Mystik

Allgemein Katholisches.
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Sainty
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Re: Mystiker

Beitrag von Sainty »

Marlene hat geschrieben: Ist jeder Mensch, der Gott liebt, ein Mystiker? :roll:
Hallo Marlene,

nein, nicht jeder Mensch der Gott liebt ist ein Mystiker.

Leider wird dieser Begriff mittlerweile für alles mögliche benutzt. Wäre jeder Gott liebende Mensch ein Mystiker, dann wären es ja fast alle Menschen die gläubig sind, dann bräuchte man diese Bezeichnung nicht.

De ursprünglichen Begriff Mystik bzw. Mystiker, bezeichnet Menschen die eine besondere Gotteserfahrung gemacht haben. Das sind zum Beispiel Menschen denen Gott erschienen ist, die Visionen haben, zu denen Gott spricht usw. Diese sehr tiefen Erlebnisse, diese Gnade Gottes, erleben nur wenige Menschen, diese wurden von Gott über Jahre der Leidensfähigkeit überprüft, denn mystische Erlebnisse sind nicht nur gute, sondern auch sehr schmerzhafte Geschehnisse.

Diese Erlebnisse, diese tiefste Verbundenheit, ja Verschmelzung mit Gott kann nicht von uns selbst erreicht werden, sie kommt alleine von Gott. Es ist wie mit einer Tür, die auf unserer Seite keine Türklinke hat. Man kann bis zur Tür gehen, aber öffnen kann man sie selbst nicht, das ist nur von der anderen Seite - von Gott - möglich.

Leider meint heutzutage wohl jeder er sei ein Mystiker, daran sieht man schon, dass nur wenige Menschen diesen Begriff wirklich richtig deuten können. Es ist wichtig einen geistlichen Begleiter mit vielen Kenntnissen zu Mystik zu haben, und ihn danach zu befragen, ob man ein Mystiker ist, wenn man das Gefühl hat, es sei so.

Ich hoffe ich konnte diese Frage damit einigermassen erklären.

Liebe Grüsse

Sainty
Herr, nimm alles von mir, was mich hindert zu dir.

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Sainty
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Beitrag von Sainty »

MERKMALE DER MYSTIK

W. T. Stace hat 9 Merkmale der Mystik zusammengestellt:

1. Wahrnehmung von Einheit:
interne (die Dichotomie zwischen dem gewöhnlichen "Selbst" und der Welt wird transzendiert), externe (Subjekt-Objekt-Unterschied wird aufgehoben, der Erkennende und das Erkannte werden eins)

2. Objektivität und Realität:
einsichtsvolles Wissen über die allgemeine Existenz auf intuitiver Ebene erfahren, mit der Gewißheit, daß die Erfahrung wahr und real ist

3. Raum- und Zeit-Transzendenz:
nicht allein eine Veränderung der Raum-Zeit-Wahrnehmung, wie bei veränderten Bewußtseinszuständen, sondern das Gefühl, außerhalb von Raum und Zeit zu stehen (Ewigkeits- oder Unendlichkeitsgefühl);

4. Gefühl der Heiligkeit ( Heilige ), begleitet von tiefer Ehrfurcht ("mysterium tremendum et fascinans");

5. Tiefes positives Gefühl (Gefühle von Freude, Liebe, Frieden, "kosmische Zärtlichkeit", bedingungsloses Angenommensein);

6. Paradoxikalität:
wichtige Aspekte der mystischen Erfahrung werden als wahr erlebt, obwohl sie der Logik widersprechen

7. Unaussprechlichkeit:
das Gefühl, daß vorhandene linguistische Symbole, oder sogar die Struktur der Sprache zur Artikulation von m. E. inadäquat sind

8. Begrenzte Zeitdauer:
mystische Erfahrungen dauern zwischen wenigen Sekunden bis zu einigen Stunden

9. Positiver Wandel von Einstellungen und Verhalten:
Individuen, die von mystischen Erfahrungen berichten, zeigen häufig einen Wandel in Einstellung und Verhalten gegenüber sich selbst, anderen, dem Leben und mystischen Erfahrungen selbst, in Richtung auf größeres Mitgefühl, eine Steigerung des Selbstwertgefühls mit einen Abbau von Abwehrmechanismen des Ich.

-------------

Kleine Anmerkung:

Zu 1: = die Verschmelzung mit Gott

Zu 2+6: = z. B. Visionen

Zu 8: mystische Erfahrungen: Visionen, hören der Stimme Gottes usw.


Ich hoffe, damit etwas zur Erklärung was ein Mystiker ist, beigetragen zu haben.

Liebe Grüsse

Sainty
Herr, nimm alles von mir, was mich hindert zu dir.

