Maria - Miterlöserin?

Allgemein Katholisches.

Sollte Maria Miterlöserin zum 5. Marianischen Dogma werden?

Umfrage endete am Sonntag 3. Juni 2012, 21:41

Nein
3
33%
Keinesfalls
6
67%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 9

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Sempre
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Re: Maria - Miterlöserin?

Beitrag von Sempre »

Niels hat geschrieben:
Sempre hat geschrieben:Einerseits zahlt Maria einen Teil des Lösegeldes.
Inwiefern? Meinst du die sieben Schmerzen Mariens?
Ich meine das ganz allgemein. Jedes Opfer bezahlt Schuld, ist Lösegeldzahlung.

Gruß
Sempre
Niemals sei gesagt es werde je zugelassen, daß ein zum Leben prädestinierter Mensch sein Leben ohne das Sakrament des Mittlers beendet. (St. Augustin, Gegen Julian, V-4)

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Torsten
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Re: Maria - Miterlöserin?

Beitrag von Torsten »

Aus seiner Kraft heraus, gewissermaßen. Dadurch setzt er Etwas aus nichts
ins Sein, nicht aus vorhandenem Stoff noch gar aus göttlicher Substanz.
Es geht darum, dass das geschaffene Sein zeitlich zu existieren begann, also nicht ewig ist.
Einerseits zahlt Maria einen Teil des Lösegeldes. Andererseits ist dieser Teil verschwindend klein [...] Daher kann sie keine unendliche Schuld bezahlen und verschwindet
Alles, was ist, ist ein immer mehr werdendes, lichtdurchflutetes Wasser des Lebens, an dessem Rand nichts seinen Platz findet außer der Hölle. Und in dem ewiges Leben herrscht und die Schöpfung heraussprudelt. Nicht als "etwas", was geschaffen wird, ins Dasein gerufen. Sondern als Jemand, der geboren wird, und gegenüber dem, was er aus sich macht, sich umso kleiner und demütiger und ergebener zeigt, je reifer er wird im Erkennen des eigenen Ursprungs, die die größte Geschichte der Welt mit der unbefleckten Empfängnis Mariens, der jungfräulichen Geburt und dem Tod und der Wiederauferstehung Christi erzählt.

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Niels
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Re: Maria - Miterlöserin?

Beitrag von Niels »

@Sempre
Ach so, ok! :)
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

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Niels
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Re: Maria - Miterlöserin?

Beitrag von Niels »

Torsten hat geschrieben:
Aus seiner Kraft heraus, gewissermaßen. Dadurch setzt er Etwas aus nichts
ins Sein, nicht aus vorhandenem Stoff noch gar aus göttlicher Substanz.
Es geht darum, dass das geschaffene Sein zeitlich zu existieren begann, also nicht ewig ist.
Einerseits zahlt Maria einen Teil des Lösegeldes. Andererseits ist dieser Teil verschwindend klein [...] Daher kann sie keine unendliche Schuld bezahlen und verschwindet
Alles, was ist, ist ein immer mehr werdendes, lichtdurchflutetes Wasser des Lebens, an dessem Rand nichts seinen Platz findet außer der Hölle. Und in dem ewiges Leben herrscht und die Schöpfung heraussprudelt. Nicht als "etwas", was geschaffen wird, ins Dasein gerufen. Sondern als Jemand, der geboren wird, und gegenüber dem, was er aus sich macht, sich umso kleiner und demütiger und ergebener zeigt, je reifer er wird im Erkennen des eigenen Ursprungs, die die größte Geschichte der Welt mit der unbefleckten Empfängnis Mariens, der jungfräulichen Geburt und dem Tod und der Wiederauferstehung Christi erzählt.
Und das heißt? :detektiv:
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

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Nassos
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Re: Maria - Miterlöserin?

Beitrag von Nassos »

Hallo Sempre,

danke für Deine Gedult. Aber ∞ + 5 = ∞ hast Du selber gesagt. Die 5 ist nicht nur unwichtig, sonder sie spielt gemäß der Formel keine Rolle. Du kannst sie weglassen (ansonsten müsste rechts auch + 5 stehen).

Ich möchte jetzt aber keine mathematischen Spielchen spielen, mir ging es darum zu vestehen, was Du meinst.

