Selbstüberschätzung von angehenden Theologen?

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Ralf

Selbstüberschätzung von angehenden Theologen?

Beitrag von Ralf »

Hallo.

Die AGT, Arbeitsgemeinschaft Studierende der Katholischen Theologie in Deutschland (alles richtig politically correct ausgedrückt, wie süß), hat auf ihrer Seite verschiedene Aufrufe veröffentlicht, u.a. zwei, die ich persönlich unterstützen kann (gegen die Schließung des Studienganges für Orthodoxe Theologie und gegen die Schließung des Seminars für theolog. Frauenforschung).

Aber bei der Debatte um das "Nihil obstat" zeigt sich m.E. nach ein wenig stark die nabelschautechnische Hybris. Hier kann man als rtf-Datei den Brief einsehen. (Man sieht übrigens auch im Verlauf des Briefes, für wie anscheinend wichtig die eigene Karriere angesehen wird).

Ein längeres Zitat daraus (Hervorhebung von mir):
Es muss konstatiert und beklagt werden, dass die Theologie in zunehmendem Maß an gesellschaftlicher Relevanz einbüßt. Die Anfragen an Kirchen und Theologie in Fragen der Ethik und des Sozialen werden geringer und es erhebt sich der Eindruck, dass die Erwartungen der Gesellschaft an die Kirchen sich mehr auf Dienstleistungen beschränken, denn auf die Kompetenz wertebildend wirken zu können. Die Theologie verliert in beunruhigendem Maß – teilweise unterstützt durch verzerrende Berichterstattung der Medien – an Profil.
Die Ursachen hierfür sind vielfältig. Ein wesentlicher Aspekt ist der Umstand, dass in der Katholischen Theologie ein wirklich freier wissenschaftlicher Diskurs nicht stattfinden kann. Anders als in den anderen Wissenschaften hält hier das kirchliche Lehramt die “absoluten Wahrheiten” in den Händen, an denen keine Theologin und kein Theologe in ihrer bzw. seiner Forschung und Lehre vorbeikommt. Diese “absoluten Wahrheiten” ziehen in vielerlei Hinsicht eigendynamische Konsequenzen nach sich, die eine offene Diskussion über bestimmte Glaubensinhalte nicht erlauben. Mittel dieser Kontrolle seitens des Lehramtes ist das sogenannte Nihil-obstat–Verfahren, das über die Berufungsfähigkeit einer Bewerberin bzw. eines Bewerbers auf einen Lehrstuhl für Katholische Theologie entscheidet.
Dass das Instrumnt des "Nihil obstat" auch nur irgendeinen Einfluss auf die gesellschaftliche Relevanz der Theologie habe, ist meiner Meinung nach eine absolute Fehleinschätzung. Ich musste echt lachen, als ich das las (zumal ich solches sich-unglaublich-wichtig-nehmen auch zuhauf aus der Medizin kenne).

Wie seht Ihr das?

Dr. Dirk
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Beitrag von Dr. Dirk »

Sowie ich das bisher mitbekommen habe, sind doch hauptsächlich besonders glaubenstreue Bewerber durch das Nihil-obstat-Verfahren bedroht, oder?

Ich hatte mal das Vergnügen, einen ganzen Jahrgang eines Priesterseminars kennenzulernen (ich sage nicht, welche Diözese). Mein Eindruck war: Dort sitzt ein Haufen von Philosophen, der gerne im wissenschaftlichem Elfenbeinturm miteinander über wichtige Fragen schwadroniert. Dass einem solchen Kreis natürlich absolute Wahrheiten ein Dorn im Auge ist, wundert micht nicht.

Mich wundert auch, wie die AGT darauf kommt, dass die Theologie ausgerechnet durch verzerrende Berichterstattung in den Medien an Profil verliert. Profil verliert man doch nur, wenn man alle Ecken und Kanten abreibt, also genau das tut, was diese Leute vorschlagen: in den wissenschaftlichen Diskurs eintreten und absolute Wahrheiten aufgeben.

