Eucharistische Anbetung

Allgemein Katholisches.
Stephen Dedalus
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Beitrag von Stephen Dedalus »

M. E. ist die eucharistische Anbetung eine Form der Verehrung, die aus der Messe erwächst und nur in Verbindung mit ihr eine Berechtigung hat. Damit meine ich nicht, daß sie in direkter zeitlicher Nähe stattfinden muß (bei uns wird sie meist nach dem Evensong gehalten), sondern daß klar sein muß, daß die eucharistische Gegenwart aus der Messe kommt und zu ihr hinführt.

In ihr findet sozusagen statt, was im Rahmen der normalen Meßfeier nur eingeschränkt möglich ist: Die Verehrung und die Zwiesprache mit dem im Sakrament gegenwärtigen Herrn.

Gegenfrage: Gibt es diese Form der Anbetung in der orthodoxen Tradition nicht?
If only closed minds came with closed mouths.

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Sebastian
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Beitrag von Sebastian »

Stephen Dedalus hat geschrieben:Gegenfrage: Gibt es diese Form der Anbetung in der orthodoxen Tradition nicht?
Nein, es gibt sie in der Form nicht. Vielleicht kann man sagen, dass die Gläubigen, die während der Liturgie nicht den Herrn empfangen, durch ihre Ehrfurcht vor dem Anwesenden Herrn und ihrer sowie der Gebete der Kirche eine Anbetende Haltung einnehmen.
"Selig sind die, die nicht gesehen und doch geglaubt haben" (Joh. 20,31)

Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

So kann man sich irren - danke für die Aufklärung.
"Ad Deum, qui laetificat juventutem meam."

Raphaela
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Beitrag von Raphaela »

Vjielleicht sollten wir zum Thema "Eucharistische Anbetung" noch einen zweiten Tread aufmachen. Mir geht es, wie ich auch als Erklärung dazugeschrieben hatte, um Orte, an denen es die Anbetung gibt. - Und ich denke, es bit bestimmt noch Kreuzgänger, die wissen, wo man regelmäßig zur Anbetung gehen kann

Ein Beispiel fällt mir noch ein
Bielefeld, St. Jodokus - ich glaube täglich ab 16.00 Uhr bis zur Messe, muss mich aber nochmals erkundigen.

Raphaela
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Beitrag von Raphaela »

Jeden Donnerstag um 20.00 Uhr im Pastoralverbund Heder-Gunne-Lippe.
Immer in einer anderen Kiche, daher nachschauen unter
www.heguli.de -> Pfarrbrief-online unter Gottesdienstordnung.

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monsieur moi
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Beitrag von monsieur moi »

Falls mal jemand nach Paris kommt (Urlaub, etc.):

Basilique Sacré Coeur
Permanent ausgesetztes Allerheiliges. Nachts kommt man natürlich nicht in die Kirche, ansonsten aber sehr, sehr schönes Ambiente. Anbetung ist also außer während der Messen und Gottesdienste täglich und jeder Zeit möglich.

Raphaela
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Beitrag von Raphaela »

In Paris auch in der Kirche der monastischen Gemeinschaft von Jerusalem. Täglich und in der Nacht von Donnerstag auf Freitag

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Linus
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Beitrag von Linus »

"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
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Raphaela
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Re: Möglichkeiten der eucharistischen Anbetung

Beitrag von Raphaela »

Wenn jemand mal im Südschwarzwald Urlaub macht, dort gibt es ein Kloster, das außer sonntags täglich Anbetung hat:
Maria Bronnen
9-12 Uhr in der Kapelle der Schwestern
14-18 Uhr in der Kapelle der Brüder

Und in der Nacht von Donnerstag auf Freitag in der Kapelle der Brüder

http://www.mariabronnen.de

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LaudaSion
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Re: Möglichkeiten der eucharistischen Anbetung

Beitrag von LaudaSion »

St. Clemens in Berlin-Kreuzberg: rund um die Uhr (außer natürlich zu den Messen)
http://www.st-clemens-berlin.de/aktuell/papst.html
Domine, labia mea aperies,
et os meum annunciabit laudem tuam!

