Heilige des Tages

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HeGe
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Re: Heilige des Tages

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07. September: Hl. Madelberta, Äbtissin
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Madelberta (Maldeberta), V. Abbat. (7. Sept.) [Der Name Madelberta bedeutet (Weinhold, die deutschen Frauen des M.-A., S. 8 ) die »Redeglänzende«, wenn nicht etwa die Deutung »glänzende Jungfrau« richtiger ist.] Als Geburtsstätte der hl. Madelberta findet sich der Ort Courtsore (Villa Curtisobra) angegeben. Ihr Vater war nach der Legende ein vornehmer Mann, Namens Vincentius, der auch Madelgarius (Mauger) heißt und am 14. Juli verehrt wird. Ihre Mutter Wadeltrudis oder Wadetrudis (Vaudru) steht gleichfalls unter den Heiligen, am 9. April. Als kleines Mädchen wurde sie mit ihrer ältern Schwester Adeltrudis, die am 25. Febr. in den Heiligenkalendern angemerkt ist, ihrer Base Adelgunda, Abtissin zu Maubeuge (Malbodium), welche am 30. Jan. verehrt wird, zur Erziehung übergeben. Auch ihr erstgeborner Bruder Landricus genießt kirchliche Verehrung, am 17. April. Diese heiligen Geschwisterte hatten auch heilige Großeltern, Walbertus und Bertilia, die am 11. Mai verehrt werden. Die hl. Madelberta war »in diesem Blumengarten« gewissermassen die Rose: »Sie wuchs aus spitzigen Zweigen«, d.i. aus dem Zusammenwirken innerer und äußerer Abtödtung hervor. Das Kloster blieb ihr freigewählter, lieber Aufenthalt. Der beständige Umgang mit Gott, das gemeinsame Gebet zu den festgesetzten Stunden des Tags und der Nacht schien ihr annehmlicher, als alle Reize der Erde, ein Vorgeschmack des Himmels. Als aber der böse Feind sah, daß sie täglich mehr vom heiligen Feuer der göttlichen Liebe erglühe, bereitete er ihr schwere Nachstellungen; sie aber trat, im Vertrauen auf die Hilfe der Gnade Christi, muthig auf den Kampfplatz, in der sichern Hoffnung, »auch den Kampfpreis zu erringen«. Besonders liebte sie die hl. Armuth: Entbehrung leiden wegen Christus, der um unsertwillen arm geworden, war ihr jederzeit willkommen, denn im Himmel hoffte sie desto reicher zu werden. Ihr Streben war, das Joch Christi vollständig zu tragen, um in seiner Herrlichkeit sich dereinst erfreuen zu können. Sie betete viel, oft unter Thränen, stets aber mit ergebenem Herzen. Heilige Gesänge entquollen der innigen Liebe, die sie zu ihrem himmlischen Bräutigam trug. Unter ihren Beschäftigungen nennt ihre Lebensgeschichte die Anfertigung der sogenannten Chrysamhemdchen oder weißen Kleider, die damals wie jetzt den Neugetauften gereicht wurden. Als ihre Base Adelgundis gestorben war, mußte sie, nach Migne wahrscheinlich im J. 697, die Leitung des ganzen Hauses übernehmen. Madelberta, die im Kleinen treu gewesen, zeigte sich nun eben so treu im Großen. Sie leuchtete als Vorsteherin durch ihr Beispiel Allen voran und erreichte hiedurch mehr als durch strenge Befehle die Fortdauer klösterlicher Zucht und Frömmigkeit. Ungefähr ums J. 705 befahl sie ihre fromme Seele dem Herrn. Ihr Vater war ihr bereits vorausgegangen, und fand, nachdem er in dem von ihm gestifteten Kloster Aumont (monasterium Altimontis) tugendhaft geendet, in Soignies (Sonegias) seine Ruhestätte. Auch die Mutter war von dem hl. Autbert, Bischof von Cambrai, mit dem Schleier bekleidet worden und hatte an dem Orte, wo jetzt die Stadt Mons steht, und welcher damals Castrilocus genannt wurde, e. Kloster errichtet. Ihr hl. Leib wurde (Gall. chr. III. 829) vom hl. Hubertus von Maubeuge um das J. 722 nach Lüttich übertragen, wo er sich (Mg.) noch befindet. Vgl. H.-L. II. 233. Bezüglich der Chronologie dieser Heiligen gelangen die Acta SS. Belgii V. 490 ff. theilweise zu andern Ergebnissen, als die Boll. nach dem damaligen Stande der historischen Forschung gelangen konnten. (Geburt: 650; Boll. vor dem J. 638. Gründung von Maubeuge: 661. Eintritt ins Kloster daselbst zur Erziehung u. d.J. 665. Abtissin: 697. Tod: 706. Diesen Daten folgten auch Migne und die Neuern überhaupt.) Sie wird als Klosterfrau mit geöffnetem Buche dargestellt. (III. 103–111. A. SS. Bg. V. 490–503).
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HeGe
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07. September: Hl. Memorius, hl. Lebaudus und Gefährten, Märtyrer
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. S. Memorius, Lebaudus et Soc. M. M. (7. Sept.). Von diesem hl. Memorius, welcher im Mart. Rom. Nemorins heißt, führt der Ort St. Memier (Memy) in der Champagne den Namen. (Vorher hieß derselbe Brollum oder nach dem Mart. Paris. Brogilum.) Er soll Diakon des hl. Bischofes Lupus (s.d.) von Troyes gewesen sein. Er wurde von den grausamen Horden des Hunnenkönigs Attila mit Andern getödtet. Sie gingen in ihren geistlichen Kleidern, das Kreuz in den Händen, dem Tode entgegen. Der hl. Memorius trug das Evangelium an seine Brust geschlossen. Nur Einer der mit ihm getödteten Martyrer, der hl. Lebaudus, ist dem Namen nach bekannt. Ein Anderer, Namens Septimus, entkam. Weil übrigens die Geschichte des hl. Lupus nichts von diesen Martyrern erzählt, so zweifeln die Boll. nicht bloß an manchen Einzelnheiten, die sie für durchaus fabelhaft erklären, sondern auch an der Wahrheit der ganzen Erzählung. Die Zeit des angeblichen Martyriums setzen sie beiläufig ins J. 451. (III. 68–72).
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HeGe
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Beitrag von HeGe »

07. September: Hl. Regina, Jungfrau, Märtyrerin
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Regina, (Regia) V. M. (7. Sept. al. 21. Apr., 17. 22. März). Diese heil. Jungfrau und Martyrin zu Alise (Alesia Alixia), Bisthums Autun (Briennois), hatte heidnische Eltern. Die Mutter starb bei ihrer Geburt. Sie erhielt eine christliche Amme, durch welche sie getauft und christlich erzogen wurde. Der Vater jagte deßhalb Tochter und Amme aus dem Hause. Es war dieß kein Unglück; denn das Kind blieb bei ihrer Amme und befestigte sich so sehr im christlichen Leben, daß sie zu Grignon als Einsiedlerin zu leben beschloß, welches Vorhaben sie unter dem Gewande einer Hirtin verbarg. Gleichwohl wurde sie entdeckt und in der Nähe von Alise, an dem Orte, welcher jetzt Trois-Ormeaux heißt, gefänglich eingezogen. Sie wurde einer wiederholten, äußerst peinlichen Folterung unterworfen, und zuletzt enthauptet. Die Legende setzt hinzu, daß ihre Seele, von Engeln begleitet, in den Himmel emporstieg. Der Ort, wo sie die Marterpalme errang, war einst eine nicht unbedeutende Stadt, welche in der Geschichte durch die von Cäsar unternommene Belagerung und die durch Vercingetorix geführte Vertheidigung bekannt, dermalen aber nur ein Dorf ist. – Wahrscheinlich fällt ihr Tod unter die Verfolgung des Kaisers Decius, in d. J. 251 oder 253. Ihre Reliquien wurden i. J. 864 am 21. April, nach Anderen 22. März in die Abtei Flavigny (Flaviniacum) unweit Alise gebracht, wo sie ehrenvoll aufbewahrt wurden. In der Nähe befindet sich ein Städtchen (St. Reine), das ihren Namen trägt. Dieses Kloster ist jetzt abgebrochen, aber ein Gewölbe unter dem ehemaligen Kirchenchore führt zur Stunde noch den Namen »Gefängniß der hl. Regina.« Sie wird gegen die Krätze und andere Geschwüre als Patronin angerufen. In der Pfarrei St. Eustachius zu Paris bestand eine Bruderschaft zu ihrer Ehre. Ihr Fest ist, ohne Zweifel wegen der verschiedenen Versetzungen ihrer Reliquien, auf verschiedene Tage verzeichnet. Dermalen werden einige der letztern auch zu Roche, Bisthums Troyes, verehrt, wohin sie i. J. 1801 übertragen wurden. Osnabrück besitzt noch einen aus dem 13. Jahrh. herrührenden »Regina-Kasten,« aus welchem (Kampschulte, westf. K.-Patroc. S. 135) wahrscheinlich nach Rhynern und Drensteinfurt kleinere Reliquien abgegeben wurde. Die dortigen Kirchen sind der heil. Regina zu Ehren eingeweiht. Im Mart. Rom. steht ihr Name am 7. Sept. Sie wird gewöhnlich mit einem Schwert abgebildet; neben ihr weiden Schafe. Andere Abbildungen zeigen sie im siedenden Kessel, noch andere in Feuerflammen. Die Bilder mit Lamm und Schwert halten wir für verfehlt. (III. 24–43.)
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HeGe
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Beitrag von HeGe »

07. September: Hl. Stephan, Bischof von Die
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Stephanus, Conf. Ep. (7. Sept.). Der Geburtsort dieses Heiligen ist Chatillon (Dombes); die Namen seiner Eltern sind unbekannt; das Geburtsjahr ist beiläufig d. J. 1155. Kindheit und Jugend verlebte er in Unschuld und Frömmigkeit, stets beschäftiget mit Vorbereitung auf seinen künftigen Beruf. Von der Welt und ihren Freuden wollte er wenig wissen, und machte schon als Jüngling das Gelübde, sein Leben lang kein Fleisch zu essen. In seinem 26. Jahre trat er in die Karthause von Portes (Bugey). Von jetzt an war die Ordensregel und der Wille der Obern sein einziges Gesetz. Alles that er so vollkommen als möglich, und hatte stets das Beispiel Jesu und der Heiligen vor Augen. Seine Mitbrüder wählten ihn zum Prior. Als solcher fuhr er fort in seinen heil. Uebungen. Im J. 1202 wurde er ohne sein Wissen zum Bischofe von Die (Dia) in der Dauphiné erwählt und ungeachtet seines Sträubens vom Papste bestätiget. Indessen behielt er die klösterliche Lebensweise, so viel er konnte, auch als Bischof bei. Mit der größten Wachsamkeit und Sorgfalt weidete er seine Heerde; besonders drang er auf eine würdige Sonntagsfeier und ließ sich durch die anfänglichen Nichterfolge nicht abschrecken, diese Aufgabe zu Ende zu führen. Es gelang; denn was seine Zusprachen nicht vermochten, bewirkte sein Gebet und sein Beispiel. Seine Erholung nach der Arbeit bestand in öfterer Zurückgezogenheit in der Karthause zu Portes, wo er für die Zeit seines Aufenthalts wie die andern Ordensbrüder zu leben pflegte. Er starb, 53 Jahr alt, am 7. September des J. 1208. Eine kranke Frau, die seinen Segen verlangte als er am Sterben lag, wurde wieder gesund. Sein Leichnam wurde in der Muttergottescapelle der Domkirche beigesetzt. Hier ruhte er bis zum J. 1561, wo die Calvinisten sein Grab schändeten und die heiligen Gebeine ins Feuer warfen. (III. 175.)
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Beitrag von HeGe »

08. September: Mariä Geburt
Ave maris stella,
Dei Mater alma,
Atque semper Virgo,
Felix caeli porta.

Sumens illud Ave
Gabrielis ore,
Funda nos in pace,
Mutans Hevae nomen.

Solve vincla reis,
Profer lumen caecis,
Mala nostra pelle,
Bona cuncta posce.

Monstra te esse matrem,
Sumat per te preces,
Qui pro nobis natus,
Tulit esse tuus.

Virgo singularis,
Inter omnes mitis,
Nos culpis solutos
Mites fac et castos.

Vitam praesta puram,
Iter para tutum,
Ut videntes Iesum,
Semper collætemur.

Sit laus Deo Patri,
Summo Christo decus,
Spiritui sancto,
Tribus honor unus.
Amen.

