Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst II

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Vir Probatus
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst II

Beitrag von Vir Probatus »

Meine Frau war am Sonntag in Ihrem Kuort in der Messe.
Der Pfarrer sagte den Leuten klipp und klar in der Predigt, was er von den Limburger Kapriolen (er zitierte sogar den Badewannenpreis) und diesem Bischof hält: Nichts!

Man muss das wohl ernst nehmen: Der Frust sitzt tief.
Gestern wurde eine Gemeinde aus dem Bistum LM im Fernsehen gezeigt, die hatten noch Geld für eine neue Behindertentoilette, die aber in einem höheren Stockwerk liegt. Auf Grund gekürzter Mittel wurde der Aufzug nicht eingebaut und der Aufzugschacht versiegelt.
„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)

Caviteño
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst II

Beitrag von Caviteño »

Juergen hat geschrieben:
Dschungelboy hat geschrieben:Bescheuerte Aktion. Da wird sich doch jedes kleine Licht beim nächsten Kirchensteuerbescheid oder Spendenaufruf fragen, ob die mein Geld wirklich brauchen, wenn die doch 166 Millionen Euro auf der hohen Kante haben :vogel: :patsch:
Man sollte aber bedenken, wie sich die 166 Mio zusammensetzen:
Pressemitteilung hat geschrieben:Sehr geehrte Damen und Herren,

auf die Anfragen nach dem Erzbischöflichen Stuhl in Köln teilen wir Ihnen mit:

Der Erzbischöfliche Stuhl in Köln umfasst mit Datum vom 31.12.2012 ein Vermögen von 166,2 Mio €. Davon sind 15,4 Mio € Beteiligungen im Bereich der Wohnungswirtschaft, der übrige Teil Immobilien. Aus diesem Vermögen wurden im Jahr 2012 knapp 9,6 Mio € Erträge erzielt. Die Erträge sind wie in den Vorjahren in den Bistumshaushalt eingeflossen und dort ausgewiesen. Sie tragen zur Mitfinanzierung der kirchlichen Aufgaben bei. In Köln hat der Erzbischof die Vertretung und Verwaltung des Vermögens des Erzbischöflichen Stuhls dem Generalvikar und seiner Verwaltung anvertraut. Der Erzbischöfliche Stuhl wird damit in gleicher Weise wie das Bistum vom Kirchensteuerrat kontrolliert. Beide Rechtsträger werden jährlich von einer externen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft geprüft.
Was soll denn daran eine "bescheuerte Aktion" sein? :hae?:
Wieso bin ich ein kleines Licht, wenn ich diese Frage stelle? - die Antwort interessiert mich brennend.

Ganz im Gegenteil, die Aktion ist absolut vorbildlich, insbesondere wenn man die Gerüchte bzw. Sagen über den sagenhaften Reichtum des Erzbistums in der Vergangenheit mal zugrunde legt. Es gab da Gerüchte, daß man mit dem "Reichtum" Erzdiözese auch GR retten könnte....

Offenheit ist das Gebot - die Geheimniskrämerei wird von den Menschen, auch vielen wohlmeinenden Katholiken nicht mehr akzeptiert.
Das einzige was mich bei dem Erzbistum Köln wundert ist doch das verhältnismäßig geringe Stammkapital - nur 1,6fach so hoch wie das viel kleinere und jüngere Bistum Limburg....
Aber wenn man die Verwendung und die Kontrolle vergleicht, kann der Unterschied zu Limburg nicht größer sein. Eigentlich sollte inzwischen jedem klar werden, daß "Transparenz" in den Finanzdingen auch vor solchen unliebsamen Vorkommnissen wie im Bistum Limburg schützt. Bei Transparenz (in der Öffentlichkeit und nicht nur bei evtlèn Nicknegern in den Gremien) hätte der Bischof nie fordern/davon ausgehen können, daß die Zahlen für seinen Neubau immer geheim bleiben. Sie wären bei der nächsten Veröffentlichung des Jahresabschlusses bekannt geworden.

