Neuer Glaubenspräfekt: Gerhard Ludwig Müller

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Peti
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Re: Neuer Glaubenspräfekt: Gerhard Ludwig Müller

Beitrag von Peti »

Traust du eigentlich Papst Benedikt überhaupt kein Urteilsvermögen zu ?
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lifestylekatholik
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Re: Neuer Glaubenspräfekt: Gerhard Ludwig Müller

Beitrag von lifestylekatholik »

Peti hat geschrieben:Nur als Ergänzung:
Klaus Berger schreibt in der FAZ aber auch:
"Ein didaktisch gelungenes Buch mit gediegenen Informationen, die stets das Wesentliche bieten, in denen moderne Theologie wirklich vorkommt."

Papst Benedikt nennt die ‚Katholische Dogmatik’ ein „Meisterwerk dieser Disziplin“, in dem Müller die kritischen Fragen unserer Zeit durchdringe und Antworten finde, „die dem Glauben neue Gegenwartskraft verleihen“.
Ich stelle fest, auch du bist offenbar der Meinung, dass der Auferstandene ein Gespenst war. Wie Müller.
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

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Peti
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Re: Neuer Glaubenspräfekt: Gerhard Ludwig Müller

Beitrag von Peti »

Das mit der Filmkamera lass ich mal für mich zunächst offen-
Vielleicht hat der gute Erzbischof sich mit dieser Formulierung auch vertan.
Hab keine endgültige Antwort.
Seine Predigt von 27 gefällt mir:
http://www.bistum-regensburg.de/downloa ... 49575.PDF

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cantus planus
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Re: Neuer Glaubenspräfekt: Gerhard Ludwig Müller

Beitrag von cantus planus »

Der gute Erzbischof hat sich mit zahlreichen Formulierungen "vertan". So auch mit seiner Definition "Jesu Wunder sind nicht im Rahmen einer Definition zu verstehen, wonach es um eine »Durchbrechung der Naturgesetze« geht." Was waren Jesu Wunder dann? Massensuggestion? Taschenspielertricks?

Ich weiss nicht, ob es ratsam ist, weitere Sätze zu suchen und zu sezieren. Fakt ist, dass die vorliegenden Informationen ausreichen, um die Aussagen Klaus Bergers ("Ein didaktisch gelungenes Buch mit gediegenen ­Informationen, die stets das Wesentliche bieten, in denen moderne Theologie wirklich vorkommt") und Eugen Bisers ("Mit der ‚Katholischen Dogmatik' hat Gerhard Ludwig Müller ein Spitzenwerk seines Fachs vorgelegt […] eine in jeder Hinsicht ausgereifte Gesamtdarstellung der katholischen Glaubenslehre") zurückweisen zu können. Wenn ein Herbert Vorgrimler sogar posaunt, die Müllersche Dogmatik sei ein "würdiger" Nachfolger des "Ott", ist das offensichtlich unhaltbar. Im Gegenteil scheint mir Müllers Dogmatik überhaupt nur brauchbar, wenn man den "Ott" dazu parallel liest. Was erstgenanntes Buch dann eigentlich überflüssig macht...

Man beachte auch, von wem die höchsten Lobestöne kommen. Zum Thema Vorgrimler verweise ich nur auf das unsägliche und unhaltbare "Kleine Konzilskompendium", das wahrlich grossen Schaden angerichtet hat.

Skepsis ist mehr als angebracht.
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Ralf

Re: Neuer Glaubenspräfekt: Gerhard Ludwig Müller

Beitrag von Ralf »

cantus planus hat geschrieben:Der gute Erzbischof hat sich mit zahlreichen Formulierungen "vertan". So auch mit seiner Definition "Jesu Wunder sind nicht im Rahmen einer Definition zu verstehen, wonach es um eine »Durchbrechung der Naturgesetze« geht." Was waren Jesu Wunder dann?
Seitdem ich das hier gehört habe (Vortrag von Prof. Menke aus Bonn, Dauer ca. 1h) kann ich es gut verstehen, wenn man nicht von der Durchbrechung der Naturgesetze spricht - ohne das Ereignis als solche zu enthistorisieren. Der Ansatz ist nicht unkritisch zu sehen (und ein paar Pawlow'sche Reflexe sind schon jetzt vorhersehbar, wenn auch hoffentlich nicht von Dir, Stichwort: Teilhard de Chardin, den ich selber kritisch sehe), aber dennoch sehr hörens- und bedenkenswert.

