Eucharistische Anbetung

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Melody
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Re: Eucharistische Anbetung

Beitrag von Melody »

Beim Suchen im Internet stieß ich heute auf den folgenden Beitrag von P. Deneke FSSP:
http://www.kath-info.de/meditation.html
Szenenwechsel. Der heilige Pfarrer von Ars geht durch seine Kirche. In einer Bank nimmt er, wie so oft schon, einen einfachen Bauern wahr, der sich stundenlang dort aufhält, ohne Buch oder Rosenkranz in den Händen, aber den Blick unablässig nach vorne, zum Altar gewandt. Der Pfarrer fragt ihn: „Was tust Du denn hier die ganze Zeit über?“ Die Antwort: „Ich schaue Ihn an, und Er schaut mich an. Das ist genug.“
Dies war die Szene, die ich heute suchte.

Ich fand darin aber auch einen anderen nachdenkenswerten Absatz:
Jedenfalls haben die meisten Beter vor dem Tabernakel, ja sogar vor dem ausgesetzten Sakrament nichts Eiligeres zu tun, als sogleich ihren Rosenkranz oder ein Gebetbuch zu zücken. In öffentlichen Anbetungsstunden wird oft ununterbrochen laut, manchmal sehr laut gebetet und nur selten eine Unterbrechung von einigen Minuten einberaumt. Das könne man den Gläubigen nicht zumuten, lautet die vielsagende Erklärung.
Das sollte der liebe Pater Deneke mal seinen Mitbrüdern sagen... :/

Stille Eucharistische Anbetung ist jedenfalls eine sehr segensreiche Frömmigkeitsübung. Ich denke gerade darüber nach, dass ich da für mich selbst jetzt dringendst mal wieder was dran tun sollte... *seufz*
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Reinhard
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Re: Eucharistische Anbetung

Beitrag von Reinhard »

Melody hat geschrieben:Stille Eucharistische Anbetung ist jedenfalls eine sehr segensreiche Frömmigkeitsübung. Ich denke gerade darüber nach, dass ich da für mich selbst jetzt dringendst mal wieder was dran tun sollte... *seufz*
Für mich ist es weniger eine Frömmigkeitsübung als einfach ein Platz, wo ich Jesus sehr nah sein kann. Deshalb hatte ich es letztens so eingerichtet, dass ich nach Besorgungen in Leipzig danach dort noch an der Eucharistischen Anbetung teilnehmen konnte.

Das mit dem "einfach auf Jesus sehen" klappt bei mir zwar meistens auch nicht so selbstverständlich wie bei dem zitierten Bauern, aber ein bisschen habe ich davon doch bei den Exerzitien letzte Woche wieder erleben dürfen .... :verknallt:

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Melody
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Re: Eucharistische Anbetung

Beitrag von Melody »

Reinhard hat geschrieben:Das mit dem "einfach auf Jesus sehen" klappt bei mir zwar meistens auch nicht so selbstverständlich wie bei dem zitierten Bauern, aber ein bisschen habe ich davon doch bei den Exerzitien letzte Woche wieder erleben dürfen .... :verknallt:
Ja, Du hattest irgendwo von Deinen Exerzitien erzählt. Ich beneide Dich darum. :)

Ich hab mir letztes Jahr auch gaaaanz viele Auszeiten gegönnt, was meinem geistlichen Leben sehr gut getan hatte. Da ich das dieses Jahr aber aus finanziellen Gründen so nicht fortsetzen kann, muss ich mir hier im Umkreis ein paar feste Riten und Segensinseln suchen.

Ich merke auf jeden Fall, dass mir sehr deutlich was fehlt... :traurigtaps:
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Reinhard
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Re: Eucharistische Anbetung

Beitrag von Reinhard »

Aber Du hast da in D'dorf doch eine richtige Auswahl ...

Was Dir auch helfen könnte, wäre ein Gebetskreis. (Da hast Du Möglichkeiten, die mir hier im Moment völlig fehlen ! ... damals in Aachen gab es sowas. *seufz*)

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Melody
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Re: Eucharistische Anbetung

Beitrag von Melody »

Reinhard hat geschrieben:Aber Du hast da in D'dorf doch eine richtige Auswahl ...
Sag mal, hast Du mal auf die Ergebnisse Deiner Google-Suche geschaut?! :blinker:

Bei der FSSP gibt es jedenfalls in D-dorf nur am 1. Donnerstag im Monat eine Eucharistische Anbetung, und die wird komplett mit einem Rosenkranz gefüllt... :/
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Reinhard
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Re: Eucharistische Anbetung

Beitrag von Reinhard »

Melody hat geschrieben:Sag mal, hast Du mal auf die Ergebnisse Deiner Google-Suche geschaut?! :blinker:
... äh, ja, aber nicht richtig. :| - sorry !