Dass Maria oder sonst jemand Lösegeld zahlt (selbst nach westlichem Verständnis der Satisfaktion), ist mir neu. Aber ich glaube du meinst hier die Synergie (den Willen Gottes, den Menschen zu erretten und den Willen des Menschen, sich retten zu lassen - mit allem was dazugehört).

Ich glaube, die Begrifflichkeiten werden tatsächlich unterschiedlich gebraucht. Am einfachsten ist es, sie nicht zu verwenden, bei aller großen Liebe zur Mutter Gottes.

Gruß,
Nassos
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Sempre
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Re: Maria - Miterlöserin?

Beitrag von Sempre »

Nassos hat geschrieben:Aber ∞ + 5 = ∞ hast Du selber gesagt. Die 5 ist nicht nur unwichtig, sonder sie spielt gemäß der Formel keine Rolle. Du kannst sie weglassen (ansonsten müsste rechts auch + 5 stehen).
Die 5 spielt keine Rolle, insofern man auch ∞ = ∞ schreiben kann. Das aber schreibe ich nicht, weil es langweilig ist. Interessant ist ∞ + 5 = ∞.

Nassos hat geschrieben:Ich möchte jetzt aber keine mathematischen Spielchen spielen, mir ging es darum zu vestehen, was Du meinst.
Ich will damit nur Folgendes ausdrücken: Der Mensch kann Verdienstliches tun. Damit aber kann er keinen Schaden gutmachen, den er Gott zufügt. Die Wiedergutmachung ist jedenfalls endlich, der Schaden aber jedenfalls unendlich.

Nassos hat geschrieben:Dass Maria oder sonst jemand Lösegeld zahlt (selbst nach westlichem Verständnis der Satisfaktion), ist mir neu. Aber ich glaube du meinst hier die Synergie (den Willen Gottes, den Menschen zu erretten und den Willen des Menschen, sich retten zu lassen - mit allem was dazugehört).
Wir können schon Lösegeld zahlen und sollen das auch tun. Nur können wir mit unserem Lösegeld -und handelte es sich um Millionen- das Bankkonto Gottes nicht voller machen. Wir können Verdienste ansammeln, uns aber nicht eine Wohnung im Himmelreich verdienen.

Nassos hat geschrieben:Ich glaube, die Begrifflichkeiten werden tatsächlich unterschiedlich gebraucht. Am einfachsten ist es, sie nicht zu verwenden, bei aller großen Liebe zur Mutter Gottes.
Ich denke, "Miterlöserin" ist nicht besser zum Mißverständnis geeignet als "Allheilige Jungfrau, errette uns".

Gruß
Sempre
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Robert Ketelhohn
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Re: Maria - Miterlöserin?

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Sempre hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Angenommen, ich verliebe mich in eine Hure. Nennen wir sie Irma. Ich bitte sie, ihr Gewerbe aufzugeben und mir zu folgen. Sie verweist darauf, daß sie ihrem Zuhälter gehöre und nicht gehen könne. Ich gehe zu ihrem Zuhälter und frage nach Irmas Preis. Er fragt sie, ob sie denn einverstanden sei, mir zu folgen, wenn ich sie loskaufte. Irma bejaht. Darauf nennt der Lude mir den Preis. Ich zahle, und Irma folgt mir. – Ist Irma nun Mitzahlerin des Kaufpreises, da sie ja eingewilligt hat?
Die Hure in Deinem Beispiel bringt im Gegensatz zu Maria (und vielen anderen Christen) kein Opfer. Maria hingegen zahlt durchaus auch, bringt auch Opfer. Der Unterschied zu Christus besteht darin, dass Christus eine unendliche Summe zahlt, zu der Marias Münzen nichts beitragen können ∞ + 5 = ∞. Da haben wir ein Paradox: Maria trägt dem Erlösungswerk etwas bei ohne aber das Werk Christi zu vergrößern.
Nein, Sempre. Es geht nicht nur um die Summe, es geht um die Qualität. Wir haben sozusagen keine konvertierbare Währung. Bloß Ost-Mark.

(Daß wir auch Verdienste haben können und daß diese in der Heilsökonomie „zählen“, ist damit keineswegs bestritten oder in Frage gestellt. Aber alles menschliche Verdienst, und sei es auch bis ins Unendliche aufsummiert, konnte niemals den Lösepreis bezahlen. Sonst hätte ja Gott nicht Mensch werden müssen.)
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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Robert Ketelhohn
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Re: Maria - Miterlöserin?