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cantus planus
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Re: Neuer Glaubenspräfekt: Gerhard Ludwig Müller

Beitrag von cantus planus »

Danke für den Hinweis, ich höre mal rein.
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Petra
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Re: Neuer Glaubenspräfekt: Gerhard Ludwig Müller

Beitrag von Petra »

Stellt ihr hier gerade fest, dass der Glaubenspräfekt Häretisches glaubt und verkündet? Und ist dann der Papst wegen dieser Ernnenung auch ein Häretiker oder nur verpeilt falsch beraten?
Oder kann man das nicht behaupten? :hmm:

(Muss denn der Auferstandene immer einen menschlichen Körper haben, auch wenn er sich nicht den Menschen zeigt?)

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Lupus
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Re: Neuer Glaubenspräfekt: Gerhard Ludwig Müller

Beitrag von Lupus »

Ich bitte vielmals um Verzeihung, aber Euer kritischer (aber weniger selbstkritischer!) Disput um EB Müller, den neuen Präfekten der Glaubenskongregation, erinnert mich an einen Satz eines römischen Dichters (war´s Ovid?): Quamvis sínt sub aquá, sub aquá, maledicere tentant!"

Ich für meine Wenigkeit habe das Vertrauen, dass unser Heilige Vater weiß, wenn er sich geholt hat!

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Fridericus
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Re: Neuer Glaubenspräfekt: Gerhard Ludwig Müller

Beitrag von Fridericus »

Petra hat geschrieben:Stellt ihr hier gerade fest, dass der Glaubenspräfekt Häretisches glaubt und verkündet?
Nein. Seine schwammigen und schlechten Formulierungen aber laden dazu ein, sie so zu verstehen. Dass er sie aber wirklich in dieser Absicht geschrieben hat, kann ich mir schlecht vorstellen. Seine Sprache ist aber nun einmal die der modernen (neokonservativen) Theologie, die viel Geschwafel (und davon ist Müllers Dogmatik voll) bietet, damit man alles möglichst auch gegen die orthodoxe Lehre auslegen kann, ein deutlicher Nachweis falscher Lehren aber nicht möglich ist.

Müllers Dogmatikbuch allerdins scheint nicht geeignet, um sich ein festes Wissen über die Lehre der Kirche anzueignen.
Und ist dann der Papst wegen dieser Ernnenung auch ein Häretiker
Logik?
oder nur verpeilt falsch beraten?
Ja.
Zuletzt geändert von Fridericus am Montag 30. Juli 2012, 12:02, insgesamt 2-mal geändert.

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lifestylekatholik
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Re: Neuer Glaubenspräfekt: Gerhard Ludwig Müller

Beitrag von lifestylekatholik »

Petra hat geschrieben:Stellt ihr hier gerade fest, dass der Glaubenspräfekt Häretisches glaubt und verkündet?
Wir stellen fest, dass der Theologe Müller vor einigen Jahren Folgendes in einem Lehrbuch geschrieben hat:
Eine laufende Filmkamera hätte weder das Auferstehungsereignis … noch die Ostererscheinungen Jesu vor seinen Jüngern in Bild und Ton festhalten können
Und fragen uns, was das heißen soll. Wollte Müller damit sagen, eine Kamera hätte keine Aufnahmen von dem machen können, der zu Thomas sagte »Lege deinen Finger in meine Wunde«, weil ihm keine physische Realität eigen war? War Jesus also ein Gespenst?

Wenn du eine schlüssige Antwort hast, immer heraus damit.
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cantus planus
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Re: Neuer Glaubenspräfekt: Gerhard Ludwig Müller

Beitrag von cantus planus »

