Die makellose Frau

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Jakobgutbewohner
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Re: Die makellose Frau

Beitrag von Jakobgutbewohner »

Was aber wieder bedeuten würde, daß er das bei der alten Eva aus eigener Entscheidung nicht getan haben würde.

Schwieriges Thema. ;)
"Selig sind ... die durch die Tore eingehen in die Stadt. Draußen aber sind die Hunde und die "Pharmazeuten" und die Buhler und die Mörder und die Götzendiener und jeder, der die Lüge liebt und tut." Off 22,14+15

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holzi
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Re: Die makellose Frau

Beitrag von holzi »

Ich wäre überrascht, wenn Gott von Entscheidungen der Menschen überrascht wäre. :breitgrins:
So wie ich es verstehe, existiert Gott nicht gezwungenermaßen innerhalb der begrenzten Zeit, wie wir sie erfahren. Er ist außerhalb der Zeit genau so wie er innerhalb ihr sein kann.
Ich meine also, er weiß immer, was die Entscheidung sein wird. Er hat hinterher alles schon vorher gewusst.

Marcus, der mit dem C
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Re: Die makellose Frau

Beitrag von Marcus, der mit dem C »

Das ist ja auch das Problem mit Judas Iskariot. Eine Vorherbestimmung seines Verrats durch Gott ist in meinen Augen Quatsch, aber die Allwissenheit Gottes umfaßt meines Erachtens auch das Wissen bei Erschaffung der Welt, wie Judas Iskariot sich ewig später für oder gegen Gott entscheiden wird. Die Erschaffung des Menschen ohne freien Willen macht meiner Meinung nach nämlich keinen Sinn.

Eine Folge davon ist, daß die von manchen propagierte Allerlösung Häresie ist, weil Judas sich eben aus freiem Willen und nicht göttlicher Vorherbestimmung zum Verrat am Erlöser entschlossen hat, und daher höchstwahrscheinlich einer der Höllenbewohner ist.
"Das katholische Modell ist ja seit 2000 Jahren am Scheitern und daher dringend ablösungsbedürftig"

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Jakobgutbewohner
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Re: Die makellose Frau

Beitrag von Jakobgutbewohner »

holzi hat geschrieben:
Samstag 8. Januar 2022, 20:47
So wie ich es verstehe, existiert Gott nicht gezwungenermaßen innerhalb der begrenzten Zeit, wie wir sie erfahren. Er ist außerhalb der Zeit genau so wie er innerhalb ihr sein kann.
Ich meine also, er weiß immer, was die Entscheidung sein wird. Er hat hinterher alles schon vorher gewusst.
Ich würde sagen, das löst diese Frage nicht. Die besteht ja eher darin, wie es zu bestimmten zeitlichen Ereignissen kam. Eine andere Frage wäre vielleicht die, welchen Zweck eine Befreiung Marias von Erbsünde gehabt haben könnte. Denn es wirkt etwas willkürlich, ob soeine Befreiung nun bei Maria stattfände, die leiblich wiederum von Eltern mit Erbsündeneinfluß abstammt, oder erst direkt bei Jesus als "einziggeborenem Sohn".
Marcus, der mit dem C hat geschrieben:
Samstag 8. Januar 2022, 20:55
Das ist ja auch das Problem mit Judas Iskariot. Eine Vorherbestimmung seines Verrats durch Gott ist in meinen Augen Quatsch, aber die Allwissenheit Gottes umfaßt meines Erachtens auch das Wissen bei Erschaffung der Welt, wie Judas Iskariot sich ewig später für oder gegen Gott entscheiden wird.
Für mich ist dieser Fall noch anders gelagert. Von Judas wird z.B. nicht angenommen, er sei frei von Erbsünde gewesen. Ich würde sagen, Gott hat diese Tötungsabsichten gegen ihn eher eine ganze Weile nicht zugelassen, dann aber doch wegen seines Planes zu dieser Zeit.
Die Erschaffung des Menschen ohne freien Willen macht meiner Meinung nach nämlich keinen Sinn.
Ich verstehe es so, daß der Mensch einen gewissen Willensspielraum hat sich zu entscheiden.
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Marcus, der mit dem C
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Re: Die makellose Frau

Beitrag von Marcus, der mit dem C »

In beiden Fällen geht es um eine Präkognition Gottes, wie die Menschen sich entscheiden werden aus freiem Willen. Nicht um eine Prädestination, in der Gott vorherbestimmt, wie sie sich zu entscheiden haben.
In Maria's Fall kann Gott aufgrund seines Vorherwissens Vorbereitungen treffen, nämlich die Unbefleckte Empfängnis der Gottesmutter, damit Maria das reine Gefäß für Gottes Sohn sein kann.
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Jakobgutbewohner
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Re: Die makellose Frau

Beitrag von Jakobgutbewohner »

Marcus, der mit dem C hat geschrieben:
Samstag 8. Januar 2022, 21:47
In beiden Fällen geht es um eine Präkognition Gottes, wie die Menschen sich entscheiden werden aus freiem Willen. Nicht um eine Prädestination, in der Gott vorherbestimmt, wie sie sich zu entscheiden haben.
Gut, die alte Eva war der zweite Mensch. Spätere Menschen dem Leib nach Menschen unter vielen. Aber letztlich wäre auch das kein entscheidender Unterschied, wenn Gott einen Menschen so machen oder unter vielen auswählen würde, daß ein Ereignis einen Lauf nehmen würde? Dann wäre aus gewisser Perspektive das Ereignis von Gott selbst getan.

Auffällig an der Annahme der "neuen Eva" dürfte auch sein, daß die alte Eva durch den Mann entstand, der neue Adam jedoch durch die "neue Eva". Ist der geistige Mensch überhaupt derart geschlechtlich oder doch eher "wie die Engel"?
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