Bischofssynode über die Familie 2014-15

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HeGe
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Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Beitrag von HeGe »

HeGe hat geschrieben:Bei "heute" wurde vorhin übrigens Kardinal Marx interviewt, der sich natürlich etwas mehr "Mut" und "Offenheit" und "Moderne" gewünscht hätte.
Hier ist das Interview noch in Schriftform: http://www.kath.net/news/47993
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CIC_Fan

Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Beitrag von CIC_Fan »

Exilfranke hat geschrieben:Wahnsinn:

http://www.welt.de/politik/ausland/arti ... ution.html
"Barmherzigkeit" für Homosexuelle und Geschiedene fordert der Papst. Doch bei der Sex-Synode im Vatikan schmettern die konservativen Kleriker jegliche Öffnung der katholischen Kirche ab.
Kann man mehr Bullshit in zwei Sätze packen? Sex-Synode. Schöne Scheiße. Und vorneweg Papst Franziskus als Märtyrer der Reformbewegung. Der Papst, der an der Kirche scheiterte. Das wird sein Vermächtnis.
aber nur weil die Leute denken diesews Synoden Dokument sei von Bedeutung der Papst hat in der Abschlußansprache klar erklärt er allein hat die Autorität was ja völlig richtig ist

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taddeo
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Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Beitrag von taddeo »

CIC_Fan hat geschrieben:aber nur weil die Leute denken diesews Synoden Dokument sei von Bedeutung der Papst hat in der Abschlußansprache klar erklärt er allein hat die Autorität was ja völlig richtig ist
Dazu ist es vielleicht ganz informativ, in diesem Beitrag nachzulesen, was der Papst in seiner Schlußansprache tatsächlich gesagt hat: http://kath.net/news/47994
Das sind Sätze, die an Eindeutigkeit nichts zu wünschen übrig lassen, und die ein Papst Pius XII. schon genauso hätte sagen können:
„- Die Versuchung eines zerstörerischen Gutmenschentums, das im Namen einer falschen Barmherzigkeit die Wunden verbindet, ohne sie vorher zu heilen und zu verarzten; das die Symptome und nicht die Gründe und die Ursachen behandelt. Das ist die Versuchung der ‚Gutmenschen’, der Furchtsamen und auch der sogenannten ‚Progressiven und Liberalen’“.
...
- „Die Versuchung, Steine in Brot zu verwandeln, um eine lange, schwere und schmerzvolle Fastenzeit zu beenden (vgl. Lk 4,1-4), sowie auch Brot in Steine zu verwandeln und gegen die Sünder, die Schwachen und die Kranken zu werfen (vgl. Joh 8,7), das heißt, es in ‚schwere Lasten’ (Mt 23,4) zu verwandeln.
- Die Versuchung, vom Kreuz zu steigen, um die Menschen zufriedenzustellen, und nicht dort zu bleiben, um den Willen des Vaters zu erfüllen; sich dem weltlichen Geist zu beugen, statt ihn zu läutern und dem Geist Gottes zu beugen“.
...
„- Die Versuchung, das ‚depositum fidei’ zu vernachlässigen, indem man sich nicht als Hüter, sondern als Eigentümer oder Herr betrachtet, oder andererseits die Versuchung, die Wirklichkeit zu vernachlässigen, indem man sich einer akribisch genauen Sprache und einer ausgefeilten Redeweise bedient, um viel zu reden und nichts zu sagen! So etwas hat man, glaube ich, einmal ‚Byzantinismus’ genannt...“
...
„Die Kirche gehört also Christus – sie ist seine Braut – und alle Bischöfe haben gemeinsam mit dem Nachfolger Petri die Aufgabe und die Pflicht, sie zu hüten und ihr zu dienen, nicht als Herren, sondern als Diener. Der Papst ist in diesem Zusammenhang nicht der oberste Herr, sondern eher der oberste Diener – der ‚servus servorum Dei’; der Garant des Gehorsams und der Übereinstimmung der Kirche mit dem Willen Gottes, dem Evangelium Christi und der Tradition der Kirche, indem er jeden persönlichen Willen zurückstellt, auch wenn er – auf den Willen Christi hin – ‚oberster Hirt und Lehrer aller Gläubigen’ (Can. 749) ist und obwohl er ‚über höchste, volle, unmittelbare und universale ordentliche Gewalt’ (vgl. Can. 331-334) verfügt“.