Ralf hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:Der gute Erzbischof hat sich mit zahlreichen Formulierungen "vertan". So auch mit seiner Definition "Jesu Wunder sind nicht im Rahmen einer Definition zu verstehen, wonach es um eine »Durchbrechung der Naturgesetze« geht." Was waren Jesu Wunder dann?
Seitdem ich das hier gehört habe (Vortrag von Prof. Menke aus Bonn, Dauer ca. 1h) kann ich es gut verstehen, wenn man nicht von der Durchbrechung der Naturgesetze spricht - ohne das Ereignis als solche zu enthistorisieren. Der Ansatz ist nicht unkritisch zu sehen (und ein paar Pawlow'sche Reflexe sind schon jetzt vorhersehbar, wenn auch hoffentlich nicht von Dir, Stichwort: Teilhard de Chardin, den ich selber kritisch sehe), aber dennoch sehr hörens- und bedenkenswert.
Ich habe das Interview zweimal gehört (unangenehmes Gequäke übrigens). Ist das wirklich das, was du verlinken wolltest? Ich habe zum fraglichen Thema hier nichts gefunden, was mich überzeugen würde, hingegen eine ganze Menge von Fehlern, Fragwürdigkeiten und logischen Fehlschlüssen (schon die Behauptung, Gott würde nur mit dem Volk Israel handeln, und niemals nur an ihm, ist mit rudimentären Kenntnissen des Alten Testaments einfach zu widerlegen; ich erinnere an die Strafen, die Israel ereilt, oder an die Propheten, die teilweise mit einem massiven Tritt in den Hintern - sinnbildlich - in den Dienst geschubst wurden). Dazu sitzt er sehr unkritisch der Evolutionstheorie auf, was zunächst als Hypothese legitim wäre, aber man muss dabei auch berücksichtigen, dass es da unterschiedliche Ansichten und Interpretationen gibt (dazu haben wir hier einen Strang), ausserdem scheint mir unklar, ob dem guten Mann bewusst ist, dass die Synagoge nach dem Erscheinen des Messias nicht mehr gleichberechtigt neben der Kirche Christi stehen kann (auch das haben wir andernorts ausführlich ausgebreitet). Ich könnte noch viel mehr dazu sagen, aber das würde hier zu weit führen und ich müsste das Interview erst nochmals durcharbeiten.

Und das lohnt sich m. E. nicht.
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ChrisCross
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Re: Neuer Glaubenspräfekt: Gerhard Ludwig Müller

Beitrag von ChrisCross »

Petra hat geschrieben:(Muss denn der Auferstandene immer einen menschlichen Körper haben, auch wenn er sich nicht den Menschen zeigt?)
Ja, er hat nicht bloß einen Svheinleib, sondern Fleisch angenommen und ist damit freilich auch auferstanden. Er hat nach der Auferstehung gegessen und getrunken, ja sich sogar berühren lassen. Zu behaupten, er hätte sich mit einem echten Körper nicht auch ablichten lassen können, ist also völlig absurd, zumal es den beigeschmack hat, die Auferstehung sei weniger historisch und körperlich als im übertragenen Sinne zu verstehen und das vermindert wieder den Inhalt des Glaubens.
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lifestylekatholik
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Re: Neuer Glaubenspräfekt: Gerhard Ludwig Müller

Beitrag von lifestylekatholik »

cantus planus hat geschrieben:Ich habe das Interview zweimal gehört … Ich habe zum fraglichen Thema hier nichts gefunden, was mich überzeugen würde, hingegen eine ganze Menge von Fehlern, Fragwürdigkeiten und logischen Fehlschlüssen
Danke. Das spart mir Zeit.
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Peti
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Re: Neuer Glaubenspräfekt: Gerhard Ludwig Müller

Beitrag von Peti »

lifestylekatholik hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:Ich habe das Interview zweimal gehört … Ich habe zum fraglichen Thema hier nichts gefunden, was mich überzeugen würde, hingegen eine ganze Menge von Fehlern, Fragwürdigkeiten und logischen Fehlschlüssen
Danke. Das spart mir Zeit.
Die kritische Beurteilung des Vortrags teile ich nicht ( Pawlow'sche Reflexe hat ja Ralf schon vorhergesagt).
Im Mittelpunkt der Theologie Menkes steht der Gedanke der realen Stellvertretung Jesu Christi.
Darüber hat er auch seine Habilitationsarbeit geschrieben.(http://www.johannes-verlag.de/36.htm)
Wenn man jahrzehntelang Schwerkranke und Sterbende gepflegt hat, sagt einem dieser Vortrag viel.
Das Video beschreibt auch in theologiescher Sprache, was unsere neue Heilige in ihrem Leben verwirklicht hat.
http://www.muenchner-kirchenradio.de/na ... schen.html
Ich empfehle ruhiges und entspanntes Anhören.
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Lupus
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Re: Neuer Glaubenspräfekt: Gerhard Ludwig Müller

Beitrag von Lupus »

Könnte es nicht sein, dass der Heilige Vater um so manche, wie Ihr meint, schwammige Aussage des Theologen G.L.Müller weiß und ihn nun,-wie übrigens seinerzeit meinen Bischof Kasper mit seinen durchaus zu kritisierenden Schwurbeleien seiner Bücher-, nach Rom gerufen hat, um ihm zu zeigen, dass es mit schönen Worten nicht getan ist, es müssen Tatsachen geschaffen werden, die auf unbestechlichem Glauben beruhen. Em. Kasper hat es in Rom gelernt! meine ich jedenfalls.