Dann müsste man wohl auf einem anderen Weg suchen: http://kirchensuchmaschine.diomira.de/index.php und dann die Pfarreien einzeln durchsehen.
Dann habe ich bei den Franziskanern noch was gefunden, die haben jede Woche Freitag Eucharistische Anbetung: http://www.franziskaner-duesseldorf.de/index.php?id=8 (aber ich habe natürlich von hier aus keine Ahnung, ob Du mit denen kannst !)

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Reinhard
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Re: Eucharistische Anbetung

Beitrag von Reinhard »

Gerade habe ich noch was anderes gefunden, das "Evangelium für den Tag": http://evangeliumtagfuertag.org/main.php

Wenn Du diese Bibeltexte mit in Deine Laudes oder Komplet (oder wie auch immer Du Dein Gebet organisierst) mitnimmst,
und dann wie Ignatius es empfiehlt, den Text vor Gott noch einmal in Ruhe durchkaust mit der Frage: Wo spricht Gott mich hier an ?
und Dir vielleicht dabei vorstellst, wie die Szene oder Situation in dem Text war ... vielleicht spricht Dich Gott durch einen dieser Texte zu Dir ?

Diese Art zu beten wurde uns bei den Exerzitien letzte Woche vorgeschlagen, und ich werde das jetzt mal selber probieren.
(wie gesagt, die Seite mit dem aktuellen Evangelium habe ich gerade erst gefunden)

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Melody
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Re: "Ewige" Anbetung

Beitrag von Melody »

In einem Pfarrbrief einer D-dorfer Pfarrei fiel mir soeben folgender Absatz auf:
Tag des Ewigen Gebets
Bisher hat jede Gemeinde einen eigenen Tag des Ewigen Gebetes gehabt, diese Tage wurden immer schlechter besucht und waren oft reduziert auf wenige Stunden. Deshalb hat der Pfarrgemeinderat überlegt, dass in allen Pfarreien 24 Stunden ein Tag des Ewigen Gebetes stattfinden soll, der die einzelnen Gebetstage in den Gemeinden
ersetzt. Von Samstag, 17. März, 8 Uhr bis Sonntag, 19. März, 8 Uhr soll in allen Kirchen und Kapellen unserer Pfarrei Gottesdienst gefeiert und Christus im Eucharistischen Brot angebetet werden. Dabei wandern wir von Kirche zu Kirche.
Begonnen wird in St. C am Samstagmorgen. Den Abschluss feiern wir in St. M am Sonntagmorgen mit einem Festhochamt und anschließendem Frühstück.
Das könnte man ja durchaus als zwar traurige aber sinnvolle Alternative werten, wenn da nicht noch folgender Absatz wäre:
Vorbereitung des ewigen Gebets in St. M
Für den Teil des ewigen Gebetes am 17./18. März, der in St. M stattfindet, wird es am Do., 01.03.,18 Uhr einen Vorbereitungstermin geben. Dort wollen wir u. a. Stationen im Kirchenraum zum Thema „Nacht der Liebe(nden)“ kreativ entwickeln. Alle an der Gestaltung Interessierten sind herzlich eingeladen!
:hae?:
Für mich ist ein "Tag des Ewigen Gebets" eigentlich die Anbetung des Allerheiligsten, sei es in geführten oder stillen Gebetsstunden.
Und die verbinden das jetzt mit einer "Nacht der Liebe(nden)"?! :hmm:

Aber gut, man darf ja nicht lästern, bevor man es nicht selbst gesehen hat.
Vielleicht trügt mich ja mein Eindruck, dass das den eigentlichen Charakter einer Ewigen Anbetung verfälscht... :achselzuck:
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babavaria
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"Fern-Anbetung"

Beitrag von babavaria »

