Wiederverheiratete, Eucharistie und Eheverständnis

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Pilgerer
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Re: Wiederverheiratete, Eucharistie und Eheverständnis

Beitrag von Pilgerer »

taddeo hat geschrieben:Die katholische Lehre weiß sich in dieser Frage ganz simpel der absolut eindeutigen Weisung Jesu Christi verpflichtet, die man mit keiner noch so sophistischen Eisegese schönreden kann: "Was aber Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen." (Mt 19,6).
Wenn die Ehepartner gläubige Christen sind und sich an Jesus orientieren, werden sie das auch einhalten können. Wenn seelische Verletzungen jedoch größer sind als der Glaube oder bestimmte Dinge im Leben den Blick auf Gott versperren, können selbst formal gläubige Christen in einen Zustand der Gottlosigkeit kommen, in dem die Sünde sie beherrscht und den Ehebruch möglich macht. Gottlosigkeit ist im Grund eine Art von unsichtbarer Exkommunikation aus der göttlichen Gemeinschaft. Wenn das einmal eingetreten ist, ist der Weg zum äußerlich sichtbaren Ehebruch nicht allzu weit. Darum ist hier die Kirchenstrafe der Exkommunikation nachvollziehbar, insbesondere wenn sie sich auf Wiederverheiratete bezieht, die ja niemand zur Wiederverheiratung gezwungen hat.
YetI hat geschrieben:Im Endeffekt müsste zumindest die Lutherische Kirche das genauso sehen
Das sollte sie besonders hinsichtlich der Priester/Pfarrer praktizieren, indem ein Pfarrer nicht wiederverheiratet sein darf. Ein Pfarrer sollte einen ordentlichen Lebenswandel aufweisen, entweder zölibatär oder in der Ehe.
10 Die Erlösten des HERRN werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen. (Jesaja 35,10)

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taddeo
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Re: Wiederverheiratete, Eucharistie und Eheverständnis

Beitrag von taddeo »

Man kann nicht oft genug drauf hinweisen, daß die Kirche niemals verlangt, ein Paar müsse unbedingt beisammenbleiben, egal wie zerrüttet seine Beziehung ist. Das wird zwar oft so dargestellt, aber das ist einfach nicht wahr. Trennung ist erlaubt, es gibt sogar eigene kirchenrechtliche Regelungen dafür.

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Gamaliel
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Re: Wiederverheiratete, Eucharistie und Eheverständnis

Beitrag von Gamaliel »

taddeo hat geschrieben:Trennung ist erlaubt, es gibt sogar eigene kirchenrechtliche Regelungen dafür.
Präzise müßte man formulieren: Zeitlich stark begrenzte Trennung ist unter bestimmten Voraussetzungen erlaubt, längere oder dauerhafte Trennung kann erlaubt werden.

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Maurus
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Re: Wiederverheiratete, Eucharistie und Eheverständnis

Beitrag von Maurus »

Gamaliel hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:Trennung ist erlaubt, es gibt sogar eigene kirchenrechtliche Regelungen dafür.
Präzise müßte man formulieren: Zeitlich stark begrenzte Trennung ist unter bestimmten Voraussetzungen erlaubt, längere oder dauerhafte Trennung kann erlaubt werden.
Auch wenn einer der Partner ein Gewalttäter ist?

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Protasius
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Re: Wiederverheiratete, Eucharistie und Eheverständnis

Beitrag von Protasius »

Maurus hat geschrieben:
Gamaliel hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:Trennung ist erlaubt, es gibt sogar eigene kirchenrechtliche Regelungen dafür.
Präzise müßte man formulieren: Zeitlich stark begrenzte Trennung ist unter bestimmten Voraussetzungen erlaubt, längere oder dauerhafte Trennung kann erlaubt werden.
Auch wenn einer der Partner ein Gewalttäter ist?
Das dürfte dann wohl einer der Fälle sein, in denen eine dauerhafte Trennung erlaubt werden kann.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

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Theresita
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Re: Wiederverheiratete, Eucharistie und Eheverständnis

Beitrag von Theresita »