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Florianklaus
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Re:

Beitrag von Florianklaus »

Germanus hat geschrieben:
Raphaela hat geschrieben:Danke für die Links. leider sind da aber noch lange nicht alle Kirchen dabei. ist aber trotdem [Punkt]
Ich weiß z. B., dass es in Münster eine Kirche gibt, in der Anbetung ist und dass diese in der Nähe vom Bahnhof sein soll, aber kenne den Namen nicht.
Vielleicht weiß es ja Pit?
Das ist die Servatiikirche in Münster. Ob sie in Bahnhofsnähe ist, weiß ich nicht mehr - aber ansonsten müßte das richtig sein.
Herzl. Grüße, Germanus
Das ist richtig, zu Fuß dürfte die Kirche ca. 5 min vom Bahnhof entfernt sein. Jeden Morgen um 8.00 hl. Messe und um 18.00 Vesper. Rektor Goeke ist meines Wissens allerdings ein "Altliberaler"

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Galilei
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Re: eucharistische Anbetung

Beitrag von Galilei »

Seitdem ich im Bistum Essen lebe, ist mir in mehreren Gemeinden aufgefallen, dass es während der eucharistischen Anbetung sogennante »gestaltete Betstunden« gibt, wo bestimmte Gebete (Andachten aus dem Gotteslob etc.) laut vorgetragen werden.
Mir gefällt das nicht so gut, da nicht viel Raum für das persönliche stille Gebet bleibt.

Sind die gestalteten Betstunden ein regionaler Brauch oder gibt es die überall? Und was haltet ihr davon?

Übrigens: Im Bistum Essen gibt es noch eine Besonderheit: die euchristischen Garden; auch die kannte ich früher nicht.

Raphaela
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Re: eucharistische Anbetung

Beitrag von Raphaela »

Es gibt einfach ganz viele Leute, die keine Stille aushalten können. - Daher gestaltet. Eigentlich schade! Und: Es ist kein reginaler Brauch. Auch hIer (nahe der schweizer und französischen Grenze) gibt es so etwas
Dazu eine Anmerkung: Als ich meine pastorale Tätigeit hier vor einigen Wochen begann, fragte ich den Pfarrer, ob die Anbetung, die jede Woche im Pfarrbrief steht, denn stille Anbetung sei.
Antwort: Es steht zwar Anbetung drin, weil das Allerheiligste ausgesetzt ist, aber eigentlich kann man es nicht Anbetung nennen, weil zwar gebetet, aber nicht angebetet wird.

Petra
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Re: eucharistische Anbetung

Beitrag von Petra »

Raphaela hat geschrieben: Antwort: Es steht zwar Anbetung drin, weil das Allerheiligste ausgesetzt ist, aber eigentlich kann man es nicht Anbetung nennen, weil zwar gebetet, aber nicht angebetet wird.
Was ist damit gemeint?

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Linus
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Re: eucharistische Anbetung

Beitrag von Linus »

Galilei hat geschrieben:Seitdem ich im Bistum Essen lebe, ist mir in mehreren Gemeinden aufgefallen, dass es während der eucharistischen Anbetung sogennante »gestaltete Betstunden« gibt, wo bestimmte Gebete (Andachten aus dem Gotteslob etc.) laut vorgetragen werden.
Mir gefällt das nicht so gut, da nicht viel Raum für das persönliche stille Gebet bleibt.

Sind die gestalteten Betstunden ein regionaler Brauch oder gibt es die überall? Und was haltet ihr davon?

Übrigens: Im Bistum Essen gibt es noch eine Besonderheit: die euchristischen Garden; auch die kannte ich früher nicht.

ja gestaltete Anbetungsstunden gibts auch hier - etwa Donnerstags in St. Peter, nach der hl messe (1 Sakramentslied, eine eucharistische Litanei, Gebet für den Papst noch ein Sakramentslied zehn Minuten Stille, Segen Tantum ergo) oder dieStunden der Barmherzigkeit (Abwechselnd Kurzer Impuls Gesang Stille, währenddessen Gebetsteam und Beichtgelegenheit) begonnen hat das bei uns im Dom (monatlich) ist eine sehr erfolgreiche (immer wieder Beichten von Leuten die Jahrzehnte nicht mehr beichten waren) und sehr "niederschwellige" ("kommen sie nach vor[ans Kommuniongitter] zünden Sie eine Kerze an und ziehen sie eine Bibelstelle, schreiben sie ihre sorgen bitten und Dank auf einen der aufliegenden Zettel auf und legen sie ihn in die Box)Sache.

