Heilige des Tages

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HeGe
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Re: Heilige des Tages

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11. September: Hl. Patiens, Bischof von Lyon
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Patiens, Ep. Conf. (11. Sept.). Dieser heil. Bekenner und Bischof von Lyon soll nach dem hl. Eucherius um die Mitte des fünften Jahrh. auf den bischöflichen Sitz erhoben, nach Andern aber erst kurz vor dem Jahre 470 zu dieser Würde gelangt seyn. Man glaubt, daß er in der genannten Stadt auch geboren war. Da seine Familie zu den angesehensten des Landes gehörte, dürfen wir an einer entsprechenden Erziehung nicht zweifeln. Man wußte nicht, was an ihm bewundernswerther sey, ob sein Eifer für die Ehre Gottes, oder seine Liebe zu den Armen; den Letztern gehörte sein ganzes Vermögen und alle seine Einkünfte. Seine Predigten brachten viele Arianer zur Erkenntniß der Wahrheit und zur Rückkehr in die katholische Kirche. Ohne alle Furcht that er immer, was ihm der Ehre Gottes, dem Heile der Seelen, der Blüthe und dem Wohlstande der Kirche am förderlichsten schien. In diesem Streben bemühte er sich mit seinen ihm untergebenen Amtsgenossen vereinigt zu wirken, die er deßhalb öfter berieth, wie er ihnen mit seinem Rathe und seinen Erfahrungen hilfreich zur Seite stand. Er entschied die streitige Bischofswahl zu Chalons sur Saone, indem er keinem der drei Bewerber seine Stimme gab, sondern die Wahl auf einen Andern lenkte, und wohnte der Bischofsversammlung von Arles bei (um d.J. 455), wo die katholische Lehre gegenüber den Irrthümern des Pelagius und seiner ganzen und halben Anhänger, namentlich Faustus von Lerin, neuerdings erläutert und festgestellt und der Jurisdictions-Streit des Klosters von Lerin mit dem Bischofe Theodor zu Gunsten des letztern entschieden wurde. Seine großartige und aufopfernde Hirtensorgfalt auf dem Felde der Hilfeleistung in den Verheerungszügen der Gothen, welche in den Jahren 473 und 474 einen großen Theil der Aernte zerstörten, zeigt die Aufrichtigkeit und lebensvolle Innigkeit seines Glaubens. Er errichtete Getreide-Magazine in den Thälern der Saone und der Rhone und rettete als ein zweiter Joseph von Aegypten auch entferntere Ortschaften wie Arles, Orange, Viviers, Valence, Avignon, Riez vom Hungertode. Man glaubte, daß unter seinen Händen das Getreide sich wunderbar vermehrte. Dazu kam die Veranstaltung von Kirchenfesten, die Uebertragung hl. Leiber, worunter jene der hhl. Irenäus, Epipodius und Alexander namentlich aufgeführt werden, die Erbauung, Erneuerung und Einweihung verschiedener Kirchen, welche Anlässe er stets zu liebevollen und aufmunternden Ansprachen an die ihm untergebenen Gläubigen benützte. Einige Homilien von ihm sollen sich unter den sog. Eusebianischen noch erhalten haben, aber man ist über ihre Aechtheit nicht einig. Ein Irrthum ist es auch, wenn ihm von Einigen die Abhaltung einer Synode zu Lyon zugeschrieben wird. Sein seliges Hinscheiden erfolgte wahrscheinlich zwischen d.J. 480 und 490. Das Mart. Rom. nennt ihn gleichfalls zum 11. September. (III. 791 –797.)
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HeGe
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11. September: Hl. Protus und hl. Hyazinthus, Märtyrer
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. S. Protus (Prothus) et Hyacinthus (Santinus), M. M. (11. al. 12. Sept. 13., 14. Mai). Der hl. Protus wird im alten röm. Martyrologium am 12., gegenwärtig aber am 11. Sept. genannt. Sein Name, wie der seines Bruders, hat viele Varianten, z.B. Prothus, Pertus, Probus; der heil. Hyacinthus heißt Santinus, Sanctinus, Jacinthus und Yacinthus und fehlt in einigen Verzeichnissen gänzlich. (IV. 2.) Sie waren beide aus Rom und Bedienstete der heil. Eugenia und wurden wegen des standhaften Bekenntnisses Jesu Christi zuerst heftig geschlagen, dann aber enthauptet. Ihre Grabstätte erhielten sie im Cömeterium der Basilla an der alten Salarischen Straße. Der hl. Papst Damasus verherrlichte dieselbe durch eine sinnreiche Inschrift, aus welcher hervorgeht, daß ihr Martyrium in der oben beschriebenen Weise ächt und unbestreitbar ist. Nachdem gesagt ist, daß der hl. Protus zuerst vollendete, der hl. Hyacinthus aber ihm folgte, heißt es:

Germani fratres animis ingentibus ambo,
Hic victor meruit palmam prior, ille coronam.

Zu Deutsch:

Leibliche Brüder, beide gestählt mit herrlichem Muthe,
Dieser die Palme zuerst errang sich, jener die Krone.

Ihre Reliquien, welche lange Zeit in der Kirche ihres Namens an der Salarischen Straße und später in der Pfarrkirche St. Salvatore in Trastevere geruht hatten, wurden im Jahre 1592 durch Papst Clemens VIII. in die den Florentinern gehörige Kirche St. Johannes übertragen. Andere ihrer Reliquien kamen zur Zeit Ludwig des Frommen nach Seligenstadt, und von diesen wurden wieder einige nach Metz vergabt. Außerdem rühmen sich viele italienische Kirchen des gleichen Besitzes, was davon herrühren mag, daß es viele Martyrer d. N. Protus gegeben hat. (III. 746.)
Beatórum Mártyrum tuórum Proti et Hyacínthi nos, Dómine, fóveat pretiósa conféssio: et pia iúgiter intercéssio tueátur.
Per Dominum.
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HeGe
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11. September: Hl. Sperandea, Jungfrau, Äbtissin
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Sperandea (Speranda) V. Abbat. (11. Sept.). Diese heil. Jungfrau und Abtissin zu Cingoli (in der Mark Ancona) war im J. 1216 zu Gubbio geboren, und von Jugend auf gar wunderbar von Christus selbst geführt und geleitet. Schon mit 9 Jahren trug sie ein rauhes Bußkleid. Je mehr sie an Alter zunahm, wuchs sie auch an Einsicht in sich selbst, an Frömmigkeit, und vermehrte die Werke der Abtödtung. Von der Gnade getrieben, floh sie aus dem elterlichen Hause und lebte als Einsiedlerin in verschiedenen Höhlen, bald da, bald dort, die Leute zur Buße mahnend. Zuletzt baute sie im J. 1265 zu Cingoli das Kloster St. Michael und ward als Abtissin daselbst aufgestellt. Sie wirkte schon im Leben Wunder, noch mehr aber nach ihrem Tode, der um das J. 1276 erfolgte. Ihren Leib fand man im J. 1497 noch unversehrt. Sie wird in der Mark Ancona verehrt. Im Mart. Rom. steht ihr Name nicht. (III. 890–913.)
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12. September: Mariä Namen
Wikipedia hat geschrieben:Das Fest Mariä Namen wird im Kirchenjahr der römisch-katholischen Kirche alljährlich am 12. September gefeiert.

Der Festtag geht auf ein Fest zu Ehren des heiligen Namens Mariens zurück. Im Namen der Gottesmutter Maria wurde die osmanische Eroberung gestoppt. Der Festtag wurde ab 1513 zuerst in der neukastilischen Diözese Cuenca mit Sitz in Cuenca (Spanien) gefeiert.

Papst Innozenz XI. (1676–1689) machte den Festtag für die ganze Kirche verbindlich, nachdem am 12. September 1683 die vereinigten christlichen Heere unter dem Oberbefehl des polnischen Königs Johann III. Sobieski die Zweite Wiener Türkenbelagerung mit der siegreichen Schlacht am Kahlenberg vor Wien beendet hatten. Dem Heer wurde das Banner Marias vorangetragen (Schutzmantelmadonna). Zunächst für den jeweiligen Sonntag nach Mariä Geburt (8. September) vorgeschrieben, verlegte Papst Pius X. (1903–1914) das Fest Mariä Namen auf den 12. September, den eigentlichen Siegestag. [...]

