wurde.)

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Melody
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OT

Beitrag von Melody »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Das ist nicht nur absurd, sondern täuscht diese Sünder auch noch über den Ernst ihrer Lage hinweg. Es geht um schwere Sünde, und diese schließt von der Kommunion und damit auch von der Gemeinschaft aus.
Ob tatsächlich eine schwere Sünde vorliegt, kann nur Gott selbst entscheiden... Wer also in so einer bedauernswerten Situation ist, tut gut daran, sich dem Urteil Gottes und Seiner Barmherzigkeit zu unterwerfen, sich aber trotzdem(!) demütig dem bestehenden Kirchenrecht/KKK zu unterwerfen und die geistige Kommunion zu pflegen...

Denk im übrigen mal an die durchaus vorhandenen Fälle, wo eine Ehe sehr wohl ungültig ist, dies aber nicht bewiesen werden kann, weil der andere Ehepartner nicht oder falsch aussagt!

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Es ging hier nicht ums Eherecht und -sakrament, sondern um eine
sogenannte „geistige Kommunion“. Ich habe nur an einem Beispiel
die Unsinnigkeit des Begriffs demonstrieren wollen.

Ob einer nun gerecht oder ungerecht von der Kommunion ausge-
schlossen ist, ist insofern einerlei. Eine Vertröstung auf „geistige
Kommunion“ ist Schönrednerei. „Geistige Kommunion“ ist keine
Kommunion. Vielleicht kann mal einer zu definieren versuchen, was
damit eigentlich gemeint ist. Jedenfalls eben keine Kommunion,
sondern etwas anderes, und darum auch kein Ersatz.
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Linus
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Beitrag von Linus »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Jedenfalls eben keine Kommunion,
sondern etwas anderes, und darum auch kein Ersatz.
Ersatz schon, aber kein vollwertiger. Es bleibt ein zu überbrückender Graben bestehen.
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Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Linus hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Jedenfalls eben keine Kommunion,
sondern etwas anderes, und darum auch kein Ersatz.
Ersatz schon, aber kein vollwertiger. Es bleibt ein zu überbrückender Graben bestehen.
Und wie stellst du dir das "Überbrücken" vor? :hmm:
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Linus
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Beitrag von Linus »

garnicht, weils kein Überbrückungsmittel gibt.
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Stephen Dedalus
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Re: Geistliche Kommunion

Beitrag von Stephen Dedalus »

Ecce Homo hat geschrieben:Ich habe neulich mal gehört, dass den Gläubigen die geistliche Kommunion genügen solle... (ich meine, bis Pius X sah die Häufigkeit des Kommunionempfanges ja auch eher "mau" aus... )

Was sagt ihr dazu?
"Reicht" die geistliche Kommunion aus?
Für was eigentlich? Ist das Wort "reicht" im Sinne eines Minimums gemeint"?

Persönlich sage ich: Wenn ich nicht durch eine schwere Sünde oder einen anderen gerechten Grund gehindert bin, werde ich schon kommunizieren...

Was denkt ihr über die Frage der geistlichen Kommunion?
Ich denke die sog. "geistige Kommunion" ist ein Hilfskonstrukt, das aus einem falschen Verständnis entstanden ist und eine Fehlentwicklung darstellt. Der Herr hat uns befohlen, von dem Brot zu essen und dem Kelch zu trinken, nicht uns vorzustellen, das zu tun.

Daß es wieder zu einem regelmäßigen Kommunionempfang gekommen ist, ist eine der wesentlichen Entwicklungen im Christentum im 20. Jahrhundert, weitaus bedeutender als alle anderen liturgischen Reformen. Das gewandelte Verständnis der Eucharistie drückt sich darin am deutlichsten aus.

Zwar wirft das neue Probleme auf (Herdentrieb, indifferente Teilnahme), aber denen muß man durch Katechese entegenwirken.

Gruß
SD
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Melody
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Re: Geistliche Kommunion

Beitrag von Melody »

Stephen Dedalus hat geschrieben:Zwar wirft das neue Probleme auf (Herdentrieb, indifferente Teilnahme), aber denen muß man durch Katechese entegenwirken.
Das ist wohl die größere "Fehlentwicklung"!
"Wer unwürdig..." usw...
Und wenn ich mir die Katholiken anschaue, die ich so kenne, dann befinden sich nach KKK davon mind. 80 % im Stand von Todsünde und gehen halt trotzdem. Beichte braucht man eh nicht. Super Entwicklung.