Ich weiß nicht, ob zu diesem Thema schon jemand was geschrieben hat. (war mir ehrlich gesagt auch ein bisschen zu doof 80 Seiten durchzublättern). Aber ich hab da - seit Fronleichnam wieder brandaktuell eine Sache, die mich schon die ganze Zeit beschäftigt:
Wie haltet ihr es mit der "Fern-Anbetung" (in besserer Begriff ist mir erst mal nicht eingefallen - Vorschläge jederzeit willkommen)
Wie ich darauf komme?
Am Donnerstag vergangener Woche hatten wir in München die große Stadt-Fronleichnamsprozession. Im Bezug auf die große Menschenmenge, die da mitgegangen ist, war der Prozessionsweg so kurz, dass der Großteil der Gemeinde bereits wieder am Ausgangspunkt der angelangt war, als der Kardinal mit dem Allerheiligsten am Altar eintraf...
Die Gebete und Gesänge wurden entlang des Prozessionsweges mit Lautsprecher übertragen. Also man hat schon mitbekommen "was da vorn läuft". Aber eben je nach Platz im Zug bis zu -geschätzten 3 km- Unterschied. Es gab auch keine Leinwand. Wir hatten nur den Ton.
Und dann kam unweigerlich der Augenblick, in der der Segen gesprochen wurde. Dazu wurde die Gemeinde aufgefordert, sich "dem Allerheiligsten zuzuwenden" Also haben sich alle entgegen der Zugrichtung umgedreht. Viele haben sich auch hingekniet.

Wenn es euch in dieser Situation freigestellt wäre, wie ihr euch verhaltet, was würdet ihr machen???

Bei Großevents wie Weltjugendtagen, Katholikentagen, Papstbesuch o. ä., wo es meist eine Leinwandübertragung gibt, hab ich das auch schon oft gesehen. Aber da hat man eben noch das Bild und der Abstand ist nicht ganz soweit. Aber das war mir neu.
Genauso neu, wie es manche Leute gibt, die bei einer Radio oder Fernseh-Übertragung einer Eucharistiefeier dann in ihrem Wohnzimmer am Boden knieen.

Wenn ich in einer Kirche ganz hinten stehe oder bei so großen Gottesdiensten "live dabei" bin, geh ich immer nach dem Prinzip "selig die nicht sehen und doch glauben" :) Aber das mit dieser Fronleichnamsprozession kam mir dann doch ein bisschen seltsam vor. Obwohl ich mich ja vorher "leibhaftig" davon überzeugt habe, dass der Kardinal mit dem Allerheiligsten wirklich da vorne drei Straßen weiter den Segen erteilt... :)

Gruß babavaria

HeGe
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Re: "Fern-Anbetung"

Beitrag von HeGe »

In der von dir geschilderten Situation sehe ich kein Problem. Was nicht geht, das geht nicht, und dass sich nur eine begrenzte Zahl von Menschen in der näheren Umgebung des Allerheiligsten aufhalten kann, lässt sich nun nicht ändern. Der Wille der ferner Stehenden ist aber da und das zählt.
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adelphe
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Anbetung durch Protestanten?

Beitrag von adelphe »

Hallo Ihr!

Obwohl ich evangelisch bin habe ich eine Frage, die mir wahrscheinlich nur Katholiken beantworten können. Darum hoffe ich, dass ihr euch durch meine Frage nicht missbraucht fühlt, weil ihr vielleicht lieber unter euresgleichen wäret. Aber ich habe ein bisschen hier im Forum rumgelesen und fand euch eigentlich ganz nett ;) (Ich bin auch etwas unschlüssig, in welches Thema meine Frage gehört. Ich hätte auch gleich in die Klausnerei gehen können. Es könnte also auch dahin verschoben werden)

Da es bei uns außer dem Sonntagsgottesdienst nicht sehr viele "Veranstalltungen" (= Gebete, andere Gottesdienste,...) gibt, gehe ich gelegentlich gerne zur Werktagsmesse (keine Angst, ich empfange nicht die Euchristie ;) ). Manchmal komme ich früher oder bleibe länger um anzubeten. Oft ist auch vor der Messe eine Anbetung bei der die Montrans ausgesetzt wird (ich hoffe, das ist die richtige Bezeichnung :hmm: ) Ich finde das eine schöne Art anzubeten. Aber es ist (und bleibt) nun mal so, dass ich ev. bin. Und nun frage ich mich, ob das für die Katholiken, die höchst wahrscheinlich anders anbeten als ich, ein Problem sein könnte. Ich würde eher sagen, dass ich durch die Hostie anbete, dass ich dadurch zu Gott finde und zu dem, was er ist und nicht die Hostie selbst.
Denkt ihr, dass das ok ist, oder missbrauche ich damit den Leib des Herrn, der schon allein anbetungswürdig ist? Denn ich möchte ja niemandem zu nahe treten oder beleidigen oder eben gar missbrauchen. Darum wäre ich für eure Meinung zu dem Thema dankbar!

