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Häretische u. sonstige zweifelhafte Äußerungen in Predigten

Verfasst: Sonntag 10. Februar 2013, 17:48
von ad-fontes
"In Jesus Christus ist Gott Mensch geworden."

Re: Häretische u. sonstige zweifelhafte Äußerungen in Predigten

Verfasst: Sonntag 10. Februar 2013, 18:28
von Tritonus
Keine Ahnung, was genau Dein Problem mit diesem Satz ist. Das würde ich einfach für eine sehr kurze und prägnante Beschreibung der Inkarnation halten. Vielleicht begründest Du mal, warum Du es für zweifelhaft hältst.
Er war Gott gleich,
hielt aber nicht daran fest, wie Gott zu sein,
sondern er entäußerte sich und wurde wie ein Sklave
und den Menschen gleich.
Sein Leben war das eines Menschen;
er erniedrigte sich
und war gehorsam bis zum Tod,
bis zum Tod am Kreuz.

(Philipper 2,7f)

Re: Häretische u. sonstige zweifelhafte Äußerungen in Predigten

Verfasst: Montag 11. Februar 2013, 05:05
von Polykarp
Tritonus hat geschrieben:Keine Ahnung, was genau Dein Problem mit diesem Satz ist. Das würde ich einfach für eine sehr kurze und prägnante Beschreibung der Inkarnation halten. Vielleicht begründest Du mal, warum Du es für zweifelhaft hältst.
Er war Gott gleich,
hielt aber nicht daran fest, wie Gott zu sein,
sondern er entäußerte sich und wurde wie ein Sklave
und den Menschen gleich.
Sein Leben war das eines Menschen;
er erniedrigte sich
und war gehorsam bis zum Tod,
bis zum Tod am Kreuz.

(Philipper 2,7f)
Hm, bin ich so unwissend? Ich bräuchte ehrlich gesagt auch eine Erklärung, was daran häretisch sein soll.

Re: Häretische u. sonstige zweifelhafte Äußerungen in Predigten

Verfasst: Montag 11. Februar 2013, 06:16
von Raphael
Polykarp hat geschrieben:
Tritonus hat geschrieben:Keine Ahnung, was genau Dein Problem mit diesem Satz ist. Das würde ich einfach für eine sehr kurze und prägnante Beschreibung der Inkarnation halten. Vielleicht begründest Du mal, warum Du es für zweifelhaft hältst.
Er war Gott gleich,
hielt aber nicht daran fest, wie Gott zu sein,
sondern er entäußerte sich und wurde wie ein Sklave
und den Menschen gleich.
Sein Leben war das eines Menschen;
er erniedrigte sich
und war gehorsam bis zum Tod,
bis zum Tod am Kreuz.

(Philipper 2,7f)
Hm, bin ich so unwissend? Ich bräuchte ehrlich gesagt auch eine Erklärung, was daran häretisch sein soll.
Ad fontes meinte wahrscheinlich, daß der Satz heißen müßte: "Als Jesus Christus ist Gott Mensch geworden."

Das "in" könnte als Adoptianismus mißverstanden werden ..........

Re: Häretische u. sonstige zweifelhafte Äußerungen in Predigten

Verfasst: Donnerstag 14. Februar 2013, 18:06
von ad-fontes
So ist es. Umzweifelhaft ist nicht Gott in Jesus Christus Mensch geworden, sondern Jesus Christus, die zweite göttliche Person, ist Mensch geworden.

Re: Häretische u. sonstige zweifelhafte Äußerungen in Predigten

Verfasst: Donnerstag 14. Februar 2013, 18:24
von Kilianus
Jo. Und wenn der Pfarrer in der Predigt sagt, daß der Frauenbund sein "50-jähriges Jubiläum" feiert, dann spricht er - streng genommen - von einer 50 Jahre währenden Jubelfete. Aber trotzdem wird jeder wissen, wie's gemeint ist.

