Liturgische Mißbräuche 3.0

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kreuzzeichen
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Re: Liturgische Mißbräuche 3.0

Beitrag von kreuzzeichen »

Ah, es geht doch! Statt "Modernistenbashing" eine inhaltliche Diskussion! Danke!
"Für jedes Problem gibt es eine einfache Lösung – klar, einleuchtend und falsch." (Henry Louis Mencken)

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taddeo
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Re: Liturgische Mißbräuche 3.0

Beitrag von taddeo »

iustus hat geschrieben:
:hae?: :achselzuck:

Ich find den liturgischen Missbrauch deshalb nicht besser, aber den alten Brauch finde ich schon interessant.
Möglicherweise beruht der "alte Brauch" heute auf Gewohnheitsrecht und ist daher kein Mißbrauch.

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Hubertus
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Re: Liturgische Mißbräuche 3.0

Beitrag von Hubertus »

Kilianus hat geschrieben:
Hubertus hat geschrieben:Es fällt mir immer mehr auf, daß das traditionelle Verständnis der Liturgie, nämlich daß sie in erster und eigentlicher Linie Anbetung der göttlichen Majestät ist und höchstens sekundär zur Belehrung des Volkes dient (so noch SC 33), praktisch kaum noch vetreten wird (Kilianus ist in diesem Zusammen eine sehr rühnliche Ausnahme).
Danke für die Blumen. Trotzdem kann ich in diesem Fall - zumindest auf der Grundlage - das Übel nicht so recht erkennen.
Es ging mir auch gar nicht so sehr um diesen konkreten Einzelvorgang, sondern tatsächlich darum, festzuhalten, warum sich Tradis und "Progressis" so schwer tun, über dieses Thema zu sprechen bzw. sich einig zu werden. Und diesen Punkt stelle ich immer wieder- auch außerhalb des Forums - als einen der zentralsten fest.
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

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umusungu
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Re: Liturgische Mißbräuche 3.0

Beitrag von umusungu »

Es gibt Blogger im katholischen Bereich, die einfach zu viel Zeit haben - und überall nur nach "Missbräuchen ihrer liturgischen Vorstellungen" suchen - und sie dann mit großem Bohei unters Volk bringen.

Am Samstag hat in Paderborn ein "diözesaner Weltjugendtag" stattgefunden - zu dem seit JP II Zeiten eingeladen wird.
Wenn ich es richtig verstanden habe, bestand dieses Fest aus vier Teilen: Podiumsdiskussion, Prozession "anläßlich des Palmsonntags", Eucharistiefeier im Dom und Party.

Ich lese nichts von einer Palmweihe - nichts vom Evanglium zum Einzug in Jerusalem - etc. Es war eine Prozession "anlässlich" des Palmsonntags.
Alle Berichte darüber stimmen überein, dass diese Prozession ein großes Aufsehen in der Paderborner Innenstadt verursacht hat!
Welche ordentliche Palmprozession am Sonntag hat irgendein Aufsehen bei Nicht-Beteiligten verursacht?

Vorbilder für die Gestaltung heutiger Palmsonntags-Prosessionen sollten wirklich die Jubelmärsche für Fußballmeister sein...... die kommen dem Geschehen in Jerusalem viel näher als unsere ritualisierten Feiern- die oft auch noch ein magisches Verständnis unterstützen: "bring mir gesegneten Palm" mit.

Diese Veranstaltung stand unter der Überschrift "Weltjugendtag" und nicht "Palmsonntag".

Jetzt gibt es wieder viel Munition .........

Kilianus
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Re: Liturgische Mißbräuche 3.0

Beitrag von Kilianus »

Wie schafft es eine einzelne Person nur immer wieder, so viel Stuß pro Beitrag unterzubringen?