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Niels
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Re: Anbetung durch Protestanten?

Beitrag von Niels »

adelphe hat geschrieben:Hallo Ihr!

Obwohl ich evangelisch bin habe ich eine Frage, die mir wahrscheinlich nur Katholiken beantworten können. Darum hoffe ich, dass ihr euch durch meine Frage nicht missbraucht fühlt, weil ihr vielleicht lieber unter euresgleichen wäret. Aber ich habe ein bisschen hier im Forum rumgelesen und fand euch eigentlich ganz nett ;) (Ich bin auch etwas unschlüssig, in welches Thema meine Frage gehört. Ich hätte auch gleich in die Klausnerei gehen können. Es könnte also auch dahin verschoben werden)

Da es bei uns außer dem Sonntagsgottesdienst nicht sehr viele "Veranstalltungen" (= Gebete, andere Gottesdienste,...) gibt, gehe ich gelegentlich gerne zur Werktagsmesse (keine Angst, ich empfange nicht die Euchristie ;) ). Manchmal komme ich früher oder bleibe länger um anzubeten. Oft ist auch vor der Messe eine Anbetung bei der die Montrans ausgesetzt wird (ich hoffe, das ist die richtige Bezeichnung :hmm: ) Ich finde das eine schöne Art anzubeten. Aber es ist (und bleibt) nun mal so, dass ich ev. bin. Und nun frage ich mich, ob das für die Katholiken, die höchst wahrscheinlich anders anbeten als ich, ein Problem sein könnte. Ich würde eher sagen, dass ich durch die Hostie anbete, dass ich dadurch zu Gott finde und zu dem, was er ist und nicht die Hostie selbst.
Denkt ihr, dass das ok ist, oder missbrauche ich damit den Leib des Herrn, der schon allein anbetungswürdig ist? Denn ich möchte ja niemandem zu nahe treten oder beleidigen oder eben gar missbrauchen. Darum wäre ich für eure Meinung zu dem Thema dankbar!
Hallo alelphe, willkommen im Forum! :huhu:
Du bist schon richtig hier. (Ich habe Deine Frage in einen bereits vorhandenen Thread verschoben.)
Warum sollten Katholiken etwas dagegen haben, wenn Du den in der Monstranz ausgesetzten Herrn anbetest?
Lies mal: http://www.therealpresence.org/eucharst ... ossard.pdf
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

adelphe
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Re: Eucharistische Anbetung

Beitrag von adelphe »

Danke fürs Verschieben und den Link.
Aber ich muss sagen, dass mich die Gegenwart des Herrn noch nicht zur Bekehrung gebracht hat.


Mein Gedanke war, dass wir ja nun doch nicht das gleiche Eucharistie-Verständnis haben und ich deswegen in dem Fall vielleicht nicht "richtig" anbete. Immerhin führen diese Unterschiede ja auch dazu, dass ich die Eucharistie nicht empfange. Und ich dachte, dass es außer dieser einen Konsequenz vielleicht auch noch andere gibt...

Melanchthon
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Re: Eucharistische Anbetung

Beitrag von Melanchthon »

Nach evangelischem Verständnis ist es schon etwas prekär.

Bist du etwa jemand, der überlegt, zu konvertieren?

adelphe
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Re: Eucharistische Anbetung

Beitrag von adelphe »

Nein, so jemand bin ich nicht.

Ich bin nur jemand, dem einiges der katholischen Glaubenspraxis oder -Ausübung gefällt. (Zumal vieles davon ja auch mal ev. war, aber irgendwie leider verschwunden ist.)

Melanchthon
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Re: Eucharistische Anbetung

Beitrag von Melanchthon »

adelphe hat geschrieben:Nein, so jemand bin ich nicht.

Ich bin nur jemand, dem einiges der katholischen Glaubenspraxis oder -Ausübung gefällt. (Zumal vieles davon ja auch mal ev. war, aber irgendwie leider verschwunden ist.)
Also die Monstranz anzubeten ist alles andere als evangelisch. Denn dann würden wir ja an das Dogma der Transsubstantiation glauben, was wir aber nicht tun.

