Bistum Essen

Allgemein Katholisches.
Dr. Dirk
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Beitrag von Dr. Dirk »

Die Entscheidung ist getroffen

Was mich freut ist, dass Bischof Felix die Entscheidung für jede einzelne Gemeinde im Bistum Essen begründet und auf die Argumente der einzelnen Gemeinden eingeht und diese in seine Entscheidung hat einfließen lassen.

In dem Einzelfall, den ich in Gelsenkirchen kenne, ist er sowohl auf regionale Argumente (dieser Stadtteil fühlt sich mehr diesem anderen Stadtteil historisch bedingt zugeordnet und nicht jenem), als auch auf Argumente, wie wachsendes Umfeld junger Familien und natürlich wirtschaftliche Argumente und hat seine ursprünglichen Pläne entsprechend geändert. Was man sicher nicht behaupten kann ist, dass diese Umstrukturierung am grünen Tisch und ohne Berücksichtigung der Eigenarten der Gemeinden geschehen ist.

Imho qualifiziert sich Bischof Felix gerade für höhere Aufgaben in der Kirche. Davon abgesehen ist er auch ein sehr glaubenstreuer Bischof.

Wen die Details der Entscheidung interessieren, kann sich hier informieren

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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »

Ich habe schon an andere Stelle gesagt. Ich brauche keine 29 Kirchen in einer Stadt, die sich nicht ein mal ein Kreuz aus Holz am Altar leisten können. Mir reicht nur eine Kirche in der Stadt. Dafür wäre das eine Superkirche, die so groß ist, dass sie die Wolken berührt.

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Christian
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Beitrag von Christian »

Erfreulich ist das doch weniger Gemeiden aufgelöst wurden als zunächst geplant. Es hat sich gezeigt das der Protest und auch die sachlichen Argumente der einzelnen Gemeinden gehört wurden. Jetzt heißt es Ärmel hochkrempeln und weitermachen. Jede Gemeinde sollte sich jetzt auf Ihre Stärken besinnen und die fällige Neuevangelisierung praktizieren.

Soweit ich es auf den ersten Blick beurteilen kann sind in den Bereichen , wo es einen hohen moslemischen Bevölkerungsanteil gibt , zumindest in Duisburg , keine Kirchen geschlossen worden. es ist schön das auch hier die katholische Kirche weiterhin präent ist.

Jetzt wird [Punkt]

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Pit
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Beitrag von Pit »

Hallo Knecht,

sorry, aber das hört sich für mich an nach Quantität statt Qualität. Oder bist Du der Überzeugung, daß mehr Menschen in die Gottesdienste kommen, wenn die Kirche (also das Gebäude) nur groß genug ist?

Gruß, Pit
Knecht Ruprecht hat geschrieben:Ich habe schon an andere Stelle gesagt. Ich brauche keine 29 Kirchen in einer Stadt, die sich nicht ein mal ein Kreuz aus Holz am Altar leisten können. Mir reicht nur eine Kirche in der Stadt. Dafür wäre das eine Superkirche, die so groß ist, dass sie die Wolken berührt.

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Elisabethgzb
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Beitrag von Elisabethgzb »

Es wird kein Ende geben, die Zukunft hat bereits begonnen, mit noch selbstbewussteren Katholiken die Gott sei Dank auch noch kritischer sein werden als bisher, und die sich nicht ihr Bistum Essen auflösen lassen, und denen die Bewertung als Kirchenfern, oder sonstwie, in keinster Weise daran hindern wird auch weiterhin Katholik zu sein, auch wenn der Kath. Klerus das so sehen will.

Gruß,
Elisabeth

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GMM
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Beitrag von GMM »

Elisabethgzb hat geschrieben:Es wird kein Ende geben, die Zukunft hat bereits begonnen, mit noch selbstbewussteren Katholiken die Gott sei Dank auch noch kritischer sein werden als bisher, und die sich nicht ihr Bistum Essen auflösen lassen, und denen die Bewertung als Kirchenfern, oder sonstwie, in keinster Weise daran hindern wird auch weiterhin Katholik zu sein, auch wenn der Kath. Klerus das so sehen will.

Gruß,
Elisabeth
Hallo Elisabeth,

aber das wird nur funktionieren, wenn sich die Laien von Glaube Hoffnung und Liebe leiten lassen, nicht von machtpolitischen Gedanken. Aber wie ich das sehe, hapert es an der Vermittlung dieser Tugenden.

Gruß Michael

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Elisabethgzb
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Beitrag von Elisabethgzb »

GMM hat geschrieben:
Elisabethgzb hat geschrieben:Es wird kein Ende geben, die Zukunft hat bereits begonnen, mit noch selbstbewussteren Katholiken die Gott sei Dank auch noch kritischer sein werden als bisher, und die sich nicht ihr Bistum Essen auflösen lassen, und denen die Bewertung als Kirchenfern, oder sonstwie, in keinster Weise daran hindern wird auch weiterhin Katholik zu sein, auch wenn der Kath. Klerus das so sehen will.

Gruß,
Elisabeth
Hallo Elisabeth,

aber das wird nur funktionieren, wenn sich die Laien von Glaube Hoffnung und Liebe leiten lassen, nicht von machtpolitischen Gedanken. Aber wie ich das sehe, hapert es an der Vermittlung dieser Tugenden.