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Sempre hat geschrieben:Der Mensch kann Verdienstliches tun. Damit aber kann er keinen Schaden gutmachen, den er Gott zufügt. Die Wiedergutmachung ist jedenfalls endlich, der Schaden aber jedenfalls unendlich.
So ausgedrückt, kann ich beinahe zustimmen. Bloß beinahe, weil der Schaden, um den es dabei geht, nicht Gott zugefügt ist, sondern uns. Gott kann man keinen Schaden zufügen.
Sempre hat geschrieben:Ich denke, "Miterlöserin" ist nicht besser zum Mißverständnis geeignet als "Allheilige Jungfrau, errette uns".
Doch. Das ist ja der springende Punkt. Retten ist unspezifischer.
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ad-fontes
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Re: Maria - Miterlöserin?

Beitrag von ad-fontes »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Sempre hat geschrieben:Ich denke, "Miterlöserin" ist nicht besser zum Mißverständnis geeignet als "Allheilige Jungfrau, errette uns".
Doch. Das ist ja der springende Punkt. Retten ist unspezifischer.
Im Sinne von "Maria hilf!", richtig?
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

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Sempre
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Re: Maria - Miterlöserin?

Beitrag von Sempre »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Daß wir auch Verdienste haben können und daß diese in der Heilsökonomie „zählen“, ist damit keineswegs bestritten oder in Frage gestellt. Aber alles menschliche Verdienst, und sei es auch bis ins Unendliche aufsummiert, konnte niemals den Lösepreis bezahlen.
Genau darum geht es mir. Christus zahlt unendlich viel. Wir können bestenfalls endlich viel zahlen. Was wir zahlen, verschwindet gegenüber dem, was Christus zahlt. Was immer wir zahlen, es reicht nicht aus.

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Bloß beinahe, weil der Schaden, um den es dabei geht, nicht Gott zugefügt ist, sondern uns. Gott kann man keinen Schaden zufügen.
Stimmt, danke.

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Sempre hat geschrieben:Ich denke, "Miterlöserin" ist nicht besser zum Mißverständnis geeignet als "Allheilige Jungfrau, errette uns".
Doch. Das ist ja der springende Punkt. Retten ist unspezifischer.
Wie begründest Du, dass der Titel Salvatrix unspezifischer sei als der Titel Corredemptrix?

Gruß
Sempre
Zuletzt geändert von Sempre am Montag 2. August 2010, 17:29, insgesamt 1-mal geändert.
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Nassos
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Re: Maria - Miterlöserin?

Beitrag von Nassos »

ad-fontes hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Sempre hat geschrieben:Ich denke, "Miterlöserin" ist nicht besser zum Mißverständnis geeignet als "Allheilige Jungfrau, errette uns".
Doch. Das ist ja der springende Punkt. Retten ist unspezifischer.
Im Sinne von "Maria hilf!", richtig?
Richtig.
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Thomas_de_Austria
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Re: Maria - Miterlöserin?

Beitrag von Thomas_de_Austria »

Niels hat geschrieben:
Torsten hat geschrieben:
Aus seiner Kraft heraus, gewissermaßen. Dadurch setzt er Etwas aus nichts
ins Sein, nicht aus vorhandenem Stoff noch gar aus göttlicher Substanz.
Es geht darum, dass das geschaffene Sein zeitlich zu existieren begann, also nicht ewig ist.
Einerseits zahlt Maria einen Teil des Lösegeldes. Andererseits ist dieser Teil verschwindend klein [...] Daher kann sie keine unendliche Schuld bezahlen und verschwindet
Alles, was ist, ist ein immer mehr werdendes, lichtdurchflutetes Wasser des Lebens, an dessem Rand nichts seinen Platz findet außer der Hölle. Und in dem ewiges Leben herrscht und die Schöpfung heraussprudelt. Nicht als "etwas", was geschaffen wird, ins Dasein gerufen. Sondern als Jemand, der geboren wird, und gegenüber dem, was er aus sich macht, sich umso kleiner und demütiger und ergebener zeigt, je reifer er wird im Erkennen des eigenen Ursprungs, die die größte Geschichte der Welt mit der unbefleckten Empfängnis Mariens, der jungfräulichen Geburt und dem Tod und der Wiederauferstehung Christi erzählt.
Und das heißt? :detektiv:
Wirkt auf mich eher wie eine Form der Emanationslehre, gewürzt mit ein bisschen Panpsychismus, eventuell ...

