Zunächst die kurze Dauer des Verfahrens: Dass es rasch beendet werden sollte - rechtzeitig vor Beginn der Bischofssynode am Sonntag - war von Anfang an offensichtlich, für viele Beobachter zu offensichtlich. Auch wenn Vatikansprecher Federico Lombardi versicherte, dass das Gericht in keiner Weise beeinflusst worden sei.
Dann die Zeugen: Warum hat das Gericht sieben Gendarmen geladen, die nur wenig Erhellendes beitragen konnten? Warum hat es außer dem päpstlichen Privatsekretär Georg Gänswein jedoch keinen einzigen Vertreter der römischen Kurie gehört? [...] Selbst Personen, mit denen Gabriele in Kontakt gestanden haben will, wurden nicht vernommen.
Und nicht zuletzt - ein entscheidender Mosaikstein fehlt immer noch: Wie kam Gabriele überhaupt auf die Idee, ausgerechnet dem italienischen Journalisten Gianluigi Nuzzi seine Kopien zu übergeben? Auf diese Kernfrage gab der Prozess keine befriedigende Antwort.
Zunächst die kurze Dauer des Verfahrens: Dass es rasch beendet werden sollte - rechtzeitig vor Beginn der Bischofssynode am Sonntag - war von Anfang an offensichtlich, für viele Beobachter zu offensichtlich. Auch wenn Vatikansprecher Federico Lombardi versicherte, dass das Gericht in keiner Weise beeinflusst worden sei.
Dann die Zeugen: Warum hat das Gericht sieben Gendarmen geladen, die nur wenig Erhellendes beitragen konnten? Warum hat es außer dem päpstlichen Privatsekretär Georg Gänswein jedoch keinen einzigen Vertreter der römischen Kurie gehört? [...] Selbst Personen, mit denen Gabriele in Kontakt gestanden haben will, wurden nicht vernommen.
Und nicht zuletzt - ein entscheidender Mosaikstein fehlt immer noch: Wie kam Gabriele überhaupt auf die Idee, ausgerechnet dem italienischen Journalisten Gianluigi Nuzzi seine Kopien zu übergeben? Auf diese Kernfrage gab der Prozess keine befriedigende Antwort.
Und nicht zuletzt: Warum wurde der Heilige Geist nicht vorgeladen, obwohl ihn Gabriele doch als Komplizen benannt hatte?
Das Urteil spaltet Deutschlands Öffentlichkeit in zwei Lager: Für die einen ist es ein hartes Urteil, das zeigt, wie böse der Vatikan ist. Für die anderen ist es ein mildes Urteil, das nur deshalb so mild ist, weil der Vatikan seine Ruhe und keine etwaige Berufungsverhandlung haben will, in der dann herausgekommen wäre, wie böse der Vatikan genau ist. (Josef Bordat)
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta
Die Anwältin von Paolo Gabriele habe nach dem Urteil vom Samstag die dreitägige Frist dafür verstreichen lassen, hieß es gestern aus Justizkreisen. Damit müsste Gabriele nun seine Strafe antreten, wenn er nicht noch von Papst Benedikt XVI. begnadigt wird.
Die vatikanische Justiz ermittelt weiterhin wegen möglicher Komplizen oder Hintermänner des wegen Diebstahls vertraulicher Dokumente verurteilten päpstlichen Kammerdieners Paolo Gabriele. Gabriele nannte während des Prozesses sieben Personen, die ihn „beeinflusst“ haben sollen, unter anderen die beiden Kurienkardinäle Angelo Comastri und Paolo Sardi, einen italienischen Bischof sowie eine ehemalige Haushälterin und Übersetzerin Benedikts.
Den Beziehungen zwischen diesen Personen und Gabriele dürfte der Vatikan jetzt nachgehen wollen. Aus der Urteilsbegründung geht hervor, dass Gabriele Kontakte zu weiteren zwei Kardinälen, dem aus Bombay stammenden Ivan Dias und dem Theologen Georges Marie Martin Cottier, hatte.
Der wegen Dokumentendiebstahls verurteilte ehemalige Kammerdiener des Papstes kommt ins Gefängnis der Vatikan-Gendarmerie. Wie der Vatikan am frühen Nachmittag mitteilte, wird Gabriele im Laufe des Tages in seine Zelle gebracht.
Der Papst könnte Gabriele begnadigen, sollte der Ex-Butler Reue zeigen und Benedikt XVI. um Verzeihung bitten, sagte Lombardi.