Gruß Michael

Hallo und Grüß Gott Michalel!
Schön von dir zu hören/ zulesen!
Inwiefern?
Andererseits waren und sind die kath. Pöstchenbesitzer und Inhaber doch schon immer sehr imposant und (kath.) wichtg gewesen.
Ein Grund warum ich nur als Kath. Statist und Wüstenkatholik meine kath. Meinung kund tue.

Katholische Macht kann angenehm und unangenehm sein,je nachdem wie man es sieht oder wo der jeweilige Standort ist.
Das im Bistum Essen ziemlich viel diskutiert wird, und es auch etliche Kritik an getroffenen Entscheidungen gibt, voll verständlich und richtig, zeigt den Überlebenswillen und auch die Bereitschaft, mehr Verantwortung zu übernehmen, auch wenn das Felix Genn nicht so sehr gefällt siehe Hattingen-Bredenscheid, St-Maria-Empfängnis in der WAZ der vergangenen Tagen, muss mal noch für hük nachschauen gehen, was heut drin steht über den Dom zu Bredenscheid..Oder meine Mami befragen.

Gruß,
Elisabeth

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GMM
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Beitrag von GMM »

Elisabethgzb hat geschrieben:
GMM hat geschrieben:
Elisabethgzb hat geschrieben:Es wird kein Ende geben, .... Katholiken die Gott sei Dank auch noch kritischer sein werden als bisher, und die sich nicht ihr Bistum Essen auflösen lassen.......

Gruß,
Elisabeth
Hallo Elisabeth,

aber das wird nur funktionieren, wenn sich die Laien von Glaube Hoffnung und Liebe leiten lassen, nicht von machtpolitischen Gedanken. Aber wie ich das sehe, hapert es an der Vermittlung dieser Tugenden.

Gruß Michael

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Andererseits waren und sind die kath. Pöstchenbesitzer und Inhaber doch schon immer sehr imposant und (kath.) wichtg gewesen.
Das im Bistum Essen ziemlich viel diskutiert wird, und es auch etliche Kritik an getroffenen Entscheidungen gibt, voll verständlich und richtig, zeigt den Überlebenswillen und auch die Bereitschaft, mehr Verantwortung zu übernehmen, auch wenn das Felix Genn nicht so sehr gefällt siehe Hattingen-Bredenscheid, St-Maria-Empfängnis in der WAZ der vergangenen Tagen, muss mal noch für hük nachschauen gehen, was heut drin steht über den Dom zu Bredenscheid..Oder meine Mami befragen.

Gruß,
Elisabeth
Hallo Elisabeth,

als ehemaliger Gremienkatholik und Pöstcheninhaber, hat sich meine Sichtweise inzwischen geändert, mir geht es nicht mehr um Macht, Einfluss und Struktur, es geht um Leben und Glauben. Ich habe erkannt, dass ich damit nicht der Sache diene, sondern einem „Verein“, der sich meist um sich selbst dreht. Der vielleicht eine Kuschelecke für einige (aber längst nicht für alle) bietet.

Gut ich habe hierbei den Aspekt der gewachsenen Bindungen mal rausgelassen, das wäre ein eigenes Thema.

Wo wollen wir Macht und Struktur entfalten, wenn es kein Glaubensleben gibt, das eine Struktur braucht? So lange die Struktur sich selbst dient, wird sie langsam aber sicher überflüssig. Die neue Kirche wird anders sein, oder sie wird nicht sein (siehe Frankreich). Sie kann nur spirituell sein. Langsam kommen wir da schon auf den richtigen Weg. Das was wir jetzt erleben ist nur ein Anfang.

Kard. Ratzinger sagte bereits 1996 in einem Interview der „Rheinischen Post“: Die Kirche in Deutschland muss sich beizeiten von einigen Dingen, die ihr lieb geworden sind, trennen oder sie werden ihr genommen.“ Der Mann hat Recht

Macht in sich ist hohl, Struktur in sich ist hohl sein, da helfen mir auch keine Kirchen vor der Haustür, wenn die Gemeinde nicht lebt, nicht aus dem Glauben lebt. Wenn Gemeinde nur auf Gemeinschaft aufgebaut ist und nicht vom Glaube Hoffnung und Liebe beseelt ist, was sollen dann noch Gebäude erhalten werden. Wem dienen sie? Sie kosten nur Kraft und Geld.

Die Kirche sollte Gott, dem Leben und damit dem Menschen dienen. Wenn das nicht gesehen wird, können wir alles vergessen.

Gruß
Michael

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Elisabethgzb
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Beitrag von Elisabethgzb »

GMM hat geschrieben:
Elisabethgzb hat geschrieben:
GMM hat geschrieben:
Elisabethgzb hat geschrieben:Es wird kein Ende geben, .... Katholiken die Gott sei Dank auch noch kritischer sein werden als bisher, und die sich nicht ihr Bistum Essen auflösen lassen.......

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Hallo Elisabeth,

aber das wird nur funktionieren, wenn sich die Laien von Glaube Hoffnung und Liebe leiten lassen, nicht von machtpolitischen Gedanken. Aber wie ich das sehe, hapert es an der Vermittlung dieser Tugenden.