Gott, unser Retter, der Name der seligen Jungfrau Maria ist für uns ein Zeichen der Hoffnung geworden. Befreie uns auf ihre Fürsprache aus allen Gefahren und vollende an uns das Werk der Erlösung.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Concéde, quaesumus, omnípotens Deus: ut fidéles tui, qui sub sanctíssimæ Vírginis Maríæ Nómine et protectióne lætántur; eius pia intercessióne a cunctis malis liberéntur in terris, et ad gáudia ætérna perveníre mereántur in coelis.
Per Dominum.
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12. September: Hl. Albeus, Erzbischof von Munster
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Albeus (Albæus, Ailbeus), Ep. (12. Sept.) Lat. Albus = weiß. – Der hl. Albeus war aus Irland gebürtig und wurde durch englische Glaubensprediger zum Christenthume bekehrt, worauf er eine Reise nach Rom machte. Nach seiner Rückkehr von da schloß er sich an den hl. Patrick (S. Patritius), diesen berühmten Apostel seines Vaterlandes, an und wurde später zum Erzbischof von Munster (Momonia) erwählt, als welcher er seinen Sitz zu Emely (Imelac) (in der Folge ward der bischöfl. Sitz nach Cassal verlegt) aufschlug. Durch seine salbungsvollen Predigten, durch seine glänzenden Wunder, sowie durch die Heiligkeit seines Lebens brachte er es dahin, daß eine außerordentliche Menge Ungläubiger sich zum Christenthume bekehrte und Viele den Weg der höhern Vollkommenheit betraten. Auf der Insel Arran, die ihm König Engus geschenkt hatte, stiftete er ein Kloster, welches in der Folge so berühmt ward, daß man es lange Zeit das »Arran der Heiligen« nannte. Umsonst suchte er die Bürde der bischöflichen Amtsführung niederzulegen, um wie er sagte, nur an den Tod denken zu können; denn der König ließ die Stadtthore bewachen, um seine Flucht, wenn er sich allenfalls auf dieselbe begeben sollte, zu verhindern. Er starb im J. 525.
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12. September: Hl. Autonomus, Bischof, Märtyrer
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Autonomus, (12. Sept.), ein Bischof und Martyrer aus Italien gebürtig, der keinen eigenen Sprengel daselbst gehabt zu haben, sondern für die apost. Missionen geweiht worden zu seyn scheint. Er kam zur Zeit, als die diokletianische Verfolgung in seinem Vaterlande zu wüthen begann, von da nach Soreos bei Nikomedia in Bithynien, wo er eine kirchliche Gemeinschaft gründete. Als er von seinen apostolischen Reisen in Kleinasien und Syrien, wo er Viele zum christlichen Glauben gebracht hatte, dahin wieder zurückgekommen war, wurde er während der Feier der heil. Geheimnisse von den Heiden überfallen und getödtet. Nach den Bollandisten wäre dieß nicht während, sondern nach der diokletianischen Verfolgung (etwa im J. 313) geschehen. Er wird am 12. Sept. auch im Mart. Rom. aufgeführt.
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12. September: Hl. Cronides, hl. Leontius und hl. Serapion, Märtyrer
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:SS. Cronides (Hieronides), Leontius et Serapion, (12. Sept.), waren Martyrer zu Alexandria in Aegypten, die nach grausamen Martern ins Meer geworfen wurden. Im Mart. Rom., wo sie gleichfalls am 12. Sept. vorkommen, werden noch drei Andere, nämlich Selesius (sollte wohl heißen Seleucus), Valerian und Straton in Verbindung gebracht; allein die Bollandisten weisen nach, daß diese anderswo gelitten haben, und handeln vom hl. Straton am 9. Sept. und von Seleucus und Valerian am 13. desselben Monats.
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12. September: Hl. Eanswida, Jungfrau, Äbtissin
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Eanswida V. et Abbat. (31. Ang. al. 12. Sept.) Die hl. Eanswida stammte aus königlichem Geblüte. Ihr Vater war Eadbald, ein Sohn des hl. Ethelbert. Nach seiner Bekehrung gestattete er seiner Tochter, sich den Schleier zu erwählen. In der Nähe von Folkstone, im ehemaligen Königreiche Kent in England, erbaute sie ein Kloster sammt Kirche, und stand demselben als Abtissin in Heiligkeit vor bis zu ihrem Tode, der zwischen 630–640 erfolgte. Ihr heiliger Leichnam wurde später in die Peterskirche von Folkstone übertragen, wo viele Wunder geschahen. Ihr Hauptfest wird am 12. Sept. gefeiert, als dem Tage der Translation. (Aug. VI. 684.)
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12. September: Hl. Gerfried, Bischof von Münster
Wikipedia hat geschrieben:Der heilige Gerfried, auch Gerfrid († 12. September 839 in Münster) war der zweite Bischof von Münster und der dritte Abt der Klöster Werden und Helmstedt. Gerfried, dessen Name „der mit dem Speer Schützende“ bedeutet, war ein Neffe von Liudger. Er stammte aus dem Geschlecht der Grafen von Nottich. Nach dem Tode Liudgers im Jahre 809 wurde er als dessen Nachfolger zum Bischof von Münster ernannt. Im Jahre 827 übernahm er die Leitung des Klosters Werden nach dem Tod seines Vorgängers Hildegrims I. Zusammen mit 36 anderen Bischöfen nahm er im Jahre 836 an einem durch Kaiser Ludwigs des Frommen in Aachen einberufenen Reformkonzil teil. Nach seinem Tode am 12. September 839 wurden seine sterblichen Überreste in der Krypta des Klosters Werden beigesetzt.
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12. September: Hl. Guido
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Guido, Conf. (12. Sept. al. 12. Mai, 24. Juni). Dieser hl. Guido, frz. St-Guy, von Anderlecht (Anderlacum), den das Mart. Rom. »Bekenner« nennt, war in der Gegend von Brüssel geboren. Von armen Eltern abstammend, liebte er die Armuth im Geiste Jesu und trug sie mit vollster Geduld und Hingebung, ein Muster für andere Arme, denen er zudem durch herzliche Ermahnungen und thätige Hilfeleistung, so viel er konnte, Trost und Erguickung bereitete. So hatte seine frommen Eltern es ihn gelehrt. Auf diese Art umfaßte er den Stand, in welchen Gott ihn gesetzt hatte, mit Liebe und machte, wie das Sprüchwort sagt, die Noth zur Tugend. Von dem Wenigen, das er sich verdiente, gab er denen, die ärmer waren als er, und verband mit der Abtödtung auch die Liebe des Nächsten. Als er einst zu Laeken (jetzt ein berühmtes königl. Lustschloß) in der Muttergotteskirche betete, bemerkte ihn der Pfarrer, rief ihn zu sich und stellte ihn als Kirchendiener an. Der Heilige war entzückt über diese Gunst, die ihn ganz in die Nähe Jesu und seiner hl. Mutter brachte. Oft blieb er ganze Nächte in der Kirche. Doch entging er nicht den Schlingen der Versuchung. Ein Brüsseler Kaufmann rieth ihm, damit er den Armen reichere Unterstützung gewähren könnte, einen kleinen Handel anzufangen, worauf er aus der angeführten Ursache gern einging. Gott fügte es aber, daß ein Schiff, an welchem er Theil hatte, zugleich mit der Ladung zu Grunde ging. Guido, der seinen Dienst verlassen hatte, sah sich nun plötzlich in die größte Noth versetzt, erkannte aber seinen Irrthum und betete in aller Demuth die göttliche Vorsehung an, die ihm auf diese Weise den mahren Weg zum Himmel aufs Neue offenbarte. Jetzt ging er als Wallfahrer nach Rom und Jerusalem, und besuchte unter mannigfachen Beschwernissen und Bußübungen die heil. Stätten. Nach Rom zugekehrt, traf er Pilger aus seiner Heimath, denen er sich neuerdings anschloß und als Führer ins gelobte Land diente. Allein der Decan Wondulf von Anderlecht und die übrigen Pilger starben auf der Heimreise an einer ansteckenden Krankheit, und er mußte allein in seine Heimath zurückkehren. Er starb in Anderlecht am 12. Sept. 1012. (Butler XII. 542.) Seine Erhebung wird am 24. Juni (Jun. IV). 687) gefeiert. In Anderlecht wird er als Patron verehrt. Auf Bildern erscheint er in der ärmlichen Kleidung eines Pilgers, wie er auch nach Hack (S. 344) in der Volkssprache der Arme von Anderlecht heißt. (IV. 3.)
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HeGe
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12. September: Hl. Macedonius, hl. Theodulus und hl. Tatianus, Märtyrer
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:SS. Macedonius, Theodulus et Tatianus, MM. (12. Sept.) Diese hhl. Martyrer litten ums J. 361 od. 362 zu Meros in Phrygien. Im Mart. Rom. heißt es von ihnen: »Zu Meros (bei Migne lesen wir Myra, was offenbar falsch ist, denn Myra lag in Lycien) in Phrygien das Leiden der hhl. Martyrer Macedonius, Theodulus und Tatianus, welche unter Julian d. Abtrünnigen von dem Präses Almachius nach andern Peinen über glühende eiserne Röste gelegt wurden und frohlockend ihr Martyrium vollendeten.« Richtiger, bemerken hiezu die Boll., wird im Sirletianischen Menol. der Name des Präses Amachius genannt. (So heißt er auch bei Ruinart.) Die bischöfliche Stadt Meros in der Phrygia salutaris war schon bei den Alten wenig bekannt. Wegen ihrer Unbedeutsamkeit führte sie den Beinamen Κωμόπολις, d.h. »Städtchen.« Sie stand unter der Metropole von Synnada. – Auch hier, wie aller Orten, war die Regierung des Kaisers Julian bemüht, das abgelebte Heidenthum durch erneuerten Glanz der Tempel und Opfer wiederherzustellen. Da fand man eines Morgens, daß während der Nacht ein neu eröffneter und restaurirter Tempel erbrochen und die Götterbilder zertrümmert worden waren. Der Präses Amachius ließ sogleich eine große Zahl Christen gefänglich einziehen. Da gaben sich unsere Heiligen als die wirklichen Urheber an. Der Richter versprach ihnen Begnadigung, soferne sie durch Darbringung heidnischer Opfer ihren Fehler gut machen würden. Aber sie erklärten, lieber Alles zu erdulden, als durch so sündhafte Opfer sich zu beflecken. Hierauf wurde die strengste Folterqual über sie verhängt. Umsonst; sie litten mit größter Standhaftigkeit die schwere Pein langsamen Feuers auf glühendem Roste. Wie früher in ähnlicher Qual der hl. Laurentius riefen sie dem Präses zu: »Willst du vielleicht verkosten von dem gebratenen Fleische, so laß uns wenden, damit wir nicht vielleicht deinen Gaumen, weil nur halbgebraten, unbefriedigt lassen.« Bald hernach übergaben sie dem Herrn ihre Seelen. (IV. 20 und 21).
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12. September: Hl. Reverentius, Priester
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Reverentius, Conf. (12. Sept.). Dieser hl. Priester war ein Schüler des hl. Bischofs Exuperius (Spirus), des Apostels dieser Stadt, von welchem er im Glauben unterrichtet und getauft wurde. Zum Priester geweiht, unterstützte er seinen Oberhirten unermüdet durch Verkündigung des christlichen Glaubens und gewann durch Ausstreuung des göttlichen Samens viele Seelen für das ewige Leben. Einen Schwindsüchtigen heilte er dadurch, daß er ihm seinen Stock schenkte. Auch trieb er die bösen Geister aus den Besessenen. Sein letzter Aufenthaltsort war Nouatres (Noiatrum Nucatrum) (Dep. Indre et Loire), wo er starb. Die Zeit seines Todes wird von Manchen ins erste, von den Boll. aber, welche auch das Zeitalter des hl. Exuperius herabrücken, in das Ende des 4. oder den Anfang des 5. Jahrh. gesetzt. Im J. 944 wurde sein hl. Leib von Nouatres nach Poitiers in das Kloster der hl. Radegundis versetzt, später aber vom Herzog Wilhelm von Aquitanien nach St. Jean d'Angely (Angeriacum-Fanum St. Angeli) im Bisthum La Rochelle (Dep. Charente-Inferieure) überbracht. Diese Reliquien wurden i. J. 1562 durch die Calvinisten (Hugenotten) entweiht und sammt der Kirche in Asche gelegt. Das gleiche Schicksal hatten die Ueberreste des Heiligen, die sich zu Bayeux befanden. In der Kirche Nouatres befinden sich Wandgemälde aus dem 10. oder 16. Jahrh., welche seine Geschichte darstellen. Eine heiße Quelle in der Nähe führt seinen Namen. (IV. 22.)
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12. September: Hl. Sacerdos, Bischof von Lyon
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Sacerdos (Sacerdotus). Ep. (12. Sept.). Dieser hl. Bischof von Lyon. dessen Name ins Mart. Rom. aufgenommen ist. soll im J. 486 zu Lyon aus einer vornehmen Familie entsprossen sein. Im Jahr 544 wurde er Bischof, und erbaute in seiner bischöflichen Stadt zwei Kirchen, eine zu Ehren des hl. Paulus, die andere zu Ehren der hl. Eulalia, später St. Georg genannt. Folgende Daten aus seinem Leben sind besonders hervorzuheben: 1. König Childebert benützte ihn zu einer Gesandschaft an den König Athanagild in Spanien (bestritten). 2. Im J. 549 wohnte er der 5. Synode von Orleans bei. 3. Er empfiehlt dem Könige seinen Neffen Nicetius als Nachfolger. 4. Er stirbt zu Paris im J. 551. Nach Baron. (notae) war er der 30. oder 32., nach der Gall. christ. und Andern der 27. Bischof in der Reihenfolge. Sein Grab erhielt er in der damaligen Apostel-, jetzigen St. Nizierkirche. (VI. 31–36.)
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12. September: Hl. Silvinus, Bischof von Verona
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Silvinus (Sylvinua), Ep. Conf. (12. Sept.) Dieser heil. Bischof von Verona, welcher nach der Vermuthung des Ughellus im 5. Jahrh. lebte, war unermüdet in Verkündigung der christl. Lehre und gewann einen großen Theil der Stadt für das Christenthum. Wenn er Almosen austheilen, beten, sich eine Ueberwindung auferlegen konnte, fand er daran ein besonderes Vergnügen. Er starb, durch einen plötzlichen Tod vom Herrn abgerufen, am 12. Sept. Sein Leichnam wurde bei St. Stephan beigesetzt, später aber, wie es scheint, in die St. Peterskirche übertragen. Der Name unsers Heiligen steht auch im Mart Rom. am 12. Sept. (IV. 25.)
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13. September: Hl. Johannes Chrysostomus, Bischof von Konstantinopel, Kirchenlehrer