Ralf

Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Beitrag von Ralf »

CIC_Fan hat geschrieben:Bei der Schlußabstimmung erreichten die Punkte die Änderungen bei Wiederverheirateten Geschiedenen und Homosexuellen forderten ...
Beim Thema der Behandlung Homosexueller und der Bewertung ihrer Neigung wurde überhaupt nichts Neues gefordert (inoff. Übersetzung):
55. Some families live the experience of having within them persons with a homosexual orientation. Regarding this, it was asked what pastoral attention is suitable concerning this situation, with reference to what the Church teaches: "There are absolutely no grounds for considering homosexual unions to be in any way similar or even remotely analogous to God's plan for marriage and family." Nevertheless, men and women with homosexual tendencies must be welcomed with respect and gentleness. "Every sign of unjust discrimination in their regard should be avoided." (Congregation for the Doctrine of the Faith, Considerations regarding proposals to give legal recognition to unions between homosexual persons, 4)
Wo soll da die Änderung sein?

Maternus87
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Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Beitrag von Maternus87 »

Ralf hat geschrieben:
CIC_Fan hat geschrieben:Bei der Schlußabstimmung erreichten die Punkte die Änderungen bei Wiederverheirateten Geschiedenen und Homosexuellen forderten ...
Beim Thema der Behandlung Homosexueller und der Bewertung ihrer Neigung wurde überhaupt nichts Neues gefordert (inoff. Übersetzung):
55. Some families live the experience of having within them persons with a homosexual orientation. Regarding this, it was asked what pastoral attention is suitable concerning this situation, with reference to what the Church teaches: "There are absolutely no grounds for considering homosexual unions to be in any way similar or even remotely analogous to God's plan for marriage and family." Nevertheless, men and women with homosexual tendencies must be welcomed with respect and gentleness. "Every sign of unjust discrimination in their regard should be avoided." (Congregation for the Doctrine of the Faith, Considerations regarding proposals to give legal recognition to unions between homosexual persons, 4)
Wo soll da die Änderung sein?
Genau. Bei genauerem Hinsehen, kann man auch aus den Punkten, die keine 2/3-Mehrheit erhielten, nicht darauf schließen, dass eine Mehrheit eine Öffnung in der hier inkriminierten Richtung befürwortet. Die lapidare Feststellung, dass "einige Bischöfe" die Kommunion für wiederverheiratet Geschiedene in Erwägung ziehen, ist ohnedies bekannt. Von Interesse hinsichtlich der Abstimmungsergebnisse ist aber auch, dass von den 26 vom Papst berufenen Mitgleidern 20 eher progressivere Richtung sind, eher nicht. Somit ist das Abstimmungsergebnis nochmal unter diesem Aspekt zu betrachten.

Die in Deutschland vermittelte Deutung, dass immerhin eine einfache Mehrheit eine Revision von Lehre und Praxis im Sinne von Kasper und Marx befürworte, kann sich keinesfalls auf die Relatio berufen.

Interessantes Detail aus kath.net:
Im Hintergrund soll es in Rom am Donnerstag am Nachmittag ein Geheimtreffen von Vertretern der Deutschen Bischofskonferenz mit deutschen Journalisten gegeben haben. Das ursprünglich geplante Szenario war, dass man die Causa "Kasper" aussitzen wollte. Spätestens nach dem Bericht der BILD-Zeitung musste der Plan offensichtlich geändert werden. Zuerst wurde via KNA und KAP in einem Bericht folgender Satz verbreitet: „Der letzte Satz Kaspers war von einigen katholischen Medien und in Internetforen aus dem Zusammenhang gerissen und zugespitzt worden. Es handelte sich vor allem um Medien, die Kaspers Anregung für behutsame Änderungen etwa im kirchlichen Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen kritisch gegenüberstehen.“

http://www.kath.net/news/47992

Man kann also davon ausgehen, dass die gängige deutschsprachige Berichterstattung der Agenturen und großen Blätter weitgehend den "Verstehenshilfen" aus der Bonner Kaiserstraße entspricht.