Gruß Michael

Hallo und Grüß Gott Michalel!
Schön von dir zu hören/ zulesen!
Inwiefern?
Andererseits waren und sind die kath. Pöstchenbesitzer und Inhaber doch schon immer sehr imposant und (kath.) wichtg gewesen.
Das im Bistum Essen ziemlich viel diskutiert wird, und es auch etliche Kritik an getroffenen Entscheidungen gibt, voll verständlich und richtig, zeigt den Überlebenswillen und auch die Bereitschaft, mehr Verantwortung zu übernehmen, auch wenn das Felix Genn nicht so sehr gefällt siehe Hattingen-Bredenscheid, St-Maria-Empfängnis in der WAZ der vergangenen Tagen, muss mal noch für hük nachschauen gehen, was heut drin steht über den Dom zu Bredenscheid..Oder meine Mami befragen.

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Hallo Elisabeth,

als ehemaliger Gremienkatholik und Pöstcheninhaber, hat sich meine Sichtweise inzwischen geändert, mir geht es nicht mehr um Macht, Einfluss und Struktur, es geht um Leben und Glauben. Ich habe erkannt, dass ich damit nicht der Sache diene, sondern einem „Verein“, der sich meist um sich selbst dreht. Der vielleicht eine Kuschelecke für einige (aber längst nicht für alle) bietet.

Gut ich habe hierbei den Aspekt der gewachsenen Bindungen mal rausgelassen, das wäre ein eigenes Thema.

Wo wollen wir Macht und Struktur entfalten, wenn es kein Glaubensleben gibt, das eine Struktur braucht? So lange die Struktur sich selbst dient, wird sie langsam aber sicher überflüssig. Die neue Kirche wird anders sein, oder sie wird nicht sein (siehe Frankreich). Sie kann nur spirituell sein. Langsam kommen wir da schon auf den richtigen Weg. Das was wir jetzt erleben ist nur ein Anfang.

Kard. Ratzinger sagte bereits 1996 in einem Interview der „Rheinischen Post“: Die Kirche in Deutschland muss sich beizeiten von einigen Dingen, die ihr lieb geworden sind, trennen oder sie werden ihr genommen.“ Der Mann hat Recht

Macht in sich ist hohl, Struktur in sich ist hohl sein, da helfen mir auch keine Kirchen vor der Haustür, wenn die Gemeinde nicht lebt, nicht aus dem Glauben lebt. Wenn Gemeinde nur auf Gemeinschaft aufgebaut ist und nicht vom Glaube Hoffnung und Liebe beseelt ist, was sollen dann noch Gebäude erhalten werden. Wem dienen sie? Sie kosten nur Kraft und Geld.

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Gruß
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Hallo und Grüß Gott Michael
Schön wenn du zu dieser Erkenntnis gekommen bist, und vielleicht verstehst das ich auch darum dem Pöstchenkatholizismus und andererseits dem Oelgötzenkatholizismus rein gar nix abgewinnen mag. Das sich bei den betroffenen Katholiken im Bistum Essen Widerstand regt, der wie ich vor einiger Zeit einem Kath.net Interview mit S.E. Felix Genn auch von ihm begleitet wird, was mir sehr sehr gefallen hat und ich ganz Super finde, ist doch schon sehr erfreulich. Und das es Überlegungen gibt, das kath. Kirchen evtl. durch Fördervereine finanziert werden könnten, geht doch auch bereits in die Richtung. Das dafür unter Umständen völlig neue juristische Kath.Kirchenkonstrukte (um das mal so laienmässig auszudrücken) erdacht werden müssen, ist mir schon klar.
Also ein back to the Roots.
Außerdem hoffe ich doch sehr das Felix Genn nicht bös mit solchen Gemeinden hat wie denen in Bredenscheid, und auch weiterhin viel Geduld und Nervenstärke hat, und den betroffenen kath. Gemeinden im Bistum Essen die Zeit, die Möglichkeit gibt zu protestieren, nachzudenken, eigene Vorschläge zu machen und sich dazu ohne Angst vor Bestrafung und ähnlichem zu betätigen. Das gleiche erhoffe ich natürlich auch für die zu den Gemeinden gehörenden kath. Priestern.
Denn den Ölgötzenkatholizismus hatten wir lang genug, und was das für Folgen hat, erlebt man nun im Bistum Essen, und auch anderen Bistümern in NRW.
Wenn die Menschen mitreden, mitdiskutieren, mit Verantwortung übernehmen können wie die ersten Gemeinden im NT, Korinth, dann kann das sehr gut werden, und die Katholiken im Bistum Essen werden zu kath. Pionieren, und andere Bistümer sehen das es funktioniert. Das das evtl. auch eine Veränderung der Bischofsfunktion nach sich ziehen könnte mag ich net ausschließen, halte ich aber bei Felix Genn für möglich das er das verkraften kann.
Er sieht doch eigentlich recht sympathisch, und weichherzig aus.


Gibts ne Website über die Strukturen der franz. Kath. Kirche in dt. Sprache? Das man sich orientieren kann, wie das evtl. auch bei uns werden könnte.
Wenn Gemeinde nur auf Gemeinschaft aufgebaut ist und nicht vom Glaube Hoffnung und Liebe beseelt ist, was sollen dann noch Gebäude erhalten werden. Wem dienen sie? Sie kosten nur Kraft und Geld.