Selbst bin ich aber eher in der klassischen Stillen Anbetung zu finden. (wenn ich auch bei den Stunden der Barmherzigkeit mitarbeite)
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Raphaela
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Re: eucharistische Anbetung

Beitrag von Raphaela »

Petra hat geschrieben:
Raphaela hat geschrieben: Antwort: Es steht zwar Anbetung drin, weil das Allerheiligste ausgesetzt ist, aber eigentlich kann man es nicht Anbetung nennen, weil zwar gebetet, aber nicht angebetet wird.
Was ist damit gemeint?
Andachten beten und Gebet, die nicht auf Anbetung zielen.
Keine Stille. Und außerdem: die neuesten Infos untereinander austauschen....

Raimund J.
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Re: eucharistische Anbetung

Beitrag von Raimund J. »

Galilei hat geschrieben:Seitdem ich im Bistum Essen lebe, ist mir in mehreren Gemeinden aufgefallen, dass es während der eucharistischen Anbetung sogennante »gestaltete Betstunden« gibt, wo bestimmte Gebete (Andachten aus dem Gotteslob etc.) laut vorgetragen werden.
Mir gefällt das nicht so gut, da nicht viel Raum für das persönliche stille Gebet bleibt.

Sind die gestalteten Betstunden ein regionaler Brauch oder gibt es die überall? Und was haltet ihr davon?

Übrigens: Im Bistum Essen gibt es noch eine Besonderheit: die euchristischen Garden; auch die kannte ich früher nicht.
Na z.B. den Tag der "Ewigen Anbetung" in den einzelnen Pfarreien mit Betstunden gibts doch schon immer und ewig, oder nicht?
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
Nec laudibus, nec timore

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incarnata
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Re: eucharistische Anbetung

Beitrag von incarnata »

Ja-aber leider meist nur wochentags zwischen 9 und 14.00 oder 16.00,wohl weil sonst zu viel "freie" zeit bliebe;da hat man als berufstätiger Mensch kaum ne Chance hinzukommen !
Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes wird uns besuchen das aufstrahlende
Licht aus der Höhe.......(Lk1,76)

LaudaSion870
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Re: eucharistische Anbetung

Beitrag von LaudaSion870 »

Stille Anbetung ist kaum noch möglich. Ich erlebe es am Gründonnerstag : Nach dem Einsetzungsamt ist ein-zwei Stunden bis zur Ölbergandacht ausgesetzt- wenn ich Glück habe, sind 1-2 Leute zur stillen Anbetung da. Ich habe es auch schon erlebt, dass ich zur Andacht kam und der Heiland war völlig allein. Man müßte Listen auflegen, in die sich die Menschen für eine halbe Stunde eintragen können- vielleicht würde das helfen. Damit aber die Aussetzung nicht ganz verschwindet, setzen wir Sonntags in der Andacht, am Herz-Jesu-Freitag nach der Heiligen Messe und bei besonderen Gelegenheiten aus. Stille Anbetung ist so gut wie verschwunden.

obsculta
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Re: eucharistische Anbetung

Beitrag von obsculta »

LaudaSion870 hat geschrieben:Stille Anbetung ist kaum noch möglich. Ich erlebe es am Gründonnerstag : Nach dem Einsetzungsamt ist ein-zwei Stunden bis zur Ölbergandacht ausgesetzt- wenn ich Glück habe, sind 1-2 Leute zur stillen Anbetung da. Ich habe es auch schon erlebt, dass ich zur Andacht kam und der Heiland war völlig allein. Man müßte Listen auflegen, in die sich die Menschen für eine halbe Stunde eintragen können- vielleicht würde das helfen. Damit aber die Aussetzung nicht ganz verschwindet, setzen wir Sonntags in der Andacht, am Herz-Jesu-Freitag nach der Heiligen Messe und bei besonderen Gelegenheiten aus. Stille Anbetung ist so gut wie verschwunden.
Ist bei uns am Priesterdonnerstag,in der Innenstadtkirche Freitags.
Und zu besonderen Gelegenheiten.Für den Tag der Ewigen Anbetung
liegen Wochen vorher Listen aus,in die man sich eintragen kann.