Schon allein dies rechtfertigt - nach den schlechten Erfahrungen - die Finanzen der Bischöflichen Stühle vollumfänglich (und nicht nur die Geldvermögen wie das Bistum Münster) offen zu legen.
Bewertungsfragen sind dabei absolut zweitrangig und sollten daher nicht als Hindernis betrachtet werden. Wer sich an der architektonischen Schönheit des Bischofssitzes in Limburg berauscht oder die "kluge Geldanlage" feiert, um damit die rechtlichen Zweifel einer den Bestimmungen des Bistums entsprechenden Finanzierung zu vernebeln, sollte gerade bei den Bewertungsfragen Zurückhaltung üben. Es gibt wohl niemanden der ernsthaft glaubt, daß man die 31 dort verbauten Millionen (zzgl. weiterer, noch entstehender oder noch nicht abgerechneter Kosten) von einem Käufer erhalten würde. Wie wäre das "Ensemble" denn wirtschaftlich zu nutzen? Welchen "Wert" soll es denn haben? Wer sollte so etwas wohl kaufen?

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Gallus
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst II

Beitrag von Gallus »

Vir Probatus hat geschrieben:Meine Frau war am Sonntag in Ihrem Kuort in der Messe.
Der Pfarrer sagte den Leuten klipp und klar in der Predigt, was er von den Limburger Kapriolen (er zitierte sogar den Badewannenpreis) und diesem Bischof hält: Nichts!
Manchmal bedauere ich daß Laien nicht predigen dürfen, dann hätte ich nämlich vielleicht auch mal Gelegenheit, solchen Pfarrern von der Kanzel herab zu sagen, was ich von ihnen halte. Als hätte das Evangelium nicht genug Stoff für eine Predigt geboten.

Vir Probatus
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst II

Beitrag von Vir Probatus »

Gallus hat geschrieben:
Vir Probatus hat geschrieben:Meine Frau war am Sonntag in Ihrem Kuort in der Messe.
Der Pfarrer sagte den Leuten klipp und klar in der Predigt, was er von den Limburger Kapriolen (er zitierte sogar den Badewannenpreis) und diesem Bischof hält: Nichts!
Manchmal bedauere ich daß Laien nicht predigen dürfen, dann hätte ich nämlich vielleicht auch mal Gelegenheit, solchen Pfarrern von der Kanzel herab zu sagen, was ich von ihnen halte. Als hätte das Evangelium nicht genug Stoff für eine Predigt geboten.
Es kommt halt immer auf die geschickte Verbindung von beidem an.
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Kilianus
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst II

Beitrag von Kilianus »

Caviteño hat geschrieben: Aber wenn man die Verwendung und die Kontrolle vergleicht, kann der Unterschied zu Limburg nicht größer sein. Eigentlich sollte inzwischen jedem klar werden, daß "Transparenz" in den Finanzdingen auch vor solchen unliebsamen Vorkommnissen wie im Bistum Limburg schützt.
In diesem Zusammenhang sei Alexander Kissler zitiert:
Bei öffentlichen Bauten ist es leider Usus, dass die Kosten viel zu niedrig angesetzt werden, um die Geldgeber gefügig zu machen, ehe dann die Ausgaben sich ins Unverschämte hinein vergrößern. Man schaue nach Hamburg zur „Elbphilharmonie“, nach Berlin zum „Flughafen BER“, schaue hinein in das Jahr um Jahr arg voluminöse Schwarzbuch des „Bundes der Steuerzahler“ oder frage die „Reformkommission für Großprojekte“ der Bundesregierung, die befürchtet, das neue „Besucher- und Informationszentrum des Bundestages (BIZ)“ könne eine halbe Milliarde Euro verschlingen. Oder man erkundige sich bei Kurt Beck, unter dessen Ägide über 300 Millionen Euro am Nürburgring versickerten. Kaspar und Tebartz-van Elst waren lausige Bauherren. Da beißt die Maus keinen Faden ab. Niemand aber geht verschwenderischer mit fremdem Gut um als der Staat. Dagegen sind die Limburger Oberkatholen Waisenknaben.
http://www.cicero.de/limburger-kirchens ... artz/56117

Vir Probatus
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst II

Beitrag von Vir Probatus »

Kilianus hat geschrieben:
iustus hat geschrieben:Hatten wir das schon: http://m.theeuropean.de/andreas-puettma ... bject_map=

Was ist denn in diesen Püttmann gefahren? War der nicht mal gut?
Ich teile seiner Einschätzung so zwar nicht. Ich halte sie aber für vertretbar.