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Johannes Chrysostomus, Aëp. Conf. et Eccl. Doct. (27. Jan. al. 14. Sept.) Dieser hl. Johannes, welcher durch die Kraft und Anmuth seiner Beredsamkeit bald nach seinem Tode den Beinamen »Chrysostomus« d.i. »Goldmund« erhielt, wurde nach dem Bollandisten Stilting um das J. 344, nach Andern i. J. 347 zu Antiochia geboren. Seinen Vater Secundus, einen hochgestellten Kriegsbeamten, verlor er bald nach seiner Geburt; doch seine treffliche Mutter Anthusa, die bei dem Tode ihres Gemahls erst 20 Jahre alt war, ließ ihn bei den besten Meistern unterrichten. Er wurde bald des berühmten Rhetors Libanius liebster Schüler und von diesem als sein würdigster Nachfolger bezeichnet. Unter Andragathius studirte Johannes Philosophie und betrat dann die gerichtliche Laufbahn, damals der Weg zu den höchsten Ehrenstellen. Allein sein gerader offener und freimüthiger Sinn konnte sich mit den unredlichen Mitteln nicht befreunden, deren die Sachwalter sich bedienten. Er begab sich daher in die Einsamkeit, legte ein armes Kleid an, übte sich in strenger Buße und widmete alle Zeit dem Gebete, dem Lesen und Betrachten der heil. Schrift. Der hl. Bischof Meletius von Antiochia suchte den hoffnungsvollen Jüngling ganz für die Kirche Gottes zu gewinnen; er zog ihn daher an sich, behielt ihn drei Jahre in seinem Hause, unterrichtete ihn selbst, taufte ihn in einem Alter von 20 Jahren und weihte ihn dann später zum Lector. Während der heil. Meletius im Exile lebte, waren Carterius und Diodorus sein Lehrer. Zu diesem führte er auch seine Freunde Theodorus und Maermus, die, wie er, Schüler des Libanius waren, und wurden diese später berühmte Bischöfe (der erste von Mopsuestia, der andere von Seleucia). Erst 26 Jahre alt, sollte Johannes schon Bischof werden; er aber entfloh zu den Mönchen um Antiochia und verbarg sich, bis die erledigten bischöflichen Sitze wieder mit Hirten versehen waren. Doch unsers Heiligen innigster Freund, Namens Basilius (nicht aber der hl. Basilius der Große, wie Einige meinen), der einige Zeit vor ihm die Welt verlassen, wurde entdeckt und wider seinen Willen zum Bischof von Raphaneä bei Antiochia geweiht. Da dieser sich über seinen Freund beklagte, daß er ihm seine Flucht verheimlicht habe, indem er sonst auch sich ihm angeschlossen hätte, so schrieb unser Johannes für ihn um diese Zeit die schöne Schrift über das bischöfliche Amt. Nachdem er acht Jahre (370–378) lang unter anhaltenden geistlichen Uebungen und Studien in der Einsamkeit zugebracht, zog er sich in eine Höhle zurück, wurde aber nach 2 Jahren durch die Gefahr, einer derartigen Askese bei seinem schwächlichen Körperbau zu erliegen, in seine Vaterstadt zurückgetrieben, wo er entweder gegen Ende desselben Jahres 380 oder im Anfange des Jahres 381 Diakon und im J. 386 vom Bischof Flavian zum Priester geweiht wurde. Als solchem wurde ihm das Predigtamt übertragen, das er auch mit wunderbarem Segen verwaltete, und in dem er die ganze Kraft seiner Beredsamkeit entwickelte. So geschah es einmal, daß das Volk in Antiochia, von unerschwinglichen Abgaben gedrückt, in seinem Zorne die Bildsäule des Kaisers Theodosius I. in den Gassen umherschleppte und sie mit den Statuen seiner beiden Söhne und seiner längst verstorbenen Gemahlin Flaccilla zertrümmerte. Das Verbrechen der beleidigten Majestät lieg bei dem ohnehin zum Zorn geneigten Theodosius für die Stadt das Aeußerste befürchten. Nachdem die Wuth des Pöbels sich gelegt und ernstem Nachdenken Raum gegeben, fühlten die Schuldigen auch die Schwere ihres Verbrechens, und Furcht und Bestürzung waren allgemein. Da eilte Bischof Flavianus an das kaiserl. Hoflager, um Gnade für seine Stadt zu erflehen. Nach einer glänzenden, großentheils von dem Priester Johannes verfaßten Rede sicherte der Kaiser mit Thränen im Auge dem ehrwürdigen Greise Verzeihung zu für das Volk von Antiochia, das unterdessen Johannes um sich sammelte und in 21 Reden »über die Bildsäulen« zur Ruhe und Buße zurückführte. – Als der erzbischöfliche Stuhl von Constantinopel durch den Tod des Nectarius erledigt wurde, fiel die Wahl des Kaisers Arkadius auf Johannes, dessen hoher Ruf schon weithin gedrungen war, und nachdem er durch List nach Constantinopel gelockt war, weihte ihn am 26. (28.) Febr. 398 der Patriarch Theophilus von Alexandria, trotz früherer Intriguen gegen ihn (Theophilus hätte gerne einen seiner eifrigsten Anhänger als Nachfolger des Nectarius gesehen) zum Erzbischof von Constantinopel. Nur gezwungen fügte sich Johannes denn er verbarg sich nicht die großen Schwierigkeiten seiner Stellung an einem verderbten Hofe; aber er besaß auch ganz die für dieselbe nöthigen Eigenschaften: eine unermüdliche Thätigkeit, einen festen energischen Willen, eine kluge Mäßigung, ein einnehmendes Aeußeres etc. Er bewährte sich daher in jeder Hinsicht als Muster eines Bischofes; namentlich erbaute er seine Gemeinde durch prachtvolle Einrichtung des Gottesdienstes und häufige Predigten; den Armen diente er durch Errichtung von Hospitälern, deren Leitung er frommen Priestern anvertraute; für die Kirche sorgte er, indem er seiner Geistlichkeit neues Leben und eine neue Gestalt gab und zugleich Mittel suchte, die Mißbräuche zu heben, welche bei den Gläubigen eingeschlichen waren. Selbst über die Gränzen seines Sprengels hinaus erstreckte sich seine väterliche Sorgfalt und umfaßte die fernsten Gegenden. Er schickte einen Bischof mit Priestern zu den Gothen und zu den herumschweifenden Scythen und machte sich so um ihre Bekehrung verdient. Palästina, Persien, Phönicien und andere Länder empfanden den wohlthätigen Einfluß seines heiligen Eifers. Für die Arianer, Novatianer, Anomäer war er ein gefürchteter Gegner. Sein Wort wirkte auf die rohesten Schaaren so wunderbar rasch und mächtig, daß ihn der hl. Isidor von Pelusium ohne alle Uebertreibung den Orpheus der Beredsamkeit nennen durfte. Die Rede, die er gelegentlich der Rettung seines gestürzten Gegners Eutropius, des ersten kaiserlichen Kämmerers, an das Volk hielt, zählt man zu den schönsten, diese über menschliche Lippen floßen. Er besaß den Geist des Gebetes in einem hohen Grade. Der hl. Nilus berichtet von ihm, der hl. Oberhirt sei gewürdigt worden, eine unzählbare Schaar himmlischer Geister während der Feier der hl. Geheimnisse und der Communion des Volkes zu sehen. Johannes selbst gibt die Gegenwart himmlischer Geister in diesen erhabenen Augenblicken als eine Thatsache an, die er durch die Gesichte mehrerer Einsiedler bekräftigte. Der hl. Cassianus (23. Juli), welcher vom hl. Chrysostomus das Diakonat erhielt, findet nicht Worte genug, das Musterbild dieses Geistlichen zu loben. Er nennt ihn (W.W. II. 394) seinen Lehrer, von dem er Alles empfangen, was er habe, vergleicht ihn mit dem hl. Evangelisten Johannes, wie er stets an der Brust des Herrn liebend ruhte, und weist auf das Beispiel seines Lebens hin. Einen anderen Heiligen kennen wir unter des heil. Chrysostomus Schülern an S. Isidorus. Im J. 400 hielt der Erzbischof ein Concilium zu Constantinopel, indem der Erzbischof Antonius von Ephesus durch einen seiner Suffragane, Eusebius von Valentinopolis, mehrerer Verbrechen und unter andern der Simonie angeklagt wurde. Bei der Wichtigkeit der Klagepunkte sah sich aber der Heilige genöthigt, dieselben an Ort und Stelle selbst zu untersuchen, und er reiste bei rauher Jahreszeit und schwächlicher Gesundheit nach Ephesus. Zu seinem Stellvertreter in Constantinopel setzte Johannes den Bischof Severian von Gabala. Dieser suchte sich aber während der Abwesenheit des Patriarchen die Gunst der Kaiserin und eine eigene Partei zu verschaffen und den Anhang des Letztern zum Abfalle zu bewegen, was ihm aber nicht gelang; denn die Ankunft des Patriarchen hatte bald alle Eindrücke getilgt, welche die feurigen Reden Severians hervorgebracht hatten. – Einen andern Feind hatte unser Heiliger an dem Patriarchen Theophilus von Alexandria, nach den Berichten der alten Geschichtschreiber ein eitler, eifer- und herrschsüchtiger Mann, der seine Hoffnung, einen seiner Anhänger auf den erzbischöflichen Stuhl von Constantinopel zu bringen, noch nicht aufgegeben hatte. In der nitrischen Wüste lebten damals vier Brüder, Euthymius, Eusebius, Dioscorus und Ammonius, Männer von tiefen Religionskenntnissen und streng asketischem Wandel, wegen ihrer ungewöhnlichen Körpergröße »die langen Brüder« (fratres longini – ἀδελφοὶ μακροί) genannt, welche des Origenismus verdächtig waren. Von diesen verlangte Theophilus, das Verdammungsurtheil zu unterschreiben, und auf ihre Weigerung vertrieb er sie mit Gewalt. Sie flohen zum Patriarchen von Antiochia, und dieser nahm sie in seine Kirchengemeinschaft auf, nachdem sie auf gesetzliche Weise gerechtfertigt waren. Theophilus drang nun in Chrysostomus, die Mönche zu vertreiben und sein Verdammungsurtheil gegen Origenes; zu unterschreiben; dieser jedoch verweigerte beides, was jenem Veranlassung genug war, auf Rache zu sinnen. Theophilus ging nun selbst mit mehreren ägyptischen Bischöfen nach Constantinopel, gewann den Hof für seinen Plan und hielt, um mit Chrysostomus in keine Gemeinschaft zu kommen, zu Chalcedon eine Synode mit 36 ihm ergebenen Bischöfen, das sogenannte Concilium ad Quercum d.i. »an der Eiche«, weil nämlich die Kirche, in welcher die Versammlung stattfand, in jenem Theile der Stadt Chalcedon lag, der seinen Namen von einer großen Eiche hatte. Man ließ die Anklage wegen Origenistischer Ansichten fallen und brachte andere gegen Chrysostomus vor, die nur Gehässigkeit eingeben konnte, z.B. er habe einen Diakon abgesetzt, der seinen Diener geschlagen, er habe einzelne Geistliche verdorbene Menschen genannt, Priester in seiner Hauskapelle gegen alles Herkommen geweiht; habe Personen die Communion erlaubt, die nicht mehr nüchtern waren; er sei ein Feind der Gastfreundschaft, führe aber für sich ein ausschweifendes Leben und habe Eingriffe in die Jurisdiction anderer Bischöfe gemacht. Der Angeklagte erschien nicht, weil er seine Hauptfeinde unter seinen Richtern sah. Indessen ging die Versammlung in der Sache doch vor, fällte das Absetzungsurtheil und schickte es der Kaiserin mit einer neuen verleumderischen Anklage zu, der Patriarch habe die Kaiserin eine Jezabel genannt. Der Kaiser erließ hierauf den Verbannungsbefehl gegen den unschuldigen Erzbischof. Dieser wich der Gewalt und schiffte sich, nachdem er von seinem Volke noch in einer rührenden Rede Abschied genommen, nach Bithynien ein. Severian wollte dem Volke von der Kanzel herab beweisen, daß sein Oberhirt gerechter Weise abgesetzt worden sei; allein er wurde unterbrochen durch die einhellige Stimme des Volkes, das seinen geliebten Erzbischof zurückforderte. Darauf entstand ein Erdbeben, die Kaiserin fühlte sich beunruhigt, und so wurde Johannes im J. 403 zurückberufen und unter lautem Jubel in die Stadt geführt, aber nur um bald für immer ins Exil zu wandern. Man hatte nämlich der Kaiserin Eudoxia auf porphyrnem Fußgestelle eine silberne Bildsäule in der Nähe der Sophienkirche errichtet, deren Einweihungsfeier durch öffentliche Spiele begangen wurde, wobei das Volk einer ausschweifenden Freude sich überließ, die an heidnische Verehrung gränzte. Das glaubte nun der eifrige Erzbischof tadeln zu müssen und zog sich daher den Haß der Kaiserin aufs Neue zu. Eudoxia betrieb nun eifrig die Synode, die der Heilige selbst verlangt hatte, um ihn wieder rechtlich einzusetzen; es wurden aber alle Feinde des Chrysostomus geladen, welche ihn im I. 404 zum zweitenmale seiner Würde entsetzten, indem sie sich auf einen Canon eines zur Absetzung des hl. Athanasius im I. 341 zu Antiochia gehaltenen Arianischen Concils beriefen, welcher dahin lautete, daß ein Bischof, von einem Concilium abgesetzt, auf immer sein Amt verlieren solle, wenn er sich erkühne, sein Amt noch ferner zu verwalten. Johannes erklärte, diesmal nur der Gewalt weichen zu wollen, schrieb an Papst Innocenz I. nach Rom und bat um dessen väterlichen Schutz. Theophilus schickte seinerseits die Verhandlungen des Afterconcils »bei der Eiche« auch an den Papst. Dieser durchschaute gleich anfangs die Sache und forderte den Theophilus auf, vor einer Synode zu erscheinen, die nach den Canones von Nicäa verfahren würde. Allein diese Synode ließen der Kaiser und seine Gemahlin, dann Theophilus und Severian und ihre Gesinnungsgenossen nicht zustand ekommen. Chrysoftomus blieb indessen immer noch in Constantinopel, bis ihm am 20. Juni 404 der ausdrückliche Befehl zukam, in die Verbannung abzureisen, und ihm vom Kaiser bedeutet wurde, daß bewaffnete Macht bereit stehe, ihn zu vertreiben. Beim Empfange dieses Befehls, den man ihm in der Kirche überreichte, sagte der hl. Hirt zu den Umstehenden: »Kommt, laßt uns von dem Engel dieser Kirche Abschied nehmen«, und schiffte sich in aller Stille, um einen Aufstand zu verhüten, nach Bithynien ein. Bald nach seiner Abreise geriethen die Sophienkirche und der Palast in Brand, und wurden die Freunde des Heiligen der Brandlegung angeklagt und gemartert, so der Priester Tigrius und der Lector Eutropius, deren Namen am 12. Jan. im röm. Mart. stehen. Johannes wurde nach Cucusus verbannt, einem Orte zwischen Isaurien, Cilicien und Armenien. Schmerz über seine Verbannung, geschwächte Gesundheit, Entbehrungen aller Art, rohe Behandlung seiner Wache, die brennende Hitze, und überhaupt die Mühen und Anstrengungen der Reise zogen ihm eine gefährliche Krankheit zu, die ihn längere Zeit in Cäsarea aufhielt. Endlich langte er in Cucusus an. Indessen hatte Kaiser Arkadius den hl. Nilus um Gebete für das Reich in einem Briefe angegangen; der heil. Einsiedler antwortete mit allem Freimuthe, der nichts von dieser Welt fürchtet, noch hofft: wie denn der Kaiser hoffen könne, Constantinopel von den Plagen des Würgengels befreit zu sehen, so lange dort der Frevel in Schutz genommen werde, und Johannes, diese Säule der Kirche, diese Leuchte der Wahrheit, diese Posaune Jesu Christi, verbannt sei! – Auch Kaiser Honorius und Papst Innocenz verwendeten sich für ihn; allein Chrysostomus blieb in seiner Verbannung, wo er 17 herrliche Briefe an Olympias schrieb. Indessen konnten es seine Feinde nicht ertragen, daß er von weiter Ferne noch bis Constantinopel einen Einfluß übte und überdieß von der ganzen christlichen Welt hoch verehrt wnrde; sie bewogen daher den Kaiser, den Heiligen nach Pityus, am östlichen Ufer des schwarzen Meeres, am äußersten Rande des römischen Reiches zu verbannen. Er erreichte aber diesen neuen Ort seiner Verbannung nicht, sondern erlag den Mühsalen der Reise und den Mißhandlungen seiner Begleiter und starb zu Comana, nachdem er noch eine tröstliche Erscheinung des hl. Basiliscus gehabt und die Sterbsacramente empfangen hatte, am 14. September 407. Seine Gebeine wurden nach 31 Jahren zu Constantinopel in der Apostelkirche, dem Begräbnißorte der Kaiser, feierlich beigesetzt, was am 27. Jan. geschah, weßhalb die abendländische Kirche sein Andenken an diesem Tage feiert. Später wurden die Reliquien des Heiligen in die St. Peterskirche zu Rom übertragen, wo sie noch jetzt unter einem Altare ruhen, der den Namen desselben trägt. Auch im Dome zu Regensburg wurde erst kurz eine ansehnliche Reliquie von ihm entdeckt. Die Griechen verehren ihn am 13. Nov., wo das Fest seiner Rückkunft aus dem 1. Exil angegeben wird, welcher Tag in Constantinopel als ein allgemeiner Feiertag freudig begangen wurde. Am 20. Jan. (II. 213) wird sein 2. Exil in einer hagiolog. Quelle angemerkt. Das Mart. Rom. gedenkt seiner am 27. Jan. und am 14. Sept., an welchem Tage es heißt, daß sein Fest am 27. Jan., als dem Tage der Uebertragung unter Kaiser Theodosius dem Jüngern, gefeiert werde. Auch im röm. Brevier steht sein Fest sub ritu dupl. am 27. Jan. Der hl. Johannes Chrysostomus galt schon im Leben als einer der berühmtesten griechischen Schriftsteller, von jeher als einer der ersten Redner der Christenheit, und dem Papste Cölestin, dem hl. Augustinus und Andern als der erste Kirchenlehrer, und zählt jetzt noch mit den hl. Athanasius, Basilius und Gregor von Nazianz zu den 4 großen griechischen Kirchenvätern. Trotz großer Verluste sind von ihm mehr Schriften als von jedem andern griech. Kirchenvater übrig; die schönste und genaueste Ausgabe ist die von Saville im J. 1612 zu Eton besorgte; die vollständigste aber ist die von dem Benedictiner P. Montfaucon, welche in Paris (1718–1738) in 13 Folianten herauskam. Bei Butler (II. 94–108) findet sich ein Verzeichniß der in dieser Ausgabe enthaltenen Werke, deren Angabe uns aber hier zu weit führen würde. Meistens sind es Homilien und Commentare über die hl. Schriften, sowie Abhandlungen über verschiedene Gegenstände etc. – Zu seiner bildlichen Darstellung gehört zu wissen, daß er nicht groß von Körper war und ein mageres, abgezehrtes Gesicht hatte; er trägt die bischöfliche Kleidung mit dem Pallium, hält ein Buch in der Hand und hat bisweilen einen Bienenkorb als Symbol seiner Beredsamkeit oder einen Engel zur Seite. Matthäus Grünwald malte ihn als Bischof, in der Linken den Stab, in der Rechten ein offenes Buch. – Die Bollandisten wollten ihn Anfangs am 27. Jan. (II. 760) behandeln; weil aber der Band, der den Monat Januar schließt, bereits zu stark war, so verschoben sie ihn auf einen andern Tag und handeln daher von ihm sehr ausführlich an seinem Todestage, nämlich am 14. September. (IV. 401–709.)