V. Nativitas est hodie sanctae Mariae Virginis.
R. Cuius vita inclyta cunctas illustrat ecclesias.
Barmherziger Gott, öffne deinen Gläubigen die Schätze der himmlischen Gnade. Die Geburt des Erlösers aus Maria war für uns der Anfang des Heiles; das Geburtsfest seiner allzeit jungfräulichen Mutter festige und mehre den Frieden auf Erden.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Fámulis tuis, quaesumus, Dómine, coeléstis grátiæ munus impertíre: ut, quibus beátæ Vírginis partus éxstitit salútis exórdium; Nativitátis eius votíva sollémnitas pacis tríbuat increméntum.
Per Dominum.
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08. September: Hl. Adrian, hl. Natalia und Gefährten, Märtyrer
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Adrianus, Natalia et Soc. MM. (8. Sept. al. 4. März). Der hl. Adrian (Hadrian) war ein Kriegsoberster in den kaiserlichen Heeren und mußte auf Befehl des damaligen Kaisers Maximianus Galerius die Christen verfolgen. Doch der edle Muth und die feurige Entschlossenheit, womit 23 Christen um des Glaubens willen in den Tod zu gehen bereit waren, machte auf sein sonst redliches Gemüth einen solchen Eindruck, daß er sich auf der Stelle zum Christenthum bekehrte. Da seine Bekehrung nicht lange verborgen blieb, so wurde er verhaftet und mußte die schrecklichsten Folterqualen erdulden; allein nichts beugte seinen Muth, für Christus zu leiden, besonders da ihm auch die hl. Natalia, seine Hausfrau, wie ein Engel zur Seite stand und ihn mit kräftigen Worten zur Ausdauer ermunterte. Einmal schien es ihr, als sei ihr Gemahl vom Glauben abgefallen, da er unvermuthet aus dem Gefängniß zu ihr nach Hause kam, und schon war sie daran, ihm darüber Vorwürfe zu machen; aber wie erfreut war sie, von ihm zu hören, er sei nur heimlich zu ihr gekommen, um ihr das letzte Lebewohl zu sagen und ihr für die Treue und Liebe zu danken, die sie ihm erwiesen habe. Die hl. Natalia verließ ihn auch in den letzten Augenblicken nicht, und als ein Verbot erging, Frauenspersonen zu den gefangenen Christen zu lassen, so ging sie in Mannskleidern ins Gefängniß, um ihm die nöthige Pflege angedeihen zu lassen. Auch bei seinem Gang zum Tode wich sie nicht von seiner Seite und flößte ihm Trost ein, als ihm mit den obigen 23 Gefährten im J. 290 Hände und Füße auf einem Ambos abgehauen und er so getödtet wurde. Die Leiber der hhl. Martyrer wurden in's Feuer geworfen, um sie zu verbrennen; allein da sie unversehrt blieben, so brachten sie die Christen heimlich nach Byzanz; nur einen Arm ihres Mannes behielt die hl. Natalia bei sich, um ihn als köstliches Kleinod aufzubewahren. Nicht lange darnach begehrte der Tribun von Nikomedien die hl. Natalia zur Ehefrau; allein sie wies diesen Antrag mit Abscheu zurück und begab sich gleichfalls nach Byzanz. Auf dem Wege dahin erschien ihrder Geist Adrians und rettete das Schiff, auf welchem sie sich befand, vor dem Untergange. Als sie nach der Landung in jener Stadt den Arm zu Adrians Leichnam gelegt hatte, erschien ihr sein Geist zum wiederholten Male und kündigte ihr an, nach so vielen Mühen und Stürmen solle sie nun selbst auch Ruhe finden, worauf sie die folgende Nacht sanft entschlief, um nicht mehr zu erwachen. Von Byzanz wurden Adrians Gebeine nach Rom gebracht (im 6. oder 7. Jahrhundert) und von da nach Flandern, wo sie in der Abtei des hl. Petrus de Declivinio zur Zeit Sevelards, ersten Abtes daselbst, beigesetzt wurden. Graf Balduin IV. von Flandern kaufte das Dorf Hundelghem, wo eine berühmte Kapelle der Mutter Gottes war, erbaute daselbst im Jahre 1088 die Stadt Geertsberg (Gerardi mons, frz. Grammont) und verlegte hieher die Abtei St. Peter, die von jener Zeit an den Namen des hl. Adrian erhielt, wegen der Reliquien dieses Heiligen, die darin aufbewahrt wurden. Der Name dieses Heiligen steht im röm. Martyrologium am 4. März, weil wahrscheinlich dieses sein Todestag gewesen (nach Hieronymus); aber es wird daselbst ausdrücklich bemerkt, sein Andenken werde vorzüglich am 8. Sept. begangen, weil an diesem Tage sein Leib von Byzanz nach Rom gebracht worden, woher es auch kommen mag, daß sein Fest im röm. Brevier an diesem Tage steht. – Was die künstlerische Darstellung betrifft, so findet man ihn auf Bildern in ritterlicher Kleidung, einen Ambos neben sich, was auf seinen frühern militärischen Rang und auf sein Martyrium Bezug hat. Die Bräuer wählten ihn (nach Radowitz) zu ihrem Patron; warum sie das gethan, läßt sich nicht bestimmen. Lissabon zählt ihn zu seinen Schutzpatronen, vielleicht weil man daselbst mit Einigen der Meinung ist, seine Gebeine seien auch dahin gebracht worden, was aber der Wahrheit nicht entsprechen dürfte.

Præsta, quaesumus, omnípotens Deus: ut, qui beáti Hadriáni Mártyris tui natalítia cólimus, intercessióne eius, in tui nóminis amóre roborémur.
Per Dominum.
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Beitrag von HeGe »

08. September: Hl. Sergius I., Papst
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Sergius, Pp. Conf. (9. al. 7., 8., 11. Sept., 14. Aug.) Dieser heil. Papst, der Sohn eines reichen syrischen Kaufmanns, Namens Tiberius (sein angeblicher Zuname Bocca di Porco, Schweinsrüssel, ist sicherlich eine Erfindung des Papstfeindes Platina, würde aber auch, wenn er wahr wäre, keine Entehrung sein) wurde zu Palermo, wo sein Vater sich häuslich niederließ, erzogen, und vielleicht auch geboren, obwohl Einige auch Antiochia als seine Geburtsstadt bezeichnen. Unter die römische Geistlichkeit wurde er vom Papste Adeodatus (gest. im J. 677) aufgenommen. Von seinem Landsmanne, dem heil. Leo II. (vom I. 682 bis 684) erhielt er, etwa 30 Jahre alt, die Priesterweihe, nachdem er längere Zeit als Gesanglehrer gewirkt hatte. Später wirkte er im Sprengel der Susannakirche. Er muß sich hier durch Gelehrsamkeit, gute Werke und frommen Eifer (namentlich wird seine Andacht gegen die Begräbnißplätze der hh. Martyrer gerühmt), sehr hervorgethan haben, denn als nach dem Hinscheiden des Papstes Conon die Papstwahl streitig wurde und ein dreimonatliches Schisma veranlaßte, mußte er sich in die Bresche stellen, und fand allgemeine Anerkennung. Seine Erwählung geschah am 15., seine Ordination am 26. Dec. d. J. 687 oder 688. Er führte sein Amt mit demüthigem Gottvertrauen, aber ebendeßhalb auch weise und kräftig. Er verwarf die Beschlüsse des Trullanischen Concils zu Constantinopel (Synodus quinisexta), so weit sie den Rechten der Kirche und des apostolischen Stuhles zuwider, nach dem Willen des herrschsüchtigen Kaisers Justinian II. zu Stande gekommen waren, indem er erklärte, »lieber sterben, als irrthümilchen Neuerungen zustimmen zu wollen.« Auch dießmal stand das Volk und die Miliz zu Rom auf seiner Seite, denn als der Kaiser ihn gefangen nehmen und nach Constantinopel abführen lassen wollte, verweigerten sie den Gehorsam, und zogen viele Gleichgesinnte aus Ravenna an sich. Doch mußte er für einige Zeit sich aus Rom entfernen, da der Exarch Johannes ihm unaufhörlich nachstellte. In den Ritus der hl. Messe hat er (wahrscheinlich, wie die Boll. sehr scharfsinnig bemerken, um die Sitte und den Gebrauch der Kirche, den Welterlöser unter der Gestalt eines Lammes darzustellen, gegen das Trullanische Pseudoconcil zu bestätigen) den Gesang des Agnus Dei mit dreimaligem Miserere nobis eingeführt und an den Festen Mariä Verkündigung, Entschlafung und Lichtmeß Prozessionen angeordnet. Die St. Peterskirche wurde durch ihn erneuert und mit den kostbarsten Geräthen von reinem Gold und Silber geschmückt. Die hier befindliche Reliquie des hl. Kreuzes übertrug er in die Basilica des Lateran. Die St. Paulsbasilica, deren Gebälke, Säulen und Mosaikbilder zum Theil beschädiget waren, stellte er wieder her. Aehnliches wird von andern Kirchen berichtet. Auch seine »Vaterstadt« Palermo ehrt ihn als Kirchenerbauer. Auch erhob er die Reliquien des hl. Papstes Leo II. Auch den heil. Kilian und seine Gefährten hat er ermuthigt und unterstützt und verdient deßhalb als besonderer Wohlthäter der deutschen Länder unsere besondere Verehrung. Die hhl. Willibrordus (Clemens) und Wibertus gingen unter seinem Segen und in seinem Auftrage nach Friesland. Dem angelsächsischen Könige Coadvallus (Codwälla) ertheille er zu Rom die hl. Taufe und weihte für Britannien den hl. Brithwaldus (Berectualdus) zum Bischofe von Canterbury. Letzteres wird jedoch von den Boll. bestritten und die Weihe dieses Bischofes dem gallischen Metropoliten Godwin von Lyon zugeschrieben. Er empfahl aber brieflich diesen Oberhirten sowohl den Königen als den Bischöfen Englands, setzte ihn zu ihrem Primas ein und schmückte ihn mit dem Pallium. Ein Brief, welchen er an den Abt Ceolfried in England schrieb, ist noch vorhanden. Ebenso einige Decrete, deren Aechtheit jedoch bestritten ist. Er starb am 14. Aug. oder 7. Sept. d. J. 701 oder 702 und ruht nahe bei den Reliquien des hl. Apostels Petrus in der St. Peterskirche. Das Mart. Rom. und alle andern Martyrologien nennen ihn an diesem Tage. Doch hat er noch andere Verehrungstage (s. o.). Besondere Verehrung genießt der hl. Papst in seiner »Vaterstadt« Palermo. (III. 425–445.)
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08. September: Hl. Thomas Garcia von Villanova, Erzbischof von Valencia
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Thomas, Conf. Ep. (18. al. 8. Sept.) Der hl. Thomas von Villanova, Erzbischof von Valencia, gehört zu den liebenswürdigsten Heiligen d. N. Das Städtchen, von welchem er seinen Beinamen trägt, liegt nicht weit von seinem Geburtsorte Fuenlana. Er erblickte im J. 1488 das Licht der Welt. Sein Vater Alphons Garzias war mit Glücksgütern nur mittelmäßig gesegnet, gab aber gleichwohl mit seiner Gattin Lucia, geb. Martinez, viele Almosen, und pflanzte auch ins Herz seines Söhnchens frühzeitig die Tugend aufopfernder Nächstenliebe. Schon als Knabe kam dieser manchmal im Winter ohne Mantel und Schuhe nach Hause – er hatte sie armen Kindern gegeben. Noch öfter gab er ihnen sein Morgenbrod und hungerte freiwillig bis zum Mittagessen Einst war er allein zu Hause und halte kein Geld, als einige Bettler zusprachen; er holte also sechs Hühnchen und gab sie den Armen. Bei der Mutter entschuldigte er sich mit dem Mitleid, das er mit ihnen gehabt habe. Er besaß viele Talente, weßhalb ihn seine Eltern nach Vollendung seiner Schulzeit in Villanova nach Alcalá (Complutum) am Henares schickten, wo der große Cardinal Ximenez im J. 1489 eine Universität gestiftet hatte. Um diese Zeit starb sein Vater; er richtete sofort das Haus zu Villanova, welches er als Erbtheil bekommen hatte, als Spital ein, und schenkte es der Stadt zu einem Zufluchtsorte für arme Jungfrauen und Wittwen. Nachdem er hierauf zwei Jahre lang zu Salamanca über Moral-Philosophie Vorlesungen gehalten hatte, trat er im J. 1516 in derselben Stadt in den Orden der Augustiner-Eremiten, um sich den Gefahren des Weltlebens zu entziehen, und legte im nämlichen Jahre, als in Deutschland Luther diesen Orden verließ und von der katholischen Kirche abfiel, die Gelübde ab. Während dieser die Irrlehre von der Gerechtigkeit allein durch den Glauben und der Verdienstlosigkeit der guten Werke verbreitete, predigte er durch Wort und That das Verdienst und den Segen des Glaubens, der durch die Liebe thätig ist. Schon bald nach seiner Priesterweihe, die er im J. 1520 empfing, nannte man ihn wegen seiner feurigen Predigten und seines großen Seeleneifers für die Bekehrung und Besserung der Sünder den »Apostel Spaniens.« Auch im Orden genoß er großes Ansehen; er war Prior zu Salamanca, wo er eine Zeit lang die heil. Schrift erklärte, zu Burgos, wo er eine Frau mit den Mördern ihres Sohnes versöhnte, und zu Valladolid, und dreimal Provincial in Andalusien und Castilien. Als Vorgesetzter leitete er seine Untergebenen mehr durch sein Beispiel, als durch Befehle und Anordnungen, und drang besonders auf strenge Clausur, Stillschweigen und Armuth. Er besaß eine so ausgezeichnete Menschenkenntniß, daß man ihm allgemein die Gabe der Geisterunterscheidung zuschrieb. Kaiser Karl V. ernannte ihn zu seinem Hofprediger. Er besaß in der That (vgl. Stabell, Lebensbilder II. 395) ungemeine Predigergaben und eine seltene Gewalt über die Gemüther; er redete nicht in der Sprache menschlicher Weisheit und kunstvoller Beredsamkeit; er war, als hätte er, was er sagte so eben an den Füßen des Gekreuzigten gelernt; seine aus tiefster Empfindung kommenden Worte erzielten niemals das eitle Lob der Welt, sondern nur Erkenntniß der Wahrheit, Belehrung und Besserung. Bei einer Predigt über die Fußwaschung überwältigte ihn, als er die Worte: »Herr, du mir!« auslegte die innere Bewegung so sehr, daß er plötzlich verstummte, und die Augen zum Himmel gerichtet und in Thränen zerfließend, unbeweglich wie eine Marmorsäule dastand. Wo er den Predigtstuhl bestieg, ließ man alles Werkzeug liegen, unterbrach alle Geschäfte, eilte aus jeder Gesellschaft. Bei dem Kaiser stand er deßhalb in ganz besonderer Gunst; er hörte auch in Regierungsangelegenheiten gerne seinen Rath und beauftragte ihn, seine Gutachten schriftlich vorzulegen. Das Erzbisthum Granada, das ihm der Kaiser übertragen wollte, lehnte er ab, aber im J. 1544 wurde er genöthiget, den Hirtenstuhl von Valencia zu besteigen. Carl V. hatte einen Hieronymiten ernennen wollen, der Secretär aber hatte in der Zerstreuung den Namen des Thomas von Villa nova in das Decret gesetzt, dessen Streichung der Kaiser, hierin einen Wink der Vorsehung erkennend, nicht mehr zugab. Nochmal wollte der demüthige Ordensmann ablehnen, aber der Regent, Prinz Philipp, bestand auf der Ernennung und überdieß machten seine Obern die Annahme zu einer Pflicht des Gehorsams. So empfing er durch den Cardinal Johannes von Tavera, Erzbischof von Toledo die Bischofsweihe. Sein erster Ausgang nach der feierlichen Besitznahme des Bisthums (1. Jan. 1545) war in die Gefängnisse der Stadt, die er durch Beschaffung von Licht und Luft zu verbessern suchte. Mit den 4000 Ducaten, welche ihm das Domcapitel als erste Huldigung überreicht hatte, beschenkte er sogleich das Spital von Valencia, das kurz vorher niedergebrannt war. Das Ordenskleid behielt er bei, und beobachtete, so viel er konnte, auch die gewohnte Tagesordnung und alle im Kloster geübten Entsagungen. In Beobachtung der freiwilligen Armuth ging er bis an die äußerste Grenze. Er schaffte sich in elf Jahren nur zwei neue Talare an, ließ Kleider und Schuhe so lange als möglich flicken, und besserte sie manchmal insgeheim selber aus; er prüfte jeden Monat genau alle Haus- und Küchenrechnungen und schickte Kleidungsstoffe und Speisen, die ihm zu theuer schienen, wieder auf den Markt zurück. Wenn seine Räthe ihm dann bemerklich machten, daß diese ungewöhnliche Vernachlässigung des Aeußern sein Ansehen schädige, gab er zur Antwort, daß er seinen Bisthumsangehörigen nur Wachsamkeit und Seeleneifer schuldig sei. Seine Schlafstelle war, Zeiten der Krankheit oder großer Ermüdung ausgenommen, ein Strohsack, das Kopfkissen ein Bündel Reisig oder ein Stein. Seine Einrichtung bestand lediglich in den nothwendigsten Hausgeräthen, und diese in möglichster Einfachheit. Er hatte keine Teppiche und Tapeten, kein Silbergeschirr, überhaupt nichts, was über den äußersten Bedarf hinausging. Ebenso war sein Tisch äußerst mager, während seine Gäste reichlich zu essen hatten. Täglich speiste und beschenkte er eine große Anzahl Arme und unterhielt sich mit ihnen im Hofe seines Palastes. Seinem Schaffner gab er die Vorschrift: »Gib Allen, gib freundlich, und gib mit gutem Herzen!« Nur um diesen recht viel Gutes thun zu können legte er sich so große Entbehrungen auf. Der einzige Unterschied, welchen er unter den Armen machte, war nicht Würdigkeit oder Unwürdigkeit, sondern die größere oder geringere Bedürftigkeit. Daher wendete er den Hausarmen, Waisen und Findelkindern, deren Verpflegern und Unterbringern, armen Handwerkern und Geschäftsleuten seine besondere Liebe zu. In gleicher Weise unterstützte er gerne arme Jungfrauen, um ihnen die Eheschließung zu erleichtern. Besonders große Summen gab er hin, um unglückliche Christensclaven aus der Gefangenschaft der Mauren loszukaufen. Er stiftete zu Valencia, Alcala und Oriola Collegien zum Unterhalte armer Studirender. Durch diese gottgefällige Verwendung aller seiner Einkünfte für die Armen gab er seinen Predigten über die Ausübung der Nächstenliebe den rechten Nachdruck. Was ihn zu diesen großen Opfern und Liebeswerken drängte, sagte er selbst in einer seiner Predigten: »Möchte ich eher vernichtet werden, o Gott, als aufhören, dich zu lieben!« Um die Kraft seiner Gebete zu verstärken, besprengte er sie gleichsam mit Thränen und Blut, indem er sich häufig dabei geißelte. Bei Anstellungen und Beförderungen seiner Geistlichen war seine Hauptsorge, einem Jeden diejenige Stelle zu übertragen, in welcher er mit Gottes Beistand den meisten Nutzen stiften könnte. Die Visitationen der Kirchen, Geistlichen und frommen Anstalten vollzog er mit ängstlicher Genauigkeit, und wollte auch von den scheinbar geringsten Dingen sich unterrichten. Er war besorgt für den Kirchengesang, die Reinlichkeit der Kirchen, heiligen Gefäße und Gewänder, für das Studium der heil. Schriften und theologischen Wissenschaften, für die Aufrechthaltung der Einigkeit und der amtsbrüderlichen Liebe, Zucht und Ordnung unter den Geistlichen. Oftmalige Besuche und Zusprüche, verbunden mit frommer Fürbitte und Verrichtung von Bußwerken waren die Besserungsmittel, welche er bei den letztern anwendete. »Wer Gott nicht fürchtet,« pflegte er zu sagen, »wird auch durch den Bann nicht gebessert.« Uebrigens suchte er alle diese Dinge durch die Abhaltung eines Provincialconcils kirchengesetzlich festzustellen und in Ordnung zu bringen. Sein Hauptgrundsatz war: als Bischof habe er aufgehört, sein eigener Herr zu sein und sei er der Diener Aller geworden. Daher befahl er, daß unterschiedslos Alle, die zu ihm verlangten, vorgelassen würden, auch wenn er vom Tische aufstehen oder sein Gebet unter brechen mußte. Dabei achtete er sich gleichwohl für unwürdig, das Hirtenamt zu führen, und klagte öfter, daß er seit der Uebernahme desselben, von der Angst, aus der Zahl der Auserwählten gestrichen zu werden, gar nicht mehr frei werde. Nicht selten trat er Nachts in das anstoßende Zimmer seines Beichtvaters und rief mit Thränen. »Glaubet ihr wohl, mein Vater, daß ich mit meinem Bisthum selig werden kann?« Umsonst hielt er beim Kaiser und beim Papste um Enthebung an. Zuletzt waren es daher nur zwei Bitten, mit welchen er seine Gebete schloß: entweder daß er sein Amt niederlegen oder recht bald sterben dürfe. Und siehe, am Feste Maria Lichtmeß d. J. 1555 würdigte sich der Herr, ihn mit den Worten zu trösten: »Sei guten Muthes! Am Geburtstage meiner Mutter wirst du zu mir kommen.« Von diesem Augenblicke an verdoppelte er seine Andacht, seine Abtödtungen und seinen Seeleneifer. Mit seinem geringen Vermögen räumte er zu Gunsten der Armen so gründlich auf, daß er vor seinem Tode nichts mehr zu verschenken hatte, als sein Bett, das er dem Gefängnißmeister schenkte, mit der Bitte, es ihm leihweise bis an sein Ende zu überlassen. Als zu Ende des August des nämlichen Jahres sich ein gefährliches Halsübel mit Fieber einstellte, erkannte er, daß sein letztes Stündlein näher rückte, empfing mit innigster Andacht die heil. Sterbsacramente und verschied während der hl. Messe am 8. Sept. des oben genannten Jahres. Sein Grab erhielt er in seiner Ordenskirche zu Valencia. Das Volk trauerte mit lautem Weinen in allen Gassen der Stadt, als wäre sie vom Feinde genommen worden. Als an seiner Grabstätte Wunder geschahen, vollzog Papst Paul V. im J. 1605 seine Seligsprechung und Alexander VII. im J. 1658 die feierliche Canonisation. Auf Abbildungen trägt er außer den bischöflichen Insignien sinnig einen Geldbeutel.
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HeGe
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