Marlene
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Beitrag von Marlene »

Sainty hat geschrieben:MERKMALE DER MYSTIK

W. T. Stace hat 9 Merkmale der Mystik zusammengestellt:
Hallo Sainty,
danke für deine Antworten, sie bringen ein paar interessante Aspekte.

Wer ist denn W.T.Stace?

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Sainty
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Beitrag von Sainty »

Marlene hat geschrieben:Wer ist denn W.T.Stace?
Hallo Marlene,

ich bin letztes Jahr auf Stace getroffen, weil ich mal vor einiger Zeit in einem Buch der Theologischen Hochschule gelesen hatte, dass es Merkmale für Mystik gibt, also Kriterien zur Überprüfung ob das, was jemand schildert mystische Erlebnisse sind. Da ich damals ebenfalls vor der Frage stand, was ist ein Mystiker, ist mir das mit den Merkmalen eingefallen und nun hoffe ich, dass sie hier weiterhelfen.

Leider wusste ich nicht mehr in welchem Buch diese Merkmale standen. Daher hatte ich letztes Jahr im Internet nach diesen Merkmalen gesucht und habe Stace gefunden. Wer er ist, habe ich eigentlich nicht beachtet. Ich habe eben für dich noch mals bei Google gesucht und folgendes gefunden:


Walter Terence Stace (1886– 1967) war bis 1955 Professor für Philosophie an der Princeton University, USA. Er hat von einer empiristischen Position her Bedeutendes zur Religionsphilosophie beigetragen. Seine Werke zeichnen sich durch Klarheit und Brillanz des Stils und des Denkens aus, was die Lektüre zu einem sowohl geistigen als auch ästhetischen Vergnügen macht. Zu seinen bedeutendsten Werken gehören u.a. The Nature of the World 1940), Religion and the Modern Mind (1953), Mysticism and Philosophy (1960).

Liebe Grüsse

Sainty
Herr, nimm alles von mir, was mich hindert zu dir.

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Ermi
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Mystik

Beitrag von Ermi »

Hier noch ein philosophische Überlegung nach Brugger.
Mystik (vom griech mýein: die Augen schließen) bezeichnet dem Wortsinne nach ein tiefinneres, geheimnisvolles Erleben, besonders auf religiösem Gebiet. In einem ganz weiten Sinn versteht man darunter jede Art der inneren Gottvereinigung, in einem engeren Sinn bloß die außergewöhnliche Gottvereinigung. Der Mystik als Erlebnis steht gegenüber die Mystik als Wissenschaft vom mystischen Erleben. – Die kath Theologie definiert die (christliche, übernatürliche) Mystik als das erfahrungsmäßige Innenwerden des göttlichen Gnadenlebens im Menschen. Aller Mystik gemeinsam zu sein scheint, dass Gott im Innern der Seele auf erfahrungsmäßige Weise erkannt wird. Diese Erfahrung ist zwar nicht allgemein, aber durch alle Jahrhundert hindurch von so vielen hochstehenden Menschen übereinstimmend bezeugt, dass ein Zweifel an der Tatsache selbst schlechterdings unmöglich ist. (Brugger)

Die Heilige Teresa von Avila kennt diesbezüglich drei verschiedene Verursacher eines inneren Erlebens.

1. Von Gott kommend.
2. Aus dem Unterbewusstsein des Menschen kommend.
3. Vom Widersacher verursacht.
Gott ist mittendrin!

Edith
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Beitrag von Edith »

Sainty hat geschrieben:MERKMALE DER MYSTIK
4. Gefühl der Heiligkeit ( Heilige ),
begleitet von tiefer Ehrfurcht ("mysterium tremendum et fascinans");
ja dann..... :D

Edith
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Re: Mystik

Beitrag von Edith »

Ermi hat geschrieben: Der Mystik als Erlebnis steht gegenüber die Mystik als Wissenschaft vom mystischen Erleben. – Die kath Theologie definiert die (christliche, übernatürliche) Mystik als das erfahrungsmäßige Innenwerden des göttlichen Gnadenlebens im Menschen. Aller Mystik gemeinsam zu sein scheint, dass Gott im Innern der Seele auf erfahrungsmäßige Weise erkannt wird. Diese Erfahrung ist zwar nicht allgemein, aber durch alle Jahrhundert hindurch von so vielen hochstehenden Menschen übereinstimmend bezeugt, dass ein Zweifel an der Tatsache selbst schlechterdings unmöglich ist. (Brugger)

Die Heilige Teresa von Avila kennt diesbezüglich drei verschiedene Verursacher eines inneren Erlebens.

1. Von Gott kommend.
2. Aus dem Unterbewusstsein des Menschen kommend.
3. Vom Widersacher verursacht.
gute Gedanken, Ermi.