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klaus j
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Aus unserem Glaubensschatz

Beitrag von klaus j »

cantus planus hat geschrieben:Herzlich willkommen, klaus j! :huhu:

Eben weil der Anteil der Gottesmutter am Erlösungswerk Christi bereits in vielen anderen Titeln zum Ausdruck kommt, sollte man auf ein weiteres Dogma, das lediglich Verwirrung stiftet, dringend verzichten.

Ich halte es für ausgeschlossen, dass die Gottesmutter etwas fordern könnte, was Gläubige in die Irre führt und für Verwirrung in der Kirche sorgt.
Danke für Deine nette Begrüßung.

Es kann ja nur dogmatisiert werden,wenn es im Glaubensschatz der Kirche bereits aufscheint. Dann aber sorgt es für Klarheit und ist ein Grund zur Freude.


Gott segne alle hier im Forum

Klaus

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Nassos
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Re: Maria - Miterlöserin?

Beitrag von Nassos »

Lieber Klaus,

mal unabhängig vom Thema: Gott segne Dich auch!

Nassos
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ad-fontes
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Re: Maria - Miterlöserin?

Beitrag von ad-fontes »

Nach dem Durchlesen der vorangehenden Beiträge (speziell ad_hoc's) verdichtet sich für mich alles zu der Frage: Kann ich mir den Himmel verdienen?
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

ad_hoc
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Re: Maria - Miterlöserin?

Beitrag von ad_hoc »

ad-fontes hat geschrieben:Nach dem Durchlesen der vorangehenden Beiträge (speziell ad_hoc's) verdichtet sich für mich alles zu der Frage: Kann ich mir den Himmel verdienen?
Eine sehr wichtige Frage und ich wundere mich, dass bislang noch keine Antworten erfolgt sind. Es ist vor allen Dingen die entscheidenede Frage, denn sollte Gott es wollen, dass der Mensch aus eigener Kraft - unter den unabdingbar notwendigen göttlichen Vorab-Leistungen selbstverständlich - sich den Himmel verdienen kann oder sogar muss, dies nichts anderes bedeutet, dass Gott, obwohl unendlich vollkommen und auf menschliche Mithilfe nicht angewiesen, einen Teil seines Werkes bewußt in einem ganz bestimmtenTeil offengelassen und deren Vollendung ( nichts anderes als die völlige Hingabe an Jesus Christus und die Anstrebung der tätigen Nachfolge Jesu) an den Menschen abgegeben hat, damit dieser durch sein gottgewolltes Werk sich heilige, die Vervollkommnung anstrebe und damit die Lücke schließe, die Gott in die Verantwortung des Menschen gegeben hat.

Aber dieses Thema sollte vielleicht besser in einem eigenen Strang behandelt werden (Im Bedarfsfalle werde ich Rückschlüsse auf den Thread "Maria - Miterlöserin?" ziehen). ;)

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cantus planus
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Re: Maria - Miterlöserin?

Beitrag von cantus planus »

ad-fontes hat geschrieben:Nach dem Durchlesen der vorangehenden Beiträge (speziell ad_hoc's) verdichtet sich für mich alles zu der Frage: Kann ich mir den Himmel verdienen?
Nicht unter dem Aspekt einer Selbsterlösung natürlich. Allerdings gibt uns Christus selbst und die Kirche bestimmte Weisungen: die Werke der Barmherzigkeit z. B.; der regelmäßige Empfang der Sakramente... Mit der Gnade und Barmherzigkeit Gottes sind wir sehr wohl in der Lage, da etwas zu tun. Leider wird das Wort "Selbstheiligung" und "Askese" heute ja nur noch lächerlich gemacht. Dabei ist genau das der Weg.

Man schaue zum Beispiel, wie oft Konrad Adenauer sich noch offen in seinen Ansprachen und Reden am Christentum orientiert hat. Seine Weihnachtsansprachen waren teilweise substanzvoller als die Reden vieler Bischöfe heute. Er lebte ja auch ein Jahr lang als Benediktiner in Maria Laach. So ein Kanzler wäre heute gar nicht möglich. Ich würde ihn als durchaus vorbildlich in dieser Weise nennen.
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anneke6
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Re: Maria - Miterlöserin?