1. Der Einzug Jesu in Jerusalem war sicher nicht nur eine spontane Aufwallung, sondern hat auf geprägte Ausdrucksformen zurückgegriffen. Jesus saß sicherlich nicht nur deshalb auf einem Esel, weil es das erstbeste Reittier war. Das alles war - ritualisiert.
2. Rituale im Fußball-Umfeld sind auch ritualisiert und haben stark magische Züge.
3. Liturgie hat von jeher einen Hang dazu, Emotionalität zu verfeinern. Nennt sich Kultur, hat was mit Menschsein (im Unterschied zum Tier) zu tun. Aber natürlich kann man sagen, die Emotionalität einer Blockupy- (oder Pegida- oder Hooligan-)Demo ist viel beeindruckender als die einer traditionellen Palmsonntagsprozession. In der Sache ist dem nur schwerlich zu widersprechen.
4. Du möchtest mir jetzt allen Ernstes erzählen, daß die zwar einen Prozession anläßlich das Palmsonntags gemacht haben, aber dabei nicht die einschlägigen Schriftstellen verkündet wurden? Und daß die Messe am Vorabend des Palmsonntags nicht die vom Palmsonntag war? Machen die demnächst eine Krippenfeier am 23. Dezember, die dadurch legitimiert ist, daß kein Satz aus dem Weihnachtsevangelium vorkommt?
5. Gleichzeitig willst Du mir erzählen, daß die Prozession anläßlich des Palmsonntags eigentlich anläßlich des Weltjugendtags stattgefunden hat, also eine Prozession anläßlich des Palmsonntags, aber nicht anläßlich des Palmsonntags war?

:ikb_wallbash:

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Yeti
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Re: Liturgische Mißbräuche 3.0

Beitrag von Yeti »

Hubertus hat geschrieben:
Kilianus hat geschrieben:
Hubertus hat geschrieben:Es fällt mir immer mehr auf, daß das traditionelle Verständnis der Liturgie, nämlich daß sie in erster und eigentlicher Linie Anbetung der göttlichen Majestät ist und höchstens sekundär zur Belehrung des Volkes dient (so noch SC 33), praktisch kaum noch vetreten wird (Kilianus ist in diesem Zusammen eine sehr rühnliche Ausnahme).
Danke für die Blumen. Trotzdem kann ich in diesem Fall - zumindest auf der Grundlage - das Übel nicht so recht erkennen.
Es ging mir auch gar nicht so sehr um diesen konkreten Einzelvorgang, sondern tatsächlich darum, festzuhalten, warum sich Tradis und "Progressis" so schwer tun, über dieses Thema zu sprechen bzw. sich einig zu werden. Und diesen Punkt stelle ich immer wieder- auch außerhalb des Forums - als einen der zentralsten fest.
Weil die überlieferte Liturgie wohl offenbar eines der störendsten Bausteine eines gesunden katholischen Glaubens ist. Aber warum unbedingt Einigkeit anstreben, wo es nur um Beeinflussung geht? Die Modernisten taten schon immer so, als ob eine Uneinigkeit ihnen die Stimmung verderben würde. Zumindest solange sie nicht an den Schalthebeln der Macht saßen. Übriggeblieben ist die Weinerlichkeit bei Dissenz als lächerlicher Versuch von bastelnden Kindergartenkindern, durch emotionale Erpressung den Willen durchzudrücken. Lass sie doch mit sich selber reden, es scheint ja auch so zu klappen:
kreuzzeichen hat geschrieben:Ich mein, ja, Selbstgespräche haben auch was! Ah, es geht doch! Statt "Modernistenbashing" eine inhaltliche Diskussion! Danke!
Meine Herren, darf ich vorstellen: Unsere erste theologische Inklusionsgruppe, ein regelrechtes Kunststück: Eine anthroprozentrische Wende, die den Salto zum "homo incurvatus in se ipsum" geschafft hat.
#gottmensch statt #gutmensch

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Yeti
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Re: Liturgische Mißbräuche 3.0

Beitrag von Yeti »

Kilianus hat geschrieben:Wie schafft es eine einzelne Person nur immer wieder, so viel Stuß pro Beitrag unterzubringen?
Mir stellt sich die gegenteilige Frage: Wie schafft es der Stuss, sich derartig in einer einzigen Person zu manifestieren? Da gibt es zwei Lösungen (und die erste gefällt mir nicht): Entweder es handelt sich um die 789. Reinkarnation von Uta Ranke-Heinemann, oder der Priester hat sich bei der Taufe fatalerweise versprochen: "Jeglicher Geist weiche von dir".
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Hubertus
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Re: Liturgische Mißbräuche 3.0

Beitrag von Hubertus »

umusungu hat geschrieben:Vorbilder für die Gestaltung heutiger Palmsonntags-Prosessionen sollten wirklich die Jubelmärsche für Fußballmeister sein...... die kommen dem Geschehen in Jerusalem viel näher als unsere ritualisierten Feiern- die oft auch noch ein magisches Verständnis unterstützen: "bring mir gesegneten Palm" mit.