Martin O
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Beitrag von Martin O »

Hallo Dirk,

ich weiß nicht, was Du unter "besonders glaubenstreu" verstehst. Tatsächlich kann es beim "Nihil obstat" wohl in erster Linie um Glaubens- und Kirchentreue des Kandidaten gehen, da im Allgemeinen die wissenschaftliche Qualifikation durch den Fakultätsrat besser entschieden werden kann.

Natürlich gibt es umstrittene Entscheidungen - in beide Richtungen. Eine qualifizierte und - meines Wissens - durchaus kirchentreue Person erhielt zu meiner Studienzeit in Eichstätt einen Lehrstuhl aufgrund des Vetos des Bischofs nicht, während auf der anderen Seite in Trier jahrelang ein Atheist lehrte.

Gruß
Martin

Biggi
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Beitrag von Biggi »

Dirk hat geschrieben:Sowie ich das bisher mitbekommen habe, sind doch hauptsächlich besonders glaubenstreue Bewerber durch das Nihil-obstat-Verfahren bedroht, oder?
Also das versteh ich jetzt auch nicht. :kratz:
Das "besonders glaubenstreue Bewerber" einen Lehrstuhl nicht bekommen, ist zwar an deutschen theol. Fakultäten durchaus die Regel, aber das liegt dann meist an den Entscheidungsgremien der Fakultät und nicht am Bischof.

LG
Biggi
Das Christentum nimmt den Menschen, wie er ist, und macht ihn zu dem, was er sein soll.
(Adolph Kolping, Patron des XX. Weltjugendtags 2005)

Edith
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Re: Selbstüberschätzung von angehenden Theologen?

Beitrag von Edith »

Ralf hat geschrieben: .... des Seminars für theolog. Frauenforschung......
..wie... äh.... geht denn das?
:D :D
Zuletzt geändert von Edith am Mittwoch 19. Mai 2004, 12:10, insgesamt 1-mal geändert.

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Juergen
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Beitrag von Juergen »

Biggi hat geschrieben:Also das versteh ich jetzt auch nicht. :kratz:
Das "besonders glaubenstreue Bewerber" einen Lehrstuhl nicht bekommen, ist zwar an deutschen theol. Fakultäten durchaus die Regel, aber das liegt dann meist an den Entscheidungsgremien der Fakultät und nicht am Bischof.
Da lobe ich mir doch die Theologische Fakultät in Paderborn. Da liegt die letzte Entscheidung ausschließlich beim Bischof. :ja:

Dort legt das "Entscheidungsgremium" (um mal bei dem Wort zu bleiben) dem Bischof eine "qualifizierte Dreierliste" vor. D.h. eine Liste mit drei Kandidaten, die für den Lehrstuhl nach Meinung des Gremiums in Frage kommen. An erster Stelle steht der "beste", dann der "zweitbeste", dann der "drittbeste". Aus dieser Liste wählt der Bischof einen aus.
Ab und an kommt es auch vor, daß der Bischof mit keinem der Kandidaten einverstanden ist, und er gibt die Liste ganz zurück.
So etwas ist während meiner Studienzeit schonmal vorgekommen. Der Bischof hatte im Vorfeld schon gesagt, er wolle einen Priester als Lehrstuhlinhaber. Auf der Liste standen aber zwei männliche Laien und eine Frau. Die Liste ging zurück an die Fakultät, ohne daß von dieser Liste ein Kandidat ernannt wurde. Auf der neuen Liste stand dann ein Priester, der wurde dann ernannt. Ob er an ersten, zweiter oder dritter Stelle der Liste stand weiß ich nicht.
Gruß Jürgen

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Biggi
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Beitrag von Biggi »

Juergen hat geschrieben:Da lobe ich mir doch die Theologische Fakultät in Paderborn. Da liegt die letzte Entscheidung ausschließlich beim Bischof. :ja:

Dort legt das "Entscheidungsgremium" (um mal bei dem Wort zu bleiben) dem Bischof eine "qualifizierte Dreierliste" vor. D.h. eine Liste mit drei Kandidaten, die für den Lehrstuhl nach Meinung des Gremiums in Frage kommen. An erster Stelle steht der "beste", dann der "zweitbeste", dann der "drittbeste". Aus dieser Liste wählt der Bischof einen aus.
Ab und an kommt es auch vor, daß der Bischof mit keinem der Kandidaten einverstanden ist, und er gibt die Liste ganz zurück.
So etwas ist während meiner Studienzeit schonmal vorgekommen. Der Bischof hatte im Vorfeld schon gesagt, er wolle einen Priester als Lehrstuhlinhaber. Auf der Liste standen aber zwei männliche Laien und eine Frau. Die Liste ging zurück an die Fakultät, ohne daß von dieser Liste ein Kandidat ernannt wurde. Auf der neuen Liste stand dann ein Priester, der wurde dann ernannt. Ob er an ersten, zweiter oder dritter Stelle der Liste stand weiß ich nicht.
Demnach ist das Verfahren in Paderborn angelehnt an den (zumindest in Deutschland üblichen) Modus der Bischofsernennungen durch den Papst. Sehr weise! :mrgreen: Weißt du, ob das an anderen Theol. Fak's auch so ist????

LG
Biggi
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Juergen
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Beitrag von Juergen »

Biggi hat geschrieben:Demnach ist das Verfahren in Paderborn angelehnt an den (zumindest in Deutschland üblichen) Modus der Bischofsernennungen durch den Papst. Sehr weise! :mrgreen: Weißt du, ob das an anderen Theol. Fak's auch so ist????
Keine Ahnung.
Die Theol. Fak. in Paderborn ist ja eigenständig und nicht an die Universität Paderborn angegliedert oder gar integriert.
Hier die Statuten.
Man beachte die Aufgaben und Rechte des Magnus Cancellarius (=Erbischof).
(1) Der Magnus Cancellarius hat die Aufsicht über die Einhaltung der Statuten und des geltenden Hochschulrechts.

(2) Dem Magnus Cancellarius obliegt insbesondere,
a) die Glaubenslehre sowie die Freiheit von Forschung und Lehre zu schützen und die wissenschaftliche Tätigkeit zu fördern;
b) auf Vorschlag der Fakultätskonferenz die o. ö. und a. o. Professoren, Honorarprofessoren, Lehrkräfte für besondere Aufgaben, Lehrbeauftragte, Lehrstuhlvertreter, Hochschulassistenten und wissenschaftlichen Mitarbeiter an der Fakultät zu ernennen, sowie die "Missio canonica" zu erteilen oder zu entziehen;
c) die "Professio fidei" des Rektors entgegenzunehmen;
d) den Vorlesungsplan zu bestätigen;
e) den Mitgliedern des Lehrkörpers der Fakultät außergewöhnliche Ferien oder Befreiung von der Vorlesungspflicht zu gewähren;
f) die Entgegennahme der "Professio fidei" beim Amtsantritt eines o. ö. oder a. o. Professors nach Maßgabe der kanonischen Vorschriften.
g) alle drei Jahre einen detaillierten Bericht über die Lehr- und sonstige Tätigkeit der Fakultät an die Kongregation für das katholische Bildungswesen nach Maßgabe von Art. 8 Ziff. 6 der Verordnungen zur Apostolischen Konstitution "Sapientia christiana" zu übersenden.

(3) Die in Abs. 2 aufgezählten Aufgaben und Rechte des Magnus Cancellarius sind in der Regel nicht delegabel. Bei Sedisvakanz nimmt diese Aufgaben der Kapitelsvikar wahr.
Gruß Jürgen

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Jojo
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Re: Selbstüberschätzung von angehenden Theologen?