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Exilfranke
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Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Beitrag von Exilfranke »

http://www.katholisches.info/214/1/2 ... -kritiker/

Ganz schön viele Räuberpistolen:
Großerzbischof Schewtschuk fordete den Papst unumwunden auf, den Katechismus der Katholischen Kirche zu studieren. Führende Kardinäle wie Glaubenspräfekt Gerhard Müller, Camillo Ruini oder Raymond Burke verweigerten dem Papst sogar den Gruß.
Laut La Repubblica suchten mehrere Kardinäle im Zuge der Bischofssynode den Kontakt zum emeritierten Papst Benedikt XVI. und baten ihn, Papst Franziskus zu bremsen. Benedikt XVI. habe ihnen jedoch geantwortet: „Ich bin nicht der Papst, wendet euch nicht an mich“. Dennoch schickte er eine freundschaftliche Botschaft an Papst Franziskus, in der er diesem erneut seine theologische Hilfe anbot. Eine Hilfe, die bisher nicht in Anspruch genommen wurde.


Oder?
„Was du in anderen entzünden willst, muss in dir selbst brennen.“ - Aurelius Augustinus.

Bitt Gott für uns, Maria.

Maternus87
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Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Beitrag von Maternus87 »

Und Schönborn macht auch mit!
Papst Franziskus selbst sei [...] derzeit einer "massiven Angriffswelle" ausgesetzt, wie Schönborn wörtlich sagte.

Als Belege dafür nannte der Kardinal die Berichterstattung in Teilen der italienischen Presse wie beispielsweise in "Il Foglio" oder eine beim "Mondadori"-Verlag Publikation erschienene Publikation, in der sogar die Gültigkeit der Wahl von Papst Franziskus bezweifelt werde. Von manchen Kreisen würden derzeit "apokalyptische Szenarien" gezeichnet werden, in denen dem Papst vorgeworfen werde, die Kirche in den Untergang zu führen. Solches habe man zuletzt vor über vierzig Jahren über den nun seliggesprochenen Paul VI. und seinen Vorgänger den heiligen Johannes XXIII. gehört, so Schönborn. Es sei "erstaunlich", dass der vom Papst geforderte Blickwechsel so viel Angst auslöst, wo er doch "Frische und Freude des Evangeliums" in Erinnerung rufen wolle.
http://www.kathpress.co.at/site/nachric ... 65460.html

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Gallus
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Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Beitrag von Gallus »

Klingt, als würde Schönborn eine Heiligsprechung von Papst Franziskus noch vor dessen Tod anstreben.

Maternus87
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Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Beitrag von Maternus87 »

Vor wenigen Wochen forderte Eminenz von Schönborn noch im Figaro die Franzosen auf an der Demonstration gegen Homoehe, Leihmutterschaft und Co. teilzunehmen - gemeinsam mit Scola. Nun daheim solche Töne.

Wie soll man diese Leute noch ernstnehmen, mal unabhängig von der Sachfrage? Auch Marx macht auf mich zusehends einen seltsamen Eindruck. Allein das Interview, das gestern im Heute-Journal des ZDF gezeigt wurde, oder das letzte FAZ-Interview. Was ein Außeneindruck ... .

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Sarandanon
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Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Beitrag von Sarandanon »

iustus hat geschrieben:Es ist schlicht nicht möglich, dass die Kirche Ehebruch wertschätzt und anerkennt, ohne die eigenen Ideale zu verraten.
Es geht nicht um die Wertschätzung der Sünde, sondern um die der Menschen, die gesündigt haben und gläubig sind. Es geht um die Beurteilung der individuellen Lebensumstände, die zu einem Ehebruch geführt haben. Und mir persönlich geht es nicht um eine relativistische "Generalamnestie".
iustus hat geschrieben:Und wer die Kommunionspendung für Ehebrecher(innen) fordert, ohne dass diese zuvor bereuen, tut diesen nichts Gutes. Da hat Franziskus ganz recht, wenn er feststellt, es würden Wunden verbunden, „ohne sie zuvor zu pflegen und zu behandeln“.
Wenn es nur um das Bereuen ginge, hätten wir mit vielen Delinquenten keine Probleme. Ich für meinen Teil bereue zutiefst meine Lebensfehler. Das nützt aber dem geneigten schwersündigen Rom-Katholiken überhaupt nichts bzgl. des Sakramentsempfangs.
Dich, o Herr, kann nur verlieren, wer dich verlässt.
(Augustinus Aurelius)

iustus
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Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Beitrag von iustus »