Der undifferenzierten Verteufelung des Bischofs auf der anderen Seite entspricht eine ebenso undifferenzierte Kritiklosigkeit auf der anderen Seite.
Ich teile diese Einschätzung voll und ganz, und man glaubt zeitweise, er rede von Kreuzgang.org.
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Gallus
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst II

Beitrag von Gallus »

Vir Probatus hat geschrieben:
Gallus hat geschrieben:Als hätte das Evangelium nicht genug Stoff für eine Predigt geboten.
Es kommt halt immer auf die geschickte Verbindung von beidem an.
Nein. Ich erwarte von Priestern, daß sie in schwierigen Situationen loyal zum Bischof sind. Dazu gehört auch, daß man sich mal selbst auf die Zunge beißt, anstatt das zu sagen, was das eigene Bauchgefühl einem gerade eingibt.

Wie soll dieser Priester nochmal glaubwürdig von Barmherzigkeit predigen, wenn er nichts besseres zu tun hat, als sich mit der Meute auf den ohnehin schon angeschlagenen Bischof zu stürzen? Für billiges Nachtreten gibt es sogar im Fußball die rote Karte.

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Heinrich II
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst II

Beitrag von Heinrich II »

Vir Probatus hat geschrieben: Der Pfarrer sagte den Leuten klipp und klar in der Predigt, was er von den Limburger Kapriolen (er zitierte sogar den Badewannenpreis) und diesem Bischof hält: Nichts!
Gehörte er also auch zu den Leuten, die immer noch nicht kapiert haben, dass nicht die Badewanne 15.000 EUR gekostet hat, sondern das gesamte Bad.
(Und diese Summe ist bei einem Bad schnell erreicht...)

Ich finde es übrigens oft als sehr störend, wenn ein Priester in der Predigt nicht Jesus Christus in den Mittelpunkt stellt, sondern meint sich an aktuellen Themen abarbeiten zu müssen. (Ganz unabhängig von dem aktuellen Thema.)
Wer euch ein anderes Evangelium verkündet, als ihr angenommen habt, der sei verflucht. Geht es mir denn um die Zustimmung der Menschen, oder geht es mir um Gott?

Vir Probatus
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst II

Beitrag von Vir Probatus »

Heinrich II hat geschrieben:
Vir Probatus hat geschrieben: Der Pfarrer sagte den Leuten klipp und klar in der Predigt, was er von den Limburger Kapriolen (er zitierte sogar den Badewannenpreis) und diesem Bischof hält: Nichts!
Gehörte er also auch zu den Leuten, die immer noch nicht kapiert haben, dass nicht die Badewanne 15.000 EUR gekostet hat, sondern das gesamte Bad.
(Und diese Summe ist bei einem Bad schnell erreicht...)

Ich finde es übrigens oft als sehr störend, wenn ein Priester in der Predigt nicht Jesus Christus in den Mittelpunkt stellt, sondern meint sich an aktuellen Themen abarbeiten zu müssen. (Ganz unabhängig von dem aktuellen Thema.)
in der heutigen Ausgabe einer Boulevardzeitung befinden sich Innenaufnahmen aus diesem Bad.
Nimm das doch einfach und starte eine Preisanfrage biem Sanitärfachbetrieb Deines Vertrauens.
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Gallus
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst II

Beitrag von Gallus »

In der heutigen ARD-Talkshow ("Anne Will") wird gar nicht mehr der Versuch gemacht, Unvoreingenommenheit vorzutäuschen. Bei den eingeladenen Gästen steht es 5:0 für die Kritiker und Gegner des Limburger Bischofs.