Beitrag von Jojo »

Ralf hat geschrieben:Ich musste echt lachen, als ich das las
Ich auch! Lächerlicher kann man sich schon fast gar nicht mehr machen.
Nun ist man ja an politischen Unsachverstand und mangelnden Horizont der organisierten Studierendenschaft (wie ich dieses Wort liebe :mrgreen:) oft schon gewöhnt, die theologische macht da wohl keine Ausnahme, schade nur, dass dann solche Dinge wie orthodoxe Institute und Frauenforschung (beides zu schade um dem populistischen Wildwuchs überlassen zu werden) oft keine seriöseren Verbündete mehr finden.

Edith
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Beitrag von Edith »

mal wirklich ganz ernsthaft:
was bitte ist denn eine "theologische Frauenforschung"?
Und:
gibt es eine "theologische Männerforschung" auch?

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lancelot
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Beitrag von lancelot »

Edith hat geschrieben:gibt es eine "theologische Männerforschung" auch?
Die gibt es doch nur als Unterabteilung der Pastoraltheologie - nach alldem, was veröffentlicht wird, oder?

Die anderen theologischen Disziplinen stehen doch sowieso unter Sexismus/Patriarchalismus-Verdacht oder sind dessen schon überführt - sodaß die einzige Perspektive, die eingebracht werden muß, die weiblich-fraulich-feminin-feministische ist. Daaas weißt Du nicht? :shock:

Befreie Dich endlich mal. :ja:

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Juergen
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Beitrag von Juergen »

Edith hat geschrieben:gibt es eine "theologische Männerforschung" auch?
Ein Buch dazu:

Bild

Lehner, Erich: Männer an der Wende. Grundlagen kirchlicher Männerarbeit. Innsbruck; Wien, Tyrolia, 2001.
Gruß Jürgen

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florian3
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Beitrag von florian3 »

Dirk hat geschrieben: Dort sitzt ein Haufen von Philosophen, der gerne im wissenschaftlichem Elfenbeinturm miteinander über wichtige Fragen schwadroniert. Dass einem solchen Kreis natürlich absolute Wahrheiten ein Dorn im Auge ist, wundert micht nicht.
Das kann man so nicht stehen lassen. Auch Philosophen, sofern sie nicht einer analytischen Richtung angehören und in irgendeiner Weise Metaphysik betreiben, geht es um absolute Wahrheit. Elfenbeinturm ist so eine Sache. Wenn damit gemeint ist, daß man sich nicht nach irgendwelchen Strömungen richtet (und die breite Masse ist ganz sicher nicht an absoluten Wahrheiten interessiert) ist der Aufenthaltsort für einen denkenden Menschen schon ganz in Ordnung.

Dr. Dirk
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Beitrag von Dr. Dirk »

Mich hat diese überhebliche Art bei angehenden Priestern ziemlich befremdet...

Jojo
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Beitrag von Jojo »

Juergen hat geschrieben: Lehner, Erich: Männer an der Wende. Grundlagen kirchlicher Männerarbeit. Innsbruck; Wien, Tyrolia, 2001.
Oha! Was wird denn da so alles grundlegend kirchlich bearbeitet????

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Juergen
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Beitrag von Juergen »

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Teil 1 - Männliche Lebenswelten
1. Männliches Leitbild uns seine Problematik
2. Die soziologische Realität des Mannes

Teil 2 - Der Mann, wie er wird
1. Biologie versus Soziologie
2. Psychische Unterschiede
3. Geschlechtsspezifisches Lernen
4. Die männliche Entwicklung
5. Mütter und Söhne
6. Väter und Söhne
7. Charakteristika der männlichen Sozialisation - Rückblicke und Ausblicke

Teil 3 - Mannsein in Geschichte und Gegenwart
1. Entstehung der männlichen Vorherrschaft
2. Patriarchat in der Bibel und ihrem Umfeld
3. Männliche Vorherrschaft in der christlich abendländischen Kultur
4. Resümee und Ausblick
5. Geschlecht in der religiösen Praxis