Sarandanon hat geschrieben:
iustus hat geschrieben:Es ist schlicht nicht möglich, dass die Kirche Ehebruch wertschätzt und anerkennt, ohne die eigenen Ideale zu verraten.
Es geht nicht um die Wertschätzung der Sünde, sondern um die der Menschen, die gesündigt haben und gläubig sind. Es geht um die Beurteilung der individuellen Lebensumstände, die zu einem Ehebruch geführt haben. Und mir persönlich geht es nicht um eine relativistische "Generalamnestie".
iustus hat geschrieben:Und wer die Kommunionspendung für Ehebrecher(innen) fordert, ohne dass diese zuvor bereuen, tut diesen nichts Gutes. Da hat Franziskus ganz recht, wenn er feststellt, es würden Wunden verbunden, „ohne sie zuvor zu pflegen und zu behandeln“.
Wenn es nur um das Bereuen ginge, hätten wir mit vielen Delinquenten keine Probleme. Ich für meinen Teil bereue zutiefst meine Lebensfehler. Das nützt aber dem geneigten schwersündigen Rom-Katholiken überhaupt nichts bzgl. des Sakramentsempfangs.
Die Reue nützt jedem schwersündigen Katholiken bzgl. des Sakramentenempfangs. Denn wenn er bereut, kann er in der Beichte die Lossprechung erhalten und die hl. Kommunion empfangen. Wer aber noch verheiratet ist und staatlich jemand anderen geheiratet hat, dem fehlt die Reue, wenn er diese zweite "Ehe" nicht beenden und damit den Ehebruch fortsetzen will.
„Was den Gegenstand des Glaubens betrifft, hat sich das Konzil nichts Neues ausgedacht, noch hat es Altes ersetzen wollen." (Papst Benedikt XVI.)

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Sarandanon
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Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Beitrag von Sarandanon »

Woher willst Du das wissen? Weil es dem Formalismus genüge tut? Nee, nee, mein Lieber, so einfach in dieser Pauschalität ist das absolut nicht.
Dich, o Herr, kann nur verlieren, wer dich verlässt.
(Augustinus Aurelius)

iustus
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Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Beitrag von iustus »

Sarandanon hat geschrieben:Woher willst Du das wissen? Weil es dem Formalismus genüge tut? Nee, nee, mein Lieber, so einfach in dieser Pauschalität ist das absolut nicht.
Was findest Du an dieser Bewertung falsch?

Eine hervorragende differenzierte Darstellung findet sich hier: http://www.kath.net/news/44319.
„Was den Gegenstand des Glaubens betrifft, hat sich das Konzil nichts Neues ausgedacht, noch hat es Altes ersetzen wollen." (Papst Benedikt XVI.)

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Heinrich II
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Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Beitrag von Heinrich II »

Im kath.net-Rundbrief steht, dass Kardinal Müller nach Deutschland wechseln soll. Laut katholisches.info, das ich immer mit einer großen Skepsis betrachte, soll Müller so verärgert über den Papst sein, dass er Franziskus den Handschlag verweigert habe.

Irgendwie machen mir diese Gerüchte Sorgen, dass alle Verteidiger der Lehre bis zum zweiten Teil der Synode "beseitigt" werden soll. Und wenn Franziskus wirklich die Lehre aufweichen will, muss natürlich wirklich fast zwangsläufig die Glaubenskongregation neu besetzen.
Wer euch ein anderes Evangelium verkündet, als ihr angenommen habt, der sei verflucht. Geht es mir denn um die Zustimmung der Menschen, oder geht es mir um Gott?