Mal angenommen ein Paar hat sich auseinandergelebt und trennt sich dann. Leben sie dann nicht trotzdem in Sünde ,weil sie nicht zur Versöhnung bereit sind ? Sie leben also mit dem Ehepartner in fortdauernder Feindschaft. Ist dann überhaupt ein Sakramentenempfang möglich ? Denn bei der Beichte muß man auch seinen Mitmenschen alles verzeihen. Und wo ist das Verzeihen wenn das Eheleben nicht wieder aufgenommen wird ? Man hat dem Partner doch versprochen in guten und schweren Tagen beizustehen und nicht nur, wenn die Ehe schön ist.

michaelis
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Re: Wiederverheiratete, Eucharistie und Eheverständnis

Beitrag von michaelis »

Verzeihen einer Schuld ist nicht das gleiche wie die Wiederherstellung des Vertrauens, daß ein Zusammenleben wieder möglich macht!

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Theresita
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Re: Wiederverheiratete, Eucharistie und Eheverständnis

Beitrag von Theresita »

Müssen sich dann die Beteiligten nicht auch um die Wiederherstellung des Vertrauens bemühen ? Oder eben auf das Vertrauen verzichten und trotzdem dem anderen gut sein und mit ihm leben ?

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Seraphina
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Re: Wiederverheiratete, Eucharistie und Eheverständnis

Beitrag von Seraphina »

Das kann man so nicht sagen, dass durch verzeihen auch wieder Vertrauen hergestellt werden muss. Wenn zum Beispiel der eine gewalttätig ist und dadurch eine Trennung entstanden ist, kann der andere ihm ja verzeihen, aber dadurch werden die beiden ja nicht wieder zusammen leben.
In den meisten Fällen geht die Vergebung/Wunsch sich zu ändern, ja nicht von beiden Seiten aus, sonst wäre es ja klar , dass die beiden wieder zusammenleben würden.
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HeGe
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Re: Wiederverheiratete, Eucharistie und Eheverständnis

Beitrag von HeGe »

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Niels
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Re: Wiederverheiratete, Eucharistie und Eheverständnis

Beitrag von Niels »

Daraus:
Selbstkritisch sagte Zollitsch, die Kirche dürfe nicht nur nach äußeren Ursachen für den Glaubensschwund fragen, sondern müsse sich auch vergewissern, ob sie «nahe genug an den Menschen» sei und eine verständliche Sprache spreche. Es gehe nicht darum, zu belehren, sondern eine hörende und dienende Kirche zu sein.
Will Mons. Zollitsch damit etwa sagen, dass er uns in Zukunft nicht mehr mit leeren Phrasen, Worthülsen und Geschwafel behelligt? :hmm: :daumen-rauf:
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Yeti
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Re: Wiederverheiratete, Eucharistie und Eheverständnis

Beitrag von Yeti »

Niels hat geschrieben:
Daraus:
Selbstkritisch sagte Zollitsch, die Kirche dürfe nicht nur nach äußeren Ursachen für den Glaubensschwund fragen, sondern müsse sich auch vergewissern, ob sie «nahe genug an den Menschen» sei und eine verständliche Sprache spreche. Es gehe nicht darum, zu belehren, sondern eine hörende und dienende Kirche zu sein.
Will Mons. Zollitsch damit etwa sagen, dass er uns in Zukunft nicht mehr mit leeren Phrasen, Worthülsen und Geschwafel behelligt? :hmm: :daumen-rauf:
Wohl weniger. Ich vermute, dass er nun häufiger auf Festen anzutreffen ist. Also im Bierzelt. "Nah bei de' Leut' " halt, wie Beck mal von sich meinte. Ich fürchte sogar, dass er es war und Zollitsch eigentlich schon ist. Ich meine: näher bei "de' Leut' ", als es dem Verkündigungsauftrag der Kirche lieb sein kann.
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HeGe
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Re: Wiederverheiratete, Eucharistie und Eheverständnis

Beitrag von HeGe »

gloria.tv hat geschrieben:Kardinal von Brüssel will keine Wiederverheirateten im Bildungsbereich

(gloria.tv/ KNA) Der Vorsitzende der Belgischen Bischofskonferenz, Erzbischof Andre-Joseph Leonard, sieht für wiederverheiratete Geschiedene nur eingeschränkte Berufschancen im katholischen Bildungsbereich. Er würde befürworten, wenn wiederverheiratete Geschiedene keinen Religionsunterricht gäben und auch keine katholische Schule leiteten, schreibt der Erzbischof von Mechelen-Brüssel in der Oktoberausgabe der Bistumszeitung «Pastoralia». [...]
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Gamaliel
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Re: Wiederverheiratete, Eucharistie und Eheverständnis