In welcher evangelischen Landeskirche bist du denn zu Hause? :)

adelphe
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Re: Eucharistische Anbetung

Beitrag von adelphe »

Melanchthon hat geschrieben:Nach evangelischem Verständnis ist es schon etwas prekär.
Deswegen hatte ich versucht "meine Art" anzubeten zu beschreiben. Aber das in Worten auszudrücken ist irgendwie schwierig... Ich habe versucht zu sagen, dass ich eben nicht die ausgesetze Monstranz anbete, sondern Gott, der mir so "verdeutlicht" wird (sorry, ich finde beim besten Willen grade nicht DAS passende Wort).

Ich bin Lutheraner.

San Marco
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Re: Eucharistische Anbetung

Beitrag von San Marco »

http://www.katholisches.info/212/6/11 ... rtrocknen/

Vielleicht solltest du mal mit deinem Pfarrer über dein Glaubensproblem sprechen. Dir scheinen zentrale Glaubensinhalte und die Praxis der Beziehung zu Christus aus evangelischer Sicht nicht bekannt zu sein.

Melanchthon
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Re: Eucharistische Anbetung

Beitrag von Melanchthon »

San Marco hat geschrieben:http://www.katholisches.info/212/6/11 ... rtrocknen/

Vielleicht solltest du mal mit deinem Pfarrer über dein Glaubensproblem sprechen. Dir scheinen zentrale Glaubensinhalte und die Praxis der Beziehung zu Christus aus evangelischer Sicht nicht bekannt zu sein.
Und der Artikel wäre auch nicht schlecht:

http://de.wikipedia.org/wiki/Transsubstantiation

Als lutherischer Christ solltest du an das hier glauben: http://de.wikipedia.org/wiki/Konsubstantiation

Vielleicht schafft dies ein wenig Klarheit. :ja:

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lifestylekatholik
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Re: Anbetung durch Protestanten?

Beitrag von lifestylekatholik »

Niels hat geschrieben:Warum sollten Katholiken etwas dagegen haben, wenn Du den in der Monstranz ausgesetzten Herrn anbetest?
Das tut sie ja nicht, wenn man’s sehr genau nimmt. Sie betet den Herrn an, ja. Aber der heilige Leib des Herrn, der so verehrungswürdige, darüber denkt sie nur: »Esspapier« – zugespitzt ausgedrückt.
adelphe hat geschrieben:Und nun frage ich mich, ob das für die Katholiken, die höchst wahrscheinlich anders anbeten als ich, ein Problem sein könnte.
Praktische Probleme gibt’s nicht. Es ist auch nicht »verboten« oder so.
adelphe hat geschrieben:Immerhin führen diese Unterschiede ja auch dazu, dass ich die Eucharistie nicht empfange. Und ich dachte, dass es außer dieser einen Konsequenz vielleicht auch noch andere gibt...
Katholiken machen üblicherweise Ehrfurchtsbezeugungen vor dem leibhaftig anwesenden Herrn (auch im Tabernakel), insbesondere die Kniebeuge bei Betreten der Kirche bzw. bevor man in die Bank geht in Richtung des Tabernakels (oder des ausgestellten Leibes).

Was machst du denn während der Messe? Bleibst du die ganze Zeit sitzen? Singst du mit? Sprichst du die Antworten der Gemeinde mit? Kniest du zum Kanon? *neugierigfrag* :)
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

Melanchthon
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Re: Anbetung durch Protestanten?

Beitrag von Melanchthon »

lifestylekatholik hat geschrieben:
Niels hat geschrieben:Warum sollten Katholiken etwas dagegen haben, wenn Du den in der Monstranz ausgesetzten Herrn anbetest?
Das tut sie ja nicht, wenn man’s sehr genau nimmt. Sie betet den Herrn an, ja. Aber der heilige Leib des Herrn, der so verehrungswürdige, darüber denkt sie nur: »Esspapier« – zugespitzt ausgedrückt.
adelphe hat geschrieben:Und nun frage ich mich, ob das für die Katholiken, die höchst wahrscheinlich anders anbeten als ich, ein Problem sein könnte.
Praktische Probleme gibt’s nicht. Es ist auch nicht »verboten« oder so.
adelphe hat geschrieben:Immerhin führen diese Unterschiede ja auch dazu, dass ich die Eucharistie nicht empfange. Und ich dachte, dass es außer dieser einen Konsequenz vielleicht auch noch andere gibt...
Katholiken machen üblicherweise Ehrfurchtsbezeugungen vor dem leibhaftig anwesenden Herrn (auch im Tabernakel), insbesondere die Kniebeuge bei Betreten der Kirche bzw. bevor man in die Bank geht in Richtung des Tabernakels (oder des ausgestellten Leibes).