Der Vatikan-Journalist Marco Politi ist von der Schwäche des Pontifikats Benedikts XVI. überzeugt. „Joseph Ratzinger hätte nicht Papst werden dürfen“, zählt zu den Thesen, die er in seinem neuen Buch vertritt, das Ende des Monats in Deutschland erscheint.
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)
Da habe ich auch schon oft darüber gerätselt, was passieren würde, wenn das einfach mal ein hl. Vater machen würde.
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)
Da habe ich auch schon oft darüber gerätselt, was passieren würde, wenn das einfach mal ein hl. Vater machen würde.
Das führte sicher zu einer schwereren Krise. Die Kardinäle werden sich ihr vornehmstes Recht kaum nehmen lassen, zumal einem Präzedenzfall ja weitere Fälle folgen könnten.
Da habe ich auch schon oft darüber gerätselt, was passieren würde, wenn das einfach mal ein hl. Vater machen würde.
Das führte sicher zu einer schwereren Krise. Die Kardinäle werden sich ihr vornehmstes Recht kaum nehmen lassen, zumal einem Präzedenzfall ja weitere Fälle folgen könnten.
Freilich ließe sich kaum erklären, warum in Rom nicht gehen sollte, was in anderen Diözesen offenbar geht. Mit dem Verlust ihres vornehmsten Rechts mußten sich schon viele Domkapitel abfinden.
Da habe ich auch schon oft darüber gerätselt, was passieren würde, wenn das einfach mal ein hl. Vater machen würde.
Das führte sicher zu einer schwereren Krise. Die Kardinäle werden sich ihr vornehmstes Recht kaum nehmen lassen, zumal einem Präzedenzfall ja weitere Fälle folgen könnten.
Freilich ließe sich kaum erklären, warum in Rom nicht gehen sollte, was in anderen Diözesen offenbar geht. Mit dem Verlust ihres vornehmsten Rechts mußten sich schon viele Domkapitel abfinden.
"In anderen Diözesen geht"? - Welcher Bischof darf einen eigenen Koadjutor mit Recht der Nachfolge bestimmen? Keiner. Das führte auch zu einem quasi-dynastischen System, das will die Kirche offenbar nicht.
Paolo Gabriele, the Pope’s former butler gets a pardon for Christmas and a job outside the Roman Curia. [...] After his release, the former butler will take up a position outside the Holy See, in a related entity.
Vatican City, Apostolic Palace, frescoed corridor in the Third Loggia: security checks in the Secretariat of State, the Holy See’s control room, have been boosted. And not just in terms of the times when the building can be accessed. This is just one of the consequences of the Vatileaks scandal. Locked archives, more stringent checks on those who wish to view dossiers and the obligation to declare every document that is photocopied. The Holy See has introduced a set of new, tougher rules, which even apply to the few members of the papal household. The personal secretaries’ office has been declared off limits to prevent a repeat of the leaked document incident.
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)
"Der Untersuchungsbericht der drei Kardinalskommissare in der "Vatileaks-Affäre" bleibt unter Verschluss und soll nur dem neuen Papst zur Verfügung gestellt werden": http://www.kath.net/detail.php?id=4278
"Der Papst hat entschieden, dass die Akten der Untersuchung, von deren Inhalt nur der Papst Kenntnis hat, ausschließlich dem neuen Papst zur Disposition bleiben", so das Kommuniqué.
Scheint ja brisant zu sein.
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta
Es scheint nicht so brisant zu sein, dass es dem ganzen Kardinalskollegium zur Vorbereitung des Konklave zugänglich gemacht werden sollte, um es bei der Wahl des neuen Papstes zu Grunde zu legen.
Ich finde es irritierend dass immer wieder rauskommt, dass Leute in Positionen sind die Dreck am Stecken haben. Zuletzt gestern mit diesem Kardinal aus England. Offensichtlich fehlt es an inneren Kotroll- und Überwachungsinstanzen.
Natürlich hat die Sache etwas Gutes, dass offensichtlich ein Linker, der sich für die Abschaffung des Zölibats ausspricht als Täter für was auch immer enttarnd wurde.
Darum schreibt der Spiegel heute auch nichts mehr dazu weil hier auf Linke nicht eingeschlagen wird.
In a speech given during yesterday's General Congregation, a foreign cardinal asked for some information on two individuals who are allegedly mentioned in the Vatileaks scandal dossier prepared by the three-man investigation commission .