Beitrag von Gamaliel »

HeGe hat geschrieben:
gloria.tv hat geschrieben:Kardinal von Brüssel will keine Wiederverheirateten im Bildungsbereich

Er würde befürworten, wenn...
Statt es bloß zu befürworten, sollte der Kardinal das in seiner Diözese einfach umsetzen. :ja:

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Seraphina
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Re: Wiederverheiratete, Eucharistie und Eheverständnis

Beitrag von Seraphina »

Gamaliel hat geschrieben:
HeGe hat geschrieben:
gloria.tv hat geschrieben:Kardinal von Brüssel will keine Wiederverheirateten im Bildungsbereich

Er würde befürworten, wenn...
Statt es bloß zu befürworten, sollte der Kardinal das in seiner Diözese einfach umsetzen. :ja:
Ach neee, das geht doch nicht, dann würden sich doch die Mainstream-Medien wieder aufregen... ;)
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Niels
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Re: Wiederverheiratete, Eucharistie und Eheverständnis

Beitrag von Niels »

Den Ärger hat er eh schon am Hals... die Mainstrammedien regen sich ja schon darüber auf, dass er es überhaupt befürwortet... :doktor:
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Moser
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Re: Wiederverheiratete, Eucharistie und Eheverständnis

Beitrag von Moser »

HeGe hat geschrieben:
gloria.tv hat geschrieben:Kardinal von Brüssel will keine Wiederverheirateten im Bildungsbereich

(gloria.tv/ KNA) Der Vorsitzende der Belgischen Bischofskonferenz, Erzbischof Andre-Joseph Leonard, sieht für wiederverheiratete Geschiedene nur eingeschränkte Berufschancen im katholischen Bildungsbereich. Er würde befürworten, wenn wiederverheiratete Geschiedene keinen Religionsunterricht gäben und auch keine katholische Schule leiteten, schreibt der Erzbischof von Mechelen-Brüssel in der Oktoberausgabe der Bistumszeitung «Pastoralia». [...]
Der hat doch den Schuss nicht gehört. Soll man sie vielleicht auch noch unter Quarantäne stellen? Oder brandmarken - vielleicht mit dem Schriftzug "Sünder", am besten quer über die Wange?

Man mag kaum glauben, was Benedikt teilweise für Typen zu Bischöfen ernennt, wenn er nicht durch Konkordate und Domkapitel eingeschränkt ist, und selbst da schafft er es teilweise Leute wie Huonder durchzusetzen. Sehr bedenklich.

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Niels
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Re: Wiederverheiratete, Eucharistie und Eheverständnis

Beitrag von Niels »

Moser hat geschrieben:ICH soll hirnlose und antikatholische Polemiken ablassen und keinen Anstand wahren können? Wo denn bitte?
:hmm:
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Moser
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Re: Wiederverheiratete, Eucharistie und Eheverständnis

Beitrag von Moser »

Was an meinem vorherigen Beitrag soll polemisch sein? Oder gar antikatholisch?
Ich beschreibe schlichtweg Tatsachen. Es kann doch niemand bestreiten, dass Bischöfe wie Leonard, Huonder, Dolan (die Liste ließe sich fortsetzen), die ohne jegliches pastorales Feingefühl Ihre Bistümer wie Elephanten durch Porzellanläden durchschreiten und solche Statements ablassen, komplette Fehlbesetzungen sind.

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Seraphina
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Re: Wiederverheiratete, Eucharistie und Eheverständnis

Beitrag von Seraphina »

Moser hat geschrieben:
HeGe hat geschrieben:
gloria.tv hat geschrieben:Kardinal von Brüssel will keine Wiederverheirateten im Bildungsbereich

(gloria.tv/ KNA) Der Vorsitzende der Belgischen Bischofskonferenz, Erzbischof Andre-Joseph Leonard, sieht für wiederverheiratete Geschiedene nur eingeschränkte Berufschancen im katholischen Bildungsbereich. Er würde befürworten, wenn wiederverheiratete Geschiedene keinen Religionsunterricht gäben und auch keine katholische Schule leiteten, schreibt der Erzbischof von Mechelen-Brüssel in der Oktoberausgabe der Bistumszeitung «Pastoralia». [...]
Der hat doch den Schuss nicht gehört. Soll man sie vielleicht auch noch unter Quarantäne stellen? Oder brandmarken - vielleicht mit dem Schriftzug "Sünder", am besten quer über die Wange?