Oooooo! Hammerharte Aussage! Gemeinschaft / Gemeinde kann nicht ohne Glaube, Hoffnung und Liebe funktionieren, dann ist es keine Gemeinschaft!
Die Schlussfolgerung könnte/ müsste / ist dann natürlich sein, dass Gemeinden Aufgelöst, Zusammengelegt werden und das die Immobilien verkauft, vermietet, oder einfach erst mal, eingemottet, oder gar zerstört werden.
Kann man begründen, wie man will, es kommt mir eher so vor, das vor allem verhindert werden sollen, dass Kirchen von Laien-Katholiken selbständig erhalten, offen gehalten werden, dass die Kirchengebäude auch weiterhin arbeiten, wie das im Russischen so genannt wird. Denn kath.Gemeinden die wie muslimische Gemeinden ihre Kirchengebäude selber unterhalten, die laufenden Kosten abdecken, Renovierungen, Reparaturen selber durchführen mittels der Gemeindemitglieder, bedeuten auch eine Veränderung der kath. Amtskirchenmachtstrukturen, und das dürfte wenn nicht den zuständigen Bischof, dann bestimmt andere kath.klerikale Kreise, wie die nationalen Bischofskonferenzen und auch den Vatikan doch etwas stören. Denn Gemeinden, die ihre Kirche selber managen, und auch evtl. den Priester für das jeweilige Messelesen besolden, sind vermutlich auch wesentlich selbstbewusster, als wenn sie in vom Bischof zusammengelegten Gemeinden, weiter brav den Oelgötzenkatholizismus pflegen, oder wie du sagst den kath. Gremien-und kath. Pöstchenbesitzerkatholizismus pflegen, und sich nicht kath.Basisgemeindenmäßig entwickeln können.

Was gibts denn zu dem Bereich kath. Basisgemeinden aus Lateinamerika an Brauchbaren Einzuführbares.

Du schriebst zu Anfang deines Textes, @lieber Michael, von dir als ehemailgen Gremien- und Pöstchenkatholiken!
Bist nimmer beim Bistum Essen tätig, wenn man das so sehr vorsichtig anfragen kann?



Macht in sich ist hohl, Struktur in sich ist hohl sein
Die Kirche sollte Gott, dem Leben und damit dem Menschen dienen. Wenn das nicht gesehen wird, können wir alles vergessen.
Beide Aussagen stimmen leider, und sind die Hauptursachen für den derzeitigen Zustand der kath. Kirche und nicht nur in Deutschland.

Nur wie ändern, denn wie soll man in gemeindliche Strukturen auch nur reinkommen, die Bereitschaft etwas machen zu wollen, wenn man erst mal nut Mund halten, soll weil die übrigen schon seit Jahren in ihren Funktionskreisen routiniert zu gange sind, statt das alle 2 oder 3 Jahre alle Ausschüsse, vom Lektorendienst, dem Fürbittenkomittee oder dem Liturgieauverein mit neuen Mitgliedern zu besetzen, ist natürlich für die hehre Geistlichkeit nicht so sonderlich erbaulich, wieder völlig von vorne anzufangen mit dem Neuaufbau,-vermittlung und -entwicklung solcher Kreise.
Und so kommen dann recht viele Katholiken dran, lernen auf diese Weise recht viel an persönlichen Glaubenswissen, übernehmen Verpflichtungen und Verantwortung, wachsen in die Gemeinde hinein und werden auch bei der Stange gehalten.
Und man muss nicht als einziger die Ochsentour machen und ist der Kath. Kirchensklave der anderen schon so sehr erfahrenen Gremien-und Pöstchenbesitzerkatholiken.

Denn erst ist immer das kath. Sporrenverdienen dran, das kath. Gemeindelefantenknutschen, das kuschen, und das lässt kein wachsen und gedeihen zu.

Von den ganz besonderen Katholiken zuschweigen, die nur kath. gehorsam sind, bis zur kath. frommen Gehirnabschaltung vor jeder Exellenz und Eminenz. Und wer so denkt wie ich, der ist natürlich ne ganz schlimme Katholik, und kommt auch nicht in Gefahr dass ihm ne Biachof oder ne Kardinal vor die Füsse fällt, obwohl mir das schon so gefallen könnte, so in der Tonlage wie mit dir, @ lieber Michael, mit jedwedem Bischof/ Kardinal zu reden.
Und das genau fehlt den Herrschaftensen von dbk.de, so ne Type wie mich aus dem realen alltäglichen praktizierten Katholizismus frisch in de dbk.de Gehirne. Tät den sehr gut, davon bin ich schon sehr überzeugt.

Herzlichen Gruß,
Elisabeth


Dr. Dirk
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Beitrag von Dr. Dirk »

Auf kathpedia.com gibt es jetzt eine Gesamtübersicht über die Veränderungen in den einzelnen Gemeinden im Bistum Essen.