Was machst du denn während der Messe? Bleibst du die ganze Zeit sitzen? Singst du mit? Sprichst du die Antworten der Gemeinde mit? Kniest du zum Kanon? *neugierigfrag* :)
Ich stimme dir zu, der Herr Gott wird sie sicherlich nicht verdammen, aber als evangelischer Christ ist diese Praxis etwas fragwürdig. :hmm:

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Re: Anbetung durch Protestanten?

Beitrag von adelphe »

lifestylekatholik hat geschrieben:Was machst du denn während der Messe? Bleibst du die ganze Zeit sitzen? Singst du mit? Sprichst du die Antworten der Gemeinde mit? Kniest du zum Kanon? *neugierigfrag* :)
Also, wenn ich die Kirche betrete, mache ich schon eine Kniebeuge. Die ist aber meinerseits so gemeint wie die Anbetung auch. Ich habe kein Problem damit, mich vor dem Herrn zu beugen.
Ich singe und spreche das meiste mit (die Worte zur Opferung kommen hier in der Werktagsmesse eh nur selten vor. Das mag einige Katholiken bestimmt sehr ärgern, mich erleichtert das natürlich in dem Moment).
Das Knien gehört zu den Dingen, die ich in unserer Kirche vermisse!
Melanchthon hat geschrieben:Ich stimme dir zu, der Herr Gott wird sie sicherlich nicht verdammen, aber als evangelischer Christ ist diese Praxis etwas fragwürdig.
Darum hatte ich in einem katholischen Forum gefragt ;)
Ich würde schon behaupten einigermaßen zu wissen, was unsere Lehrmeinung ist. Und ich finde nicht, dass ich dem widerspreche.

Melanchthon
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Re: Anbetung durch Protestanten?

Beitrag von Melanchthon »

adelphe hat geschrieben:
Melanchthon hat geschrieben:Ich stimme dir zu, der Herr Gott wird sie sicherlich nicht verdammen, aber als evangelischer Christ ist diese Praxis etwas fragwürdig.
Darum hatte ich in einem katholischen Forum gefragt ;)
Ich würde schon behaupten einigermaßen zu wissen, was unsere Lehrmeinung ist. Und ich finde nicht, dass ich dem widerspreche.
Zum Glück gibt's hier auch evangelische Christen, die dir da Auskunft geben können. Dass Katholiken dir sagen werden, dass die eucharistische Anbetung kein Problem sein sollte, ist klar. Ist dir klar, oder?

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Re: Anbetung durch Protestanten?

Beitrag von lifestylekatholik »

Melanchthon hat geschrieben:Dass Katholiken dir sagen werden, dass die eucharistische Anbetung kein Problem sein sollte, ist klar.
Sie hält keine eucharistische Anbetung:
adelphe hat geschrieben:Ich würde eher sagen, dass ich durch die Hostie anbete, dass ich dadurch zu Gott finde und zu dem, was er ist und nicht die Hostie selbst.
Zuletzt geändert von lifestylekatholik am Dienstag 18. September 2012, 11:50, insgesamt 1-mal geändert.
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

adelphe
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Re: Eucharistische Anbetung

Beitrag von adelphe »

Ich weiß nicht, wie ich anders sagen soll, dass ich eben nicht die Hostie anbete.

Sondern eben Gott. Aber die Situation in der Kirche hilft mir eben zu Gott zu beten. Und darum auch meine Frage an die Katholiken ob das für sie evtl schon Gotteslästerung oder so ist. Denn ich verehre sie nun mal nicht so, wie es für sie (=die kath. Kirche) richtig wäre.

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Re: Eucharistische Anbetung

Beitrag von Melanchthon »

adelphe hat geschrieben:Ich weiß nicht, wie ich anders sagen soll, dass ich eben nicht die Hostie anbete.