Gott, du Stärke aller, die auf dich vertrauen. Du hast dem heiligen Johannes Chrysostomus die Gabe der Rede geschenkt und ihm in den Bedrängnissen seines Lebens geholfen. Belehre uns durch sein Wort und ermutige uns durch sein Vorbild.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Ecclésiam tuam, quaesumus, Dómine, grátia coeléstis amplíficet: quam beáti Ioánnis Chrysóstomi Confessóris tui atque Pontíficis illustráre voluísti gloriósis méritis et doctrínis.
Per Dominum.
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civilisation
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von civilisation »

14. September - Kreuzerhöhung
Das Kreuzfest im September hat seinen Ursprung in Jerusalem; dort war am 13. September 335 die Konstantinische Basilika über dem Heiligen Grab feierlich eingeweiht worden. Der 13. September war auch der Jahrestag der Auffindung des Kreuzes gewesen. Am 14. September, dem Tag nach der Kirchweihe, wurde in der neuen Kirche dem Volk zu ersten Mal das Kreuzesholz gezeigt („erhöht“) und zur Verehrung dargereicht. Später verband man das Fest auch in Verbindung mit der Wiedergewinnung des heiligen Kreuzes durch Kaiser Heraklius im Jahr 628; in einem unglücklichen Krieg war das Kreuz an die Perser verloren gegangen, Heraklius brachte es feierlich an seinen Platz in Jerusalem zurück.
Quelle: Erzabtei Beuron.

Vexilla regis prodeunt
Venantius Fortunatus (530/40 – um 600)

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Robert Ketelhohn
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

civilisation
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von civilisation »

15. September
Die Erinnerung an die Schmerzen Mariens am heutigen Tag ist in Verbindung mit dem Fest Kreuzerhöhung zu verstehen (ebenso wie das frühere Fest der Schmerzen Mariens am Freitag vor dem Palmsonntag). Die Verehrung der „Sieben Schmerzen Mariens“ ist im Mittelalter aufgekommen. In Deutschland wurde das entsprechende Fest vereinzelt (Köln, Erfurt) im 15. Jahrhundert gefeiert. 1667 wurde das Fest dem Servitenorden gestattet; 1814 wurde es von Pius VII. allgemein eingeführt. - Die „Sieben Schmerzen Mariens“, nach den liturgischen Texten: 1. die Weissagung Simeons (Lk 2,34-35); 2. die Flucht nach Ägypten (Mt 2, 13-15); 3. das dreitägige Suchen nach Jesus bei der Wallfahrt zum Tempel (Lk 2,41-52); 4. der Weg nach Golgota; 5. die Kreuzigung Jesu; 6. die Abnahme Jesu vom Kreuz; 7. die Grablegung Jesu.
Quelle: Erzabtei Beuron


Stabat mater
Iacobus de Benedictis Tudertinus (* 1230/36 – † 1306)
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civilisation
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von civilisation »

17. September
Hl. Hildegard von Bingen
Hildegard wurde 1098 in Bermersheim (nördlich Alzey) geboren. Sie war das zehnte Kind des Edelfreien Hildebert und seiner Gattin Mechtild. Das Mädchen war schwächlich, aber lebhaft und fröhlich, und das blieb sie ihr Leben lang. Schon als Kind sah sie mehr als andere Menschen. Zur Erziehung wurde sie zu Jutta von Spanheim auf den nahe gelegenen Disibodenberg gebracht. Als Jutta, die Meisterin der Klause, 1136 starb, wurde Hildegard ihre Nachfolgerin. 1150 zog sie mit ihren inzwischen zahlreicher gewordenen Nonnen in das von ihr erbaute Kloster Rupertsberg bei Bingen. Um 1165 besiedelte sie das damals leer stehende Kloster Eibingen oberhalb von Rüdesheim. ­ Schon auf dem Disibodenberg hatte sie auf Gottes Geheiß angefangen, ihre in wachem Zustand empfangenen Visionen und Einsichten niederzuschreiben. Sie, die sich „ungelehrt“ und „armselig“ nannte, war in Wahrheit eine hoch begabte, ja geniale Frau. Ihr Erstlingswerk nannte sie „Scivias“ - „Wisse die Wege (Gottes)“. Durch ihre Schriften, Briefe, Predigten und Prophezeiungen wurde sie bald eine bekannte Persönlichkeit. Sie stand in Briefwechsel mit Päpsten und Königen; aber auch arme und einfache Menschen suchten bei ihr Rat und Hilfe. Offenheit für die Fragen und Nöte der Welt und tiefe Gottverbundenheit waren für sie keine Gegensätze. Immer lebte sie im Licht Gottes; ihn fand sie in allen Dingen wieder: in den Steinen, Tieren, Menschen. Die Kraft ihrer Schau wurde geformt durch die Heilige Schrift, die Liturgie und die Kirchenväter. In allem aber blieb sie der demütig staunende Mensch. Hildegard starb am 17. September 1179. Sie wurde nie förmlich heilig gesprochen. aber immer als Heilige verehrt.
Quelle: Erzabtei Beuron.

Tagesgebet
Gott, du Quelle des Lebens,
du hast die heilige Hildegard
mit prophetischem Geist erfüllt.
Hilf uns, nach ihrem Vorbild
über deine Wege nachzusinnen
und deiner Führung zu folgen,
damit wir in der Dunkelheit dieser Welt
das Licht deiner Klarheit erkennen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.


civilisation
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von civilisation »

Ergänzung:

„Litterae Decretales“ – Päpstliches Dekret über den Vollzug der Kanonisation Hildegards von Bingen vom 1. Mai 212
=> http://www.abtei-st-hildegard.de/?p=298

Petra
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von Petra »

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Padre Pio † 23. September 1968

Man braucht sich nicht zu entmutigen, denn wenn eine Seele lebt im ständigen Bemühen sich zu bessern, wird der Herr sie schließlich belohnen, indem Er auf einmal alle Tugenden in ihr erblühen läßt wie in einem Garten voll schöner Blumen.( Vittoria Ventrella, Notizie su Padre Pio, 49)

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Niels
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von Niels »

Hll. Cosmas und Damian



Reliquien im Essener Domschatz:



... und bei den Jesuiten in St. Michael, München:



(im MR 1962: am 27.09.)
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

civilisation
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von civilisation »

4. Oktober - Hl. Franziskus von Assisi
In Franz von Assisi ist, wie der hl. Bonaventura schreibt, die Güte Gottes, unseres Erlösers, auf Erden sichtbar geworden. Freilich, ein sanfter Heiliger war Franz nicht. Nachdem er, der in Wohlstand aufgewachsen war, mit fünfundzwanzig Jahren den Ruf gehört hatte, Jesus in Armut nachzufolgen, gab es für ihn nur den Weg einer radikalen Armut. Halbe Lösungen waren ihm verhasst. Den Brüdern, die sich ihm seit 1209 anschlossen, wollte er keine andere Regel geben als das Evangelium mit seiner Aufforderung zur Armut und Kreuzesnachfolge (Mt 19,21; Lk 9,1-6; Mt 16,24). Mit der Liebe zur Armut verband sich bei ihm die Liebe zu den Armen und Kranken, in denen er Christus sah. Er selbst wollte ganz Christus ähnlich werden in der Armut, in der Liebe, in der Predigttätigkeit, im Leiden. Gegen Ende seines Lebens empfing er in der Einsamkeit der Berge von La Verna die Wundmale Jesu und wurde so dem Gekreuzigten noch ähnlicher. In den Schmerzen seiner letzten Krankheit wollte er nur den Willen Gottes erfüllen, bis sein „Bruder, der Tod“, dem Leiden ein Ende machte am 3. Oktober 1226.

Quelle: Erzabtei Beuron.
Der Sonnengesang
1. Höchster, allmächtiger, guter Herr,
dein sind der Lobpreis, die Herrlichkeit und Ehre
und jeglicher Segen.
Dir allein, Höchster, gebühren sie,
und kein Mensch ist würdig, dich zu nennen.

2. Gelobt seist du, mein Herr,
mit allen deinen Geschöpfen,
zumal dem Herrn Bruder Sonne;
er ist der Tag, und du spendest uns das Licht durch ihn.
Und schön ist er und strahlend in großem Glanz,
dein Sinnbild, o Höchster.

3. Gelobt seist du, mein Herr,
durch Schwester Mond und die Sterne;
am Himmel hast du sie gebildet,
hell leuchtend und kostbar und schön.

4. Gelobt seist du, mein Herr,
durch Bruder Wind und durch Luft und Wolken
und heiteren Himmel und jegliches Wetter,
durch das du deinen Geschöpfen den Unterhalt gibst.

5. Gelobt seist du, mein Herr,
durch Schwester Wasser,
gar nützlich ist es und demütig und kostbar und keusch.

6. Gelobt seist du, mein Herr,
durch Bruder Feuer,
durch das du die Nacht erleuchtest;
und schön ist es und liebenswürdig und kraftvoll und stark.

7. Gelobt seist du, mein Herr,
durch unsere Schwester, Mutter Erde,
die uns ernährt und lenkt
und vielfältige Früchte hervorbringt
und bunte Blumen und Kräuter.

8. Gelobt seist du, mein Herr,
durch jene, die verzeihen um deiner Liebe willen
und Krankheit ertragen und Drangsal.
Selig jene, die solches ertragen in Frieden,
denn von dir, Höchster, werden sie gekrönt werden.

9. Gelobt seist du, mein Herr,
durch unsere Schwester, den leiblichen Tod;
ihm kann kein Mensch lebend entrinnen.
Wehe jenen, die in schwerer Sünde sterben.
Selig jene, die sich in deinem heiligsten Willen finden,
denn der zweite Tod wird ihnen kein Leid antun.

10. Lobt und preist meinen Herrn
und sagt ihm Dank und dient ihm mit großer Demut.
(Quelle: Das Erbe eines Armen. Die Schriften des Franz von Assisi. Hrsg. von Leonhard Lehmann OFMCap. – Topos Plus, 2003)


(Reliquie des Hl. Franziskus rechts oben.)