Ecce Homo
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Re: Geistliche Kommunion

Beitrag von Ecce Homo »

Melody hat geschrieben:
Stephen Dedalus hat geschrieben:Zwar wirft das neue Probleme auf (Herdentrieb, indifferente Teilnahme), aber denen muß man durch Katechese entegenwirken.
Das ist wohl die größere "Fehlentwicklung"!
"Wer unwürdig..." usw...
Und wenn ich mir die Katholiken anschaue, die ich so kenne, dann befinden sich nach KKK davon mind. 80 % im Stand von Todsünde und gehen halt trotzdem. Beichte braucht man eh nicht. Super Entwicklung.
Gott sei Dank haben die meisten Menschen nicht die Herzensschau...
Und ob jemand anders mit vollem Wissen und voller Absicht schwere Sachen getan hat, kann ich "Gott sei Dank!" nicht beurteilen.
Und wer kann schon sicher sagen, dass der andere, von dem ich wirklich etwas wüsste, nicht am abend vorher noch "heimlich" (d.h. ohne dass andere, die ihn so sehr beobachten, zugegen waren und es mitbekommen haben, dass er das Gespräch mit dem Pfarrer suchte) beichten war?

Wie war das noch mit dem Balken und dem Splitter? :/ Oder das mit dem "Richtet nicht... "?
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Melody
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Beitrag von Melody »

@Ecce
Ich habe gesagt NACH KKK!
Und das habe ich wohlüberlegt und mit Absicht so gesagt.
Also geht Dein Hinweis mit dem Richten ins Leere.
Ich wäre der letzte, der irgendwen richtet. Da hab gerade ich keinerlei Veranlassung für. Was Todsünde tatsächlich ist und was nicht, das kann nur Gott erkennen.
Aber ich sollte mich demütig an das halten, was die Kirche in ihren Regeln vorgibt. Denn das gehört zu einem wirklich fruchtbaren Kommunionempfang eben auch dazu. Man kann sich die Gnaden der Hl. Kommunion nicht "ertrotzen".

Und da ich mit meinen Mitmenschen durchaus spreche, weiß ich sehr wohl, dass niemand die Beichte praktiziert, die meisten, weil sie es für unnötig halten, vereinzelte andere aus "Zeitmangel".

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Melody hat geschrieben:Ich wäre der letzte, der irgendwen richtet. Da hab gerade ich keinerlei Veranlassung für. Was Todsünde tatsächlich ist und was nicht, das kann nur Gott erkennen.
Und warum wedelst du dann praktisch mit dem KKK vor anderen Leuten rum und sagst hier über sie, dass sie nach KKK in Todsünde leben müssten?
Das müssen sie doch dann selbst wissen und erkennen oder eben nicht... Wie genau die Zustände der anderen Menschen nach KKK sind oder nicht sind, dass wissen diese Menschen selber oder eben nicht. Und es ist ihre persönliche Sache.
Melody hat geschrieben:Aber ich sollte mich demütig an das halten, was die Kirche in ihren Regeln vorgibt. Denn das gehört zu einem wirklich fruchtbaren Kommunionempfang eben auch dazu. Man kann sich die Gnaden der Hl. Kommunion nicht "ertrotzen".
Ja eben. Du schreibst es ja: Jeder sollte das machen. Für sich selbst. Und dabei nicht auf die anderen schauen. Also leben und leben lassen.
Melody hat geschrieben:Und da ich mit meinen Mitmenschen durchaus spreche, weiß ich sehr wohl, dass niemand die Beichte praktiziert, die meisten, weil sie es für unnötig halten, vereinzelte andere aus "Zeitmangel".
Ganz ehrlich: Meinst du, ich würde irgendjemandem, der mich wie auch immer danach fragt sagen, ob, wie oft und wann ich beichte? Und vielleicht noch bei wem? (Wenn ich wirklich direkt gefragt werden sollte, dann sage ich meistens, dass ich in ganz regelmäßigen Abständen Beichte und natürlich auch kommuniziere, wenn dann noch nachgebohrt werden sollte, dann sage ich vielleicht noch Beichte alle zwei Wochen - aber mehr werde ich nicht sagen, dann berufe ich mich auf das Beichsiegel...)