Die allenthalben gewährten Interviews von Exz. Müller sprechen für mich dafür, dass er nun Farbe bekennen muss!

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Reinhard
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Re: Neuer Glaubenspräfekt: Gerhard Ludwig Müller

Beitrag von Reinhard »

Lupus hat geschrieben:Könnte es nicht sein, dass der Heilige Vater um so manche, wie Ihr meint, schwammige Aussage des Theologen G.L.Müller weiß und ihn nun,-wie übrigens seinerzeit meinen Bischof Kasper mit seinen durchaus zu kritisierenden Schwurbeleien seiner Bücher-, nach Rom gerufen hat, um ihm zu zeigen, dass es mit schönen Worten nicht getan ist, es müssen Tatsachen geschaffen werden, die auf unbestechlichem Glauben beruhen.
:daumen-rauf:   In der Richtung geht auch meine Einschätzung.
Immerhin hat sich der Päfekt Müller lange genug in theologisch-universitären Kreisen - und damit mitten in der Schwurbel-Wolke ! - aufgehalten, so dass es vielleicht unvermeidlich ist, dass etwas davon abfärbt. Dass er aber trotzdem durchweg ziemlich gute Dinge gesagt und entschieden hat, spricht eindeutig für ihn !

iustus
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Re: Neuer Glaubenspräfekt: Gerhard Ludwig Müller

Beitrag von iustus »

http://www.summorum-pontificum.de/theme ... ogmen.html
Im Interview mit dem amerikanischen katholischen Fernsehsender EWTN hat Erzbischof Gerhard Ludwig Müller sich auch zu der Kritik und den Verdächtigungen geäußert, die wegen einigen missverständlichen oder unklaren Stellen in seinen Büchern bezüglich seiner Glaubenstreue vorgebracht worden waren. Wir zitieren die entsprechende Passage nach einer Zusammenfassung von David Kerr in den EWTN-News vom 6. August:

„Entweder haben sie das, was ich geschrieben habe, nicht gelesen, oder sie haben es nicht verstanden. Unser katholischer Glaube sagt ganz eindeutig, daß bei der Konsekration in der hl. Messe ein Wandel erfolgt, so daß die gesamte Substanz von Brot und Wein in die ganze Substanz von Leib und Blut Christi verwandelt wird, und daß diese Verwandlung zu recht als „Transsubstantion“ bezeichnet wird. Und wir verwerfen alle anderen Interpretationen, sei es Konsubstantiierung, Transsignifikation, Transfinalisation usw. Die Kirche ist auch ganz eindeutig hinsichtlich der Jungfräulichkeit Mariens, der Mutter Jesu, vor, während und nach der Geburt Christi.(...)

Dem ist wenig hinzuzufügen. Drei oder vier unklare und je nach gutem oder weniger gutem Willen auch angreifbare Punkte in einem mehrere tausend Seiten umfassenden wissenschaftlichen Lebenswerk sind nicht das Material, aus dem man einen Skandal schnitzen kann. Nur eines: Wenn der Theologieprofessor Müller seinerzeit der Versuchung widerstanden hätte, manche Ausführungen im Jargon akademischer Uneigentlichkeit zu präsentieren, wären selbst diese Missverständnisse und Fehldeutungen nicht möglich gewesen.
„Was den Gegenstand des Glaubens betrifft, hat sich das Konzil nichts Neues ausgedacht, noch hat es Altes ersetzen wollen." (Papst Benedikt XVI.)