Zukunftskonzept des Bistums Essen

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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »

Die Kirche könnte doch eine Menge Geld einsparen, wenn sie aus ihren Vollzeitbeschäftigten, 1€ bzw. 400€ Jobber macht. An der Qualität der Arbeit würde das ja nichts ändern, weil die
Stellenanforderung ja die gleichen blieben. Nur würden die Vollbeschäftigren der Kirche, also z.B. Priester, nur eben 1€ bzw. 400€ im Monat kosten. Geld für Anziehsachen, Essen und Trinken, Wohnung und Krankenversicherung würden ja die regionalen ARGES bezahlen, wie für jeden anderen Arbeitslosen auch. Und Priester die älter als 50 sind, würde auch quasi ihr Gehalt vom Staat beziehen, Firmen egal aus welchen Branchen werden ja genauso vom Staat unterstützt.

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Morgenrot
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Beitrag von Morgenrot »

Knecht Ruprecht hat geschrieben:Die Kirche könnte doch eine Menge Geld einsparen, wenn sie aus ihren Vollzeitbeschäftigten, 1€ bzw. 400€ Jobber macht. An der Qualität der Arbeit würde das ja nichts ändern, weil die
Stellenanforderung ja die gleichen blieben. Nur würden die Vollbeschäftigren der Kirche, also z.B. Priester, nur eben 1€ bzw. 400€ im Monat kosten. Geld für Anziehsachen, Essen und Trinken, Wohnung und Krankenversicherung würden ja die regionalen ARGES bezahlen, wie für jeden anderen Arbeitslosen auch. Und Priester die älter als 50 sind, würde auch quasi ihr Gehalt vom Staat beziehen, Firmen egal aus welchen Branchen werden ja genauso vom Staat unterstützt.
Jeder Arbeiter ist seines Lohnes wert .... darf ich Deinen Beitrag unter diesem Aspekt betrachten? :mrgreen:

Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

Dr. Dirk hat geschrieben:Auf kathpedia.com gibt es jetzt eine Gesamtübersicht über die Veränderungen in den einzelnen Gemeinden im Bistum Essen.

Zukunftskonzept des Bistums Essen
Glaube denen nicht - ist alles sehr mit Vorsicht zu geniessen. Habe doch schon schlechte Erfahrungen mit einigen Moderatoren gemacht.
"Ad Deum, qui laetificat juventutem meam."

Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

"Ad Deum, qui laetificat juventutem meam."

Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

Ewald Mrnka hat geschrieben:Dagegen geht es den Gemeinden der Priesterbruderschaft St. Pius X "gold".

Bei uns werden Kirchen gebaut und nicht abgerissen..
Bei "uns"?
"Ad Deum, qui laetificat juventutem meam."

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Lutheraner
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Beitrag von Lutheraner »

In diesem Thread war mehrfach die Rede davon, dass das Bistum Essen praktisch pleite wäre. Wie kann das sein? Freikirchliche Gemeinden überleben mit meist wenigen 100 Gliedern und Volkskirchen mit mehreren tausend Gliedern je Gemeinde (was an sich schon absurd ist) haben finanzielle Probleme? Das verstehe ich nicht.
"Ta nwi takashi a huga bakashi. Ta nwi takashi maluka batuka"

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Edi
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Beitrag von Edi »

Lutheraner hat geschrieben:In diesem Thread war mehrfach die Rede davon, dass das Bistum Essen praktisch pleite wäre. Wie kann das sein? Freikirchliche Gemeinden überleben mit meist wenigen 100 Gliedern und Volkskirchen mit mehreren tausend Gliedern je Gemeinde (was an sich schon absurd ist) haben finanzielle Probleme? Das verstehe ich nicht.
Die Großkirchen verlangen wie viele Freikirchen zum einen auch nicht den Zehnten und zum andern haben sie im Gegensatz zu kleinen Gemeinden und Freikirchen auch noch andere Aufgaben, halten z.B. Kindergärten, Altenheime usw. Das alles ist oft ein Zuschußbetrieb. Andererseits haben die grossen Kirchen seit langem auch einen Wasserkopf an Personal, haben Refenten für alles mögliche und sind zu Sitzungkirchen geworden usw.

Raimund J.
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Beitrag von Raimund J. »

Wirtschaften geht an und für sich ganz einfach: Man sollte nicht mehr ausgeben als man einnimmt.

Wenn ich mal auf die Schnelle beispielsweise die Zahlen für das Bistum Essen (918000 Katholiken) und das Erzbistum Bamberg (743000 Katholiken) vergleiche, fällt auf das runtergerechnet auf einen Katholiken Essen einen Etat von 224,40 EUR ansetzt, während Bamberg sich auf 180,08 EUR beschränkt. Kirchensteuereinnahmen und Personalausgaben (pro Katholiken) sind in etwa vergleichbar.
Der Etat in Bamberg kann zu 90% aus Kirchensteuereinnahmen finanziert werden, während es in Essen nur zu 70% reicht.