Warum sollte ich das machen? Die Beichte geht Gott was an - ich sehe es wie mein Beichtvater: Auch die Tatsache "dass" fällt für ihn unter das Beichtsiegel - von ihm würde auch niemand erfahren, dass ich gebeichtet habe. Und warum sollte ich dann was erzählen, wenn er es auch nicht tut?
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Melody
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Beitrag von Melody »

Ecce Homo hat geschrieben:
Melody hat geschrieben:Aber ich sollte mich demütig an das halten, was die Kirche in ihren Regeln vorgibt. Denn das gehört zu einem wirklich fruchtbaren Kommunionempfang eben auch dazu. Man kann sich die Gnaden der Hl. Kommunion nicht "ertrotzen".
Ja eben. Du schreibst es ja: Jeder sollte das machen. Für sich selbst. Und dabei nicht auf die anderen schauen. Also leben und leben lassen.
??? Die Antwort auf mein Zitat muss ich jetzt nicht verstehen, oder doch?!
Ich wollte darauf hinaus, dass es z. B. im KKK klipp und klar heißt, dass vorehelicher GV vom Kommunionempfang ausschließt. Und Punkt. Da ist kein Raum für eine Gewissensfreiheit vorgesehen. Da kann man dann von mir aus mit ringen und kämpfen und es für sich anders sehen, aber wenn der Empfang der Hl. Kommunion wirklich fruchtbar sein soll, kommt man nicht umhin, sich ans Gebot der Kirche zu halten.
Die große Masse sieht das aber alles anders.

Und Ecce, bitte... was soll das, wenn man über katholische Themen diskutiert, dann kommt doch ganz klar rüber, welche Meinung jemand zum Thema Beichte hat.
Du musst ja niemandem auf die Nase binden, wann Du wie wo beichtest, aber Du wirst wohl auch kaum erzählen, dass Du das für ausgemachten Schwachsinn hältst. Andere tun das aber.

Im übrigen finde ich es vorteilhaft, in ganz normale Gespräche in ganz normaler Umgebung beiläufig das Wort Beichte fallenzulassen, damit andere mehr zu der Erkenntnis kommen können, dass es eben etwas "normales" ist und man das nicht nur bei Mord tun sollte, wie es die heute 60/70jährigen so propagieren.

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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

Da ist kein Raum für eine Gewissensfreiheit vorgesehen.
Der Raum für Gewissenfreiheit ist immer da, wenn einem das Gewissen gebietet muß man auch die Regeln der Kirche brechen. Man muß seinem Gewissen immer folgen.

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Einer ist Gesetzgeber und Richter, er, der die Macht hat, zu retten oder zu verderben. Wer aber bist du, daß du den Nächsten richtest? (Jak4,12)
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Beitrag von Melody »

FioreGraz hat geschrieben:
Da ist kein Raum für eine Gewissensfreiheit vorgesehen.
Der Raum für Gewissenfreiheit ist immer da, wenn einem das Gewissen gebietet muß man auch die Regeln der Kirche brechen. Man muß seinem Gewissen immer folgen.
Man ist dazu verpflichtet, sein Gewissen nach den Regeln der Kirche zu bilden. Andernfalls hätte man ein "irriges" oder "fehlgeleitetes" Gewissen.
Welches Gewissen soll einen dazu verführen, die Regeln der Kirche zu brechen? Da müsste man sich doch fragen, ob man ehrlich sich selbst und Gott gegenüber ist... ob nicht einfach der eigene Willen hier über den der Kirche gestellt wird.

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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

Man ist dazu verpflichtet, sein Gewissen nach den Regeln der Kirche zu bilden. Andernfalls hätte man ein "irriges" oder "fehlgeleitetes" Gewissen.
Welches Gewissen soll einen dazu verführen, die Regeln der Kirche zu brechen? Da müsste man sich doch fragen, ob man ehrlich sich selbst und Gott gegenüber ist... ob nicht einfach der eigene Willen hier über den der Kirche gestellt wird.
Das mit dem irrenden Gewissen stimmt schon, aber es gilt trotzdem muß man seinem Gewissen folgen. Natürlich sollte der Bruch einer Kirchenregel zu einer nochmaligen Gewissenbildung führen, wenn man jedoch wieder zum selben Schluß kommt? Es ist sehr wohl auch dem einzelnen Christen überlassen verantwortungsvoll mit den kirchlichen Weisungen umzugehen und manchesmal ist kann auch Ungehorsam ein Gebot der Stunde sein.
Wioe heist es soch schön "Der Buchstabe tötet, ....", man verfällt beim "Kadavergehorsam" sehr schnell dem Götzendienst.