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Athanasius0570
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Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Beitrag von Athanasius0570 »

Heinrich II hat geschrieben:Im kath.net-Rundbrief steht, dass Kardinal Müller nach Deutschland wechseln soll. Laut katholisches.info, das ich immer mit einer großen Skepsis betrachte, soll Müller so verärgert über den Papst sein, dass er Franziskus den Handschlag verweigert habe.

Irgendwie machen mir diese Gerüchte Sorgen, dass alle Verteidiger der Lehre bis zum zweiten Teil der Synode "beseitigt" werden soll. Und wenn Franziskus wirklich die Lehre aufweichen will, muss natürlich wirklich fast zwangsläufig die Glaubenskongregation neu besetzen.
Hast du gelesen, was der Papst nach kath.net zum Thema Lehre aufweichen gesagt hat? Taddeo hat es verlinkt.
Freut euch zu jeder Zeit! Betet ohne Unterlass! Dankt für alles; denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus. (1 Thess 5, 16-18)

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Heinrich II
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Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Beitrag von Heinrich II »

Ja. Wenn die Taten aber eine andere Sprache sprechen sollten, sprich Versetzung des störenden Präfekten der Glaubenskongregation, dann bleiben das leere Worte.

Nachtrag: Man kann wie so oft die Worte des Papstes natürlich auch im Sinne der Progressiven interpretieren und die Erinnerung an die Rolle des Papstes dann als Drohung gegen die Konservativen.

Beten wir für die Kirche.
Wer euch ein anderes Evangelium verkündet, als ihr angenommen habt, der sei verflucht. Geht es mir denn um die Zustimmung der Menschen, oder geht es mir um Gott?

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Gallus
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Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Beitrag von Gallus »

Heinrich II hat geschrieben:Nachtrag: Man kann wie so oft die Worte des Papstes natürlich auch im Sinne der Progressiven interpretieren und die Erinnerung an die Rolle des Papstes dann als Drohung gegen die Konservativen.
Das wird jetzt der Test. Bleibt der Papst anständig, oder tut er in den nächsten Monaten, was ein autokratischer Peronist halt macht: Populismus und ideologische Säuberungen? Ende 2015 wissen wir wirklich, wer da auf dem Stuhl Petri sitzt.

evangelisch
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Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Beitrag von evangelisch »

Clemens hat geschrieben: Was du da schreibst ist noch nicht mal evangelisch, es ist allenfalls liberalprotestantisch.
Dann bin ich aus Deiner Sicht auf jeden Fall "liberalprotestantisch". Danke, das betrachte ich als Kompliment!

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Edi
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Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Beitrag von Edi »

Gallus hat geschrieben:
Heinrich II hat geschrieben:Nachtrag: Man kann wie so oft die Worte des Papstes natürlich auch im Sinne der Progressiven interpretieren und die Erinnerung an die Rolle des Papstes dann als Drohung gegen die Konservativen.
Das wird jetzt der Test. Bleibt der Papst anständig, oder tut er in den nächsten Monaten, was ein autokratischer Peronist halt macht: Populismus und ideologische Säuberungen? Ende 2015 wissen wir wirklich, wer da auf dem Stuhl Petri sitzt.
Da er offenbar Kardinal Burke aus seinem Amt entfernen will, geht das doch in diese Richtung.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

Maternus87
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Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Beitrag von Maternus87 »

Es spricht leider einiges dafür, dass der Papst nicht zur Besinnung kommen wird - und dass es sich tatsächlich um "Säuberungen" handelt. Die Reihe der Opfer ist schon ziemlich lang... Von Bagnasco über Piacenza und offenbar Burke bis hin zu Kurieprälaten wie Sciacca und anderen, ganz zu schweigen von der Kleruskongregation. Die Ernennung des neuen EB von Chicago ist ebenso eindeutig, wie die Einsetzung des Sekretärs der Italienischen Bischofskonferenz und die Förderung des Rektors der KU Argentiniens, mittlerweile Erzbischof Fernandez. Die ganze Behandlung der Bischofssynode ist besorgniserregend - und konnte so nur mit Zustimmung des Papstes erfolgen. Die Gremien waren eindeutig nur mit "Gefolgsleuten" besetzt worden. Was für ein Misstrauensvotum gegen das Heilige Kollegium, das ihn zum Papst wählte.