[...]

Jetzt gibt es wieder viel Munition .........
:breitgrins:

Sehr gut, ich stell' mir grad eine Palmprozession vor, die nach diesen Regeln läuft. Zur Eröffnung singt man wohl, auf die allseits bekannte Melodie "So geh'n die Gauchos/Deutschen": "So geh'n die [beliebige religiöse Gemeinschaft einsetzen] / So geh'n die Christen, die Christen, die geh'n so!"

So schafft man auch mehr Aufmerksamkeit für die "Sache Christi". :unbeteiligttu:
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

Raphael

Re: Liturgische Mißbräuche 3.0

Beitrag von Raphael »

Hubertus hat geschrieben:Sehr gut, ich stell' mir grad eine Palmprozession vor, die nach diesen Regeln läuft. Zur Eröffnung singt man wohl, auf die allseits bekannte Melodie "So geh'n die Gauchos/Deutschen": "So geh'n die [beliebige religiöse Gemeinschaft einsetzen] / So geh'n die Christen, die Christen, die geh'n so!"
:D :kugel: :D :kugel: :D :kugel:

You made my day! :klatsch:

Lacrimosa
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Re: Liturgische Mißbräuche 3.0

Beitrag von Lacrimosa »

Hubertus hat geschrieben:
umusungu hat geschrieben:Vorbilder für die Gestaltung heutiger Palmsonntags-Prosessionen sollten wirklich die Jubelmärsche für Fußballmeister sein...... die kommen dem Geschehen in Jerusalem viel näher als unsere ritualisierten Feiern- die oft auch noch ein magisches Verständnis unterstützen: "bring mir gesegneten Palm" mit.

[...]

Jetzt gibt es wieder viel Munition .........
:breitgrins:

Sehr gut, ich stell' mir grad eine Palmprozession vor, die nach diesen Regeln läuft. Zur Eröffnung singt man wohl, auf die allseits bekannte Melodie "So geh'n die Gauchos/Deutschen": "So geh'n die [beliebige religiöse Gemeinschaft einsetzen] / So geh'n die Christen, die Christen, die geh'n so!"

So schafft man auch mehr Aufmerksamkeit für die "Sache Christi". :unbeteiligttu:
Grundsätzliches Problem ist doch, dass durch die Verweltlichung der Rituale und die Gestaltung der Gottesdienste nach Gutdünken die Vermischung des sakralen und profanen Raums immer weiter fortschreitet. Und zwar zulasten des sakralen Raums, der, um ein Raum für Besinnung zu bleiben, besser nicht genau das integrieren sollte, wovon sich die meisten Menschen ohnehin kaum entziehen können: die massengerechte Aufbereitung von diesem und jenem, von mystifizierten Fußballevents oder gewinnmaximierter Massenware.

Weshalb davon Elemente auch noch kirchliche Rituale und Gottesdienste verwässern sollen, die den säkularen Raum nebst virtuellen Welten sowieso schon durchsetzen und penetrieren, ist mir ein Rätsel. Um das Wesen der Kirche zu zeigen, sollte sie ihr Gesicht eben nicht dem Mainstream anpassen, wie in den letzten Jahrzehnten geschehen. Der Mainstream vernebelt den Blick für das Abseitige, verroht den Menschen im Hinblick auf die leisen Töne, auf die heilmachenden Aspekte des Menschseins, die – Gott sei geprießen – näher in der Stille als im Spektakel zu finden sind. Nur in ihr entwickeln sich Barmherzigkeit, Nächstenliebe und Friede.