09. September: Hl. Petrus Claver, Priester
Wikipedia hat geschrieben:Petrus Claver, eigentlich Pere Claver i Socobano, (* 25. Juni 1580 in Verdú, Katalonien; † 9. September 1654 in Cartagena, Kolumbien) war ein spanischer Jesuit, Missionar und Priester. Er ist der Schutzheilige Kolumbiens und gilt seit 1985 als Patron der Menschenrechte.

Petrus Claver erhielt 1595 die Tonsur und reiste zum Studium nach Barcelona, wo er 1601 das dortige Jesuitenkolleg Colegio de Belén besuchte. Am 7. August 1602 trat er in Tarragona/Spanien mit 22 Jahren in den Jesuitenorden ein, wo er am 8. August 1604 die Gelübde (Armut, Keuschheit, Gehorsam) ablegte. 1605-1608 hielt er sich in Palma de Mallorca auf, wo er seine Philosophiestudien weiter verfolgte und dem 74-jährigen Mitbruder und Pförtner Alonso Rodríguez begegnete, der ihn in seiner Bescheidenheit, Güte und Anspruchslosigkeit stark beeindruckte. Ein anderer Mitbruder, González, begeisterte den 25-jährigen Novizen aufgrund seiner eigenen Erfahrungen mit den Schwarzen für die Sozial- und Missionsarbeit unter den Sklaven der Neuen Welt.

Noch während seines Theologiestudiums erreichte ihn 1610 der Ruf nach Neu-Granada, dem neu gegründeten Vizekönigreich im Norden Südamerikas. Über Sevilla reiste er nach Cartagena/Kolumbien. Cartagena, der stark befestigte Hafen an der Karibikküste, spielte für den Handel von und nach Spanien eine große Rolle, u.a. auch als Haupteinfuhrhafen für Sklaven aus Afrika. Hier erfuhr Claver in den wenigen Wochen, die er vor der Weiterfahrt in der Stadt zubrachte, von dem Pater Alonso de Sandoval, der seit 1605 die Sklaven betreute, viel über Wesen und Ursprung der Sklaverei. Claver reiste im Herbst 1610 weiter nach Santa Fé de Bogotá, wo er in dem erst 1604 gegründete Jesuitenkolleg San Bartolomé seine Philosophie- und Theologiestudien vollendete. 1615 kehrte Claver nach Cartagena zurück, wo er am 19. März 1616 als erster Jesuit der Stadt zum Priester geweiht wurde und wo er bis zu seinem Tode, 38 Jahre später, verblieb und in selbstloser Nächstenliebe für die Sklaven arbeitete.

Von seinem Zimmer im Obergeschoss des Jesuitenkollegs aus erwartete Claver nun die 12-14 jährlich einlaufenden Sklavenschiffe mit ihren 300-600 Sklaven an Bord, brachte ihnen als erster Lebensmittel (Zwieback, frisches Obst), Erfrischungen (Wein, Schnaps, Tabak, Datteln, Zucker), Kleidung, nahm die Kranken in die von ihm betreute Ambulanz im Kolleg auf, wo er sie medizinisch betreute, vor allem auch die Aussätzigen und Leprösen, unterrichtete sie mit Hilfe seiner 8-12 Dolmetschersklaven, die die Sprachen ihrer Herkunftsländer - Senegal, Guinea, Sierra Leone, Angola, Kongo und Sudan - beherrschten, führte sie in den Glauben ein und spendete nach Aussage eines Mitbruders insgesamt 300.000 Taufen, nach heutigen überschlägigen Berechnungen etwa 150.000, die er sorgfältig in einem eigenen Heft verzeichnete. [...]

Mit der gesamten Sklavenbevölkerung unternahm Petrus Claver alljährlich Prozessionen zu dem über Cartagena gelegenen Kloster Virgen de la Popa; sein Beichtstuhl blieb vor allem den Schwarzen vorbehalten. In der Fastenzeit predigte er ihnen in der Kirche, auf Plätzen und in den Straßen in einfachen Worten, zu Ostern besuchte er sie in den umliegenden Dörfern, während Sandoval in den weiter entfernten Ortschaften missionierte. Gegen alkoholische Auswüchse bei ihren nächtlichen Festen und Tänzen ging er energisch vor.

Vor allem lagen ihm die Kranken am Herzen; im Hospital scheute er sich nicht, auch niedrigste Pflegearbeiten zu verrichten, zum Teil assistiert von freiwilligen weißen Helfern. Im Hospital de San Lázaro vor den Toren der Stadt betreute er die Leprakranken, wobei er auf sich selbst keine Rücksicht nahm; sein schwarzer Jesuitenmantel musste bisweilen vier mal täglich gewaschen werden.

Die so genannten Cimarrones - flüchtige Sklaven, die außerhalb des Gesetzes vor der Stadt in den Sümpfen lebten - besuchte Claver heimlich, um zu missionieren und zu ermutigen. Durch seinen Einsatz kam es zu Spannungen mit Teilen der spanischen Bevölkerung, die ihm vorhielten, die Schwarzen aufzuwiegeln. Dennoch konnte er auf finanzielle und persönliche Unterstützung durch einflussreiche Persönlichkeiten zählen, u.a. auf Damen der Gesellschaft; auch deren Sklavinnen wurden wiederum für Claver tätig.

In den Gefängnissen betreute er die aufgrund ihrer Verbrechen oder religiösen Vergehen Inhaftierten. Die Inquisition, die seit 1610 in Cartagena eingerichtet worden war, war für die Reinheit des Glaubens im gesamten Südamerika zuständig und verurteilte mehr als 700 Personen wegen Hexerei, Glaubensvergehen und -irrtümern; viele wurden während der langwierigen Verfahren gefoltert, insgesamt sechs Personen zum Tode verurteilt, zwei davon zu Zeiten Clavers, der bei ihrer Hinrichtung als ihr Seelsorger zugegen war.

Clavers Lebensstil war karg; er aß wenig, schlief auf einer einfachen Matte und verrichtete nachts trotz des heißen Klimas mehrfach seine geistigen und körperlichen Bußübungen.

Seine Äußeres wird von seinem ersten Biografen 1657 so beschrieben: "Pater Claver war von mittlerem Körperbau, flachem Angesicht, ziemlich lang, mit recht vollem Bart, halb schwarz, halb grau, mit großen melancholischen Augen, schmaler Nase, und von den vielen Bußübungen und wegen der schlechten Behandlung seines Körpers war er ganz gelb wie ein Asket."

In seiner Personalakte am Sitz des Jesuitenordens in Rom wurden seine Fähigkeiten und Tätigkeit wie folgt charakterisiert: "Talent: mittelmäßig; Urteilsfähigkeit: mittelmäßig; Klugheit: wenig; Lebenserfahrung: mittelmäßig; Charakter: melancholisch, ernst; apostolisches Talent: für die Predigt und die Arbeit unter den Sklaven; spirituelle Gabe: bestmöglich"(aprovechiamiento espiritual: optimo)

1650 begab sich der 70-Jährige in Begleitung seines Sklaven-Dolmetschers Sacabuche auf Missionsreise, wo er sich ein Sumpffieber holte. Im folgenden Jahr blieb er während der Pest in Cartagena, wo 9 der 22 Mitbrüder starben. Von der anschließenden Parkinsonkrankheit erholte er sich bis zu seinem Tode nicht mehr; unfähig zur Arbeit, verbrachte er die letzten vier Jahre im zweiten Stock des Jesuitenkollegs, wo ihn sein roher Pfleger - ein neu angekommener Sklave - mehr quälte als betreute, ohne dass der alte Mann sich je beklagt hätte. Am 8. September 1654 verstarb Petrus Claver.

Bei seiner Beerdigung war ganz Cartagena zugegen; sein Leichnam ruht in einem Kristallsarg unter dem Altar der nach ihm benannten Jesuitenkirche in Cartagena. Bald nach seinem Tod setzte das Bemühen um die Heiligsprechung ein, die sich wegen der Vertreibung der Jesuiten aus Amerika 1767, der Unterdrückung des Ordens 1773 und seine Wiedereinsetzung 1814 bis ins Jahr 1888 hinzog.

Für seinen Einsatz für die Kranken, Aussätzigen, Sterbenden und Gefangenen erhielt er, der sich selbst stets den "Sklaven der Sklaven" nannte, den Ehrentitel „Apostel von Cartagena“.