Quellen der Haushaltszahlen:


Haushalt Bistum Essen

Haushalt Erzbistum Bamberg
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
Nec laudibus, nec timore

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Lutheraner
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Beitrag von Lutheraner »

Edi hat geschrieben:
Lutheraner hat geschrieben:In diesem Thread war mehrfach die Rede davon, dass das Bistum Essen praktisch pleite wäre. Wie kann das sein? Freikirchliche Gemeinden überleben mit meist wenigen 100 Gliedern und Volkskirchen mit mehreren tausend Gliedern je Gemeinde (was an sich schon absurd ist) haben finanzielle Probleme? Das verstehe ich nicht.
Die Großkirchen verlangen wie viele Freikirchen zum einen auch nicht den Zehnten
Das tun Freikirchen in der Form aber auch nicht immer. Meines Wissens orientieren sich viele an der Kirchensteuer. Dazu kommt, dass es bei den kirchensteuerfinanzierten Kirchen sehr viele Leute gibt, die Zahlen, ohne Dienstleistungen in Anspruch nehmen (Berufsanfänger, die noch nicht ausgetreten sind oder die aus familiären oder moralischen Gründen Kirchenmitglieder bleiben).
Edi hat geschrieben: und zum andern haben sie im Gegensatz zu kleinen Gemeinden und Freikirchen auch noch andere Aufgaben, halten z.B. Kindergärten, Altenheime usw.
Aber dafür gibt's doch Zuschüsse von den Kommunen? Schließlich profitieren die von kirchlich betriebenen Kidnergärten, etc.
"Ta nwi takashi a huga bakashi. Ta nwi takashi maluka batuka"

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Edi
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Beitrag von Edi »

Lutheraner hat geschrieben:
Edi hat geschrieben: und zum andern haben sie im Gegensatz zu kleinen Gemeinden und Freikirchen auch noch andere Aufgaben, halten z.B. Kindergärten, Altenheime usw.
Aber dafür gibt's doch Zuschüsse von den Kommunen? Schließlich profitieren die von kirchlich betriebenen Kidnergärten, etc.
Aber da wir die Bilanzen der einzelnen Diözesen mit den einzelnen Ausgaben- und Einnahmenposten nicht kennen, kann man auch nichts Genaues dazu sagen.

Ich hätte jedenfalls nichts dagegen, wenn die Kirchen weniger einnehmen würden, manchen unnützen Bürokratenposten räumen würden und dafür mehr Geistliches bringen.
Karneval Lehmann hat das ja mal richtig erkannt, aber es ist wie bei den Politikern und ihren Sonntagsreden: "die Rede hört man wohl, allein mir fehlt der Glaube".

Christian
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Neuer Bischof für das Ruhrbistum (Essen)

Beitrag von Christian »

Essen. Die Katholiken im Bistum Essen können aufatmen: Ein neuer Ruhrbischof ist gewählt, seine Ernennung steht unmittelbar bevor. Wie die NRZ aus dem Umfeld des Essener Domkapitels erfuhr, hat sich das Gremium für einen neuen Oberhirten der Kirchenregion zwischen Duisburg und dem märkischen Sauerland entschieden.

Die NRW-Landesregierung wird nach NRZ-Informationen in der nächsten Kabinettssitzung am kommenden Dienstag gemäß dem Preußischen Konkordat über die Personalie beraten. Ein Sprecher der Landesregierung wollte sich hierzu nicht äußern. Die Zustimmung gilt indes als Formsache, so dass wohl bald der Vatikan den Namen des - nach Hengsbach, Luthe und Genn - vierten Bischofs von Essen bekanntgeben wird.
Spekulationen um Namen

Als Favorit gilt der Münsteraner Weihbischof Franz-Josef Overbeck (45). Der ebenfalls als Kandidat gehandelte Kölner Weihbischof Heiner Koch sagte der NRZ: „An mich ist noch niemand herangetreten.” Er gehe indes davon aus, dass ein Bischof nach seiner Wahl durch ein Domkapitel vom Wahlergebnis erfahre.

http://www.derwesten.de/nachrichten/sta ... etail.html
Das hört sich doch gut an. :)
Erst das Lazarett zeigt was Krieg ist.
Erich Remaque

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cantus planus
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Re: Neuer Bischof für das Ruhrbistum (Essen)

Beitrag von cantus planus »

Wieso? Es ist doch nur gesagt worden, dass es einen Bischof geben wird. Damit war ja wohl zu rechnen...
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‎Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky

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Damasus
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Re: Neuer Bischof für das Ruhrbistum (Essen)

Beitrag von Damasus »

cantus planus hat geschrieben:Wieso? Es ist doch nur gesagt worden, dass es einen Bischof geben wird. Damit war ja wohl zu rechnen...
Da hast du natürlich recht. Vielleicht irrt ja auch mein Gefühl, aber irgendwie habe ich den Eindruck, dass es doch recht zügig gegangen ist.

Sollte die Agenturmeldung recht haben, dann hätten wir mit Essen ja quasi die Bischöfe getauscht ... wobei man sich ja dann mal fragen kann, wer den besseren Schnitt gemacht hat. :breitgrins:

Egal wers denn nun ist - demächst werden wir da ja schlauer sein - er wirds echt nicht leicht haben. Essen ist zwar ein kleines, deswegen aber noch lange kein weniger schwieriges Bistum. Wünschen wir dem neuernannten Bischof viel Kraft, die Aufgaben zu stämmen.
In Christo sunt omnes thesauri sapientiæ et scientiæ absconditi. (Col 2,3)

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Juergen
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Re: Neuer Bischof für das Ruhrbistum (Essen)

Beitrag von Juergen »

Es bleibt natürlich die Frage, ob der neue Bischof als Hirte oder als Abwicklungsbeauftragter bzw. Konkursverwalter eingesetzt wird.
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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civilisation
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Re: Neuer Bischof für das Ruhrbistum (Essen)

Beitrag von civilisation »

Juergen hat geschrieben:Es bleibt natürlich die Frage, ob der neue Bischof als Hirte oder als Abwicklungsbeauftragter bzw. Konkursverwalter eingesetzt wird.