Edith
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Beitrag von Edith »

Sainty hat geschrieben: 9. Positiver Wandel von Einstellungen und Verhalten:
Individuen, die von mystischen Erfahrungen berichten, zeigen häufig einen Wandel in Einstellung und Verhalten gegenüber sich selbst, anderen, dem Leben und mystischen Erfahrungen selbst, in Richtung auf größeres Mitgefühl, eine Steigerung des Selbstwertgefühls mit einen Abbau von Abwehrmechanismen des Ich.
könnte mir das mal bitte jemand erklären?
Kennt jemand einen Mystiker mit einem gesteigerten Selbstwertgefühl?

Und was sind Abwehrmechanismen des Ich?

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Edith hat geschrieben:
Sainty hat geschrieben:9. Positiver Wandel von Einstellungen und Verhalten: Individuen, die von mystischen Erfahrungen berichten, zeigen häufig einen Wandel in Einstellung und Verhalten gegenüber sich selbst, anderen, dem Leben und mystischen Erfahrungen selbst, in Richtung auf größeres Mitgefühl, eine Steigerung des Selbstwertgefühls mit einen Abbau von Abwehrmechanismen des Ich.
könnte mir das mal bitte jemand erklären?
Kennt jemand einen Mystiker mit einem gesteigerten Selbstwertgefühl? Und was sind Abwehrmechanismen des Ich?
Hm. Nr. 9. Interessant. Soweit war ich, ehrlich gesagt, allein nicht gekommen. Mein Alarm ging schon bei Nr. 1 los.
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Nietenolaf
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Beitrag von Nietenolaf »

Und was ist dieses ominöse "Gefühl der Heiligkeit" (Nr. 4)?

Geronimo

Beitrag von Geronimo »

Ich dachte stets, einen Mystiker zeichnete aus, dass er sich nicht als solchen sieht. Kommt mir schon ein bißchen seltsam vor, dass es da einen Katalog geben soll, anhand man das messen kann, was mystische Erfahrung ist.
Ohne jetzt jemand zu nahe treten zu wollen - ist das Für sich behalten der Erfahrung nicht ein Zeichen der Verbundenheit mit Gott? Ganz einfach, weil diese Dinge nicht gesagt werden können? Ich erinnere mich da an Eckart und Kollegen, die verzweifelt ums Wort gerungen haben, aber trotzdem keine adäquate Sprache finden konnten und dies auch wussten ...und dann lieber schwiegen.

By the way ... gibt es nicht auch so etwas wie eine Intimität mit Gott, die man nicht anderen Menschen mitteilt?

Geronimo

Edith
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Beitrag von Edith »

Robert Ketelhohn hat geschrieben: Hm. Nr. 9. Interessant. Soweit war ich, ehrlich gesagt, allein nicht gekommen. Mein Alarm ging schon bei Nr. 1 los.
:roll:
Na... dann sag doch mal was... hab mich ohnehin schon gewundert, daß Du hierzu noch nicht eher Stellung bezogen hast... du große Kämpferseele. :)

Könntest Du uns mal eine katholische Definition des Begriffes Mystik reinstellen, bitte?

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Nein. Ich meide den Begriff.
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Edi
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Beitrag von Edi »

Man sieht es den Menschen an, ob sie Mystiker sind bzw. nahe daran es zu werden. Mehr sage ich dazu nicht. Steht ja in der Schrift.
Tersteegen sagte, um zu wissen, was ein Mystiker ist, muss man es selber sein, also in Gott ganz aufgehen.
Einige sind ja der Meinung, wenn jemand schön über Mystik reden kann wie ein Willigis Jäger, sei er schon Mystiker. Hat kürzlich jemand in einem Forum geschrieben. Weit gefehlt.

Edith
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Beitrag von Edith »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Nein. Ich meide den Begriff.
wieso denn?

Du sagtest neulich mal was Geniales (jaja... ich weiß... :D ) darüber, daß Gott in meinem Leben spricht. Führ das doch mal aus... das hat mir gut gefallen.... :ja:

Außerdem will ich wirklich wissen, was die Kirche unter Mystik versteht. Da wirds doch was "nüchternes" zu geben, oder.... *bohr*

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Mariamante
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Mystiker

Beitrag von Mariamante »

Wenn jemand die Liebe Gottes in besonderer Weise erfährt (z.B. Moses, Paulus) dann ist das meist auch mit einem Auftrag, einer Mission verbunden. Dass die Mystiker nur "schweigsame Menschen" wären, die ihr Geheimnis mit Jesus im Kämmerlein bewahren oder bewahren müssten ist m.E. eine einseitige Ansicht. Paulus hat über seine Visionen z,.B. auch nicht geschwiegen. Er schrieb von sich zwar in der dritten Person von einem Menschen, der bis in den 7. Himmel erhoben worden sei- aber geschwiegen hat dieser Missionar, Apostel und Mystiker wirklich nicht.