By the way: Der Gottesdienst sollte ein Gottesdienst bleiben, will er nicht zu einer Seelentrösterschunkelgemeinschaftsnummer verkommen. Es geht einzig um allein um die heilige Kommunion mit Jesus Christus in der Eucharistie, um die innere Ausrichtung auf Gott vom ersten Glockenschlag bis zum letzten Ton des Postludiums. Wo anders als in der Kirche kommt der Mensch zu Besinnung? Wenn Kirche, dann Kirche, wenn Fußball dann Fußball …

Fällt mir ein: Der Papst will das Gesicht, nicht das Wesen der Kirche verändern. Es geht ihm eben um die Rückbesinnung auf Barmherzigkeit, Nächstenliebe und Friede. Wer das Wesen der Kirche verändern will, hat weder ihre Heiligkeit noch ihre Kultur begriffen, die sich ja im Gesicht ausdrückt und sich von der Fratze des Mainstreams unterscheiden muss. Und er sprach zu ihnen: Was ist der Grund dafür, dass ihr mich gesucht habt? Wusstet ihr nicht, dass ich in dem sein muss, was meines Vaters ist? Und sie verstanden das Wort nicht, das er zu ihnen redete.
Lasst in eurem Miteinander Platz, dass der Hauch des Himmels zwischen euch spielen kann. (Khalil Gibran)

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Hubertus
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Re: Liturgische Mißbräuche 3.0

Beitrag von Hubertus »

Lacrimosa hat geschrieben:Weshalb davon Elemente auch noch kirchliche Rituale und Gottesdienste verwässern sollen, die den säkularen Raum nebst virtuellen Welten sowieso schon durchsetzen und penetrieren, ist mir ein Rätsel. Um das Wesen der Kirche zu zeigen, sollte sie ihr Gesicht eben nicht dem Mainstream anpassen, wie in den letzten Jahrzehnten geschehen. Der Mainstream vernebelt den Blick für das Abseitige, verroht den Menschen im Hinblick auf die leisen Töne, auf die heilmachenden Aspekte des Menschseins, die – Gott sei geprießen – näher in der Stille als im Spektakel zu finden sind. Nur in ihr entwickeln sich Barmherzigkeit, Nächstenliebe und Friede.
:ja:

Für die Christen war immer klar, daß die Welt ein angstmachender Ort ist (Joh 16,33), ein Tränental (Salve Regina), in dem, aber nicht von dem sie sind (Joh 17,16), sondern sich jenem Reich Christi zugehörig wissen, das nicht von dieser Welt ist (Joh 18,36), weil er selbst nicht von ihr ist (Joh 17,16) und der die Welt besiegt hat (Joh 16,33). Aber ein solches Denken wurde ja später verunglimpft als Position von "Unheilspropheten" ... die Folgen dieses radikalen Kurswechsels dürfen wir jetzt ja alle erleben.
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Siard
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Re: Liturgische Mißbräuche 3.0

Beitrag von Siard »

Hubertus hat geschrieben:"So geh'n die [beliebige religiöse Gemeinschaft einsetzen] / So geh'n die Christen, die Christen, die geh'n so!"
So schafft man auch mehr Aufmerksamkeit für die "Sache Christi". :unbeteiligttu:
Nach dem Vorbild von Pierre Vogel? :pfeif:
(Hatte ein Smily vergessen.)
Zuletzt geändert von Siard am Dienstag 31. März 2015, 11:03, insgesamt 1-mal geändert.

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Hubertus
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Re: Liturgische Mißbräuche 3.0

Beitrag von Hubertus »

Siard hat geschrieben:
Hubertus hat geschrieben:"So geh'n die [beliebige religiöse Gemeinschaft einsetzen] / So geh'n die Christen, die Christen, die geh'n so!"
So schafft man auch mehr Aufmerksamkeit für die "Sache Christi". :unbeteiligttu:
Nach dem Vorbild von Pierre Vogel? :pfeif:
(Hatte ein Smily vergessen.)
Ich wollte damit nur auf den m.E. völlig depacierten Vergleich vonseiten umusungus hinweisen: gerade der Fußball hat so seine unbeschwerte Fröhlichkeit weitgehend verloren und hat den Charakter einer Ersatzreligion angenommen, die zusätzlich noch wenigstens teilweise ins Rowdytum abgleitet.
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Siard
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Re: Liturgische Mißbräuche 3.0

Beitrag von Siard »

Hubertus hat geschrieben:Ich wollte damit nur auf den m.E. völlig depacierten Vergleich vonseiten umusungus hinweisen: gerade der Fußball hat so seine unbeschwerte Fröhlichkeit weitgehend verloren und hat den Charakter einer Ersatzreligion angenommen, die zusätzlich noch wenigstens teilweise ins Rowdytum abgleitet.
Recht Du hast! :ikb_thumbsup:

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kreuzzeichen
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Re: Liturgische Mißbräuche 3.0