Wie der Papst die Jesuiten in Argentinien spaltete und darauf die Bischofskonferenz seines Landes, so wiederholt sich das Ganze nun auf anderer Ebene.
Zuletzt geändert von Maternus87 am Montag 20. Oktober 2014, 21:23, insgesamt 2-mal geändert.

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Gallus
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Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Beitrag von Gallus »

Edi hat geschrieben:Da er offenbar Kardinal Burke aus seinem Amt entfernen will, geht das doch in diese Richtung.
Naja, eine Beobachtung macht ja noch keinen Trend. Und gerade in dem Fall wissen wir auch nicht, ob es mehr mit inhaltlichen oder mit stilistischen Differenzen zu tun hat.

Maternus87
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Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Beitrag von Maternus87 »

Gallus hat geschrieben:
Edi hat geschrieben:Da er offenbar Kardinal Burke aus seinem Amt entfernen will, geht das doch in diese Richtung.
Naja, eine Beobachtung macht ja noch keinen Trend. Und gerade in dem Fall wissen wir auch nicht, ob es mehr mit inhaltlichen oder mit stilistischen Differenzen zu tun hat.
Burke ist ja kein Einzelfall. Es häufen sich ja Abberufungen aus der Kleruskongregation, man betrachte die Maßregelung der FFI oder die Ernennung des Sekretärs der CEI, mit der Kardinal Bagnasco entmachtet worden ist, usw. usf.. Dass der Papst von seiner Autorität Gebrauch macht, ist das eine, das andere aber, wie er diese ausübt - und hier kommt man nun an den Rand dessen, was man als nicht mehr nachvollziehbar betrachten kann.

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Sarandanon
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Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Beitrag von Sarandanon »

iustus hat geschrieben:Was findest Du an dieser Bewertung falsch?
Es ging mir um Deine Definition von Reue und nicht um das Verständnis der Sakramente. Du hast mir abgesprochen, Reue zu empfinden, weil ich in Sünde verharre. Das ist aber nunmal so pauschal nicht möglich, da Du weder mich persönlich noch meine Situation kennst. Diesbzgl. nützt also der von Dir ausgesprochene Formalismus in keiner Weise. Und das betrifft neben mir noch eine ganze Menge von katholischen Christen, die gläubig sind.
Dich, o Herr, kann nur verlieren, wer dich verlässt.
(Augustinus Aurelius)

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Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Beitrag von taddeo »

Maternus87 hat geschrieben:Die Gremien waren eindeutig nur mit "Gefolgsleuten" besetzt worden. Was für ein Misstrauensvotum gegen das Heilige Kollegium, das ihn zum Papst wählte.
Als Papst Benedikt Leute wie die Kardinäle Bagnasco, Burke, Llovera, Piacenza oder Müller in Amt und Würden brachte - war das für Dich auch ein "Mißtrauensvotum gegen das Heilige Kollegium"? Alles treue Gefolgsleute, und bei weitem nicht die einzigen.

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Gallus
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Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Beitrag von Gallus »

taddeo hat geschrieben:
Maternus87 hat geschrieben:Die Gremien waren eindeutig nur mit "Gefolgsleuten" besetzt worden. Was für ein Misstrauensvotum gegen das Heilige Kollegium, das ihn zum Papst wählte.
Als Papst Benedikt Leute wie die Kardinäle Bagnasco, Burke, Llovera, Piacenza oder Müller in Amt und Würden brachte - war das für Dich auch ein "Mißtrauensvotum gegen das Heilige Kollegium"? Alles treue Gefolgsleute, und bei weitem nicht die einzigen.
Nur muß man schon zugeben, daß Benedikt immer auch einen Ausgleich mit dem anderen kirchenpolitischen Flügel gesucht hat und Leute in einflußreiche Positionen gesetzt hat, die ihm nicht unbedingt nahe standen. Man denke etwa an Braz de Aviz in der Ordenskongregation. Ich glaube nicht, daß Franziskus bisher ein ähnlich ausgleichendes Vorgehen gezeigt hat.