Es stimmt schon, dass für das Verständnis tieferer geistlicher Erfahrungen auch eigene Erfahrungen wichtig sind. Wer nur mit dem Verstand, sehr rationell jene Mystiker beurteilt, die Gott aus ganzem Herzen liebten, wird ihrer Hingabe und den Erfahrungen nicht gerecht. Auch hier läßt sich das Wort aus dem "Kleinen Prinzen" anwenden:

"Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar."
Gelobt sei Jesus Christus

Geronimo

Beitrag von Geronimo »

Paulus und Moses waren aber keine Mystiker, ebensowenig wie Elias etc.
Es waren Beauftragte, die eine Mission zu erfüllen hatten ... Das Saulus-Erlebnis ist kein mystisches. E

Mystiker sind was anderes ... so weit ich das stets glaube begriffen zu haben.

Und das Bewahren bestimmter Erfahrungen für sich ist sicher keine Absicht, sondern liegt in der Natur der Erfahrungen. Oder plaudern wir unsere intimsten Erlebnisse öffentlich aus?

Dass es einen Katalog geben soll, anhand man feststellen kann, wie mystisch das eigene Erleben ist, ist mir rätselhaft. So was steht eigentlich in genauen Gegensatz zur mystischen Erfahrung.

Geronimo

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Ermi
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Mystik

Beitrag von Ermi »

Geronimo hat geschrieben:Paulus und Moses waren aber keine Mystiker, ebensowenig wie Elias etc.
Es waren Beauftragte, die eine Mission zu erfüllen hatten ... Das Saulus-Erlebnis ist kein mystisches. E

Mystiker sind was anderes ... so weit ich das stets glaube begriffen zu haben.

Und das Bewahren bestimmter Erfahrungen für sich ist sicher keine Absicht, sondern liegt in der Natur der Erfahrungen. Oder plaudern wir unsere intimsten Erlebnisse öffentlich aus?

Dass es einen Katalog geben soll, anhand man feststellen kann, wie mystisch das eigene Erleben ist, ist mir rätselhaft. So was steht eigentlich in genauen Gegensatz zur mystischen Erfahrung.

Geronimo
Geronimo Du hast recht. Mystik ist ein Brautgeheimnis!
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Sainty
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Beitrag von Sainty »

Geronimo hat geschrieben:Paulus und Moses waren aber keine Mystiker, ebensowenig wie Elias etc. Es waren Beauftragte, die eine Mission zu erfüllen hatten ... Das Saulus-Erlebnis ist kein mystisches. E

Mystiker sind was anderes ... so weit ich das stets glaube begriffen zu haben.

Und das Bewahren bestimmter Erfahrungen für sich ist sicher keine Absicht, sondern liegt in der Natur der Erfahrungen. Oder plaudern wir unsere intimsten Erlebnisse öffentlich aus?
Paulus war der erste christliche Mystiker und sein Damaskus-Erlebniss war ein mystisches Ereignis.

Scheinbar verstehst du unter dem Begriff Mystik nicht das, was das Wort vom Ursprung her meint.

Wenn Paulus und auch alle anderen Mystiker geschwiegen hätten, dann gäbe es heute keine Aufzeichnungen von diesen und daher gäbe es auch nicht den Begriff Mystik, denn dann wüsste ja niemand, dass Gott dem Menschen erscheinen und auch zu ihm reden kann und dann hätte man diese Menschen nicht speziell bezeichnen müssen.

Übrigens wurde schon immer über die Erlebnisse mit Gott geredet und diese Geschichten dann aufgeschrieben, das Ergebnis nennt sich Bibel. Hätten alle Menschen geschwiegen, dann gäbe es Gottes Wort nicht in dieser Form.

Mystiker sind Menschen denen Gott sich auf eine andere als die herkömmliche Art und Weise nähert, z. B. durch die schon bereits mehrfach erwähnten Visionen, Stimmen usw. Diese Menschen haben es allerdings nie leicht gehabt, denn sie hatten schwere Zeiten zu durchleben. Nicht nur durch die Angriffe ihres Umfeldes, sondern auch durch die harten Prüfungen, die Gott diesen Menschen stellt, ausserdem ist der Teufel dann auch nicht weit entfernt. Denn je intensiver die Liebe und Nähe zu Gott ist, umso mehr versucht der Teufel diese Bindung zu durchtrennen.