Stefan

Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst II

Beitrag von Stefan »

Thema ist aber, ob die Kirche bescheidener werden will...
... nicht Bischof Franz Peter

Kilianus
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst II

Beitrag von Kilianus »

Vir Probatus hat geschrieben: in der heutigen Ausgabe einer Boulevardzeitung befinden sich Innenaufnahmen aus diesem Bad.
Nimm das doch einfach und starte eine Preisanfrage biem Sanitärfachbetrieb Deines Vertrauens.
Ebendort wird der Preis der Wanne nicht auf 15.000 Euro beziffert, sondern, wenn ich mich recht erinnere, auf 3500.

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Pit
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst II

Beitrag von Pit »

Deswegen schaue ich mir ihre Talkshow auch nicht an,wenn es um Kirchenthemen geht.
Gut und angenehm sachlich war am Sonntag die Sendung von Herrn Jauch.
Gallus hat geschrieben:In der heutigen ARD-Talkshow ("Anne Will") wird gar nicht mehr der Versuch gemacht, Unvoreingenommenheit vorzutäuschen. ....
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Pit
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst II

Beitrag von Pit »

:ja: :klatsch: :daumen-rauf:
Heinrich II hat geschrieben:
Ich finde es übrigens oft als sehr störend, wenn ein Priester in der Predigt nicht Jesus Christus in den Mittelpunkt stellt, sondern meint sich an aktuellen Themen abarbeiten zu müssen. (Ganz unabhängig von dem aktuellen Thema.)
carpe diem - Nutze den Tag !

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Gallus
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst II

Beitrag von Gallus »

Stefan hat geschrieben:Thema ist aber, ob die Kirche bescheidener werden will...
... nicht Bischof Franz Peter
Stimmt. Der Teaser auf der Startseite im Videotext, ganz unten, lautete allerdings: "Protz-Bischof Thema bei Anne Will".

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umusungu
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst II

Beitrag von umusungu »

Gallus hat geschrieben:
Vir Probatus hat geschrieben:Meine Frau war am Sonntag in Ihrem Kuort in der Messe.
Der Pfarrer sagte den Leuten klipp und klar in der Predigt, was er von den Limburger Kapriolen (er zitierte sogar den Badewannenpreis) und diesem Bischof hält: Nichts!
Manchmal bedauere ich daß Laien nicht predigen dürfen, dann hätte ich nämlich vielleicht auch mal Gelegenheit, solchen Pfarrern von der Kanzel herab zu sagen, was ich von ihnen halte. Als hätte das Evangelium nicht genug Stoff für eine Predigt geboten.
Die Pfarrer haben in der Predigt ihren Gemeinden auch die Dinge in der Kirche zu erklären,die überall diskutiert werden.....
Die [Vorgänge] in Limburg können selbstverständlich in die Predigt einfließen - wie die Mißbrauchsfälle ......

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Melody
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst II

Beitrag von Melody »

Nein.

Die Homilie hat die Lesungen auszulegen.
Oder zumindest Katechese zu sein.
Und keine (Kirchen)politik.

Bei so einem Verstoß hätte man demonstrativ aufstehen und gehen sollen.
Ewa Kopacz: «Für mich ist Demokratie die Herrschaft der Mehrheit bei Achtung der Minderheitenrechte, aber nicht die Diktatur der Minderheit»

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Pit
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst II

Beitrag von Pit »

In allererster Linie ist die Predigt Verkündigung des Glaubens, was sie nicht ist:Verkündigung der politischen Meinung des Priesters zu aktuellen Themen.
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst II

Beitrag von Protasius »

Melody hat geschrieben:Nein.

Die Homilie hat die Lesungen auszulegen.
Oder zumindest Katechese zu sein.
Und keine (Kirchen)politik.