Man mag kaum glauben, was Benedikt teilweise für Typen zu Bischöfen ernennt, wenn er nicht durch Konkordate und Domkapitel eingeschränkt ist, und selbst da schafft er es teilweise Leute wie Huonder durchzusetzen. Sehr bedenklich.
Er hat doch recht. Wie will man bitte glaubhaft katholischen Religionsunterricht erteilen, wenn man selbst nichtmal versucht sein Leben in Übereinstimmung mit der Lehre der katholischen Kirche zu führen?
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Moser
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Re: Wiederverheiratete, Eucharistie und Eheverständnis

Beitrag von Moser »

Seraphina hat geschrieben: Er hat doch recht. Wie will man bitte glaubhaft katholischen Religionsunterricht erteilen, wenn man selbst nichtmal versucht sein Leben in Übereinstimmung mit der Lehre der katholischen Kirche zu führen?
Ich bringe mein altes Beispiel: Aber jemand, der z.B. seinen Ehepartner schlägt, der dürfte dann weiterhin Religionsunterricht erteilen? Oder jemand, der sich des sexuellen Mißbrauch schuldig gemacht hat? Der kann's ja beichten. Der Wiederverheiratete kann seine "fortgesetzte Sünde" nicht beichten.
Was hilft denn eine Stigmatisierung dieser Leute, außer dass sie selbst und auch andere sich von der Kirche abwenden und diese noch mehr an Image und Ansehen verliert?
Da kann ein Bischof wie Zollitsch sich noch so sehr um Lösungen bemühen, wenn sich dann so ein belgischer Trampel der zarten Pflänzchen annimmt...

Und überhaupt: Beim Anlegen dieser Kriterien müsstest Du wahrscheinlich einen Großteil der Religionslehrer rausschmeißen.

Man könnte meinen, geschieden und wiederverheiratet zu sein wäre eine der schlimmsten Sünden - gleich nach ausgelebter Homosexualität...
Leute, kommt doch endlich in der Realität an. Es ist doch zum Verzweifeln...

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Seraphina
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Re: Wiederverheiratete, Eucharistie und Eheverständnis

Beitrag von Seraphina »

Moser hat geschrieben:
Seraphina hat geschrieben: Er hat doch recht. Wie will man bitte glaubhaft katholischen Religionsunterricht erteilen, wenn man selbst nichtmal versucht sein Leben in Übereinstimmung mit der Lehre der katholischen Kirche zu führen?
Ich bringe mein altes Beispiel: Aber jemand, der z.B. seinen Ehepartner schlägt, der dürfte dann weiterhin Religionsunterricht erteilen? Der kann's ja beichten. Der Wiederverheiratete kann seine "fortgesetzte Sünde" nicht beichten.
Der, der seine Ehefrau schlägt, muss erstmal dieses Verhalten einstellen und bereuen, bevor er es beichten kann. Der, der Ehebruch begeht, muss dieses Verhalten ebenfalls einstellen und bereuen, dann kann er es auch beichten.
Wo ist das Problem?
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taddeo
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Re: Wiederverheiratete, Eucharistie und Eheverständnis

Beitrag von taddeo »

Moser hat geschrieben:Man könnte meinen, geschieden und wiederverheiratet zu sein wäre eine der schlimmsten Sünden - gleich nach ausgelebter Homosexualität...
Ist es auch. Beides sind fundamentale Sünden gegen die göttliche Schöfungsordnung, die schon auf den allerersten Seiten der Heiligen Schrift unmißverständlich formuliert ist (ja, ich weiß, mit der Bibel habt es ihr Prottis nicht so ...).
Leute, kommt doch endlich in der Realität an.
Sind wir schon längst. Der Schöpfungswille Gottes (nenn es Naturrecht, wenn Dir das lieber ist) ist die einzige Realität, die als Maßstab taugt. Der Mensch muß sich nach ihm richten, nicht er nach dem Menschen.
Es ist doch zum Verzweifeln...
Das kannst Du laut sagen. Wie sich einer Christ schimpfen mag, der noch nicht mal die allerrudimentärsten Glaubenselemente kapiert hat, obwohl sie ihm hier nun schon seit Jahr und Tag immer wieder erklärt werden - das ist wirklich zum Verzweifeln.