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cantus planus
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Re: Neuer Glaubenspräfekt: Gerhard Ludwig Müller

Beitrag von cantus planus »

Es geht doch. :klatsch: :klatschhops: :klatsch: :klatschhops: :klatsch:
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Fridericus
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Re: Neuer Glaubenspräfekt: Gerhard Ludwig Müller

Beitrag von Fridericus »

Das war keine Kritik, das waren Provokationen. Und nicht einmal besonders intelligente Provokationen. Entweder haben sie das, was ich geschrieben habe, nicht gelesen, oder sie haben es nicht verstanden.
:patsch: : Aber wieder einmal auch ein Anflug von Müllerscher Arroganz. Vielleicht verstünde man seine Schriften besser, wenn er sie in einer verständlichen und klaren Sprache geschrieben hätte. Den Kritikern, von denen einige wohl auf Provokation aus gewesen sein mögen, vorzuwerfen, dass sie die Stellen nicht gelesen hätte und wohl nicht fähig seien seine "intelligenten" Ausführungen zu verstehen... Naja.

Dass er aber endlich Stellung bezieht und sich klar bekennt ist allerdings sehr erfreulich.

iustus
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Re: Neuer Glaubenspräfekt: Gerhard Ludwig Müller

Beitrag von iustus »

:ja:
„Was den Gegenstand des Glaubens betrifft, hat sich das Konzil nichts Neues ausgedacht, noch hat es Altes ersetzen wollen." (Papst Benedikt XVI.)

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incarnata
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Re: Neuer Glaubenspräfekt: Gerhard Ludwig Müller

Beitrag von incarnata »

Das bestätigt mein Vertrauen sowohl in die theologische Intelligenz als auch die Amtsgnade unseres Hl. Vaters, in ein so wichtiges Amt den richtigen Mann zu setzen. Warum moderne Theologen,auch wenn sie eigentlich das Richtige meinen- immer wieder so mit den Begriffen herumschwurbeln glauben zu müssen,so dass ungefestigte Gläubige darüber Gefahr laufen,ihren Glauben zu verlieren-das verstehe ich nicht. Denken sie ,sie könnten Ungläubige sonst von vorne herein abschrecken ? Ist doch Blödsinn:
nur der überzeugt formulierte und dann im eigenen Lebenszeugnis bewiesene Glaube kann doch überzeugend wirken.Mit "Jein"
lockt man doch niemanden Aussenstehenden hinter dem Ofen vor und verunsichert nur die eigenen Leute.
Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes wird uns besuchen das aufstrahlende
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ChrisCross
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Re: Neuer Glaubenspräfekt: Gerhard Ludwig Müller

Beitrag von ChrisCross »

Sehr erfreulich, dass Hochwürden sich endlich dazu inhaltlich akzeptabel äußern. In seiner Dogmatik scheinen das aber nicht die letzten oder einzigen merkwürdigen Stellen gewesen zu sein: http://pius.info/streitende-kirche/974- ... -der-messe
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incarnata
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Re: Neuer Glaubenspräfekt: Gerhard Ludwig Müller

Beitrag von incarnata »

Was Bischof Müller da von den Piusbrüdern unterstellt wird,kann ich den zitierten Texten nicht entnehmen.
Er verwendet nur nicht den Ausdruck "Doppelkonsekration" und fokussiert damit die Wandlung nicht explizit auf den Augenblick,in dem der Priester die Wandlungsworte über Brot und Wein spricht sondern spricht mehr vom Wesen der Wandlung:
das eine Opfer wird "real"gegenwärtig gesetzt ( =" unblutig erneuert" wie man früher sagte; dies war aber eine etwas mißverständliche Formulierung,da es ja immer das eine und nicht jedesmal ein neues Opfer ist;-zugegeben die Formulierung
"gegenwärtig Setzen" ist auch nicht ganz optimal,da man hier ein blosses Erinnern missinterpretieren könnte: deshalb grenzt
Müller ja rein subjektives Erinnern ab);Christus ist Opferpriester und Opfergabe zugleich und real gegenwärtig im gewandelten Zeichen(Brot und Wein);die Anamnese-also die ersten Worte des Hochgebets fasst noch einmal das ganze Heilswirken Gottes zusammen und wir werden durch die Teilnahme an diesem Opfermahl(Eucharistie) in den liebenden Dialog von Vater und Sohn im Hl.Geist hineingezogen und dadurch auch gewandelt .
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Libertas Ecclesiae
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Re: Neuer Glaubenspräfekt: Gerhard Ludwig Müller

Beitrag von Libertas Ecclesiae »