Sondern eben Gott. Aber die Situation in der Kirche hilft mir eben zu Gott zu beten. Und darum auch meine Frage an die Katholiken ob das für sie evtl schon Gotteslästerung oder so ist. Denn ich verehre sie nun mal nicht so, wie es für sie (=die kath. Kirche) richtig wäre.
Wenn es dir um die Beziehung zwischen dir und Gott geht, dann empfehle ich dir Luthers Morgen - und Abendsegen.

http://www.ekd.de/glauben/luthersmorgensegen.html

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Re: Eucharistische Anbetung

Beitrag von Niels »

Melanchthon hat geschrieben:
adelphe hat geschrieben:Ich weiß nicht, wie ich anders sagen soll, dass ich eben nicht die Hostie anbete.

Sondern eben Gott. Aber die Situation in der Kirche hilft mir eben zu Gott zu beten. Und darum auch meine Frage an die Katholiken ob das für sie evtl schon Gotteslästerung oder so ist. Denn ich verehre sie nun mal nicht so, wie es für sie (=die kath. Kirche) richtig wäre.
Wenn es dir um die Beziehung zwischen dir und Gott geht, dann empfehle ich dir Luthers Morgen - und Abendsegen.

http://www.ekd.de/glauben/luthersmorgensegen.html
Hat aber nichts mit eucharistischer Anbetung zu tun. Bitte beim Thema bleiben. Danke.
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Christiane
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Re: Eucharistische Anbetung

Beitrag von Christiane »

adelphe hat geschrieben:Ich weiß nicht, wie ich anders sagen soll, dass ich eben nicht die Hostie anbete.

Sondern eben Gott. Aber die Situation in der Kirche hilft mir eben zu Gott zu beten. Und darum auch meine Frage an die Katholiken ob das für sie evtl schon Gotteslästerung oder so ist. Denn ich verehre sie nun mal nicht so, wie es für sie (=die kath. Kirche) richtig wäre.
Mach dir keine Sorgen. Wenn du dich in einer katholischen Kirche Gott näher fühlst ist das doch schön. Was sollten wir dagegen haben?
"Die Demokratie feiert den Kult der Menschheit auf einer Pyramide von Schädeln." - Nicolás Gómez Dávila

"Gott kann machen, dass eine Communio entsteht zwischen dem Idiot und dem Arschloch." (Ausspruch auf einem NK-Gemeinschaftstag)

adelphe
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Eucharistische Anbetung

Beitrag von adelphe »

Meine Sorge ist wohl, dass die Antworten im Sinne von Niels Signatur ausfallen könnten...


Übrigens Danke Niels, für deinen Hinweis, dass der Morgen- und Abendsegen nichts mit Anbetung zu tun haben. Es ist ja nicht so, dass das mein einziger "Kontakt" mit Gott wäre.

Melanchthon
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Re: Eucharistische Anbetung

Beitrag von Melanchthon »

adelphe hat geschrieben:Meine Sorge ist wohl, dass die Antworten im Sinne von Niels Signatur ausfallen könnten...


Übrigens Danke Niels, für deinen Hinweis, dass der Morgen- und Abendsegen nichts mit Anbetung zu tun haben. Es ist ja nicht so, dass das mein einziger "Kontakt" mit Gott wäre.
Naja, ich meinte ja nur. Mir hat's den Anschein, als ob du ein wenig verwirrt bist, was denn nun das Richtige ist. Da wollte ich dir einen kleinen Rat geben. Als evangelischer Christ ist diese Praxis auf jeden Fall besser als die eucharistische Anbetung. Die du aber natürlich nicht führst.

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Niels
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Re: Eucharistische Anbetung

Beitrag von Niels »

(Die Signatur mit dem Zitat von Prof. May war meine Antwort auf die Initiative "Ökumene jetzt"! und hat nichts mit Usern hier aus dem Forum zu tun. Ich ändere die mal rasch.)
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Wenzel
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Re: Eucharistische Anbetung

Beitrag von Wenzel »

adelphe hat geschrieben:Meine Sorge ist wohl, dass die Antworten im Sinne von Niels Signatur ausfallen könnten...
Die Antworten können nur im Sinne meiner Signatur ausfallen -
:unbeteiligttu:
Eucharistische Anbetung ist eine Art der sehr persönlichen Beziehung zwischen dem Gläubigen und Gott
Pange, lingua, gloriosi corporis mysterium (Thomas von Aquin)
Westliche Wertegemeinschaft: Kinder- und Alten-Euthanasie, Genderwahn, Homoterror, Abtreibung, Ökowahn, Überwachungsmonströsität, political correctness ....

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