1851 selig gesprochen, wurde er 1888 von Papst Leo XIII. heilig gesprochen und 1896 zum Patron der „Mission unter Negern“ ernannt. Petrus Claver wird als Schutzheiliger Kolumbiens verehrt. Nach ihm ist die 1894 von Maria Teresia Ledóchowska gegründete und in Afrika wirkende Sodalität der Missionsschwestern vom hl. Petrus Claver benannt. [...]
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HeGe
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Re: Heilige des Tages

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09. September: Hl. Audomar, Bischof von Tarouenne
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Audomarus, Ep. C. (9. Sept.) Der hl. Audomar (frz. Saint-Omer), Bischof von Tarouenne (Taruena), wurde zu Ende des 6. Jahrhunderts geboren und war der einzige Sohn von Friulph und Domitilla, die beide aus einer sehr edlen Familie abstammten und ansehnliche Güter in der Gegend von Constanz am Bodensee besaßen. Sein Geburtsort lag in der Nähe dieses Sees und hieß Guldenlac oder Goldthal. Als der hl. Audomar seine Mutter durch den Tod verlor, bewog er seinen Vater, alle seine Güter zu verkaufen und unter die Armen zu vertheilen, und begab sich mit ihm in das Kloster Lureuil, dem damals der hl. Eustasius vorstand. Die Stadt Taronenne (oder Tarvane), die Hauptstadt der Moriner (von Mor d.i. Meer, und die Picardie, Artois und Flandern umfassend) bedurfte damals einen eifrigen Hirten. Denn obwohl früher Versuche gemacht worden waren, das Christenthum in jenen Gegenden zu verbreiten, so waren sie doch von geringem Erfolge begleitet, und das kleine Häuflein, welches sich dem Christenthume angeschlossen, sank alsbald in Unglaube und Sittenlosigkeit zurück. Der hl. Audomax mochte sich sträuben wie er wollte, er mußte die auf ihn gefallene Wahl annehmen und wurde um das Jahr 637 zum Bischofe geweiht. Der hl. Bischof, von der Gnade des Himmels unterstützt, unterwies die Moriner in der Lehre des Heils und brachte sie dahin, daß sie mit eigenen Händen die Fahne des Kreuzes auf den Trümmern ihrer Götzentempel aufpflanzten. Er ist als der Apostel dieser Landschaft zu betrachten. Von einem Edelmann, Adroald mit Namen, erhielt er dessen Landgut Sithin (situs Dei). und dieser Ort gefiel ihm so sehr, daß er daselbst eine Kirche unter Anrufung des hl. Martinus erbauen ließ, welche Kirche Saint-Martin-aux-Lards hieß, und mit der später ein Kloster in Verbindung gebracht wurde. In seinem hohen Alter ward er des Gesichts beraubt, was ihn aber nicht hinderte, noch immer mit allem Eifer für das Wohl seiner Heerde thätig zu seyn. Auf einer seiner apostolischen Reisen vom Fieber befallen, starb er zu Wavrans (Waurant), einemunweit von St. Omer gelegenen Dorfe, am 9. Sept. 670, nachdem er beinahe 40 Jahre seinem Bisthume vorgestanden war. Gleich von Anfang an wurde sein Andenken zu St. Omer und Sithin feierlich begangen, und findet sich sein Name in alten Martyrologien und Missalen. Wahrscheinlich in Folge einer Uebertragung wurde ein Fest des hl. Bischofs am 1. Nov. begangen, das dann später wegen der allgemeinen Einführung des Festes »Aller Heiligen« weichen mußte. Statt desselben feierte man das Andenken späterer Uebertragungen (z.B. am 21. Oct.), und am 8. Juni das Fest der Rückversetzung oder Wiederherstellung (Relatio) des Leibes des Heiligen, der von Abt Hugo von Quintin und Sithin im Jahre 843 aus der Kirche weggenommen worden war, aber wieder dahin zurückkam. – Sein Name steht am 9. Sept. im Mart. Rom., und wird unser Heiliger auf Gemälden als Bischof dargestellt.
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

09. September: Hl. Dorotheus und hl. Gorgonius, Märtyrer
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:SS. Dorotheus et Gorgonius, MM. (9. Sept.). Der hl. Dorotheus war Oberkämmerling (magister palatii, cubiculi regis praepositus) des Kaisers Diokletian, und der hl. Gorgonius, sowie Petrus (12. März), waren Unterkämmerlinge (cubicularii) eben dieses Fürsten. Als Galerius in dem kaiserlichen Palaste zu Nikomedia hatte Feuer anlegen lassen, um die Christen als Urheber des Brandes angeben und dadurch verhaßt machen zu können, wurden Dorotheus und Gorgonius mit andern Hofbedienten, die sich zum Christenthum bekannten und von diesen gemäß ihres Amtes abhingen, verhaftet, mußten die grausamsten Qualen bestehen und wurden am Ende erdrosselt. Diokletian ließ die Leichname des Dorotheus und seiner Genossen in's Meer werfen, weil er nach dem Berichte des Eusebius fürchtete, die Christen möchten sie als Götter verehren. Butler ist der Meinung, der hl. Martyrer Gorgonius, der ehehin in Rom so sehr berühmt war, sei ein anderer als der, von welchem hier die Rede ist; allein sowohl Papebroch als auch Suysken (nach Papebroch einer der bedeutendsten Bollandisten) haben klar dargethan, der hl. Gorgonius, welcher zu Rom verehrt wurde und von dem selbst das Sacramentarium des Papstes Gelasius ein Officium enthält, sei der nämliche mit Obigem, und die Lebensgeschichte oder vielmehr die Passio, welche über den römischen Gorgonius vorhanden, von einem Unbekannten ganz erfunden oder erdichtet. Der hl. Bischof Chrodegand von Metz erhielt im Jahre 765 von Papst Paul I. einen Theil des Leibes des hl. Gorgonius, brachte ihn nach Frankreich und übergab ihn im folgenden Jahre der Abtei Gorze, wo viele Wunder geschahen. Unter den Gedichten des hl. Papstes Damasus findet man eine Grabschrift zu Ehren des hl. Martyrers borgonius (carm. 14. pag. 156).
Sanctus tuus, Dómine, Gorgónius sua nos intercessióne lætíficet: et pia fáciat sollemnitáte gaudére.
Per Dominum
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

09. September: Hl. Hyacinthus und Gefährten, Märtyrer
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:SS. Hyacinthus (Jacentus) et Soc. MM. (9. Sept.) Die hhl. Hyacinthus, Alexander und Tiburtius finden sich im Mart. Rem. als Martyrer im Sabiner-Gebiete und zwar am 30. Meilensteine von der Stadt. Nach den Bollandisten stehen dieselben auch fast in allen älteren Martyrologien, wenn sie auch nicht überall als Martyrer und nicht immer Alle in gleicher Weise und in der gleichen Ordnung aufgeführt werden. So hießen sie in einer alten Ausgabe des Mart. Hieronym. Jacentus, Alexander und Tiburtus; in einer andern Ausgabe stehen die Namen Hiacynthus, Alexander, Tiburtius, Juvinus und Silvanus; in einer weiteren Ausgabe ist der hl. Hyacinthus allein unter dem Namen Jacintus. Im Martyrologium des Rabanus heißt er Jacynthus und wird Diakon genannt, was aber eine Verwechslung ist mit dem hl. Diakon Hyacinthus. Bei Notker stehen die Namen so wie im Mart. Rom.; ebenso bei Ado und Usuardus, nur daß sie hier nicht »Martyrer« heißen, während in einer Ausgabe des vermehrten Usuardus der Name Jacinctus steht, dem jedoch das zugetheilt wird, was dem hl. Hyacinthus zugehört. Bei Petrus de Natalibus wird unser hl. Martyrer Hyacinthus als Bischof bezeichnet, welche Bezeichnung übrigens sonst nirgendwo vorkommt. Zeit und Ort ihres Martyriums läßt sie nicht näher an geben. (III. 364.)
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HeGe
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

09. September: Hl. Kieran, Abt
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Kieranus seu Queranus, (9. Sept.), Abt von Cluain-Macnois (Cluanensis) in Irland, wird auch der »Jüngere« genannt, zur Unterscheidung vom hl. Kieranus, dessen Namens-Varianten bei ihm ebenfalls vorkommen, was sich aus der Eigenthümlichkeit der altirischen Sprache erklärt. Ein entsprechend geschriebenes Leben desseben gibt es nicht, und der Bollandist Suysken muß es aus mehreren Quellen zusammentragen, wobei er die auch von den früheren Bollandisten gemachte Bemerkung wiederholt, daß die Acten der irischen Heiligen sehr unkritischer Natur seyen, indem ihre Verfasser höchst ungenau verfuhren, in weit späterer Zeit lebten und häufigst die Thatsachen verschiedener Heiligen confundirten. Was Suysken finden konnte, läßt sich kurz in Folgendem zusammenfassen: Unser hl. Kieranus, der im Mart. Rom. als S. Queranus, bei Alban Butler d.i. in seiner englischen Ausgabe (IX. 98) als St. Kiaran und in der deutschen von Dr. Räß und Dr. Weis (XII. 488) als hl. Keran, so wie im Martyrologium Tamlactense als Ciaran macantsair sich findet, war nach Einigen von adeliger Abkunft, nach Andern aber der Sohn eines Zimmermannes oder Wagners, weßwegen er nach A. Butler den Beinamen »Macan-tsaoir« oder »Mac-an-saoir«, auch »Mac-iteir« hatte. Schon der hl. Patritius soll um das J. 453 seine Geburt voraus verkündet haben. Wann diese erfolgt ist, läßt sich mit Gewißheit nicht angeben. Bei Usher (Usserius) wird das J. 516 genannt; aber da der hl. Kieranus nach allen Angaben im J. 548 oder 549 starb, so wäre er nur etwa 33 Jahre alt geworden, was, wie Suysken (382. nr. 64) bemerkt, für seine Wirksamkeit doch zu kurz wäre, während dem hl. Kieranus ja gar 300 Jahre zugeschrieben wurden. Derselbe glaubt daher, unser hl. Kieranus sei um das J. 483 oder 503 geboren, so daß er 66 oder doch 46 Jahre alt geworden wäre, während übrigens Dr. Kelly ihm auch nur eine Lebenszeit von 33 Jahren zuschreibt. Als sein Vaterland wird die irische Provinz Meath (Media oder Midia) bezeichnet. Sein Vater soll Beoanus oder Beoadus, seine Mutter Darecta geheißen, und die hl. Taufe soll er von dem hl. Dermitius, aber nach Andern von einem Schüler des hl. Patritius, Namens Justus, erhalten haben. Durch eine in der Kirche gehörte Stelle aus dem Evangelium bekehrt, begab er sich unter die Leitung des berühmten hl. Abtes Finianus von Cluain-Erard (Clonardia), unter welchem nebst dem hl. Kieranus auch die zwei hhl. Brendanus, dann der hl. Columba und viele Andere längere oder kürzere Zeit gestanden, und der mit Staunen dessen Fortschritte auf den Wegen der Vollkommenheit sah. Von da ging er mit Genehmigung des hl. Finianus auch noch zu andern Heiligen, wo er überall durch verschiedene Wunder sich ausgezeichnet haben soll, namentlich zum hl. Abte Ninnidius von Inis-mhuige, Samhch, dann zum hl. Abte Enda (Endeus) von Arann (Arran), wo er 7 Jahre lang das Getreide-Mahlen (teritorium) besorgte, und zum hl. Abte Senanus von Inis-cathaig, wo er als Gastmeister aufgestellt wurde. Von da kehrte er zum hl. Endeus zurück, wo er im Traume einmal einen Baum sah, dessen Zweige fast die Hälfte von Irland bedeckten, was der hl. Endeus so erklärte, daß die Hälfte der irländischen Klöster die von ihm zu gründende Regel annehmen werde, was dann später auch wirklich geschah. Hierauf gründete er im Auftrage des hl. Enda das große Kloster von Inis-Aingean (Anginense) auf der Insel gleichen Namens, die er vom Könige Dermitius erhalten hatte. Später übergab er die Leitung dieses Hauses einem gewissen Dompnanus oder Adomnanus und gründete, durch die Freigebigkeit des nämlichen Königs unterstützt, um das J. 544 in West-Meath am Flusse Shannon (Senus) an einem Orte, der früher Typrait hieß, ein anderes großes Kloster nebst Schule, welches Cluain-Macnois genannt wurde und jetzt Clonmacnoise (Cluania) heißt, wo später ein Bischofsitz entstand, der jetzt mit dem zur Erzdiözese Armagh gehörigen Bisthume Ardagh in der Provinz Ulster vereinigt ist. Die von ihm gegebene klösterliche Regel oder, wie sie in den Annalen des Usher heißt, das »Gesetz des Kiaran« war sehr streng. Unser Heiliger starb am 9. Sept. und zwar, wie schon oben bemerkt, im J. 548 oder 549. Er wurde in der von ihm gebauten Klosterkirche begraben, in Anwesenheit des hl. Koemgenus (s.d.), welcher bei Kelly (S. 123) unter dem Namen St. Coemghen oder Kevin (s. Kevinus) als Patron von Dublin mit dem Sterbejahr 618 aufgeführt ist, und der hl. Columba soll einen Hymnus auf unsern hl. Kieran verfaßt haben. Von ihm heißt es bei Kelly (S. 118), er sei der Patron der irischen Diöcese Clonmacnoise und werde in mehreren alten Quellen auch als der Patron der Grafschaft Connaught bezeichnet; jetzt aber sei sein Fest in keinem irischen Breviere, und in Connaught werde ihm keine solche Verehrung mehr zu Theil, wie sie der hl. Brigida (St. Bridget), Abtissin von Kildare, in der Grafschaft Leinster, deren Patronin sie ist, noch heute erwiesen wird. Uebrigens werde er in den Oster-Streitigkeiten als einer der Väter der irischen Kirche bezeichnet; auch sei er einer der 8 Gründer des klösterlichen Lebens in Irland. Seine Reliquien wurden zu Clonmacnoise immer verehrt, bis die reformirenden Soldaten des Königs Heinrich VIII. die dortige Kirche zerstörten. Doch kommen am 9. Sept. als an seinem Festtage noch zahlreiche Pilgrime nach Clonmacnoise, und die zwei runden Thürme, so wie die 7 Kirchen, welche dort noch existiren, geben Zeugniß von der alten Größe seiner Gründung. Daß übrigens der hl. Kieran je Bischof gewesen sei, wie Einige annahmen, ist unerweisbar. (III. 370–383).
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HeGe
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

