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Westliche und Östliche Kirchenväter

Verfasst: Donnerstag 26. Dezember 2013, 17:46
von NiklasB.
Moin,

Ich frage mich in letzter Zeit wie einheitlich die Theologie der Kirchenväter ist, die die katholische und orthodoxe Kirche jeweils besonders rezipieren. Einerseits habe ich den Eindruck, dass in der Westkirche (im Luthertum noch stärker als in der katholischen Kirche) einige wenige Kirchenväter besonders stark rezipiert werden - z.B. Augustinus, oder Thomas von Aquin - die somit natürlich einen extremen Einfluss auf die westliche Theologie haben. Ich will mich damit nicht zu weit aus dem Fenster lehnen und auch nicht von vornherein den Eindruck vermitteln, dass ich vermute, dass sich neue Lehren in die katholische Kirche bereits seit/durch Augustin eingeschlichen haben. Ich hoffe nämlich, dass dies nicht der Fall ist. Andererseits kenne ich die Sicht von Orthodoxen, dass Augustin der Vater aller Spaltungen ist. (Katholische/Orthodox und Katholische/Lutherisch) Die Orthodoxen scheinen davon auszugehen, dass ihre Kirchenväter im Grunde fast ausschließlich in fast allem völlig übereinstimmen. Natürlich gibt es Einschränkungen, wie z.B. Origenes.
Grundlegend für diese Frage ist, soweit ich das überblicken kann, auch, wie es sich mit Scholastik und Monastik verhält. Stimmen Monastiker generell eher überein, als Scholastiker? Von orthodoxen Mönchen habe ich gehört, dass alle katholischen Mystiker auch orthodox sind.
Ich schätze das macht beides ein Riesen-Fass auf, aber das ist etwas, dass mich seit einiger Zeit ziemlich beschäftigt.

Re: Westliche und Östliche Kirchenväter

Verfasst: Donnerstag 26. Dezember 2013, 18:19
von San Marco
NiklasB. hat geschrieben: Ich will ............., dass ich vermute, dass sich neue Lehren in die katholische Kirche bereits seit/durch Augustin eingeschlichen haben. Ich hoffe nämlich, dass dies nicht der Fall ist.
Ist es für dich nicht verwunderlich, dass die gesamte östliche Orthodoxie seit ca. 400 n.Chr. ohne dieses depressive, rom-west-kaiserlich-verstaatlichte Zeug von Augustinus existiert und Erfolg hat ?

Und ohne Augustinus wäre uns diese sonderbare Fixierung auf seine schwerfällig formulierten Schriften durch Martin Luther auch erspart geblieben.

Re: Westliche und Östliche Kirchenväter

Verfasst: Donnerstag 26. Dezember 2013, 22:09
von Ralf
NiklasB. hat geschrieben:Moin,

Ich frage mich in letzter Zeit wie einheitlich die Theologie der Kirchenväter ist, die die katholische und orthodoxe Kirche jeweils besonders rezipieren. Einerseits habe ich den Eindruck, dass in der Westkirche (im Luthertum noch stärker als in der katholischen Kirche) einige wenige Kirchenväter besonders stark rezipiert werden - z.B. Augustinus, oder Thomas von Aquin - die somit natürlich einen extremen Einfluss auf die westliche Theologie haben. Ich will mich damit nicht zu weit aus dem Fenster lehnen und auch nicht von vornherein den Eindruck vermitteln, dass ich vermute, dass sich neue Lehren in die katholische Kirche bereits seit/durch Augustin eingeschlichen haben. Ich hoffe nämlich, dass dies nicht der Fall ist. Andererseits kenne ich die Sicht von Orthodoxen, dass Augustin der Vater aller Spaltungen ist. (Katholische/Orthodox und Katholische/Lutherisch) Die Orthodoxen scheinen davon auszugehen, dass ihre Kirchenväter im Grunde fast ausschließlich in fast allem völlig übereinstimmen. Natürlich gibt es Einschränkungen, wie z.B. Origenes.
Grundlegend für diese Frage ist, soweit ich das überblicken kann, auch, wie es sich mit Scholastik und Monastik verhält. Stimmen Monastiker generell eher überein, als Scholastiker? Von orthodoxen Mönchen habe ich gehört, dass alle katholischen Mystiker auch orthodox sind.
Ich schätze das macht beides ein Riesen-Fass auf, aber das ist etwas, dass mich seit einiger Zeit ziemlich beschäftigt.
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Re: Westliche und Östliche Kirchenväter

Verfasst: Samstag 4. Januar 2014, 18:51
von Cherubin2nd
Was mein Eindruck ist, ist dass die Orthodoxen viel selektiver bei den Kirchenväter sind als die westliche Kirche. Somit werden die östlichen Kirchenväter im westen viel höher geschätzt als die westlichen im Osten. Das 5. und 6. ökumenische Konzil nannte Augustinus als Kirchenvater(zitiere mal das Orthodox Wiki http://orthodoxwiki.org/Augustine_of_Hippo ;D )
Deshalb finde ich die westliche Kirche viel ausgeglichener.
Abgesehen davon macht die Predigt vom Chrysostomos über die Jungfräulichkeit großteils keinen Sinn wenn es eine Ehescheidung mit Wiederverheiratung damals erlaubt war.