But the Camerlengo, Cardinal Tarcisio Bertone and the Dean of the College of Cardinals, Angelo Sodano, sent an internal communiqué urging those present not to “name names” if they are not “certain”, as they could risk fomenting a climate of suspicion and resentment.
Am Rande des Vorkonklaves befeuert die italienische Zeitung "La Repubblica" erneut den "Vatileaks"-Skandal. Der frühere päpstliche Kammerdiener Paolo Gabriele war nach Angaben der Zeitung doch kein Einzeltäter. In die Affäre um den Diebstahl vertraulicher Dokumente aus dem Vatikan sollen vielmehr rund 20 Personen, darunter Laien und Priester, verwickelt sein.
"La Repubblica" (Donnerstag) veröffentlichte ein angebliches Interview mit einem anonymen ehemaligen Mitglied des Verschwörerkreises.
[...]
Laut dem anonymen Interview sind damals weitere Dokumente entwendet worden, die bislang nicht veröffentlicht wurden. Der Gewährsmann der Zeitung schloss nicht aus, dass mit diesem Material ein zweites Buch erscheinen könnte.
Merkel schickt Schavan als Botschafterin in den Vatikan
Ex-Bildungsministerin Schavan soll neue Botschafterin im Vatikan werden. Sie ersetzt damit den derzeitigen Botschafter Reinhard Schweppe. Schavan war vor ihrer Zeit im Bundestag bereits Vize-Präsidentin des Zentralkomitees der Deutschen Katholiken.
"Katholische Haus- und Schulbibel" (aus1928) von Paul Bergmann, ist eine sehr gute Zusammenfassung der Bibel! Sollte jeder Katholik mal gelesen haben. Verständlich geschrieben und schnell durchgelesen!
Merkel schickt Schavan als Botschafterin in den Vatikan
Ex-Bildungsministerin Schavan soll neue Botschafterin im Vatikan werden. Sie ersetzt damit den derzeitigen Botschafter Reinhard Schweppe. Schavan war vor ihrer Zeit im Bundestag bereits Vize-Präsidentin des Zentralkomitees der Deutschen Katholiken.
Das ist eine ganz üble Sache, widerlichstes Postengeschacher.
Normalerweise ist der Vatikan-Job ein Austragsposten für hochverdiente Diplomaten, die als letzte Stelle ihrer Laufbahn zur Belohnung nach Rom dürfen.
Daß jetzt eine abgehalfterte Theologin und Pseudo-Katholikin ohne jegliche fachliche Referenz dorthin darf, ist eine Sauerei sondergleichen, die den Posten des Deutschen Botschafters beim Heiligen Stuhl dauerhaft diskreditiert und zu einem reinen Versorgungspöstchen abstempelt. Eine diplomatische Schande und ein Affront gegen alle Amtsvorgänger.
taddeo hat geschrieben:
Das ist eine ganz üble Sache, widerlichstes Postengeschacher.
Normalerweise ist der Vatikan-Job ein Austragsposten für hochverdiente Diplomaten, die als letzte Stelle ihrer Laufbahn zur Belohnung nach Rom dürfen.
Daß jetzt eine abgehalfterte Theologin und Pseudo-Katholikin ohne jegliche fachliche Referenz dorthin darf, ist eine Sauerei sondergleichen, die den Posten des Deutschen Botschafters beim Heiligen Stuhl dauerhaft diskreditiert und zu einem reinen Versorgungspöstchen abstempelt. Eine diplomatische Schande und ein Affront gegen alle Amtsvorgänger.
Allerdings erlaube ich mir darauf hinzuweisen, daß auch Herr Jenninger bis zu seiner Pensionierung 1997 deutscher Botschafter beim Heiligen Stuhl war. Insofern ist das Amt schon als Versorgungsposten für abgehalfterte Politiker vorbelastet. Aber wahrscheinlich ist ein Posten bei der Konrad-Adenauer-Gesellschaft nicht so gut dotiert und nicht gerade frei.
Wobei hier unbedingt erwähnt werden sollte, dass Ph. Jenninger vielleicht mal eine verunglückte Rede gehalten hat und aufgrund dessen eine von gewissenlosen Gegenpolitikern und -medien ausgeschlachtete Verleumdungskampagne initiiert worden ist.
An der politischen und fachlichen Kompetenz des Ph. Jenninger gab es keine Zweifel.
Nicht gut, sowas wie die Schavan mit diesem Politiker vergleichen zu wollen.
Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)