Sainty
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Dr. Dirk
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Beitrag von Dr. Dirk »

Sainty hat geschrieben:MERKMALE DER MYSTIK
5. Tiefes positives Gefühl (Gefühle von Freude, Liebe, Frieden, "kosmische Zärtlichkeit", bedingungsloses Angenommensein);
Also ich bin beim Thema Mystik bei Geronimo. Zwar kenne ich keine Definitionen, aber bei Mystik denke ich immer an das Wachstum im inneren Gebet, das sein Ziel in der Vereinigung mit Gott hat. Mystik ist also ein Brautgeheimnis und sehr intim.

An den angeblichen Merkmalen der Mystik stört mich als Fan der Dunklen Nacht von Johannes vom Kreuz (neben den schon genannten Punkten) vor allem der Begriff "Gefühl". Gefühl ist eigentlich ein Zeichen dafür, dass das innere Gebet noch sehr menschlich und eigennützig ist, also noch weit entfernt von Mystik.

Wenn Leute bei Menschen, die Visionen oder Einsprechungen haben, von "Mystikern" reden, streuben (oder sträuben ? :kratz:) sich mir die Nackenhaare. Mystik und inneres Gebet sind für mich untrennbar verbunden.
Zuletzt geändert von Dr. Dirk am Dienstag 6. Juli 2004, 09:36, insgesamt 1-mal geändert.

Edith
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Beitrag von Edith »

Sainty hat geschrieben: Mystiker sind Menschen denen Gott sich auf eine andere als die herkömmliche Art und Weise nähert, z. B. durch die schon bereits mehrfach erwähnten Visionen, Stimmen usw.
was machst Du mit Mystikern des kontemplativen Gebetes, die keine "Visionen oder Elevationen etc " haben, aber von Gott tief in die unio mystica genommen werden?

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Edi
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Beitrag von Edi »

Christen, die Visionen haben, Worte Gottes hören, gibt es viele. Das sind aber deswegen noch lange keine Mystiker. Johannes vom Kreuz warnt sogar vor Visionen auf eine bestimmte Art, da diese auch von anderer Quelle als von Gott kommen können.
Nach meiner Kenntnis sind Mystiker Menschen, die (nicht nur) Charismen haben, sondern pneumatiscche Christen sind, also im Herzen ganz in der Liebe zu Gott aufgehen und zu Gott ein Verhältnis haben wie Braut und Bräutigam, wie es hier schon erwähnt wurde.
Visionen hatte ich auch schon, wenn auch selten, bin aber kein Mystiker.

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Mariamante
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Mystiker

Beitrag von Mariamante »

Man muss wohl selbst ein wenig "mystisch" sein, um Mystiker zu verstehen. Mit Breitbanddefinitionen: so darf ein Mystiker sein- diese Reaktionen erwarten wir von ihm- sonst ist er keiner- entfernt man sich m.E. vom Verständnis des Mystikers. Die Katalogisierung des Glaubens, der Beziehung zu Gott und auch des Mystikers ist zwar verständlich- weil bei tiefen Erfahrungen immer auch die Angst des Menschen mitwirkt, sich "zu verlieren" (Hingabe = Aufgeben des Ich, eine Art Sterben) aber hier bleibt man m.E. bei Definitionen.

Da der Mystiker jemand ist, der eine tiefe und lebendige Erfahrung Gottes hat (die auf andere sehr eigenartig wirken kann) sind die Katalogisierungen und Schubladisierungen unzureichend. Kein Wunder dass man z.B.einen Eckhart einen Ketzer nannte. Es ist sicher schwer, metaphysische Erfahrungen mit Gott in unsere oft ehr einengende Sprache zu bringen. (Natürlich gibt es auch eine falsche Mystik!)
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Peter
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Beitrag von Peter »

Wenn ich das so lese, denke ich, ich bin rheinisch-mystisch.

Und ich muss an den alten Père Joseph † denken, der mit einem Freund und Mitbruder gemeinsam wissen wollte, was es mit der Stigmatisiserten aus Châteuneuf-sur-Galaure, Marthe Robin, auf sich hatte. Sie besuchten diese «Mystikerin» und nahmen sich vor, ihren Humor auf Herz und Nieren zu prüfen. Das sei, meinte Joseph, doch ein gutes Zeichen der Echtheit. In ihrem Zimmer angekommen, stellten sie sie mit einem Scherz auf die Probe: Und viel, viel später, als wir gemeinsam am Grab von Marthe Robin standen, sagte er leise und versonnen: «Marthe, was haben wir gelacht …».

Joseph war ein treuer und kluger Begleiter. Und so wunderbar vieles war, was man über Mystiker, vielleicht über Marthe und ihre Stigmata, oder über Pater Pio – oder gar einen gewissen Ort in der Herzegowina munkelte: An dieser Stelle konnte er immer streng werden und uns barsch zur Nüchternheit mahnen.