Re: Häretische u. sonstige zweifelhafte Äußerungen in Predigten

Verfasst: Donnerstag 14. Februar 2013, 18:27
von Juergen
Benedikt VXI hat geschrieben:http://www.vatican.va/holy_father/bened ... te_ge.html

…Aber der Schöpfergeist kommt uns zu Hilfe. Er ist in die Geschichte eingetreten und spricht so auf neue Weise zu uns. In Jesus Christus ist Gott Mensch geworden und hat uns sozusagen gestattet, einen Blick in das Innere Gottes zu werfen. Und dort sehen wir etwas völlig Unerwartetes: In Gott gibt es ein Ich und ein Du. Der geheimnisvolle Gott ist keine unendliche Einsamkeit; er ist ein Ereignis der Liebe. Wenn wir beim Anblick der Schöpfung glauben, den Schöpfergeist, Gott selbst, erahnen zu können, beinahe als schöpferische Mathematik, als Macht, die die Gesetze der Welt und ihre Ordnung formt und dann wiederum auch als Schönheit – dann erfahren wir jetzt: Der Schöpfergeist hat ein Herz. Er ist die Liebe. Es gibt den Sohn, der mit dem Vater spricht. Und beide sind eins im Geist, der sozusagen die Atmosphäre des Schenkens und des Liebens ist, das aus ihnen einen einzigen Gott macht. Diese Einheit der Liebe, die Gott ist, ist eine viel erhabenere Einheit als es die Einheit eines kleinsten nicht mehr teilbaren Teilchens sein könnte. Gerade der dreieinige Gott ist der einzige eine Gott.…
Hm… vielleicht hat's der Papst gemerkt, wollte nicht als Häretiker in die Geschichte eingehen und ist sicherheitshalber zurückgetreten, bevor "ad-fontes" in anklagt.

Re: Häretische u. sonstige zweifelhafte Äußerungen in Predigten

Verfasst: Donnerstag 14. Februar 2013, 18:59
von ad-fontes
Juergen hat geschrieben:
Benedikt VXI hat geschrieben:http://www.vatican.va/holy_father/bened ... te_ge.html

…Aber der Schöpfergeist kommt uns zu Hilfe. Er ist in die Geschichte eingetreten und spricht so auf neue Weise zu uns. In Jesus Christus ist Gott Mensch geworden und hat uns sozusagen gestattet, einen Blick in das Innere Gottes zu werfen. Und dort sehen wir etwas völlig Unerwartetes: In Gott gibt es ein Ich und ein Du. Der geheimnisvolle Gott ist keine unendliche Einsamkeit; er ist ein Ereignis der Liebe. Wenn wir beim Anblick der Schöpfung glauben, den Schöpfergeist, Gott selbst, erahnen zu können, beinahe als schöpferische Mathematik, als Macht, die die Gesetze der Welt und ihre Ordnung formt und dann wiederum auch als Schönheit – dann erfahren wir jetzt: Der Schöpfergeist hat ein Herz. Er ist die Liebe. Es gibt den Sohn, der mit dem Vater spricht. Und beide sind eins im Geist, der sozusagen die Atmosphäre des Schenkens und des Liebens ist, das aus ihnen einen einzigen Gott macht. Diese Einheit der Liebe, die Gott ist, ist eine viel erhabenere Einheit als es die Einheit eines kleinsten nicht mehr teilbaren Teilchens sein könnte. Gerade der dreieinige Gott ist der einzige eine Gott.…
Hm… vielleicht hat's der Papst gemerkt, wollte nicht als Häretiker in die Geschichte eingehen und ist sicherheitshalber zurückgetreten, bevor "ad-fontes" in anklagt.
Ja, ich halte diesen Satz für häresieverdächtig bzw. objektiv glaubenswidrig, da Natur und Hypostase in eins gesetzt werden.

Gott ist nicht Mensch geworden, sondern einer aus der allerheiligsten Dreifaltigkeit - der Sohn Gottes - ist Mensch geworden.

Dass "die Atmosphäre des Schenkens und des Liebens ist, das aus ihnen einen einzigen Gott macht", würde bedeuten, dass unser Monotheismus auf der Willensentscheidung der Personen beruht, nicht aufgrund der Teilhabe an der einen göttlichen Wesenheit. Ein gewagter Gedanke.


Danke Juergen, jetzt habe ich einen Hinweis, von wem der Priester seine Äußerung hat.

Re: Häretische u. sonstige zweifelhafte Äußerungen in Predigten

Verfasst: Donnerstag 14. Februar 2013, 19:06
von Lilaimmerdieselbe
eine Metapher, würde ich sagen, keine dogmatische Aussage.