ChrisCross hat geschrieben:Sehr erfreulich, dass Hochwürden sich endlich dazu inhaltlich akzeptabel äußern. In seiner Dogmatik scheinen das aber nicht die letzten oder einzigen merkwürdigen Stellen gewesen zu sein: http://pius.info/streitende-kirche/974- ... -der-messe
Das ist ja gerade der springende Punkt. Natürlich ist es zu begrüßen, dass sich Müller nun klar zum katholischen Dogma bekennt (was ja eigentlich selbstverständlich und bei einem katholischen Bischof nicht der Rede wert sein sollte). Aber ist dieses klare Bekenntnis nicht nur rein formaler Natur? Eine inhaltliche Klarstellung der kritisierten Passagen in seinen theologischen Lehrbüchern ist ja damit eben nicht erfolgt.

Beispiel: In seinem Buch „Die Messe – Quelle christlichen Lebens“ (Augsburg 22) schreibt Müller:
In Wirklichkeit bedeuten Leib und Blut Christi nicht die materiellen Bestandteile des Menschen Jesus während seiner Lebenszeit oder in der verklärten Leiblichkeit. Leib und Blut bedeuten hier vielmehr Gegenwart Christi im Zeichen des Mediums von Brot und Wein.
(S. 139).

Das kann übrigens jeder nachlesen und auch so verstehen, wie es geschrieben steht!

Wenn Müller jetzt gegenüber EWTN aussagt, dass bei der Konsekration in der hl. Messe ein Wandel erfolge, so dass die gesamte Substanz von Brot und Wein in die ganze Substanz von Leib und Blut Christi verwandelt werde, und dass diese Verwandlung zu recht als „Transsubstantion“ bezeichnet werde, ist das ja schön und gut (Warum hat er das nicht genau so in seinem Buch geschrieben???). Aber das ist, wie schon gesagt, keine inhaltliche Klarstellung seiner eigenen, theologisch unscharfen Aussagen, beispielsweise über Brot und Wein als „Medium“ (Was bedeutet das konkret?) etc.

Darauf hinzuweisen hat nichts mit „Provokation“ zu tun. Warum kann man über diese Dinge nicht einfach in einen sachlichen Dialog treten?
„Die letzte Messe ist noch nicht gelesen.“
(Jelena Tschudinowa)

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Juergen
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Re: Neuer Glaubenspräfekt: Gerhard Ludwig Müller

Beitrag von Juergen »

iustus hat geschrieben:http://www.summorum-pontificum.de/theme ... ogmen.html
Im Interview mit dem amerikanischen katholischen Fernsehsender EWTN hat Erzbischof Gerhard Ludwig Müller sich auch zu der Kritik und den Verdächtigungen geäußert, die wegen einigen missverständlichen oder unklaren Stellen in seinen Büchern bezüglich seiner Glaubenstreue vorgebracht worden waren. Wir zitieren die entsprechende Passage nach einer Zusammenfassung von David Kerr in den EWTN-News vom 6. August:

„Entweder haben sie das, was ich geschrieben habe, nicht gelesen, oder sie haben es nicht verstanden. Unser katholischer Glaube sagt ganz eindeutig, daß bei der Konsekration in der hl. Messe ein Wandel erfolgt, so daß die gesamte Substanz von Brot und Wein in die ganze Substanz von Leib und Blut Christi verwandelt wird, und daß diese Verwandlung zu recht als „Transsubstantion“ bezeichnet wird. Und wir verwerfen alle anderen Interpretationen, sei es Konsubstantiierung, Transsignifikation, Transfinalisation usw. Die Kirche ist auch ganz eindeutig hinsichtlich der Jungfräulichkeit Mariens, der Mutter Jesu, vor, während und nach der Geburt Christi.(...)

Dem ist wenig hinzuzufügen. Drei oder vier unklare und je nach gutem oder weniger gutem Willen auch angreifbare Punkte in einem mehrere tausend Seiten umfassenden wissenschaftlichen Lebenswerk sind nicht das Material, aus dem man einen Skandal schnitzen kann. Nur eines: Wenn der Theologieprofessor Müller seinerzeit der Versuchung widerstanden hätte, manche Ausführungen im Jargon akademischer Uneigentlichkeit zu präsentieren, wären selbst diese Missverständnisse und Fehldeutungen nicht möglich gewesen.
Das sagen dazu andere:
Erzbischof Gerhard Ludwig Müller hat keine sehr intelligente Erklärung für seine strohdummen Irrlehren gefunden

http://kreuz.net/article.15663.html
:roll:
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Raphael