Ich möchte diese Nüchternheit gerne einmal – platsch – in diesen Thread werfen. Seid Mystiker! Aber seid rheinische Mystiker! Und das bedeutet in meiner Lesart: Seid mystisch soviel ihr wollt. Aber nehmt euch nicht wichtiger als ihr seid.

*josephsstrengenblickaufsetz*

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Mariamante
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Mystiker und Nüchternheit

Beitrag von Mariamante »

Als die Jünger "voll des Heiligen Geistes" waren und in Zungen sprachen, da verlachten die "Normalen" sie und sagten, sie wären in aller Frühe schon betrunken.

Wenn man das Feuer der Liebe, das im Herzen eines "Mystikers" brennt mit den Kübeln der Nüchternheit löschen will, wenn Liebe nur Ratio und Nüchternheit ist- warum hat Jesus uns mit so viel Blut am Kreuz erlöst, die Torheit des Kreuzes auf sich genommen? Ist es "nüchtern" von Gott, dass ER uns am Kreuz erlöst hat- dass ER sich in der Gestalt der kleinen Hostie verbirgt,und sich den menschlichen Herzen schenkt?

Wenn man die Liebeserweise Gottes ansieht, vergeht einem die Nüchternheit. Ich glaube dass ein liebendes, ein vor Liebe glühendes Herz mit einer solchen Nüchternheit nicht viel anfangen kann. Ein Beichtvater muss seine Kinder sicher führen, Überspanntheiten von ihnen ferne halten. Aber welche große, tiefe Liebe wäre ohne Verrücktheiten? Selbst die Liebe unter Menschen die stark ist, ist von manchen Verrücktheiten durchzogen- zu mindest in den Augen anderer Menschen.

Wenn nun bei Mystikern sich die Liebe zu Gott in manchen Verzückungen und "Verrücktheiten" offenbart, würde ich das nicht mit dem
theologischen Normalisierungsdraht zuschneiden wollen.

Denken wir einen hl. Franziskus oder manche andere gottliebende Seele, die sich "verrückt" aufführte. (Franziskus soll sich- um nur eine kleine Verrücktheit zu erwähnen) vor einem Bischof entkleidet haben um zu zeigen, wie sehr er die "Ehe mit der geliebten Armut" ernst nimmt.


Ein Wüstenvater kam z.B. mit einem Korb mit Sand auf dem Rücken, wo der Sand herausfloß um anderen zu zeigen, dass das Verurteilen der Sünden anderer nicht so fruchtbar wäre, wo doch hinten (symbolisiert im Sand) die eigenen Sünden herausfließen- und man sie nur nicht sieht.

Ein anderer Verrückter war ein Säulenheiliger usw.
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Petra
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Beitrag von Petra »

Danke, Schmidt Peter. :top:

Edith
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Re: Mystiker und Nüchternheit

Beitrag von Edith »

Schmidt Peter hat geschrieben:
wenn Liebe nur Ratio und Nüchternheit ist-
wer sagt denn das?
und... den Begriff "Nüchternheit" scheinst Du mit Ratio zu verbinden?
Wieso?

Nüchtern sein, ist das Gegenteil von "schwärmerisch, abgehoben, ungesund..."
Christentum ist keine Schwärmerei.
Darum sollen wir "nüchtern und wachsam sein, damit uns der Teufel nicht blendet mit seinen Spielchen...).
Jemand der nüchtern ist, geht zB nicht nach einer "Erscheinung" 6 Monate nach der ewigen Profeß einfach weg, und hinterlässt einen Zettel "Komme nicht wieder, Sr. xy" Jesus hat gesagt, ich soll weggehen.")

Peter
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Beitrag von Peter »

Nebenbei habe ich in meinem Beitrag eine der ganz großen Mystikerinnen des letzten Jahrhunderts erwähnt – wenn schon gerühmt werden muss.

Ich warne nur vor allzu großem Tammtamm um mystische Phänomene. Damit ist nicht die Liebe Gottes gemeint. Wenn ein Liebender seiner Liebsten einen Blumenstrauß schenkt, lobt sie den Geliebten – und nicht die Rosen, so schön sie auch sein mögen.

Ja, es stimmt: ich bin auch besorgt, wenn ich von «Sainty» höre, wie sie ihre Erlebnisse darstellt. Wenn ich dir, liebe Sainty, damit Unrecht tue, wirst du es gerne vergeben; es ist ja keine Lästerzunge, die Bedenken äußert.

Wenn die Bedenken – des zu großen Aufhebens um sich machen – berechtigt sind, was man online nur schwer abschätzen kann, wirst du mir für den Dienst dankbar sein.