09. September: Hl. Osmanna, Jungfrau, Märtyrerin
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Osmanna, V. (9. Sept., al. 1. April, 21. Nov.). Wann diese hl. Jungfrau, welche zu St. Denis bei Paris verehrt wird, gelebt hat, ist ungewiß. Ihre Lebensgeschichte wurde auf den Grund umlaufender Volkssagen und einiger schriftlichen Notizen von einem unbekannten Verfasser zusammengestellt. Hienach stammte sie aus königlichem Geschlechte. Ihre Eltern waren heidnisch. Wie sie Christin geworden, erzählt die Biographie nicht, wohl aber, daß ihre Eltern Alles daran setzten, sie vom Christenthume, und als sie dieß nicht vermochten, wenigstens von ihrem Vorhaben haben, Jungfrau zu bleiben, abwendig zu machen. Da sie einen Irländer ehelichen sollte, so ist der Schluß, daß Irland ihre Geburtsstätte war, gerechtfertiget. Die hl. Jungfrau verließ ihr Vaterland und floh mit einer Magd über das Meer in die Bretagne, wo sie in einem Walde lebte. Hier soll sie vom Bischofe aufgesucht und getauft worden seyn, eine Angabe, die mit dem Anfange der Legende nicht mehr harmonirt. Die übrige Erzählung weiß noch von Wundern zu berichten, welche die Heilige gewirkt habe, sowie daß sie selig im Herrn verschieden sei. Orts- und Zeitangaben fehlen gänzlich. Von der Uebertragung ihrer Reliquien nach St. Denis und ihrer Verehrung daselbst wird zwar länger gehandelt, aber auch hier fehlen nähere Aufschlüsse über Personen, Zeit und andere Umstände. Im 16. Jahrhundert wurde der kostbare Reliquienschrein geplündert und entweiht. Sie steht bei den Boll. am 1. April (I. 3.) unter den Uebergangenen als Jungfrau und Martyrin. (IV. 417–422.)
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

09. September: Hl. Severianus, Märtyrer
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Severianus. M. (9. Sept.). Dieser hl. Martyrer zu Sebaste in Kleinarmenien war nach der Legende aus vornehmem Geschlechte entsproßen und diente zu Sebaste unter dem Kaiser Licinius als Soldat. Er war ein eifriger Christ, besuchte oft seine gefangenen Glaubensgenossen, tröstete und ermuthigte sie zur treuen Beharrlichkeit im Glauben. Auch die 40 Martyrer, welche zu Sebaste dem grausamen Erfrierungstode ausgesetzt wurden, waren von unserm Heiligen fleißig im Kerker besucht und im Glauben gestärkt worden. Endlich wurde auch er bei dem Dux Lysias als Christ, als Feind der Götter und als Verführer der Soldaten angegeben. Als der hl. Severianus hörte, daß die Häscher nach ihm ausgeschickt wurden, stellte er sich selbst. Freudig ertrug der Kämpfer Christi alle Qualen, die der Wütherich gegen ihn anwendete. Da alle Versuche, den Heiligen in seinem Bekenntnisse wankend zu machen, vergeblich blieben, befahl Lysias, ihn an eine Mauer mit einem starken Seile um den Leib aufzuknüpfen, und an die Füße schwere Steine zu befestigen, so daß durch deren Gewicht sein Leib entzwei gerissen wurde. Nach einer andern Version wurde er mit einem schweren Stein an den Füßen zu Tode gegeißelt. Fromme Männer, welchen der Heilige seinen Tod vorher verkündet, und die er um Beerdigung seines entseelten Leibes gebeten hatte, sammelten am folgenden Tage die heiligen Ueberreste und beerdigten sie. Bei Metaphrastes findet sich seine Leidensgeschichte ausführlich beschrieben. Er starb um das J. 800. Das Mart. Rom. gedenkt seiner gleichfalls an obigem Tage. Bildnisse zeigen ihn aufgehängt, die Füße mit Gewichten beschwert. (III. 355–364.)
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

09. September: Sel. Maria Euthymia Üffing, Ordensfrau
Wikipedia hat geschrieben:Schwester Maria Euthymia, meist kurz Schwester Euthymia genannt, bürgerlicher Name Emma Üffing (* 8. April 1914 in Halverde, Westfalen; † 9. September 1955 in Münster, Westfalen) war eine deutsche Clemensschwester. Sie wurde am 7. Oktober 2001 in Rom selig gesprochen.

Emma Üffing war das neunte der elf Kinder von Maria und August Üffing, die einen kleinen Bauernhof bewirtschafteten, auf dem sie bis zu ihrem 17. Lebensjahr arbeitete. Sie litt seit ihrem 18. Lebensmonat an Rachitis, die sie schwächte und ihr Probleme beim Laufen bereitete.

1931 trat Emma Üffing eine Ausbildung zur Hauswirtschafterin in der Küche des St.-Anna-Krankenhauses in Hopsten an. Die Oberin des Krankenhauses hieß Schwester Euthymia und soll ihr Vorbild gewesen sein. Drei Jahre später bat Emma Üffing am 25. März 1934 um Aufnahme bei den Clemensschwestern, woraufhin sie am 23. Juli Postulantin wurde. Ihr Noviziat begann mit ihrer Einkleidung am 2. Oktober 1935 und endete am 11. Oktober 1936 mit den zeitlichen Gelübden. Sie erhielt den von ihr gewünschten Namen Schwester Maria Euthymia. Einen Monat später wurde sie an das St.-Vinzenz-Hospital in Dinslaken versetzt, wo sie auf der Isolierstation als Hilfskrankenschwester arbeitete. 1939 bestand sie die Prüfung zur Krankenschwester und legte am 15. September 1940 das ewige Gelübde ab.

In Dinslaken war sie während des Zweiten Weltkrieges für die pflegerische Betreuung der Kriegsgefangenen zuständig, von denen sie den Beinamen „Engel der Liebe“ erhalten haben soll. Nach Ende des Krieges und Auflösung der Gefangenenstation wurde sie zur Leitung der Krankenhauswäscherei berufen. Die Krankenpflege aufzugeben und der fehlende Patientenkontakt fielen ihr sehr schwer, sie fügte sich jedoch. 1948 wurde sie ins Mutterhaus nach Münster berufen und auch dort mit der Leitung der Wäscherei beauftragt.

Nach einem Schwächeanfall im Juli 1955 wurde bei Schwester Euthymia Krebs diagnostiziert, an dem sie am 9. September 1955 starb.

Am offenen Sarg Schwester Euthymias soll eine ihrer Mitschwestern, deren Hand in eine Bügelmaschine gekommen war und starke Verbrennungen und Quetschungen erlitten hatte, um Fürbitte gebeten haben. Die Hand soll innerhalb kurzer Zeit vollständig geheilt sein.

Zwei Jahre später wurde der Seligsprechungsprozess beantragt, der weitere zwei Jahre später eingeleitet wurde. 1985 wurde der Leichnam von Schwester M. Euthymia exhumiert, untersucht und wieder beigesetzt. Am 7. Oktober 2001 wurde Schwester Euthymia in Rom von Papst Johannes Paul II. seliggesprochen. [...]
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

10. September: Hl. Agabius, Bischof von Novara
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Agabius (Agapius), Ep. (10. Sept.) Der hl. Agabius war Bischof von Novara und folgte dem hl. Gaudentius im Episcopate um das Jahr 418. Ausgezeichnet in allen Tugenden und reich an Verdiensten, starb er um das Jahr 438, nachdem er 29: Jahre der Kirche in Novara vorgestanden. Sein Leib wurde in einer Kirche außerhalb der Stadt, die noch seinen Namen trägt, begraben; später aber unter dem Bischof Cadeltus in die Domkirche feierlichst übertragen.
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

10. September: Hl. Aubert, Bischof von Avranches
Wikipedia hat geschrieben:Autbert oder Aubert von Avranches († 18. Juni 725 in Avranches, Normandie) war Bischof von Avranches und Gründer der Abtei Mont-Saint-Michel.

Aubert zog sich wiederholt auf die felsige Gezeiteninsel zurück, auf der seit dem 6. Jahrhundert zwei Einsiedeleien bestanden. Nach der Legende erschien ihm im Jahr 708 in einer Vision der Erzengel Michael und forderte ihn auf, auf der Felseninsel eine Kapelle zu bauen. Als Aubert darauf nicht achtete, sei der Engel ihm wieder erschienen und habe ihm diesmal den Finger in seinen Schädel gebohrt. Nach der dritten Erscheinung wurde der Bau begonnen und am 16. Oktober 709 eingeweiht. Dazu beschaffte Aubert Reliquien des Erzengels aus Monte Sant’Angelo und besetzte die Kirche mit zwölf Kanonikern.

Nach seinem Tod wurde Aubert auf seinen Wunsch in der Kapelle auf Mont-Saint-Michel bestattet. 1012 wurden seine Gebeine aufgefunden, in einem neuen Schrein beigesetzt und der Kopf gesondert verwahrt. Während der Französischen Revolution wurden die Reliquien geplündert und zerstreut. Ein durchbohrter Schädel befindet sich heute als Reliquie in der Kirche St. Gervais in Avranches. Er galt lange Zeit als prähistorisches Zeugnis einer Trepanation, scheint aber tatsächlich aus dem Mittelalter zu stammen. [...]
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Re: Heilige des Tages

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10. September: Hl. Finian, Bischof
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Finianus (Winninus), Ep. (10. Sept.) Dieser Heilige wurde zu Anfang des sechsten Jahrhunderts in Irland geboren. Nachdem er verschiedene Reisen gemacht hatte, um die besten Mittel zur Vollkommenheit aufzusuchen, kam er in sein Vaterland zurück, wo er das Kloster Magbile stiftete. In der Folge erhob man ihn zur bischöflichen Würde. Er wird als Hauptpatron von Ulfter (Ultonia) in Irland verehrt. (But. XII. 514.)
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Re: Heilige des Tages

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10. September: Hl. Nemesianus und Gefährten, Märtyrer
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:SS. Nemesianus et Soc. M. M. (10. Sept.). Die hhl. Nemesianus (nicht Nemesion), Felix, Lucius, ein anderer Felix, Litteus, Polianus, Victor, Jader (Lader), Dativus, Bischöfe, nebst andern Martyrern, Priestern, Diakonen und Laien verschiedenen Alters und Geschlechtes, litten zur Zeit der Christenverfolgung des Valerianus um d.J. 257 oder 258 in Africa, Provinz Numidien. Vom hl. Nemesianus wissen wir, daß er mit Ketten beladen in die Bergwerke abgeführt wurde, wo er bald unter Mißhandlungen und Mühen mancherlei Art sein Martyrium vollendete. Auch die Uebrigen unterlagen nach und nach ihren langsamen Martern. Der hl. Cyprian, welcher nach Curubis verbannt worden war, schrieb aus seinem Exil einen Brief, in dem er ihre Treue pries, die so ruhmwürdig sei, daß er selbst sie zu sehen und zu umarmen gekommen wäre, wenn er nicht durch die Grenzen, die ihm in seiner Verbannung für den Namen Jesu gesteckt seien, zurückgehalten würde. Er wolle also wenigstens brieflich ihnen die Freude, in welcher er wegen ihres muthvollen Bekenntnisses aufhüpfe, zu erkennen geben. Sonach tröstet er sie in schwungvoller, begeisterter Rede über jedes Leiden, das sie zu bestehen hatten und erwähnt unter denselben auch dieses, daß den Priestern die Gelegenheit benommen sei, »zu opfern und die göttlichen Opfer darzubringen«. Sie seien setzt insgesammt ein Opfer für den Herrn, der ihre Treue überreich lohnen werde. Was dermalen nothwendig sei, sei das inständige Gebet, daß die göttliche Gnade das Bekenntniß Aller zur Vollendung bringe und sie mit ihm aus den Schlingen und der Finsterniß der Welt errette, damit Alle, die gegen Ketzereien und Götzendienst gemeinsam gestritten, auch gemeinsam an den Freuden des Himmels Theil nehmen möchten. Sie dankten ihm dafür und sagten in ihrer Antwort, er habe durch seinen Zuspruch die Bitterkeit ihrer Drangsale gemildert. Am Schlusse baten sie um den Beistand seines Gebetes. (III. 483–487.)
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10. September: Hl. Nikolaus von Tolentino
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Nicolaus Tolentinus, Conf. (10. Sept.). Dieser Heilige, aus dem Orden der Eremiten des hl. Augustinus, führt von Tolentino in der Mark Ancona, wo er sein Leben beschloß, seinen Beinamen. Sein Leben ist vielfach beschrieben und auch poetisch bearbeitet worden. Wir geben die hauptsächlichsten Züge aus demselben, mit der Erinnerung, daß nicht alles Wunderbare, was darin vorkommt, eben so glaubbar ist. Namentlich gilt dieß von der Befreiung einer zur Höllenqual verurtheilten Seele durch sein Gebet, die wir ebendeßhalb übergehen. Die Eltern des Heiligen waren achtbare und fromme Bürgersleute zu Castro d'Angelo bei Fermo, der Vater hieß Compagno, die Mutter Amata. Die Ehe war lange Zeit zu ihrer großen Betrübniß unfruchtbar geblieben, weßhalb beide gelobten, wenn ihnen Gott ein Kind schenkte, es Gott, dem sie es schuldeten, wieder zu geben. Da hatten sie beide ein Gesicht, in welchem ein Engel ihnen befahl, nach Bari in Apulien, zu den Gebeinen des großen Wunderthäters und heiligen Bischofes Nicolaus zu wallfahrten und dort der Erhörung gewärtig zu seyn. In der That erschien ihnen hier, nachdem sie ihre Andacht verrichtet hatten, der hl. Nicolaus im Traume und verkündete ihnen einen Sohn, der ein Wunder der Frömmigkeit werden und dereinst im Himmel unter der Zahl der Heiligen glänzen würde. Hocherfreut traten die frommen Wallfahrer den Rückweg an und gaben dem Sohn der Verheißung, mit welchem sie alsbald beglückt wurden, in der hl. Taufe aus Dankbarkeit den Namen Nicolaus. Die dankbaren Eltern ermahnten ihn aber auch, mit allem Fleiße seinem großen Schutzpatrone nachzufolgen, und ihre Worte fanden in dem Herzen des Knaben gute Aufnahme. Von seinem siebenten Jahre an hielt er alle Montage, Mittwoche und Freitage jeder Woche strenge Abstinenz, indem er nur Brod und Wasser genoß, und schien bereits in diesem Alter ein vollendeter Heiliger zu seyn, da er allen Spielen, Vergnügungen und äußern Freuden abhold, nur mit ernsten Dingen, Gebet und Studium sich beschäftigen mochte. Sein größtes Vergnügen war der Umgang mit Gott, namentlich die Anbetung Jesu im hl. Sacramente. Da dem göttlichen Heilande nichts wohlgefälliger ist, so gefiel es Ihm, dem Knaben, als er eines Tages mit seinen Eltern der hl. Messe beiwohnte, sich ihm bei Aufhebung der hl. Hostie in der Gestatt eines liebenswürdigen, mit einem hellen Kranze von Strahlen umgebenen Kindes zu zeigen. Er war bereits Kanoniker, als eine Predigt über den Text: »Habet nicht lieb die Welt, noch was in der Welt ist«, ihn bewog, den Habit der Augustiner-Eremiten anzuziehen. Seit dieser Zeit übte er eine beinahe unglaubliche Strenge der Bußwerke, sowohl bezüglich der Nahrung als des Schlafes, namentlich aber in Anwendung von Geißlungen, eisernen Bußgürteln, rauher und stechender Kleidung. Während er seine Zunge aufs äußerste bezähmte, oblag er fast ununterbrochen dem Gebete, und zwar meistens auf bloßen Knieen und in der Kirche. Dabei befliß er sich einer außerordentlichen Demuth. Je niedriger das Geschäft war, welches ihm auferlegt wurde, desto lieber und freudiger pflegte er es zu verrichten. Diese Fortschritte im vollkommenen Leben und die Erfolge seiner Gebete erregten den Neid des bösen Feindes, der ihm auf jede Weise, selbst durch körperliche Mißhandlungen und Schläge, nachstellte. Dafür wurde er aber öfter durch den Anblick und den Gesang der heiligen Engel, der seligsten Jungfrau und des göttlichen Heilandes selbst getröstet. Oefter sah er über sich ein glänzendes Gestirn, das von seinem Geburtsorte ausging und bei dem Altare, an welchem er die hl. Messe zu lesen pflegte, am hellsten zu strahlen pflegte. Als er einst schwer erkrankt war, wurde er durch die Mutter Gottes getröstet und mittelst eines in Wasser getauchten, frisch gebackenen Bissens Brod geheilt. Eben so zeigte ihm die seligste Jungfrau seinen Todestag an und mahnte ihn, sich auf denselben durch den Empfang der hl. Wegzehrung bereit zu halten. An dem angezeigten Tage, am 10. Sept. 1246, starb er auch mit den Worten: »In deine Hände, o Herr, empfehle ich meinen Geist.« Unter Papst Eugen IV. erfolgte am 5. Juni 1446 seine Heiligsprechung. Auf Bildern erscheint er mit stark abgemagertem, langem, aber schönem Antlitze, gerunzelter Stirne, feurigen und zugleich freundlichen Augen, die Hände zum Gebete zusammengelegt, über sich (manchmal auch auf der Brust) das Gestirn, um sich singende Engel, vor sich das Crucifix, vor welchem er in Betrachtung versunken ist. Zahllose Wunder, worunter selbst Todtenerweckungen, geschahen auf seine Fürbitte. (III. 636).