Re: Neuer Glaubenspräfekt: Gerhard Ludwig Müller

Beitrag von Raphael »

Juergen hat geschrieben:
EB Müller lt. EWTN hat geschrieben:„Entweder haben sie das, was ich geschrieben habe, nicht gelesen, oder sie haben es nicht verstanden. Unser katholischer Glaube sagt ganz eindeutig, daß bei der Konsekration in der hl. Messe ein Wandel erfolgt, so daß die gesamte Substanz von Brot und Wein in die ganze Substanz von Leib und Blut Christi verwandelt wird, und daß diese Verwandlung zu recht als „Transsubstantion“ bezeichnet wird. Und wir verwerfen alle anderen Interpretationen, sei es Konsubstantiierung, Transsignifikation, Transfinalisation usw. Die Kirche ist auch ganz eindeutig hinsichtlich der Jungfräulichkeit Mariens, der Mutter Jesu, vor, während und nach der Geburt Christi.(...)
Wimre heißt das Transsubstantiation! :doktor:

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Sempre
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Re: Neuer Glaubenspräfekt: Gerhard Ludwig Müller

Beitrag von Sempre »

lifestylekatholik hat geschrieben:
Petra hat geschrieben:Stellt ihr hier gerade fest, dass der Glaubenspräfekt Häretisches glaubt und verkündet?
Wir stellen fest, dass der Theologe Müller vor einigen Jahren Folgendes in einem Lehrbuch geschrieben hat:
Eine laufende Filmkamera hätte weder das Auferstehungsereignis … noch die Ostererscheinungen Jesu vor seinen Jüngern in Bild und Ton festhalten können
Und fragen uns, was das heißen soll. Wollte Müller damit sagen, eine Kamera hätte keine Aufnahmen von dem machen können, der zu Thomas sagte »Lege deinen Finger in meine Wunde«, weil ihm keine physische Realität eigen war? War Jesus also ein Gespenst?

Wenn du eine schlüssige Antwort hast, immer heraus damit.
Eine herkömmliche Kamera kann den Auferstehungsleib Christi genau dann nicht aufzeichnen, wenn dieser Leib kein Licht reflektiert (oder aussendet). Ein herkömmliches Tonaufzeichnungsgerät kann die Stimme des Herrn genau dann nicht aufzeichnen, wenn sie keine Schwingungen der Umgebungsluft hervorruft.

Dem Präfekten der Glaubenskongregation folgend haben die Apostel und Jünger Jesu den Auferstandenen also nicht mit ihren Augen gesehen und mit ihren Ohren gehört, sondern auf irgendeine andere Art und Weise wahrgenommen.

Das widerspricht dem wahren, katholischen Glauben.


Man kann wohl getrost davon ausgehen, dass der Präfekt nicht an Gespenster denkt, sondern die üblichen modernistischen Vorstellungen hegt: Die Jünger hatten "intensive geistliche Erlebnisse" oder dergleichen.

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lifestylekatholik
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Re: Neuer Glaubenspräfekt: Gerhard Ludwig Müller

Beitrag von lifestylekatholik »

Sempre hat geschrieben:Man kann wohl getrost davon ausgehen, dass der Präfekt nicht an Gespenster denkt, sondern die üblichen modernistischen Vorstellungen hegt: Die Jünger hatten "intensive geistliche Erlebnisse" oder dergleichen.
Das ist auch meine Meinung. Aber wenn Petra eine andere stimmige Erklärung findet, ist sie nach wie vor herzlich eingeladen, sie darzulegen.

Interessanterweise hat der Erzbischof dazu auch in seinem jüngsten, auf summorum-pontificum.de hochgejubelten Interview mit EWTN dazu nichts gesagt, außer: »Das war keine Kritik, das waren Provokationen. Und nicht einmal besonders intelligente Provokationen. Entweder haben sie das, was ich geschrieben habe, nicht gelesen, oder sie haben es nicht verstanden.« – So kann man es natürlich auch »erklären«.
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

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berneuchen
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Re: Neuer Glaubenspräfekt: Gerhard Ludwig Müller

Beitrag von berneuchen »

lifestylekatholik hat geschrieben:
Sempre hat geschrieben:Man kann wohl getrost davon ausgehen, dass der Präfekt nicht an Gespenster denkt, sondern die üblichen modernistischen Vorstellungen hegt: Die Jünger hatten "intensive geistliche Erlebnisse" oder dergleichen.
Das ist auch meine Meinung. Aber wenn Petra eine andere stimmige Erklärung findet, ist sie nach wie vor herzlich eingeladen, sie darzulegen.

