Libertas Ecclesiae hat geschrieben:Pelikan hat geschrieben:Aussagen des II. Vatikanums können auch unter diesen Absatz fallen. Dann müssen sie geglaubt werden.
Welche Aussagen des II. Vatikanums?
Diejenigen, die das kirchliche Lehramt durch Art und Weise ihrer Vorlage als solche verstanden wissen will. Es veröffentlicht keine erschöpfenden Listen.
Und was ist mit religiösem Gehorsam des Verstandes und des Willens inhaltlich gemeint?
Äußerliche Zustimmung, mindestens aber die Unterlassung innerlicher Ablehnung und öffentlicher Kritik.
Über den richtigen Umgang mit Zweifeln an reformablen Lehraussagen hat sich auch die Glaubenskongregation geäußert:
Donum Veritatis, 24-31.
Daraus:
Auch wenn die Glaubenslehre nicht gefährdet ist, wird der Theologe seine abweichenden Meinungen oder Hypothesen nicht so vortragen, als ob es um undiskutable Schlußfolgerungen ginge. [...] Ebensowenig ist das Urteil des eigenen subjektiven Gewissens des Theologen ausreichend, weil dieses keine autonome und exklusive Instanz ist, um über die Wahrheit einer Lehre zu urteilen.
Auf keinen Fall darf dabei die Grundhaltung einer Bereitschaft leiden, die Lehre des Lehramtes loyal anzunehmen, denn dazu ist jeder Gläubige aufgrund seines Glaubensgehorsams verpflichtet. Daher wird sich der Theologe bemühen, diese Lehre nach ihrem Inhalt, ihren Gründen und Motiven zu verstehen, und er wird darauf seine tiefere und geduldige Reflexion richten in der Bereitschaft, seine eigenen Ansichten zu überdenken und die Einwände zu prüfen, die ihm etwa von seinen Kollegen vorgetragen werden. [...]
Der Theologe wird in diesen Fällen nicht auf die Massenmedien zurückgreifen, sondern vielmehr die verantwortliche Autorität ansprechen, denn durch das Ausüben von Druck auf die öffentliche Meinung kann man nicht zur Klärung von lehrhaften Problemen beitragen und der Wahrheit dienen.
Es kann ferner vorkommen, daß die Schwierigkeit nach Abschluß einer ernsthaften Prüfung in der Bereitschaft, ohne inneren Widerstand gegen den Spruch des Lehramtes zu hören, bestehen bleibt, weil dem Theologen die Gegengründe zu überwiegen scheinen. Er muß dann angesichts einer Zustimmung, die er nicht geben kann, bereit bleiben, die Frage gründlicher zu studieren.
Für eine loyale Einstellung, hinter der die Liebe zur Kirche steht, kann eine solche Situation gewiß eine schwere Prüfung bedeuten. Sie kann ein Aufruf zu schweigendem und betendem Leiden in der Gewißheit sein, daß, wenn es wirklich um die Wahrheit geht, diese sich notwendig am Ende durchsetzt.
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Nehmen wir zum Beispiel das Dekret des Zweiten Vatikanischen Konzils über die sozialen Kommunikationsmittel
"Inter mirifica". Welche "Lehre" dieses Konzilsdekrets muss ich als Katholik mit Verstandes- und Willensgehorsam annehmen?
Alle.
Und wieso eigentlich?
Weil die Kirche lehrt, daß du mußt, und dies mit wesentlich größerem Nachdruck als über soziale Kommunikationsmittel.