LaudaSion870
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Re: Eucharistische Anbetung

Beitrag von LaudaSion870 »

Aber selbst beim Allerheiligsten erlebt man heutzutage so seine Überraschungen. Letztes Jahr an Christi Himmelfahrt war ich mit dem III. Orden auf Wallfahrt. Wir fuhren das Zeiler Käppele an- ein Marienwallfahrtskirchlein. Die Mesnerin, der Organist- alles ganz liebe und zuvorkommende Leute. Ich frage also die Mesnerin, ob denn für die Nachmittagsandacht auch eine Custodia mit großer Hostie im Tabernakel sei. Antwort: Schauen Sie Sich das selber besser mal an. Das habe ich getan und mich hat schier der Schlag getroffen: Statt großer Hostie steckte ein abgebrochener, brösliger Zacken einer Brothostie in der Lunula. Der zuständige Pfarrer sei der Meinung, man müsse den Brotcharakter dokumentieren, nicht dass die Mahlfeier in den Hintergrund gerate. Naja- da hieß es also: binieren und zwecks Konsekration einer großen Hostie zusätzlich eine stille heilige Messe halten. Aber es wurde dann doch ein Amt, weil meine treuen Drittordensmitglieder natürlich auch diese Heilige Messe dankbar mitfeierten.

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Peregrin
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Re: eucharistische Anbetung

Beitrag von Peregrin »

Raimund Josef H. hat geschrieben: Na z.B. den Tag der "Ewigen Anbetung" ... gibts doch schon immer und ewig, oder nicht?
Muß ja wohl. :D
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

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Peregrin
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Re: Eucharistische Anbetung

Beitrag von Peregrin »

LaudaSion870 hat geschrieben:Ich frage also die Mesnerin, ob denn für die Nachmittagsandacht auch eine Custodia mit großer Hostie im Tabernakel sei. Antwort: Schauen Sie Sich das selber besser mal an.
Offenbar eine weise Frau. :ja:
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

LaudaSion870
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Re: Eucharistische Anbetung

Beitrag von LaudaSion870 »

Dieses Jahr haben die Ministranten angeregt, man solle doch nach dem Kreuzweg noch das Allerheiligste aussetzen und den Sakramentalen Segen erteilen. Ich bin zwar grundsätzlich nicht dagegen, habe es aber bei der üblichen Praxis bewenden lassen, am Ende des Kreuzweges mit dem Kreuzreliquiar den Segen zu spenden.

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Berolinensis
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Re: Eucharistische Anbetung

Beitrag von Berolinensis »

1) In Berlin kenne ich zahlreiche Kirchen, wo stille Anbetung regelmäßig stattfindet. Wenn das hier möglich ist, sehe ich nicht, warum das andernorts nicht möglich sein sollte. Es gibt nichts Wohltuenderes! Das Problem der Duaerbeschallung haben wir doch schon in der Messe ;D

2)
LaudaSion870 hat geschrieben:Dieses Jahr haben die Ministranten angeregt, man solle doch nach dem Kreuzweg noch das Allerheiligste aussetzen und den Sakramentalen Segen erteilen. Ich bin zwar grundsätzlich nicht dagegen, habe es aber bei der üblichen Praxis bewenden lassen, am Ende des Kreuzweges mit dem Kreuzreliquiar den Segen zu spenden.
Finde ich richtig. Man darf die Aussetzung auch nicht zum Allerweltsereignis verkommen lassen, das bei jeder Gelegenheit vorkommt. Früher waren darum ja auch die Anlässe, aus denen das Allerheiligste ausgesetzt werden durfte, streng reglementiert und ziemlich beschränkt. Es gibt übrigens für die stille Anbetung ohne äußere Feierlichkeit auch die Möglichkeit der Außsetzung des Ziboriums. Das kann eine gute Lösung sein.