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Sainty
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Beitrag von Sainty »

Peter hat geschrieben: Wenn ich dir, liebe Sainty, damit Unrecht tue, wirst du es gerne vergeben; es ist ja keine Lästerzunge, die Bedenken äußert.
Hallo Peter,

gerne vergebe ich dir. Natürlich kann man mich nicht hier durchs Forum beurteilen, denn dafür ist es zu anonym und einseitig. Die Äusserungen die ich tat, wurden hier leider nicht hinterfragt, sondern immer nur kritisiert und zerissen. Das finde ich schade und macht mich sehr traurig und nachdenklich. Immer wieder habe ich versucht klar zu stellen, dass ich mich selbst für nicht wichtig halte und es mir nur um Gott geht und wollte nur dabei helfen, die aufgeworfene Frage "Was ist ein Mystiker" zu beantworten.

Da ich mich, weil ich betroffen bin, selbst mit dieser Frage lange auseinandergesetzt habe, habe ich versucht, bei der Beantwortung zu helfen. Leider scheint es aber nicht viel zu bringen, denn ich verspüre immer wieder, dass man sich aus den Aussagen immer nur das rauspickt was man für sich selbst als zutreffend empfindet oder man dreht und wendet alles so lange bis es auf sein bereits gebildetes Urteil passt.

Ich selbst wusste gar nicht was Mystik ist, ein Philosoph und meine beiden Seelenführer (beides Patres) haben mir gesagt, was mit mir los ist, ich selbst wusste gar nicht was das war/ist was mir passiert/e. Sie waren es, die mich als Mystikerin bezeichnen und auch meine Aufzeichnungen und mich überprüften nach Unterscheidung der Geister usw. Ich selbst hätte von mir niemals so was behaupten können, da ich von diesem Begriff zuvor nie was gehört hatte. Falls hier der Eindruck herrscht, dass ich durch die "Welt" laufe und überall erzähle ich bin eine Mystikerin, dann habt ihr mich falsch eingeschätzt. In meinem Umfeld weiss niemand was darüber und ich habe auch nicht vor, das zu ändern. Sogar meine Eltern sind nicht darüber informiert. Mein Leben besteht darin, dass ich für Menschen da bin, immer ein offenes Ohr (Seelsorge) und eine helfende Hand für sie habe und kleine Artikel im Kirchenboten und Gemeindebrief schreibe, die ihnen in ihrem Alltag mit Gott helfen. Das was ich lebe ist Nächstenliebe. Mir ist es wichtig für die Menschen da sein zu können und ihnen auf ihrem Weg mit oder zu Gott zur Seite stehen zu können und ihnen klar machen zu können, dass Gott die Liebe ist und jeder Mensch erwünscht und geliebt ist.

Nun habe ich genug über mich geschrieben. Ich hielt es für angebracht, um das hier scheinbar vorhandene Bild von mir, mal gerade zu rücken.

Im Augenblick überlege ich, ob es nicht sinnvoller ist, mich hier aus dem Forum mehr oder weniger zurückzuziehen, oder auch komplett, da ich den Eindruck habe, dass man mich schon in eine Schublade gesteckt und man mir einen gewissen Stempel aufgedrückt hat. Wenn das so ist, was soll ich mich dann ständig hier rechtfertigen? Dann nutze ich lieber meine Energie an anderen Stellen, dort wo es Sinn macht. Sollte ich mit meinem Eindruck falsch liegen, dann sagt es mir bitte.

Ich grüsse recht herzlich und wünsche euch Gottes Segen und Weisheit.

Sainty
Herr, nimm alles von mir, was mich hindert zu dir.

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Mariamante
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Verrückungen ,Verzückungen

Beitrag von Mariamante »

Petra hat geschrieben:Danke, Schmidt Peter. :top:
Vergelt Gott und lieben Dank. Freue mich, wenn die Gedanken
zur "Ver- rücktheit" der brennenden Herzen Dich erbaute.
Gott segne Dich mit der Fülle Seiner Liebe
Gelobt sei Jesus Christus

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Mariamante
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Re: Mystiker und Nüchternheit

Beitrag von Mariamante »

Edith hat geschrieben:
Schmidt Peter hat geschrieben:
wenn Liebe nur Ratio und Nüchternheit ist-
wer sagt denn das?
und... den Begriff "Nüchternheit" scheinst Du mit Ratio zu verbinden?
Wieso?

Nüchtern sein, ist das Gegenteil von "schwärmerisch, abgehoben, ungesund..."
Christentum ist keine Schwärmerei.
Darum sollen wir "nüchtern und wachsam sein, damit uns der Teufel nicht blendet mit seinen Spielchen...).
Jemand der nüchtern ist, geht zB nicht nach einer "Erscheinung" 6 Monate nach der ewigen Profeß einfach weg, und hinterlässt einen Zettel "Komme nicht wieder, Sr. xy" Jesus hat gesagt, ich soll weggehen.")