Bei so einem Verstoß hätte man demonstrativ aufstehen und gehen sollen.
Genau. An einem Sonn- oder Festtag soll eine Homilie stattfinden, die die Lesungen oder einen anderen Text aus dem Ordinarium oder Proprium der Messe auslegt unter Beachtung des gefeierten Mysteriums.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

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umusungu
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst II

Beitrag von umusungu »

Melody hat geschrieben:Bei so einem Verstoß hätte man demonstrativ aufstehen und gehen sollen.
ich denke eher, den Leuten war nach Klatschen zumute!

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Gallus
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst II

Beitrag von Gallus »

umusungu hat geschrieben:
Melody hat geschrieben:Bei so einem Verstoß hätte man demonstrativ aufstehen und gehen sollen.
ich denke eher, den Leuten war nach Klatschen zumute!
Tja, gute Pfarrer stärken ihre Gemeinde im Glauben, schlechte Pfarrer holen sich billigen Applaus ab.

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umusungu
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst II

Beitrag von umusungu »

Gallus hat geschrieben:Tja, gute Pfarrer stärken ihre Gemeinde im Glauben, schlechte Pfarrer holen sich billigen Applaus ab.
angesichts der Limburger Ereignisse müssen die Gemeinden wirklich im Glauben gestärkt werden - nur das geht nicht durch Verschweigen.
Der Limburger Skandal ist in aller Munde - aber nicht in der Kirche laut werden lassen....... welche Sichtweise soll das denn sein?

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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst II

Beitrag von Fragesteller »

umusungu hat geschrieben:
Gallus hat geschrieben:Tja, gute Pfarrer stärken ihre Gemeinde im Glauben, schlechte Pfarrer holen sich billigen Applaus ab.
angesichts der Limburger Ereignisse müssen die Gemeinden wirklich im Glauben gestärkt werden - nur das geht nicht durch Verschweigen.
Der Limburger Skandal ist in aller Munde - aber nicht in der Kirche laut werden lassen....... welche Sichtweise soll das denn sein?
umusungu hat geschrieben: Die Pfarrer haben in der Predigt ihren Gemeinden auch die Dinge in der Kirche zu erklären,die überall diskutiert werden.....
Woher nimmt der Pfarrer den Wissensvorsprung, hier etwas "erklären" zu können? Für die Äußerung zu politischen Themen sind Geistliche weder fachlich noch weihemäßig besonders qualifiziert. Sie sind hier - durchschnittlich - so klug oder unklug wie jeder ihrer Zuhörer. Für einen Vortrag zu einem solchen Thema den privilegierten Platz am Ambo in Anspruch zu nehmen, während alle anderen zuhören, dafür gibt es keine Rechtfertigung. Und wenn ein solcher Vortrag noch die Verkündigung des Evangliums ersetzt, die an dieser Stelle stattfinden sollte (und für die der Priester durchaus qualifiziert wäre!), dann wird zudem der Auftrag des Herrn hintangestellt und Gottes Haus wird - nein, nicht zum Kaufhaus, aber zum genauso weltlichen Parteitagssaal.

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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst II

Beitrag von umusungu »

vielleicht kannst du mal die Predigten der Pius-Bischöfe anschauen - nur Kirchenpolitik!

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Melody
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst II

Beitrag von Melody »

umusungu hat geschrieben:vielleicht kannst du mal die Predigten der Pius-Bischöfe anschauen - nur Kirchenpolitik!
Das ist überhaupt nicht wahr.
Bischof Fellay - von den anderen hab ich noch keine Predigt gehört - strahlt eine ungeheure Glaubenstiefe aus. Seine Predigten sind mitreißend.
Doch natürlich möchten die Gläubigen, wenn der Bischof schon mal in ihrer Gemeinde ist, auch was zur aktuellen Lage aus seinem Mund hören. Das betrifft schließlich auch die Gemeinde persönlich.

Das mit so einem Vorfall, wie von Vir Probatus erwähnt, zu vergleichen, ist lächerlich.
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst II

Beitrag von umusungu »

Melody hat geschrieben:Doch natürlich möchten die Gläubigen, wenn der Bischof schon mal in ihrer Gemeinde ist, auch was zur aktuellen Lage aus seinem Mund hören. Das betrifft schließlich auch die Gemeinde persönlich.
Die Predigten sind fast immer hoch kirchenpolitisch .............