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Gamaliel
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Re: Eucharistische Anbetung

Beitrag von Gamaliel »

Berolinensis hat geschrieben:Früher waren darum ja auch die Anlässe, aus denen das Allerheiligste ausgesetzt werden durfte, streng reglementiert und ziemlich beschränkt. Es gibt übrigens für die stille Anbetung ohne äußere Feierlichkeit auch die Möglichkeit der Außsetzung des Ziboriums. Das kann eine gute Lösung sein.
Genau so ist es. :daumen-rauf:

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Re: Eucharistische Anbetung

Beitrag von LaudaSion870 »

Die Aussetzung mit dem Ziborium ist bei uns fast ungeübte Praxis. Und ich gestehe- ich halte auch nichts davon. Da kann ich das Allerheiligste gleich auch im Tabernakel lassen- im Endeffekt ist dies das selbe. Das zeigt auch eine frühere Bestimmung, dass der Tabernakel eigentlich von einem Zeltmäntelchen eingehüllt sein solle, was sich aber in Deutschland nie durchgesetzt hat.

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Gamaliel
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Re: Eucharistische Anbetung

Beitrag von Gamaliel »

LaudaSion870 hat geschrieben:Da kann ich das Allerheiligste gleich auch im Tabernakel lassen- im Endeffekt ist dies das selbe.
Nein, denn es geht ja nicht um´s Anschauen der Hostie, sondern um den anschließenden eucharistischen Segen, und der kann gleichwertig und "formlos" mit dem Ziborium erteilt werden.

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Re: Eucharistische Anbetung

Beitrag von LaudaSion870 »

Sehe ich nicht so, aber das ist für mich nun wirklich keine Glaubens- oder Diskussionsangelegenheit. Entscheidend ist, dass überhaupt noch ausgesetzt wird- wie und in welcher Form soll der Verantwortliche vor Ort entscheiden.
Bei uns : Immer in der Monstranz mit Inzenz und 12 Kerzen. Und natürlich vor dem Segen: Tantum ergo,Oration, Inzenz. Und auch nie ohne Rauchmantel.

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Gamaliel
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Re: Eucharistische Anbetung

Beitrag von Gamaliel »

LaudaSion870 hat geschrieben:Entscheidend ist, dass überhaupt noch ausgesetzt wird
Völlig einverstanden.
LaudaSion870 hat geschrieben:- wie und in welcher Form soll der Verantwortliche vor Ort entscheiden.
Ja, er soll sich dabei aber möglichst am "Geist der Kirche", sprich am traditionellen Usus orientieren (zu finden in den entsprechenden "traditionellen" liturgischen Gesetzen und Rubriken).

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Linus
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Re: Eucharistische Anbetung

Beitrag von Linus »

LaudaSion870 hat geschrieben:Naja- da hieß es also: binieren
Wie ist das eigentlich geregelt, wieviele Messen darf ein Priester pro Tag zelebrieren? Sonntags sinds ja drei -wimre (inklusive VA)
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Gamaliel
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Re: Eucharistische Anbetung

Beitrag von Gamaliel »

Linus hat geschrieben:
LaudaSion870 hat geschrieben:Naja- da hieß es also: binieren
Wie ist das eigentlich geregelt, wieviele Messen darf ein Priester pro Tag zelebrieren? Sonntags sinds ja drei -wimre (inklusive VA)
Aus dem Kirchenrecht:
Can. 905 — § 1. Mit Ausnahme der Fälle, in denen es nach Maßgabe des Rechts erlaubt ist, mehrmals am selben Tag die Eucharistie zu zelebrieren oder zu konzelebrieren, ist es dem Priester nicht erlaubt, mehr als einmal am Tag zu zelebrieren.

§ 2. Wenn Priestermangel besteht, kann der Ortsordinarius zugestehen, daß Priester aus gerechtem Grund zweimal am Tag, ja sogar, wenn eine seelsorgliche Notlage dies erfordert, an Sonntagen und gebotenen Feiertagen auch dreimal zelebrieren.

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