Beitrag von kreuzzeichen »

Bei allem Verständnis für das Sinnieren über "Profan" und "Heilig" - "Welt" und "göttliche Sphäre". Ich stimme den Grundgedanken sicher zu, dass wir hier sehr in der Gefahr sind, den Aspekt der Anbetung Gottes zugunsten einer katechetischen Verzweckung von Liturgie zu vernachlässigen. Diese Frage sollten sich alle immer wieder stellen, die Liturgie zu verantworten haben, erst Recht Liturgie, die mit Menschen gefeiert werden, die im Glauben noch auf dem Weg sind (oder längst vom Weg abgekommen). In dieser Situation stehen alle, die in der normalen Seelsorge aktiv sind. Mich beschäftigt aber auch, ob es sinnvoll ist, nur noch mit denen zu beten und Liturgie zu feiern, die einen gewissen Mindeststandard an Kenntnissen und Übung mitbringen oder ob wir nicht auch denen das Evangelium schulden, die halt im Treiben der Fußgängerzone gefangen sind und nur "notgedrungen" ein Kirchenportal durchschreiten. Ja, ich weiß, man kann jetzt die immer gleichen Argumente wieder bringen, die ich kenne. Die müssen hier nicht wiederholt werden. Mich würden dann nur mal traditionstreue Erfolgsmeldungen interessieren. Wo ist es denn in eurem Sinne gelungen? Und zwar so gelungen, dass man nicht die wenigen sammelt, die die klassischen Wege noch problemlos mitgehen können, sondern dass man wirklich missionarisch in die Welt hinaus geht. Das interessiert mich wirklich und daraus kann man was lernen.

Der Dauerpolemik von Yeti mag ich wenig entgegen setzen. Ich setzte nach wie vor auf das Gespräch, auch mit den bösen Tradis. Und ich sehe mich mitnichten als Modernist, der der Welt hinterherläuft und das Heilige nivellieren will. Ich sehe durchaus, dass die Traditionstreuen schwierige Zeiten hinter sich haben und oft genug vom kirchlichen Mainstream an den Rand gedrängt werden. Aber dafür möchte ich nicht die Verantwortung übernehmen müssen. Ich habe mir hier nichts vorzuwerfen und stehe gern für mein Handeln ein. Ich habe aber auch Verständnis, dass es vielen Mitchristen schwer fällt mit Leuten zu diskutieren, die das personifizierte Lehramt und die personifizierte Rubrik des Messbuches sind und an deren unfehlbarem Urteil doch auch nichts zu rütteln ist. Ohne dass wir Verständnis für unterschiedliche Positionen entwickeln und aufeinander hören werden wir nicht voran kommen. Es ist sicher einfacher, sich gegenseitig auf die Schultern zu klopfen und das enthüllte und geschmückte Kreuz der Palmprozession voran zu tragen.... Als in Ruhe und Respekt mit denen ins Gespräch zu kommen, die aus welchen Gründen auch immer denken, eine Prozession mit Herzballons durch die Innenstadt von Paderborn macht Menschen auf Jesus Christus aufmerksam. Ich weiß nicht, was Gott darüber denkt und ich maße mir auch nicht an ein Urteil zu sprechen.
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Siard
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Re: Liturgische Mißbräuche 3.0

Beitrag von Siard »

kreuzzeichen hat geschrieben:Mich beschäftigt aber auch, ob es sinnvoll ist, nur noch mit denen zu beten und Liturgie zu feiern, die einen gewissen Mindeststandard an Kenntnissen und Übung mitbringen oder ob wir nicht auch denen das Evangelium schulden, die halt im Treiben der Fußgängerzone gefangen sind und nur "notgedrungen" ein Kirchenportal durchschreiten.
Eben dort liegt mMn der Fehler des Ansatzes Liturgie niederschwellig zu gestalten und alles zu erklären. Die regelmäßigen Kirchgänger wissen, wie sie sich verhalten sollten und was welcher Teil bedeutet (jedenfalls sollten sie das), die anderen möchten die geistliche Dimension erleben, nicht die pädagogische.
Soziale und pädagogische Aktionen gehören normalerweise nicht in eine Liturgie und sind auch nicht das, was Suchende dort zu finden hoffen. Die Menschen unserer Zeit suchen nach dem Transzendenten, dem Anspuch und den Überzeugten – dies findet man kaum noch in der RKK. Aber gerade diese Dinge – einzeln oder gemeinsam – ziehen die Menschen zu den Sekten und zu anderen Religionen, die sich nicht ständig für ihre Existenz entschuldigen und selbst relativieren.
Warum sind Klosterkirche mit feierlicher Liturgie in der Regel überdurchschnittlich besucht? Weil man dort die Transzendenz erleben kann.
Man sollte nicht das Profane in die Kirche holen, sondern das Heilige hinaustragen.
Selbstverständlichkeit kann mehr überzeugen, als lange Erklärungen.