Adesto Domine supplicationibus nostris quas in beati Nicolai Confessoris tui solemnitate deferimus: ut qui nostrae iustitiae fiduciam non habemus, eius qui tibi placuit, precibus adiuvemur.
Per Dominum.
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Re: Heilige des Tages

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10. September: Hl. Odger, Diakon
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Odgerus (Othgerus) Diac. (10. Sept.), ein geborener Engländer, begleitete um die Mitte des achten Jahrhunderts die hhl. Missionärbischöfe Wiro und Plechelm (s.d. d.) auf ihren Reisen in Gelderland, Oberyssel und Trente, und starb noch als Diacon. Er ist Schutzheiliger der Pfarrkirche zu Stadtlohn in Westphalen. (III. 612.)
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Re: Heilige des Tages

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10. September: Hl. Aelia Pulcheria, Jungfrau
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Pulcheria, V. (10. Sept. al. 11. Juli). Die hl. Kaiserin Pulcheria mit dem Vornamen Aelia war die Tochter des Kaisers Arcadius und seiner Gemahlin Eudoxia. Das Jahr 396 oder 397 wird als ihr Geburtsjahr angenommen. Der Vater starb i. J. 409 mit Hinterlassung eines Sohnes Theodosius II., der 8 Jahre zählte, und dreier Töchter, von welchen Kindern die heil. Pulcheria die älteste war. Eine andere ältere Schwester war nämlich schon früher gestorben. Die Vormundschaft erhielt der Minister Anthinus. Um diese Zeit legte sie das Gelübde der jungfräulichen Keuschheit ab und opferte zum bleibenden Andenken desselben der Hauptkirche von Konstantinopel ein prachtvolles Antependium. Die heil. Pulcheria, deren Tugenden schon früh zu leuchten anfingen, wurde am 14. Juli d.J. 414 zur Augusta erhoben. Von da an betheiligte sie sich an der Vormundschaft über ihren Bruder, dem sie eine vortreffliche Erziehung gab und sorgte zugleich in mütterlicher Weise für ihre Schwestern. Sie bezog Alles auf Gott, und diente Ihm in Allem. Seine Gerechtigkeit, Weisheit und Liebe schien ihr das schönste Vorbild einer guten Regentin. Daher lebte sie in größter Eingezogenheit und Frömmigkeit, als ob sie im Kloster wäre, baute und beschenkte Kirchen und Altäre, gründete Spitäler für Arme und Kranke und Gottesäcker für verstorbene Pilger und Fremdlinge. Dadurch gewann sie ihre Unterthanen, mehrte ihren Wohlstand, sorgte für gute Sitten und brachte den römischen Namen überall zu hohen Ehren. Am 7. Juni 421 heirathete aber der Kaiser Theodosius II. und erhob zwei Jahre später seine Gemahlin Eudoxia (Athenais) zur Mitregentin. Jetzt gab's Neid, welchen der Eunuch Chrysaphius nährte und schürte. Im Jahre 431 nach dem Schlusse des Concils von Ephesus und der Verurtheilung des Nestorius erneuerten sich die Intriguen. Der heil. Flavian sollte ihr, was er nicht wollte, wider ihren Willen den Schleier geben. Dieß hatte sein und ihr Hauptgegner, der ränkevolle Chrysaphius, des Kaisers vertrautester Rath, angezettelt. Sie zog sich also, um dieses zu verhindern, im J. 447 von den Staatsgeschäften zurück, und wohnte fortan in klösterlicher Einsamkeit bei der Kirche Hebdomon. Sie hatte vor, die Welt zu vergessen und sich von ihr vergessen zu lassen, um allein mit Gott zu verkehren und in seinem Gesetze zu betrachten Tag und Nacht. Hiedurch gerieth aber das Reich in Verwirrung und sichtlichen Verfall. Auf Anrathen des heil. Papstes Leo nahm sie sich der öffentlichen Angelegenheiten wieder an. Sie erlangte und erhielt eine Audienz bei ihrem Bruder, in Folge deren Chrysaphius entsetzt, auf eine Insel verbannt und daselbst ermordet wurde. Der Kaiser starb i. J. 450. Seine Gemahlin zog sich nach Palästina zurück und die hl. Pulcheria übernahm wieder die Reichsregierung, welche sie mit dem Illyrier Marcian, mit welchem sie eine jungfräuliche Ehe einging, theilte. Schon im folgenden Jahre verkündete das Concil von Chalcedon das Lob des Kaiserpaares. Dieses hinwiederum schützte und vertheidigte dessen Beschlüsse. Ob und welchen Einfluß die hl. Kaiserin auf die i. J. 451 erlassenen Gesetze gegen die Götzendiener hatte, wissen wir nicht. In Konstantinopel erbaute sie zu Ehren der Mutter Gottes drei große Kirchen. Die Reste des heil. Patriarchen Flavian wurden auf ihre Veranlassung nach Konstantinopel gebracht und in der Apostelkirche ehrenvoll beigesetzt. In der Kirche Hodegion ließ sie ein der Sage nach vom hl. Lucas gemaltes, ihr von der Kaiserin Eudoxia aus Jerusalem geschicktes Muttergottesbild aufstellen, bei welchem sich bald wunderbare Heilungen zutrugen. Die Reliquien der hhl. 40 Martyrer von Sebaste wurden auf ihre Veranlassung erhoben und ihre Uebertragung angeordnet. (Vgl. S. Proclus) Vor ihrem, am 10. Sept. des J. 453 erfolgten Tode machte sie nochmal der Kirche und den Armen reiche Geschenke, und bedachte dieselben außerdem in ihrem Testamente. Ihre hohe sittliche Tugend und Regentenweisheit, ihr Muth in Gefahren, ihre treue Anhänglichkeit an den katholischen Glauben und den apostolischen Stuhl zu Rom, ihre Frömmigkeit und Nächstenliebe, ihre innige Andacht zu der Mutter Gottes und den Heiligen sind von Freund und Feind bezeugt. Ihre Verehrung ist daher im Abend- und Morgenlande allgemein und begann sogleich nach ihrem seligen Hinscheiden. Man stellt sie dar als kaiserliche Jungfrau, also mit Scepter und Lilie.
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10. September: Hl. Salvius, Bischof von Alby
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Salvius, Ep. Conf. (10. Sept.. al. 11. Oct.). Dieser hl. Bischof war zu Alby geboren. Nach vollendeten Studien widmete er sich der Rechtswissenschaft und bekleidete verschiedene Aemter. Nach einiger Zeit zog er sich aber in ein Kloster zurück, in welchem er Abt wurde, welche Würde er bald ablegte, um als Einsiedler zu leben. Eines Tags wurde er von einem so heftigen Fieber befallen, daß ihn die Anwesenden für todt hielten. Er hegte auch nachher immer die Ueberzeugung, er sei wirklich todt gewesen und Gott habe ihn wieder aufgeweckt. Seine Seele war in die himmlischen Räume entrückt; er sah den König der Glorie, umgeben von zahllosen Engeln und Heiligen, und kostete auf einige Augenblicke deren Seligkeit. Kurz darauf, etwa ums J. 574, wurde er aus seiner Zelle hervorgezogen und auf den bischöflichen Stuhl von Alby erhoben. Aber auch als Bischof lebte er in beständiger Armuth, und lehnte die Geschenke ab, die man ihm oft machen wollte. Wenn er gezwungen war, irgend etwas anzunehmen, vertheilte er es sogleich unter die Armen. Eine Anzahl Gefangener kaufte er los. Besonders vollbrachte er zur Zeit der Pest Wunder der Liebe. Salvius lebte, wie aus Gregor von Tours Geschichte der Franken zu ersehen ist, unter den Königen Guntram, Childebert und Chilperich. Als er die Nähe seines zweiten, wirklichen Todes fühlte, bereitete er sich wie der Seele, so auch dem Leibe nach auf seinen Hintritt vor, ließ den Sarg herbeibrin gen, zog sein Sterbekleid an, wusch seinen Leib und legte sich so zu sagen bei lebendigem Leibe ins Grab. Er starb kurz nach der Synode von Braine im Bisthum Soissons, welcher er im Jahre 580 beiwohnte. Sein Name steht auch am 10. Sept. als eines Bekenners und Bischofs von Alby im Mart. Rom. Seine Reliquien wurden am 11. Oct. 1194 aufgefunden. Auf einem alten Glasgemälde findet er sich als Eremit abgebildet. Sonst findet sich sein Erwachen aus dem Tode dargestellt. (III. 572–579.)
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10. September: Hl. Theodard, Bischof von Lüttich, Märtyrer
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Theodardus, Ep. M. (10. Sept.). Der hl. Bischof Theodardus von Lüttich (Tongern-Mastricht) wird als Martyrer verehrt. Seine Lebensgeschichte ist aber wenig aufgehellt, obwohl es an Nachrichten über ihn nicht mangelt. Geburtsort, Eltern und Jugendzeit sind unbekannt. Da er jedoch mit den größten Männern seiner, Zeit, dem hl. Cunibert von Cöln, dem hl. Arnulf von Metz und dem hl. Remaclus (s. d.), Abt von Stablo und Bischof von Lüttich freundschaftlichen Beziehungen stand, so ist der Schluß auf hohe Abstammung und gute Erziehung gestattet. Nachdem der hl. Remaclus um d. J. 660 resignirt hatte, um die letzten Jahre seines Lebens in der Stille klösterlicher Einsamkeit zu verbringen, empfahl er den heil. Theodardus zu seinem Nachfolger. Der hl. Cunibert von Cöln vollzog, wahrscheinlich noch zu Lebzeiten des Königs Sigebert die bischöfliche Weihe. Aus seiner Amtsverwaltung sind mit Ausnahme der Einweihung einer Kirche besondere Ereignisse nicht auf uns gekommen. Daß er aber »ein Mann voll priesterlicher Ehrwürdigkeit« (vir sacerdotali reverentia plenus) gewesen ist und »Allen Alles zu werden« trachtete, ist von Zeitgenossen bestätiget. Auch gilt er als Lehrmeister des heil. Lambertus und Theilnehmer an dessen Verdiensten. Sein Tod erfolgte auf einer Reise zum Könige Childerich II. von Austrasien, dessen Schutz und Hilfe gegen ungerechte Besitznahme der Güter seiner Kirche er anrufen wollte. Nach allen geschichtlichen Zeugnissen war der kirchliche Grundbesitz zu seiner Zeit so angewachsen, daß er ein Dritttheil des gesammten Grundbesitzes ausmachte. Die Könige ließen daher eine Abminderung gerne geschehen und schritten selbst auf Anrufung nur langsam ein. Wenn Butler schreibt: »Die Vorfahren unsers Heiligen hatten deßfalls keine Einsprüche gethan,« so ist diese dem unzuverlässigen Biographen Sigebertus entnommene beleidigende Angabe von den Boll. schlagend widergelegt. Der Heilige selbst hatte von dieser Entfremdung noch vor zwei Jahren, wo der König selbst in Mastricht gewesen war, nichts gewußt, denn sonst hätte die gefährliche Reise füglich unterbleiben können. Die Reise ging an den Rhein in das Gebiet des Bisthums Speyer und von da über Landau ins Elsaß. Hier wurde er in einem Gehölze, das in den alten Urkunden »Biwalt« genannt wird, erschlagen. Wer die Mörder waren, ist nicht ausgemacht, denn während die Einen sagen, daß die durch ihn Beklagten auf diese Weise einer Verurtheilung zuvorkommen wollten, lassen die Boll. die Möglichkeit offen, daß er von gewöhnlichen Räubern überfallen und getödtet worden sei. Auch die Chronologie seines Lebens ist noch nicht klar gestellt. Nach Miräus u. A. bestieg er schon im J. 653, also noch unter dem Könige Sigebert III., welcher im J. 656 starb, den Hirtenstuhl und wurde im J. 655 oder 658 ermordet. Die Boll. setzen das letzte Ereigniß beiläufig ins J. 608, geben aber zu erkennen, daß ein späteres Datum, etwa 670, nicht als unrichtig nachgewiesen werden könnte. Wirklich setzen neuere Forschungen sein Episcopat bestimmt in die J. 662 bis 672 und bezeichnen, auch hierin von frühern Angaben abweichend, den 17. Sept. als seinen Todestag. Sein Leichnam wurde von seinem Schüler und Nachfolger Lambertus in der Kathedrale zu Lüttich beigesetzt. (III. 590–593.)
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11. September: Hl. Maternus, Bischof von Köln
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Maternus, Ep. Conf. [...]. Dieser hl. Maternus heißt Bischof von Cöln, Trier und Tongern, weil er den christlichen Glauben im Umfange aller dieser Diöcesen verkündet hat. Nach alter Sage, an welcher die Kirche von Cöln jetzt noch unverbrüchlich festhält, hat der hl. Petrus selbst in die Rhein- und Moselgegenden aus der Zahl der siebenzig Jünger die hhl. Eucharius, Valerius und Maternus, und zwar erstern als Bischof, den zweiten als Diakon, den dritten als Subdiakon zur Verkündung des Evangeliums abgesendet. Nach derselben Tradition, die übrigens doch nicht über das zehnte Jahrhundert zurückreicht, war der hl. Maternus berufen, dem hl. Valerius nach Umfluß von fünfzehn Jahren im bischöflichen Amte zu folgen, wie dieser nach Umfluß von fünf und zwanzig Jahren dem hl. Eucharius gefolgt war. Als die genannten Sendboten des Evangeliums an den Niederrhein kamen, starb der hl. Maternus bei dem Castell Eley (Elegia) im Elsaß, wo wirklich seine Grabstätte lange gezeigt wurde. Hierüber bestürzt, eilten beide Gefährten ungesäumt nach Rom zurück, um vom hl. Apostel Petrus seine Wiederbelebung zu erflehen. Als sie zurückkamen, berührten sie den Verstorbenen mit dem Stabe, den ihnen der hl. Petrus zu diesem Zwecke mitgegeben hatte, und Maternus wurde wieder lebendig. Natürlich gab diese Todtenerweckung ihrer Predigt im Elsaß den erfreulichsten Erfolg. Es ist merkwürdig, daß diese nämliche Wundererzählung in den altgallischen Kirchen öfter wiederkehrt. Der Stab Petri deutet offenbar auf die geistliche Gewalt Roms hin, welche überall, wo sie empfängliche Herzen trifft, die Todten erweckt. Die Maternus-Sage ist aber unter allen übrigen dieser Art die ausgebildetste. Ihr zufolge war der hl. Maternus jener Jüngling, den unser Herr am Stadtthore zu Naim von den Todten erweckt hatte, so daß er der Sage zufolge nicht bloß zweimal, sondern dreimal gestorben wäre: das erste Mal als Jüngling zu Naim, das zweite Mal als Missionär im Elsaß, das dritte Mal als Bischof von Trier, und zwar als er eben das Evangelium, das von seiner erstmaligen Wiedererweckung handelte, der versammelten Gemeinde vorgelesen hatte. Nachdem Eucharius die Kirche zu Trier gegründet hatte, wendeten sich Valerius und Maternus nach Cöln und Tongern, um auch hier den Samen des göttlichen Wortes auszustreuen. Zu Tongern, Cöln und Trier verweilte der hl. Maternus der Sage zufolge ebenso viele Jahre, als er Tage im Elsaß begraben war, nach Einigen 33, nach Andern im Ganzen 40 Jahre. In allen drei Bischofstädten konnte er durch ein Wunder öfter zu gleicher Zeit die hl. Messe lesen. Woher Friedrich (K.-G. Deutschl. I. 87) die Notiz hat, daß dieß »sonntäglich«, d.h. wohl alle Sonntage geschehen sei, wissen wir nicht. Die Legendenschreiber widersprechen sich bezüglich des Tags, indem die Einen Ostern, die Andern Pfingsten und Weihnachten angeben (Acta S. S. Belgii I. 83). Diese Sagen, welche sich in so reicher Ausstattung nicht bald wieder finden, zeigen deutlich, was für ein großer und ausgezeichneter Mann er gewesen ist. Wenn aber Rettberg (K.-G. Deutschl. I. 75 ff.) meint, der Bericht des Trier'schen Mönches Golscher sei die einzige ältere Urkunde hierüber, so ist er im Irrthum. Die gelehrten Benedictiner aus der Congregation des hl. Maurus, welche die Gallia chr. nova verfaßten, zeigen nämlich, daß nicht bloß Golscher, sondern auch seine Ordensgenossen bei St. Mathias, Adalbert, Theoderich und Johannes aus Ebheradus, der freilich auch erst im zehnten Jahrhundert schrieb, und noch ältern Quellen geschöpft haben. Auch nach den Maurinern kann übrigens, wie nach den ältern Boll., von geschichtlicher Wahrheit obiger Tradition keine Rede seyn. Erst die neuern Boll. sind aus Ehrfurcht vor der Tradition der Kirchen von Cöln, Tongern und Trier geneigt, nach dem Vorgange des Baronius zwei Bischöfe Namens Maternus anzunehmen (Oct. VIII. 17. 21 a-e). Daß wirklich das Christenthum schon im 2. und 3. Jahrh. am Niederrhein verbreitet war, darf als sicher angenommen werden. Schon im J. 176 hatte Marc Aurel viele Christen in seinem Heere. Es werden also wohl bestimmte Sendboten von Rom in diese Gegenden, namentlich nach Trier und Cöln, gesendet worden seyn. Daß in diesem Falle auch ein oder mehrere Bischöfe hier gewirkt haben, läßt sich in Folge hievon gleichfalls annehmen, wenn auch ein strenger Beweis nicht möglich ist. In neuester Zeit ist ein Document bekannt geworden, welches die bischöfliche Verwaltung des hl. Maternus bereits in die Regierungszeit Diocletians und Maximians verlegt. Außerdem ist seine Anwesenheit auf einem Concil zu Rom im J. 313 und im folgenden Jahre bei einem solchen zu Arles historische Thatsache. Mit ihm war sein Diakon Makrinus. Den angeblichen Apostelschüler Maternus kennen weder die ältesten unter dem Namen des hl. Hieronymus bekannten Martyrologien, noch die nach Beda benannten Verzeichnisse. Wandelbert, Mönch im Kloster Prüm, welcher um d.J. 840 schrieb, nennt nur den Valerius als Bischof von Trier. Bei Rhabanus Maurus beiläufig im J. 845 kommt der hl. Maternus zum ersten Mal vor. Wie lange derselbe nach jenen Synoden die Kirche von Cöln noch geweidet habe, ist unbekannt. Im J. 347 befand sich bereits sein Nachfolger Euphrates auf dem Concil von Sardica. Der hl. Maternus war also damals bereits gestorben. Als Bischof von Trier ist aber der hl. Maternus für diese Zeit nicht zu erweisen. Dort war vom J. 313 bis 332 der hl. Agricius, hierauf vom 13. Aug. 332 bis 12. Sept. 349 der hl. Maximinus Bischof. Wenn daher Butler (XII. 588) im Eingange der Beschreibung, die er von dem Heiligen gibt, zwar vor den Erdichtungen der Legendenschreiber warnt, aber am Ende beifügt, Alles was von dem hl. Maternus gesagt werden könne, beschränke sich darauf, daß er als Bischof von Cöln und Trier noch vor dem J. 347 gestorben sei, so ist die letztere Angabe dahin zu berichtigen, daß der hl. Maternus von Cöln auch zu Trier seit dem 8. oder 9. Jahrh. (Friedrich, l. c. I. 93) verehrt worden ist, wenn er auch diese Kirche selbst nicht geleitet hat. Daß er auch Apostel des Elsasses genannt wird, findet nicht bloß in der oben dargestellten Sage seine Erklärung, sondern der gelehrte Grandidier ist in seiner Geschichte der Kirche von Straßburg sehr geneigt, seine Wirksamkeit hier (natürlich erst gegen das Ende des dritten Jahrhunderts) für historisch zu halten und findet daher die Zerstörung der Merkurstempel zu Eley und Novient sehr glaubhaft. Dieses vorausgesetzt, hat er natürlich dann an der Stelle dieser Tempel christliche Kirchen erbaut. (Acta S. S. Belg. I. 79.) Sein Leben und Wirken schildert der oben genannte Golscher in folgenden schönen und kräftigen Zügen: Er begann in Städten und auf dem Lande den wahren Glauben, den an Christus, standhaft zu predigen, durch unablässige Ermahnung Alle auf den Weg des Heils zu rufen, an großen Tugenden von Tag zu Tag zuzunehmen, durch Wunder und Zeichen weit und breit zu glänzen und war beflissen, je mehr die Schaar der Gläubigen durch täglichen Zuwachs sich vergrößerte, desto emsiger das anvertraute Amt in rechter Weise zu ordnen. Obwohl er nämlich großes Ansehen und viele Klugheit besaß, that er doch nichts aus eigener Vollmacht und in freier Benutzung seiner Gewalt, sondern Alles that er mit Demuth und Einfalt nach dem Gebote der heiligen Liebe eines Sinnes mit seinen Untergebenen, da er nicht seine, sondern Christi Ehre suchte. Besonders ragte unter seinen Tugenden die Milde hervor, womit er die Betrübten tröstete, die Armen von seinem Besitzthum ernährte, die Nackten kleidete, die Gefangenen loskaufte, die Fremdlinge aufnahm, den Irrenden den Weg des Heiles zeigte, den auf dem rechten Wege Laufenden aber stets das Vollkommenere anrieth und sie, wenn sie stehen blieben, durch das Wort der Ermahnung vorwärts drängte. Ueber seinen Tod haben wir bereits gesprochen. Eine andere Version erzählt darüber: Nach vierzig Jahren bischöflicher Mühewaltung hatte der Heilige eine Vision, in welcher ihm seine heiligen Vorgänger die drei Tage später erfolgende Auflösung verkündeten und die ihn erwartende Krone der Vergeltung zeigten. An diesem Tage empfing er den Leib des Herrn, worauf man den Ruf vernahm: »Maternus, Liebling Gottes, komm!« Zum letzten Mal öffnete er dann seinen Mund und sprach: »Lebet wohl meine Brüder, hienieden werde ich von setzt an nicht mehr bei euch seyn« und verschied. Außer den Kirchen, welche der Heilige im Elsaß erbaut haben soll (unter diesen namentlich die Kirche zum alten St. Peter in Straßburg selbst), werden noch folgende Orte, wo er eine oder mehrere Kirchen gründete, erwähnt: Köln, Trier, Tongern, Utrecht, Huy, Lüttich, Namur und Bonn. Der Ort seines Todes ist wahrscheinlich Cöln. Seine Reliquien werden seit unvordenklichen Zeiten in Trier verehrt. Hier wird seine Translation alljährlich am 23. Oct. begangen. Andere (Sept. VI. 4) nennen ihn auch zum 19. Sept. Kleinere Reliquien befinden sich zu Cöln, zu Rodenkirchen (angeblich die erste Begräbnißstätte des Heiligen), zu Tongern, Lüttich, Prag und seit dem J. 1570 in einem St. Lorenz genannren Kloster in Spanien. Auf Abbildungen ist er kenntlich durch die Dreizahl der Insuln, von welchen er eine auf dem Haupte, die beiden andern auf einem Buche trägt, oder durch die Dreizahl der Thürme der neben ihm stehenden Kirche – beides eine Hinweisung auf die drei Bisthümer Cöln, Trier und Tongern. Als Patron des Weinbaues führt er manchmal auch die entsprechenden Attribute. (IV. 354–400).