HeGe
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

04. Oktober: Hl. Franz von Assisi, Ordensgründer
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Franciscus Seraphicus, Conf. et Ord. Min. Fund. (4. Oct.) Es war im J. 1182 (nicht 1181, wie Einige sagen), daß Pica, die Frau des reichen Kaufmannes Petrus Bernadone zu Assisi in Umbrien, unter mancherlei wunderbaren Umständen ein Knäblein gebar, das in der heil. Taufe den Namen Johannes Evangelist erhielt. Die Mutter zog ihren Sohn mit treuer Liebe auf und übergab ihn später frommen Geistlichen der Pfarrei St. Georg zur weiteren Bildung. Als er herangewachsen war, bestimmte der Vater den lebhaften Knaben zum Kaufmannsstande, und da er sich bald so viele Kenntnisse erworben hatte, daß er den kaufmännischen Briefwechsel nach Frankreich führen konnte, erhielt er, wie man gewöhnlich annimmt, den Namen Franciscus, welchen er in Zukunft beibehielt, und nach welchem alle Anderen dieses Namens genannt sind. In seiner Jugend hatte er Freude an reichlichem Erwerbe und starken Hang zu den Vergnügungen dieser Welt; er liebte schöne Kleider und fröhliche Gelage. Doch ward er durch die Gnade Gottes, die ihn zu hohen Dingen ausersehen hatte, vor groben Ausschweifungen bewahrt. Hatte er gleich mancherlei Fehler an sich, so war er doch auch mit vielen guten Eigenschaften geziert; und besonders zeichnete ihn eine große Liebe zu den Armen aus. Als er einmal eine arme Person, die ihn um ein Almosen bat, unerhört von sich gelassen hatte, reute ihn dieß augenblicklich; er rief die Person zurück, beschenkte sie reichlich und machte das Gelübde, niemals mehr einen Armen ohne Almosen von sich zu weisen. Diese Liebe zu den Armen war der Anfang seiner künftigen Heiligkeit. Bald suchte ihn Gott auf zensgüte hatte er nämlich auch frischen Muth und oft zeichnete er sich durch Kühnheit aus, besonders in den Kämpfen, welche zwischen Assisi und dem benachbarten Perugia häufig stattfanden. In einem dieser Kämpfe wurde er nun mit mehreren Gefährten gefangen genommen und zu Perugia ein ganzes Jahr festgehalten. Bald nach seiner Entlassung fiel er in eine lange dauernde, gefährliche Krankheit. So lernte er immer mehr die Richtigkeit der Freuden und Güter dieser Weit erkennen; doch hatte ihn sein irdischer Sinn noch nicht verlassen. Plötzlich kauft er sich reiche Kleider und Waffen und will dem heldenhaften Walter von Brienne nach Neapel folgen, um sich unter ihm Ehre und Ruhm zu erkämpfen. Doch schon in Spoleto kehet er wieder heim und feiert das Wiedersehen im Kreise seiner Freunde mit einem reichen Mahle. Alle sind heiter, er aber ist ernst und stille, und da Einige ihn scherzend fragen, eb er etwa eine Geliebte habe? ruft er hastig und bewegt: »Ja, ich habe eine Braut, adeliger, reicher und schöner als Ihr jemals eine gesehen habt.« Diese Braut war die heil. Armuth Jesu, nach welcher er ein heißes, aber noch dunkles Sehnen in seiner Brust fühlte. Da er nun den Armen immerreichlichere Almosen darreichte, auch die Aussätzigen, deren es damals viele gab, zu bedienen anfing, vielfach in den Spitälern verweilte und sich allmälig mehr in die Einsamkeit zurückzog, um dem Gebete und der Betrachtung obliegen zu können, so entstanden bald zwischen ihm und seinem Vater, der für solche Dinge keinen Sinn hatte, mancherlei Zwistigkeiten. Sein Vater suchte ihn durch Strenge von seinem gefaßten Vorsatze abzubringen; doch verfehlte sie hier gänzlich ihren Zweck. Um diese Zeit machte Franciscus seine erste Wallfahrt nach Rom. Hier brachte er sein ganzes Reisegelt zum Opfer, tauschte sein stattliches Gewand mit den Lumpen eines Bettlers und flehte an der Thüre einer Kirche in französischer Sprache die Vorübergehenden um Almosen für die Dürftigen an. Nach Assisi heimgekehrt, hatte er schwere Kämpfe zu bestehen; das alte Gelüsten nach Weltfreude versuchte ihn heftig, und Kleinmuth preßte ihm oft Thränen aus. Als er in solcher Noth in der Kirche zum hl. Damian, welche außerhalb dar Stadtmauern von Assisi lag und dem Verfalle nahe war, einmal betete, glaubte er eine Stimme zu vernehmen, welche von dem Crucifixe herab, vor dem er kniete, ihm dreimal wiederholte: »Franciscus! mache dich auf und stelle mein zertrümmertes Haus wieder her.« Er nahm diese Worte buchstäblich und meinte, er müsse die St. Damianskirche wieder herstellen. Schnell steht er auf, eilt in das Haus seines Vaters, nimmt mehrere Ballen Tuch, welche er in der Stadt Foligni verkauft, und bringt den Erlös dem Priester von St. Damian. Da dieser das dargebotene Geld nicht annehmen will, wirft es Franciscus auf ein Kirchenfenster. Als sein Vater dieses Alles vernommen, wurde er noch mehr erzürnt, und nach mehreren heftigen Auftritten, bei denen Franciscus viel zu leiden hatte, kam es endlich dahin, daß Bernardone seinen Sohn vor den Bischof der Stadt, Namens Guido oder Vidon, brachte. Hier verlangte er von demselben, daß er all das Geld, das er noch in Händen habe, zurückgebe und auf sein elterliches Erbgut Verzicht leiste. Franciscus, der die Armuth sehr liebte, that Alles, was der Vater von ihm verlangte. Schweigend legte er seine Kleider bis auf das Bußhemd ab und gab sie seinem Vater zurück, indem er dabei die schönen Worte sprach: »Bis jetzt nannte ich den Petrus Bernardoni meinen Vater; aber weil ich mir vorgenommen habe, Gott zu dienen, so gebe ich ihm das Geld zurück, das ihm so viele Unruhe machte, und alle Kleider, die ich von ihm habe, indem ich von nun an sagen will: ›Vater unser, der du bist in den Himmeln,‹ und nicht mehr: ›Vater Petrus Bernardoni.‹ (II. 569 bis 570). Der Bischof ward dadurch sehr angegriffen, umarmte den Diener Gottes und ließ ihm ein Kleidungsstück reichen. Man gab dem Franciscus einen alten Mantel, den er mit Freude annahm und worauf er mit Mörtel ein Kreuz zeichnete. Dieses geschah im 25. Jahre seines Alters, nach Einigen im J. 1206, nach den Bollandisten (II. 572) aber richtiger im J. 1207, und zwar wahrscheinlich am 16. April. Von jetzt an lebte« er einige Zeit lang nur dem Gebete und der Abtödtung seines Leibes, und bettelte selbst in seiner Vaterstadt, um sich in der Demuth zu üben. Dabei trug er das gewöhnliche Eremitengewand, welches ihm später ein Bekannter in Gubbio gegeben hatte, nämlich eine kurze Kutte, einen ledernen Gürtel und einen Stab. In den Jahren 1207 und 1208 stellte er, an die frühere höhere Mahnung sich erinnernd, die Kirchen von St. Damian wieder her, sowie auch eine alte Kirche von St. Peter, indem er die Mittel hiezu durch Almosensammeln gewann. Hierauf ließ er sich nieder bei einer kleinen, etwa eine halbe Stunde von Assisi entfernten Kirche, welche einer Benedictinerabtei zugehörte und von den Mönchen den Namen Portiuncula (d. i. ein kleiner Antheil) erhalten hatte, weil sie auf einem kleinen ihnen angehörigen Grundstücke lag. Man hatte sie verlassen, weil sie den Einsturz drohte; aber Franciscus wählte diesen Ort, theils wegen der dort herrschenden Einsamkeit, theils weil dieses Kirchlein den Titel »Santa Maria von den Engeln« (S. Maria Angelorum oder de angelis) trug, zu welchen er große Verehrung hegte. Auch diese Kirche stellte er im J. 1208 wieder her, verrichtete darin gewöhnlich sein Gebet und wurde außerordentlicher Gnaden von Gott gewürdigt. Hier war es auch, daß ihm durch die Verdienste Mariä, dieser mächtigen Fürsprecherin, das Glück zu Theil wurde, sein apostolisches Leben zu empfangen und zur Welt zu bringen. Als er nämlich eines Tages bei der heil. Messe die Worte hörte: »Ihr sollt weder Gold noch Silber, noch anderes Geld in euern Gürteln haben, auch keine Tasche auf dem Wege, noch zwei Röcke, noch Schuhe noch Stab« (Matth. 10, 9. 10), warf er seinen Geldbeutel weg, zog seine Schuhe aus, vertauschte seinen ledernen Gürtel mit einem Stricke, und dachte an nichts Anderes mehr, als nur daran, das Gehörte auszuüben. »Dieses ist es ja, wonach ich suche,« rief er voll inniger Freude aus; »nach diesem sehne ich mich von ganzem Herzen.« (Hoc est, quod quaero; hoc est, quod totis praecordiis concupisco.) Das Eremitenkleid, das man ihm früher geschenkt hatte, erschien ihm nun zu weichlich; er vertauschte es daher mit einem rauhen ärmlichen Kleide, das er mit einem Stricke zusammengürtete, wie es die Hirten und die armen Bauern jener Gegend trugen. In der Folge that er noch einen kleinen Mantel hinzu mit einer Kapuze zur Bedeckung des Hauptes. (Im J. 1260 ließ der hl. Bonaventura als späterer General des Ordens diesen Mantel etwas verlängern, so daß er die Schultern bedeckte.) Von jetzt an begann er, den Sündern Buße zu predigen und zwar mit großem Erfolge, da er ja in seiner Armuth etc. selbst ein Muster der Buße war. Seine Predigten fing er immer mit den Worten an: »Der Herr sei mit euch,« oder: »Der Herr gebe euch den Frieden.« Und schon damals war er mit der Gabe der Wunder und Weissagung begnadigt. So heilte er einen Mann, der am Krebse schrecklich litt, durch einen Kuß, und als er die Kirche des hl. Damian herstellte, sagte er im prophetischen Geiste vorher, daß dieses Gebäude ein Kloster für gottgeweihte Jungfrauen werden würde, was auch wirklich geschah, indem die hl. Clara dort ihr Kloster erhielt. Ganz besonders verehrte der Heilige das bittere Leiden und Sterben des Herrn, und nahm gewöhnlich aus der Passion seinen Betrachtungsstoff. Sein heiliger Lebenswandel führte ihm mehrere Jünger zu. Der erste war Bernhard von Quintavalle (s. Bernardus), ein reicher, sehr verständiger Mann aus Assisi. Der zweite war Petrus von Catania, Domherr zu Assisi. Er legte Beiden sein Bußkleid an, und zwar nach den sichersten Quellen am 16. April (nach Andern am 16. August) 1209. Dieses Jahr zählt man deßhalb gewöhnlich als das erste des Ordens, ob wohl von Einigen auch das Jahr 1208 angegeben wird, weil in demselben Franciscus sein Ordenskleid genommen haben soll, was aber die Bollandisten, wie oben bemerkt wurde, richtiger auf den 16. April 1207 setzen, mit dem Bemerken, daß nach den ältesten und sichersten Quellen seine volle Entäußerung aller Güter nicht auf das J. 1208 hinausgeschoben werden könne (II. 572). – Nachdem der hl. Franciscus bisher größtentheils bei dem Priester von St. Damian gewohnt hatte, wählte er nun für seine Jünger, die er die »Minderen Brüder« (Fratres Minores) nannte, eine verlassene Hütte in der Ebene von Rivo-Torto (so genanntwegen des vielfach gekrümmten Baches) zur Wohnung, wo er mit seinen Jüngern in Engelsfrieden lebte. Bald klopften andere Heilsbegierige an der Pforte an, und im J. 1210 hatte der Heilige schon 11 Brüder um sich versammelt. Von diesen schickte er nun, nach vorhergegangener Besprechung mit dem Bischofe von Assisi, Einige fort zum Predigen; er selbst begab sich in die Mark Ancona, keltte jedoch bald wieder in die einsame Hütte am Rivo-Torto zurück. Als die auf Mission Gesandten wieder sich bei. Franciscus eingefunden hatten, und die Zahl seiner Schüler sich allmählig vergrößerte, entwarf er für sie nach anhaltendem Gebete eine Regel, die er mit seinen 11 Jüngern noch im nämlichen Jahre 1209 nach Rom trug zur Bestätigung. Papst Innocenz III. war anfangs nicht sehr geneigt, die verlangte Bestätigung zu gewähren; jedoch auf die Fürsprache des Cardinals Johann vom hl. Paulus, aus dem mächtigen Hause der Colonna, der ihn auf Empfehlung des eben damals in Rom anwesenden Bischofs Vido sogar in sein Haus aufgenommen hatte, und durch einen wunderbaren Traum belehrt, genehmigte der Papst diese (anfangs von ihm und Anderen für allzu streng gehaltene) Regel, doch vorläufig nur mündlich (viva roce), und gab ihm auch die Vollmacht, überall zu predigen, und den Auftrag, auch seine Jünger Buße predigen zu lassen, während der genannte Cardinal Johannes, Bischof von Sabina, sowohl dem hl. Franciscus als auch seinen Jüngern die Tonsur (Clericam) geben ließ. Dieses geschah auch im J. 1209 (nicht 1210, wie Butler und nach ihm Andere haben) und zwar vermuthlich im Monate August; jedenfalls einige Wochen früher, als Kaiser Otto IV. nach Rom zog, um dort als römischer Kaiser gekrönt zu werden. Daß er jedoch von Papst Innocenz III. zur Diakons würde erhoben worden sei, wie es bei Butler (XIV. 136) und nach ihm bei Andern heißt, wird von den Bollandisten (II. 645) in Abrede gestellt und durch Glünde wahrscheinlich gemacht, daß er später (jedenfalls aber vor dem J. 1223) von dem Bischof Vido von Assisi zuerst zum Subdiakon und dann zum Diakon geweiht worden sei, als welcher er einige Male das Evangelium in der Kirche sang. Zum Priester wollte er sich aus Demuth nicht weihen lassen. – Nachdem Franciscus auf solche Weise seine Absichten erreicht und den päpstlichen Segen empfangen hatte, begab er sich mit seinen Schülern wieder in die Hütte am Rivo-Torto (Rivus tortus) zurück. Zuweilen ging er auf das Land, um Unterricht zu ertheilen; auch predigte er häufig in der Domkirche zu Assisi. Nach einiger Zeit überließ ihm der Benedictiner-Abt vom Berge Sobazzo (de Monte Subasio) bei Assisi die Kirche »St. Maria von den Engeln«, auch Portiuncula genannt, die