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kreuzzeichen
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Re: Liturgische Mißbräuche 3.0

Beitrag von kreuzzeichen »

Siard, den Überlegungen stimme ich durchaus zu. Ich bin selbst ein Freund der klösterlichen Liturgie, eben aus dem benannten Grund. Aber es ist doch nun auch nicht so, dass in einer normalen Gemeinde alle Gottesdienste irgendwie verzweckt und mit "Aktionen" angereichet werden. Das ist doch die absolute Ausnahme. Aber in einer normalen Gemeinde beobachten wir - trotz gewisser Sorgfalt in der Liturgie - kein zunehmendes Interessse, im Gegenteil. Da steckt für mich der Hintergrund aller manchmal gewagten, manchmal gelungenen "Experimente". Und mich interessiert eigentlich nur, wie man aus dem Dilemma rauskommt. Und für mich nicht (nur) mit einer rein rubrikenübertreuen Liturgie oder gar einer Rückkehr zu in den 60er Jahren eingefrorenen Liturgie, die für heute wiederbelebt wird. Ich weiß nicht, wie ich es ausdrücken soll, ich will beides nicht kritisieren, es ist und bleibt der Kern liturgischen Handelns. Aber es erreicht nur noch Minderheiten und das wird nicht besser, wenn wir uns ausschließlich darauf konzentrieren.
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Siard
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Re: Liturgische Mißbräuche 3.0

Beitrag von Siard »

kreuzzeichen hat geschrieben:Aber es ist doch nun auch nicht so, dass in einer normalen Gemeinde alle Gottesdienste irgendwie verzweckt und mit "Aktionen" angereichet werden. Das ist doch die absolute Ausnahme.
Man hat sich schon so daran gewöhnt, daß man es manchmal nicht mehr merkt? Ich kenne Pfarren, da ist es auch wochentags keine große Ausnahme.
kreuzzeichen hat geschrieben:Aber in einer normalen Gemeinde beobachten wir - trotz gewisser Sorgfalt in der Liturgie - kein zunehmendes Interessse, im Gegenteil.
Liturgische Sorgfalt ist eh eine Bringschuld von Priester und Gemeinde, man sollte auch nicht zu sehr auf die Besucherzahlen schauen.
Bei den Russen und den Anglikanern führte eine feierliche Liturgie zur Bekehrung (bei letzteren aus einer mit heute vergleichbaren Entkirchlichung heraus.)
kreuzzeichen hat geschrieben:Da steckt für mich der Hintergrund aller manchmal gewagten, manchmal gelungenen "Experimente".
Es sind doch oft die selben Leute, die schon vor Jahren von der schönen Zeit einer kommenden verfolgten Minderheitskirche geschwärmt haben, die solche Aktionen veranstalten. Es ist eine Antwort der Vergangenheit auf Probleme der Gegenwart.
kreuzzeichen hat geschrieben:Und für mich nicht (nur) mit einer rein rubrikenübertreuen Liturgie oder gar einer Rückkehr zu in den 60er Jahren eingefrorenen Liturgie, die für heute wiederbelebt wird.
:ja:
kreuzzeichen hat geschrieben:Ich weiß nicht, wie ich es ausdrücken soll, ich will beides nicht kritisieren, es ist und bleibt der Kern liturgischen Handelns. Aber es erreicht nur noch Minderheiten und das wird nicht besser, wenn wir uns ausschließlich darauf konzentrieren.
Wobei man sich fragen kann und sollte, woran das in erster Linie liegt. Hier schlägt das Problem der fehlenden religiösen Bildung der Menschen massiv zu – und dieses Fehlen geht leider nicht zuletzt auf die Kleriker zurück.