Deus, qui ad veram praedicándam fidem et unitátem Ecclésiae curándam beátum Matérnum epíscopum vocásti; praesta, quáesumus, eius intercessióne: ut, qui uno baptísmate iungúntur, tua mirabília géntibus annúntient.
Per Dóminum.
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Re: Heilige des Tages

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11. September: Hl. Adelphius, Abt
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Adelphius, Abb. (11. Sept.) Der hl. Adelphius, ein Abt zu Remiremont im obern Lothringen, war der Sohn eines Edelmannes, dessen Frau Asselberga hieß und eine Tochter des hl. Romarich war. Adelphius wurde mit seiner Schwester Tetta, die nachher Gebetrudis genannt wurde, von ihren Eltern dem Großvater, der bereits das Kloster Remiremont gegründet hatte und sich darin aufhielt, zur Erziehung übergeben. Von da kam er später in das Haus des Bischofs von Metz und genoß hier eine sehr gediegene Ausbildung. Allein er kehrte bald wieder nach Remiremont zu seinem Großvater zurück und legte hier die Gelübde ab. Nach dem Tode des Letztern mußte er die Last der Regierung der Ordensgemeinde übernehmen, während seine Schwester Gebetrudis die Nonnengemeinde regierte, in welchem Amte er jedoch seinen Ahnherrn nur etwa drei Jahre überlebte. Im Vorgefühl seiner baldigen Auflösung und zur Vorbereitung auf den großen Schritt in die Ewigkeit zog er sich in das Kloster Luxeuil zurück, wo ihn Abt Ingofred mit Freuden aufnahm. Als er eines Morgens zum Gebet aufstehen wollte, wurde er vom Schlagfluß berührt. Er rief dreimal: »Christus, hilf!« und entschlief im J. 670 selig im Herrn. Sein Leib wurde aufs Feierlichste nach Remiremont zurückgebracht, wohin die Nachricht von seinem Tode bereits vorausgeeilt war. Gott aber verherrlichte sein Grab durch viele Wunder.
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Re: Heilige des Tages

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11. September: Hl. Ämilianus, Bischof von Vercelli
Vollständiges Heilligenlexikon hat geschrieben:S. Aemilianus, Ep. C. (11. Sept.) Der hl. Bischof Aemilian wurde zu Liby (Libyum), einer Stadt Arragoniens in Spanien, von gemeinen Eltern geboren und vom Bischof Felix daselbst in der Gottseligkeit unterrichtet, weßhalb er schon frühzeitig vom hl. Eifer für Christus entbrannte. Um sich ganz der Betrachtung und dem Umgange mit Gott zu widmen, zog er sich in eine Einöde zurück, und brachte daselbst 40 Jahre in aller Bußstrenge und unter hl. Uebungen zu. Als sich der Ruf seiner Heiligkeit überallhin verbreitete, wurde er zum Bischof von Vercelli in Italien erwählt, welchem Amte er mit der gewissenhaftesten Treue und zum Heile der ihm anvertrauten Heerde vorstand. Zu Rom wohnte er drei Concilien bei, welche Papst Symmachus in den Jahren 501, 502 und 504 gegen den Antipapst Laurentius abhielt. Von da nach Vercelli zurückgekehrt, stand er noch einige Jahre seiner Kirche vor, bis er von diesem Leben abgefordert wurde und hinging, den Lohn für seine Treue und Beharrlichkeit im Dienste des Herrn zu empfangen. Er blühte im Anfange des 6. Jahrh. Auch sein Name steht am 11. Sept. im römischen Martyrologium.
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