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Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Beitrag von Maternus87 »

taddeo hat geschrieben:
Maternus87 hat geschrieben:Die Gremien waren eindeutig nur mit "Gefolgsleuten" besetzt worden. Was für ein Misstrauensvotum gegen das Heilige Kollegium, das ihn zum Papst wählte.
Als Papst Benedikt Leute wie die Kardinäle Bagnasco, Burke, Llovera, Piacenza oder Müller in Amt und Würden brachte - war das für Dich auch ein "Mißtrauensvotum gegen das Heilige Kollegium"? Alles treue Gefolgsleute, und bei weitem nicht die einzigen.
Die Vorgänger der von dir aufgezählten Kurienprälaten sind bei Benedikt keinesfalls "entfernt" worden, um Platz für andere zu schaffen. Unter Papst Benedikt sind jedenfalls keine Kardinäle bei den Papstmesse kollabiert und über Vorsitzende hinweg Sekretäre ernannt worden, deren Rückhalt in Bischofskonferenzen hleich 0 ist - oder auch missliebige argentinische Ortsbischöfe auf Kurienämter versetzt woren, die es garnicht gibt.

Ein gewisses Mißtrauen zeigt sich aber schon, wenn man zu Methoden greift, die manche, wie Burke, als manipulativ bezeichnen. Dazu gehört dann auch eine solche Praxis bei Vorbereitung und Durchführung einer Synode. Das Traurige an der Sache ist nun: Sie hat vor allem eines bewirkt: Spaltung.

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taddeo
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Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Beitrag von taddeo »

Gallus hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:
Maternus87 hat geschrieben:Die Gremien waren eindeutig nur mit "Gefolgsleuten" besetzt worden. Was für ein Misstrauensvotum gegen das Heilige Kollegium, das ihn zum Papst wählte.
Als Papst Benedikt Leute wie die Kardinäle Bagnasco, Burke, Llovera, Piacenza oder Müller in Amt und Würden brachte - war das für Dich auch ein "Mißtrauensvotum gegen das Heilige Kollegium"? Alles treue Gefolgsleute, und bei weitem nicht die einzigen.
Nur muß man schon zugeben, daß Benedikt immer auch einen Ausgleich mit dem anderen kirchenpolitischen Flügel gesucht hat und Leute in einflußreiche Positionen gesetzt hat, die ihm nicht unbedingt nahe standen. Man denke etwa an Braz de Aviz in der Ordenskongregation. Ich glaube nicht, daß Franziskus bisher ein ähnlich ausgleichendes Vorgehen gezeigt hat.
Er hatte auch noch nicht viel Gelegenheit in den eineinhalb Jahren. Aber wenn ich mir die deutschen Bischofsernennungen unter ihm anschaue - Passau, Freiburg, Köln -, und daß er u. a. Müller zum Kardinal erhob oder den untadeligen und schon von Papst Benedikt hochgeschätzten Spitzendiplomaten Parolin zum Kardinalstaatssekretär, dann sind das sicher keine Handlanger, wie man sie für Umstürze brauchen kann.

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Zarahfication
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Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Beitrag von Zarahfication »

Gallus hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:
Gallus hat geschrieben:Aber wer nicht einmal damit leben kann, daß die Kirche ihm sagt, was Gottes Gebote sind, der ist ja sogar zu weich und wehleidig, um ein anständiger Sünder zu sein. Versuch mal eine Testosterontherapie, vielleicht wird dann noch ein Mann aus Dir.
Da könnte ein Evangele vielleicht Maß nehmen an einem gewissen Dr. Luther ... der hatte sicher kein Testosterondefizit und wußte bestens, wie man anständig und kräftig sündigt. ;D
'tschuldigung. War gerade schon kurz vor einem cholerischen Anfall, als ich das Interview mit Nikolaus Schneider im Spiegel gelesen habe, und dann lädt hier einer den gleichen Kumba-Ya-Wir-kommen-alle-alle-in-den-Himmel-Quatsch gleich nochmal ab. :ikb_taz:
Wer den ernst nimmt ist doch selbst schuld. Ein Schwafler vor dem Herren, der eine Schwafelkirche mit Mickey Mouse als Gott anführt. Selbst die Medien sind von soviel spießiger Angepasstheit, Betroffenheitskultur und vorauseilendem Gehorsam derart angeödet, dass sie in den Medien kaum statt findet- die evangelische Kirche weiß halt wie man sich unsichtbar und überflüssig macht.