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Juergen
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Re: Liturgische Mißbräuche 3.0

Beitrag von Juergen »

kreuzzeichen hat geschrieben:Aber es ist doch nun auch nicht so, dass in einer normalen Gemeinde alle Gottesdienste irgendwie verzweckt und mit "Aktionen" angereichet werden. Das ist doch die absolute Ausnahme.
Bild




Überhaupt ist es, wenn man sich die von „Misreor“ (ist aber bei Adveniat u.a. nicht anders) zur Verfügung gestellten Materialien zur „Gottesdienstgestaltung“ ansieht, eine komplette Verzweckung der Gottesdienste mit dem Ziel, möglichst viele Spenden einzusammeln.
Gruß Jürgen

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Re: Liturgische Mißbräuche 3.0

Beitrag von ad-fontes »

Siard hat geschrieben:Selbstverständlichkeit kann mehr überzeugen, als lange Erklärungen.
:klatsch: :ja: :daumen-rauf:
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

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Re: Liturgische Mißbräuche 3.0

Beitrag von Fragesteller »

Siard hat geschrieben:Bei den Russen und den Anglikanern führte eine feierliche Liturgie zur Bekehrung (bei letzteren aus einer mit heute vergleichbaren Entkirchlichung heraus.)
Welche russischen und englischen Episoden meinst du da konkret?

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Siard
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Re: Liturgische Mißbräuche 3.0

Beitrag von Siard »

Die Bekehrung der Kiewer Rus und die Oxford Bewegung und deren Umfeld.

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Juergen
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Re: Liturgische Mißbräuche 3.0

Beitrag von Juergen »

Die Unsitte der sogenannten „ökumenischen Osternachtsfeiern“ nimmt weiter zu.

Beispiele:

In Vorst: http://www.ev-kirche-anrath-vorst.de/node/253
Ökumenische Osternacht mit Pfarrer Pätzold / Pfarrer Kamm und Abendmahl mit Gemeinschaftskelch
und Musik vom Posaunenchor
in Heidelberg: http://www.kapellengemeinde.de/html/ver ... &tid=2889
In der Heiligen Osternacht treffen wir [Anm.: Evangelen] uns mit den anderen christlichen Altstadtgemeinden um 21. 3 Uhr in der Heiliggeistkirche. Auf dem Heidelberger Marktplatz lodert das Osterfeuer, an der die Osterkerze angezündet wird, die dann in einer feierlichen Prozession in die Heiliggeistkirche getragen wird, wo wir die Lesungen der Osternacht hören.
Anschließend sind alle zum Gottesdienst in die katholische Jesuitenkirche eingeladen, in der wir mit einer Eucharistiefeier die Osternacht abschließen.
(Hervorhebung von mir)

in Esslingen: http://www.esslinger-zeitung.de/lokal/w ... 297945.cfm
…Zeichenhaft tauschen dort Christen unterschiedlicher Konfession ihre kleine Osterkerze miteinander und feiern dann gemeinsam das Mahl ihres Herrn…
Das riecht ja alles schon nach Interkommunion. :auweia:


In Stuttgart feiern Evangelen, Alt-Katholiken und Anglikaner zusammen: http://www.leonhardskirche.de/showEvent.php?vID=1914
Gruß Jürgen

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Dschungelboy

Re: Liturgische Mißbräuche 3.0

Beitrag von Dschungelboy »

Juergen hat geschrieben:Das riecht ja alles schon nach Interkommunion. :auweia:
Wer weiß schon, wie oft das in freier Wildbahn vorkommt... :quatsch:

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Siard
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Re: Liturgische Mißbräuche 3.0

Beitrag von Siard »

Dschungelboy hat geschrieben:
Juergen hat geschrieben:Das riecht ja alles schon nach Interkommunion. :auweia:
Wer weiß schon, wie oft das in freier Wildbahn vorkommt... :quatsch:
Bei Menschen, die ihre Religion ernst nehmen: gar nicht.

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umusungu
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Re: Liturgische Mißbräuche 3.0

Beitrag von umusungu »

Juergen hat geschrieben:Die Unsitte der sogenannten „ökumenischen Osternachtsfeiern“ nimmt weiter zu.
warum sollen ökumenische Osternächte eine Unsitte sein?

obsculta
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Re: Liturgische Mißbräuche 3.0

Beitrag von obsculta »

umusungu hat geschrieben:
Juergen hat geschrieben:Die Unsitte der sogenannten „ökumenischen Osternachtsfeiern“ nimmt weiter zu.
warum sollen ökumenische Osternächte eine Unsitte sein?
Keine Zeit zu streiten!