Beitrag von anneke6 »

Nassos hat geschrieben:
ad-fontes hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Sempre hat geschrieben:Ich denke, "Miterlöserin" ist nicht besser zum Mißverständnis geeignet als "Allheilige Jungfrau, errette uns".
Doch. Das ist ja der springende Punkt. Retten ist unspezifischer.
Im Sinne von "Maria hilf!", richtig?
Richtig.
Mit solchen Anrufungen bitten wir Maria, durch ihre Fürbitte Gefahren für Leib und Seele von uns abzuwenden und uns den Weg ins ewige Leben zu ebnen. Erlöst sind wir bereits, durch Jesus Christus.
???

ad_hoc
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Re: Maria - Miterlöserin?

Beitrag von ad_hoc »

Erlöst sind wir bereits, durch Jesus Christus.

Ist die Erlösung des Menschen bereits vollendet, oder wird diese erst im Himmel vollendet sein?
Wäre die Erlösung bereits auf der Erde vollendet, könnte der Mensch, frei nach Luther, gut glauben und noch mehr sündigen, der Himmel könnte ihm nicht mehr verwehrt werden.

Gruß, ad_hoc
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anneke6
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Re: Maria - Miterlöserin?

Beitrag von anneke6 »

Doch, wir sind bereits erlöst, ich denke, das geht schon aus dem NT hervor. Außerdem: Das Opfer Christi ist vollbracht, der Tod ist besiegt. Das Bad der Taufe reinigt uns von der Erbsünde. Wir beten Christus an als unseren Erlöser und nicht als unseren zukünftigen Erlöser.
Der Unterschied zwischen uns und Luther ist, daß wir an den freien Willen des Menschen glauben. Es liegt an uns, dieses Erlösungswerk anzunehmen oder zu verwerfen.
???

ad_hoc
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Re: Maria - Miterlöserin?

Beitrag von ad_hoc »

Liebe Anneke
Du bleibst nicht bei der Sache sondern argumentierst abseitig. Dass das Opfer Jesu Christi vollendet ist, stellt niemand in Zweifel. Dass der Tod durch Jesus Christus besiegt ist, ebenfalls nicht. Deshalb können wir ihn nicht als unseren zukünftigen Erlöser anbeten, sondern wir beten ihn an und rufen zu ihm als unserem Erlöser. ( Einwurf:Was die zeitliche Abfolge anbelangt, so gibt es für Gott keine Zeit nach menschlichem Verständnis. Für Gott ist Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft gegenüber dem Verständnis und Erleben des Menschen wohl eher anderer Natur. So denke ich, dass die Erlösung des Menschen möglicherweise so zu betrachten ist, wie die Vergegenwärtigung des Kreuzesopfers Jesu und genau in diesem Zusammenhang. Du verstehst?)
Auf dieser Basis erwarte ich nun Deine Antwort. Und auch darauf: Wenn Jesus die Menschen erlöst hat (was ja tatsächlich der Fall ist), warum kommt nicht jeder in den Himmel? Denn den freien Willen hat jeder Mensch bekommen. Aber es gehört mehr dazu, nämlich die rechte Nutzung des freien Willens. Denn: Viele sind berufen, wenige aber auserwählt.
Natürlich kann man feststellen, dass Jesus auch diejenigen Menschen erlöst hat, die das Himnelreich aufgrund ihrer Sündhaftigkeit nicht erlangen können, da sie sich im Widerspruch zu Gott befinden. Man muß also auch feststellen, dass der freie Wille allein nicht genügt.Insofern die Frage: Welchen Beweggrund hat Gott, wenn er es zulässt, dass Menschen verloren gehen, andere Menschen aber gerettet werden? Was macht den Unterschied in Worten und Handlungen? Wie bezeichnest Du das tätige Verweigern, und wie bezeichnest Du das tätige Einverständnis in den Willen Gottes?
Jesus hat die Menschen erlöst. Aber kann diese Erlösung vollständig sein ohne das gottgewollte und in freier Entscheidung getroffene "Ja" des Menschen und dessen entsprechendes Verhalten und Handeln? Ist nicht davon auszugehen, dass die Erlösung durch Jesus Christus erst durch die tätige Annahme des Menschen wirksam werden kann (nicht weil Jesus auf dieses Einverständnis angewiesen wäre, sondern weil er es in seinem Heilsplan so vorsieht)?