maliems
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Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Beitrag von maliems »

Da kocht gerade vieles hoch. Ich tippe auf das Gegenteil. Der Papst hat seine Grenzen kennenglernt und wird nicht wild um sich schlagen, sondern nüchterner werden.

iustus
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Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Beitrag von iustus »

Sarandanon hat geschrieben:
iustus hat geschrieben:Was findest Du an dieser Bewertung falsch?
Es ging mir um Deine Definition von Reue und nicht um das Verständnis der Sakramente. Du hast mir abgesprochen, Reue zu empfinden, weil ich in Sünde verharre. Das ist aber nunmal so pauschal nicht möglich, da Du weder mich persönlich noch meine Situation kennst. Diesbzgl. nützt also der von Dir ausgesprochene Formalismus in keiner Weise. Und das betrifft neben mir noch eine ganze Menge von katholischen Christen, die gläubig sind.
Stimmt. Es geht bei der Frage des Kommunionempfangs und der dazu notwendigen Freiheit von schwerer Sünde, die durch die Lossprechung in der Beichte erlangt werden kann, um den für die Lossprechung erforderlichen Vorsatz, die Sünde zu meiden, hier also den Ehebruch zu beenden. Wer die zweite "Ehe" nicht beendet, zeigt, dass ihm dieser Vorsatz fehlt. Das ist kein Formalismus, sondern Logik.
„Was den Gegenstand des Glaubens betrifft, hat sich das Konzil nichts Neues ausgedacht, noch hat es Altes ersetzen wollen." (Papst Benedikt XVI.)

iustus
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Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Beitrag von iustus »

iustus hat geschrieben:
Sarandanon hat geschrieben:
iustus hat geschrieben:Was findest Du an dieser Bewertung falsch?
Es ging mir um Deine Definition von Reue und nicht um das Verständnis der Sakramente. Du hast mir abgesprochen, Reue zu empfinden, weil ich in Sünde verharre. Das ist aber nunmal so pauschal nicht möglich, da Du weder mich persönlich noch meine Situation kennst. Diesbzgl. nützt also der von Dir ausgesprochene Formalismus in keiner Weise. Und das betrifft neben mir noch eine ganze Menge von katholischen Christen, die gläubig sind.
Stimmt. Es geht bei der Frage des Kommunionempfangs und der dazu notwendigen Freiheit von schwerer Sünde, die durch die Lossprechung in der Beichte erlangt werden kann, um den für die Lossprechung erforderlichen Vorsatz, die Sünde zu meiden, hier also den Ehebruch zu beenden. Wer die zweite "Ehe" nicht beendet, zeigt, dass ihm dieser Vorsatz fehlt. Das ist kein Formalismus, sondern Logik.
Wobei ich mich durchaus frage, ob nicht zur Reue notwendigerweise immer der Vorsatz gehört, die Sünde nicht mehr zu begehen. Wie kann jemand aufrichtig bereuen, der sagt, er wolle wieder sündigen?
„Was den Gegenstand des Glaubens betrifft, hat sich das Konzil nichts Neues ausgedacht, noch hat es Altes ersetzen wollen." (Papst Benedikt XVI.)

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Peti
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Re: Bischofssynode über die Familie 2014-15

Beitrag von Peti »

..."Das letzte Wort hat ohnehin Papst Franziskus.
Ihm ist zuzutrauen, dass er die unbestrittene Lehre der Kirche von Ehe und Familie
mit der barmherzigen Zuwendung zu den Menschen zusammenführen kann."

Claudia Möller im "Münchner Merkur".
Was für ein Glück für uns, dass wir wissen können, dass die Barmherzigkeit Gottes unendlich ist.
Johannes Maria Vianney

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