Der Herr ist wahrhaft auferstanden!

Frohe Ostern Herr Pfarrer! :huhu:

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Irmgard
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Re: Liturgische Mißbräuche 3.0

Beitrag von Irmgard »

Wenn man mal von der Frage der Kommunion absieht, was soll an Einladungen zur Osternacht für Christen anderer Konfessionen so schlecht sein? In meiner konfessions-verschiedenen Ehe waren wir an Karfreitag immer in der protestantischen Kirche und zur Osternacht in der katholischen Kirche. Ich finde die Feier der Osternacht (von der ich auch gerade jetzt komme) einen der beeindruckensten Gottesdienste des gesamten Kirchenjahres. Warum soll man diese Erfahrung nicht teilen?

Frohe Ostern

Irmgard

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umusungu
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Re: Liturgische Mißbräuche 3.0

Beitrag von umusungu »

obsculta hat geschrieben:
umusungu hat geschrieben:
Juergen hat geschrieben:Die Unsitte der sogenannten „ökumenischen Osternachtsfeiern“ nimmt weiter zu.
warum sollen ökumenische Osternächte eine Unsitte sein?
Keine Zeit zu streiten!
Von Streit kann keine Rede sein - aber das Wort dieses Foristen ist ja wohl hinterfragbar.

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Siard
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Re: Liturgische Mißbräuche 3.0

Beitrag von Siard »

Irmgard hat geschrieben:Wenn man mal von der Frage der Kommunion absieht, was soll an Einladungen zur Osternacht für Christen anderer Konfessionen so schlecht sein?
Nichts, aber das war es auch nicht, was Jürgen meinte.

hl. Ambrosius
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Re: Liturgische Mißbräuche 3.0

Beitrag von hl. Ambrosius »

Heute in der Ostermontagsmesse:
- kein Schuldbekenntnis und kein Credo (oder fällt das an Ostern weg?)
- eine Frau predigt
- kein Agnus Dei
- im Hochgebet wird neben Papst und Bischof auch der ev. Landesbischof genannt
:nein:
An Dinge wie "durch Christus, unseren Bruder und Herrn" oder ein gemeinschaftliches "durch ihn und mit ihm ..." habe ich mich ja schon gewöhnt, oder an den Schlusssegen: "Es segne euch der wie Vater und Mutter liebende Gott: der Vater, der Sohn ..."

In einer anderen Pfarrei unserer Stadt war für Ostersonntag angekündigt, es gäbe Kommunion unter beiderlei Gestalt: "mit Wein/Saft" ...
Zuletzt geändert von hl. Ambrosius am Montag 6. April 2015, 22:07, insgesamt 1-mal geändert.

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Siard
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Re: Liturgische Mißbräuche 3.0

Beitrag von Siard »

hl. Ambrosius hat geschrieben:Heute in der Ostermontagsmesse:
- kein Schuldbekenntnis und kein Credo (oder fällt das an Ostern weg?)
- eine Frau predigt
- kein Agnus Dei
- im Hochgebet wird neben Papst und Bischof auch der ev. Landesbischof genannt
:nein:
An Dinge wie "durch Christus, unseren Bruder und Herrn" oder ein gemeinschaftliches "durch ihn und mit ihm ..." habe ich mich ja schon gewöhnt, oder an den Schlusssegen: "Es segne euch der wie Vater und Mutter liebende Gott: der Vater, der Sohn ..."

In einer anderen Gemeinde unserer Stadt war für Ostersonntag angekündigt, es gäbe Kommunion unter beiderlei Gestalt: "mit Wein/Saft" ...
Mit dem Schuldbekenntnis ist das ja oft so eine Sache …
In der Erzdiözese Wien ist das Credo am Ostermontag fakultativ.
Das Agnus Dei dürfte eigentlich nicht fehlen, aber da gibt es gewisse (Un)Sitten.
Die Erwähnung des Landesbischofs ist nicht nur unerlaubt, sondern auch unsinnig, da mit ihm ja keine Gemeinschaft besteht.
Welcher Konfession gehörten diese Gemeinden denn an?

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