Gruß, ad-hoc
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Nassos
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Re: Maria - Miterlöserin?

Beitrag von Nassos »

ad_hoc hat geschrieben:
ad-fontes hat geschrieben:Nach dem Durchlesen der vorangehenden Beiträge (speziell ad_hoc's) verdichtet sich für mich alles zu der Frage: Kann ich mir den Himmel verdienen?
Eine sehr wichtige Frage und ich wundere mich, dass bislang noch keine Antworten erfolgt sind. Es ist vor allen Dingen die entscheidenede Frage, denn sollte Gott es wollen, dass der Mensch aus eigener Kraft - unter den unabdingbar notwendigen göttlichen Vorab-Leistungen selbstverständlich - sich den Himmel verdienen kann oder sogar muss, dies nichts anderes bedeutet, dass Gott, obwohl unendlich vollkommen und auf menschliche Mithilfe nicht angewiesen, einen Teil seines Werkes bewußt in einem ganz bestimmtenTeil offengelassen und deren Vollendung ( nichts anderes als die völlige Hingabe an Jesus Christus und die Anstrebung der tätigen Nachfolge Jesu) an den Menschen abgegeben hat, damit dieser durch sein gottgewolltes Werk sich heilige, die Vervollkommnung anstrebe und damit die Lücke schließe, die Gott in die Verantwortung des Menschen gegeben hat.

Aber dieses Thema sollte vielleicht besser in einem eigenen Strang behandelt werden (Im Bedarfsfalle werde ich Rückschlüsse auf den Thread "Maria - Miterlöserin?" ziehen). ;)

Gruß, ad_hoc
Die Synergie wurde schon angeführt, es ist niemand darauf eingegangen. Also, nicht nur wundern. :blinker:
Was mir hier auch fehlt ist die Gnade.

@cantus: Korrekt, eine Selbsterlösung ist ausgeschlossen. Kein Mensch war je fähig - ich darf das mal jetzt so ausdrücken - die "Gesetze komplett einzuhalten".

Gruß,
Nassos
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Re: Maria - Miterlöserin?

Beitrag von cantus planus »

@ Nassos: Einer doch. Die Gottesmutter. :ja:
Allerdings auch sie wohl nicht aus eigener Kraft, sondern aus der Gnade Gottes.
Nutzer seit dem 13. September 2015 nicht mehr im Forum aktiv.

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Nassos
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Re: Maria - Miterlöserin?

Beitrag von Nassos »

Erlösung: Christus hat das Tor aufgestoßen. Der Mensch muss sich anstrengen auf dem schmalen Pfad dahin zu kommen.
Und die Gnade Gottes.
Zuletzt geändert von Nassos am Mittwoch 4. August 2010, 13:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Nassos
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Re: Maria - Miterlöserin?

Beitrag von Nassos »

Ah, ich sehe da kam noch ein Nachsatz.

Durch die Gnade Gottes, das ist richtig.
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anneke6
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Re: Maria - Miterlöserin?

Beitrag von anneke6 »

ad_hoc hat geschrieben:Welchen Beweggrund hat Gott, wenn er es zulässt, dass Menschen verloren gehen, andere Menschen aber gerettet werden?
a) Sünde wider den Heiligen Geist. b) Gottesliebe.
Er respektiert den freien Willen des Menschen. Eine der grundlegenden Lehren unseres Glauben ist es, daß Gott keinen Menschen über seine Kraft fordert, wenn es darum geht, das ewige Heil zu erlangen. Wir glauben nicht, daß einzelne Menschen zum Heil und andere zum Verderben geschaffen werden. Wir sind keine Calvinisten.
ad_hoc hat geschrieben:Wie bezeichnest Du das tätige Verweigern, und wie bezeichnest Du das tätige Einverständnis in den Willen Gottes?
a) Sünde wider den Heiligen Geist. b) Gottesliebe.
ad_hoc hat geschrieben: Aber kann diese Erlösung vollständig sein ohne das gottgewollte und in freier Entscheidung getroffene "Ja" des Menschen und dessen entsprechendes Verhalten und Handeln?
Ja. Jedes Werk, das Gott tut, ist in sich vollkommen und vollständig.
ad_hoc hat geschrieben: Ist nicht davon auszugehen, dass die Erlösung durch Jesus Christus erst durch die tätige Annahme des Menschen wirksam werden kann (nicht weil Jesus auf dieses Einverständnis angewiesen wäre, sondern weil er es in seinem Heilsplan so vorsieht)?
Das klingt für mich auch zu sehr nach calvinistischer Prädestinationslehre.