(Erz-)Bischöfe als Abwicklungsbeauftragte. Ein sehr schöner Begriff, und Danke an Jürgen dafür. :breitgrins:

Inzwischen ist jedes (Erz-)Bistum von der Rotstiftpolitik betroffen und die ziehen es mehr oder minder rabiat durch. Glanzbeispiel dafür ist ja der Aachener Mussinghoff. Der stammt aus Münster. Genn, sein Vorgänger in Essen, stammt aus Trier und setzt jetzt vermutlich auch den Rotstift in Münster an. Und Trier hat ja schon seit vielen Jahren diverse Probleme mehr oder weniger [oder überhaupt nicht] gut gelöst.

Mich erschüttert überhaupt nichts mehr. Münster ist eh schon fast ein Konkursfall, soll der Genn den großen KV spielen. Und der neue Bischof von Essen hat eh nur eine abwickelnde Funktion. Grundlagen für seine neue Funktion wird Overbeck - wenn er denn tatsächlich der neue Oberhirte von Essen wird - in dem halben Jahr der Regentschaft des glücklichen Genn gelernt haben.

8)

Christian
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Re: Neuer Bischof für das Ruhrbistum (Essen)

Beitrag von Christian »

cantus planus hat geschrieben:Wieso? Es ist doch nur gesagt worden, dass es einen Bischof geben wird. Damit war ja wohl zu rechnen...
Viele haben gar nicht mehr mit einen Bischof gerechnet. Für die Zukunft des Bistums dürfte es jetzt spannend werden. Vorerst dürften Spekulationen über eine Auflösung des Bistums hinten an stehen.

Gruß,

Christian
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cantus planus
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Re: Neuer Bischof für das Ruhrbistum (Essen)

Beitrag von cantus planus »

Juergen hat geschrieben:Es bleibt natürlich die Frage, ob der neue Bischof als Hirte oder als Abwicklungsbeauftragter bzw. Konkursverwalter eingesetzt wird.
Letzteres war ja schon sein Vorgänger, und ich hätte seinem Nachfolger gewünscht, er wäre gar nicht erst ernannt worden. Dass die kleineren Bistümer wie Essen, Aachen, Görlitz nicht zu halten sein werden, liegt auf der Hand. In den beiden erstgenannten ist die Krise so Manifest, und so viel Porzellan zwischen Pfarrern, Ordinariat, Gläubigen und Bischof zerschlagen worden, dass man besser einen Administrator zwecks Auflösung ernannt hätte.

Es wird ohnehin kommen, was kommen muss. Nur wird die Enttäuschung der Gläubigen so noch schwerer sein. Ich habe gestern mit einigen Verwandten telefoniert, in der auch die Situation der Kirche Thema wurde (was Wunder, wenn man einen kirchlichen Mitarbeiter in der Leitung hat). Ich bin immer wieder entsetzt, dass das Fußvolk einfach keine Ahnung hat, wohin die Reise geht: in der Kirche nur noch alte Leute. Wenn man ihnen sagt, dass die in 10 Jahren tot sind - und sonst keiner mehr da ist - fällt der Groschen immer noch nicht. Dass der Zerstörungskurs der Bischöfe tödlich für weiteste Teile des deutschen Katholizismus sein wird, bestätigt jeder Priester oder Ordensleut hinter vorgehaltener Hand. Aber keiner sagt etwas.

Die Lethargie der deutschen Katholiken ist beänstigend. :nein:
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cantus planus
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Re: Neuer Bischof für das Ruhrbistum (Essen)

Beitrag von cantus planus »

Christian hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:Wieso? Es ist doch nur gesagt worden, dass es einen Bischof geben wird. Damit war ja wohl zu rechnen...
Viele haben gar nicht mehr mit einen Bischof gerechnet. Für die Zukunft des Bistums dürfte es jetzt spannend werden. Vorerst dürften Spekulationen über eine Auflösung des Bistums hinten an stehen.
Du bist mir gerade zuvor gekommen. Ich befürchte, dass man nur falsche Hoffnungen weckt. Die Zahl der Gottesdienstbesucher wird in Deutschland in den nächsten 20 Jahren meiner Einschätzung nach um 70% zurückgehen (vom heutigen Stichtag aus gesehen), egal, was wir jetzt tun. Eine Rettung der Kirche ist in Deutschland nicht mehr möglich. Da muss komplett neu missioniert werden. Es ist falsch, sich jetzt noch an Strukturen zu klammern, die gerade mit Gewalt reformiert werden; und deren Umsetzung noch nicht abgeschlossen ist, während jedem klar ist, dass die Reform gescheitert ist. Auch die reformierten Strukturen können nicht mehr tragen. Ganz im Gegenteil!
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Damasus
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Re: Neuer Bischof für das Ruhrbistum (Essen)

Beitrag von Damasus »