fortan als Ort der Entstehung des Ordens und als Hauptkloster betrachtet wurde. Diese Kirche nahm er aber nicht als Eigenthum an, sondern begnügte sich mit dem Gebrauche derselben. Ueberhaupt suchte er von dem Orden allen Geist der Eigenthumsbegierde fern zu halten, und die vollständigste Armuth einzuführen, was freilich der Genuß und Habsucht jener Zeit ganz entgegen gesetzt war, dagegen aber von dem unbedingten Gottvertrauen des hl. Franciscus das schönste Zeugniß gab und so auch viele Andere dafür begeisterte. Er selbst nahm übrigens täglich zu in allen Tugenden, namentlich in der Geduld, Demuth, Sanftmuth, Abtödtung etc. Vorzüglich aber zeichnete er sich durch zarte Keuschheit aus, obwohl er in den ersten Jahren seiner Bekehrung heftige Kämpfe auszustehen hatte, die er jedoch mit der Gnade Gottes alle muthig überwand. Auch hatte er von Gott die Gabe der Thränen, sowie die Wissenschaft der Heiligen erhalten. Dabei trug er eine besondere Liebe und Verehrung gegen die heil. Mutter des Herrn und den hl. Erzengel Michael. Ueberhaupt war Liebe sein Lebens-Element, die rechte christliche Liebe, mit welcher er alle Menschen umfaßte und Allen Alles zu werden suchte. Auch hatte er eine zarte Liebe zur ganzen Natur; denn da er den Schöpfer innig liebte, so liebte er das von Ihm Erschaffene – das Lebende sowohl als das Leblose. Bekannt ist seine Liebe zu den Thieren, die manchmal zu ihm sich flüchteten. Besonders liebte er die Turteltauben, die Lerchen und die Lämmer. Er lebte und webte in Mitte der Schöpfung, ebenso wie Adam im irdischen Paradiese. Da er sich selbst ganz entäußert hatte, so wich auch jener Schrecken, welchen Gott nach der Sündfluth den Thieren gegen die Menschen eingepflanzt hatte (1. Mos. 9, 2), und er verkündete das Evangelium, d. h. die frohe Botschaft vom Reiche Gottes, im buchstäblichen Sinne jeder Creatur, wie es Jesus vor Seiner Himmelfahrt befohlen hatte (Mark. 16, 15.) Wie er im Gefühle der innigsten Gottesliebe die Thiere seine Brüder und Schwestern nannte, so gab er auch den leblosen Wesen manchmal diesen Namen, wie z. B. in dem herrlichen »Sonnengesange«, wo er Sonne, Mond, Wind, Luft, Wasser etc. so bezeichnete. – Beseelt von dem Eifer, den katholischen Glauben immer weiter zu verbreiten und recht viele Sünder für Christus zu gewinnen, schiffte er sich nach Syrien ein; aber ein heftiger Sturm schleuderte ihn an die Küsten von Dalmatien. Da er seine Reise nicht weiter fortsetzen konnte, sah er sich genöthigt, wieder nach Italien umzukehren. – Am 18. März 1212 gab er der hl. Jungfrau Clara (s. S. Clara) in der Portiunculakirche das Ordenskleid und stiftete so den sogenannten zweiten Orden »der armen Frauen«, indem der für die Männer gestiftete als der erste gilt. Um diese Zeit entstanden durch die Bemühungen des Heiligen viele Klöster; denn mehrere Städte wünschten Söhne des hl. Franciscus in ihren Mauern zu haben; so Cortona, Arezzo, Vergoreta, Pisa, Bologna, Florenz u. a. m. Im J. 1214 zog Franciscus nach Spanien in der Absicht, nach Marocco zu schiffen und dort das Evangelium zu verkünden; allein mancherlei Geschäfte, und besonders eine heftige Krankheit, hinderten ihn, seinen Vorsatz auszuführen. In Spanien wirkte er übrigens mehrere Wunder und gründete einige Klöster. Als er wieder nach Italien zurückgekehrt war, begab er sich nach der Kirche St. Maria von den Engeln, und wollte hier ein Gebäude, das ihm zu prächtig schien, niederreißen lassen. So sehr liebte er die Armuth. Auch besuchte er den Berg Alverno (Alvernus, Alvernia), deiner zu einer Niederlassung für seine Brüder von einem Grafen Orlando geschenkt erhalten hatte. Zur Zeit des Conciliums vom Lateran (1215) fand sich der Heilige wieder in Rom ein und lernte dort den hl. Dominicus kennen, mit dem er fortan durch ein Band heiliger Freundschaft verknüpft blieb; aber die förmliche Bestätigung ihrer Orden konnten Beide damals noch nicht erlangen, weil das Concilium ein Gesetz wider Vermehrung der Orden erlassen hatte. Im J. 1216 hatte Franciscus einige seiner Ordensleute nach Deutschland geschickt. Da sie aber von der deutschen Sprache kaum mehr als das Wort »Ja« wußten und daher auch auf die mißtrauische Frage, ob sie vielleicht aus Italien gekommene Ketzer seien, wie es deren in damaliger Zeit mehrere gab, ohne Arg mit Ja antworteten, wurden sie ergriffen, beschimpft und vertrieben. Am 30. Mai 1216 wurde das erste Generalcapitel zu Assisi gehalten; drei Jahre später (1219) hielt der heil. Ordensstifter das zweite Generalcapitel, das der Matten (storearum) genannt, weil die Brüder wegen der großen Menge (es waren aus allen Gegenden der Welt 5000 Brüder erschienen) in Matten oder Hütten wohnen mußten, die man auf freiem Felde aufgeschlagen hatte. Doch nach den Bollandisten (II. 610) scheint dieses Generalcapitel erst im J. 1223 abgehalten worden zu seyn. (Bei dem im J. 1221 zu Assisi gehaltenen General-Capitel war auch der erst vor Kurzem in den Orden getretene hl. Antonius von Padua zugegen, der dann später eine so große Zierde des Ordens wurde.) Der Cardinal Ugolino, der später unter dem Namen Greger IX. den päpstlichen Stuhl bestieg, führte als Protector des Ordens den Vorsitz. Bei diesem Capitel traten mehr als 500 Novizen ein. Drei Puncte vorzüglich wurden auf demselben festgesetzt: 1. daß man jeden Sonntag zu Ehren der seligsten unbefleckten Jungfrau Maria eine feierliche Messe singen solle; 2. daß man der hhl. Apostel Petrus und Paulus ausdrücklich Erwähnung thue in zwei Gebeten, und 3. daß die Armuth in allen Stücken in den Klöstern, die man bauen würde, hervortreten solle. Am Schlusse dieses General-Capitels vertheilte der heil. Ordensstifter gleichsam die Welt unter seine Jünger; er sandte sie nach England, Frankreich, Spanien, Griechenland, Afrika etc. und gab ihnen zugleich die Empfehlungsbriefe mit, welche er auf den Rath des Cardinals Ugolino vom Papste Honorius III. erbeten und erhalten hatte. Die Mission von Syrien behielt er sich selbst vor, in der Hoffnung, dort die Krone des Martyriums zu erlangen. Diese wurde ihm jedoch nicht zu Theil, wohl aber seinen Schülern Berardus, Otto, Petrus, Adjutus und Accursius, welche von ihm im J. 1219 nach Marocco gesendet und dort im J. 1220 nach vielen Leiden enthauptet wurden als die ersten Martyrer aus seinem Orden (s. S. Berardus). Nachdem er mehrere wichtige Geschäfte beendigt und den Provincial Elias von Cortona als seinen Generalvicar aufgestellt hatte, schiffte er sich mit 12 Genossen nach dem Morgenlande ein. Glücklich erreichte er Aegypten, nachdem er auf Cypern und in St. Jean d'Acre zehn Brüder zurückgelassen. Die Kreuzfahrer belagerten eben die Stadt Damiette in Aegypten. Mit großer Betrübniß gewahrte er den Zwiespalt im Lager der Christen. Da man auf seine Warnungen nicht hörte, verließ er sie mit dem Bruder Illuminatus und ging ins Lager der Saracenen, wo er von dem Sultan freundlich aufgenommen und nach einigen Besprechungen mit Geschenken entlassen wurde. Hierauf durchwanderte er ganz Palästina und kam bis nach Antiochia. Sein Orden faßte seße Wurzeln und war so geachtet, daß man ihm die Wache des Grabes Christi übergab, welchen Ehrenplatz die »Minderen Brüder« bis auf den heutigen Tag behaupten. Uebrigens mußte er bald nach Italien zurückkehren, um in seinem Orden das wieder gut zu machen, was durch seinen Generalvicar, welcher die Regel mildern wollte, verdorben worden war. An dessen Stelle setzte er auf einem Capitel das er zu Portiuncula am St. Michaelsfeste hielt, den Bruder Petrus von Catania (Cathani), nach dessen bald erfolgtem Tode (1221 oder nach Andern 1224) wieder Elias Generalvicar des Ordens wurde. Auf einem der folgenden Capitel wurde auch die Mission nach Deutschland beschlossen und der Bruder Cäsarius von Speier an ihre Spitze gesttellt. Der Erfolg war jetzt günstiger als früher. Ueber Trient und Botzen zogen sie nach Augsburg, wo der Bischof sie freundlich aufnahm und sie bei 30 Novizen gewannen. Nun gründeten sie Häuser zu Straßburg, Mainz, Speier, Magdeburg, Regensburg, Eßlingen etc. – Nach kurzer Ruhe ergriff der Heilige wieder den Wanderstab und durchzog Umbrien und Toscana, Buße und Frieden predigend. Und der Zudrang zu seiner Genossenschaft war so groß, daß er Entvölkerung der Länder und die Auflösung zahlloser Ehen fürchtete. Darum gründete er auf dieser Missionsreise zu Carnerio oder Canaro (Canarium) im Thale von Spoleto – und zwar im J. 1221 (nicht 1220, wie Einige haben) – den sogenannten dritten Orden »von der Buße« (Tertiarier), durch welchen auch Weltleute, Verheirathete und sonst durch ihren Beruf gebundene Personen beiderlei Geschlechtes, Gelegenheit erhalten sollten, des Segens der neuen klösterlichen Verbindung zu genießen, ehne förmlich Mitglieder derselben zu werden. Wahrscheinlich im folgenden Jahre verfaßte er eine Regel für diesen Orden, welche zuerst von den Päpsten Honorius III. und Gregor IX., später aber von dem Papste Nikolaus IV. (1289) mit einigen Abänderungen und Zusätzen bestätigt wurde, und unglaublich groß war nach und nach in allen Ländern die Anzahl der Christen, welche sich in diesen Orden aufnehmen ließen, darunter auch Päpste, Kaiser, Könige, Fürsten etc. Der erste, welcher die Aufnahme nachsuchte und erhielt, war ein gewisser Luchesius oder Lucius mit seiner Frau zu Poggi-Bonzi (Podium Bonitium) in Toscana. – Das Jahr 1223 brachte dem Heiligen vom Papste Honorius III. die förmliche Bestätigung des berühmten Portiuncula-Ablasses, sowie auch die Ordensregel, die der Heilige noch einmal überarbeitet hatte, durch eine Bulle vom 29. (28.) Nov. 1223 bestätigt wurde. Im J. 1254 zählte der Orden in 33 Landschaften über 8000 Häuser und 200000 Brüder. – Gegen das Fest der Himmelfahrt Mariä (1224) begab sich Franciscus an den einsamsten Ort des Berges Alverno (Alverna), um ganz der Betrachtung zu leben. Hier war es nun, wo nach der Erzählung des hl. Bonaventura am Feste der Kreuzerhöhung zu dem Heiligen, als er durch die seraphische Flamme seiner Sehnsucht in heißem Gebete zu Gott sich erhob, ein Seraph mit sechs Flügeln, zwischen welchen das Bild des Gekreuzigten erschien, von der Höhe des Himmels sich herniederließ, und der hl. Franciscus, von innigster Liebe zumleidenden Heilande durchglüht, die Wundmale Christi an seinen Händen und Füßen und an der Seite empfing. Dieses Wunder der Stigmatisation ist über aller Zweifel erhaben, und die Erinnerung daran wird im gesammten Franciscaner-Orden seit Papst Benedict XII. (1234), in der allgemeinen Kirche aber seit Papst Paul V. (1605) jährlich am 17. September sub ritu dupl. gefeiert. Das war auch der Hauptgrund, warum der hl. Franciscus den Beinamen »der Seraphische« (Seraphicus) erhielt, und nach dem seraphischen Patriarchen Franciscus heißt denn auch der von ihm gestiftete Orden der »seraphische Orden« etc. – Die zwei Jahre, die er noch lebte, waren für ihn gleichsam der Martertod der Liebe; er brachte sie in Leiden und Krankheiten zu. Alles aber ertrug er mit vollkommenster Geduld und Freude. Oefters verlangte er, man möchte ihn nach seinem Tode als den letzten Menschen behandeln und seinen Leib auf dem sogenannten »Höllenhügel« (Colle d'inferno) bei Assisi beerdigen, wo die Richtstätte der Missethäter war. Einige Zeit vor seinem Hinscheiden machte Franciscus sein geistliches Testament. Nachdem er seine Jünger nochmals zur treuen Beobachtung der Regel ermahnt und sie gesegnet hatte, ließ er sich die Passion nach Johannes vorlesen, hob dann den 141. Psalm (Voce mea ...) an, bei dessen letztem Verse: »Führ' aus dem Kerker meine Seele, damit ich preise deinen Namen; die Gerechten warten mein, bis du mir wohlthust«, er sanft im Herrn verschied am 4. October 1226, im 45. Jahre seines Alters, im 20. seiner Bekehrung und im 18. der Stiftung seines Ordens. Sein Leichnam wurde am Tage nach seinem Tode, der ein Sonntag war, von Portiuncula feierlich nach Assisi gebracht, dort in der St. Damianskirche, wo die hl. Clara mit ihren Töchtern versammelt war, ein wenig niedergelassen und dann in der St. Georgskirche, wo der Heilige getauft worden war, beigesetzt. Er verblieb aber daselbst nicht sehr lange; denn als der Papst Gregor IX., der vertraute Freund des hl. Franciscus, nach Assisi kam und am 16. Juli 1228 in der St. Georgskirche selbst die Ceremonie seiner Heiligsprechung vornahm, bestimmte er zugleich eine bedeutende Summe zur Erbauung einer neuen prächtigen Kirche auf dem »Höllenhügel«, der dann »Paradieses-Hügel« (Colle del Paradiso) genannt wurde. Im J. 1230 wurde diese Kirche vollendet und am 25. Mai 1230 der Leib des Heiligen dahin gebracht. An diesem Tage wird daher in Assisi, sowie von dem gesammten Orden des hl. Franciscus das Fest der Uebertragung seines heil. Leibes (Festum Translationis) gefeiert. [...] Wir wollen nun zum Schlusse noch einige Notizen über die verschiedenen Zweige des gesammten, später nach dem heil. Stifter so genannten Franciscaner-Ordens (Ordinis S. Francisci), d. h. der von dem hl. Franciscus gestifteten drei Orden anfügen:

I. Der erste Orden der »Minderen Brüder« (Fratres Minores), von dieser lateinischen Benennung auch »Minoriten« genannt, besteht aus Conventualen und Observanten. Erstere erhielten bald nach) dem Tode des hl. Franciscus, besonders auf Veranlassung des Elias von Cortona, die Erlaubniß, Renten und Vermächtnisse annehmen zu dürfen, und weil sie in größeren Conventen (Klöstern) wohnten, so erhielten sie den Namen »Conventualen«; sie sind schwarz gekleidet, und besitzen unter andern das Kloster, wo der Leib des hl. Franciscus ruht, sowie auch das Kloster des hl. Antonius in Padua etc. Jene Ordensglieder aber, welche die Regel in ihrer ganzen Strenge befolgten und namentlich in Einsiedeleien oder in niederen und ärmlichen Häusern lebten, nannte man Observanten (vom Lat. observare = beobachten) oder »Väter der Observanz«, denen namentlich der hl. Bernardinus von Siena angehörte, und die sich dann wieder in Observanten der regulirten, der strengeren und der strengsten Observanz theilen, welche Letzteren auch Alcantariner heißen, weil sie den hl. Petrus von Alcantara zum Stifter haben. Nach und nach wurden die Conventualen, welche die schwarze (auch graue) Tracht hatten, im Munde des Volkes vorzugsweise »Minoriten« genannt, während die braun sich kleidenden Observanten mehr und mehr den Namen der Franciscaner erhielten. In Frankreich hießen die Observanten »Cordeliers« wegen des Strickes (Corde), der ihnen als Gürtel diente. Zu den Observanten gehören auch die unbeschuhten Franciscaner von Spanien, welche man in Italien die »Verbesserten Franciscaner« (Reformati) nennt; sodann die Reform der Recollecten, welche im J. 1500 in Spanien entstand, deren Mitglieder in einsamen Klöstern wohnten und die Abgeschiedenheit und Einsamkeit in vorzüglichem Grade beobachteten. Die Reform der Capuciner (Fratrum Minorum S. Francisci Capucinorum) entstand im J. 1525 in Toscana durch Matthäus von Baschi oder Bassi, einem Observanten des Klosters Monte Falco. Sie tragen ein braunes Kleid, eine lange und spitzige Capuze und einen Bart, während die Franciscaner in unseren Gegenden keinen Bart tragen. Im J. 1528 wurden sie bestätigt durch Papst Clemens VII.

II. Der zweite Orden der »armen Frauen« (pauperum Dominarum) erhielt später den Namen der Clarissen oder Clarissinnen von der hl. Clara, welche die erste war, die der hl. Franciscus in diesen zweiten Orden aufnahm, und welcher sich bald mehrere Jungfrauen anschlossen (s. S. Clara). Auch dieser Orden theilt sich wieder in mehrere Zweige. Jene, welche für ihre Klöster ständige Einkünfte zuließen, nannte man Urbanistinnen, weil Urban IV. im J. 1263 diese Erlaubniß ertheilt hatte, während die Andern »arme Clarissen« genannt wurden. Die hl. Coleta († 1447) führte in mehreren Häusern dieses Ordens eine sehr strenge Reform ein, und diejenigen, die ihr folgten, nannte man »Coletinerinnen«, welche später unter dem Namen »Observantinnen« begriffen waren. (S. S. Coleta). Die Reform der Capucinerinnen begann zu Neapel im J. 1558 durch die ehrwürdige Mutter M. Laurenza Longa. Die Klosterfrauen von der unbefleckten Empfängniß der heil. Jungfrau wurden durch den Cardinal Ximenes den Clarissen einverleibt (Vgl. die Note zu Francisca).

III. Der dritte Orden »von der Buße« (Ordo Tertiariorum oder Fratrum et Sororum de Poenitentia) wurde, wie oben bemerkt, im J. 1221 auch vom hl. Franciscus selbst gegründet, und zwar vorzugsweise für Verehelichte, die in der Welt lebend sich gewissen, ihren Verhältnissen angemessenen Uebungen der Frömmigkeit unterwarfen, wozu sie jedoch keineswegs unter einer Sünde verpflichtet waren. Später gestatteten die Päpste und namentlich Papst Eugen IV. unterm 1. Sept. 1437, daß auch Ledige und Verwittwete, Priester und Laien demselben einverleibt werden durften. (Auch andere Orden nahmen sich diese Anstalt zum Vorbilde, und so gibt es denn Tertiarier bei den Dominicanern, Augustinern, Carmeliten, Minimen und Serviten). Auch geschah es, daß mehrere, besonders weibliche, Personen des dritten Ordens in Genossenschaften sich vereinigten und die feierlichen Gelübde ablegten. Sie sehen die hl. Elisabeth von Thüringen (s. S. Elisabeth) als ihre Stifterin an. Hieher gehören die grauen Schwestern (Soeurs grises) in Flandern; die Büßerinnen, die im J. 1297 zu Foligni durch die sel. Angela, Gräfin von Civitella (B. Angela), entstanden, und von denen eine Reform in den Niederlanden besteht, deren Glieder den Namen »Recollec tinnen« führen etc. – Auch männliche Mitglieder des dritten Ordens bildeten solche Genossenschaften. Diese sind z. B. die die Kranken bedienenden Minimen, auch »Obregonen« genannt, von dem Madrider Edelmann Bernhard Obregon, der ihr Stifter war; ferner in Flandern die guten Söhne (Bons Fieux oder Bons Fils). Uebrigens gab es auch »Büßer des dritten Ordens«, unter welchen besonders die sogenannte Congregation von Picpus hervorragt, welche der Pariser Vincenz Mussart im Jahr 1595 gegründet und die nach Butler (XIV. 164) ihren Namen von einem in der Pariser Vorstadt St. Antoine gelegenen Orte, Namens Picpus, hat, wo ihr zweites Kloster sich befand etc. – Nach Caroli Mariae Perusini Chronologia hist. leg. Seraphici Ordinis (Romae 1752) Tom. III. P. II. pag. 141 kann man die Mitglieder des dritten Ordens in folgende drei Classen eintheilen:

1) In solche, welche die drei bekannten Gelübde in einem Kloster feierlich ablegen (Tertiarii Regulares utriusque sexus);

2) In solche, welche in der Kleidung des dritten Ordens in einem Hause beisammen (collegialiter) leben oder in Klöstern (cum Claustralibus) zum Dienste der Brüder wohnen. Zu dieser Classe gehören auch jene weiblichen Personen, welche das einfache Gelübde der Keuschheit oder des ehelosen Lebens ablegen und das Ordenskleid öffentlich tragen, aber in ihren eigenen Häusern oder in denen ihrer nächsten Verwandten wohnen. Sie finden sich besonders im Kirchenstaate, werden dort Bizzochen genannt, und genießen die Privilegien, welche Papst Nikolaus V. in seiner Bulle »Etsi Cunctorum ....« ausgesprochen hat, dürfen aber nicht ohne Genehmigung des Diöcesanbischofs aufgenommen werden;

3) In solche, welche die Regel des dritten Ordens zu halten versprechen, aber sonst in der Welt leben und keine Gelübde ablegen (Tertiarii saeculares utriusque sexus). Diese Classe ist in unseren Gegenden gemeint, wenn von »Brüdern oder Schwestern des dritten Ordens« die Rede ist. Diese genießen zwar nicht die Privilegien der anderen zwei Orden, haben aber Antheil an den Ablässen und übrigen geistlichen Gütern (bona spiritualia) aller drei Orden des hl. Franciscus etc. Da sie von der bischöflichen Jurisdiction in keiner Weise erempt sind und zuden Ordensobern nur in dem Verhältnisse, wie ein Beichtkind zu seinem Beichtvater und Seelenführer stehen; so können sie von den betreffenden Ordensobern ganz frei, ohne Vorwissen des Diöcesanbischofes, in den Orden aufgenommen werden etc. [...]

Gott, du Vater der Armen, du hast den heiligen Franz von Assisi auserwählt, in vollkommener Armut und Demut Christus ähnlich zu werden. Mache uns bereit, auf den Spuren des heiligen Franz deinem Sohn nachzufolgen, damit wir in Freude und Liebe mit dir verbunden bleiben.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Deus, qui Ecclésiam tuam, beáti Francisci méritis foetu novæ prolis amplíficas: tríbue nobis; ex eius imitatióne, terréna despícere et coeléstium donórum semper participatióne gaudére.
Per Dominum.
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

04. Oktober: Hl. Adauctus, Märtyrer, und Callisthenes, Jungfrau
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:SS. Adauctus M. et Callisthenes, V. (4. Okt.) Der hl. Adauctus war aus Ephesus in Asien gebürtig und hatte eine überaus schöne Tochter, die hl. Callisthenes. Als der Kaiser Maximinus von dieser hörte und sie zur Frau (zum Kebsweib) begehrte, Adauctus aber seine Einwilligung nicht nur nicht gab, sondern vielmehr seine Tochter verbarg, ward er zur Strafe dafür seiner Güter beraubt und nach Mesopotamien ins Exil verwiesen, wo der Statthalter den Auftrag erhielt, ihn seines Glaubens wegen vorzufordern und, falls er ihn nicht abschwöre, zu enthaupten. Er mag um das J. 305 den Martyrertod erlitten haben. Acht Jahre brachte seine Tochter Callisthenes in der Verborgenheit zu, verließ aber dieselbe, sobald sie hörte, Licinius sei an das Ruder gekommen, und erbat dann bei der Kaiserin die Gnade, die Gebeine ihres Vaters zurückbringen zu dürfen. Sie starb ungefähr um das Jahr 318 eines seligen Todes.
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