Ich finde übrigens, daß Nassos es ziemlich gut zusammengefaßt hat.
???

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klaus j
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Salve Regina

Beitrag von klaus j »

Sei gegrüßt, o Königin, Mutter der Barmherzigkeit,
unser Leben, unsere Wonne und unsere Hoffnung,
...
Wie könnte unsere heilige Mutter Maria unser Leben sein, wenn sie nicht Miterlöserin ist,
wie könnte sie unsere Wonne sein, wenn sie nicht Mittlerin aller Gnaden ist,
wie könnte sie unsere Hoffnung sein, wenn ihre Fürsprache unwirksam wäre.

Unser Herr Jesus Christus wollte nichts ohne seine Mutter tun.

Gott segne Euch

Klaus

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Nassos
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Re: Maria - Miterlöserin?

Beitrag von Nassos »

klaus j hat geschrieben:wie könnte sie unsere Hoffnung sein, wenn ihre Fürsprache unwirksam wäre.
wer hat denn sowas behauptet?
klaus j hat geschrieben:Unser Herr Jesus Christus wollte nichts ohne seine Mutter tun.
Hm, könnte glatt ein Grieche sein...sorry...

Nassos
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Christ86
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Re: Salve Regina

Beitrag von Christ86 »

klaus j hat geschrieben:
Sei gegrüßt, o Königin, Mutter der Barmherzigkeit,
unser Leben, unsere Wonne und unsere Hoffnung,
...
Wie könnte unsere heilige Mutter Maria unser Leben sein, wenn sie nicht Miterlöserin ist,
wie könnte sie unsere Wonne sein, wenn sie nicht Mittlerin aller Gnaden ist,
wie könnte sie unsere Hoffnung sein, wenn ihre Fürsprache unwirksam wäre.

Unser Herr Jesus Christus wollte nichts ohne seine Mutter tun.

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Wie bewundernswert sind deine Werke, o Herr, alles hast du mit Weisheit gemacht! Ps 104

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klaus j
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Re: Maria - Miterlöserin?

Beitrag von klaus j »

Nassos hat geschrieben:
klaus j hat geschrieben:wie könnte sie unsere Hoffnung sein, wenn ihre Fürsprache unwirksam wäre.
wer hat denn sowas behauptet?
Es ist so gemeint: Sie ist unsere Hoffnung, weil ihre Fürsprache bei Gott wirksam ist.
Nassos hat geschrieben:
klaus j hat geschrieben:Unser Herr Jesus Christus wollte nichts ohne seine Mutter tun.
Hm, könnte glatt ein Grieche sein...sorry...

Nassos
Denke ich auch. "Er ist den Griechen ein Grieche" sagt sein Apostel.

Danke für Deinen Segen

Klaus

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Nassos
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Re: Maria - Miterlöserin?

Beitrag von Nassos »

klaus j hat geschrieben:Sie ist unsere Hoffnung, weil ihre Fürsprache bei Gott wirksam ist.
Ganz genau!

Der Dank gilt Dir.

Gruß,
Nassos

P.S.: und du vergibst mir meine Blödelei, ja?
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Re: Maria - Miterlöserin?

Beitrag von ad_hoc »

anneke hat u. a. festgestellt:
Das klingt für mich auch zu sehr nach calvinistischer Prädestinationslehre.
:hmm: ??

Bereits auf S.66 d. Threads hatte ich weiter unten geschrieben:
…..Die Basis hierzu hat Jesus durch sein einmaliges Opfer geschaffen, aber es ist der Mensch, der aus eigener Entscheidung dieses Opfer annehmen und das tun muss, was zu seiner Heiligung notwendig ist, den Teil des Werks zu erfüllen, den Gott, um den freien Willen seines Geschöpfs nicht zu beeinträchtigen, ihm selbst überlassen musste. Die Selbstheiligung des Menschen als der Teil der Erlösung, die Gott dem Menschen in dessen freien Willen gestellt hat…….