Selbstverständlich wollen die Gläubigen von ihrem Pfarrer auch eine Richtung in den aktuellen Auseinandersetzungen hören.

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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst II

Beitrag von Fragesteller »

umusungu hat geschrieben:vielleicht kannst du mal die Predigten der Pius-Bischöfe anschauen - nur Kirchenpolitik!
Glaube ich dir gerne, dass das so ist. Aber die würde ich nicht als Vorbild werten, du vermutlich noch weniger. Nochmal:
Ich hat geschrieben:Woher nimmt der Pfarrer den Wissensvorsprung, hier etwas "erklären" zu können?

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Soulfly
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst II

Beitrag von Soulfly »

Gallus hat geschrieben:In der heutigen ARD-Talkshow ("Anne Will") wird gar nicht mehr der Versuch gemacht, Unvoreingenommenheit vorzutäuschen. Bei den eingeladenen Gästen steht es 5:0 für die Kritiker und Gegner des Limburger Bischofs.
Habe den "Talk" angeschaut.
Das Verhältnis 5:0 konnte ich so jetzt nicht feststellen.
Natürlich wurde kritisiert.
Mal die Person, mal die Institution Kirche.
Aber es blieb alles im Rahmen.

Das traurige an diesem Fall ist ja, dass ein hoher Kirchenvertreter medial negativ auffällt.
Nicht die frohe Botschaft steht im Mittelpunkt. Stattdessen wird den Kirchenkritikern in Nebenkriegsschauplätzen
eine Plattform geboten sich auszuleben.
In der Sache Jesu ist die katholische Kirche nicht zu knacken.
Wenn es so wäre hätte die Kirche niemals 2000 Jahre "durchgehalten".
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst II

Beitrag von ad_hoc »

Die Aufgabe der Pfarrer in den Predigten ist die Verkündigung des Evangeliums und die Interpretation der katholischen Lehre.
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)

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Melody
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst II

Beitrag von Melody »

umusungu hat geschrieben:
Melody hat geschrieben:Doch natürlich möchten die Gläubigen, wenn der Bischof schon mal in ihrer Gemeinde ist, auch was zur aktuellen Lage aus seinem Mund hören. Das betrifft schließlich auch die Gemeinde persönlich.
Die Predigten sind fast immer hoch kirchenpolitisch .............

Selbstverständlich wollen die Gläubigen von ihrem Pfarrer auch eine Richtung in den aktuellen Auseinandersetzungen hören.
Ich wiederhole: Nein.
Der Anteil an aktuellen Dingen innerhalb einer Predigt beträgt ca. 20 Prozent.
Niemals würde man bei der Piusbruderschaft (genausowenig wie bei der Petrusbruderschaft) die Homilie missbrauchen.

Sowas geschieht nur im NOM.

Und Du vergleichst Äpfel mit Birnen.

Wenn ein Bischof der Piusbruderschaft aus erster Hand(!) etwas zur aktuellen Lage mit Rom erzählt, kannst Du das nicht damit vergleichen, dass irgendein hergelaufener Provinzpfarrer Stimmung gegen seinen Bischof macht, der auch nicht mehr weiß, als jeder in der Zeitung lesen kann.
Ewa Kopacz: «Für mich ist Demokratie die Herrschaft der Mehrheit bei Achtung der Minderheitenrechte, aber nicht die Diktatur der Minderheit»

Raphael

Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst II

Beitrag von Raphael »

Umusungu provoziert doch nur; der Geist, der stets verneint ..........

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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst II

Beitrag von Florianklaus »

Piusderdritte hat geschrieben:1. Regel: traue niemals einen Juristen (Abschreckende Beispiele gibt es genügend; fast alle Juristen im Bundestag, Landtag, etc.)
Diese pauschale Verunglimpfung einer ganzen Berufsgruppe ist einfach unterirdisch. :kotz:

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