Vir Probatus
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Re: Wiederverheiratete, Eucharistie und Eheverständnis

Beitrag von Vir Probatus »

taddeo hat geschrieben:
Moser hat geschrieben:Man könnte meinen, geschieden und wiederverheiratet zu sein wäre eine der schlimmsten Sünden - gleich nach ausgelebter Homosexualität...
Ist es auch. Beides sind fundamentale Sünden gegen die göttliche Schöfungsordnung, die schon auf den allerersten Seiten der Heiligen Schrift unmißverständlich formuliert ist (ja, ich weiß, mit der Bibel habt es ihr Prottis nicht so ...).
Leute, kommt doch endlich in der Realität an.
Sind wir schon längst. Der Schöpfungswille Gottes (nenn es Naturrecht, wenn Dir das lieber ist) ist die einzige Realität, die als Maßstab taugt. Der Mensch muß sich nach ihm richten, nicht er nach dem Menschen.
Es ist doch zum Verzweifeln...
Das kannst Du laut sagen. Wie sich einer Christ schimpfen mag, der noch nicht mal die allerrudimentärsten Glaubenselemente kapiert hat, obwohl sie ihm hier nun schon seit Jahr und Tag immer wieder erklärt werden - das ist wirklich zum Verzweifeln.
Man beachte:
Es ist nicht erwähnt, daß es sündhaftes Verhalten wäre, seine Frau zu schlagen.
Es widerspricht auch nicht der Schöpfungsordnung, das zu tun.
Wahrscheinlich beugt es der Sünde "Scheidung" vor und ist deshalb geboten.
„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)

Raphael

Re: Wiederverheiratete, Eucharistie und Eheverständnis

Beitrag von Raphael »

Vir Probatus hat geschrieben:Man beachte:
Es ist nicht erwähnt, daß es sündhaftes Verhalten wäre, seine Frau zu schlagen.
Es widerspricht auch nicht der Schöpfungsordnung, das zu tun.
Wahrscheinlich beugt es der Sünde "Scheidung" vor und ist deshalb geboten.
Nee, probater Virus, beachte Du 'mal lieber, daß es bei der Begehung von Sünden unterschiedliche Schweregrade gibt!

Und dann mach' Dich 'mal bin den einschlägigen (sic!) moraltheologischen Abhandlungen darüber schlau, daß der Ehebruch und die praktizierte Homosexualität generell schwerer wiegen als wenn der Ehemann die Ehefrau schlägt oder die Ehefrau den Ehemann schlägt; denn auch das soll schon 'mal vorgekommen sein.
Und des Weiteren spielt beim Schweregrad noch eine entscheidende Rolle, ob es sich um ein einmaliges "Ausrutschen der Hand" oder um ein heftiges Verprügeln, ein monatelanges Quälen und/oder ein sadistisches Ausleben von niedrigen Trieben handelt.

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Seraphina
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Re: Wiederverheiratete, Eucharistie und Eheverständnis

Beitrag von Seraphina »

Vir Probatus hat geschrieben:Es ist nicht erwähnt, daß es sündhaftes Verhalten wäre, seine Frau zu schlagen.
Natürlich ist es nicht, erwähnt, weil es nix mit dem Thema zu tun hat. Man braucht ja nicht jede Sünde, die es in der Ehe geben könnte aufzählen, das hat ja mit Wiederheirat (Thema des Threads) nix zu tun.
Si Deus nobiscum, quis contra nos?