…..Wenn also Gott dem Menschen derartige große Fähigkeiten und Gewalten verliehen hat, warum sollte er dem Menschen nicht einen Teil (wenn auch alles ausgehend von Gott) der an und für sich bereits vollkommenen Erlösung durch Jesus Christus selbst als Lebensaufgabe gestellt haben? Den Teil nämlich, den allein der Mensch aufgrund der ihm gegebenen vollkommenen Freiheit nur selbst bewirken kann, bestehend nämlich darin, sich ganz in den Willen Gottes zu ergeben und mit Gottes Hilfe sich selbst zu heiligen, in dem er der Erlösung zustimmt und sie durch das ergänzt, was als sein Anteil am Werk Gottes, insbesondere an der Erlösung, von ihm verlangt wird?.....


Ich denke, es ist völlig absurd, aus dem Nichts und ohne Begründung die Behauptung aufzustellen, Jesus habe deshalb die Erlösung des Menschen allein vollzogen, weil er den Menschen hierzu nicht benötigt und auch der Mensch zu seiner eigenen Erlösung nichts beitragen kann. Das wäre dann richtig, wenn der Mensch ohne eigenes Zutun, ohne gegen seine Sündhaftigkeit ständig anzugehen und somit in der Sünde verbleibend in den Himmel gelangen könnte, oder, wenn durch das Opfer Jesu gleichzeitig der Mensch zu keiner Sünde mehr fähig wäre, sondern aufgrund der damit wohl verbundenen höheren Gotteserkenntnis zeit seines Lebens Gott nur noch loben und preisen könnte. Dies aber wollte Gott offensichtlich nicht. Er wollte stattdessen die persönliche Prüfung eines jeden Menschen, die in nichts anderem besteht, als das unbedingte "JA" zu Gott und die Ausrichtung des Lebens in der Nachfolge Jesu.

Davon unabhängig sehe ich selbstverständlich ebenfalls, dass kein Opfer des Menschen, auch nicht das größtmögliche Opfer aller Menschen jemals dazu imstande wäre, dem göttlichen Vater diejenige Genugtuung zu geben, die durch das Opfer seines Sohnes, unseres Herrn Jesus Christus vollbracht worden ist.
Dieses vollkommene Opfer in der Selbsthingabe unseren Herrn Jesus war absolut notwendig schon deshalb, um durch die damit verbundene Genugtuung für den himmlischen Vater, und um ihn damit wieder mit dem Menschen zu versöhnen, den Himmel für den Menschen wieder zu öffnen (ich weiß, Wiederholung und ich habe dies schon wenigstens zwei Mal geschrieben).

Vielleicht ist es notwendig, des besseren Verständnisses halber, sich von dem menschlichen Zeitbegriff- und Verständnis etwas zu lösen. Gott steht außerhalb jeglicher Zeit, ob Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft, die als solche ja selbst zur Schöpfung gehören. Wenn wir also das Unmögliche versuchen würden, den Zeitbegriff bei unseren Überlegungen außer Acht zu lassen - was käme heraus? Vielleicht Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft in einer uns unverständlichen 'anderen' Gegenwart und die Erkenntnis, dass für Gott dies alles gleichzeitig erkennbar, sichtbar und gegenwärtig ist? Persönliches Gericht und Allgemeines Gericht in einem uns derzeit noch unverständlichen miteinander verbundenen Ablauf? Die Erlösung des Menschen durch Jesus Christus verbunden mit dem vollkommenen "JA" des Menschen, ungehindert durch zeitliche Abläufe in der uns umgehbenden Ewigkeit, in der Gott und alle seine Heiligen präsent sind, in die wir erst nach unserem Tod eintreten werden, wenn das eigentliche Leben für den Menschen beginnt?
Wäre in diesem Fall nicht davon auszugehen, dass die Erlösung, einmal initiert, auf ewig fortdauert, verbunden mit dem "JA" des Menschen und nie mehr voneinander getrennt werden kann? Die ewige Verbindung von Ruf und Antwort?

Wenn einige User hier nur imstande sind in Stereotypen zu antworten, so mögen sie diese bitte wenigstens ausreichend begründen.

Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)

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