04. Oktober: Hl. Ammon, Abt
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Ammon (Amoun), Abb. (4. Oct.) Der hl. Ammon, von den Aegyptern Amoun genannt, wurde in Aegypten von einer edlen und reichen Familie geboren. Als er 22 Jahre alt geworden war, bewogen ihn seine Verwandten im J. 308, sich zu verehelichen; allein am Hochzeittage las er seiner Braut die Lobsprüche vor, welche der hl. Paulus der Jungfrauschaft ertheilt, und brachte sie dahin, daß sie sich verpflichtete, mit ihm in beständiger Enthaltsamkeit zu leben. Sie lebten 18 Jahre in demselben Hause als Bruder und Schwester, einzig mit Gebet und andern guten Werken beschäftigt. Nach dem Tode seiner Verwandten und Freunde, die sich bis dahin seiner Zurückziehung widersetzt hatten, nahm er seine Wohnung auf dem Berge Nitria, 70 Meilen von Alexandria, jenseits des Sees Mareotis, der sich gegen Aethiopien hindehnt. Seine Frau, die in diese Trennung einwilligte, versammelte in ihrem Hause eine große Anzahl frommer Jungfrauen, die unter ihrer Leitung die berühmtesten Einsiedler in Bußstrenge und Tugendübung nachahmten. Der hl. Ammon war der erste Einsiedler, welcher den Berg Nitria bewohnte. Er brachte 22 Jahre daselbst zu, und machte diese Wüste sehr berühmt durch seine Heiligkeit, wie auch durch die zahlreichen Einsiedeleien, die er da errichtete und mit seinen Schülern erfüllte. Der hl. Ammon und der hl. Antonius besuchten sich öfters, um sich wechselseitig zu erbauen. Der Erste starb in einem Alter von 62 Jahren, und steht sein Name in den meisten griechischen Menologien am 4. October.
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HeGe
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

04. Oktober: Hl. Aurea, Äbtissin
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Aurea, (4. Oct.), eine Abtissin von Paris, die Tochter eines gewissen Maurinus und einer Quiria, wurde vom hl. Eligius dem von ihm in seinem eigenen Hause nahe bei der Kirche zum hl. Martialis in Paris im J. 631 erbauten Kloster vorgesetzt. Nachdem sie 33 oder 34 Jahre dem Kloster vorgestanden, wurde sie vom hl. Eligius (nach Andern von einem Jünglinge im Namen des Heiligen) ermahnt, sich mit den meisten ihrer Mitschwestern zum Tode bereit zu halten. Wirklich wurde sie am 4. Oct. 666 mit 160 ihrer Klosterfrauen durch die Pest hinweggerafft. – Ihr und ihrer Genossinnen Leiber wurden in der Kirche des hl. Petrus außer der Stadt begraben, aber nach fünf Jahren in die Stadt gebracht und in der Kirche zum hl. Martial beigesetzt. Am 3. April 1402 geschah eine feierliche Versetzung ihrer Ueberreste in die Kirche des hl. Paulus, von wo sie in der Folge wieder in die des hl. Martial kamen. Ihr Name steht am 4. Oct. im Mart. Rom.
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overkott
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von overkott »

Heiliger Franziskus, bete für uns.

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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

04. Oktober: Hl. Crispus und hl. Caius
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:SS. Crispus et Cajus, (4. Oct.), waren Schüler des hl. Apostels Paulus zu Korinth und empfingen von ihm die heil. Taufe. Der hl. Crispus war Vorsteher der Synagoge in jener Stadt und nahm mit seinem ganzen Hause das Christenthum an (Apgsch. 18,8; 1. Cor. 1,14). Nach einer alten Ueberlieferung soll er Bischof auf der Insel Aegina, unweit Athen in der Landschaft Attica, gewesen seyn. Der hl. Cajus dagegen, welcher zu Korinth ansäßig war und den Apostel freigebig bewirthete (Röm. 16,23; 1. Cor. 1,14), soll später Bischof von Thessalonich geworden seyn (vgl. Apgsch. 19,29). Beider Namen werden auch im Mart. Rom. am 4. October genannt.
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HeGe
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

04. Oktober: Hl. Magdalveus, Bischof von Verdun
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Magdalveus, Ep. Conf. (4. al. 3. und 11. Oct.) Der hl. Magdalveus, Bischof von Verdun (Verodunum) führt in den Quellen vielerlei Namen. Er heißt Madelväus, Madelveus, Madalveus, Madalfeus, Madalfus, Magdalveus, Magdelveus, Magdelväus, Madulfus, Madulus, Madulutus. Die Franzosen nennen ihn Mauvé, zuweilen auch Mauvis. Er war nicht, wie man früher glaubte, der unmittelbare Nachfolger des Bischofs Agronius (Armonius). Diesem folgte vielmehr (Rettberg, K.-G. Deutschl. I. 529) Peppo, nach dessen Ableben der bischöfliche Stuhl mehrere Jahre unbesetzt blieb, bis König Pipin den hl. Magdalveus ernannte. Zu Verdun um d.J. 711 geboren, wurde er noch als Laie Abt der Kanoniker von St. Vito (Vannes). Als er sein Bisthum antrat, befand sich dasselbe in einem erbarmungswürdigen Zustande. Es hatte einen heiligen Mann nöthig, wie er war, der die Großthaten seiner hhl. Vorfahren beständig im Auge hatte, deren Fürbitte er sich empfahl, deren Tugenden er nachahmte. Schon als Jüngling lebte er untadelhaft und oblag mit großem Eifer dem Studium. Als Priester baute er auf diesem guten Grunde fort. Was die heiligen Weihen von ihm verlangten, wollte er seyn. Wo keine Kirchen waren, ließ er solche erbauen, die zerstörten oder herabgekommenen stellte er wieder her. Er hielt strenge auf regelmäßige und würdige Feier des Gottesdienstes, predigte im Lande herum die heilsame Lehre des Glaubens, bereiste das Bisthum, um die Sitten des Klerus und des Volkes zu verbessern, und ertheilte fleißig die Firmung und den bischöflichen Segen (plebes salutari doctrina edoceus et episcopali benedictione sacrique chrismatis confirmans). Dabei suchte er, wie es in seiner von Abt Hugo von Flavigny verfaßten Lebensbeschreibung weiter heißt, in allen Handlungen Gottes Ehre, nicht die seinige. Andeutungen, daß er den Klerus geordnet, lassen vielleicht, wie Rettberg (l.c.) bemerkt, auf Einführung der Regel des hl. Chrodegang (s. Chrodegandus) schließen. Besonders war er darauf bedacht, die Güter der bischöflichen Kirche von Verdun, welche zum Theil verloren gegangen, zum Theil aber herabgekommen waren, wieder zu erlangen und zu verbessern. Zu diesem Ende machte er einmal eine Reise bis nach Aguilanien. Auch der Abtei St. Vito (Vannes) blieb er sorgsam zugethan und schenkte ihr ein Landgut. Er that mehrere Wunder, vorzüglich an Besessenen. Sein größtes Verdienst aber ist ohne Zweifel, daß er sich Allen als Muster und Spiegel vollendeter Heiligkeit darstellte (omnibus exemplar et speculum totius sanctitatis se praebuit). Auf einer Wallfahrt nach Jerusalem, die er dazu benützte, um zur Erbauung der abgebrannten Domkirche zu Verdun Almosen zu sammeln, erhielt er durch den Bischof Eusebius von Jerusalem viele Reliquien (und einen sehr kostbaren krystallenen Becher), die er in dem Dome zu Verdun niederlegte. Außerdem besuchte er Agaunum (St. Moriz), Rom, Monte Gargano, Ephesus (um das Grab des hl. Johannes zu ehren), und baute zu Ehren der hl. Büßerin Magdalena2 eine Kirche. Er erkrankte in seinem Patrimonium zu Nova Villa und starb daselbst, jedoch nicht (wie die Boll. glaubten) schon bald nach dem J. 762, da er auf der Versammlung zu Attigny im J. 765 noch mitunterzeichnete. Seinen Tod wird man wohl (übereinstimmend mit Gall. chr. XIII. 1172 u. 1173) in das J. 776 setzen müssen. Seinen beim Hauptaltare in St. Vanne beigesetzten Leib traf man nach vierzig Jahren noch unversehrt. (II. 499–544).
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HeGe
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Re: Heilige des Tages

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04. Oktober: Hl. Marsus
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Marsus, Conf. (4. Oct.) Dieser Heilige war (Gall. chr. n. II. 998.) Priester des Erzbisthums Cöln. Seine Reliquien befinden sich in Essen (Assencium, Essenda), wohin sie durch die Abtissin Mechtild III. (998–1003) gekommen sind. Letzteres bestätigen auch die Boll., während sie ihm sonst Auxerre als Wirkungskreis zuweisen. Sein Name wird auch Massus, Marusius, Marcus geschrieben. Die Boll. halten ihn für den Mithelfer des hl. Peregrinus, ersten Bischofs von Auxerre. Hier sei er auch in der Kirche des hl. Corcodomus in monte Autrico d.J. Mont Artre beigesetzt worden. Die Uebertragung nach Essen habe im 10 Jahrh. unter Otto III. stattgefunden. (II. 387–390.) Da die Abtissin Mechtild III. wirklich um diese Zeit lebte (Gall. chr. III. 775), so ist bezüglich der Zeitangabe kein Widerspruch zu erheben. Bezüglich seiner Uebertragung von Auxerre aber, also auch hinsichtlich seines angeblichen frühern Wirkens daselbst scheint eine Verwechslung vorzuliegen. Der hl. Peregrinus kam, wie die Tradition der bischöflichen Kirche von Auxerre behauptet, in der Mitte des dritten Jahrh., von P. Sixtus II. gesendet, in diese Gegenden und erbaute hier das erste Kirchlein. Er litt den Martyrtod und wird am 16. Mai verehrt. Sein Nachfolger (früherer Amtsgehilfe?) Marcellianus, welcher, gemäß der sogleich anzuführenden Belegstelle zuweilen auch Marsus genannt wird, könnte derjenige seyn, den die Boll. meinen. Er starb am 13. Mai und wurde in monte autrico begraben. Von da kamen seine Reliquien in das Kloster des hl. Julian zu Auxerre, das gleichfalls den hl. Amator als Stifter ehrt. Es sind also offenbar zwei Priester des Namens Marsus zu den Heiligen gezählt, von welchen der eine in Essen der andere in Auxerre gewirkt hat. Die Reliquien des Erstern befinden sich in Essen, die des Letztern in Auxerre und zwar, wie Migne bezeugt, in der Kirche St. Julien.
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HeGe
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Re: Heilige des Tages

Beitrag von HeGe »

04. Oktober: Hl. Petronius, Bischof von Bologna
Vollständiges Heiligenlexikon hat geschrieben:S. Petronius, Ep. Conf. (4. Oct.) Der hl. Petronius, Bischof von Bologna, zeigt sich uns in den wenigen über ihn erhaltenen sichern Nachrichten als einer der edelsten, unternehmendsten und glaubenseifrigsten Bischöfe seiner Zeit. Sein gleichnamiger Vater war ein hochgestellter Beamter (praefectus praetorio) gewesen und hatte auf die standesgemäße Bildung und Erziehung seines Sohnes alle Sorgfalt verwendet. Um dieselbe zu vervollständigen, machte er eine größere Reise nach Palästina und Aegypten. In beiden Ländern machte das damals sehr ausgebildete und gesuchte Einsiedlerleben den größten Eindruck auf ihn. Bald widerstrebten ihm alle irdischen Ehren und Aemter, auf die er hätte Anspruch machen können, aller weltlicher Ruhm und zeitlicher Besitz so sehr, daß er zumeist bloßfüssig ging, und selbst seine Lieblingsstudien, die klassischen, beinahe ganz aufgab, um ganz und ungetheilt der Wissenschaft der Heiligen sich widmen zu können. Man konnte daher, als der bischöfliche Stuhl von Bologna durch den Tod des hl. Felix erlediget war, es als eine sehr glückliche Wahl ansehen, daß er zu seinem Nachfolger erkoren wurde. Die Stadt und das Bisthum bedurften eines begüterten und opferwilligen, frommen und klugen Hirten, denn zweimal hatte sie die Verwüstungen Alarichs und seiner Horden erduldet, und war noch dazu von der Arianischen Ketzerei angesteckt worden. Er erbaute und restaurirte Gotteshäuser, unter ihnen den Dom zu Ehren des hl. Apostelfürsten Petrus, die vieltheilige, äußerst merkwürdige St. Stephanskirche, welche er an der Stelle eines alten Isistempels erbaute, St. Johannes in monte, erbaut im J. 433, u.m.a. Die Reliquien der Heiligen ehrte er in besonderer Weise und bereicherte mit denselben die Kirchen. Namentlich wird ihm die Uebertragung eines hl. Martyrers Florianus von Vicenza und dessen Beisetzung in der St. Stephanskirche zugeschrieben. Welcher hl. Florianus gemeint ist, konnten wir nicht ermitteln. Daneben vergrößerte und verschönerte er auch seine bischöfliche Stadt und schützte sie durch Erbauung von Festun gswerken vor feindlichen Ueberfällen. Sein seliges Hinscheiden fällt ins J. 449 oder 50. Der hl. Leichnam wurde in der St. Stephanskirche beigesetzt und im J. 1141 erhoben. Die gegenwärtige Kirche seines Namens übertrifft, obwohl nach Osten nur bis zum Querschiff vollendet, an Umfang alle andern Kirchen der Stadt. Vom J. 1390 bis 1659 wurde an derselben gebaut. Das Haupt des hl. Petronius, prächtig gefaßt, ruht in einer ihm besonders geweihten Kapelle. (IV. 422–470.)
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