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Beitrag von Melody »

FioreGraz hat geschrieben:Wioe heist es soch schön "Der Buchstabe tötet, ....", man verfällt beim "Kadavergehorsam" sehr schnell dem Götzendienst.
Das ist ein durchaus interessantes Thema, das hier in diesem Thread aber wohl den Rahmen sprengen wird...
Ich denke ja auch, dass es blinder Regelgehorsam nicht sein kann. Und doch gibt die Kirche eben in manchen Bereichen glasklare Regeln vor, an die zu halten ich eben verpflichtet bin. Ich sehe da absolut keinen Spielraum. Wo soll der sein?! Gutkatholische Priester werden da auch keinen zugestehen.

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Kleiner Hinweis:

*Hier*geht es zur "Todsünde", und *hier* kann man sich mit "Buße" beschäftigen, um dann *hier* über "Todsünde und Beichte" zu lesenund zu schreiben... weil es doch im hiesigen Thread um geistliche Kommunion geht... das andere ist eigentlich OT... :/
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Beitrag von Melody »

"Eigentlich" OT... aber die Crux ist ja eben die, dass das Thema "geistige Kommunion" heute so unbekannt ist, weil alle dem Herdentrieb zur Kommunionausteilung folgen, obwohl sie dazu oftmals gar nicht disponiert sind.

Würde mehr ins Bewusstsein rücken, was eigentlich alles vom Empfang der Hl. Kommunion ausschließt bzw. würde das Bewusstsein von SÜNDE wieder mehr ins Bewusstsein rücken, dann müsste sich auch zwangsläufig die Zahl derer vergrößern, die die geistige Kommunion praktizieren. Und schätzen.

Und dann wäre das auch alles insgesamt viel einfacher.

Ich hab mal von einem Priester gehört, dass man (früher?!) in Ordenshäusern dazu angehalten wurde, mindestens einmal im Monat nur geistig zu kommunizieren, auch wenn man disponiert gewesen wäre. Eigentlich eine durchaus gute Übung.

Stephen Dedalus
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Beitrag von Stephen Dedalus »

Melody hat geschrieben:"Eigentlich" OT... aber die Crux ist ja eben die, dass das Thema "geistige Kommunion" heute so unbekannt ist, weil alle dem Herdentrieb zur Kommunionausteilung folgen, obwohl sie dazu oftmals gar nicht disponiert sind.

Würde mehr ins Bewusstsein rücken, was eigentlich alles vom Empfang der Hl. Kommunion ausschließt bzw. würde das Bewusstsein von SÜNDE wieder mehr ins Bewusstsein rücken, dann müsste sich auch zwangsläufig die Zahl derer vergrößern, die die geistige Kommunion praktizieren. Und schätzen.
Ich verstehe das nicht. Sinn der "geistigen Kommunion" ist doch (wenn ich es recht verstehe), daß man die Gnaden der Kommunion empfängt, ohne physisch zu kommunizieren. Wenn man nun aber durch Sünde oder was auch immer nicht "disponiert" ist, die Kommunion zu empfangen, wie soll man denn dann die Gnade der Kommunion "geistlich" empfangen können? Wenn man nicht disponiert ist, die Kommunion physisch zu empfagen, ist es nur logisch, daß man auch nicht zum geistlichen Empfang disponiert ist.
Ich hab mal von einem Priester gehört, dass man (früher?!) in Ordenshäusern dazu angehalten wurde, mindestens einmal im Monat nur geistig zu kommunizieren, auch wenn man disponiert gewesen wäre. Eigentlich eine durchaus gute Übung.
Es ist ein Unsinn und widerspricht dem Geist dieses Sakraments ebenso wie seiner Einsetzung durch Christus.
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kephas
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Beitrag von kephas »

Peregrin hat geschrieben:
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;)
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FranzSales
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Beitrag von FranzSales »

Wenn man nicht disponiert ist, die Kommunion physisch zu empfagen, ist es nur logisch, daß man auch nicht zum geistlichen Empfang disponiert ist.
Das sehe ich auch so. Ich zweifel hier mal rundweg an, dass es fruchtbares geistliches Leben geben kann, wenn man ständig in Sünde lebt. Eine "geistliche Kommunion" ist dann genauso geistlich "unwirksam", wie der Kommunionempfang. Allerdings ißt und trinkt man sich dann nicht selber zum Gericht.
Der oder diejenige sollte dann Beichten gehen.
"Herr Jesus Christus, wir beten Dich an und benedeien Dich. In Deinem Heiligen Kreuz hast Du die Welt erlöst."

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