HeGe
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Re: Wiederverheiratete, Eucharistie und Eheverständnis

Beitrag von HeGe »

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Gamaliel
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Re: Wiederverheiratete, Eucharistie und Eheverständnis

Beitrag von Gamaliel »

"Neues" aus der Zunft der Unmoraltheologie:

Theologe Schockenhoff für pastorales Umdenken

Daraus:
Der Freiburger Moraltheologe Eberhard Schockenhoff plädiert für einen anderen Umgang der katholischen Kirche mit wiederverheirateten Geschiedenen. Unter bestimmten Bedingungen sollten die Betroffenen zum Kommunionempfang zugelassen werden [...]. Zu überlegen sei etwa, ob zweite Ehen, die kirchenrechtlich zwar unzulässig seien, aber dennoch alle Voraussetzungen erfüllten, die die Kirche an die Ehe stelle, geduldet werden könnten.
[...]
Schon die Botschaft Jesu lasse sich nicht allein auf die Unauflöslichkeit der Ehe reduzieren, führte der Theologe aus. Mit seinen Mahlfeiern habe Jesus auch ganz bewusst Menschen am Rand der religiösen Gesellschaft in deren Mitte zurückgeholt. Diese "innere Spannweite der Verkündigung Jesu" gelte es zu beachten.

civilisation
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Re: Wiederverheiratete, Eucharistie und Eheverständnis

Beitrag von civilisation »

Auch so ein Bischof, den man immer mehr der "Deutsch-Katholischen-Staatskirche" zurechnen kann. Der redet fast schon wie ein Politiker. Vielleicht hatte er einige Nachhilfestunden bei Lehmann genommen.

=> http://gloria.tv/?media=372744

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Edi
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Re: Wiederverheiratete, Eucharistie und Eheverständnis

Beitrag von Edi »

http://kath.net/detail.php?id=39334
Solange der Papst solchen Bischöfen nicht mal ordentlich an die Rippen geht oder besser noch sie absetzt, kann es immer nur abwärts mit der Kirche gehen. Ich denke der jetzige Papst, so sehr man ihn selber aufgrund seiner theologischen Aussagen auch schätzen kann, hat keinen Mumm dazu. Er hat ja in Tübingen als Professor schon einmal die Flucht ergiffen.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

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taddeo
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Re: Wiederverheiratete, Eucharistie und Eheverständnis

Beitrag von taddeo »

Edi hat geschrieben:http://kath.net/detail.php?id=39334
Solange der Papst solchen Bischöfen nicht mal ordentlich an die Rippen geht oder besser noch sie absetzt, kann es immer nur abwärts mit der Kirche gehen. Ich denke der jetzige Papst, so sehr man ihn selber aufgrund seiner theologischen Aussagen auch schätzen kann, hat keinen Mumm dazu. Er hat ja in Tübingen als Professor schon einmal die Flucht ergiffen.
Es ist keineswegs besonders katholisch, den Papst einen Feigling zu heißen. :dudu:

Noch tut der Freiburger Erzbischof nichts, was dem Kirchenrecht formal zuwiderlaufen würde. Denken darf er, und ob man alles, was man denkt, nach außen absondert, ist keine Frage des Kirchenrechts, sondern des Charakters. Der Papst ist kein Willkürherrscher, der nach Gusto mißliebige Untertanen degradieren könnte.

Wenn es soweit sein sollte, daß die DBK diesem Denken Taten folgen läßt, dann wird der Papst sicher dafür sorgen, daß das Kirchenrecht eingehalten wird. Er hat seit neuestem einen hochrangigen Mitarbeiter, der dafür zuständig ist und sicher nicht vor deutschen Bischöfen kuschen wird.

Pilgerer
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Re: Wiederverheiratete, Eucharistie und Eheverständnis

Beitrag von Pilgerer »

Edi hat geschrieben:http://kath.net/detail.php?id=39334
Solange der Papst solchen Bischöfen nicht mal ordentlich an die Rippen geht oder besser noch sie absetzt, kann es immer nur abwärts mit der Kirche gehen. Ich denke der jetzige Papst, so sehr man ihn selber aufgrund seiner theologischen Aussagen auch schätzen kann, hat keinen Mumm dazu. Er hat ja in Tübingen als Professor schon einmal die Flucht ergiffen.
Vielleicht gehört - auch aus Sicht des Papstes - der liberale Katholizismus einfach zur RKK dazu. Dann wäre es falsch, die liberalen Bischöfe in Deutschland leichtfertig zu verurteilen.
10 Die Erlösten des HERRN werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen. (Jesaja 35,10)

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