Christian hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:Wieso? Es ist doch nur gesagt worden, dass es einen Bischof geben wird. Damit war ja wohl zu rechnen...
Viele haben gar nicht mehr mit einen Bischof gerechnet. Für die Zukunft des Bistums dürfte es jetzt spannend werden. Vorerst dürften Spekulationen über eine Auflösung des Bistums hinten an stehen.
Mit böser Zunge könnte man sagen, es wäre besser gewesen, man hätte das Bistum Essen garnicht erst gegründet. Schon der Zuschnitt des Ruhrbistums ist doch misslungen, gehören doch große Teile des Ruhrgebiets garnicht zum Bistum Essen. Der Diener Gottes Pius XII wird sicher Gründe dafür gehabt haben aber dennoch wirkt doch die Gründung eines Bistums in der Bundesrepublik wie ein Anachronismus.
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Damasus
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Re: Neuer Bischof für das Ruhrbistum (Essen)

Beitrag von Damasus »

cantus planus hat geschrieben:
Juergen hat geschrieben:Es bleibt natürlich die Frage, ob der neue Bischof als Hirte oder als Abwicklungsbeauftragter bzw. Konkursverwalter eingesetzt wird.
Letzteres war ja schon sein Vorgänger, und ich hätte seinem Nachfolger gewünscht, er wäre gar nicht erst ernannt worden. Dass die kleineren Bistümer wie Essen, Aachen, Görlitz nicht zu halten sein werden, liegt auf der Hand. In den beiden erstgenannten ist die Krise so Manifest, und so viel Porzellan zwischen Pfarrern, Ordinariat, Gläubigen und Bischof zerschlagen worden, dass man besser einen Administrator zwecks Auflösung ernannt hätte.

Es wird ohnehin kommen, was kommen muss. Nur wird die Enttäuschung der Gläubigen so noch schwerer sein. Ich habe gestern mit einigen Verwandten telefoniert, in der auch die Situation der Kirche Thema wurde (was Wunder, wenn man einen kirchlichen Mitarbeiter in der Leitung hat). Ich bin immer wieder entsetzt, dass das Fußvolk einfach keine Ahnung hat, wohin die Reise geht: in der Kirche nur noch alte Leute. Wenn man ihnen sagt, dass die in 10 Jahren tot sind - und sonst keiner mehr da ist - fällt der Groschen immer noch nicht. Dass der Zerstörungskurs der Bischöfe tödlich für weiteste Teile des deutschen Katholizismus sein wird, bestätigt jeder Priester oder Ordensleut hinter vorgehaltener Hand. Aber keiner sagt etwas.

Die Lethargie der deutschen Katholiken ist beänstigend. :nein:
Dem kann ich nur zustimmen. Dass in Essen ein Bischof gewählt wurde liegt wohl auch darin begründet, dass das Bistum ihn ja nicht bezahlen muss, sondern das Land NRW. Die Kriche hat sich (meiner Meinung nach) viel zu "gut" im Staatskirchenvertragswesen eingerichtet. Die Kirchensteuer und die Bezahlung der Bischöfe durch die Länder ist an sich ja gut und richtig - wenn man bedenkt, dass die Länder dafür ja auch die kirchlichen Länder säkularisieret haben. Aber es lähmt dann natürlich die Kirche, wenn sie sich genüsslich an den Tropf des Staates hängt.

Was wird der deutsche Episkopat denn machen, wenn sich die Länderregierungen (denen e ja finanziell auch tendenzielle her schlechter als beser gehen wird) anschicken, die Mittel für die Bezahlung der Bischöfe zu kürzen bzw ganz zu streichen? Wer würde es einer zusehends entchristlichten Politik denn übel nehmen?! Das weithein neoheidnische Wahlvolk etwa?!

Dass sowas das Kirchenvolk nicht kümmert wundert mich auch ... und man kann eigentlich nur hoffen, dass das eigentlich auf der Hand liegende doch nicht so eintreten wird. :heul:
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Niels
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Re: Neuer Bischof für das Ruhrbistum (Essen)

Beitrag von Niels »

Damasus hat geschrieben:
Christian hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:Wieso? Es ist doch nur gesagt worden, dass es einen Bischof geben wird. Damit war ja wohl zu rechnen...
Viele haben gar nicht mehr mit einen Bischof gerechnet. Für die Zukunft des Bistums dürfte es jetzt spannend werden. Vorerst dürften Spekulationen über eine Auflösung des Bistums hinten an stehen.
Mit böser Zunge könnte man sagen, es wäre besser gewesen, man hätte das Bistum Essen garnicht erst gegründet. Schon der Zuschnitt des Ruhrbistums ist doch misslungen, gehören doch große Teile des Ruhrgebiets garnicht zum Bistum Essen. Der Diener Gottes Pius XII wird sicher Gründe dafür gehabt haben aber dennoch wirkt doch die Gründung eines Bistums in der Bundesrepublik wie ein Anachronismus.
Ja, eigentlich war eine Gründung schon in den 1920er-Jahren zeitgleich mit Aachen angstrebt, konnte aber aus verschiedenen Gründen nicht realisiert werden. Als dann das Bistum Essen schließlich durch Pius XII. gegründet wurde, war es schon zu spät, und es wäre besser gewesen, man hätte es nicht gemacht.
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