Re: Häretische u. sonstige zweifelhafte Äußerungen in Predigten

Verfasst: Donnerstag 14. Februar 2013, 19:09
von Juergen
Woher der Priester das hat ist vermutlich nicht so klar

-> h[url]ttps://www.google.de/search?q=%22In+Jesus+Chri ... eworden%22[/url]



Aber trotzdem kann man so reden. Man kann auch sagen: Ein Mensch hat die Welt geschaffen.
Freilich kann man nicht sagen: Die Menschen haben die Welt geschaffen.

(Stichwort: Idiomenkommunikation)

Re: Häretische u. sonstige zweifelhafte Äußerungen in Predigten

Verfasst: Donnerstag 14. Februar 2013, 19:19
von ad-fontes
Juergen hat geschrieben:Man kann auch sagen: Ein Mensch hat die Welt geschaffen.
Freilich kann man nicht sagen: Die Menschen haben die Welt geschaffen.

(Stichwort: Idiomenkommunikation)
Man kann vieles sagen, ohne daß es stimmt. Gott Vater hat die Welt geschaffen, durch seinen Sohn Jesus Christus.

Der Hinweis auf die Idiomenkommunikation geht hier ins Leere.

Re: Häretische u. sonstige zweifelhafte Äußerungen in Predigten

Verfasst: Freitag 15. Februar 2013, 11:02
von Juergen

Re: Häretische u. sonstige zweifelhafte Äußerungen in Predigten

Verfasst: Samstag 16. Februar 2013, 00:36
von Pilgerer
ad-fontes hat geschrieben:So ist es. Umzweifelhaft ist nicht Gott in Jesus Christus Mensch geworden, sondern Jesus Christus, die zweite göttliche Person, ist Mensch geworden.
Doch, Gott ist Mensch geworden. Die zweite Person ist Gott, "Gott von Gott, Licht von Licht etc." Natürlich ist nicht die ganze Dreifaltigkeit Mensch geworden. Insofern war es nicht der ganze Gott, aber doch Gott. Das ist etwas kompliziert, aber Gott ist nunmal nicht für unseren Verstand geschaffen, sondern unser Verstand ist für Gott geschaffen. Wir können von Gott nur das verstehen, was Er will dass wir es verstehen. Insbesondere ist die göttliche Weisheit eine Art charismatische Gabe, die eine Teilhabe an der göttlichen Weisheit bedeutet und dadurch das Verständnis mancher Dinge schenkt.
In der Beziehung zu Jesus, wenn Jesus unser Alles ist - unser Ziel, mit dem wir glücklich und im Frieden Gottes sind - dann können wir wahrnehmen, wie er auf unsere Seele wirkt und Wer Er ist. Er ist Gott. Ewig, er reicht tiefer als jeder Grund und höher als jede Decke. Er ist ohne Grenzen. Und doch nimmt Er trotz Seiner Ewigkeit Gestalt an. Diese Gestalt ist menschförmig - aber unendlich sowie voller Feuer und Licht - und Vorbild für die Erschaffung der Menschen. Zudem wurde Er in Jesus wahrer Menschensohn, indem er Adam, Abraham und David als Väter sowie Maria als Mutter annahm.

Re: Häretische u. sonstige zweifelhafte Äußerungen in Predigten

Verfasst: Samstag 16. Februar 2013, 06:00
von Raphaela
Vielleicht sollte as fontes mal erst ein theologisches Studium machen, bevor er irgendwas als häretisch bezeichnet.

Re: Häretische u. sonstige zweifelhafte Äußerungen in Predigten

Verfasst: Samstag 16. Februar 2013, 07:08
von Raphael
ad-fontes hat geschrieben:So ist es. Umzweifelhaft ist nicht Gott in Jesus Christus Mensch geworden, sondern Jesus Christus, die zweite göttliche Person, ist Mensch geworden.
Deine juristische Vorbelastung vernebelt Dir offenbar ein stückweit den Verstand! :roll:

Re: Häretische u. sonstige zweifelhafte Äußerungen in Predigten

Verfasst: Samstag 16. Februar 2013, 09:48
von Fridericus
Raphaela hat geschrieben:Vielleicht sollte as fontes mal erst ein theologisches Studium machen, bevor er irgendwas als häretisch bezeichnet.
Um irgendetwas als häretisch zu erkennen, muss man nicht immer ein theologisches Studium abgeschlossen haben. Es mag zwar gut sein und hilft sicher (wobei ich bezweifle, dass ein solches an vielen deutschen Fakultäten geboten wird), allein notwendig ist es nicht.

Quodcumque ostendis mihi sic, incredulus odi.