Teil 4 - Die Zukunft der Männer
1. Theologische Vergewisserung
2. Das Leitbild der Männerarbeit ist eine sozial verträgliche Männlichkeit
3. Männer in Bewegung
4. Vom Wesen des Mannes zur Gerechtigkeit im Geschlechtsverhältnis
5. Formen des Handelns

Abkürzungen
Literaturverzeichnis


:D
Gruß Jürgen

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Beitrag von cathol01 »

Biggi hat geschrieben:Demnach ist das Verfahren in Paderborn angelehnt an den (zumindest in Deutschland üblichen) Modus der Bischofsernennungen durch den Papst. Sehr weise! :mrgreen: Weißt du, ob das an anderen Theol. Fak's auch so ist????
In Trier ist die theologische Fakultät in einem Kooperationsvertrag an die Universität angegliedert, gehört jedoch nicht dazu, sondern ist in kirchlicher Trägerschaft. Magnus Cancellarius ist dort der Bischof, der auch die Letztentscheidung hat, wenn ein Lehrstuhl besetzt werden soll.
"Das Wahre ist nicht sicherer als das Wahrscheinliche."
(Diogenes Laërcius)

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Juergen
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Beitrag von Juergen »

Einen Kooperationsvertrag gibt es in Paderborn auch.

Da ist aber vor allem festgelegt, daß Prüfungen etc. beiderseits anerkannt werden und Forschungseinrichtungen jeweils den Studenten beider Hochschulen offen stehn.

"Angegliedert" kann man das hier nicht nennen. Beider Hochschulen regeln alle ihre Angelgenheiten selbst - Bis hin zu unterschiedlichen Terminen bezüglich Vorlesungsbeginn /-ende; Feiertagsreglungen; Öffnungszeiten der Bibliotheken etc.
Gruß Jürgen

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Jojo
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Beitrag von Jojo »

Dirk hat geschrieben:Mich hat diese überhebliche Art bei angehenden Priestern ziemlich befremdet...
Das legt sich schon wieder. Ist auch viel Selbstschutz.

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Juergen
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Beitrag von Juergen »

Edith hat geschrieben:gibt es eine "theologische Männerforschung" auch?
Gerade gefunden: http://www.kath-maennerarbeit.de/
Gruß Jürgen

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Kontroverse Ansichten zur Theologie?

Beitrag von Clairvoyant »

mein zweiter Post hier:
hab ich das richtig verstanden, dass "Nihil Obstat" eine Einrichtung ist, mit Hilfe derer der Bischof sein Veto gegen einen Lehrstuhl-Kandidaten einlegen bzw einen ihm passend erscheinenden Kandidaten auswählt?
Da ich weder Theologie-Student bin noch einer werden will, kenne ich mich da leider nich aus.
Wird bei Theologie kein Wert auf andere Meinungen abseits der katholischen Kirche gelegt?
Zwei Dinge sind unendlich:
Das Universum und die menschliche Dummheit.
Beim Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.

- Albert Einstein

Ralf

Beitrag von Ralf »

Auswählen kann der Bischof nicht überall, das ist unterschiedlich. Ablehnen kann er aber durchaus. Dabei geht es nicht darum, Kritiker mundtotzumachen, sondern es geht darum, dass der Bischof dafür zu sorgen hat, dass bei der Ausbildung kath. Theologen die Stimme und Lehre der Kirche (es sind ja angehende katholische Theologen) klar, deutlich und pointiert gelehrt wird.
Das kann auch durchaus ein Kritiker tun - es ist bei entsprechenden Fähigkeiten, die vielmehr menschlicher denn fachlicher Natur sind, durchaus möglich, die kirchliche Sichtweise präzise, verständlich und respektvoll darzulegen, ohne dass sie geteilt wird (Paradebeispiele findet man z.T. in den mittelalterlichen disputationes unter Theologen).
Ist das nicht der Fall, so ist unabhängig von der fachlichen Qualifikation der Bewerber nicht geeignet.

So sehe ich das.

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