Liebe Edith. Danke für die Reaktion. Die Bibelstelle lautet mW. "Wachet und betet, denn der Teufel geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlingen könne." Wachsamkeit und Gebet sind sicher auch für die "mystische Seele" immens wichtig, um mit einem sensiblen und feinen Herzen zu spüren, was Gottes Wille ist.

Wenn das 1.Gebot lautet, wir sollen Gott lieben aus ganzem Herzen, aus ganzer Seele, aus ganzem Gemüt, Verstand und mit all unseren Kräften dann ist hier sicher nicht nur der Verstand gemeint- sondern der ganze Mensch- auch das Gemüt.

Dass Christentum keine Schwärmerei sein solle, da gebe ich dir ganz recht. Dass aber gottliebende und vor Liebe zu Gott brennende Seelen oft Dinge tun, die anderen wie verrückt vorkommen zeigt mir das Leben mancher Heiliger. Pater Pio wurde von seinen Oberen nicht verstanden- und auch andere Seelen, denen z.B. Jesus erschien ( SChwester Faustine) oder denen die Gottesmutter Maria erschien (Seherkinder, Bernadette von Lourdes) hatten es auch nicht leicht. Sie wurden zuerst einmal als Verrückte angesehen. Ist es die Angst des Menschen vor einer tieferen Gottesbeziehung mit "Besonderheiten" wie Visionen, Einsprechungern- oder ist es manchmal der Neid? (Von einer tiefen Seele wie Therese von Lisieux haben die Mitschwestern ja auch unter ihrem Fenster gesagt: Also was sollen wir bei der auf den Grabstein schrieben- die hat doch nichts geleistet") - heute verehren wir diese tiefe, wunderbare Seele als Kirchenlehrerin. Mit dem Verständnis für brennende Liebe oder Mystik sieht es nicht immer so gut aus- das können wir aus dem Leben der Mystiker schon auch ablesen.

Wie das bei der von Dir erwähnten SChwester xy war, weiss ich nicht.
Krass ausgedrückt: Ich kann mir vorstellen ,dass Jesus manche Berufene nicht in Seminarien schickt, weil sie dort zu Dienern Satans statt zu Dienern Gottes gemacht werden. Wenn z.B. in manchen Seminarien die Studenten nicht Disziplin, Ordnung und die katholische Lehre erfahren, sondern sich vorher noch "ausleben" dürfen und alle "Freiheiten" haben, dann kann ich mir schon vorstellen, dass Jesus nicht dorthin ruft. Und wenn in einem Orden alle mehr oder weniger vom Glauben abfallen mehr Fernsehen als beten- dann kann ich mir auch vorstellen, dass Jesus eine Seele die ihn ganz lieben will von einem solchen Orden wegholt. Wie gesagt- ich kenne den speziellen Fall nicht- und niemand weiss, was er selbst in der Stunde tiefster Versuchung machen würde. Wir sind wirklich zu allem fähig- auch auf dem geistlichen Weg. Und wenn diese SChwester wirklich einen Irrweg ging, so wollen wir innig für sie beten, dass Jesus sie erleuchtet, tröstet und stärkt. Es gibt leider auch unter den Ordenskitteln "Menschen" - und mitunter können auch Ordensleute einander weh tun. Das sind jetzt nur einige Gedanken die mir dazu kamen. Dass es Mystiker wie Heinrich Seuse z.B. auch nicht gerade leicht hatten, soll wieder eine Kurve zur Mystik sein.
Gelobt sei Jesus Christus

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Mariamante
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Mystik

Beitrag von Mariamante »

Sainty! Gottes Segen auf allen Wegen. Also ich bin über Deine Stellungnahmen erfreut und würde Dich gerne weiter hier sehen. Kann es gut verstehen dass einem manches Mißverständnis schwer zu Herzen geht vor allem von kath. Mitchristen, von denen man auf Grund des gleichen Glaubens tiefes Verständnis erwartet. Aber schau: Jesus hat mit seinen Jüngern Jahre gelebt, gepredigt, geheilt. Und was war als ER über seine Passion sprach? Die "Donnersöhne" unterhielten sich darüber, wer im Reich Gottes die ersten Plätze einnehmen dürfte. Und selbst der eifrige Petrus hat Jesus nicht so ganz verstanden- und ihm wurde ein Wort von Jesus wie: "Hinter mich, Satan" gegeben. Unseren letzten Seelengrund und die Tiefe unserer Berufung versteht nur Gott.

Als ein wenig humorvoller Abschluß ein Wort des ein wenig kompoliziert schreibenden Hegel: "Früher verstanden meine Philosophie noch der liebe Gott und ich....heute versteht sie nur der liebe Gott".

Mit lieben Segensgrüßen verbunden herzlich Peter
Gelobt sei Jesus Christus

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