Interessanterweise hat der Erzbischof dazu auch in seinem jüngsten, auf summorum-pontificum.de hochgejubelten Interview mit EWTN dazu nichts gesagt, außer: »Das war keine Kritik, das waren Provokationen. Und nicht einmal besonders intelligente Provokationen. Entweder haben sie das, was ich geschrieben habe, nicht gelesen, oder sie haben es nicht verstanden.« – So kann man es natürlich auch »erklären«.
Diese Argumentation sitzt selbst dem moderistischen Irrtum auf, dass nur das real ist, was physikalische und andere Messmethoden erfassen können. Im Licht moderner Physik ist das zumindest eine sehr beschränkte Sicht der Wirklichkeit. Wenn Theologie sprach- und dialogfähig sein oder werden will, muss sie erst mal wahrnehmen, was die Paradigmen ihrer Partner bzw Gegner sind. Genau das tut Müller m. E. mit diesen Aussagen.
Er sagt, das die Wirklichkeit der Auferstehung Christi eine andere ist als die einer Megapixelkamera.
Paulus sagt dasselbe in den Kategorien seiner Zeit, wenn er 1. Kor 15 den geistlichen und natürlichen Leib eineander gegenüberstellt. Konsequenterweise müsste er mit auf der Anklagebank sitzen.

Fridericus
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Re: Neuer Glaubenspräfekt: Gerhard Ludwig Müller

Beitrag von Fridericus »

Diese Argumentation sitzt selbst dem moderistischen Irrtum auf, dass nur das real ist, was physikalische und andere Messmethoden erfassen können.
Nein. Die Auferstehung war real und war natürlich physikalisch fassbar.
Wenn Theologie sprach- und dialogfähig sein oder werden will, muss sie erst mal wahrnehmen, was die Paradigmen ihrer Partner bzw Gegner sind. Genau das tut Müller m. E. mit diesen Aussagen.
Eine katholische Dogmatik muss nicht dialogfähig sein. Welchen Sinn hätte das denn?
Er sagt, das die Wirklichkeit der Auferstehung Christi eine andere ist als die einer Megapixelkamera.
Ist sie natürlich nicht. Die Apostel und Jünger haben Jesus den Auferstandenen mit ihren eigenen Augen gesehn und mit ihren eigenen Ohren gehört. Müller aber schreibt
Eine laufende Filmkamera hätte weder das Auferstehungsereignis, das im Kern der Vollzug der personalen Relation des Vaters zum menschgewordenen Sohn im Heiligen Geist ist, noch die Ostererscheinungen Jesu vor seinen Jüngern in Bild und Ton festhalten können
und widerspricht somit der Lehre.

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lifestylekatholik
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Re: Neuer Glaubenspräfekt: Gerhard Ludwig Müller

Beitrag von lifestylekatholik »

berneuchen hat geschrieben:Diese Argumentation sitzt selbst dem moderistischen Irrtum auf, dass nur das real ist, was physikalische und andere Messmethoden erfassen können. Im Licht moderner Physik ist das zumindest eine sehr beschränkte Sicht der Wirklichkeit.
Der Erzbischof behauptete:
Eine laufende Filmkamera hätte weder das Auferstehungsereignis … noch die Ostererscheinungen Jesu vor seinen Jüngern in Bild und Ton festhalten können
Also: Meinst du, die Kamera hätte weiterhin die Leiche Jesu im Grabe gezeigt? Meinst du, die Kamera hätte weiterhin das ungebrochen auf dem Tisch liegende Brot gezeigt, das Jesus nahm, segnete, brach und den Jüngern reichte? Oder wäre das Brot durch die Luft geschwebt und hätte sich quasi von selbst geteilt? Was hätte die Kamera gezeigt? – Des Erzbischofs Worte führen in lauter Widersprüche.
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

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cantus planus
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Re: Neuer Glaubenspräfekt: Gerhard Ludwig Müller

Beitrag von cantus planus »

So ist es. Und in die Wunden welchen Leibs hat Thomas seine Hand gelegt?
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