11. September: Hl. Felix, hl. Regula und hl. Exsuperantius, Märtyrer
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Felix, Regula et Exsuperantius, MM. (11. Sept.) Der hl. Felix und seine hl. Schwester Regula wurden seit alter Zeit für adelige Geschwister aus Aegypten gehalten, und mit der thebaischen Legion in Verbindung gebracht. Um der Wuth des Kaisers Maximian zu entfliehen, nahmen sie ihren Weg durch Wallis (Valinsa, Valesia) in der Schweiz hinauf, überstiegen den mühsamen, damals fast bahnlosen Furkapaß, und kamen der Reuß nach hinab in das Urnerland (Altdorf), wo sie mehrere Heiden bekehrten. Von dort reisten sie zur Mark (Kanton Schwyz), dann über die Gebirge nach Glarus (Glarona, Glarizium) und bezogen hier eine Felsengrotte, wo fromme Uebungen, und die Bekehrung der Heiden, welche sie aus Neugierde besuchten, ihre Beschäftigung war. Darauf verließen sie diese Wildniß, gingen auf Gottes Eingebung nach Zürich und nahmen ihre Wohnung bei einer christlichen Familie. Hier fuhren sie fort, Gott unablässig zu dienen und an der Bekehrung der Ungläubigen zu arbeiten, und wurden so die ersten Verbreiter des Christenthums zu Zürich und in der Umgegend, als welche sie auch seit uralter Zeit verehrt werden. Ihr Eifer aber für die Ehre Gottes und das Heil der Brüder brachte ihnen den Martertod in den Jahren 303–305. Die Legende erzählt, Decius, der dortige Statthalter, habe von Maximian Befehl erhalten, die Christen zu verfolgen, besonders die Thebäer aufzuspüren und zum Götzendienste anzuhalten. Decius habe gehorcht, aber Gott der Herr auch die Späher desselben mit Blindheit geschlagen, so daß sie die hhl. Flüchtlinge nicht sogleich fanden. Felix ermuthigte seine Schwester zum hehren Kampfe und freudigen Bekenntnisse des Glaubens im Leben und Tode. Endlich wurden sie entdeckt und vor den Statthalter gestellt. Unter strengen Androhungen forderte sie dieser auf, den Götzen zu opfern, was aber die Heiligen mit Abscheu von sich wiesen. Der Tyrann, wuthentbrannt, ließ nun die muthigen Bekenner mit Ruthen schlagen, dann in siedendes Oel setzen, und als all' diese Martern fruchtlos blieben, verurtheilte er sie zum Rade; aber ein gewaltiger Sturm mit Blitz und Donnerschlag vernichtete das Marterwerkzeug noch vor seinem Gebrauch, worauf die Heiligen ins Gefängniß und endlich von da zur Enthauptung geführt wurden. Nachdem sie den Schwertstreich empfangen, sollen sie, zum Schrecken der Heiden, und zum Zeichen wie kostbar ihr Tod in den Augen Gottes gewesen, die abgeschlagenen Häupter ergriffen, an die Brust gedrückt, 50 Schritt weit auf den nächsten Hügel getragen, und sich dort zur ewigen Ruhe niedergelegt haben, wo sie dann auch von Christen in nächtlicher Stille zur Erde bestattet worden seyen. Von diesem Wunder melden die Schankungsbriefe Karls des Großen an das Münsterstift, und der gelehrte Notker erzählt solches als eine stete Ueberlieferung in der Legende jener Heiligen. Wahrscheinlich erhielten diese hhl. Geschwister schon frühzeitig unter Chlodwigs Regierung eine Kapelle, so daß, wenn ein vornehmer Alemane, Ruprecht mit Namen, zwischen den Jahren 691–695 ihnen eine Kirche zu Zürich baute, dieses vorzüglich darum geschehen seyn mag, weil die alte Kapelle zu klein und unansehnlich, verfallen oder zerstört war. Karl der Große ließ sie später ausbessern, vergrößern und vergabte ihr schöne Einkünfte. Im 16. Jahrhundert wurde sie von den Zwinglianern entweiht und die dort noch aufbewahrten Reliquien der Heiligen ins Wasser geworfen. Ludwig der Deutsche, Sohn Ludwigs des Frommen, stiftete jener Kirche gegenüber (853) die fürstliche Frauenabtei (jetzt Frauenmünster-Pfarrkirche); die Abtissin Bertha erhielt 877 einen Theil der hhl. Gebeine für die neue Stiftung und versandte kleinere Theile in andere Gegenden hin. Der Bischof von Constanz erhob das Fest der hhl. Felix und Regula für Land und Stadt Zürich zu einem gebotenen Feiertage, welcher auch im ganzen Kanton bis zur Religionsänderung immer gehalten wurde. Schon früh hatte das Volk eine hohe Verehrung zu den gemarterten Heiligen; von nah und fern eilten Kranke aller Art zu ihrem Grabe und wurden wunderbar geheilt. Nicht nur in Zürich, sondern auch in der übrigen Schweiz, in Deutschland, Spanien und an andern Orten wurden die hhl. Felix und Regula verehrt; das Bisthum Basel feiert jetzt noch in den kirchlichen Tagzeiten am 11. Sept. ihr Andenken. Vom 13. Jahrhundert an wurde mit Felix und Regula als Martergenosse auch der hl. Exsuperantius genannt, vielleicht, wie Einige vermuthen, weil der Leib dieses Heiligen in derselben Kirche und Gruft ruhte. Nach Murers »Heiliges Schweizerland« wäre Exsuperantius der Diener der beiden andern Heiligen gewesen, hätte gleichzeitig mit ihnen den Tod für die christliche Wahrheit gelitten, und wäre sein ganzer Leib von Kaiser Karl der Stadt Trier geschenkt worden. – Die Heiligen sind Patrone von Zürich und sind auch in das Staatssigill aufgenommen. Von der heil. Kunst werden sie dargestellt, die abgeschlagenen Häupter in ihren Händen tragend. – Vgl. »Die Heiligen des Walliser-Landes.« Einsiedeln 1857. S. 26. (III. 763.)
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HeGe
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Re: Heilige des Tages

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11. September: Hl. Johannes Gabriel Perboyre, Priester, Märtyrer
Wikipedia hat geschrieben:Johannes Gabriel Perboyre (franz. Jean-Gabriel Perboyre, * 6. Januar 1802 in Puech, Frankreich; † 11. September 1840 in China) war ein französischer Ordenspriester und Märtyrer. [...]

Johannes Gabriel trat 1820 in den Lazaristenorden ein und wurde 1825 zum Priester geweiht. 1830 wurde er zum Novizenmeister von Paris ernannt. Auf seinen eigenen Wunsch hin war Johannes Gabriel ab 1835 als Missionar in den chinesischen Provinzen Honan und Hupe tätig. Wegen seines christlichen Wirkens wurde er 1839 verhaftet und musste in der Folgezeit furchtbare Qualen und Folterungen in verschiedenen Gefängnissen durchstehen. 1840 wurde er schließlich an einem Kreuz erhängt und erdrosselt. Sein Leichnam ruht seit 1860 in der Ordenszentrale der Lazaristen in Paris.

Johannes Gabriel Perboyre wurde 1889 von Papst Leo XIII. selig- und 1996 von Papst Johannes Paul II. heiliggesprochen.
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HeGe
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

11. September: Hl. Leudinus Bodo, Bischof von Toul
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Leudinus Bodo, (11. Sept.), auch Leuduinus, frz. St-Bodon oder Leudin, nach Zedler der 17. Bischof von Toul (Tullum Leucorum) in Lothringen, wurde zwar schon als S. Bodo (s.d.) behandelt; doch wollen wir hier noch Einiges nachtragen. Nach Calmet wären dieses zwei verschiedene Namen, und wäre der hl. Bodo der 14. und der hl. Leudinus der 15. Bischof von Toul gewesen, während die Bollandisten ganz bestimmt nachweisen, daß es nur ein Name sei. Geboren wurde derselbe zwischen den J. 600–610 von einer sehr reichen angesehenen frommen Familie, und zwar nach Einigen zu Ornes (Odorna) in der franz. Landschaft le Comte de Darney. Sicherer ist, daß er in der Diöcese von Toul geboren wurde und zu Meuse (Mosa) en Bassigny in der Nähe von Toul, wo seine Aeltern wohl ebenfalls begütert waren, in seiner Jugend längere Zeit lebte, namentlich zu der Zeit, wo der hl. Abt Eustasius mit dem hl. Agilus zu seinen Aeltern kam. Sein Vater hieß Gundoinus (Bertoldus) und seine Mutter Saretrudis (Bertildis). Er hatte einen jüngeren Bruder, Namens Fulculfus und mit dem Beinamen Bodo. Daß die hl. Salaberga seine Schwester war, wurde schon oben (J. 493) angegeben, so wie auch, daß er von seiner Frau Odila eine Tochter, Namens Teutberga, hatte, welche später die erste Abtissin in dem von ihm gestifteten Kloster Bodon-moutier oder Bon-moutier wurde. Daß er auch die Klöster Etival (Stivagium) und Offonville (Offonis villa) gegründet habe, wie Einige meinen, ist nach den Bollandisten unsicher; jedenfalls glauben sie, daß er diese Klöster, wenn er sie gestiftet, vor seinem Eintritte in's Kloster gegründet habe. Daß er, seiner hl. Schwester Salaberga folgend, mit seiner Frau die Welt verließ und zu Laon (Lugdunum Clavatum, Laudunum) in's Kloster trat, wurde ebenfalls schon oben erwähnt. Es hatte nämlich dort seine Schwester zwei Klöster gegründet, ein weibliches, in welches seine Frau trat, und ein männliches, in welchem er selbst lebte. Doch nicht lange war er dort, als er auf den bischöflichen Stuhl von Toul berufen wurde. Wann dieses geschehen sei, läßt sich mit Bestimmtheit nicht angeben; doch ist es wahrscheinlich, daß der hl. Leudinus Bodo im J. 625 oder 630 sich verehelichte, im J. 660 in's Kloster ging, im J. 665 Bischof wurde und vor dem J. 680 starb. Er wurde zuerst zu Toul in der Kirche des hl. Mansuetus (frz. St-Mansuy) begraben, später aber nach Laon in die Abtei von St. Johann übertragen, wo er am 11. Sept. ebenfalls verehrt wird. Im Mart. Rom.ist sein Name nicht enthalten, wohl aber in andern Martyrol. (III. 838–842).
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HeGe
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Re: Heilige des Tages

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11. September: Hl. Paphnutius, Bischof in der Thebais
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Paphnutius, Ep. Conf. (11. Sept.). Dieser heilige Bischof und Bekenner in der Thebais führt bei den Griechen den Beinamen »der Große« und war in Aegypten geboren. Er wurde mit vielen andern Christen unter dem Tyrannen Maximinus Daja im J. 308 zu den Bergwerken verdammt, nachdem man ihnen das rechte Auge ausgestochen und das linke Kniegelenke durchschnitten hatte. Im J. 311 kehrte er in seine Heimath zurück und begab sich für einige Zeit in die Wüste nach Pisper, unter die Leitung des hl. Antonius. Nach längerem Aufenthalte daselbst ward er zum Bischof in der Thebais gewählt, als welcher sich eifrig gegen die Arianische Irrlehre bewies, namentlich auf dem allgemeinen Concil zu Nicäa im Jahre 325. Wie Baronius hinzusetzt, war er auch mit der Wundergabe geschmückt, welche apostolischen Männern vom Herrn nicht selten mitgetheilt wird. Der Kaiser Constantin küßte öfters ehrfurchtsvoll die Narbe seines für den Glauben verlorenen Auges. Ein strenger Eiferer für die Bewahrung der alten Kirchenzucht trat er nach Socrates (I. 11) gegen den Gesetzvorschlag auf, vor ihrer Ordination verheirathete Priester von ihren Weibern zu trennen, nur bereits ordinirte Priester sollten nicht heirathen. Auch andere Schriftsteller, namentlich Sozomenus (I. 22) und Gelasius Cyzicenus (hist. concil. Nic. II. 32) bezeugen das Nämliche. Die von der strengern abendländischen Praxis hiegegen aufgebrachten Bedenken sind unhaltbar. Namentlich kann der hl. Hieronymus, als Abendländer, der bei Vertheidigung des Cölibat-Gesetzes gegen Vigilantius die alte Ueberlieferung des Abendlandes vertheidigte, nicht als Zeuge gegen den heiligen Paphnutius aufgerufen werden. Schon damals kam gleichwohl die Ansicht, daß nur solche unter die Zahl der Geistlichen aufzunehmen seien, welche die Enthaltsamkeit zu beobachten versprachen, als die wünschenswerthere vielfach zur Geltung. Bei den Bischöfen verstand sich dieß von selbst; sie entsagten freiwillig der Ehe, ohne durch ein Gesetz dazu gezwungen zu seyn. (Socr. V. 12 vgl. Aschbach, K.-L. IV. 425). Bei einfachen Priestern blieb es in der orientalischen Kirche bei der milderen Praxis, welche der heil. Paphnutius als die ursprünglich überlieferte vertheidigt hatte. Man setzte also den folgenden Canon (3) fest: »Kein Kleriker darf eine (gegen die bestehende Ordnung) bei ihm eingeführte Weibsperson haben, mit Ausnahme der Mutter oder Schwester oder Tante, oder einzig solcher Personen, bezüglich welcher kein Verdacht stattfindet.« Durch dieses Gesetz wurde die kirchliche Zucht für jene Zeit hinreichend geschützt, zugleich aber sieht man hieraus, in welchem Ansehen der hl. Paphnutius gestanden seyn muß, indem hinsichtlich der bereits verheiratheten Priester nichts Neues verordnet wurde. In der That stand ihm das allgemeine Zeugniß unbefleckter Sittenreinheit, insbesondere eines von Jugend auf treu bewahrten jungfräulichen Lebens zur Seite. Ebenso machte er später gegen die Bischöfe, welche dem Arius anhingen, den heil. Athanasius aber verfolgten, sein für Jesus, als den Sohn Gottes, abgelegtes Bekenntniß geltend, und brachte hiedurch den hl. Maximus von Jerusalem und gewiß auch Andere auf seine Seite. Der heil. Paphnutius scheint im J. 356 gestorben zu seyn, wo viele Bischöfe von den Arianern in's Exil getrieben wurden. Seinen Namen liest man auch im Mart. Rom. unter dem 11. Sept. Auf Bildern sieht man ihn als Bischof, die hl. Schrift in den Händen, einen Engel neben sich, oder im Steinbruche arbeitend. (III. 778–787.)
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